Die verwöhnten Kinder der Demokratie

Lausanne, die Hauptstadt des Kantons Waadt, hat 135’000 Einwohner und etwas  mehr als 83’000 Wähler. Als am 13. März die erste Runde der Kommunalwahlen stattfand, haben sich kaum 27 Prozent der stimmberechtigten Bürger an der Wahl der  Stadtregierung beteiligt. Der bestgewählte Kandidat, der Sozialist Oscar Tosato, erhielt ganze 12’427 Stimmen.

Nur knapp über ein Viertel der Wählerschaft stimmt also über das Thema ab, das die grösste mediale Aufmerksamkeit im Kanton erhält: Wie ist das zu deuten? Ist es das Verhängnis einer lokalen Politik, die ihre Macht an höhere öffentliche Körperschaften verliert, genauso wie sie an Interesse einbüsst? Ist es Nachlässigkeit oder sogar Faulenzerei eines Teils der Bevölkerung, die damit beschäftigt ist, zu konsumieren und im Internet zu surfen? Muss von einer Krise der Demokratie gesprochen werden?

Man kann dem entgegensetzen, dass sich im Grossen und Ganzen die Wahlbeteiligung nicht wirklich verändert hat. Und dies trotz der Einführung des Ausländerstimmrechts. Es gibt momentan noch keine offiziellen waadtländischen Zahlen, aber die Beteiligung an den Kantonalwahlen dürfte näher bei 35 Prozent liegen als bei 40 Prozent. Im Kanton Genf, wo am 13. März ebenfalls die Parlamentswahlen auf Gemeindeebene stattfanden, weiss man bereits, dass die Stimmbeteiligung bei 39 Prozent lag. Ein weiteres Argument dafür, dass sich nichts wirklich geändert hat, ist die Tatsache, dass die Tendenz von einer Gemeinde zur anderen beachtlich variiert und man dementsprechend nicht verallgemeinern kann. Das zeigt die um fünf Prozentpunkte gestiegene Beteiligung in Nyon im Vergleich mit der um genauso viele Punkte gesunkene Beteiligung in Lausanne.

Die Häufung der Volksinitiativen lenkt die Wähler von der Wahl der regionalen Behördenmitglieder ab.

Konnten die Wählerschaft nicht mobilisieren: Lausanner Wahlplakate.

Konnten die Wählerschaft nicht mobilisieren: Lausanner Wahlplakate.

Trotz all dem bleibt ein gewisses Unbehagen bestehen. Ist die Schweiz denn nicht Meisterin auf diesem Gebiet – jetzt mal abgesehen von den Wahlen –, mit ihrer berühmten direkten Demokratie, die nicht aufhört, ihre Bürger um ein Ja oder ein Nein zu ersuchen? Genau das sei es, was das System abnütze, meinte Marie-Hélène Miauton, Direktorin des Umfrageinstituts MIS Trend, in der Zeitung «Le Temps»: Die Häufung von Volksabstimmungen lenke die Wähler just vom Urnengang ab, bei dem es darum geht, die Repräsentanten in den Behörden zu wählen.

Die Häufung der Themen, für die in den letzten Jahrzehnten ein öffentliches Verdikt eingeholt wurde, belegt diese These. Allerdings scheint es gleichzeitig so, dass je weniger regional eine Wahl ist, sie umso mehr Erfolg hat. Die letzten kantonalen Wahlen (Regierungsrat und Parlament) haben 42 Prozent der Waadtländer, respektive 46 Prozent der Genfer angezogen. Die Beteiligung bei Nationalratswahlen steigt seit 1999. Sie hat sich zurzeit bei 50 Prozent eingependelt.

Es ist also nicht so, dass der Wähler keine Lust hat zu wählen oder seine Meinung abzugeben. Was eher zuzutreffen scheint: Je direkter der Wähler von einem Thema betroffen ist, desto weniger kümmert er sich darum. Schliesslich kümmert es auf regionalem Niveau keinen wirklich, welche Partei an der Macht ist, da sowieso auf einer anderen Ebene entschieden wird: weil sich die Führung des Landes auf nationaler Ebene abspielt, wenn nicht sogar in gewissen grossen Verwaltungsräten.

Verzweifeln darf man jetzt auf keinen Fall! Der Bau eines Gemeindesaals ist genauso wichtig wie der eines transalpinen Tunnels. Die regionalen Behörden zu vernachlässigen bedeutet, die Glaubwürdigkeit all derer zu untergraben, die sich dafür einsetzen, dass das System funktioniert. Ein System, das ein wichtiger Teil unseres alltäglichen Lebens ist: Sicherheit, Ausbildung, Sozialhilfe, etc. Es ist zu einfach, den einen oder anderen Stadtrat an den Pranger zu stellen, wenn man nicht einmal für oder gegen ihn gestimmt hat.

111 Kommentare zu «Die verwöhnten Kinder der Demokratie»

  • AntonKeller sagt:

    Die geringere Wahlbeteiligung in Regionalwahlen hat damit zu tun, dass die Leute mit den Leistungen zufrieden sind und häufig ein Konsens zwischen den Parteien besteht, wie und welche Leistungen erbracht werden sollen. Zudem wählen Unzufriedene effektiver mit den Füssen und ziehen in eine andere Gemeinde.

    • Papy sagt:

      A vouloir charger l’électeur on fait fausse route. L’abstention est un véritable signal d’alerte en direction des élus, qui feignent de ne pas le comprendre. Un vote blanc serait certainement plus parlant. A Lausanne s’applique la maxime „une fois élus, ils (elles) font ce qu’ils veulent“! Les citoyens en ont véritablement marre des grands discours et des sondages!
      C’est aux élus à REFUSER leur mandat si 51 % du corps électoral ne se déplace pas. Ou rendre le vote obligatoire! Mais ne pas se contenter de fustiger l’électeur, trop FACILE!

  • hans rusterholz sagt:

    und als sie nicht wählen gingen, schlimmer noch, als sie weiss wählten, wurden sie bestraft… der artikel tönt ja wie ein auszug aus josé saramagos roman „die stadt der blinden“.

  • Urs sagt:

    Meine Unzufriedenheit kommt eher daher das ich mich oft nicht vertreten fühle. Themen die mich interessieren werden seit Jahren eh nur zu Tode gespart. Lokale Politik ist zudem primär Gewerbepolitik was auf Dauer eben auch nicht so spannend ist wenn „die anderen“ immer zuerst gefragt und informiert werden… Ich als eigentlich klassisch definierter Mittelstand bezahle mit Geld, steigenden Kosten und Reduktion der Lebensqualität

    Nun, man kann sich zwar aktiv Beteiligen und Lancieren doch dazu braucht es eben auch Ressourcen die nicht jedem zur Verfügung stehen.

