Die Schweiz ist bei Rohstoffskandalen gefordert

Es war das Bhopal der Rohstoffbranche. Als Trafigura, damals wie heute drittgrösster unabhängiger Ölhändler der Welt, im Sommer 2006 fahrlässig eine Tankladung Giftmüll am Rande der ivorischen Hafenstadt Abidjan entsorgen liess, starben gemäss offiziellen Angaben mindestens 16 Menschen, Zehntausende trugen Gesundheitsschäden davon. Drei Jahre später erstritten 30‘000 Opfer in einer der grössten Sammelklage der britischen Justizgeschichte eine Schadenssumme von 30 Millionen Pfund – trotzdem nur schlappe 1000 Pfund pro Betroffenen.

Nach diesem zivilrechtlichen Monstervergleich wurde kurz vor Weihnachten 2011 auch eine strafrechtliche Verurteilung gegen den schweizerisch-holländischen Konzern bestätigt: Ein Amsterdamer Berufungsgericht verurteilte Trafigura Beheer BV wegen illegalem Giftmüllexport in die Elfenbeinküste und dem Verschweigen der Gefährlichkeit von Abfällen zur Zahlung von einer Million Euro. Zudem wurde kurz darauf – und fast wichtiger noch – die Anklage auf den Top-Verantwortlichen des Umweltdesasters ausgedehnt. Mit Trafigura-Präsident Claude Dauphin muss sich erstmalig ein Rohstoffbaron vor einem europäischen Gericht für im Ausland begangenes Unrecht verantworten.

Parlament und Bundesrat müssen schnellstmöglich dafür sorgen, dass eine präventive Sorgfaltspflicht für Unternehmensaktivitäten im Ausland gesetzlich verankert wird.

Entsorgung des Giftmülls in der Nähe von Abidjan.

Trafigura wurde wegen illegalem Giftmüllexport in die Elfenbeinküste verurteilt: Entsorgung des Giftmülls in der Nähe von Abidjan, September 2006. (Keystone)

Doch was hat all dies mit der politischen Schweiz zu tun? Viel mehr als ihr lieb sein kann. Sein Handwerk gelernt hat Dauphin bei Marc Rich, dem Zuger Jahrhundertflüchtling und Paten aller Rohstoffhändler. 1993 machte sich der Franzose selbstständig und gründete den mit 121 Milliarden Dollar Umsatz (2011) unterdessen noch vor Nestlé drittgrössten Schweizer Konzern. Bis 2006 lenkte der äusserst öffentlichkeitsscheue Manager seinen zu 70 Prozent im Ölgeschäft tätigen Rohstoffhandelsgiganten von London aus. Glaubt man seinen Aussagen vor einem holländischen Gericht, so zügelte Dauphin seinen Schreibtisch just im Katastrophenmonat August nach Genf und war deshalb «nicht in Kenntnis über die verhängnisvollen Vorgänge auf unserem Tankschiff Probo Koala».

Heute wohnt er auch im neuen Ölhandelsmekka Genf. Seine sich diskret in die Ausläufer des Stadtparks «Eau–Vives» schmiegende Villa gleicht einem Hochsicherheitstrakt, den bislang noch kein Journalist von innen gesehen hat. Damit fällt nun nach dem Territorialitätsprinzip nicht mehr nur Trafigura, sondern auch Dauphin selbst definitiv unter Schweizer Gerichtsbarkeit. In Zug wurde letzte Woche wegen unterlassener Schutzmassnahmen für einen ermordeten kolumbianischen Ex-Angestellten Strafanzeige gegen Nestlé-Präsident Peter Brabeck eingereicht.

Unabhängig vom Ausgang dieses Präzedenz- oder eines allfälligen Folgefalls, zum Beispiel aus dem mit vielerlei Umwelt- und Menschrechtsproblemen kämpfenden Rohstoffsektor, müssen Parlament und Bundesrat schnellstmöglich dafür sorgen, dass eine präventive Sorgfaltspflicht für Unternehmensaktivitäten im Ausland gesetzlich verankert wird. Das ist das Ziel der von 50 Nichtregierungsorganisationen getragenen Kampagne «Rechte ohne Grenze», die damit das nächste grosse Reputationsrisiko für die Schweiz ins öffentliche Bewusstsein bringt.

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66 Kommentare zu «Die Schweiz ist bei Rohstoffskandalen gefordert»

  • Roland K Moser sagt:

    Ein Import- und Verkaufsverbot zusätzlich wäre auch gut. Betreffend Landwirtschaft: Wieso dürfen eigentlich Lebensmittel importiert und verkauft werden, welche nicht den schweizerischen Produktionsvorschriften entsprechen?

