Der Buchpreis ist keine kulturelle Angelegenheit

Zunächst schien die Angelegenheit klar: Für das Buch, diesen edlen Gegenstand der Kultur, schien kein Einsatz zu gross. Vor allem, wenn es erst noch billiger werden sollte und für eine grössere Zahl von Menschen über ein Netzwerk von kleinen Buchhandlungen, die den Grossverteilern die Stirn bieten, zugänglich bleiben sollte.

Ich wollte also Ja stimmen am 11. März und klar gegen die schrecklichen Verfechter des Liberalismus Stellung beziehen, die die Literatur nicht kennen und lieben, da sie die Bücher nicht verteidigen.

Und dann wurde ich bitter enttäuscht: Jeder, der sich kurz in das von den Eidgenössischen Räten im Frühling 2011 angenommene Gesetz vertieft, gegen welches das Referendum ergriffen wurde, entdeckt rasch, wie unübersichtlich und komplex es ist und warum das breite Publikum nichts davon versteht.

Wenn Sie auch noch wissen wollen, wie hoch und nach welchen Kriterien die Buchpreise festgelegt werden, dann gute Nacht.

Die Buchpreisbindung soll den kleinen Händlern das Überleben sichern: Eine Leserin. (Keystone)

Die Buchpreisbindung soll den kleinen Händlern das Überleben sichern: Eine Leserin. (Keystone)

Wenn das Volk das Gesetz gutheisst, müssen alle Buchhändler die von den Verlegern oder Importeuren festgelegten Preise anwenden. Das Gesetz sieht einen Rabatt bis 5 Prozent und ein paar Ausnahmen vor. Bei Missbräuchen muss der Preisüberwacher einschreiten. Zweck dieser Bestimmung: die Konkurrenz zwischen Grossverteilern und kleinen Buchhändlern bremsen, um diese im Namen der kulturellen Vielfalt zu retten.

Schön und gut. Aber wenn Sie auch noch wissen wollen, wie hoch und nach welchen Kriterien die Buchpreise festgelegt werden, dann gute Nacht. Es steckt zwar eine gute Absicht dahinter, aber es lässt sich nicht erkennen, wie diese verwirklicht werden kann. Die Gegner argumentieren übrigens mit dem Beispiel Frankreich, wo schliesslich trotz allem die Grossverteiler von der Buchpreisbindung profitieren.

Kurzum: Es ist kompliziert und unübersichtlich.

Zudem ist die Frage des Kaufs im Internet nicht geregelt. In dieser Hinsicht kommen Befürworter und Gegner zu unterschiedlichen Auslegungen. Dürfen sich Internetbuchhandlungen über die Preisbindung hinwegsetzen? Die Verleger meinen Nein, der Bundesrat sagt Ja: Die Gerichte werden entscheiden müssen. Und die Schwierigkeiten, derartige Bestimmungen auf Internetkäufe anzuwenden, sind bekannt.

Zu diesen vielen gesamtschweizerischen Problemen kommen noch Fragen hinzu, die in den einzelnen Sprachregionen unterschiedlich gehandhabt werden.

Das Gesetz wird von den Parteien FDP und SVP, aber auch aus Wirtschaftskreisen bekämpft. Aber bekannte Persönlichkeiten wie der Walliser Oskar Freysinger und der Waadtländer Olivier Feller gehören zu den Befürwortern. Bei der CVP kam die Zustimmung nur mit einem sehr geringen Stimmenmehr zustande. Der Bundesrat legt sein Lippenbekenntnis für ein Projekt ab, welches das Parlament gegen seinen Willen gutgeheissen hat.

Und während die Abstimmungskampagne in vollem Gange ist, verschweigt man gerne, dass die Wettbewerbskommission bis nach dem Urnengang ihre Untersuchung über das Gesetz aufgeschoben hat. Es könnte eine Wettbewerbsbeschränkung mit sich bringen.

Ich arbeite den ganzen Tag am Bildschirm, die digitale Welt ist also mein Brötchengeber. Und ich liebe Bücher. Auf Papier. Ich stöbere gerne in einer Buchhandlung und verlasse sie in der Regel mit einer Tasche voller Bücher. Doch ich weigere mich, von den Ayotallahs der Kultur in Geiselhaft genommen zu werden: Es ist gut möglich, dass ich am 11. März schliesslich Nein stimme, ich glaube je länger desto weniger, dass dieses Gesetz mein Lesevergnügen günstiger machen kann.

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178 Kommentare zu «Der Buchpreis ist keine kulturelle Angelegenheit»

  • Alain de la France sagt:

    Ich arbeite viel am Computer, trotzdem besitze ich viele Buecher.
    Ich kaufe auch regelmaessig Buecher; via Internet, in Buchhandlungen und Antiquariaten
    und verstehe nicht, warum Buecher „kuenstlich“ verteuert werden sollten.
    Gute Verlage foerdern junge Talente mit Quersubvention (intern).
    Schon Tucholsky hatte gefordert, Buecher guenstiger zu machen, damit moeglichst viele Lesen koennen.

    • Helveticus sagt:

      Sie mischen zwei Sachen. Die Quersubvention ist die eine Sache. Frage: Warum soll Literaturförderung ein unternehmerisches Nebenprodukt sein, warum soll man die nicht mit Produktionsbeitragen für einheimnische Autoren ersetzen, wie in Schweden. Günstige Bücher erhalten sie ohne Preisbindungsgesetz. In der Romandie beherrschen zur Zeit die Importeure den Markt und sorgen für hohe Preise. (Also etwas was in der Deutschschweiz mit dem Preisgesetz auch droht.) Es ist deshalb wichtig, dass man in Frankreich zu niedrigeren Preisen bestellen kann.

      • Rudolf Kupper sagt:

        In der Romandie sollen Importeure den Markt beherrschen? So ein Unsinn! Die welschen Importeure sind froh, wenn sie sich mit der Belieferung der wenigen immer noch existierenden Buchhandlungen über Wasser halten können – von „beherrschen“ keine Rede! Teuer sind sie, das ist wahr – wegen den freien Buchpreisen, welche den Markt absterben lassen.

        • Helveticus sagt:

          Wenn diese Mär stimmen würde, hätten wir in der Deutschschweiz ja auch keine Buchhandlungen mehr, denn das Kartell wurde auch bei uns verboten. Schweizer werden immer über Wechselkurse und Spezialmargen abgezockt, ob mit oder ohne Kartell. Aber ohne Kartell kann man selbst parallel importieren. Ohne in der Branche zu arbeiten, oder ein bezahlter PR-Schreiber zu sein, stelle ich fest, dass ich in der Romandie die selben Buchketten sehe wie in Frankreich. Das deutet darauf hin, dass die Situation kulturraumspezifisch ist und nicht am verbotenen Kartell in der Schweiz liegt.

      • Leo von Burg sagt:

        In der Tat vermischen sich da zwei Sachen. Ich denke um diese Gesetzesvorlage handelt es sich vielleicht um eine Gefälligkeit an die Grosshändler, wie z.B. Orell Füssli, die ja bekanntlich mit dem Druck der neuen Banknoten beauftragt wurde. Der Bundesrat sollte sich nicht in den Buchhandel involvieren. Man stellt sich einmal vor was dies eigentlich für die Studenten in unserem Land bedeutet, ein Studentenrabatt wäre wahrscheinlich nicht mehr möglich. Die Initative ist meines Erachtens klar abzulehen.

      • Alain de la France sagt:

        Cher Helveticus,
        ich kann, beim besten Willen, Ihre Argumente nicht nachvollziehen.
        Ich lebe in F, und habe keine Probleme Buecher rel. guenstig zu kaufen;
        p.e.: Schopenhauer; edition 1943; Aphorismes à Paris …

        • Helveticus sagt:

          Lieber Herr in Frankreich, wenn Sie nicht wissen, wovon die Rede ist, sollten Sie nicht mitdiskutieren. In Deutschland kann ich auch günstig Bücher kaufen und dies obwohl Preisbindung herrscht. In der Schweiz werde ich über Wechselkurse, die den Bankrott der Nationalbank voraussetzen, und Phantasiemargen abgezockt, mit oder ohne Preisbindung. Ohne Preisbindung gibts aber die Möglichkeit für Händler, mir einen günstigeren Preis zu offerieren. Ohne Preisdiktat kann ich auch zusehen, ob ich die Bücher online günstiger im Ausland kriege, wenn ich das will.

          • Alain de la France sagt:

            Liber Helveticus
            Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrueckt.
            Ich bin gegen eine Buchpreisbindung – fuer den freien Markt;
            deshalb auch mein Hinweis auf den Erwerb einer Raritaet auf der Strasse im „quartier latin“…

          • Alain de la France sagt:

            Manchmal schlaegt auch der Schreibfehler-Teufel zu, lieber Helveticus.

        • Helveticus sagt:

          Kulturraumspezifisch scheint mir nicht das Preisniveau, sondern, dass die strukturelle Bereinigung im Buchmarkt stattgefunden hat. Es wird immer angeführt, die fünf Jahre ohne Buchpreisbindung in Frankreich hätten zum Verschwinden der Buchläden in F und West-CH geführt. Wir haben nun schon seit fünf Jahren kein Kartell mehr in der Deutschschweiz und dennoch sind die Buchläden hier stehengeblieben – weil wir eben ein Anhängsel des deutschen Kulturraums sind. Mich stört weniger das Preisbindungsgesetz an sich, sondern dass die Abzocke in der CH stattfindet und gesetzlich geschützt werden soll..

    • Mladen Ivkovic sagt:

      Als Gymischüler bin ich sowieso immer ziemlich knapp bei Kasse, jedoch liebe ich Literatur und Bücher, die ich in den Händen halten kann. Allerdings bin ich immer froh um die Reclam-Ausgaben, da sie alle <10Fr. kosten.
      Das Problem bei dieser Initiative ist, dass ich nicht weiss, was ein Ja und was ein Nein konkret für Folgen haben wird, v.a. auf langfristige Dauer gesehen. Was ich aber weiss: Solange ich noch mein Studium vor mir habe und noch nicht anständig verdiene, werde ich mir immer die billigste Variante holen, notfalls auch vom Projekt Gutenberg im Internet.

  • Peter Haller sagt:

    Na ja, dann werden wir wohl auch die Bücher im benachbarten Ausland kaufen müssen !

    • Rudolf Kupper sagt:

      Auch wohnen ist im benachbarten Ausland günstiger? Warum ziehen Sie nicht überhaupt dorthin, dann können Sie auch noch die Fahrt in die dortigen Billigläden sparen. Macht doch Sinn!

      • Fritz Weber sagt:

        mit Amazon.de muss man nicht umziehen um im benachbarten Ausland Buecher zu kaufen…

        • Rudolf Kupper sagt:

          Wenn Sie doch bei den Büchern derart sparen müssen, weshalb nicht auch beim Mietzins? Da zahlt es sich viel mehr aus! Haben Sie noch nie etwas von Logik gehört? Weshalb ausgerechnet bei den Büchern sparen, wo’s eh nichts bringt? Sparen Sie bei den Mietzinsen!

          • Fritz sagt:

            Erstens zahle ich nur 500.- Miete – wieviel Zahlen sie? Und zweitens sollten gerade sie vorsichtig sein mit dem Begriff Logik! Ich kaufe nicht bei Amazon weil es günstig, sondern weil es bequem ist! Ich werde in Zukunft auch entsprechende Angebote im INland nutzen sofern dieses unsägliche Kartell scheitert.

