Das Ende des Milizparlaments?

Deutschland hat es, die USA und Frankreich auch: ein Berufsparlament. Sprich, Volksvertreter, die voll und ganz von der Politik leben. Sie beziehen ein dementsprechendes Gehalt und arbeiten zu 100 Prozent für ihre parlamentarische Sache. In der Schweiz ist das anders. Wir haben ein Milizparlament. Die Volksvertreter üben neben dem politischen Mandat noch einen eigenen Beruf aus. So zumindest die landläufige Meinung.

Effektiv stimmt das gar nicht mehr. Unter der Berner Bundeshauskuppel ist die Zahl der Vollblutpolitiker im Steigen begriffen. Dass es auch bei uns Berufspolitiker gibt, das wurde mit der Bundesratskür von Alain Berset wieder einmal so richtig klar. Der Freiburger bezeichnete sich selber als Berufspolitiker.

Es sind denn auch die Stimmen aus seiner Partei, die nicht müde werden, einen Paradigmenwechsel im Berufsverständnis der eidgenössischen Parlamentarier zu provozieren. Und wie macht man das? Indem man den Leuten mehr Lohn zahlt. Bisherige Versuche scheiterten aber.

Die zu bewältigenden Probleme der Schweiz werden nicht einfacher und mit dieser Entwicklung steigt die Belastung der Volksvertreter.

Neben der politischen Tätigkeit bleibt wenig Zeit für anderes: Vereidigung des Nationalrats. (Bild: Keystone)

Neben der politischen Tätigkeit bleibt wenig Zeit für anderes: Vereidigung des Nationalrats. (Bild: Keystone)

Den Versuch einer Professionalisierung der Räte über das Entschädigungs- und Infrastrukturgesetz lehnte das Volk bereits 1992 ab. Zwar stieg inzwischen die Entschädigung für die Parlamentsmitglieder konstant an. Mit dem jüngsten Entscheid gar auf 130’000 für einen Nationalrat und 150’000 für einen Ständerat. Allerdings sind gewisse Volksvertreter dazu übergegangen, sich für die seriöse Arbeit die Hilfe von Assistenten beizuziehen. Was wiederum heisst, dass Geld abfliesst. Allgemein geht man davon aus, dass das Nationalratspensum einem 50-Prozent-, das Ständeratsmandat einem 70-Prozent-Job entspricht.

Was aber sind denn eigentlich die Argumente in der Debatte? Die Befürworter des Berufsparlaments – in der Regel bei der Linken zu finden – sind der Meinung, dass die Volksvertreter nun mit den besagten Pensen an ihre Grenzen stossen würden. Die Dossiers würden immer komplexer, die Aufgaben – darunter Öffentlichkeits- und Medienarbeit – immer mehr. Zudem würden die Nachteile des Milizparlaments aufgehoben: Nämlich, dass bestimmte Berufsgruppen aus Zeitgründen gar nicht im Parlament Einsitz nehmen könnten und dass Milizparlamentarier mit starkem beruflichem Engagement häufig gar nicht anwesend seien.

Auf der anderen Seite – zumeist die Stimmen der bürgerlichen Politiker – fürchten sich die Anhänger des Milizparlaments bei einem Systemwechsel vor einer Entfremdung der Politikerkaste. Sie preisen die bestehende Ordnung als volks- und wirtschaftsnah. Zudem sei das Milizparlament die günstigere Variante und stehe gerade für den schlanken Staat. Im Übrigen würden Parlamentarier, die noch andersweitig berufstätig seien, weniger am Sessel kleben.

Dass aber die Arbeitsbelastung der Parlamentarier zunimmt, lässt sich kaum abstreiten. Und so gesehen sind die beruflichen Tätigkeiten in vielen Fällen wohl kaum noch mehr als Alibijobs. Man kann es drehen und wenden wie man will. Die zu bewältigenden Probleme der Schweiz werden nicht einfacher und mit dieser Entwicklung steigt die Belastung der Volksvertreter. Die Ära des Milizgedankens in der eidgenössischen Parlamentsarbeit wird sich früher oder später dem Ende zuneigen.

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46 Kommentare zu «Das Ende des Milizparlaments?»