    • Alois Krieger sagt:

      Weil sich wohl wenige Länder von der kleinen Schweiz die Produktionsvorschriften vorschreiben lassen würden. Übrigens produziert die Schweizer Landwirtschaft nicht gerade ökologisch, wir überdüngen mit den vielen Kühen die Felder und vor allem Seen. Die Kühe fressen zu etwa 50% Futter aus dem Ausland, diese wird meist von Südamerika importiert. Aber die Subventions-gierigen Bauern würden ihren Vorschlag natürlich begrüssen (ausser beim Import von Futtermitter natürlich)!

  • lucius mayer sagt:

    Die edle, reiche, schöne Helvetia bedient vornehmlich den ausländischen Geldadel und macht sich die Hände dabei nie schmutzig. Bekanntlich waschen nur weiße Hände wirklich sauber. Ihre wohlhabenden Klienten erhalten Steuerabkommen und Pauschalbesteuerung, weitere steuerliche Privilegien als «Ex-Patriates», Hilfe bei der Suche von Liegenschaften usw. Die reiche Helvetia ist dienstbereit und fleißig, hat ihre Aschenputtelwurzeln nicht vergessen. Was ihre geldadlige Kundschaft bei sich zu Hause macht, interessiert sie nicht. «Pecunia non olet.» Warum ein so schönes Nest beschmutzen?

  • Erich Meier sagt:

    In der Rechtspraxis gilt das Prinzip, dass für ein Vergehen oder Verbrechen die Justiz des Landes zuständig ist, in dem es begangen wurde. Ausgenommen sind lediglich Gebiete, in denen es keine Rechtssprechung gibt. Alles andere ist als Neo-Kolonialismus zu betrachten.

    • Joachim Kuhn sagt:

      Dann heissen Sie also auch Kinderprostitution in Fernost für schweizer Touristen gut? Werden Sie vernünftig.

      • Karl von Bruk sagt:

        Wissen Sie, dass in der Schweiz der Kindersex fuer privilegierte Kasten ohne untere Altersgrenze jetzt straffrei ist? Und die Mindeststrafe des Halters fuer die Schwaengerung einer zehnjaehrigen Verdingsklavin von zwei Jahren Zuchthaus auf drei Tagessaetze Geldstrafe abgeteuft wurde? Die Schweiz ist als Staat und mit vielen (oft gar staatlich subventionierten) NROs Weltmeisterin in der globalen Belehrung ueber Menschenrechte von Auslaendern. Aber die eigenen Augisassaustaelle ausmisten und zB (fuer viele) endlich die Schweizer Verdingkindsklavereigeschaedigten entschaedigen: Fehlanzeige!

    • Sabine Huggentobler sagt:

      Und was ist mit Ländern in denen die Rechtssprechung käuflich ist?

    • Hans Müller sagt:

      Ein seeeeeehr billiges Argument um all die Verbrechen zu rechtfertigen!

  • Walter Bossert sagt:

    Na, dann viel vergnügen im organisierten…. Welthandel.Das wäre aus meiner Sicht eher eine Aufgabe für internationale Organisationen, weil vielleicht für die Schweiz eine Nummer zu gross. Wie der Bericht zeigt, beginnt dies ja schon mit der Nationalität der beteiligten, was das rechtliche Vorgehen schon mal erschwert.

  • Werner Witschi sagt:

    Nachdem es der Nationalrat ja letzte Woche nicht für nötig hielt, die die Rolle der Rohstoffhändler und Minengesellschaften etwas kritisch zu durchleuchten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die internationale Gemeinschaft den Druck auf die Schweiz auch bei diesem Thema erhöhen wird. So geschehen auch schon bei den Finanzgesellschaften. Und wieder wird es heissen, was sich die Ausländer erfrechen, sich in die Schweizer Gerichtsbarkeit einzumischen.

    • Margot Helmers sagt:

      Ja, Werner. Das befürchte ich auch. Da kommt noch was auf uns zu wie gerade in Sambia zu beobachten. Diese Länder wehren sich zusehens und zu recht.

  • Thomas Steffen sagt:

    Was Sie in Ihrem Bericht nicht erwähnen, ist die Tatsache, dass Herr Dauphin um das Problem zu lösen, an die Elfenbeinküste gereist ist. Was gesah ? Er sass für 1/2 Jahr im lokalen Gefängniss. Setzen Sie sich in die Position von Trafigura. Wären Sie an die Elfenbeinküste gereist wenn Sie absichtlich versucht hätten Giftmüll zu entsorgen ? Aber eben, diese Tatsache will man nicht erwähnen da ansonsten Zweifel am Rohstoff-Bashing der EvB aufkommen könnte. Schade – zeigt aber die Unprofessionalität von EvB.