    • Beni Schwarzenbach sagt:

      Sorry Urs, aber diese faule Ausrede habe ich jetzt einmal zu oft gehört. Bei jedem Thema gibt es eine Partei, die pro ist und eine, die contra ist. Also kann es nicht stimmen, dass Sie keine Partei finden, die Sie vertritt. Klar ist, dass Sie niemals eine Partei finden werden, die immer zu 100% Ihrer Meinung ist. Ich bin selber aktives Parteimitglied und stimme auch nur in ca. 70% der Fälle mit ihr überein. Wichtig ist, dass es bei den mir wichtigen Kernthemen stimmt. Viele Menschen = viele Meinungen. Das muss man akzeptieren und nicht als Ausrede für die eigene Untätigkeit missbrauchen.

    • Ende EU sagt:

      Man kann immer abstimmen gehen. Denn ja oder nein in die Urne werfen widerspiegelt die eigene Meinung. Bei der Wahl ist es schwieriger. Ich habe mir vorgenommen nur noch SVP zu wählen, obwohl die SVP ein Umweltschutz-Manko hat. Ich wähle also das, was für mich dem Optimum am nächsten kommt.

  • Orlando Tscharner sagt:

    Viele Mitbürger werden in jungen Jahren nicht richtig politisiert, dh. keine Schulung was Politik ist. Viele denken Politik ist hier und das Volk ist dort. Dazu kommt dass die Politiker immer technischer argumentieren. Ich glaube dies liegt an den immer zahlreicheren Anwälten in der Politik. Um mehr Mitbürger an die Urne zu „zwingen“ gäbe es wohl Möglichkeiten, zum Beispiel 10 CHF pro verpassten Urnengang oder Stimmrechtsentzug wer über ein Jahr nicht zur Urne geht.

    • Landolt Marg sagt:

      wer nicht lesen kann und das Abstimmungsbüchlein nicht versteht geht auch nicht abstimmen.

  • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

    „Je direkter der Wähler von einem Thema betroffen ist, desto weniger kümmert er sich darum.“ – was für ein fazit! mein gott… ich hoffe ich habe da irgendwas falsch verstanden.

  • Raphaël Mahaim sagt:

    Le paradoxe relevé par M. Nappey est réellement surprenant: les citoyens s’intéressent plus aux enjeux nationaux qu’aux enjeux locaux. Pourtant, on pourrait s’attendre à ce que les citoyens soient plus préoccupés par les projets concrets du lieu où ils vivent que par les grandes décisions de politique fédérale dont les conséquences sont abstraites et insaisissables. Il faut probablement y voir le signe que les grands enjeux de société passionnent davantage que les débats locaux… ou alors le signe que la politique menée par les communes est moins contestée que celle menée à Berne!

  • Michael Meienhofer sagt:

    Wir sind ein Volk von Rosinenpicker geworden.Befriedigt die Politik nicht mehr,sucht der Bürger einen eigenen Ausweg. Alle frustrierten Bürger nehmen suich die Mühe nicht mehr, von Vorne zu beginnen.Zu schlecht ist das Image aller unflexiblen Parteien. Der Bürger hat nun mal in seinem Leben keinen „Parteipfad“ der ihn irgendwie an eine Leitpartei bindet. Ehrlich gesagt, die Parteien wollen dies ja auch gar nicht. Sie möchten an der Urne nur 100% Gefolgsleute in Sachen Denken und Handeln der Partei.Eine kontinuierliche Beteiligung von über 60% der Stimmbürger würde ein politisches Chaos bringen

    • Kurt Stierli sagt:

      Kann Michael Meienhofer nur beipflichten, wir sind in einem gewissen Sinne Rosinenpicker. Aber ist das so schlimm? Nein, weil wir in der Schweiz fast immer in der Lage in politische Entscheide einzugreifen wenn die Richtung für viele Bürger nicht mehr stimmt. Erfreulicherweise können wir sehr oft pragmatisch entscheiden. Die Deutschen wären froh sie könnten bei Stuttgart 21 mitbestimmen nicht nur mitreden. Frustrierend sind „Gummiwändli“ wie sie das Parlament momentan aufbaut gegen die Abzocker Initiative von Th. Minder. Hoffentlich gehen dann viele Bürger an die Urne, abwählen kann man auch!

  • Berger sagt:

    Frau Miauton möchte, wohl wegen ihren Allmachtsfantasien, unsere direktesten Demokratischen Mechanismen (Initiative & Referendum), durch ihre lästigen Telefoninterviews ersetzen.

    Da würde dann am Samstag um 8 Uhr morgens angerufen: „Hallo, wollen Sie a) 5 neu AKW, oder b) 3 neue AKW, oder c) den Strom von französischen AKW importieren?“

  • Ulrich Schwendener sagt:

    Man nehme ein paar Zahlen zur Stimmbeteiligung, packe ein paar Wörter drumherum und schon ist wieder ein Tagiartikel konstruiert. Unfundierte Thesen, eigene Meinungen und völlig aus der Luft gegriffene Zusammenhänge scheinen zu genügen. Dieser Artikel ist komplett unbrauchbar. Eine Schande was für Beiträge den Lesern vorgesetzt werden.

    • pete sagt:

      es liegt nicht am tagi. sondern am ihrem nicht-wissen um die bedeutung des wortes „blog“.
      dies hier ist eben gerade NICHT ein ordinärer, neutraler, ausgewogener zeitungsartikel.
      dieser blog, wie andere auch, ist ein raum um thesen, meinungen und zusammenhänge zu publizieren und vor allem zur diskussion zu stellen.
      wenn sie inhaltlich nicht einverstanden sind, können sie dagegen argumentieren, hier in den kommentaren.
      die form aber ist hier nicht das thema….

  • Libertin sagt:

    Vielleicht zeigt sich hier auch, dass Politik wie sie heute betrieben wird für viele ein Theater und völlig unglaubwürdig geworden ist. Zudem werden die wirklich wichtigen Weichen nicht in Bern oder Niederwangen gestellt. Wie sagt R. Reagan: Politik kann keine Probleme lösen, sie IST das Problem.

  • Hans Nötig sagt:

    Kann jetzt nur für mich sprechen, aber ein Grund wieso mir Wahlen relativ egal sind ist die Parteien“diktatur“. Die Zeit der Ideologien ist doch längst vorbei, trotzdem sitzen wir in den Strukturen des Kalten Krieges rum. Es ist nicht möglich einen Sachpolitiker zu wählen der meine Ansichten (zb Bildung) vertritt, denn er wird bei allen anderen Punkten auf der Parteilinie sein, welche mir aber nicht passt. Dann kommt noch dazu das Wahlversprechen bestenfalls inflationär verwendet werden und Politik am Ende trotzdem hauptsächlich der Wirtschaft dient. Alternativen fehlen, also resigniert man.

    • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

      das ist eben genau falsch. gerade WEIL du resignierst hocken am ende nur noch lobbyisten in der regierung. siehs als eine art teufelskreis. man wählt lieber jemanden der mehr oder weniger in der richtung politisiert für die man selber steht als gar keinen. weil keinen wählen heisst den gegner wählen. demokratie funktioniert nur, wenn man mitmacht. wenn niemand mehr mitmacht gibts auch keine demokratie mehr, aber spätestens dann merkt man was man gehabt hätte. so blöd bist du hoffentlich nicht?

      • Hans Nötig sagt:

        Ich verstehe mich nicht als Stimmvieh, das anstatt der Pest einfach die Cholera wählt und sich dann auf die Schulter klopft weil es am demokratischen Prozess teilgenommen hat. Ich habe lange an die Integrität der „4. Gewalt“ geglaubt, welche ihrer grossen Verantwortung jedoch schon länger nicht mehr nachkommt. Nirgendwo sind kritische Stimmen und Transparenz wichtiger als in einer Demokratie, denn nur so kann man sich eine fundierte Meinung bilden. Das fehlt aber komplett (siehe Wahlversprechen, Interessenskonflikte, hirnlose Plakate), deshalb stellt sich Resignation ein. Abstimmen tu ich btw.

        • Hans Nötig sagt:

          500 Zeilen sind zu wenig. Was ich da so geschwurbelt sagen wollte war: Sobald ein richtiger Diskurs herrscht, die Politiker an ihrem Programm gemessen werden, anhand von transparenten (ja das heisst alles öffentlich zu machen, auch die Diplomatie) Entscheidungsfindungen Interessenskonflikte ausgehebelt werden können (Unternehmer können ja sehr wohl gute Politiker sein) werden sich auch wieder mehr Menschen für die Politik und Wahlen begeistern. Und dann darf man uns von mir aus auch gern die „beste Demokratie“ nennen. Momentan haben wir aber nur das „beste Kontrollsystem“.

          • Ronny Renner sagt:

            Ich hab die Schnauze ehrlich gesagt voll von unseren Politikern. wer nicht direkt von einem Konzern bezahlt wird, plappert einfach das Programm seiner Partei nach. Meiner Meinung nach brauchen wir unabhängige Menschen im Parlament damit diese Sandkasten Spiele endlich ein Ende haben. Wir werden ständig angelogen und legal ausgeraubt. Wenn wir in 4 Jahren immer noch wählen können, werd ich im Kanton Zürich zur Wahl antreten. Was mich qualifiziert? Das weiss auch nicht; was qualifizert den die ganzen Gauner die wir jetzt in der Regierung haben??

          • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

            @ hans / ronny
            bin mit beiden von euch einverstanden, auch wenn ichs nicht ganz so extrem empfinde. es gibt ja nach wie vor genug wählbare, nicht extreme und nicht lobbyierende politikerInnen. aber es ist schon richtig, es wird so viel gelogen, dass man am ende nie weis, was jetzt stimmt. es reicht schon wenn einer lügt, dann kann man auch dem anderen schon nicht mehr trauen. ronny: ich würde dich wählen! 🙂

  • Romano Oetiker sagt:

    ist auch kein Wunder. wenn man sieht, da kommt ne Initative, das Volk lehnt sie ab oder nimmt sie an. und 5 min. später sitzen Politiker oder sogar Bundesräte mit folgenden durch die Blumen gesagte Wörter wie: Ist mir egal, was das stimmvolk gewählt hat, ich will das machen was ICH für richtig finde (Beispiel Somorrugga)… aber da gibt es ettliche andere von links bis ganz rechts…

    Politiker = verlogen

    • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

      wichtig ist nicht so sehr was gesagt wird, wichtig ist vor allem wie gehandelt wird.

      • Platon sagt:

        Genau…Taten statt Worte…….das beste Beispiel hatten wir gestern in Aargauer Kantonsparlament betreffend AKW…

        • Maja sagt:

          Leider kostet es immer mehr sobald Politiker zur Tat schreiten. Mir ist lieber wenn sie nur reden.

  • Zlauwinen Walter sagt:

    Wie wäre es mit dem Ansatz „Es ist ganz gleich was man abstimmt, die Parteien verdrehen jeden Verfassungsartikel so dass es ihnen ins Gesetz passt“. Und wenn in einem Initiativtext mal konkret ein Gesetzestext (nicht ein Verfassungstext) steht, so wird der mit Gegenvorschlägen zunichte gemacht. Was wäre wenn mal gar keiner zur Wahl gehen würde? Wer würde dann im Parlament sitzen? Denn Grundsätzlich funktioniert die Verwaltung ganz alleine, was auch nicht unbedingt ein Vorteil sein muss.

  • Hans sagt:

    Grosse Bevölkerungsteile fühlen sich von den Parteien und Politikern, die sich am antiqierten Rechts-Links-Schema orientieren, nicht vertreten. Ich bin z.B. gegen AKWs und Gentechnik in der Landwirtschaft, aber auch für bedarfsgerechten Strassenbau, eine harte Linie gegenüber der EU und eine restriktive Einwanderungspolitik. Gleichzeitig bin ich für einen Staat mit schlanker Verwaltung, weniger Bürokratie und tiefen Steuern aber für starke Sozialversicherungen (AHV, IV). Da passt keine Partei auch nur annähernd und vielen meiner Bekannten geht es (mit varierenden Parametern) ähnlich…

    • Freiherr sagt:

      War es nicht die buergerliche Mehrheit, welche immer kompliziertere Gesetze brunzte und noch viel kompliziertere Staatsvertraege ratifizierte, aber die dafuer benoetigte Vewaltung kaputtsparte?

      Wenn jetzt eine FDP als eine der Hauptschuldigen am Debakel auch noch mit einer Antibuerokratieinitiative auf Waehlerfang geht, ist die Wahlkampfheuchelei kaum mehr zu ueberbieten!

      • Hans sagt:

        @Freiherr: Es ist genau dieses völlig überholte Rechts-Links-Denken, das mir so auf den Sack geht! Die heutige Überregulierung in allen Lebensbereichen kommt sowohl von rechts wie von links und auch die FDP hat dazu beigetragen. Dazu gehört auch die Tendenz von Politikern ALLER Couleur immer gleich nach neuen und strengeren Gesetzen zu schreien, wenn die auflage- und daher sensationsgeilen Medien wieder eine neue Sau durchs Dort treiben. Dies obschon in vielen Fällen gar kein Handlungsbedarf besteht und in anderen nur endlich mal die bestehenden Gesetze korrekt angewendet werden müssten.