  • Hans P. Grimm sagt:

    Immer mehr Polit-Funktionäre bestimmen unser Leben. Da ist es nicht verwunderlich, entscheidet die Politik meist am Volke vorbei, leben doch diese Funktionäre meist im Elfenbeinturm und sind weit vom realen Leben entfernt!

    Auch bei uns wird die Politik die direkte Demokrtie soweit wie möglich abzubauen versuchen.

    Mit dem Ende des Milizparlaments wird auch das System Schweiz sich verabschieden, wir werden immer mehr zu Wahlvieh und haben nichts mehr zu melden.

    • will williamson sagt:

      Das Problem dabei ist eben, dass zu viele Leute meinen, sie könnten ja sowieso nichts bewirken. Wenn die Mehrheit zu dieser Ansicht gelangt, bewirken wir dann eben nichts mehr. Es hat aber jeder Stimmberechtigte einen Stimmzettel mit dem er seine Meinung zum Ausdruck bringen kann. Wir haben es in der Hand, zu bewirken, dass „die da oben“ nicht tun und lassen können was ihnen beliebt.

    • will williamson sagt:

      Das Problem dabei ist eben, dass zu viele Leute meinen, sie könnten ja sowieso nichts bewirken. Wenn die Mehrheit zu dieser Ansicht gelangt, bewirken wir dann eben nichts mehr. Es hat aber jeder Stimmberechtigte einen Stimmzettel mit dem er seine Meinung zum Ausdruck bringen kann. Wir haben es in der Hand, zu bewirken, dass „die da oben“ nicht tun und lassen können was ihnen beliebt. Teilnahme am politischen Geschehen ist gefragt!

    • Zimmermann sagt:

      Nachdem die „Räte“ beschlossen haben einen Wächterrat einzusetzen, und die sogenannte „Landesregierung “ Initiativen erst einer Prüfung ( durch wen wohl) unterziehen will, sind wir wohl etwa bei den Demokratie-Vorbildern Somalia oder Venezuela angelangt
      53% der momentanen sogenannten „Volksvertreter“ zocken beim Staat ab.Nur die DDR und UdSSR wiese höhere Quoten aus.
      Und die netten Parlamentarier erhöhten sich gleich auch noch ihre Abzocke um 6%….( wurde im Mainstream totgeschwiegen) einzig die SVP stimmte dagegen, aber das sind ja sowieso nur ewiggestrige Neinsager und Rassisten.

  • Aegeri Kurt sagt:

    Blocher war z.B. einer derjenigen, die am häufigesten fehlten im NR. Deshalb konnte (und kann er noch heute) er seine Macht dennoch wie kaum ein anderer einbringen. Ich gehe mit niemandem d’accord, der das Milizparlament abschaffen möchte. Aber es müssen klarere, neue Richtlinien geschaffen werden, welche den Parlamentariern aufzeigt, was sie dürfen und was nicht und in wessen Interesse sie eigentlich im Parlament Einsitz nehmen.

  • Wer sich für die Gesellschaft einsetzen will, tut dies meist ehrenamtlich. Geld spielt bei Idealisten keine übergeordnete Rolle. Drum – wenn schon Berufspolitiker – sollte man den Leuten eher weniger Lohn bezahlen. So zieht man nicht die falschen an. Und der Politiker bleibt auf dem Boden. Beim Durchschnittsbürger.

  • Ruedi Lais sagt:

    Die gleiche Entwicklung zeigt sich bei uns im Zürcher Kantonsrat, der exakt gleich viele Sitzungsstunden benötigt wie der Nationalrat. Während fast 40 Wochen im Jahr (ausserhalb der Schulferien) muss ein durchschnittlich seriöses KR-Mitglied mit einer Belastung von 40% rechnen (ganzer Montag plus ein halber Tag für die Kommissionssitzung plus Vorbereitungs- und Bürozeit. Dass man nicht KR sein kann, ohne auch noch ehrenamtliche Partei- und Verbandsfunktionen auszuüben, ist klar. Die Entschädigung ist vier mal kleiner als jene im Nationalrat, also ca. 25’000 Fr. im Jahr. Das ist m.E. schäbig.