    • Hans sagt:

      @Steffen. Danke für diese wertvolle Hintergrundinformation!

    • Helveticus sagt:

      Ich wäre als Trafigura-Boss durchaus an die Elfenbeinküste gereist, wenn ich gedacht hätte, dass meine Ausrede verfange, wonach der Giftmüll zur Entsorgung an eine einheimische Firma übergeben worden zu sein. Trafigura ist in Amsterdam nicht für die Entsorgung von Giftmüll verurtleit worden, sondern dafür, dass Giftmüll illegal exportiert und die Gefährlichkeit der Fracht verschwiegen wurde. Trafigura hätten wissen müssen, was mit dem Gift geschieht. Meines Erachtens sass Dauphin als moralisch Schuldiger im ivorischen Knast.

  • Maria sagt:

    Die Schweiz ist zu klein und unwichtig, um Weltpolizist zu spielen. Oder glauben Sie wirklich, China oder die USA kuemmern sich um Menschenrechte, wenn es ums Oel geht? Verbrechen sollten da geahndet werden, wo sie begangen werden. Oder setzen Sie sich fuer einen internationalen Gerichtshof ein.

    • Werner Witschi sagt:

      Vor allem für die USA sind wir dann aber wieder wichtig genug, wenn die Anteil an den Geldern haben wollen, wleche einmal mehr auf unseren Kontos landen. Oder warum denken Sie, dass so zufällig viele der grössten Händler bei uns zu Hause sind, nur weil es schön ist? Nein, weil es uns wirklich noch nie interessiert hat, woher Geld kommt.

      • Maria sagt:

        Herr Witschi: Denken Sie wirklich nur die Schweiz rennt dem Geld nach? Seien Sie bitte nicht so naiv. Die Haendler sind in der Schweiz wegen den niedrigen Steuern. Wenn Grosskonzerne und Haendler dann aber eine Prozessflut erwarten muessen, werden sie die Koffer packen und ins naechste Land gehen. Singapur oder so.

    • Mark Keller sagt:

      Schöne Vorstellung, dass Verbrechen nur dort geahndet werden sollen, wo sie begangen wurden. Da es für die hier zur Diskussion stehenden Taten wohl in den wenigsten der betroffenen Länder entsprechende Straftatbestände gibt, muss es möglich sein, solche Taten am Rechtsdomizil von juristischen und natürlichen Personen anden zu können. Kommt noch hinzu, dass die wenigsten Staaten ihre BürgerInnen an einen Staat ausliefern.
      Nur weil die USA, China oder andere Staaten die Menschenrechte nicht einhalten, ist dies noch lange kein Grund für die Schweiz die Menschenrechte auch mit Füssen zu treten!

  • Thomas Steffen sagt:

    Was Sie vergessen zu erwähnen, Herr Classen, ist die Tatsache, dass Herr Dauphin, um das Problem zu lösen an die Elfenbeinküste gereist ist. Dort wurde er dann ein halbes Jahr inhaftiert. Setzen Sie sich in die Position von Trafigura: hätten Sie absichtlich Giftmüll an der Elfenbeinküste zu entsorgen wollen, wären Sie persönlich auch noch dorthin gereist ? Aber eben, diese Tatsache wird nicht erwähnt da ansonsten Zweifel am Trafigura-Bashing der EvB aufkommen könnte. Schade – zeigt aber die Unprofessionalität der EvB. Immer nur die halbe Wahrheit.

    • Helveticus sagt:

      Die Position von Trafigura war, dass man den Giftmüll an ein einheimisches Unternehmen übergeben habe. Diese Ausflucht hat offenbar 2006 vor Ort niemand ernst genommen. Lustigerweise hat Trafigura später Zehntausende von Ivorern mit Geld entschädigt – ohne natürlich juristische Schuld anzuerkennen. Tut man dies aus einer allgemeinen Menschenliebe heraus, oder warum? Denken hilft.

  • Es ist höchste Zeit.
    Niemand darf global handeln ohne gleichzeitig die Verantwortung für sämtliche Aspekte seines Geschäftes zu übernehmen. Wenn dermassen horrende Gewinne erzielt resp. unanständig hohe Margen erwirtschaftet werden, kann davon ausgegangen werden, dass Andere ganz bös über den Tisch resp. durch den Dreck gezogen werden. Auch die gewinnorientierte Wirtschaft müsste nicht demassen zerstörerisch wirken. Wie lange wird es noch dauern, bis die Verantwortlichen merken, dass bei einem solchen Ungleichgewicht eigentlich beide Seiten nur Verlieren können?