        • Urs sagt:

          Hr. Hans, denken Sie nicht das die links-rechts Kategorie hilfreich ist um sich zu orientieren? Mir ist bis heute leider auch noch nicht’s besseres eingefallen in dem Sinne das man sich auch noch gegenseitig versteht. Da nützt es ja nicht’s einfach eigene Defininition in die Welt zu setzen. Allerdings sind alle etablierten Parteien, nicht nur in der Schweiz, im laufe der letzten 30 Jahre in eine bis mehrere Neoliberal/Authoritäre Töpfe gefallen und köcheln da ihr Süppchen… Polarisierung ist das Resultat absoluter politischer und Gesellschaflticher Ansprüche.

          • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

            solange man miteinander reden kann, ists eigentlich egal ob links, rechts, mitte, ost, west, nord oder süd. aber wenn man nicht mehr miteinander reden kann, dann hilft auch ein einparteiensystem nichts mehr. ich finde man muss auch den medien noch einen schwarzen peter zuschieben die einfach immer nur alles polarisierende hochstilisieren und so den dialog erst recht im keim ersticken, anstatt dass sie ihre macht nutzen würden um den dialog anzukurbeln!

          • Urs sagt:

            Ja ist sicher so, die Sensationslust der Medien.. Eigentlich schade um die vielen Jahr Ausbildung die man hier absolviert und dann das…

            Aber sagen Sie mal, wie sind Sie auf „vietnamesische begleiterscheinung“ gekommen?

          • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

            haha! also zuerst da hiess ich rambo und dann ging ich einen monat nach vietnam. und als ich zurückkam war ich logischerweise der vietcong. zu der zeit war ich ab und an auf dem mama-blog. aber die verstehen keinen spass, das sag ich dir mann. ich glaube wenn man kinder kriegt, dann ist fertig mit ironie usw. jedenfalls habe ich mich dann geschlagen gegeben und aus mir eine randerscheinung gemacht. damit gings dann. und irgendwie ist der nick ja noch lustig oder? .)

      • Platon sagt:

        Es war einmal ein Märchen Erzähler…

    • Peter Schmid sagt:

      Sie und ich könnten eigentlich eine eigene (neue) Partei gründen. Unsere Ansichten würden sich decken….

      Ich kenne übrigens auch viele Menschen in meinem Umfeld die gleich denken. Das Bedürfnis würde also existieren… 🙂

      • steve walker sagt:

        Die Partei brauchen Sie nicht mehr zu gründen, das Programm dürfte so ungefähr demjenigen der SD entsprechen… 😉

        • Hans sagt:

          SD passt nicht und die Auflistung meiner Positionen war mangels Platz auch nicht vollständig. 😉

  • Freiherr sagt:

    Nur die allerduemmsten Kaelber waehlen ihre Metzger noch selber. Eine immer groessere Mehrheit der lohngedoempten und abgezockten Lohnsklaven schlaeft aus, in der Hoffnung, dass eine SP, wie sie 1919 noch war, wiederaufersteht….

    • Platon sagt:

      Die Revolution frisst ihre Kinder !

      • Freiherr sagt:

        Noe, nach einem muehsamen Start waen die Resultate bis 1971 durchaus ansehnlich. Wenn das Lohndoemping auf Roteure in Anbau, Bau, Betreuung und Reinigung sowie Spezialisten, deren eineige „Spezialitaet“ nicht ist, billiger zu arbeiten als ein Schweizer, beschraenkt und dem Kapitalschmarotz seit Kriegsende keine ausufernden Steuergeschenke gemacht worden waeren, wuerden Staats- und Sozialkassen ueberquellen und die Lohnsklavenhalter koennten sich keine Peitschensklavenhalterallueren bis hin zu Gratisueberstunden aller (Un)art und fristlose Entlassungen wegen Bagatellen leisten….

        • Orlando Tscharner sagt:

          Sag mal, verstehen sie eigentlich selber was sie da so schreiben? Das sieht schon verdächtig nach Politiker mit Anwaltshintergrund aus.

  • hoffman sagt:

    Die Parteien streiten sich darum wer und wie man es dem Kapital am Besten besorgt. Dafür ist mir sogar meine Stimme zu schade, die ich übrigens für 5 Franken verkaufe, falls da jemand Interesse hat seinen Einfluss zu verdoppeln.

    • hoffman sagt:

      Bisher hat sich noch niemand gemeldet, die Schweizer scheinen sehr realistisch in der Beurteilung ihrer Einflussnahme auf die Politik. Für 5 Franken bekommt man im McDonalds halt 2 Cheeseburger und in der Politik überhaupt nix. So viel Realismus muss sein.

  • PlainCitizen sagt:

    Wer nicht wählt, der ist mit dem Ergebnis zufrieden. Ich würde darum tiefe Beteiligungen eher als Aussage der allgemeinen Zufriedenheit mit unserer Situation interpretieren.

    • Freiherr sagt:

      Noe, es gibt schlicht zzt keine fuer den veroegenslosen Erschaffer und Sicherer des BSP waehlbare Partei mehr. Von Rechts bis Mitte wird der Lohn und das Sozialnetz fuer Schweizer abgerissen und der Mietwucher explodiert. Von der Mitte bis Links wird das Sozialnetz nur fuer Auslaender und an einer Erwerbsarbeit trotz strotzender Gesundheit nicht (mehr) interessierte ausgebaut und dafuer der Lohnsklave statt der Kapitalschmarotz abgezockt, und wenn er nur noch Scheingesund ist, zur Vollzeitpraesenz trotz Arbeisunfaehigkeit genoetigt

      Lieber ausschlafen als auch noch die Metzger selber waehlen

      • Hans sagt:

        Etwas gewöhnungsbedürftiger Schreibstil, aber durchaus treffend!

        • Freiherr sagt:

          Politik und Juxtiz leben von der Verkomplizierung. Wenn das Bundesgericht Kleinkunden um ihre gesetzlichen Ansprueche gegen Baenkster oder Versicherungsgaegster prellt, schreibt es nur ausnahmswiese einfach: Wir futieren um Tatsachen (zB neue medizinische Erkenntnisse) oder das Gesetz (zB Kaulashaftung fuer Halter von Motorfahrzeugen und anderen Betriegsgefahrenquellen), sondern es wird in buchlangen „Begruendungen“ mit Zitierung demokratisch nicht legitimierter Parteiprofessoren oder ausserparlamentarischen Kommissionen die Rechtsbeugung oder der Rechtsbruch mit Schaumschlag kaschiert….

  • PlainCitizen sagt:

    „Es ist zu einfach, den einen oder anderen Stadtrat an den Pranger zu stellen, wenn man nicht einmal für oder gegen ihn gestimmt hat.“

    Das ist eine sehr berechtigte Aussage.

  • Meyerhans sagt:

    Vielleicht ist das Stimm- und Wahlrecht „einfach so“ zu selbstverständlich und, weil gratis, wenig wert. Wie wär’s mit einer Prüfung über minimale staatsrechtliche Kenntnisse vor der Erteilung und dem Verlust, wenn z.B. 5x nicht an Abstimmungen und Wahlen teilgenommen wird?