    • Edith Habermann sagt:

      So spricht ein typischer SP Politiker, dem nur sein eigener Profit wichtig ist. Sollen etwa die Steuerzahler noch für ehrenamtliche Partei- und Verbandsfunktionen zahlen müssen? Das ist m.E. schäbig.

      • Ruedi Lais sagt:

        Nein, ehrenamtlich soll ehrenamtlich bleiben. Wenn wir aber an Gesetzen und Krediten arbeiten oder die Verwaltung überwachen, ist das eine Arbeit, welche Qualifikationen benötigt. 30 Fr. Stundenlohn (brutto) für diese Arbeit sind eigentlich beleidigend für die Volksvertretung. Zudem erhalten KR-Mitglieder im Krankheitsfall und in den Ferien nichts, obwohl sie ja teilzeit arbeiten müssen und an ihrem Arbeitsplatz oder in ihrem Geschäft grosse Lohneinbussen haben.

        • Zimmermann sagt:

          Lieber Ruedi, und trotzdem reissen sich gerade die Genossenfreunde um diese schäbigen Pöstchen……….vielleicht ist der KR auch bloss eine Art Anlehre, oder Sprungbrett, um mit wenig Fähigkeiten an die ganz grosse Staatsabzocke zu gelangen.
          Dein ExPräsi Fehr brachte gar durch, dass seine schäbigen 30’000 Franken Spesen/pro Jahr noch dank dem klebrigen „Volksvertreter“-Filz von der Steuer befreit wurde, schäbig wer diese Schweinereien anprangert- gell

        • Edith Habermann sagt:

          Leider muss ich Ihnen nochmals widersprechen. Kein politisches Amt setzt irgendwelche Qualifikationen voraus. Es kann sich jeder zur Wahl stellen, egal ob Universitätsprofessor oder Sozialhilfeempfänger ohne Schulabschluss. Kein Mensch wird dazu gezwungen als Kantonsrat zu arbeiten. Politiker, welche wegen dem guten Lohn ein Amt ausüben sind für mich fehl am Platz. Ich kenne einen Gemeinderat einer mittelgrossen Landgemeinde, dessen Pensum mit Kommissionssitzungen, Informationsveranstaltungen, Gesprächen und Aktenstudium auch rund 40% beträgt. Er erhält 10’000 Franken und ist damit happy.

    • Zimmermann sagt:

      30’000 Fr.

      • Plattner Daniel sagt:

        Wir haben doch schon ein Berufsparlament. Man muss sich nur die Einkommensverhältnisse anschauen. Da gibt es viele
        Politiker, die mit rel. wenig Aufwand mehr verdienen als in ihrem angestammten Beruf. (Natürlich gibt es auch andere.)
        Mit einem Berufsparlament wird die Pollitik nicht besser. Die Parlamentarier würden auch dann wie bis jetzt primär auf ihre
        nächste Wiederwahl schauen. Das ist ohnehin das, was sie am meister interessiert. D. Plattner

  • walter Bossert sagt:

    Auch als Berufspolitiker müssten Zweitmeinungen und Fachauskünfte eingeholt werden um seriös im Rat entscheiden zu können.Ein anderes Problem, welches 1992 auch diskutiert wurde, ist das Risiko die “ Stelle “ zu verlieren! Von linker Seite würde da zu gerne ein gewisser „Kündigungs“ bezw. Abwahlschutz installiert, da die betroffenen sonst ohne Einkommen dastehen würden.So einfach wie Herr Chapmann die Sache darstellt, ist sie eben nicht.

  • Markus Döbeli sagt:

    Die Berufstätigkeit neben dem Regierungsmandat, bzw. die damit verbundenen Netzwerke wie Lobbies, Interessensverbände und sonstige Seilschaften, verhindern eine objektive, unabhängige Ausübung des Mandats. Viele Politiker können ihre eigene Meinung wohl nur noch teilweise einbringen und werden vor Abstimmungen von ihren Partnern der jeweiligen Interessenverbänden zugespammed. Zusätzlich gehört einem solchen Mandat, mit welchem man immerhin die Zukunft der Schweiz bestimmt, vollste Konzentration und 100% Arbeitsaufwand, man hat sich als vom Vok gewählter NR/SR voll dem Wohl der CH zu widmen.