  • fischer sagt sagt:

    Ja, ja schön nach dem wahrscheinlichen Motto der Plasfemie oder der Propensität die eigentlich Verantwortung nicht gerade offen und transparent halten, damit dem schönen Schoggiländ ja kene schaden erwachsen soll, die politische Verantwortung nicht übernehmen wollen. Schön Mainstream machen, damit dem Image kein Härchen gestutzt werden kann, Aber auch die Kommunen, dennen müsste man klar ebenfalls auf die Finger schauen, denn sie gehören ebenfalls zu den Sündern.

    • Hanna Schigulla sagt:

      Was wollen Sie eigentlich sagen? Ihr inhalt ist so krude wie Ihre Syntax und Rechtschreibung. Emotional getrieben und in der Sache nicht fundiert. Plasfemie? oh si tacuisses…

  • guido bitter sagt:

    Basierend auf dem ueberalterten Bankgeheimnis, welches dem Finanzplatz Schweiz viel Schwarzgeld von internationalen Schattenfiguren einbrachte, findet nun auch eine zunehmenden Anzahl von menschenrechts-missachtenden internationlen Grossunternehmen Unterschlupf in der Schweiz. Wie lange werden diese Zustaende von den schweiz. Politikern noch gedulded?
    Wie lange sollen Kantone wie Zug etc. mit deren Tiefsteuerpolitik noch erlaubt sein diese hoechst dubiose Firmen anzusiedeln?

    • Maria sagt:

      Ja Herr Bitter wollen Sie denn alle Grosskonzerne aus der Schweiz verbannen? Ich hoffe Sie sind Bergbauer.

  • Was für eine ideologische Schreibe! Diese Art von emotionaler Empörungsbewirtschaftung garantiert Betroffenheit beim Leser und moralische Verurteilung der Angeprangerten. Der Erklärung von Bern geht es nicht um tatsächliche Verbesserung, sondern einzig um Diffamierung, Behauptungen und Denunzieren. Die EvB ist eine vorgeschobene Nötigungsorgansiation der Linken&Netten, die ähnlich wie andere NGOs ausserhalb jeglicher demokratischer Legitimierung eine vermeintliche öffentliche Moral besetzen und die nichts anderes betreiben als Kollateralschadenbewirtschaftung zu Lasten des Klassenfeindes.

    • Nadine Binsberger sagt:

      @Bettina Ramseier 9:05: Dann bitte zeigen Sie auf, wie es wirklich ist. Mir wäre nichts lieber, als dass Hr. Classen falsch liegen würde. Leider ist aber die unschuldige Schweiz eine naive Vorstellung von erfolgreichen Tatsachen-Verdrängern – noch, denn es besteht Hoffnung, dass es besser wird. Helfen Sie mit, dass Ihre positiven Vorstellungen der Schweiz Realität werden!

    • Alois Krieger sagt:

      Nur etwas Marketing, da darf man schon lügen. Die Hilfswerke verkaufen ja auch Bilder von hungernden Kindern. Die Leute sind blöd und spenden dann, ohne sich genau zu informieren. Bei der EvB geht es wohl mehr um Daseinsberechtigung.

    • daniela zumsteg sagt:

      Frau Ramseier, mal abgesehen davon, was Sie von der EvB halten… wie ist denn Ihre Meinung/Haltung zum Thema? das wäre doch hier von Interesse. Ansonsten macht Ihre Mitteilung für mich eher den Eindruck von Verteidigung/Ablenkung.

    • Sabine Huggentobler sagt:

      Frau Ramseier, Sie täuschen sich. Den über 20’000 Schweizer Mitglieder der EvB geht es tatsächlich um eine Verbesserung der Geschäftspraxis von Schweizer Unternehmen im Ausland.

    • Walter Schenk sagt:

      Zu den Linken&Netten zählen Sie sich offensichtlich nicht. Zu welchem Klub Sie gehören lässt sich leicht vermuten. Vertreten Sie Ihre Ansicht mit grösserer „demokratischer Legitimierung“ als die EvB? Dummheit und Borniertheit sind in einer Demokratie nicht verboten. In diesem Sinne ist Ihre Meinung legitim.