  • rascha kocher sagt:

    Meines Erachtens sowie meine Sichtweise betreffend existieren in der Schweiz folgende Lager: Hier die eher Jungen, durch PC-Spiele und Klubleben zwar etwas „im Griff gehalten“ – doch sensibel in Hinsicht was Umweltgebaren (Nachhaltigkeit) betrifft. Da denen aber der Konsum aufgenötigt – eher fäuler (Abstimmungen) als erwünscht. Solidarisierend sich mit den Zugewanderten, da mit aufgewachsen, also eher dem Multikulti sich annähernd. Da gesellt sich im Gegensatz der Kreuznationalist hinzu. Dieses Spektrum ist unübersichtlicher, wächst hängengeblieben. Weil die spüren, dass etwas in Bewegung…!

  • Platon sagt:

    Demokratie dauert länger als Diktatur !

  • rascha kocher sagt:

    @ Platon: Die Volksfront SVP macht aber auf Diktatur…!

    • Platon sagt:

      @rascha kocher…..vielleicht, weil sie es zulassen !

      • rascha kocher sagt:

        @ Platon: Eine Volksherrschaft, also eine Demokratie, die ohne Checks und Balance, ohne unabhängige Akteure und ohne Wettbewerbe der Institutionen bleibt – ist keine mehr (Th. Held) – PS: Als Dissident lasse ich die Verideologisierung des Schweizers Kreuz nicht zu…!

        • Platon sagt:

          ich respektiere ihre Meinung ! Aber auch ich lasse nicht zu, dass wir in einer sozialistischen Diktatur enden ! Was machen wir ? Wo liegt die mögliche Lösung ? In der Mitte……aber die Mitte wird zerrieben, weil sie sich wie Windfähnchen drehen ! Was wir brauchen ist eine Fusion der Mitteparteien…und sorry, aber da muss ich Blocher recht geben. Ist nicht alles ungeniessbar, was aus seiner Küche kommt. Langfristige Strategien sind gefragt, nicht kurzfristiges Taktieren……..

          • rascha kocher sagt:

            ABR Blocher wie auch Hr. Kohl sind Macher. Sie, werter Platon meinen > „SIE“ lassen ES zu. Wohl diese gemeint, welche im Anschluss an den Banken-GAU im geeigneten Moment samt der Oligarchie von dannen ziehen. Die geistigen Brandstifter sind’s! Da hat des ABR’s kreationistischer Bruder seinen Zutrag > die Diktatur tut religiös fundiert! Soziales bleibt immer transparente Reflektion eines Staates. Mitten der Quadratur fehlt das untere Teil. Das quasi orangfarbene Revolutionäre: Der evolutionäre Humanismus (z.B. via Giordano Bruno Stiftung). Langfristige Strategie wird einzig Nachhaltigkeit sein!

    • Hans sagt:

      Irrtum! Die SVP ist (leider!) die einzige Partei die sich nicht bei jeder Gelegenheit an die EUdSSR-Diktatur anbiedert.

      • rascha kocher sagt:

        @ Hans: Ich als Schweizer funktioniere ohne die EU keineswegs. NOCH ist erst 5 vor 12…!

        • Hans sagt:

          Schon wieder einer der die EU mit Europa verwechselt…

          • rascha kocher sagt:

            Nein, doch das was sie wohl meinen heisst für mich EURASIA…!

          • Ende EU sagt:

            Die EU und Europa sind nicht dasselbe. Die EU ist eine Sekte, welche sich den europäischen Ländern aufgepfropft hat, um Demokratie zu verhindern und damit die Mitglieder dieser Sekte finanziell zu bereichern und Machtgelüste auszuleben.

  • Baschi sagt:

    Immer mehr ist auf Gemeinde (und teilweise auch auf Kantonalebene) ‚von oben‘ vorgeschreiben; das meiste Geld, wenn überhaupt vorhanden, auch schon zweckgebunden. Dazu noch Aufsichbehörden und Mitburger mit der Recurritis-Virus.

    Mit so wenig Spielaum spielt immer weniger eine Rolle, wer in diesen Gremien sitzt, ob Links, Rechst oder Mitte. Und dessen Wahlprozedere somit immer weniger interessant und mitreissen. Auch die Schwierigkeiten, Kandidaten für Gemeinedewahlen zu finden (wenn es sich nicht gerade von den grössten Staedten handelt) weisen auf dieser steigenden Desinteresse.

  • Vater sagt:

    Vielleicht reicht es die Möglichkeit zur Korrektur zu haben. Jede 4 Jahre kann man die Regierigen abwählen wenn Sie nicht gefallen. Aber noch wichtiger ist die möglichkeit über Sachthemen mit zu reden. Wenn die Leute wählen wollen, durfen sie. Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Aber auch ein Herr muss nicht immer sein Diener entlassen um zu beweisen, dass er den Herrscher ist. Solange man im Allgemeinen zufrieden ist, lässt mann es laufen. Nur die Fehler des Dieners werden korrigiert.

  • beat sagt:

    Warum sollten die Schweizer mehr an die Urne? Die Politik, egal ob rot, grün, schwarz, blau oder gelb, schlussendlich machen die sowieso was sie wollen, und vor allem wird das eigene Interesse vorangestellt! Das war in Deutschland vor der Machtergreifung ähnlich. Die Classe Politique bediente sich im Selbstbedienungsverfahren bis das Fass übergelaufen ist und ein gewisser Herr, den niemand wirklich mochte bzw. heute noch nicht mag, an die Macht kam.

  • Platon sagt:

    @ rascha kocher…sie sprechen mir etwas zu verschlüsselt ! Mit meiner grundüberzeugung bin ich frei von religionen, denn sie hindern die menschheit am weiterkommen…nachhaltigkeit steht auch auf meinem menuplan, aber wo wir uns unterscheiden sind wohl die sozialpolitik und die wirtschaftspolitik…….schönen abend.

  • Banksy sagt:

    also…

    warum soll ich auf Gemeindeebene wählen gehen? Ich krieg da eine Broschüre mit ein paar Köpfen darauf abgedruckt, ein paar schwammige Zeilen ohne konkrete Ziele. Ich kenne die Persönlichkeiten nicht, aus Prinzip eine Partei wählen will ich auch nicht, was ist daran falsch?