      • peter ess sagt:

        Wenn ich in meinem Dorfbuchladen das Buch meiner Wünsche nicht vorfinde – und das ist oft, müssen die das auch bestellen. Da kann ich mir das eigentlich auch direkt mit Heimlieferung organisieren. Ob das Buch nun in England, Deutschland oder im Jura auf die Post gebracht wird, ist nebensächlich. Tatsache ist dass mein Dorfbuchladen ausser dem Standard und ein paar Kunst- und Touristenführer nichts im Angebot hat. Und in Englisch oder Franz sowieso nicht. Dass Buchläden sich verändern müssen, ist offensichtlich. Eine künstliche Lebenserhaltung bringt jedoch nichts.

        • Rudolf Kupper sagt:

          Eigentlich haben Sie recht: Ein Laden ist immer so gut wie seine Kunden, und wo nichts gekauft wird, ist auch nichts zu haben. Und so veröden Dörfer und kleine Städte, und am Ende ist’s dort tatsächlich besser, das menschenleere Ortsbild gar nicht mehr anzuschauen, sondern gleich an die Glotze zu sitzen: Immer noch schöner als ein ausgestorbenes Dorf.

      • Alfred E. Neumann sagt:

        Ich werde bei einem Ja euch margengierige Buchhändler jedenfalls erst recht boykottieren – ich sehe nicht ein, warum ich künfitg als Internetbesteller mit Zwang und Willkür mit einen satten Aufschlag von bis zu 50% bei Amazon- zwecks Angleichung an den CH-Abzockpreis – den Denkmalschutz euren altbackenen Buchläden finanzieren soll. Dann werde ich es halt eben ganz sein lassen und nur noch eBooks aus Filesharing-Quellen beziehen und ihr werdet erst recht leer ausgehen.

        Darum nein zu noch mehr Zwang, Abzocke und Bevormundung durch den Staat und der Buchpreismafia!

        • Michael Meienhofer sagt:

          Richtig. Der Buchhandel hat verschlafen, dass er sich an die Kundschaft anpassen müsste und nicht an die Gewinnmargen. Beim Autoimport und anderen künstlichen Hochpreisprodukte haben die verantwortlichen des Handels eindeutig das Fass zum Ueberlaufen gebracht. Etwas weniger gierig nach Geld hätte uns diese Abstimmung erspart werden können. Der CH-Bürger ist unterdesen Reisegwandt und kennt den europäischen Markt. Die Vielfalt der Buchangebote in der Schweiz ist riesengross, zu gross, wie ein TanteEmmaladen, um überleben zu können. Gestrafftes Angebot hätte da durchaus zum Ueberleben gereicht.

      • Peter Müller sagt:

        Solange Sie uns einen Reiseführer für 25 Euro zu 50 Franken verkaufen fühlt sich Herr Haller zu recht abgezockt. Und geht leider ins Ausland einkaufen. Im deswegen einen Umzug ins Ausland ins Ausland zu empfehlen ist nicht nett. Da wird einfach nur die Kaufkraft abgeschöpft und Herr Haller um die Früchte seiner Arbeit betrogen.

    • Leo von Burg sagt:

      Der Schuss könnte tatsächlich nach hinten gehen, wenn diese Initiative angenommen wird. Wenn die Onlineanbieter im Ausland Markanteile gewinnen, weil sie einfach das gleiche Produkt zu viel günstigeren Preisen anbieten, haben die lokalen Buchhändler dann wirklich ein existenzielles Problem. Kultur fördert man nicht via Kartelle oder Preisbindungen sondern durch gezielte Förderung.

  • Adriano Granello sagt:

    Nun ja, aufgrund einer Buchpreisbindung auf günstigere Preise zu hoffen, wäre wohl völlig illusorisch. (Angeblicher) Sinn und Zweck der Buchpreisbindung ist denn auch nicht der „Konsumentenschutz“, sondern der Erhalt der Vielfalt an Literatur und Anbietern sowie die Förderung des Schriftsteller-Nachwuchses, der weiterhin eine Chance bekommen soll, einigermassen kostendeckend sein Erstlingswerk auf den grossen Markt zu werfen. Was natürlich alles genauso wenig funktioniert wie die Sache mit dem Preis. Der Verdacht ist gross, dass sich der Buchhandel einzig eine grosse Marge sichern will.

    • Helveticus sagt:

      Genau. Es geht darum, in Zeiten des Strukturwandels Geschäft für Buchhandelsketten, Verlagsimporteure und Grossverlage zu sichern. Mit garantierten und grossen Margen. Die Vielfalt wird wohl kaum gefördert, wenn über 90 Prozent der Bücher ohnehin aus Ländern importiert wird, in denen eine Buchpreisbindung existiert. Die literarische Eigenproduktion ist nun mal nicht gross und wir sind kulturell untrennbar mit Italien, Frankreich und Deutschland verbunden.

    • Leo Nauber sagt:

      Die Buchpreisbindung will nur eines: KAUFKRAFTABSCHOEPFUNG, sonst gar nichts. Schweizern muss man die Kaufkraft abschöpfen, überall; Sozialleistungen, Kohäsionsmilliarden, Entwicklungshilfegelder ohne Gegenleistungen (damit diese Länder genügend freie Mittel für Kampfflugzeuge und sonstige Waffen haben) und im privaten Sektor verteuerte Medikamente, Lebensmittel, Kosmetika, Autos, Ferienarragements und und und .. es sind ja Schweizer, deren Kaufkraft muss man abschöpfen.

      • Helveticus sagt:

        Schön gesagt. Könnte von mir sein. Schweizer werden von ihren Eliten öfter als nicht für dumm verkauft.

    • Roger Günthart sagt:

      Frage: Was ist für Sie eine grosse Marge? 5%, 10%, 100%? Wieso verlangt eigentlich niemand von Apple, dass sie ihre neuen Computer, I-Pods, I-Pads etc. auch mit 30% Rabatt verkaufen, das sind ja auch alles Bestseller. Ist ein gebundener Roman von 400 Seiten mit einem Verkaufspreis von Fr. 32.- teuer? Mit welchen anderen Produkten oder Dienstleistungen musss dieser Preis verglichen werden?

      • Peter Müller sagt:

        Wenn Apple seine Produkte in Deutschland 40-60% billiger anbietet, würde sicher die meisten Schweizer Apple Kunden in Deutschland einkaufen. Eigentlich das selbe wie heute bei den Büchern.

        • Roger Günthart sagt:

          Warum macht Apple das auf der ganzen Welt nicht? Warum verkaufen sie (oder deren Händler) ihre Bestseller nicht mit Rabatt, wie es scheinbar bei den Büchern von vielen Konsumenten verlangt wird? Weil niemand (ausser der Detailhandel) so dämlich ist, gefragte Produkte, nur um einander die Kunden abzujagen, zu verscherbeln. Wenn ein Leser den neusten Stephen King lesen wird, dann kauft er ihn auch zum vollen Ladenpreis (oder noch besser, um bei Apple zu bleiben, zu einem massiv höheren Preis).

      • hugentobler erich sagt:

        die durchschnittsmargen im buchhandel sind zwischen 30 und 45%

  • Bernd Zocher sagt:

    Das Ärgerliche, Herr Nappey, ist ja, dass Sie einen Computer benutzen, obwohl Sie von seiner Mechanik auch nichts verstehen. Das akzeptieren Sie klaglos. Ein Überblick zeigt: In Ländern ohne Buchpreisbindung (GB, Schweden) sind die Bücher durchs Band auch nicht billiger geworden. Jetzt wird ein Kultursystem angegriffen, dass sich – ohne Staatsgeld notabene – passabel regulierte. Woher kommt eigentlich diese librerale Begeisterung für den Arbeitsplatzexport zum Oligopol von Amazon und Weltbild, die in Deutschland die Pakete packen und dann mit Schweizer EZ-Schein hierher exportieren?

    • Hans Meier sagt:

      Herr Zocher, haben Sie auch Quellen, die Ihre Behauptungen stuetzen? Ich kann bei exlibris.ch zum Beispiel genau das Gegenteil Ihrer Behauptung beobachten. Wer hat jetzt recht?

      • Rudolf Kupper sagt:

        In der Tat: Bis 1967 gab es in der Schweiz auch Festpreise für Markenartikel im Lebensmittelhandel (Nestlé, Maggi etc.), und vor allem gab es über 20’000 Quartierläden, wo man zu Fuss einkaufen konnte. Nun unterband das Bundesgericht die Festpreise, und sofort machte die Migros mit aggressiven Preisen die Kleinen kaputt. Man nannte das „Lädelisterben“. Kaum waren alle Kleinen und vor allem die Verteilorganisation für diese Kleinen, die USEGO, ruiniert, wer setzte die Preise wieder hinauf, und bei wem hat der Preisüberwacher die überhöhten Preise kritisiert? Natürlich beim Lebensmittelhandel!

        • Hans Meier sagt:

          Herr Kupper, ich bin nicht an muendlich ueberlieferten Geschichten interessiert, sondern an *belastbaren Quellen*. Studien, Forschungsberichte, solche Sachen. Kann es nicht sein, dass das Laedelisterben so oder so eingesetzt haette? Man sollte auch Einkaufspreise und „Economy of Scale“ beruecksichtiigen. Uebrigens: Man konnte Ende des letzten Jahrhunderts in Westeuropa einen Rueckgang der Schwarzstorch-Population sowie einen Rueckgang der Geburtenrate beobachten. Heisst das jetzt, dass Babies vom Storch gebracht werden?

          • Rudolf Kupper sagt:

            Wozu mündliche Überlieferung oder gar Wissenschaft? Es war die Migros (!) welche den Zusammenhang zwischen der Aufhebung der Preisbindung im Lebensmittelhandel und dem Lädelisterben dokumentiert hat. Im Internet ist dieses Dokument leider nicht abrufbar; in der ZBZ könnten Sie’s in der NZZ vom 2. Mai 1981in einem PR-Inserat „Migros – die Zeitung in der Zeitung“ nachlesen. Dort steht wörtlich und mit Zahlen belegt: „Mit dem Fallen der Preisbindung im Jahre 1967setzte auch der grosse Schrumpfungsprozess (Anm.: Lädelisterben) im Lebensmittelhandel ein.“ Die Migros weiss, wovon sie spricht!

        • Helveticus sagt:

          Stimmt schon. Aber in den sechziger Jahren gab es auch noch kein Internet. Entscheidend ist doch, dass mehrere Kanäle mit einem differenzierten Angebot den Bücherkäufern zur Verfügung stehen.

        • Kurt Bachstett sagt:

          Weshalb sind diese Läden gestorben?
          Weil es bequemer war in einem Einkaufszentrum seine Waren besorgen, die Läden die diesem Trend folgten sind heute noch erfolgreich.
          Damals gab es einfach zu viele Läden, die Qualität dieser Läden war auch oft dürftig.
          Die Migros konnte sich auch aufgrund der der hohen Qualität durchsetzen.
          Wenn man schon die Vergangenheit zitiert, darf man die Tatsachen nicht ausblenden.

          • Rudolf Kupper sagt:

            Und trotzdem beklagt der Preisüberwacher die überhöhten Lebensmittelpreise. Warum wohl? Weil die Migros ihre marktbeherrschende Stellung schamlos ausnützt, Das haben die „Kleinen“ nie getan, konnten sie auch nicht, dafür waren sie praktisch für jederman in Gehwegdistanz erreichbar, aber Auto fahren ist ja so geil, und der Umwelt ist’s eh egal, die kann sich eben nicht wehren.