      • Lukas Feigenboom sagt:

        Ihre, Herr Schenk, noch viel mehr! Anscheinend glauben Sie blind, was in der Zeitung steht. Einer selbsternannten moralisierender Nötigungsgemeinschaft wie der EvB kritisch zu begegnen ist eine Sache; Ihr persönlicher Angriff auf eine anscheinend Andersdenkende ist bedenklich, für Linke&Nette aber eine normale Reaktion. Denn die Gutmenschenfraktion arbeitet mit Denzunierung, Ausgrenzung und öffentlichem Lächerlichmachen Andersdenkender. Halt so, wie Sie es in Ihrer Antwort an Frau Ramseier routinemässig durchexerzieren.

    • Sabine Schweizer sagt:

      Ihre emotionale Empörung lässt sich nur als „Ignorant“ beschreiben. Einsicht ist der beste Weg zur Besserung@Ramseier wer aber bei Kritik reflexartig von sich ablenkt, indem auf jene gezeigt wird die auch Fehler begehen, dann wird das nie was. Wenn von verantwortungslosen Abenteuer Reisenden ein Verhaltenskodex gefordert werden kann, dann auch von Unternehmen. Wir alle sind von Rohstoffen abhängig (Trafigura so sehr wie ich). Was also ist dabei wenn bei der Gewinnung, Förderung u. Verarbeitung genau so Sorge getragen wird wie beim Handel u. zufrieden stellen der Aktionäre?

      • Sabine Schweizer sagt:

        @Ramseier Zugegebenermassen hab ich in meinem Kommentar an Sie genau das getan was ich an Ihren kritisierte. Einen Vergleich. Lassen Sie es mich daher so sagen: Wenn die EvB für Sie nicht ernst zu nehmen ist u. zu keiner Verbesserung beiträgt, warum machen Sie stattdessen nicht auf eine Organisation (aus den eigenen Reihen) aufmerksam die sich diesen Problemen ernsthaft u. ohne Diffamierung annimmt? Warum melden sich die kritisierten Betriebe nicht öffentlich wenn sie doch zu unrecht angegangen werden u. zeigen uns Netten wie es wirklich ist u. das wir uns irren!? Nichts lieber als das!

        • Henriette vonReding-Rickenbacher sagt:

          @Sabine S: „Warum melden sich die kritisierten Betriebe nicht öffentlich, wenn sie doch zu unrecht angegangen werden, und zeigen den Linken&Netten, wie es wirklich ist und das wir uns irren!?“ Ja glauben Sie denn ernsthaft, dass sich Leute und Firmen, die einen substantiellen Beitrag zu unserem BIP beitragen, Zeit dafür haben, sich um solches Blog-Gekritzel zu kümmern? Und auf Nötigungsversuche wie die moralinsaure -public-shame-Kampagne der vorgelagerten SP-Kampftruppe EvB geht schon aus Prinzip niemand ein. Worin liegt der Irrtum der Linken? Schauen Sie nach Kuba und Nordkorea et al.

      • Lukas Feigenboom sagt:

        Wen meinen Sie jetzt in Ihrem Blogbeitrag? Trifft die Aussage „wer aber bei Kritik reflexartig von sich ablenkt, indem auf jene gezeigt wird die auch Fehler begehen“ auf die EvB zu (die betreiben dies als erfolgreiches Geschäftsmodell und kassieren pro Jahr über 20’000 Mitgliedschaftsbeiträge plus Subventionen von staatlichen und halbstaatlichen Organisationen), auf Frau Ramseier als kritische Leserin, oder auf Sie selber zu? Das Geschäftsmodell der EvB nennt man übrigens professionelle Empörungsbewirtschaftung. Im übrigen verstehe ich nicht, was genau Sie mit Ihrem wirren Blog sagen wollen.

    • Helveticus sagt:

      Bringen Sie doch anstelle einer trolligen Polemik nachvollziehbare Argumente, warum man sich über gewisse Geschäftspraktiken von Grosshändlern im Geschäft mit der Dritten Welt nicht empören soll. Danke.

  • Das ist ein trübes Kapitel in der neusten Schweizer Geschichte. Firmen wie Nestlé, Marc Richs Rohstoffimperium, Schmidheinis Zementgiganten spülen Geld in unsere Kassen. Aber zu was für einem Preis! In Kolumbien bewachen Todesschwadronen Schweizer Fabriken. Gewerkschaften werden ermordet, um nur ein Beispiel herauszupflücken. Sollte unser Wohlstand auf solchen Machenschaften beruhen, müssten wir Abstriche machen. Die Schweiz hat aber auch anderes zu bieten: Hayeks Swatch oder Spuhlers Eisenbahnunternehmen sowie zahlreiche kleinere Unternehmen. Setzen wir auf diese!