    • zysi sagt:

      nur eine kleine, jedoch nicht unbedeutende korrektur:
      regierungsmandate (exekutive) sind keine miliz-funktionen; sie meinten wohl wie im abschliessenden satz (NR/SR) die legislativen ämter.

  • J.C. Simonin sagt:

    Die heutigen Probleme sind nicht komplizierter als vorher, man macht sich das Leben komplizierter.
    Kein einziges Land auf Erden kann sich als wirklich frei und unabhàngig bezeichnen: Wir sind alle im selben Boot und dazu verurteilt, miteinander zu leben oder miteinander zu verrecken. Das Migrantenproblem heute ist nicht komplizierter als das Flüchtlingsproblem im 2, Weltkrieg. und dies ist ein Beispiel unter vielen.
    Nach meiner eigenen Erfahrung ist die Kluft zwischen dem legalen und dem wirklichen Land entschieden grösser als vor 50 Jahren.

  • will williamson sagt:

    Ein grosser Teil der Parlamentarier besteht ja schon aus Berufspolitikern, Gemeindeammännern, Stadtammännern, Regierungsräten und Staatsangestellten. Ob die ihre Parlamentsbezüge ihrem Arbeitgeber abliefern? Im übrigen ist die Entschädigung von Fr. 130,000 ausreichend um zu „überleben“ wenn sich jemand selber als Berufspolitiker betätigen will.

  • Mike Graf sagt:

    Ich denke genau gegenteilig zu Ihnen. Der Milizgedanke ist das einzige, was die linken Politiker (von wem die auch immer noch gewählt werden???) davon abhält, in kommunistische Gefilde abzuheben….so ist es.

  • Hoffentlich wird es nie kommen, und wir bleiben bei einem Milizparlament. Ich arbeite oft mit Firmen aus Frankreich zusammen, und dort gibt das Volk offen und klar zu, dass die Politiker eine eigene Kaste „da oben“ sind, und wir das Volk hier unten.
    Wollen wir das auch in der Schweiz? Ich definitiv nicht, darum muss! es Lösungen geben, die wieder von Milizparlamentarier zu maximal 50% der Arbeitszeit erledigt werden kann.

  • Dan sagt:

    Versteh ich jetzt nicht, die Linke fordert ein 100% Berufsparlament, obwohl angeblich „Frau“ die Gschäftsleitung einer börsenkotierten Unternehmung problemlos teilzeit bewältigen kann, auch schwanger und mit Kind. Matthias Chapman hat insofern tatsächlich recht, früher oder später muss man sich von rückwärtsgewandten Idiologien und Machtgelüsten verabschieden.

  • Oliver Burkardsmaier sagt:

    Erwähnenswert wäre meines Erachtens noch, dass Milizparlamentarier zwangsläufig stark mit der Wirtschaft verbunden sind. In der Folge ist anzunehmen, dass häufig Entscheidungen eher zu Gunsten des eigenen Klientels anstatt zu Gunsten des Landes getroffen werden.
    Schon darum würde ich berufspolitikern, bei allen Nachteilen, die sie sicher haben, den Vorzug geben.
    Was die „Entfremdung“ betrifft: Ich denke, so Volksnah wie sich insbesondere die Politiker einer bestimmten Partei imemr darstellen, ist kein Bundespolitiker in der Schweiz.

    • Walter Bossert sagt:

      Entscheide, die an Interessen geknüpft sind würde es in einem Berufsparlament genau so geben, wie im Milizparlament! Niemand kommt ohne Beratung oder anderer Rückfragen in allen Fachgebieten zurecht und würde damit automatisch wieder beeinflussbar.

  • A. Huber sagt:

    Das Milizsystem hat sich bewährt, sowohl in der Politik als auch im Militär. Dank diesem System bildet sich keine Kaste + die Gefahr eines Militärputschs besteht nicht einmal in Gedanken. Ich gehe davon aus, dass sich ein Politiker aus Leidenschaft, ja sogar aus einer gewissen Berufung heraus, für dieses Amt zur Verfügung stellt bzw. bewirbt. In den meisten Fällen bringt er auch eine gehörige Portion Lebenserfahrung mit + kennt oft die Gemeinde- + Kantonspolitik aus eigener Erfahrung. Das Milizparlament beherbergt auch eine bunte Mischung an Berufsgruppen. Wie wäre das beim Berufsparlament?