  • maurus candrian sagt:

    nach meiner einschätzung gibt es 2 hauptgründe für die tiefe wahlbeteiligung bzw. hohe gleichgültigkeit der ch’s:

    die ch ist – insgesamt betrachtet – eine weitgehend saturierte gesellschaft

    zur zeit gibt es in der ch – aber eigentlich auch weltweit – keine einzige partei, die wirklich die interessen des breiten mittelstandes vertritt: das bürgerliche machtkartell aus cvp, fdp und svp lakaien der abzockerkaste, die sp, insbesondere nach der „unterwanderung“ durch ihre jusos, meilenweit von mehrheitsfähigkeit entfernt, grün doch etwas einseitig, glp und bdp überzeugen auch nicht wirklich

    • Platon sagt:

      Die politiker sind blockiert, machtbesessen und verfolgen mehrheitlich ihre eigenen interessen. deshalb liegt es an uns bürgern und wählern NEUE politiker zu wählen (auch parteilose!) oder durch kluge initiativen mehrheitsfähige veränderungen voranzutreiben…siehe abzockerinitiative als gutes beispiel…..und leider auch 1:12 initiative der juso als negatives beispiel…wir müssen mehrheitsfähige interessen virtuell bündeln…WIR SIND DAS VOLK !

    • Freiherr sagt:

      @ Herr Candrian:

      Die Saturierung war mal, aber auch bis 1971 nur halbwegs. Die Erschaffer und Sicherer des BSP wurden immer weniger, die Staatsheloten (wegen ihrer „sicheren“ Rente ueberhaupt nicht mehr) an dessen Explosion beteiligt. Die verfehlte Lohnoemper-, Familien- und Drogenpolitik sowie die gesetzwidrigen Eskapaden der Juxtiz gaben der „Saturierung“ der Fleissigen noch den Rest!

      Was diejenigen, denen immer noch ein X fuer ein U vorgemacht werden kann am katastrofalsten uebersehen, ist der „Tankereffekt“. Wenn ein besoffener Kaepten das Riff erst Laif sieht, ist es zum Wegsteuern

  • Hansli sagt:

    Eine andere Wahl zum davonlaufen. In ZH wird demnächst gewählt. Auf die 7 Regierungsratssitze bewerben sich 9 Kandidaten. Warum soll ich da noch wählen? Ich habe je gar keine Auswahl. Das ist fasst eine kommunistische Besetzung. Anzahl Sitze gleich Anzahl Kandidaten. Ich würde am liebsten alle bisherigen abwählen…….

    • maurus candrian sagt:

      immerhin könnten sie den wahlzettel leer einreichen. wenn mehr als die hälfte der wählenden leere wahlzettel einwerfen würde, würde keiner von diesen schwachköpfen im ersten wahlgang gewählt, sie hätten dann alle eine gewaltige klatsche erhalten. allerdings reicht dann im zweiten wahlgang das einfache mehr. aber: wenn sämtliche dieser globis im ersten wahlgang nicht gewählt würden, käme dies immerhin politisch einem mittleren erdbeben gleich.

  • Ronnie König sagt:

    Ich denke, solange vieles verschleppt wird in Bern, stinkts den Bürger als wie mehr noch abzustimmen. Es hat von mir Gewählte, die kaum in Bern, ihre Seele verkaufen. Das Volk soll vertreten werden oder zu mindest die entsprechende Wählerschaft. Das ist doch das mindeste was erwartet werden darf. Dass es halt eine angemessene Zeit dauert, das wissen die Wähler, aber nicht so! Schon Napoleon hatte seine liebe Mühe mit den CH-Politikern. Und die Jungen sind, selbst von Jüngeren, schlecht vertreten. Das hilft dann so eben nicht weiter. Am Ende ist der Protest auf der Strasse. Das ist das Ergebnis

  • Ronnie König sagt:

    @Rascha Kocher: Ja, Blocher ist ein Macher. Nur was macht er wirklich ausser seinen Mia. und der Demokratie schaden? Er hat das Format zum echten Staatsmann und verludert die Demokratie mit seinen Fantasien von Zeit zu Zeit. So vertreibt man die Staatsinteressierten und holt den johlenden Pöbel ab. Das kann doch nicht der Schweiz Zukunft sein. Politik ist aber auch oft ein Bauchgefühl. Oder informiert sich der Wähler unabhängig und verantwortungsvoll? Er lässt sich bedienen und schimpft nachher, weil er den „Betrug“ an sich feststellt. Das ermutigt nicht besonders für weitere Urnengänge.

  • Ronnie König sagt:

    @Platon: Ich sehe das leicht anders in der Schweiz. Hier fressen die Kinder die Revolution in ihrem Wohlstandsrausch und wundern sich, dass keine stattfindet. Aber das dürfte sich ändern und dann wird, wie das Leben zeigt, ihr Spruch zur Realität. Trotzdem gibt es ein Fortschritt. Nur führt er uns eher in Richtung Chaos. Wir wollen auch zuviel und geben zu wenig. Halt Mensch eben.

  • Roman sagt:

    Viele interessante Meinungen hier ! Ich persönlich glaube das viele Einwohner der Schweiz einen gesunden Menschenverstand besitzen und jeder dieser Personen der sich ein wenig mit Politik beschäftigt (alle Parteien) durchschaut mit der Zeit die Spielchen der Politiker. Dies u.a. auch weil es in vielen grösseren Unternehmen genau gleich abläuft und viele Angestellte es dort sozusagen live „on the job“ mitbekommen bzw. darunter leider oder davon profitieren. Ich empfinde es einfach als sehr anstrengend und frustrierend immer versuchen herauszufinden welchen Politikern man überhaupt trauen kann.

    • Roman sagt:

      Und welche Interessen sie wirklich vertreten. Ohne Unterstützung ist es fast nicht möglich an einen der Schalthebel der Macht zu gelangen ohne viele Schulden auf diesem Weg nach oben zu machen. Diese Unterstützung besteht meist aus Geld oder kommt von bestehenden Machtträgern die ja damit wieder eine Chance sehen ihre Ideologie zu stärken oder in die Zukunft zu retten. Somit wird einem bewusst das es schwierig ist einen Politiker oder eine Partei zu finden welche einfach nach gesundem Menschenverstand handelt. Dann noch bei Abstimmungen aus zwei Übeln das bessere zu wählen, das ist schwierig.

  • Gerry G. Schweizer sagt:

    Vielleicht wurde das nun Folgende ja schon erwähnt. Wenn dies der Fall sein sollte möchte ich mich natürlich entschuldigt haben.

    Meiner Ansicht nach ist der Kernsatz dieses Artikels der Folgende: „(…) da sowieso auf einer anderen Ebene entschieden wird: weil sich die Führung des Landes auf nationaler Ebene abspielt (…)“ Die Gemeinden und Kantone haben je länger je weniger zu entscheiden, sondern nur noch zu verwalten. Aussenstellen und somit Vollstrecker von auf Bundesebene getroffenen Entscheidungen. Ich möchte das nicht werten. Deshalb lege ich auf regionale Wahlen auch weniger Wert.

  • Mike sagt:

    Also wenn ich mir das Trauerspiel welches die Stadtzürcher Politik mit der Budgetdebatte so anschaue kann ich die Politikverdrossenheit gut verstehen.