          • Helveticus sagt:

            @Kupper: Ich habe das Gefühl. Sie leben in den 1980er Jahren. Gehen sie doch zu Lidl/Aldi/Denner, wenn sie günstigere Lebensmittel wollen.

      • Bernd Zocher sagt:

        Herr Meier, machen Sie sich darum keine Sorgen; es gibt dazu langseitige Argumentarien, die leider hier den Platz sprengen. Dafür erzählt mir aber ein Buchhändler eine Geschichte, die Ihnen gefallen wird. Ein Kunde lungert in seiner Buchhandlung mit seinem Smartphone herum und fotografiert die Bücher ab. Es gibt ein App, mit denen Sie auf grund dieses Apps die dort aufgenommenen Bücher bei Exlibris kaufen können. Wenn man keine Interesse an einer Schweizer Buchbranche und Begeisterung für Monopole hat, dann sollte man nicht das Interesse für die Branche heucheln. So, und jetzt wieder arbeiten.

        • Hans Meier sagt:

          Herr Zocher, ja, die langen Argumentarien kenne ich; ich mag Maerchen. Wie gesagt, ich moechte keine Propaganda, sondern echte, objektive Arbeiten. Zu Ihrer Story: Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber die Geschichte gefaellt mir nicht! Wenn ich Leistung konsumiere (und wenn’s nur das Austellen von Buechern ist), dann bezahle ich auch dafuer! Ich habe in einem anderen Post schon erwaehnt, dass ich fuer Zusatzleistung wie z.B. Kaffee-Ecke auch gerne mehr bezahle. Allerdings wird gerade sowas durch die Buchpreisbindung unterdrueckt. Somit bleibt’s ein reiner Margen-Schutz.

    • Urs sagt:

      In GB sind seit der Buchpreisliberalisierung hunderte von kleinen Buchhandlungen ersatzlos verschwunden. Ersatzlos heisst, das in zahllosen Regionen keine Buchhandlungen mehr existieren. Danach darf man sich auf den Weg in die nächste oder übernächste Stadt machen. Der Weg und die Zeit gehen so zu lasten des einzelnen. Das Sortiment wird auf längere Sicht ebenfalls ausgedünnt… Wer Bücher nicht nur als billige Konsumware betrachtet ist bei den Onlineshops schlecht aufgehoben. Und mal ehrlich, in einer Branche zu arbeiten in der nur das billigste gut ist, macht keinen Spass.

      • Hans Meier sagt:

        Urs, ich gehe vor allem zu Online-Buchhandlungen, weil ich bei „richtigen“ Laeden staendig gehoert hab „Ja, das muessen wir bestellen, kommen Sie in 2 Wochen nochmals“. Bei amazon.de oder exlibris.ch passiert mir das nicht. Und ehrlich gesagt: amazon.de beraet mich besser als mancher Buchverkaeufer in der Schweiz. Kleine Laeden sind nicht besser, nur weil sie klein sind. Und wegen Sortimentsausduennung: Haben Sie schon mal im Kindle-Store geschaut, wieviele Buecher im „Selbstverlag“ vertrieben werden?

        • Fabienne Suter sagt:

          Herr Meier, ganz offensichtlich gehen sie ziemlich selten in eine Buchhandlung… 99% aller Bestellungen sind in 1-2 Tagen im Laden vorhanden! Der Buchhandel im deutschsprachigen Raum hat das zweitschnellste Lieferantensystem von allen Branchen überhaupt, nur die Apotheken sind noch schneller. Das ist btw. eines der Dinge, die erst durch eine Preisbindung möglich werden. Durch den Wegfall dieser in der Schweiz haben diverse Auslieferungen (BZ,AVA, Balmer-Büdi,Thali…) in diesem ohnehin atm. schwierigen Markt massive Probleme bekommen. Nur eines von vielen Argumenten für zu wenig Zeichen…

          • Hans Meier sagt:

            Frau Suter, ich muss zugeben, ich war schon lange nicht mehr in einem richtigen Buchladen. 2 Tage sind ein gewaltiger Fortschritt. Allerdings sehe nicht ganz ein, warum dies nur durch die Buchpreisbindung zu schaffen ist.

          • Helveticus sagt:

            Ich gehe doch nicht in einen Verkaufsladen, weil dort die Ware über Internet oder Intranet besonders fachkundig bestellt wird, sondern, weil ich die Ware gleich mitnehmen kann. Im Internet kann ich selber bestellen, Danke. Das Verkaufsargument einer Buchhandlung kann nicht in der mittelschnellen Anlieferung binnen zweier Tage aus dem Solothurnischen liegen, sondern es muss in der Verfügbarkeit des Besonderen, in der Verführung durch das Schöne und in der Beratungskompetenz liegen. Das 19. Jahrhundet ist vorbei, das 20. auch.

          • hugentobler erich sagt:

            frau sutter, da stimmt nur für deutschsprachige bücher oder solche die der grossist (die von ihnen genannten) am stammlager haben. und das sind in der regel nur bestseller, ein englisches fachbuch, oder ein deutschsprachiges welches nicht der maintsream liest, dieses wird dann direkt vom buchhändler beim verlag, oder via des buchhändlers grossisten beim verlag besorgt. dann dauerts nie und nimmer 1-2 tage, sondern 2-3 wochen. und da sind ausländische online-anbieter schneller (besonders die anglikanischen). und viele verlage bieten unterdessen selbst einen bestellservice für den endkunden.

      • Helveticus sagt:

        Ich lebe in einer Kleinstadt, in der lokale Buchhändler drei Filialen betreiben. Ausserdem gibts zwei Ex librisse, in denen aber keine brauchbaren Bücher verkauft werden. Ich kaufe bei Lokalen, weil ich dort Beratung kriege. Aber zum richtig genussvollen Schmökern ist deren Sortiment zu klein. Dafür muss ich heute schon nach Zürich, in die benachbarte Stadt fahren.

      • Hans Jörg M. sagt:

        @Urs: Ja und? dann gehen die Buchläden halt ein! So what? Die Gesellschaft, der Markt, das Kaufverhalten verändert sich — das ist Realität! Wir brauchen kein Ballenberg-Heimatmuseum für Buchhandlungen!! Nicht zurück schauen, und jammern, ach früher da hatten wir noch einen Quartierladen, eine Tankstelle, eine Buchhandlung… Die Welt verändert sich nun mal. Herr Gott nochmal, seht doch das mal ein — immer diese ewig gestrigen, rückwärtsgerichteten konservativen Leute! Ich bestell schon seit Jahren konsequent alles online, um die horrenden Schweizer Preise zu umgehen! Freier globaler Markt!!

    • Rudolf Kupper sagt:

      Herr Nappey müsste vor allem wissen, dass in der gesamten Romandie ganze 137 (!) Unterschriften für das Referendum gegen die Buchpreisbindung zusammengekommen sind. Sollte es sein, dass die Romands genug haben von den dort seit langem geltenden freien Preisen, die den welschen Buchhandel kaputt gemacht haben? Noch etwas: Amazon versendet selbstverständlich nicht selber Pakete in die Schweiz, das besorgt einer der beiden Buchgrosshändler, welche auch uns stationäre Buchhändler beliefern. Wir Schweizer Buchhändler generieren das Volumen, welches den Amazonkunden zugute kommt? Das ist Wettbewerb!

    • Helveticus sagt:

      Herr Zocher, ich habe einfach ein Problem damit, zwangsweise zum Zahlvieh gemacht zu werden. Es gibt in der Verfassung nirgends eine Bestimmung, die besagt, dass ich zu arbeiten habe um übergrosse Margen zu bezahlen und damit die Besitzer von Orell Füssli, Lüthi Stocker und der beiden relevanten Buchgrosshändler fett zu machen. Es ist immer das Gleiche mit der Schweizer Preisbildung; Man hat höhere Kosten als im Ausland, und schiebt die vor, um noch eine im Vergleich zum Ausland und den Mehrkosten übersteigerte Marge draufzuschlagen.

      • Rudolf Kupper sagt:

        Die beiden „relevanten Buchgrosshändler“ machen Sie fett, ob Sie wollen oder nicht, die sitzen nämlich in Deutschland. Nur etwas: Ohne das von uns Buchhändlern generierte Volumen könnten die Bücher von Amazon.de nicht portofrei in die Schweiz geliefert werden. Bestellen Sie einmal englischsprachige Bücher, die Amazon.de nicht führt, bei Amazon.com in den USA oder bei Amazon.uk in GB, und Sie werden sich wundern, wie lange der Transport dauert, und wie teuer er ist. Wir Buchhändler tragen heute zur Verbilligung der Bücherlieferung von Amazon.de bei. Das ist Wettbewerb im Sinne der Weko!

        • Helveticus sagt:

          Ich spreche von den Verlagsbuchhändlern, die, soweit ich weiss, ganz oder grösstenteils den Schweizer Buchhändlern gehören. Bitte um Entschuldigung wegen der inakkuraten Bezeichnungen, ich schreibe hier nicht als involvierter Kapitalist, sondern nur als interessierter Laie und als Staatsbürger der die Wiedereinführung des Kartells via Gesetz mit einem NEIN bachab schicken wird.

        • Helveticus sagt:

          Weko und Wettbewerbsrecht ist in der Schweiz einfach nur ein Witz, toter Buchstabe resp. Gumiparagraph, sozusagen ein zahnloses Schosshündchen. Das gilt mit Abstrichen auch für den Preisüberwacher.

  • Philipp Rittermann sagt:

    eine buchpreisbindung heisst eingriff in den freien wettbewerb und ist somit klar abzulehnen.

    • Rudolf Kupper sagt:

      So ein Unsinn: Deregulieren Sie einmal einen sportlichen Wettbewerb! Wettbewerb ist per se etwas, was nach Regeln abläuft. Nur die Ökonomen glauben’s nicht. Die meinen: Soll doch gewinnen, wer zuerst losrennt oder losfährt. Und weshalb soll einer kein Doping nehmen dürfen? Unzulässiger Eingriff in den freien Wettbewerb und somit klar abzulehnen? Oder sollte vielleicht der Ausdruck freier Wettbewerb ein Widerspruch in sich sein, Herr Rittermann? Nur ein regulierter Wettbewerb ist ein solcher, glauben Sie’s.

      • Hans Meier sagt:

        Herr Kupper, was Sie hier von sich geben, ist – mit Verlaub – Bullshit. Selbstverstaendlich gibt’s im freien Markt Regeln. In der Schweiz nennt man diese Regeln auch „Wettbewerbs- und Kartellrecht“. Nur weil Ihnen die Regeln nicht passen, heisst das nicht, dass sie nicht existieren.

        • Rudolf Kupper sagt:

          Immerhin anerkennen Sie, dass Regeln – und das sind immer Beschränkungen der Freiheit – nötig sind. Ein Schimmer von Einsicht. Die Frage ist nur: Sollen in Zukunft in der Schweiz die selben Regeln angewendet werden wie in Deutschland, Österreich und Frankreich – oder soll die Preisbindung verboten bleiben. Frankreich hat mit dem heute wieder abgeschafften Preisbindungsverbot ganz schlechte Erfahrungen gemacht – praktisch der gesamte Buchhandel wurde in die Einkaufszentren (Carrefour, Mammouth etc.) verlagert, wo ein überall gleiches Sortiment den Esprit français sinnbildlich ausdrückt.