  • Rudolf Kupper sagt:

    Das schlimmste Problem der Schweiz ist die ständig anschwellende Gesetzesflut. Professionelle Parlamentarier würden nur noch mehr Gesetze schaffen. Hände weg davon! Sessionen kürzen oder ganz ausfallen lassen und – wie in der Privatwirtschaft – unnötiges Personal entlassen. 100 statt 200 Nationalräte würden nur halb so viele Gesetze machen. Damit wären viele unserer Pobleme gelöst!

  • Eric Cerf sagt:

    Unser Milizparlament, das oft nur aus Interessenvertreter der Banken/Industrie/KK, Handel und Landwirtschaft besteht, ist oft überfordert Anstatt dem BR beratend und dem Volkswohl verpflichtend zur Seite zu stehen, verteidigen viele Parlamentatrier bloss ihre Pfründe, mehr nicht. Wieso wählen wir denn alle vier Jahre wieder merheitlich Leute ins Parlament, denen das Volskwohl glatt am Arsch vorbeigeht? Ob ein Berufsparlament besser wäre? Nein-die Konkordanz ist der Totengräber in der CH. Nur eine Regierung mit OPPOSITION kann die heutigen Probleme lösen, wie anderorts auch.

  • Thomas Meier sagt:

    Naja, damit hat der Author vielleicht sogar recht, aber viel wichtiger finde ich die Frage, wie man damit umgeht. Was für CH Politiker normal ist (via einem VR Sitz Geld zu erhalten um dann die Meinung einer Branche / Unternehmung zu vertreten), ist in den meisten Ländern einfach nur Korruption. Ich sehe das auch so. Wer Geld erhält von Unternehmung, vertritt diese und nicht die Wähler. So gesehen muss das verboten werden. Ausserdem darf es nicht wie in der USA werden, wo Vollzeitpolitiker nach ihrer Amtszeit Millionen bei Lobbying Firmen kassieren, also quasi im Voraus bestochen werden.

  • Christoph sagt:

    Ein beachtlicher Teil der Mehrbelastung ist selbstgemacht. PolitikerInnen lieben es, sich in Szene zu setzen, und hiefür ist jeder noch so wenig durchdachte Vorschlag nütze. Zudem vergessen die nationalen Politiker oft, dass es auch einen kantonalen Gesetzgeber gibt — aber dem wollen sie möglichst wenig überlassen, um sich selbst in Szene setzen können.
    Berufspolitiker? Ich schaue mit Grauen auf Deutschland — eine total abgehobene Kaste…
    Lösung: Seriösere Arbeit, weniger auf die Medien schielen, weniger Show, an der Sache bleiben, Subsidiaritätsprinzip.

  • Aber bitte mit hervorragender Ausbildung auch in Ethik, Humanologie und vernetztem Denken inklusive bestandener Prüfung. Die Hälfte unserer Parlamentarier würde demzufolge schon mal wegfallen. Man kann nicht von Kindern und Maturanden Höchstleistungen verlangen und die Regierung (Vorgaben) kann nicht mithalten.

    • Dan sagt:

      Trotzdem müssten diese von Ihnen gewünschten politisch korrekten Parlamentarier vom ungebildeten Pöbel gewählt werden.. in „anderen“ Staaten wurde das ja schon vorbildlich gelöst. Aber ich gebe Ihnen recht, dieses elitäre Klassenmodell hätte für ein paar wenige sehr grosse Vorteile.

  • M. Büchler sagt:

    Otto Stich hat zur Überlastung (und damit Erweiterung) des Bundesrates seinerzeit gesagt, sie sollen nicht an jeder „Hundsverlochte“ teilnehmen, dann wäre reichlich Zeit für die Erledigung ihrer Arbeit. Genauso halte ich es mit der Empfehlung an die Räte, die sich doch bei den Wahlen alle so bemühen dem Staat zu dienen.

