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Basler Rapper lancieren ein Silbengewitter

Joel Gernet am Donnerstag den 16. Mai 2013

Beim «Swiss Video Battle Turnier» bekämpfen sich Schweizer Rapper via Videoclip. Das «Schlaglicht»-Fazit nach der Qualifikation zeigt: Die Region Basel ist mit 13 Silben-Söldnern nicht nur überdurchschnittlich stark vertreten – diesmal liegt sogar der Titel drin.

Siegerlachen: Der Basler MadCed gewann die Vorrunde. (Screenshot: VBT)

Das ist beachtlich: Bei der Erstausgabe 2012 schafften es bei halb so viel Teinehmern nur zwei der auch heuer wieder antretenden vier Basler ins Viertelfinale – nämlich die beiden B1Recs-Söldner Bone und Rippa. Wenn am 19. Mai die KO-Runde des Swiss VBT startet, sind sie ebenso wieder am Start wie TMC Ries und ATeP. Die weiteren VBT-Vertreter aus der Region heissen MadCed, Misandope, Leikos, Sherry-ou, Muddy Pents, Smoky, Skip, R.I.G. und King Phips, aufgelistet nach ihrem Abschneiden in der Qualifikation. Diese wurde von einem starken Basler MadCed gewonnen. Die Bewertung erfolgt zu zwei Dritteln durch eine Jury-Urteil (Song, Video, Gesamteindruck), ein Drittel macht das Publikums-Voting aus.

Auf dem zweiten Platz: Bone sorgte bereits am VBT 2012 für Aufsehen. (Screenshot: VBT)

Die Vorrunde startet kommenden Sonntag (19.5.). Danach ist ein heisser Sommer angesagt, denn die Kämpfe ziehen sich hin bis Anfang Oktober – schliesslich gibt es zu jeder Begegnung eine Hin- und Rückrunde, damit ein Rapper das Gesagte des Gegners über dessen Beat kontern kann (hier mehr zu den Regeln). Wer es bis in den Final schafft, wird am Ende nicht weniger als zehn Videos abgeliefert haben – eine respektable Leistung.

Hier nun die Übersicht aller Vorrunden-Paarungen mit Basler, bzw. Baselbieter, Beteiligung (Reihenfolge gemäss Quali-Ranking). Die Rapper freuen sich bestimmt über Unterstützung der Schlaglicht-Leser. Wer weiss, vielleicht wandert nach DJ Bazookas Triumph am «Red Bull Thre3 Style»-Contest auch die VBT-Krone ans Rheinknie. Die Chancen scheinen nicht schlecht zu stehen.

1. MadCed vs. Carnifex
Mit seinem ersten Beitrag hat der Basler Quali-Sieger MadCed die Messlatte bereits verdammt hoch gesetzt. Über einen Hammerbeat von Sandro Purple Green und Jakebeatz spittet der K.W.A.T.-Rapper wie ein Herrgott. Das Video stammt von Manoo und Jakebeatz (PW-Records). Der erste Gegner von MadCed heisst Carnifex, der seinem Dialekt nach aus der Region Bern stammen dürfte. Der Sieg von MadCed sollte Formsache sein.

2. Bone vs. JaySamzy
Bone (B1Recs) ist definitiv eines der heissesten Basler Eisen im Feuer. Bereits 2012 sorgte er mit selber gedrehten, qualitativ hochstehenden Videos für Aufsehen. Zudem filmt Bone auch fleissig VBT-Videos für Kollegen wie Smoky, Skip und ATeP – zumindest so lange sie noch nicht gegen ihn antreten müssen. Vorerst bekommt es Bone mit JaySamzy zu tun. Gegen den Luzerner zu verlieren dürfte schwer sein.

3. Misandope vs. Leikos
Ein reines Basler Battle – wobei Misandope und Leikos beide raptechnisch eine gute Figur abgeben. Das könnte eine knappe Entscheidung werden. Gemessen an der Vorrunde dürfte Misandope die Nase knapp vorne haben – sein Doubletime-Massaker im Rheinhafen überzeugt, zudem hat er das deutlich bessere Video. Aber: Nun fangen beide wieder bei Null an! Let’s go…

4. Sherry-ou vs. Tribel
Er bezeichnet sich als «Mischung aus Oldschool und Hightech» und macht sich eigentlich nichts aus Battlerap. Dass Sherry-ou – sonst eher mit nachdenklichen Tracks unterwegs – dennoch am VBT teilnimmt, ist definitiv eine Bereicherung. Witzig, fresh und tight – für mich ein Geheimtipp. In der ersten Runde trifft der Basler auf den Zürcher Rucksackträger Tribel. Es hätte schlimmer kommen können.