          • Hans Meier sagt:

            Selbstverstaendlich braucht es Regeln, und selbstverstaendlich gehoeren Preisabsprachen wie die Buchpreisbindung verboten! Warum soll ein kleiner Bereich der Wirtschaft speziell behandelt werden? Warum haben wir keine Bierpreisbindung, um die lokalen kleinen Brauereien zu schuetzen? Warum haben innovative Microbrauereien trotrzdem Erfolg? Zurueck zum Buch: Noch nie in der Geschichte der Menschheit war es so einfach und billig, Buecher im Selbstverlag zu publizieren. Print-On-Demand so ebooks erlauben es Autoren, mit gegen null Fixkosten gelesen zu werden!

          • hugentobler erich sagt:

            herr kupper. genau dies ist ein zeichen der zeit und der sozio-geographischen veränderung. immer mehr leute leben in ballungszentren, dort sind 90% der kunden (die die in einkaufszentren gehen). wenn der buchhandel auch dort ist, zeigt er nur innovation, oder auch anpassung an die geänderten gegenheiten. ohne kunden auf dem land überlebt auch keine land-buchhandlung, preis-kartell hin oder her.

          • hugentobler erich sagt:

            apropos – lädelisterben ist ebenso ein zeichen der zeit, zugegeben bin ich dafür in gemeinden die sehr weit ab vom schuss liegen die lädelis zu unterstützen, das macht/kann aber nur der kunde selbst, indem er dort einkauft. und ich kenne nach wie vor sehr unflexible lädelis die immer geschlossen haben wenn der konsument zeit zum einkaufen hat, z.b. regelmässig von 12.00-14.00 geschlossen, sanstags ab 12.00, montag den ganzen tag etc.b ich verlange keinen sonntagsverkauf oder öffnungszeiten bis 22.00 uhr, aber zumindest über mittag und von 17.00 bis 18.30, nur normale öffnungszeiten

        • Bernd Zocher sagt:

          Nur weil es Regeln gibt, Herr Meier, heisst das nicht, dass sie immer richtig sind. Warum sieht sich den keiner von den Gegnern der Preisbindung im bindungsbefreiten Ausland um, um die angeblichen Benefitien zu begutachten? Bücher sind dadurch nicht billiger geworden. Was hier von sich gegeben wird, ist die reine faktenbefreite Ideologie. Ich verstehe die Begeisterung, Schweizer Arbeitsplätze möglichst schnell ins Ausland zu transferieren, nicht.

      • Philipp Rittermann sagt:

        nein herr kupper, glaube ich nicht. schauen sie sich doch mal an, wie’s in der praxis läuft bei regulierten angeboten -> einer garniert, der rest schaut in die röhre, sprich bezahlt zuviel, (konsument!). paradebeispiele sind da ja ersichtlich bei „halbstaatlichen“ unternehmen wie bspws. die sbb, wo der bund auch noch schön mitgarniert, (und der deshalb ja auch seine schützende hand über das gebilde hält).

        • Rudolf Kupper sagt:

          So so, Der Bund garniert bei den SBB? Der weiss nur gar nichts davon, denn in Tat und Wahrheit muss(te) er für die Unterdeckung der Pensionskasse enorme Beiträge nachschiessen, und den Ausbau der Infrastruktur mit ebenso enormen Beträgen vorfinanzieren. Von garnieren keine Spur. Überdies wird auch der Automobilist für den Bahnausbau zur Kasse gebeten. Garnieren haben Sie gesagt? Sie, was ist das? Wahrscheinlich das gleiche wie bei den Büchern: Gäb’s da neben der Tatsache, dass das ein Traumberuf ist, auch noch etwas zu garnieren, jeder würde es machen, glauben sie mir.

          • Philipp Rittermann sagt:

            was genau ist jetzt der traumberuf, herr kupper?! und nein, ich glaube ihnen immer noch nicht! -:) gott sind sie hartnäckig.

    • Sepp Hartmann sagt:

      eine buchpreisbindung heisst eingriff in den freien wettbewerb und ist somit klar zu befürworten.

  • D. Grutsch sagt:

    Es sagt ja alles über dieses Gesetz das Importeure und Verleger den Preis bestimmen. Gewinnmaximierung auf Kosten der Autoren und Konsumenten. Würden die Preise für seine Werke vom jeweiligen Autor festgelegt könnte man vom Erhalt der kulturellen Vielfalt sprechen. So muss man aber wohl bloss von der Legalisierung eines Kartells sprechen.

  • Karin Gut sagt:

    Am gesamten Buchpreis ist die Herstellung selber ein relativ geringer Kostenanteil. Deshalb sehe ich die kulturelle Vielfalt auch ohne Preisbindung überhaupt nicht gefährdet (dank moderner Technik kann sich eigentlich jeder selber sein eigenes Buch günstig ab PDF in Kleinserie drucken lassen).

    Der Hauptanteil des Buchpreises fällt für Marketing, Verkauf und Autorenhonorar an. Wer mit einem Buch wie viel Geld in seine Kasse holen kann sollte man jedoch dem freien Markt überlassen.

    • Alice Gabathuler sagt:

      Zu den Autorenhonoraren: Die liegen im Schnitt zwischen 5 (wenn man Pech hat) und 10 Prozent des Ladenpreises. Ist also nichts mit Hauptanteil des Buchpreises.

  • Rudolf Kupper sagt:

    Eine gesetzliche Buchpreisbindung gibt es namentlich in Deutschland und Österreich. Weshalb verschweigt man das immer? Weil die Preisbindung in diesen Ländern zur Zufriedenheit aller, namentlich der Buchkäufer, bestens funktioniert. Was den scheinbar nicht geregelten Internethandel angeht: Auch Amazon liefert nicht selber in die Schweiz, sondern lässt die Sendungen duch zwei deutsche Buchgrosshändler ausführen, welche auch den Schweizer Buchhandel beliefern. Nur so kommt das Volumen für bezahlbare Versandkosten zusammen. Diese Grosshändler wollen und werden unsere Preisbindung einhalten.

    • Susanne Halden sagt:

      Wie kommen Sie auf die absurde Idee, dass ausländische Internetanbieter die inländische Preisbindung einhalten werden?

      • Rudolf Kupper sagt:

        Wie gesagt, die Internethändler liefern nicht selber in die Schweiz, es sind die Grosshändler, welche die Pakete mit der Absenderadresse des Internethändlers ausrüsten und postfertig machen, worauf sie von der Schweizer Post zusammen mit unseren Transportboxen in Stuttgart abgeholt und in die Schweiz transportiert werden. Andere Wege wären viel zu teuer. Und nun: a) Die Schweizer Post wird nur Pakete transportieren, welche unsere Gesetzgebung beachten. b) Der deutsche Grosshändler – der weltweit Bücher exportiert – hält sich an die Gesetzgebung jeden Empfängerlandes – auch an die der Schweiz.

        • Susanne Halden sagt:

          Aber das Problem liegt ja gerade darin, dass das Gesetz in diesem Punkt derart lausig formuliert ist. Diejenigen Bücher, die der private Kunde (Konsument) beim ausländischen Internetanbieter Bücher kauft, werden – nach halbwegs üblicher Auslegung des Gesetzestextes – gerade nicht gewerbsmässig in die Schweiz eingeführt, dürftem dem Gesetz demnach nicht unterstehen.

          Und ob gerade die Schweizer Post jedes Paket kontrollieren wird, um den verrechneten Preis mit dem Preis in der Schweiz zu vergleichen? Da scheinen mir doch einige Zweifel angebracht.

        • Roland Knecht sagt:

          Wer das Paket zur Post bringt ist irrelevant. Der Kaufvertrag besteht zwischen Kunde und Amazon. Auf den Preis, zu welchem Amazon das Produkt verkauft, hat der Verpacker des Pakets keinen Einfluss. Er muss ihn auch nicht genehmigen.

        • hugentobler erich sagt:

          die post ist nicht für die einhaltung von preiskartellen bei der beförderung zuständig, sondern der zoll, dies nur nebenbei

      • Bernd Zocher sagt:

        Das kann ich ihnen sagen; Weil bei Nichtbefolgen der Schweizerische Buchhändler- und Verlegerverein beispielsweise auch gegen Amazon und Weltzbild prozessieren kann. PC-Konten haben die auch in der Schweiz.

    • T. Rauber sagt:

      Die Gegner operieren systematisch mit Falschaussagen. Sogar als wir in der Schweiz noch die Buchpreisbindung hatten, gab es für uns Schweizer mindestens ca. 10 % Rabatt: 7% MWST- Rabatt (fällt für uns Schweizer bei Import aus Deutschland nicht an), Währungsrabatt, ohne den Aufpreis den viele v.a. ausländische Verlage den Schweizer Konsumenten zumuten, bei Lieferungen unter Fr. 200 muss zudem die Schweizer MWST von heute 2.5 % nicht bezahlt werden. Daher unbedingt Nein stimmen im März

    • Hans sagt:

      Herr Kupper, in Deutschland, Österreich und Frankreich dient die Buchpreisbindung u.a. auch dazu, die Buchpreise günstig und für jedermann erschwinglich zu halten. Hierzulande wurde die Preisbindung jedoch seit jeher zur Durchsetzung einer Hochpreispolitik missbraucht, welche in erster Linie der Kaufkraftabschöpfung deutscher Grossverlage diente. Es gibt leider keinen Grund zur Annahme, dass dies nach einer Wiedereinführung anders wäre. Daher ein wuchtiges NEIN am 11. März!

    • Luechinger Reto sagt:

      Herr Kupper hat hier recht. Amazon wird sich an die Buchpreisbindung halten. Aber gleich daneben wird ein findiger Unternehmer sie umgehen, da Internet läuft schnell. Und wenn der Staat dies unterbindet, dann läuft die ganze Sache über illegale Kanäle, erst recht bei E-Books. Und sind wir ehrlich muss man zugeben, in ein paar wenigen Jahren wird mindestens die Hälfte des Buchmarkts nicht mehr in Papierform laufen. Die Leser werden nur wenige Bücher, welche ihnen sehr wichtig sind in gedruckter Form kaufen, den grössten Teil liest man dann auf E-readers oder Tablets.

  • Christoph Sägesser sagt:

    Der letzte Satzteil („…ich glaube je länger desto weniger, dass dieses Gesetz mein Lesevergnügen günstiger machen kann.“) tut eigentlich nichts zur Sache und entkräftet die ganze Stellungnahme. Die zentrale Frage ist, ob die Büchervielfalt bei einem Nein abnimmt oder nicht. Dass ein Ja zu einer Preisreduktion führt, behaupten m.W. nichtmal die Befürworter.

    • Helveticus sagt:

      Momentan herrscht freier Markt, oder jedenfalls das, was man dafür vorgibt. Das bedeutet, wenn das Preisdiktat kommt, werden die viel gelesenen Bücher wieder teurer. Wie soll die Büchervielfalt nennenswert abnehmen, wenn über 90 Prozent der Titel importiert werden?

  • Andreas Walter sagt:

    Ich nehme Herrn Nappey seine Geschichte nicht ab: Angeblich erst Befürworter und dann „bitter enttäuscht“. Wovon denn ? Ich habe das Preisbindungsgesetz vor mir: Es ist kaum länger als dieser Artikel. Und es ist in seinen Aussagen klar, auch in der Frage des grenzüberschreitenden Onlinehandels. Es ist nicht die Aufgabe des Gesetzes, die Buchpreise festzusetzen. Das macht der herausgebende Verlag. Aber das Gesetz definiert die Regeln. Und es schreibt vor, dass der Preisüberwacher einschreiten muss, wenn Preise zu hoch sind. Alle umliegenden Länder haben eine Preisbindung, warum wir nicht ?