  • J.C. Simonin sagt:

    In den 60.jahren behandelte unser Bundesgericht etwa 1.500 Fälle pro Jahr, jetzt sind’s etwa 5.000, Tendenz steigend. Frage: sind die Bürger querulanter als einmal, oder sind die Richter immer weniger imstande, auch die einfachsten Probleme zu lösen ?
    Die enfachsten Fälle brauchen Monate oder gar jahre, bis sie vor einem Gericht behandelt werden. 80% der Gesuche vor dem Bundesgericht werden abgewiesen, was bedeutet, dass 4/5 der menschen, die vor dieser Instanz ihr Recht suchen, Idioten sind.
    Einmal konnte man ins Bundeshaus problemlos eintreten, jetzt unter Aufsicht, wenn überhaupt…

  • HJ Kalt sagt:

    Fragen Sie sich mal hätte ein NR SR und zugleich noch Unternehmer noch Interesse an einem Politischen Job und Arbeit oder Macht, wenn kein Lobbyismus mehr betreiben kann. Völlig uninteressant oder!

    Berufsrichter, Berufspolitiker. Keine reale Sichtweise mehr. Handeln nach ……, nur noch ein Job.

  • J.C. Simonin sagt:

    Die 10 Gebote des Dekalogs umfasst ca. 260 Worte
    Die Bergpredigt, die franz. Menschenrechtserklàrung von 1789 umfassen ca. 2.500 Worte. Diese Dokumente sind von massgebender Bedeutung fèr die Menschheit.
    Die Aktivitàten irgendeines Parlaments (auch in Bern) produzieren TAUSENDE VON SEITEN von Gesetzgebung, die uns direkt in die totale Rechtlosigkeit zurückführen.
    Etwa 98 % der Gesuche vor der Eur. Menschenrechtskommision (Eur. Gerichtshof) werden abgewiesen. nach meiner eigenen Erfahrung ist die EMRE etwa soviel wert, wie das Papier worauf sie gedruckt ist.

  • Beat sagt:

    Wie der Schreiber richtig feststellt ist die Entfremdung bei einem voll professionellen Parlament äusserst problematisch. Fast wie bei einer Armee, nur dass es dort noch viel schlimmer ist: Eine entfremdete voll professionalisierte Armee schiesst gelegentlich auf die eingenen Leute.

  • Walter Studer Manaus AN BR sagt:

    Hier in Brasilien, geschieht es, dass Volksvertreter (Gemeinde, Staat und Land) als Teilanalfabethen ins Parlament kommen, dazu ist zu sagen, dass zum grossen Teil, die Kampanien selbst bezahlt werden. Zwar mit Vorsicht zu interpretieren, da viele unterstuetzt werden in form von Gegenleistungen.(korruptiv). Was in der letzten Zeit zu vielen Rauskomplimentierungen fuehrte.

  • Robert Schuetz sagt:

    a. einen 50 prozent job fuer 130000 fr wuerde ich sofort nehmen.
    b. neben der politischen taetigkeit bleibt wenig zeit fuer anderes; da frage ich mich dann doch, wie einige parlamentarier zeit fuer verwaltungsratsmandate finden…..
    c. lerne klagen ohne zu leiden.

  • Rene Wetter sagt:

    Die meisten Leute glauben, dass ein Milizparlament dem Berufsparlament überlegen sei uns sich sonst eine Kaste von Berufspolitiker bilde. Wir haben heute eine von der Wirtschaft geponserte Kaste von Lobbyisten, denen die Interessen der Firmen in deren Verwaltungsräte sie sitzen, vorgehen. Nur Milionäre, Staatsangestellte und Selbständige haben überhaupt die Möglichkeit einen Parlamentsitz zu besetzen. Milionäre sind in unserem Parlament übervertreten, gerade wegen dem korumpierenden Milizsystem. Ich kenne keinen Parlamentarier der z.B. eine kaufm. Stelle in der Privatwirtschaft hat.