5. TMC Ries vs. Fakyr
Den ersten Beitrag seiner zweiten VBT-Teilnahme unterlegt TMC Ries mit einem schönen Video, für das Kollege (und Konkurrent) Bone verantwortlich ist. Sogar stimmungsvolle Kamerafahrten werden geboten. Da kann der Zürcher Fakyr mit seinem verpixelten Video nicht mithalten – dafür aber mit exzellenten Reimskills. Das wird ein spannender Zweikampf. TMC Ries ist einer der zahlreichen Basler Hoffnungsträger in diesem Battle – und darüber hinaus.

6. Rippa vs. Jayquilibrium
Wie TMC tritt auch Rippa zum zweiten Mal an – und auch er kann auf die Kamera-Skills seines B1Recs-Kumpels Bone zählen. Rippa wirkt beim Rappen hungrig und bissig – da könnte heuer mehr drinn liegen als das Viertelfinale 2012. Sein erster Gegner, Jayquilibrium aus Effretikon, ist zwar nicht schlecht. Aber absolut bezwingbar.

7. Muddy Pents vs. Böbu
Sehr schön: Ein herrlich böser Beat des Basler Produzenten Tom Keenig und darüber die düster-bedrohlichen Raps von Schlangenbeschwörer Muddy Pents (NWU Records). Die Videoqualität ist das einzige was Muddy Pents’ Gegner Böbu dem Basler voraus hat. Der Berner (?) rappt nämlich in seinem Vorrunden-Beitrag so harmlos wie sein Name klingt.

8. Smoky vs. The B
Düster und tigh: Auch Smoky gehört zu Basels hoffnungsvoller jungen Garde. Ebenso nice wie die Raps kommt der Clip daher (ratet mal von wem…). In der Vorrunde trifft Smoky nun auf The B. Der Gegner aus Winterthur rappt angenehm relaxt – das Video zeigt aber vor allem, dass er ein schönes Studio hat. Auf dieses Duell freue ich mich.

9. Skip vs. Nepobjediv
Skip kommt aus der gleichen Ecke wie Smoky, Rippa…und Kameramann Bone. Wie seine Kollegen liefert auch Skip solide Arbeit ab – das tut allerdings auch sein Gegner mit dem unaussprechbaren Namen: Nepobjediv aus Aarwangen (BE) wobei dessen Kasperli-Video trotz Joe-Rilla-Double irgendwie nicht so prickelnd ist.

10. ATeP vs. Insomnia
Ich mag keine komisch geschriebenen Rappernamen. Das ist aber auch das Einzige, was ich an ATeP kritisieren kann. Seine Performance ist, ebenso wie das Video, grundsolide – was in diesem Wettbewerb bei Baslern meist Folgendes bedeutet: B1recs-Umfeld, Bone hinter der Cam. ATeP trifft auf Insomnia, der dem Basler aber keine schlaflosen Nächte bereiten sollte. Ist nämlich eine machbare Aufgabe.

11. R.I.G. vs. NDM
R.I.G. und dessen VBT-Gegner NDM könnten gegensätzlicher kaum sein. Hier der Basler mit der Attitüte eines jungen KKS, fadengradem Battlerap, bretterhartem Kaen-Beat und trashig-düsterem Video von Hoeggsli. Dort der nette Rapper vom Thunersee, dessen Kurzfilm vor allem zeigt, in welcher Idylle NDM aufwächst. Skills haben beide – aber neben dem Spiezer wirkt R.I.G. noch krasser als idealer Battle-Mcee als sonst.

12. King Phips vs. Jones Burnout
Ein FCB-Trikot allein macht noch keinen Meister. Der «Basler Ösi» und Dragovic-Fan King Phips (Amok Recordz) bekommt in seiner ersten VBT-Runde den wohl schwerstmöglichen Gegner vor die Brust – den letztjährigen Sieger Jones Burnout aus Zürich. Eine Mammutaufgabe für einen jungen – aber vielversprechenden – Rapper wie King Phips. Wobei sich dieser seinen «Vornamen» erst noch erarbeiten muss. Stark ist schon einmal, wie er den Gegnern potenzielle Punchlines vorwegnimmt, indem er seine Schwächen anspricht. Man könnte sagen, der 19-Jährige hat nichts zu verlieren – unter diesen Voraussetzungen ist auch der FCB schon über sich hinausgewachsen.