  • Gregor Wunderlin sagt:

    Schon der Titel ist irreführend: es geht hier nicht um den Buchpreis selbt. Dieser wird auch heute schon von den Verlagen gemacht (sie verkaufen die Bücher schliesslich an die Händler). Die Bücher werden also sicher nicht teurer. Es geht hier lediglich darum, dass das Buch in jeder Buchhandlung gleich viel kostet. Ex Libris darf ein Buch also nicht 50 Rappen billiger anbieten als andere Händler.

    Die Preisgestaltung obliegt dem Hersteller, also dem Verlag. Wie bei jeder anderen Ware auch. Bücher die zu teuer sind, verkaufen sich nicht. Das kann sich kein Verlag leisten.

    • Hans Meier sagt:

      Allerdings wird Ex Libris mehr bestellen, und deshalb bessere Preise im Einkauf kriegen. Somit verdient Ex Libris bei gleichem Preis auch mehr. Oder wird der Einkauf auch geregelt?

    • Helveticus sagt:

      Es geht um den Endverkaufspreis, Herr Wunderlin, nicht um den Erzeugerpreis. Ein Händler kann heute mit Marge und Rabatten den Preis variieren und ich kann entweder dort einkaufen, wo ich den besten Preis kriege (Internet?), oder dort, wo ich es am sympathischsten finde. Wenn ich in eine Buchhandlung gehe, finde ich so gut wie nie das gewünschte Buch, die müssen es auch erst bestellen. Ich kaufe aber trotzdem dort, wenn ich gut behandelt werde. Dort wo sich Buchhänlder nur hinter dem Kassentresen verschanzen und kassieren, kaufe ich nicht.

  • Ein absoluter Skandal, dass man eine weitere zusätzliche sozialistische, vor Wettbewerb geschtützte Werkstatt ähnlich wie die Landwirtschaft und die Banken erschaffen will. Von freier Marktwirtschaft kann in der CH keine Rede sein, die gitl nur für den Büezer und kleinen Gewerbler, welche keine Staatshilfe und Staatsschutz bekkommen. Die CH Wirtschaft muss endlich von all diesen Schmarotzer-Nischen befreit werden. Bücher also nur noch bei amazon bestellen. Es lebe die Globalisierung und die freie Marktwirtschaft !

  • Christian Duerig sagt:

    Mit Klischees versucht man den eigenen Geldbeutel zu füllen. Wer Kultur schaffen kann, der tut es und schaut nicht auf den Preis. Nur Echtes überdauert. Das Internet verdrängt alle. Videvorlesungen stehen über jedem Buch.

  • Christian Duerig sagt:

    Es ist skandalös, wie sich Personen mit angeblich guten Büchern das Leben sichern wollen und angeblich für den Erhalt der Kultur kämpfen. Videvorlesungen sind das Beste auf dem Markt. In den USA sind sie sogar kostenlos. Wer für Kultur arbeitet, der tut es aus Freude, Überzeugung, Einsicht und schaut nicht auf den Preis. Das Internet verdrängt alle „Kulturschaffenden“ und braucht sich nicht zu verteidigen mit Preisbindung. Die Kultur des Marktes und der Nachfrage spielt. Kleinkrämerei verschwindet sehr schnell.

  • Elisabeth Thal sagt:

    Ich habe die Preise der auf dieser Seite besprochenen und direkt mit OF books.ch verlinkten Bücher ein wenig verfolgt: Sie liegen alle deutlich über dem empfohlenen Ladenpreis. Lukas Hartmann: 38.90 statt 35.90; Christian Kracht 31.90 statt 27.90; 35.90 statt 32.90 … Durch die Bank … Soweit zu den Preisen ohne Preisbindung …

    • Hans sagt:

      @Thal: Ja, aber wenn mir die OF-Preise nicht passen, dann kann ich heute zu ExLibris oder amazon oder sonst jemandem ausweichen! Mit der Buchpreisbindung ginge das nicht mehr.

  • Hans Meier sagt:

    Endlich mal eine klare Ansage, dass das Gesetz kompliziert und widersprüchlich ist. Das Gesetz lässt einfach zu viele Fragen offen! Dürfen ausländische Verlage die Schweizer Preise bestimmen? Kann das gleiche Buch von verschiedenen Importeuren importiert werden? Meine Auslegung ist, dass entweder die Bücher in der Schweiz verlegt werden (Art. 2a) oder import (Art. 2b) werden. D.h. es kann wirklich mehrere Importeure geben.

    • Helveticus sagt:

      Die Importeure sind, wenn ich mich nicht täusche, die Verlagsbuchhändler, die, wie im Autogewerbe, als Generalimporteure für die Produkte von ausländischen Verlagen auftreten und diese in der Schweiz vertreten. Praktischerweise sind die Verlagsbuchhändler wieder in den Händen der grossen Schweizer Buchhändler. Jetzt können Sie selbst überlegen, wie die die Preise festsetzen werden. Vermutlich mit einem Frankenkurs von 0.50 Cent.

  • Frank Tork sagt:

    Eigentlich möchte ich die Buchpreisbindung annehmen, in der Hoffnung, dass uns damit mehr kleine, unabhängige Buchläden erhalten bleiben. Andererseits ist gerade der Büchermarkt nicht national regulierbar. Ob es das will oder nicht, das kleine Buchgeschäft konkurriert jeden Tag mit riesigen Versandhändlern auf der ganzen Welt, die in der Regel wesentlich günstiger sind. Und diese Konkurrenz lässt sich auch mit einer Buchpreisbindung nicht aus der Welt schaffen. Letztlich muss man als Laden der Kundschaft klarmachen, worin der Mehrwert liegt, den man bezahlt. Und das unterstütz ich auch.

    • Hans Meier sagt:

      Allerdings muss dann der kleine Buecherladen auch einen Mehrwert bringen! Und genau das wird mit der Buchpreisbindung verhindert! Ich bin zum Beispiel gerne bereit, mehr zu zahlen, wenn ich eine Kaffee-Ecke und super Beratung geboten kriege. Mit der Buchpreisbindung ist das dann nicht mehr moeglich. Die Erhaltung kleiner Laeden mittels Buchpreisbindung ist eine naive Illusion.

      • Frank Tork sagt:

        Sag ich ja. Buchpreisbindung hilft nicht wirklich weiter. Die Kundschaft muss selber davon überzeugt sein/werden, dass man im Lädeli mit der liebevoll zusammengestellten Auslage mehr geboten bekommt, als beim Versandgiganten. Lesungen, Fläz-und-Les-Ecken, freundliche, kompetente Bedienung, etc. Ich persönlich nutze beides. Wenn ich gerade das Geld habe, hol ich’s im kleinen Laden, wenn ich gleich viel aufs Mal brauch, und/oder wenig Geld hab, bestell ich’s beim Billigversand. Aber ich geh immer wieder im Laden nachsehen, was es dort im Schaufenster leckeres zu sehen gibt.

  • Peter Schmucki sagt:

    Wie sieht es mit elektronischen Büchern aus? Das ist wie wenn wir über eine CD- oder Schallplattenpreisbindung abstimmen würden.

  • Olivia Moone sagt:

    Mit der Buchpreisbindung wird das Buch zum Luxusgut für Wenige, weil die Verlage auch den kleinen Buchhändlern einen willkürlichen Preis diktieren können. Die Alternative wird je länger je mehr das E-Book werden: nicht weil die Leute lieber E-Books lesen, sondern weil es günstiger und schneller verfügbar sein wird im Vergleich zu einem Taschenbuch /Hardcover. Da ich vor allem englische Bücher im Original lese, werde ich diese nach wie vor über Amazon USA beziehen oder das E-Book kaufen, da mein Buchhändler unfähig ist, mir die gleichen Bücher innert 1 Monat zu beschaffen.

  • Urs sagt:

    Eigentlich jede liberalisierung hat nicht Freiräume und Werte für die kleinen geschaffen, egal ob damit nun der einzelne Bürger oder eben kleine Läden, Geschäfte gemeint sind. Die freiräume die durch Marktliberaliserungen geschaffen werden, werden primär von den Interessen der starken und mächtigen belegt. Für die Bürger und kleinen Geschäfte bleiben die Krümel übrig die aber eben das Leben für die Rest der Geselslchaft nicht besser machen. Die Privatiserungs- und Liberalisierungsträume sind nicht mehr Freiheit, noch mehr Mitsprache sondern weniger…

    • Hans Meier sagt:

      Dann fuehren wir doch am besten die Zuenfte wieder ein, nicht? Oder lieber Planwirtschaft?

      • Sepp Hartmann sagt:

        Im Kapitalismus wird ja überhaupt nichts geplant, nicht mal die Gewinnzahlen oder die Lohnkosten, die Stückzahlen, die Marktsättigung usw., da produziert man einfach mal los und wundert sich dann später. Diese Märchen aus dem kalten Krieg halten einige immer noch für eine gescheite Analyse von Wirtschaftssystemen, traurig sowas.

        • Hans Meier sagt:

          Herr Hartmann, ich wage zu behaupten, dass Unternehmer, die diese Punkte nicht planen (oder beruecksichtigen, wenn nicht planbar), nicht sehr erfolgreich sein werden. Ich lasse mich jedoch gerne ueberzeugen: Wo genau hatte die Planwirtschaft Erfolg? Welches System ist besser als der Kapitalismus?

          • Sepp Hartmann sagt:

            Die Frage lautet langsam aber sicher eher welches System eigentlich schlechter ist als der Kapitalismus. Was muss bei ihnen eigentlich noch passieren, dass das System „schlecht“ wird? Also Weltkrieg kann es nicht sein, das hatte wir schon. Hungerkatastrophen ebenfalls, Seuchen usw.. keine Arbeit für grosse Teile der Menschheit und das heisst auch kein Einkommen, Umweltverschmutzung, Armut… was darfs denn noch sein?

    • Helveticus sagt:

      Es geht hier nicht um Service public, sondern um die Sicherung von privaten Gewinnen einer bestimmten Klasse von Buchhändlern, Grosshändlern (die den Händlern gehören) und grösseren Verlegern. Danke für die Kenntnisnahme.

  • Christian Blatter sagt:

    Ja ja, die Kulturkeule. Wieviel Schrott in der preisgeschützten Branche produziert wird, kann man in den Restseller-Läden sehen: Dort werden die mit dem Taschengeld der Harry-Potter-Fans quersubventionierten Lifestyle-, Esoterik- und „Geschenkbücher“, aber auch „Kunstdruckbände“ über Luxusuhren und dergleichen schon wenige Monate nach Erscheinen zu Schundpreisen verhökert.

  • Hans Meier sagt:

    „Es könnte eine Wettbewerbsbeschränkung mit sich bringen.“ Haha, der war gut! Als ob ein Preiskartell fuer sich noch keine Wettbewersbeschraenkung waere. Ausserdem verwahre ich mich gegen die Unterstellung, als Liberaler wuerde ich Buecher nicht kennen und lieben. Aber eben, wer nicht die gleiche Meinung hat, ist ein schlechterer Mensch. Diese Radikalisierung der Politik widert mich an.

  • Buchpreisbindung für sachbücher zu schulischen und wissenschaftlichen Zwecken, meinetwegen, JA. Eine Preisbindung zum Zweck von Kulturförderung halte ich jedoch für absurd: Hier sollen allein der Leser und der Markt bestimmen, was lesewürdig ist und was die Sache kosten darf.