  • René Widmer sagt:

    130’000.- für einen 50%-Job? Das ist deutlich mehr, als wohl die meisten Selbständigerwerbenden und Geschäftsführer von KMU mit 100% Jobs verdienen. Es ist eben schon so, wie ich immer wieder sage: Der weltgrösste Abzocker ist und bleibt der Staat! Die gleiche Mentalität wie bei den Ratsgehältern funktioniert nämlich auch bei den Staatsausgaben. Doppelt so viel wie nötig wird ausgegeben. Also wird jeder Steuerzahler um 50% seiner Steuergelder betrogen. So einfach ist das! Wann startet endlich eine Partei die Initiative für Steuerhalbierung??? Meine Stimme hätten sie…

  • Georg Stamm sagt:

    Das Ende des Milizparlaments wegen Ueberlastung ? Unmöglich ! Wer das sagt soll zum Zürcher StR. F. Gutzwiller gehen. Der ist nämlich daneben noch Professor an der mediz. Fakultät der UNI Zch. und in den Verwaltungs- resp. Stiftungsräten von mind. 20 Firmen resp. Institutionen. Der weiss wie man’s macht und hat noch Zeit allpott am Fernsehen aufzutreten. Alles klar ? Uebrigens: Er wurde kürzlich wiedergewählt.

  • J.C. Simonin sagt:

    Letzten Ende hat das Volk in einer Demokratie (oder was man darunter versteht…), die Regierung, die es verdient. Wenn Leute zu politischen Posten gewàhlt sind, von denen man annehmen kann, dass sie kàuflich oder incompetent sind, sollte man nicht das System anklagen, sondern sich selbst an die Nase nehmen.
    Wie mich dünkt, ist der grösste Skandal in diesem Land, dass kein „normaler“ Bürger einen Skandal auslösen kann. Die Misstände in der Politik oder im Justizwesen werden systematisch unter dem Teppich gekehrt – bis es einmal Tote gibt. Und das Leben gehrt dann weiter….

  • Divorne sagt:

    Comme c’est les politicien seront encore plus déconnecté des besoin de la population et comme „eux“ seront professionnel et que le citoyen lambda sera une „merde“, ils n’aura encore moins de raison de donner son opinion.

    C’est cela qui a tué la démocratie dans les pays pré-cité.
    Sous l’excuse de raison professionel, les politiciens mettrons un point d’honneur à la démocratie en trouvant mille et une excuse pour que leur adversaire politique ne puissent pas leur dire comment travailler.

    L’Etat est là, pour le bien de tous, selon ce que TOUS ont décidé. Et non des fonctionnaires.

  • Garagentor sagt:

    Ich weiss nicht warum die Schweiz allles den anderen nachmachen muss?
    Schauen Sie sich bitte in der Welt um. Denen geht es allen schlechter als uns.
    Kupfern Sie bei ihrem Arbeitslosen verschuldeten Nachbarn ab?
    Wohl eher nicht.
    Wenn jemand das Konzept des anderen Nachmachen müsste ,was ich ohnehin für fraglich halte, dann die anderen unser Konzept und nicht umgekehrt! Zumal einheitsbrei und Monopole nie gut sind. Vielfalt ist das Zauberwort. Wie in der Wirtschaft eben auch. Wenn alle das gleiche machen sieht man ja garnicht mehr was besser und schlechter ist u.es kommt zur alternativlosigkeit!

  • Max S sagt:

    Berufsparlament ist ja gut und recht, doch der Vergleich mit den USA hinkt. Das Land jenseits des Atlantiks hat gut vierzig mal soviele Einwohner wie die Schweiz. Wenn wir die gleiche prozentuale Volksvertretung anstreben würden, dann müssten wir mit weniger als zehn Parlamentariern auskommen. Derart gigantisch ist unser Volks- und Ständevertreterladen überbestückt. Vom Gesamtbundesrat ganz zu schweigen. Für einen Hobby-Alleindiktator – hier ist im Moment noch niemand Bestimmtes gemeint, aber es gäbe sicher Anwärter – wäre das nicht einmal ein zwanzig-Prozent-Job.

  • Linus Huber sagt:

    Die Aufgaben nehmen nicht zu, sondern der Staat mischt sich immer stärker ein, wo er gar nichts zu suchen hat. Wir sind überreguliert und korrumpiert durch Gesetze, welche einzig dem Schutz der 1% dienen. Das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit wird dauernd ausgehebelt, wenn es um die Interessen der 1% geht und dies zulasten der 99%. Die westliche Gesellschaft basiert auf dem Prinzip von Rechtsstaatlichkeit und die Aufweichung dieses Prinzips lässt nichts Gutes ahnen für die Zukunft. Wir brauchen eine neue Garde von Politikern, welche Integrität als wichtiger sehen als persönliche Interessen.

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