  • M. Bättiger sagt:

    Mich stört eine geringe Wahlbeteiligung nicht – ganz im Gegenteil. Ich finde es gut, dass nur die an die Urne gehen, denen das Thema wichtig ist, die sich damit beschäftigten und die sich eine fundierte Meinung gebildet haben. Weiter finde ich es gut, dass Ahnungslose, Unentschlossene etc. nicht die Schweiz mit ihrer Stimmabgabe mitgestalten. Schlimm finde ich einzig, dass es Leute gibt, die die direkte Demokratie faktisch ganz abschaffen wollen – z.B. durch einen EU-Beitritt

    • Urs sagt:

      Hr. Bättiger, die dezimierung von Mitspracherechten kommt auch aus dem inneren. Nicht immer nur hören was die Leute oder Wahlplakate mitteilen sondern auch genau hinsehen was am Ende entschieden wird, wer sich gegen bestimmte Themen mit Händen und Füssen wehrt und schliesslich noch, die leg. und exek. Grundlagen. Teilweise wollen die Menschen hier selber weniger Demokratie, etwa dann wenn man sich bei unliebsamen Volksbegehren für eine massive Erhöhung der Initiativ-Unterschriften einsetzt. Das gleiche gilt natürlich auch für das nicht offenlegen der Quellen der Parteifinanzierung.

    • hoffman sagt:

      Das ist mal eine schön an den Haaren herbeigezogene Idee, dass diejenigen, die ihr Wahl- und Stimmrecht ausüben irgendwie besser informiert seien als der Rest. Passt aber zum Selbstverständnis des Stimmbürgers.

    • leo's schale sagt:

      zzz… Als wenn dadurch die Demokratie abgeschafft würde. Die EU besteht übrigens ausnahmslos aus Demokratie-Staaten in verschiedenen Demokratie-Varianten.

      • Freiherr sagt:

        Die EU als Staatenbund und Moechtegernbundesstaat ist nicht viel demokratischer als die verflossenen Berliner und Moskauer Imperien. Vielmehr oktryieren frustrierte Regenten von nationalen Parlamenten abgelehnte Anmassungen den Voelkern ueber Bruessel auf.

        Wenigstens macht Ferkel beim verbrecherisch ueberzogenen Angriffskrieg des oel- und gasnotgeilen AKW-Ruinen-Sarkotzi auf Libyen nicht mehr mit. Noch besser waers, sie wuerde die Ueberlebenden aus Afganistan abziehen, bevor sie von den Fersengeld-Amis wie deren vietnamesische und laotische Kollaborateure nach dem Vietnamkrieg im Stich gela

  • Hans Müller sagt:

    Heute ist man gewöhnt, vieles online zu erledigen – einkaufen, die Steuererklärung etc. Es ist mir deshalb ein Rätsel, weshalb eVoting noch immer nicht möglich ist. Die Stimmbeteiligung würde garantiert massiv steigen, insbesondere auch unter den Jungen.

    • Freiherr sagt:

      Wie sagte schon der olle Lenin: „Wie gewaehlt wird ist wurscht, wichtig ist nur wie gezaehlt wird….“.

      Was man(n) schwarz auf weiss besitzt konnte man getrost nach Hause tragen. eVoting wuerde Wahl- und Stimmmanipulationen noch viel leichter und nicht mehr bis zur Vernichtung der Stimmzettel nachvollziehbar machen….

  • Daniel Küttel sagt:

    Also ich geh über die Stadtratskandidaten etc nicht abstimmen, weil ich effektiv nicht weiss, was diese Kandidaten überhaupt geleistet haben und warum die sich zur Wahl stellen? Deren Gesichter sieht man nur vor den Wahlen wenn sie um Stimmen kämpfen und sich dann mal dem Volk irgendwo auf der Strasse oder in einem Kaufhaus zeigen. Aber WAS sie dann tun und wofür sie sich einsetzen………….. ist meistens auch danach nicht bekannt. Die Wahlen sind intransparent, auf den Wahlzetteln die man bekommt leuchten am meisten die Spendenkonten der Fraktionen hervor, und nicht ihre Kernziele.

  • Dario Uhl sagt:

    Viele Leute sind sich offenbar auch nicht mehr an die gute alte Papiervariante gewohnt. Die Lösung ist, wie so oft, das Internet! Ich verstehe einfach nicht, wieso ich per e-banking enorme Geldsummen herumschieben kann, aber die Sicherheit einer Abstimmung (die per Briefwahl noch viel geringer ist!) nicht gegeben sei… Son kann man sich in parallel informieren und direkt seine stimme abgeben, ohne grossen Aufwand.

  • Robert sagt:

    Ich bin mir sicher, es ist ein ganzer Wust von Gründen, die Leute auf ihr Stimmabgabe verzichten lassen. Leider aber bin auch ich davon überzeugt, dass der Rest, der abstimmt, nicht representativ ist. Ich vermute, dass rechts Stimmende eher fleissig abstimmen als links Stimmende. Ältere eher als Jüngere. Gut Gebildete eher als mässig Gebildete.

    Und ich will es auch mal so sagen: Die Abstimmerei ist einfach zu wenig sexy!

  • fischer sagt:

    Einmal mehr zeigt es sich dass die Politik nicht sehr transparent dargelegt werden. Ein Verdruss der Bürger hat auch mit dem Vertrauen im Einklang zu den politischen Parteien etwas gemeinsames. In der Vergangenheit haben die Parteien klar aufgezeigt, dass nicht mehr das wohl des Volkes im Vordergrund gestanden hatte, sondern klar die Polarisierungen. Die Ehrlichkeit der Politik ist somit in den Hindergund getretten.

  • Andreas Zuppiger sagt:

    Mittlerweile sitz ja der lokale Baulöwe im Gemeinderat, der Gemeindamann hat so viele Ämter, dass er in der Privatwirtschaft als überqualifiziert gilt. Die Richtpläne werden von lokalen Architekturbüros abgesegnet. Die Soziale Behörde wird nebenberuflich durch einen Unternehmer geführt. Die Devise heisst friss oder stirb, der Konflikt ist schon vorprogrammiert wenn man nicht dafür oder dagegen ist. Diskussionen finden immer weniger und wenn, gehässig statt. So macht Demokratie Angst und Parteipolitik ist mittlerweile an Anstellungskriterium für die Gemeindeverwaltung.

  • Fred sagt:

    Die Schweiz ist eine Plutokratie. Magistraten, Politiker und ihre funktionalen Anhängsel – die Schlaulis – haben das Gesetz, die Gesellschaft zu einem blossen Regelwerk des Eigeninteresses verkommen lassen. Gemassregelt wird der Bürger. Dummgehalten sitzt dieser als Lohnsklave in seiner ökonomischen Nische. Wenn man ihn zu bewegen versucht, zuckt er angstvoll zusammen, buckelt reflexhaft nach oben, tritt reflexhaft nach unten. Eklig. Ich will nicht als „Bürger“ existieren. Ich wünsche, Mensch zu bleiben – und als solcher engagiere ich mich. Übrigens: Weiss jemand, wo hierzulande Jasmin wächst?