    • Urs sagt:

      „…Buchpreisbindung für sachbücher zu schulischen und wissenschaftlichen Zwecken…“ womit man dann wieder bei der Firma Apple und ihrer Strategie ist, exklusiv via Ipad die Bildungsunterlagen liefern zu können… Unternehmen haben genau so gerne Preisbindungen wie kleine Geschäfte und Mitarbeiter fixe Löhne haben. Das betrifft nun mal alle Beteiligten. Zuerst aber trifft liberalisierung die normalen Angestellten, dann die kleinen Firmen und ab und zu auch die grossen…

      • Fritz sagt:

        “…Buchpreisbindung für sachbücher zu schulischen und wissenschaftlichen Zwecken…” wofür bitte? Diese Bücher dienen dem Infomrationsaustausch und diese Informationen sollten so günstig wie möglich erhältlich sein und nicht Preisgebunden damit ein Verlag sich an den Informationen berreichert!!

  • Daniel Meier sagt:

    Es geht doch nicht nur um die kulturelle Vielfalt, es geht auch schlichtweg um den Preis: das Beispiel Grossbritannien zeigt eindrücklich, dass ohne Buchpreisbindung nur die Bestseller billiger werden, der Preis aller übrigen Bücher ist hingegen überdurchschnittlich stark gestiegen

    • Helveticus sagt:

      Wenn man Lesen fördern will, ist es nützlich, jene Bücher günstig zu verkaufen, die auch gelesen, sprich verkauft werden. Ich habe mal ein zweibändiges, wissenschafltiches Buch über die Geschichte des Weinbaus für ca. 200 Franken erworben. Warum soll Spezialliteratur quersubventionert werden? Wäre irgend jemandem geholfen, wenn das Weinbau-Buch nur 180 Franken kosten würde? Wohl kaum. Ich versteh das Agument einfach nicht.

  • Peter Haeberlin sagt:

    Kann Grégoire Nappey nur zustimmen. Neben dem unsinnigen Ansinnen den Internethandel kontrollieren zu wollen, frage ich mich auch was die Händler machen wenn sich ein Buch nicht abverkaufen lässt. Verbrennen, wenn es kein Rabatt sein darf?

  • emmanuel skira sagt:

    Ce que personne ne soulève concernant cette loi, c’est que si le prix de vente devient unique, le prix d’achat proposé aux libraires lui, reste libre. Cette situation crée une distorsion de concurrence manifestement favorable aux grands groupes. Ceux-ci bénéficient de meilleures marges d’achat, donc, à prix de vente unique, la marge des grands groupes sera bien meilleure.
    Il est illusoire de penser que les gens vont se détourner des grands magasins pour aller payer le même prix chez les petits libraires par simple sentiment de soutient.

  • Rudolf Kupper sagt:

    „Sind nur teure Bücher gute Bücher?“ In Deutschland, Österreich und Frankreich gibt es eine gesetzliche Buchpreisbindung. Sind dort Bücher teuer? Unsinn! Dank der Preisbindung – namentlich in Deutschland – stehen etwa eine Million deutschsprachige Bücher miteinander im Wettbewerb – und das ist es, was für angemessene Preise sorgt. Freie Preise sind Gift für die Diversität des Angebots. In Frankreich haben fünf Jahre freie Buchpreise bleibende Schäden in Form eines Mainstream-Angebots hinterlassen, welche auch nach der Wiedereinführung der Preisbindung nicht mehr verheilt sind.

    • Fritz Weber sagt:

      Die Zeiten aendern sich Herr Kuppler und wer zu spaet kommt den bestraft das Leben… Kleine Buchhandlungen werden verschwinden. Mit Ausnahme einiger weniger welche sich angepasst haben. Daran wird auch eine Buchpreisbindung nichts aendern, sondern das Unausweichliche hoechstens verzoegern. Man mag dies schade finden, nur aufhalten laesst es sich nicht – der Wandel der Zeit. Es gibt heute auch keine Pferdefuhrwerke mehr auf den Strassen!

      • Helveticus sagt:

        Die Diagnose ist nur halbrichtig. Nischen-Buchläden und innovative, unkonventionelle Shops wird es immer geben. Unter Druck kommen die mittelgrossen 08:15 Läden. Zum Teil waren die schon bisher unter Druck, zum Teil haben sie selbst in der Vergangenheit die kleinen von Markt gedrängt. Jetzt sind sie selbst dran. .

        @Kupper: Warum kriege ich in der Schweiz nicht das wunderbare breite deutsche Literaturangebot zu deutschen Preisen plus 30 % für Schweizer Mehrkosten? Weil alle meine angeblich hohe Kaufkraft abschöpfen wollen. Dagegen will ich mich wehren und das geht nur ohne Preisbindung.

        • Fritz sagt:

          Da haben sie recht, was die Nischen-Buchläden und innovative, unkonventionelle Shops betrifft. Aber die meinte ich auch mit jenen wenigen welchen sich anpassen 😉

    • Nufinho sagt:

      „Freie Preise sind Gift fuer die Diversitaet.“ Genau hier koennen ja die kleinen Buchhandlungen ansetzen. Ueberlassen Sie den Mainstream den „Grossen“ und bieten Sie ausgesuchte Werke an. Wenn Sie dann auch noch mit einem super Kundenservice aufwarten koennen, wird jeder Kunde bereit sein mehr fuer das Buch zu bezahlen und schon haben Sie sich erfolgreich in einer Nische platziert. Ein Zitat von John F. Kennedy leicht abgewandelt: Frage nicht was der Markt fuer Dich tun kann, sondern was Du fuer den Markt tun kannst.

  • andreas furrer sagt:

    nicht nur der buchpreis auch das buch ist kein kulturelles gut (mal abgesehen davon dass kulturelle güter auch keine garantie sind in den himmel zu kommen).

  • Susanne Halden sagt:

    Das Buchpreisbindungsgesetz ist ein Paradebeispiel für einen misslungenen Gesetzestext, sind doch schon vor einem möglichen Inkrafttreten Diskussionen über seine Auslegung im Gange. Dass nach einer allfälligen Annahme Gerichte zur Frage, ob Einkäufe von Privaten von ausländischen Internetanbietern dem Gesetz unterstellt sind, zu urteilen haben, scheint unausweichlich.

    Auch das Argument der Befürworter, es gehe um Kulturförderung vermag nicht zu überzeugen. So setzt das Gesetz einzig und allein beim Preis an. Die Förderung des Buches als Kulturgut ginge (und geht schon heute) auch anders.

    • Cornelis Bockemühl sagt:

      Volle Zustimmung!

      Ich neige zu einem „nein“ obwohl ich niemals glaube dass dann Bücher billiger werden! Und weil ich auch nicht glaube dass die kleinen Buchhändler durch ein „ja“ nennenswert geschützt werden: Auch wenn sie eine garantierte Marge bekommen – für die Grossen ist sie immernoch grösser, weil sie billiger einkaufen können!

      Vielmehr nimmt der Buchmarkt zur Zeit tendenziell ab, Preisbindung hin oder her. Und darum auch die Zahl der Buchhandlungen. In dieser schwierigen Lage brauchen sie viel Phantasie zum Überleben – und das wird durch ungeschickte Regulierungen nicht einfacher!

  • Martin sagt:

    Ich sehe nicht ein, wie ein fixierter Buchpreis die Qualität der Bücher erhöhen soll. Und der Auto spricht einen zentralen Punkt an: Wer legt den Buchpreis fest und nach welchen Kriterien? Solche Gesetze sind Unsinn und das begreifen hoffentlich auch die Schweizer Bürger.

  • Beat Anderhub sagt:

    Die heutige Realität mit Internet, elektrischen Büchern und der Möglichkeit, auch als völlig unbekannter Autor via Smashwords.com auf einen Schlag bei Apple, Barnes&Noble, Amazon, bei Smashwords selber und vielen anderen zu publizieren, wird in dem Gesetzt völlig vergessen. Und auch bei vielen Kommentatoren hier.

    Die Tage, in denen die Mehrheit Text auf Teilen toter Bäume liest, werden bald vorbei sein, falls dem noch nicht so ist. Jetzt ein Gesetz für diesen Fall zu schaffen und zu hoffen, damit ein IMO konstruiertes Problem zu lösen, ist schlicht naiv.

  • Edith Habermann sagt:

    Wo bleibt die Preisbindung für CDs, DVDs, Kinotickets, Lithografien? Wieso nicht einen Mindestpreis von 70 Franken einführen für Konzerte? Fondue und Züri-Gschnätzlets ist auch Kultur, diese Gerichte dürfen in Restaurants nicht mehr unter 50 Franken angeboten werden! Willkommen im Irrenhaus Schweiz 😉

    • Andreas Walter sagt:

      Liebe Frau Habermann. Dass Sie keinerlei Ahnung von der Preisbindung für Bücher haben, ist aus Ihrem Beitrag klar ersichtlich,sonst würden Sie nicht von „Mindestpreis“ schreiben. Aber Sie können ja Ihren Bedarf in den benachbarten Irrenhäusern Deutschland, Oesterreich, Frankreich oder Italien decken, wenn Sie das glücklicher macht.

      • Edith Habermann sagt:

        Lieber Herr Walter. Ihre Meinung betreffend meiner Kenntnis über die Buchpreisbindung muss ich Ihnen lassen. Auch Ihren Überlegenheitsanspruch gegenüber unseren Nachbarstaaten (Irrenhäuser) will ich nicht widersprechen. Nicht weil ich Ihre Meinung teile, sondern weil ich es als hoffnungslos erachte. Nur soviel: Ich arbeite selbst in der Kulturbranche und ich habe kürzlich bei Amazon in den USA eine Buchbestellung aufgegeben und bezahlte dort für ein Buch eines deutschen Verlags 189 US$ anstatt wie in der Schweiz 430 Franken. Und ja, das macht mich glücklich.

  • Christoph sagt:

    Es gibt für mich drei Arten von Büchern. Die einen, von denen ich weiss, dass ich sie unbedingt will. Die kaufe ich meist über das Internet, dabei ist der Service des Anbieters massgebend, ein paar Franken mehr ist nicht relevant. Dann Bücher die zum Schnäppchenpreis kaufe, meist unnötig, die werden schon mal nicht gelesen. Dann noch jene, die beim stöbern in einer Buchhandlung auffallen und zu deren Kauf ich mich vor Ort entschliesse. Dazu wähle ich meist grosse Buchhandlungen, ist wie eine Art Blumen pflücken auf einer grossen Wiese. Der Preis beim Buch ist daher meist absolut sekundär.

  • Bruno Hug sagt:

    Warum nicht auch zum Schutz der Bäckereien die Brotpreisbindung einführen? Oder zum Schutze der Metzgereien die Fleischpreisbindung? So gibt es noch unzählige Beispiele, welche aufzeigen, wie absurd die Forderung nach einer Buchpreisbindung ist. Es gibt zig kleine Buchläden, die dank freundlicher und kompetenter Bedienung sehr gut rentieren, so funktioniert nun mal der Markt. Und wer garantiert mit der Buchpreisbindung, dass nicht Riesen wie Orell Füssli dank des grossen Angebots früher oder später den Markt beherrschen werden?

  • Peter G sagt:

    Ich landete nur wegen dem Bild auf dieser Seite. Diese Buchpreise spielen für mich wohl keine Rolle!