    • Maexchen sagt:

      Und von wo kommen die Metalle für die Eisenbähnchen? Sie versuchen ebenfalls, die Verantwortung abzutreten. Nur weil dann andere den Rohstoffhandel und Abbau übernehmen, ist die Eisenbahn noch lange nicht „sauber“.

      • Walter sagt:

        Sind Sie der Meinung, dass der Abbau von Rohstoffen zwingend Menschenrechte verletzen muss? Schauen Sie mal nach Botswana wie man es auch machen könnte. Und keine der dort beteiligten Unternehmen stehen solchen Vorwürfen gegenüber. Das Problem ist, dass die Schweiz kriminellen Firmen wie Glenocore oder Trafigura Unterschlupf gewährt und diese nicht kontrolliert. Daher ist die Petition Recht ohne Grenzne auf jeden Fall zu unterstützen, denn sie versucht einen Missstand zu beheben. ps. ich bin nicht nett, ich bin ziemlich sauer darüber was hier läuft!!!!!

    • Thomas Steffen sagt:

      Hayekes Swatch und Spuhlers Eisenbahn ? Warum ? Weil darüber kein Bashing produziert wird ? Informieren Sie sich über diese zwei Betriebe wie wo was hergestellt wird. Viel Vergnügen. Todesschwadornen – Gewerkschafter ermordet. Glauben Sie nicht jeden Blödsinn den Sie lesen. Oft wissen die Autoren noch nicht einmal wo sich das Land befindet über das sie so gut Bescheid zu wissen glauben. Nestle: ein unqualifizierter Film und schon hat man einen Buhmann. Ganz einfach für die Kapitalismus-Abschaffer.

    • markus müller sagt:

      was heisst hier ’sollte‘? unser reichtum beruht auf genau dem. nur wills keiner wahrhaben. es ist zum verrückt werden. jeder glaubt immer gerne das märchen vom geschickten, fleissigen schweizerlein. sorry, aber unser reichtum ist zum grössten teil gestohlen. das muss man sich einfach mal im klaren sein. da muss man sich gar nichts vormachen.

      • Heinz Gerber sagt:

        @Müller, Sie sollten nicht von sich auf Andere schliessen. Ich bin geschickt und fleissig, leider habe ich mich bis jetzt zu wenig vernetzt und vermarktet. Ich habe immer gedacht dass zielstrebiges Arbeiten den Erfolg bringt, das Ist leider nicht wahr. Da gibt es keine Unterschiede zwischen Links und Rechts.
        @Beutler, hoffentlich empören sie sich auch wenn die Schandtaten (Menschenrechte, Arbeitsschutz, etc.) der Chinesen in Afrika zum Vorschein kommen oder wollen sie dann wieder den Westen dafür verantwortlich machen?

      • Maria sagt:

        @Müller: Sie koennen Ihren Reichtum ruhig spenden. Und es zwingst Sie niemand Nestle Produkte oder Oel zu kaufen. Sie haben die freie Wahl. Warum koennen Sie das nicht einfach fuer sich entscheiden?

  • Carl Stebler sagt:

    Und es sind dann NGO’s die bestimmen, wer ein solches Verbrechen begangen hat? Und unter welchen Gesichtspunkten bitte? Darf man dann auch hoffen, dass ein Menschenschinder wie Hugo Chavez und Ausbeuter wie die Clique in Cuba auch im Radar erscheinen? Wenn das Ganze nur einfach ein neuer, schaler Aufguss linksideologischer Natur ist (siehe auch die bisherigen Posts), dann danke vielmals! Wenn sie die Welt verbessern wollen (und das wäre in der Tat nötig), dann bitte mit Sachkenntnis und Unvoreingenommenheit anstelle von Halbwissen und spätpubertärem Klassenkampf-Gegröle!

  • Jean Engel sagt:

    Umweltverbrechen von Multinationalen Firmen ist eine internationale Aufgabe.
    Und, Umweltverbrechen durch Vulkane, Meteoriten, Erdbeben und Tsunamis muessen wir wohl oder uebel
    einer „hoeheren Instanz“ ueberlassen …

  • Martin sagt:

    Es hat genuegend Platz, Rohstoffe und Lebensmittel. Das Problem ist, dass wenige, etwa drei Prozent, 99% des globalen Reichtum fuer sich beanspruchen! Dies auf „legale“ Weise und mit Hilfe der jeweilgen Militaer- und Polizeiapparate. Mehr braucht man dazu nicht zu schreiben.

