Seit dem 4. Februar ist das neue Navel-Album im Umlauf. Diesen Freitag wird «Neo Noir» in der Kaserne Basel getauft. Bei den Kritikern kommt der Zweitling der Basler Rockband mit Wurzeln in Erschwil (SO) bisher sehr gut an: «Ein Koloss mit blutunterlaufenen Augen, dem man vom ersten Ton an eine Liebeserklärung machen will», schreibt etwa die Thurgauer Zeitung. Solche Kritiken freuen natürlich auch Navel-Drummer Steve Valentin, der sich durch das positive Feedback in seinem Gefühl bestätigt sieht (siehe Video): «Das neue Album ist besser, als der Vorgänger Frozen Souls.» Weniger vertrackt sei es, dafür düsterer, brachialer und dreckiger vom Sound her – «einfach Rock halt».
Nicht immer stand es so positiv um den neuen Tonträger des Trios um Frontmann Jari Altermatt: Vor rund einem Jahr musste Navel einen herben Rückschlag hinnehmen – das Berliner Label der Band ging pleite und man sass auf einer vollendeten CD, die nicht veröffentlicht werden konnte. Da nützten auch der wenige Wochen zuvor erhaltene erste Basler Pop-Preis und die damit verbundenen 15’000 Franken wenig. «Zuerst wussten wir gar nicht, wie´s weitergeht», erinnert sich Steve Valentin. Vom ursprünglichen Album seien rund 40 Prozent der Musik geblieben, der Rest entstand in den letzten Monaten.
Nun – noch bevor das neuste Baby getauft ist – denkt Navel bereits über eine neue CD nach. «Unser Ziel ist, dass wir keine drei Jahre mehr brauchen bis zur nächsten Platte», erklärt Valentin. Vorerst aber will er mit Navel so viele Konzerte wie möglich spielen – auch, damit genügend Geld reinkommt und man neben der Musik keinem Job mehr nachgehen muss. «Denn das macht viel kaputt im kreativen Prozess – ich kann nicht gleichzeitig arbeiten und Musik machen.» Ist sein Ziel, von der Musik zu leben, denn greifbar? «Jaja, für mich immer, irgendwie», grummelt Valentin, «ich bin ein ziemlich naiver Mensch».
In Deutschland war Navel bereits eine Woche mit «Neo Noir» unterwegs. Dass nach der Plattentaufe vom 11. Februar weitere Konzerte im Ausland – und am besten natürlich der internationale Durchbruch – folgen, darauf hofft die Band. Immerhin war sie 2007 bereits als Vorgruppe der Queens Of The Stone Age unterwegs und 2009 spielte das Trio am renommierten «South by Southwest»-Festival in Austin und in New York.
Eine ausführliche CD-Kritik zur Navels «Neo Noir» gibt es in der BaZ von Donnerstag.
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