  • Rosa sagt:

    Es ist müssig, mit „angestellten“ Schreibern wie Rudolf Kupper, mit seinen vorgefassten Thesen, zu diskutieren. Er wird kein Jota von seinen Vorgaben abweichen, wenn die Gegenargumente auch erdrückend sind. Da gibt es nur eines: Man leistet sich einen E-Reader oder ein I-Pad und bestellt die Bücher elektronisch im Ausland. Ich mache dies seit Jahren vor allem in den USA, wo heute mehr E-Books als gebundene Bücher verkauft werden und wo sogar Bestseller mit beträchtlichen Rabatten heruntergelden werden können. Weitere Vorteile: Man kauft mit einem Mausclick und kann sofort mit Lesen beginnen.

    • Helveticus sagt:

      Das Elektronik-Lesen ist einfach nicht sinnlich, sorry. Das ist höchstens eine Notlösung für den Jakobsweg oder die Anapurna-Umrundung, wo man viel zu schleppen hat. Ich will keine Mattscheibe und ich will auch keine englischen Bücher, ich will papierne deutsche Bücher, die ähnlich günstig sind wie in Deutschland (wo es eine Preisbindung gibt). In der Schweiz werde ich aber abgezockt, ohne Preisbindung und mit der Preisbindung erst recht. Deswegen NEIN, NEIN und nochmals NEIN zur Verpflichtung, abgezockt zu werden.

  • Rosa sagt:

    Ein weiterer Vorteil ist, dass man die gewollte Bibliothek stets zur Hand hat und bei Bedarf ein gelesenes (E)Buch auch mit einem Mausclick entsorgen kann. Reisst die Kartelle nieder!

  • McWide sagt:

    Einfache Frage: Was passiert mit dem Geld, dass ich zuviel bezahlt habe?
    – das bekommt ein armer Germanik-Student, damit er ein Buch schreiben kann.
    – Das bekommt der Buchladen, damit er einen neuen Teppich reinmachen kann.
    – Das bekommt der Inhaber des Verlages.
    – Das wird zu einer Preisreduktion von einem anderen Buch benutzt.
    Wie ist das geregelt?

  • Fritz Weber sagt:

    Wenn man das Buch als Kulturgut schuezen moechte ist dies das eine, aber welcher Kulturschaffende kann mir bitte den kulturellen Wert erklaeren z.B. von „Understanding NMR Spectroscopy von James Keeler von John Wiley & Sons“. Und welchen einheimischen Literaten aehnlicher hochstehender Literatur unterstueze ich, wenn Fachbuecher welche ich fuer meine Arbeit brauche der Buchpreisbindung unterstellt sind? Und bei welchen kleine Buchhandlungen ausser je einer in Zuerich, Basel oder Bern bekomme ich fachkundige Beratung, geschweige denn kann in diesem Buch Blaettern? Nein, nein und nochmals NEIN!

    • Andreas P. sagt:

      Ich würde dir in diesem Fall eher das Buch „Spin Dynamics“ von Malcolm H. Levitt empfehlen. Klar es ist etwas anspruchsvoller als der Keeler aber dafür auch um umfangreicher. Zudem kannst du es auch noch in weiterführenden Vorlesungen verwenden. 😉

      • Fritz sagt:

        @Andreas: Danke und für diese fachkundige Beratung musste ich nichtmals in die Buchhandlung dafür 😉 Zum Glück muss ich den Jungs und Mädels NMR nicht auf diesem Level nahe bringen… Für die reicht sogar schon „Basic One- and Two-Dimensional NMR Spectroscopy“ von Horst Friebolin. Übrigens auch sehr zu empfelen als Einführung in diese nicht ganz so literarische Kultur 🙂

  • Helveticus sagt:

    Das Preisbindungsgesetz ist kein Kulturförderungsgesetz, sondern nur ein Preisgesetz, das jenen zugute kommt, die früher die Kartelle betrieben: Die grossen Player im Buchmarkt. Sie kämpfen gegen den Strukturwandel, der schon begann, bevor ihr Kartell fiel. Weder werden durch die Preisbindung die Bücher für die Konsumenten billiger – im Gegenteil – noch bleibt dadurch die Vielfalt an Titeln erhalten, weil die allermeisten Bücher eh aus dem Ausland importiert werden. Will man eine vielfältige Schweizer Literatur, sollte man die Autoren und von mir aus auch Kleinverlage direkt fördern.

    • Andreas Walter sagt:

      Ihre Vermutungen sind durch die Bank falsch: Die Preisbindung schützt die kleinen Buchhandlungen vor den grossen. Weil die Preise überall gleich sind, können die Buchhandelsketten ihre Marktmacht nicht über den Preis ausspielen. Wenn die Preisbindung kommt, werden – dem Preisüberwacher sei Dank – die Buchpreise sinken. Die Vielfalt an Titeln wird durch den Erhalt der Buchhandlungen im Lande garantiert – durch die Preisbindung. Auch die Schweizer Literatur profitiert davon.Wenn es Sie wirklich interessiert: Vergleichen Sie die Buchbranche in Deutschland und England in den letzten 10 Jahren.

      • Helveticus sagt:

        Die Frage ist einfach, was grosse und kleine Buchhandlungen sind, nicht wahr? Mit dem Preisbindungsgesetz können die grossen Schweizer Buchhandlungen im Einkauf die selben Rabatte wie Ex-Libris bekommen, die für sie dann purer Gewinn sind. Ein kleiner Shop kommt nicht auf die selben Rabatte. Ich hätte nichts gegen eine Buchpreisbindung wie in Deutschland, wenn die uns vergleichbar günstige Bücher wie in Deutschland bescheren würde. Bei uns wird man aber abgezockt, übrigens auch ohne Preisbindung. Und der Preisüberwacher ist soviel wert wie eine Tasse Beruhigungstee.

  • Lucien Michel sagt:

    Es ist zum Bücher an die Wand schmeissen (oder in Richtung der betreffenden Verbands-Funktionären – ich hätte da ein paar schwere Brocken)! Das Problem wäre ja nicht mal die Preisbindung an sich – kann man noch nachvollziehen, in D und A geht das auch – ABER die Frechheit und Unverfrorenheit mit der – seit Jahrzehnten! – umgerechnet wird. Wenn ich für ein Buch in D im Laden (von Amazon ganz zu schweigen) rund CHF 24 bezahle – (mit der hohen deutschen MwSt!) kostet mich dasselbe Buch hier 35 CHF: rechne. Es ist einfach unverschämt. Zettels Albtraum! Ein wenig verdienender Vielleser.

  • siorpaesas sagt:

    Die Buchpreisbindung wäre unfair gegenüber anderen Branchen. Grossverteiler bieten heute auch Computer an, obwohl sie sich nicht primär in dieser Branche bewegen. So gesehen müsste zum Schutz der Branchenspezialisten (oft die kleineren Läden) im Computergeschäft auch eine Preisbindung für Hardware eingeführt werden, damit es wieder fair ist.

    Wenn man so will, ist die Buchpreisbindung also ein Kartell und das ist grundsätzlich illegal.

  • Ich kaufe meine Bücher wenn immer möglich in einer kleinen Buchandlung. Da mir an der Erhaltung liegt, bestelle ich Bücher dort und nehme die (hkurze) Wartezeit in Kauf. Interessanterweise sagt die Buchändlerin dort, dass sie auch ohne Preisbindung leben könne. Ähnliches sagte ein kleiner Buchhändler aus der Romandie in der Arena. Die Buchpreisbindung erlaubt es dem Verleger, also meist grossen deutschen Verlagen, einen verbindlichen Preis festzusetzen. dies nützt vA den Verlagen. Den kleinen Buchändlern ist mehr gedient, wenn wir

  • Daniel Socha sagt:

    Juhu wir führen die Planwirtschaft ein. Für wie blöd hält uns der Buchhandel, es gibt keinen einzigen Grund Bücher anders zu behandeln als z.B. Filme,Musik oder sonst etwas. Kleine spezialisierte Buchhandlungen mit ausgewähltem Sortiment und Kundenberatung werden überleben genauso wie die diejenigen mit den Bestsellern. Ausserdem Buchhandlungen, welche die Euro-Kursdifferenzen nicht weitergeben dürfen ruhig verschwinden. Kommt dazu, dass die Leute immer weniger lesen, da muss etwas gemacht werden, aber sicher nicht durch künstliches Hochhalten der Preise, damit erreicht man das Gegenteil.

  • rima kauf sagt:

    Wahrscheinlich hat Herr Nappey recht. Aber wir können ja nicht ein JEIN einlegen…. Ohne Buchpreisbindung bleiben wahrscheinlich die speziellen Bücher hoch und die Bestseller bleiben billig. Wie immer werden die Gutbetuchten abkassieren.

  • Lena Grieder sagt:

    Wenn es tatsächlich darum gehen würde, „das Buch“ an sich zu fördern, könnte ich mit dem Gesetz ja noch halbwegs leben. Man erhält aber vielmehr den Eindruck, dass es bei dem Gesetz primär um die Errichtung eines Kartells für ein in die Krise geratenes Gewerbe handelt.
    Ausserem erscheint es fraglich, ob das BPG dem „Bücherladensterben“ (haben solche Läden ein höheres Recht auf Existenz als andere?) wird aufhalten können, da das klassische Buch durch den digitalen Wandel eh sehr schweren Zeiten entgegen geht. Das Gesetz wird eine Bereinigung nicht verhindern, höchstens verlangsamen.

  • Peter Vogler sagt:

    Was da vom e-Book geschwärmt wird.E-Books sind oft dazu da,damit man sich tüchtig ärgern kann.Was für Romane noch geht,geht bei Fachbüchern mit technischen Zeichnungen oder Büchern über Kunst oder Architektur überhaupt nicht mehr.Technische Zeichnungen sind auf dem kleinen e-Book-Format kaum grösser als eine Briefmarke,will man es grösser zoomen,vergeht oft eine halbe Ewigkeit bis ein oft
    unvollständiges,verstümmeltes Bild erscheint,wenn man Glück hat,oft stürzt das e-Book aber ganz ab.Das gilt auch für Bücher deren Text mehrspaltig ist,ist ohne Vergrösserung zu klein,zoomt man,dann Absturz.

    • Ich weiss ja nicht womit Sie ihre ebooks lesen, ich lese momentan Fachliteratur auf einem iPad (welches bekanntermassen nicht primär dafür entwickelt wurde), und habe keinerlei solcher Probleme, ich kann zoomen, es gibt keine Abstürze, es ist ein Bruchteil so schwer wie auch nur eines der Bücher welches drauf ist. Magazine lese ich darauf auch, komfortabel, mit zusatzinhalten, welche man nicht drucken kann. Ich könnte jetzt noch ein bisschen weiterschwärmen, schauen Sie sich mal die verfügbaren Lösungen an, es gibt sicher auch eine für Sie, wenn Sie denn wollen…

    • Ralph Schehle sagt:

      Ich bin ein solcher e-book-Schwärmer und intelligent genug, zu wählen, welche Bücher sich zum Herunterladen eignen und welche nicht. Die Ungeeigneten bestelle ich mir dann in Paperback zu günstigen Preisen von Amazon. Abstürze beim zoomen habe ich noch keine erlebt, ich lese allerdings auch nur seit einigen Jahren mit dem e-Reader!!! Die Absturzgefahr ist ein sehr schlechtes Argument!

  • Werner sagt:

    Habe ich was verpasst? Haben alle Bücher einen Einheitspreis? Ist das Internet nichts wert, wenn es wenig kostet?
    Sorry, hier versucht nur jemand den Kohleschipper auf die E-Lok zu retten und seine Schäfchen ins Trocke zu bringen.
    Seit wann garantiert ein hoher Preis gute Literatur?