    • Walter Bossert sagt:

      Martin, es hat genügend Rohstoffe… Aus diesem Grund Haben die USA ja auch schon jetzt, statt wie noch vor 10 Jahren geschätzt, in 50-100 Jahren, damit begonnen mit dem sehr umweltbelastenden Abbau von Oelschifer den Import zu ergänzen!?Es hat eben nicht genug Rohstoffe! Und schon gar nicht für immer mehr Menschen,Sie haben vielleicht Rohstoffe und Vermögen durcheinander gebracht!

    • Mark Keller sagt:

      Es könnte genügend Rohstoffe haben, wenn wir uns langsam angewöhnen würden, diese nicht zu verschwenden und für gewisse Rohstoffe auch langsam Alternativen zu entwickeln begännen.
      Was schon gar nicht funktionieren wird, wenn die Schwellenländer mit der gleichen Verschwendungsmentalität ihre Industrialisierung vorwärtstreiben, wie wir’s in den „alten“ Industrlialisierten Ländern vorgemacht haben und auch immer noch tun.

      • Walter Bossert sagt:

        Mark Keller, aus diesem Grund ärgert mich ja auch die ständig wachsende Flut an Artikeln in den Grossverteilern, welche wir nicht wirklich brauchen, uns aber mit grossem Werbeaufwand angedreht werden.Aber da kommen wir halt unweigerlich wieder zum Thema Arbeitsplätze für die zunehmende Bevölkerung….Brauchen mehr Rohstoffe…Mehr Energie…

  • Walter Bossert sagt:

    Mit der schnell wachsenden Gesammt- Bevölkerung in der Schweiz werden wir immer mehr abhängig von diesen unzimperlichen Rohstoffgiganten einerseits und guten Steuerzahlern anderseits! Es ist mehr als heuchlerisch, auf der einen Seite ein uneingeschränktes Wirtschafts und Bevölkerungswachstum zu fördern und auf der anderen Seite die Beschaffung der benötigten Ressourcen zu kritisieren. Die Profiteure sind so immer am längeren Hebel. Daran kann auch die EvB nichts ändern, zumal sie ja teilweise an der steigenden Bevölkerungszahl direkt beteiligt ist!

  • Helveticus sagt:

    Gewiss sollte man die Grosshändler stärker in die Verantwortung nehmen und für ihr Handeln jurisitisch belangen. Es würde aber auch nichts schaden mal einen Blick auf die Strafverfolgungsbehörden zu werfen. In Zug zB sind sie derart überlastet, dass Verjährung eine stete Option für Kriminelle mit weissem Kragen ist. (Wirtschafts-) Verbrechen lohnt sich.

  • maja sagt:

    Diese Länder sollen selber schauen und die entsprechenden Gesetze erlassen und auch Kontrollen durchführen.
    Wir können ihnen nicht alles abnehmen.

    • Mark Keller sagt:

      Aha, wenn diese Länder nicht selber schauen, sind sie halt selbst schuld, wenn wir unseren falsch deklarierten Drecksmüll dorthin exportieren? Komisches Selbstverständnis. Wer Drecksmüll produziert, soll gefälligst dafür sorgen, dass dieser auch fachmaännisch entsorgt wird.

  • markus müller sagt:

    was heisst da reputationsRISIKO? haben wir denn eine reputation? ist nicht fast all unser reichtum produkt entweder von schwarzgeld oder von in der schweiz ansässigen, verbrecherischen, multinationalen unternehmen? und weiss denn das nicht schon lange jeder? der schweizer ist nicht der präzis arbeitende, uhrenherstellende büezer sondern der steuerflüchtling willkommen heissende verbrecher.

    • Walter Bossert sagt:

      Da haben Sie aber in der Wirtschaftsgeschichte der Schweiz des öffteren geschlafen! So Rabenschwarz ist nun die Vergangenheit der Schweizer Wirtschaft auch wieder nicht, das wäre eine Frechheit an alle, welche ihr Leben lang für dieses Land gearbeitet haben.Vielleicht ein Zeichen der Zeit, dass die verwöhnten Nachkommen angeberisch mit Fremdwörtern um sich werfen, welche sie in den für sie gratis, aber von den Alten bezahlten Hochschulen gelernt haben.Besser zuerst mal selber etwas leisten bevor sie alle pauschal als „verbrecher“ hinstellen!!

    • Martin sagt:

      Immer schön die Anderen beleidigen. Sie sind natürlich der einzige Leuchtturm der Schweiz … und profitieren hier von besagtem Reichtum. Die Schweiz sollte Stolz sein, dass Firmen wie Nestle hier in der Schweiz noch gibt. Der Reichtum der Schweiz basiert darauf, dass sich Firmen hier auf Recht und Ordnung verlassen können (zumindest noch).