Hier der VBT-Turnierbaum vor dem Start der KO-Runden mit allen 32 Titelaspiranten

32 Titelaspiranten: Der VBT-Turnierbaum vor dem Start der KO-Runden.

Alle weiteren Updates und Informationen gibt es unter www.swiss-vbt.ch.

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10 Kommentare zu “Basler Rapper lancieren ein Silbengewitter”

  1. Fantascht sagt:

    Ihr vollpfoschte i heisse fantascht bi us basel und im 4el xe!!!!!!!

  2. Fantascht sagt:

    Ray übrigens au aber jo….

  3. Geri sagt:

    Das sind ja ganz talentierte und musikalisch engagierte junge Menschen. Wie sehne ich mich jedoch nach anspruchsvollem Rap, anstelle dieser endlosen Schimpfwortkombinationen. Man könnte meinen, es hätte nie ein Evangelium, nie eine Aufkärung und nie eine soziale Revolution gegeben. Es kommt mir vor, als ob wir vom primitiven Stadium steinzeitlicher Gesellschaften direkt in die Globalisierung geworfen wären, in der die Gangstas der neuen Welt den Pantheon stellten, an dem sich die rappenden Olympioniken messen. Ein Flyer des Kunstmuseums hat ein höhere Niveau, als diese lauwarme Dialektflucherei, die doch von nichts als einer verfinsterten Weltwahrnehmung zeugt.

    • timon sagt:

      dir isch klar das hiphop nie das wär wases isch/mol gseh isch, wenns nid au drum gange wär das es e plattform bietet wo sich jungi mensche könne in wettbewärbsform mitenander mässe? das isch e sehr vielsitigi kultur und u.a. sind battles e sehr wichtige bestandteil drvo.

    • Carnifex sagt:

      Hey Geri

      So wie du überechunnsch, bisch äuä e sehr agfrässinige und vrbländete Gläubige us dr christleche Gägend…
      Me merkt richtig, wie dini Vorurteil us dir spräche. När no mit es paar Begriffe umsech wärfe wo völlig zämmhangslos i dem Text si u ke Sinn ergäbä, um wöue z zeige, dass e “bildete” mönsch schirebt u drmit viellech sini Gloubwürdigkeit vrstärcht. Duet mir Leid, du beidrucksch mi übehoupt nid. I wette, du hesch kes einzigs Video richtig gluegt und di ufe Text gachtet. Viu Rapper si lyrisch hüt um Längene besser aus antiki, mittielalterlichi oder Dichter us der Renaicansse oder Neuzit… Scho nume weme uf d Azau vode Silbe bide Reime luegt und d Wortspiel. I gibe zue, nid wück jede isch guet, aber es git viu gueti.
      U es Battle isch ja im Grund gno nüt angers aus e Wettkampf, es sech mässä a andere, wie guet me isch, wie süsch bire Sportart… U ds Battle-Rap hat chli aggresiver isch und e härtere Wortschatz beasprucht isch ja wohl me aus vrständlech. U meinsch ärnsthaft nachem Battle brätsche sech när aui? Me schüttlet sech d HAnd, gratuliert am Gwinner und het Spass gha mitzmache. Vorrauem, macht ds am ZIelpublikum nüt us, es git gnue, wo ds lose. Lueg doch nume mau ds dütsche VBT a.
      U die wos nid interessiert, söues eifach lasi und nid so ahnigslosi und völlig behinderti Kommentär wie du abgä. Wägä so Lüt wie dir wirde ig (nid nume us Rapper) aggresiv u schriebe so, wüü dir intolerante u massetouglechkeitorinetiere Mönsche nid wüsset vo was dr redet.
      Dänk drüber nache…

      Auso, schöne Abe no

    • Quasimoto sagt:

      word

  4. Fantascht sagt:

    Ha ha kurz den text korrigiren das keiner merkt ….

    • Joel Gernet sagt:

      Du hast es ja gemerkt. Bei angemessenem Ton hätte ich Dich gerne erwähnt – danke trotzdem für den Hinweis.

  5. Fantascht sagt:

    ich habe immer einen angemmessenen ton für di passende situation 😉 aber kein problem damit nicht erwänt zu werden ich fand es nur nicht korrekt ! Sorry für den vollpfosten hatte grad wut im bauch danke aber fürs korrigiren hätte wohl nicht jeder gemacht! Jetzt gefält mir der artikel !

  6. Barbarossa sagt:

    99% von euch MC’s sind langweilig. Ihr müsst noch üben…richtig viel üben…

    die restlichen %e gewinnen das VBT 2013!

    einer der’s weiss!