  • Beni Schwarzenbach sagt:

    Die Demokratieverdrossenheit ist ein Luxusproblem: Den Leuten geht es zu gut, als dass sie es für nötig halten würden, sich für ihre Anliegen zu engagieren. Viele Leute in meiner Umgebung reagieren richtig aggressiv, wenn ich sie mal auffordere, wählen zu gehen. Dann kommen undiffernzierte Aussagen von wegen die Parteien würden ja sowieso machen was sie wollen und alle Politiker seien korrupt. Faule Ausreden! Mir persönlich ist es mittlerweile lieber, wenn die Ahnungslosen von der Urne fernbleiben. Wer sich nicht informiert und beteiligt, muss sich hinterher aber auch nicht beschweren.

    • hoffman sagt:

      Die Politiker machen VON GESETZ WEGEN was sie wollen, noch nie etwas von der Gewissenfreiheit von Parlamentariern gehört? Ahnungslose halt.. findet man besonders oft in der Nähe von Wahlurnen.

    • Fred sagt:

      Ist es nicht eher so, dass es nur noch die „Ahnungslosen“ sind, die wählen gehen? Nicht diejenigen, die sich wirklich informiert haben, sondern jene, die sich haben informieren lassen? Wer würde denn sonst jemanden wählen, der – um nur 1 Beispiel zu nennen – das Folgende von sich gegeben hat: „Als Bauunternehmer habe ich gedacht, man können so ein Atomkraftwerk 20 m in die Luft werfen. Und wenn es herunterfällt – passiert nichts!“ – Ich mag die Idee der Demokratie, jedoch sollte man nicht vergessen, dass jene nur am Baum der Freiheit wächst – und dass dieser ab und zu getränkt werden muss.

    • Urs sagt:

      Hr. Schwarzenbach, woher wissen Sie das die Informationen die ihnen vorgelegt werden die sind die Sie brauchen um „richtig“ zu entscheiden? Da kann man sich noch lange informieren, wenn die Grundlagen nicht vorhanden sind….

    • sepp z. sagt:

      gibt es eigentlich eine liste im netz, die auf einen klick zeigt, welcher politiker auf nationaler ebene in welchen verwaltungsräten, gremien, stiftungen, firmen etc engagiert ist? damit wenigstens die abhängigkeit aufgezeigt wird?

  • Bernd Rickert sagt:

    Das Problem liegt wohl eher an Desinteresse und der Ämterhäufung. Lokale Themen sind kaum in der Öffentlichkeit präsent. Dabei wäre ein neues Kino, Schwimmbad oder der Steuerfuss doch viel interessanter als die Informationsflut über Lybienkonflikt oder AKW-Katastrophe. Die wenigen lokalen Projekte werden nicht in die öffentliche Diskussion getragen, sondern von den eingesessenen Provinzfürsten bestimmt, die meist auch die grössten Steuerzahler sind. Lokalpolitik ist die Kapitulation vor dem Kapital.

    • Freiherr sagt:

      Bingo!

      Darum waere es wichtig, dass den kommunalen und kantonalen Familiengestapos nicht nur bei der Luxusbetreuung von Asylbetruegern und Lohndoempernachzug aller (Un)art, sondern auch bei der (bzw. gegen die) Versenkung von Schweizer Kindern (und neuerdings gar auch Erwachsenen) in Private Verdingsklaverei auch vom Bund auf die Finger geschaut und geklopft wird….

      Wo es um die Keulung der primitivsten Freiheits- und Grundrechte geht, bei der sich die Schweiz gar ungefragt in immer mehr fremde Haendel mengelt, sollte zuerst im eigenen Land ein Sklavereiverbot gebrunzt und durchgese

  • Sabrina sagt:

    @Bernd: Stimme deiner Aussage zu. Man wird mit nationalen und internationalen Infos überschüttet und lokale Themen bleiben auf der Strecke. Informationen die uns direkt betreffen, sind viel wichtiger.

  • Alexandre sagt:

    Il y a un désintérêt de la chose locale d’une manière générale car les citoyens sont de plus en plus voyageur. Leur lieu d’habitation n’est plus forcément le lieu de leurs centres d’intérêts. Ils déménagent régulièrement et peuvent habiter indéfférement à Lausanne, Renens, Yverdon ou Nyon. Dès lors les préoccupations locales ne sont pas leur première priorité. Qu’importe la création d’une salle communale à Aigle, si nos centres d’intérêts et de loisir sont plutôt à Lausanne ou Yverdon ?
    Ce désintérêt pour la chose publique se remarque également sur les sociétés locales (football, chant)

    • Pascal D. sagt:

      D’accord avec vous. Cela fait 20 ans que je travaille dans le canton de Vaud mais que j’habite le canton de Fribourg, à la frontière valdo-fribourgeoise. je connais mieux le conseil d’état vaudois que le fribourgeois et presque mieux la municipalité de la ville de Lausanne que celle de mon petit village. Mais il est aussi indéniable que les décisions qui intéressent vraiment les gens se prennent aux échelons supérieurs ce qui fait que les gens n’ont peut-être pas vraiment envie de s’intéresser à ces élections communales.

  • Freiherr sagt:

    http://bazonline.ch/basel/land/Reber-schafft-Einzug-in-den-Regierungsrat/story/25612465

    Neuer Rekord im Kanton Baselland:

    Ein Gruener kippt den letzten S“V“P-Apartheider aus dem Regierungsrat. Stimmbeteiligung 34 Prozent! Und von den wenigen gueltigen Stimmen entfallen ueber 10 Prozent auf „Diverse“ – nicht offizielle – Kandidaten. Wenn im Oberbaselbiet kein Wunder geschieht, ist die Apartheid-SD gar auch im Landrat weg vom Fenster….

    Es verifiziert sich, dass immer mehr trotz Fleiss Arme sich in Regierung und Parlament nicht mehr vertreten fuehlen und Ausschlafen oder Proteststim

  • sepp z. sagt:

    das votum des einzelnen bürgers ist ja das geld fast nicht mehr wert. zuerst kommen lobbyisten (bauern, akw, banken…), dann die verzögerer und verschlepper (landschaftsinitiative, abzockerinitiative…) und so weiter, was gilt da noch die stimme des einzelnen bürgers. unsere marktfans unter den poltikern propagieren schon lange ‚das abstimmen mit dem portemonnaie‘, nur dumm, dass der durchschnittschweizer da noch viel weniger zu sagen hat. kurz: bei der korrupten bande in bern halten sich aufwand und ertrag schon lange nicht mehr die waage.

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