      • Mark Keller sagt:

        Und dabei spielt es natürlich keine Rolle wie sich diese Firmen im Ausland verhalten, oder was?

  • Schweizer Recht gild nur auf Schweizer Grund. Wer im Ausland ausländische Gesetze einhält, der verhält sich korrekt und hat selbst dann nichts in der Schweiz zu befürchten, wenn hier andere Standards gelten. Alles andere ist imperialistischer Schwachsinn.

  • Gudrun Effenberg-Schmidt sagt:

    Die EvB braucht Geld, und der Tagi gibt ihr mit der Carte Blanche für die üblichen Verdächtigungen und die gewohnte gutmenschliche Kollateralschadenbewirtschaftung. Es ist widerlich, wie viele NGOs heutzutage professionell Empörungsbewirtschaftung betreiben und sich damit einige wenige bereichern. Wie verwerflich und kriminell dieses Vorgehen ist, zeigt die Brent-Spar-Affäre, wo Greenpeace vorsätzlich und im Wissen um die Wahrheit behauptete, die tatsächlichen Oelrückstände von 75 Tonnen betrügen 5’500 Tonnen. Die Empörung resultierte in Streiks und spülte Millionen in die Greenpeace Kassen.

    • Mark Keller sagt:

      Die durch diese Kontroverse ausgelösten Proteste verhinderten aber auch die Versenkung der „Brent Star“ in der See! Dies war die Hauptsache an dieser Auseinandersetzung.

  • Hier soll einmal mehr das Strafrecht für moralische Zwecke missbraucht werden. Die Idee von Herrn Classen ist juristisch schlichtweg abstrus. Sie führt zu einer Zerfledderung unseres Rechtsstaattes statt zur Stärkung des Rechtsstaates. Solche Ideen gilt es von Grund auf zu bekämpfen.

    • Mark Keller sagt:

      Dann wird wohl das Strafrecht auch für moralische Zwecke misbraucht, wenn Schweizer wegen sexuellem Missbrauch von Kindern in Südostasien in der Schweiz vor Gericht gestellt werden? Oder wie ist Ihr Kommentar zu verstehen? Wieso sollten Weisskragen-Verbrechen anders gehandhabt werden?

  • Jens Gloor sagt:

    Wer sich ’neutral‘ und ‚Menschenrechte‘ auf die Fahne schreibt, sollte die gesetzlichen Grundlagen geschaffen haben, damit diese Superlativen auch eingehalten werden können und nicht durch solche und andere Beiträge hinterfragt werden müssen. Wie umsichtig und nachhaltig ist unsere ‚Politik‘ damit beschäftigt die Interessen des Schweizer Volkes zu wahren? Spekulation, Raub und Diebstahl muss ein Riegel geschoben werden, auch wenn die Täter Kravatte tragen und in schönen, teuren Büros sitzen! Der neue XSTRATA-Umweltskandal in Argentinien wird von der Schweiz mit SICHERHEIT ignoriert. Congrats!

  • MAx Largo sagt:

    Pollution grave d’un Lac à CransMontana
    La commune de Lens fait confiance à „la base des simples constats visuels et biologiques apparents“ pour déterminer la dangerosité de la pollution du Lac Miriouges d’eau servant à la population !!!
    Le constat de Chermignon se limite au site des Briesses, mais pas de rapport sur l’analyse des environs?
    On voit clairement que les services des communes concernées ne connaissent pas ce que sont des polychlorobiphényles, ni des polychlorodibenzofurane ou encore des polychloroterphényle, et ne les ont jamais testé sur et aux alentours de ce site, insoluble dans un lac ou une rivière (…) qui s’accumulent dans l’environnement et le long des chaînes alimentaires, jusqu’à l’homme. les vaches ont pâturés sur le site et en aval depuis quelques décennies !
    Sur une vraie analyse et non un contact visuel, l’émision ABE de la TSR à pu mettre en avant une analyse des eaux d’Ovronaz, les analyses ont révélé la présence d’une bactérie dangereuse, la légionella pneumophila. La légionelle est une bactérie qui tue! et ceci dans un jaccuzi propre …
    On ose espérer depuis longtemps que la commune de Lens et celle de Chermignon ont eue l’occasion de rectifier son analyse „visuel“ par une analyse plus sérieuse sur les dangers que peuvent courir les riverains de ce Lac, et des sources polluées mais ils ne font RIEN.

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