    • Thomas Läubli sagt:

      Ohne Buchpreisbindung sind die Preise für Fachbücher und Anspruchsvolles gerade hoch. Ihre Frage zur „guten Literatur“ ist deshalb unverständlich.

  • Thomas Läubli sagt:

    Jemanden, der einen Begriff wie „Ayatollahs der Kultur“ verwendet, darf man gar nicht ernst nehmen…

  • Greatsheep sagt:

    Amazon (und auch andere) umgehen ganz legal allfällige Preisbindungen in D, F oder wo zum Teufel auch immer. Es gibt einfach einen Rabattgutschein (z.B. benannt „für treue Kunden“), der sogleich eingelöst wird. Und Amazon schickt die Bücher von D (oder wo die bestellten Teile liegen) aus in die Schweiz. Völliger Blödsinn, dass irgendwelche Schweizer aus der Schweiz im Namen von Amazon dies hier verteilen oder es in Stuttgart irgendwelche Sammelstelle gibt.
    Dies sind Aussagen eines Chefs eines neuen Auslieferungs-Lagers in D; nahe der holländischen Grenze; kürzlich publiziert im Spiegel.

  • @driansen sagt:

    Tatsachen:
    1.- Vor ein paar Jahren hatten wir die Buchpreisbindung und die Bücher waren SEHR teuer.
    2.- Vor ein paar Jahren wurde die Buchpreisbindung aufgehoben und die Bücher wurden BILLIGER.
    3.- Ergo: BUCHpreisbindung (Kartell) = ÜBERHÖHTE Buchpreise
    4.- Ich lese viel und bin auf den günstigsten Preise angewiesen (Paperbacks bei Amazon).
    Frage:
    1.- Tante-Emma-Laden sind verschwunden und wer vermisst Emma ?
    2.- Sollten wir ein paar GELDGIERIEGEN retten (alias Kulturschaffenden)
    oder uns alle weiter freuen auf Angebot und Nachfrage ?

    • Thomas Läubli sagt:

      Seit wann sind Kulturschaffende geldgierig? Nun, die grosse Mehrheit will einfach ihren anständigen Lohn haben. Das hat nichts mit Gier zu tun.

  • peter sagt:

    natürlich daf man preisbindungen an preise binden. es ist alles einerlei. in st.galler-, basler- oder zürcher buchhandlungen. zerre ich die aufgeklebten schweizerfranken preise etwas von den büchern ab, erscheinen, oh heiliger bim&bam die europreise darunter. wie ich auch denke und rechne verstehe ich den rechnungsvorgang nicht. so sind etwa. s.fr 84.50 glatte euro 47.20.– etc. nun des laiengeblökes genug. soll doch die preise binden wer will.

    • Leo von Burg sagt:

      Scheint als bäuchte da jemand Nachhilfe in Wechselkursumrechnungen… Wer bestimmt und kontrolliert eigentlich diese Wechselkurse?

  • Ich bin absolut gegen eine Preisbindung. Die Leute sind nicht dumm und werden ihre Lektur im Ausland kaufen. Dazu kann man jederzeit sehr viele Litteratur vom Internet herunterladen, was wir selbst auch machen!

    • Thomas Läubli sagt:

      Dumm ist derjenige, der den Discounter-Einheitsbrei fördern will. Wer Autoren und Verlage nicht anständig entlöhnen will, schadet dem Buchbetrieb.

  • S. Piras sagt:

    Ich kaufe viele Bücher aber in der Regel schon lange nicht mehr im Buchladen. Der Zeitaufwand ist im Internet definitiv kleiner (Vergleich der Bücher zu gleichen/ähnichen Themen, spezielle Fach-/Sachbücher finden, Preise etc.) und wenn Ex-Libris nicht gerade 33% Rabatt auf die Bücher hat ist Amazon meistens billiger. Buchpreisbindung überzeugt mich nicht im geringsten, mir scheinen die Argumente dafür zu schwach. Mein Bauchgefühl sagt „nein“, da nützen all die (angeblich) logischen Argumente der Befürworter nicht. In Deutschland werden die Bücher (fast) immer billiger als bei uns sein.

    • Thomas Läubli sagt:

      Haben Sie sich schon mal überlegt, dass billig einkaufen unmoralisch sein könnte? Und nicht nur in Bezug auf Bücher, sondern z.B. auch bei Lebensmitteln…

      • Thomas, das ich nicht lache. Billig einkaufen ist unmoralisch… seit wann? Wenn Sie gerne das Dreifache oder Vierfache bezahlen wollen, das ist Ihr Entscheid. Anscheinend gibts solche Leute die nicht normal überlegen können!

  • Peter Müller sagt:

    Ich verstehe die Buchpreisbinder nicht, die Sture Verweigerung am Wettbewerb teilzunehmen hat euch zu Bettler gemacht. Ihr werdet zurecht als Abzocker beschimpft wenn der Kunde für einen Reiseführer 43 Fr bezahlen muss der im Netz für 25 Fr. zu haben ist. Ihr nehmt Bücher ins Sortiment die sich nicht verkaufen lassen, weil sie nur für eine Elite interessant. Ihr zwingt den Bestseller Leser die Zeche dazu zuzahlen, nur um einer Elite zu gefallen. Und seit beleidigt wenn sich der Dawn Brown Leser sich hier zu Wort meldet und sich gegen diese Ungerechtigkeit wehrt.

    • Thomas Läubli sagt:

      Falsch, wir wehren uns dagegen, dass wir den Rabatt auf Ihren Dan Brown mit unseren Fachbüchern quersubventionieren müssen. Die Tyrannei des Massengeschmacks lebt auf Kosten der sog. Elite. Das ist die wahre Ungerechtigkeit.

  • pierre bourdon sagt:

    Ein hochintelligenter Schriftsteller arbeitet gerade an einem höchst interessanten Werk, welches die Welt retten wird. Allerdings wird niemand seine revolutionären Ideen lesen, wenn die Buchpreisbindung nicht zustande kommt und alles wird Trübsal blasen und zu Grunde gehen, allen voran die Schweiz, welche dann den Rest der Welt in die Spirale des kulturellen Abgrundes zieht! Und wir als Neinsager werden alle als die neuen Bücherverbrenner und Einläuter des kulturellen Mittelalters in die Buchgeschichte dieses Landes eingehen, oh nein!

    Buchpreisbindung Nein 😛

    • Thomas Läubli sagt:

      Aus Ihrem Kommentar entnehme ich, dass Sie etwas gegen Intelligenz und revolutionäre Ideen haben. Nun gut, wenn Sie gegen Kritisches und Anspruchsvolles sind, ist das Ihre subjektive Meinung. Eine ganzheitliche und liberale Sicht berücksichtigt alle Meinungen.

      Deshalb: Buchpreisbindung JA!

  • Armando sagt:

    Buchpreisbindung und bald Verbot oder Behinderung des Einkaufens im Ausland, Forderung von FDP-Parlamentariern, z.B. Malama in Basel. NEIN und nochmals NEIN. Personenfreizügigkeit und immer tiefere Löhne, aber Hochpreisinsel und Abzocke der Konsumenten, nicht nur im Buchhandel. NEIN UND NOCHMALS NEIN.

  • Markus Liechti sagt:

    Egal um welche „Preisbindung“ es geht, wir leben in einer immer komplexeren Welt wo alles möglich irgenwie reguliert wird. Regulieren heisst manipulierend in ein sich selbst regelndes System (hier der Markt) eingreifen. Das bekannteste Bsp. sind die südeuropäischen Pleitestaaten. Nach den Gesetzen der Natur, stribt ein schwaches oder krankes Tier und die Population bleibt über lange Zeit gesund und konstant. Nur der Mensch dieses dumme Geschöpf will immer alles regulieren und „beherrschen“. Das Resultat, längerfristig, von dieser ewigen „Symptombekämpferei“ und Reguliereung: Totalabsturz

    • Thomas Läubli sagt:

      Genau das wollen wir: das auch zarte Pflänzchen im Schatten von grossen Bäumen ein würdevolles Dasein haben können. Der Markt ist kein sich selbst regelndes System. Alleine die Börse lebt ja gerade von Eingriffen und Bewertungen.

  • bohrerin sagt:

    eine frage, an all die günstig einkaufer. was macht ihr mit der übrigen kohle? noch mehr einkaufen? auf die seite legen und den spekulanten zum verjuxen überlassen? ich lebe seit 11 jahren in der schweiz und trotz vergleichsweise geringem lohn habe ich nicht das gefühl zu kurz zu kommen. hohe preise hin oder her.wenn ich die posts hier lese habe ich je länger je mehr das gefühl sie leben hier alle am existenzminimum. geld richtet eh nur schaden an, wenns nicht zirkuliert.

  • Thomas sagt:

    Wenn man den Begriff «Ayatollahs der Kultur» gebrauchen darf, wäre auf der anderen Seite auch der Begriff «Taliban der Kultur» gerechtfertigt. Letztere wollen unsere Hochkultur zerstören. Erstere sind wenigstens Gelehrte.

  • Andreas Egli sagt:

    Ich habe gehört, die Autoimporteuere wollen eine Autopreisbindung (APB) einführen – ohne diese APB würde die Sicherzeit der Autos leiden, denn es könnten wegen der geringen Gewinne bald keine sicheren Bremsen mehr eingebaut werden. Zudem würde ohne APB ein Garäglisterben kommen. Aus Gründen der Sicherheit und zur Unterstützung meines lokalen Garagisten will ich hier mal eine Lanze für die APB brechen. Wir sollten übrigens auch das Bierkartell wieder einführen, und das Zigarettenkartell, und das Monopol der PTT – ach wie gemütlich waren diese alten, festen Strukturen doch…

  • Kevin sagt:

    Du sagst selbst, der Kauf im Internet ist nicht geregelt. Zusätzlich wäre der Kauf und Import aus dem Ausland nicht an die Buchpreisbindung geknüpft. Mit diesen Lücken kann das Gesetz nie einen Erfolg erzielen. Wiegt ich also am Schluss die Vor- und Nachteile ab, so komme ich auf ein klares NEIN.

  • Berta sagt:

    Weiss man eigentlich, dass Buchhändler Bücher, die sie nicht verkaufen können auf Kosten des Verlags wieder an diesen zurücksenden können, also praktisch kein unternehmerisches Risiko tragen müssen?

  • Thomas Läubli sagt:

    Die Taliban der Kultur haben obsiegt. Freisinnige Kulturverächter haben mit den Gratisaposteln des Internets die Buchpreisbindung gebodigt. Da nun die Verlage anspruchsvolle Literatur & Fachbücher nicht mehr unterstützen können, werden sich die Buchtitel in Richtung Kommerz & Entertainment verschieben. Es bleibt zu beachten, dass einige nur NEIN gestimmt haben, weil das Gesetz schludrig formuliert worden ist.

    • Max W. sagt:

      Hören Sie bitte mit den Krokodilstränen auf. Das liest sich ja so, als ob ein teuflischer Kapitalismus die Menschen zum Eigennutz verdorben hätte.

      Gruß aus Deutschland, wo Klientelpolitik noch großgeschrieben wird. Hier bestellen immer mehr ihre deutschen Bücher aus Großbritannien, weil es ohne Buchpreisbindung billiger ist. Beim Preisdiktat sind in Wirklichkeit Kunden wie auch der Handel Verlierer. Mit Kulturförderung hat das nichts zu tun.

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