Die totale Niederlage der einstigen Siegerpartei

Kann man mehr falsch machen als die SVP in den letzten Wochen und Monaten? Die erfolgsverwöhnte Partei hatte heute morgen die Chance, den 2007 verlorenen zweiten Sitz im Bundesrat zurückzuholen. Das weiss die Parteispitze seit vier Jahren. Sie hatte genügend Zeit, Kandidaten aufzubauen. Aber sie liess diese Zeit ungenutzt verstreichen. Heute morgen im Parlament hinterliess die wählerstärkste Partei den Eindruck eines orientierungslosen Haufens, der sein Pulver verschossen und innerlich resigniert hat.

Wie anders ist es zu erklären, dass Fraktionschef Caspar Baader nach der Wahl von Didier Burkhalter nach vorne eilte und erklärte, die Konkordanz sei gebrochen, man trete jetzt gegen jeden einzelnen Sitz an – aber nur mit Jean-François Rime. Kandidat Hansjörg Walter stehe nicht mehr zur Verfügung. Walter sass dahinter und schüttelte den Kopf, als verstehe er Baaders Erklärung nicht. Walter sagte später, das sei abgesprochen gewesen, er habe wegen dem Parlament so reagiert. Nur: Warum ist Walter nicht selber ans Mikrofon getreten?

Die Niederlage bei der Abwahl von Bundesrat Blocher hätte ein Neuanfang sein können, sein müssen.

Hinterliess den Eindruck eines orientierungslosen Haufens: SVP-Fraktion während den Bundesratswahlen 2011.

Hinterliess den Eindruck eines orientierungslosen Haufens: SVP-Fraktion während den Bundesratswahlen 2011.

Man kann verstehen, dass die SVP sich nicht gegen die FDP, ihre einzige Verbündete, stellen wollte. Die FDP hat dies honoriert, indem sie beim Wahlgang von Widmer-Schlumpf ihre Stimmen den SVP-Kandidaten gab. Man kann jedoch nicht verstehen, dass die SVP danach den Sitz von Schneider-Ammann trotzdem attackierte – und das nur mit Rime. Die SVP-Spitze hat damit erstens die eigenen Mannschaft irritiert, und zweitens die verbündete FDP vor den Kopf gestossen. Kann man mehr Schaden anrichten?

Wohlverstanden, es geht hier nicht um eine überforderte 5-Prozent-Partei. Es geht hier um die mit Abstand wählerstärkste politische Gruppierung in der Schweiz. Die SVP hat zwanzig Jahre in Bern den Takt angegeben, eine Wahl nach der anderen gewonnen, sie bestimmte die politische Agenda, gewann wichtige Abstimmungen und degradierte die anderen Mitspieler zeitweise zu Statisten. Aber wenn die Partei heute mit leeren Händen dasteht, dann nicht nur, weil man bei der Kandidatenauswahl zu wenig sorgfältig vorging. Die Fehler sind schon lange vorher passiert, 2007 mit der Abwahl von Christoph Blocher. Wieso sah die SVP das Unheil damals nicht heraufziehen?

Diese Niederlage hätte ein Neuanfang sein können, sein müssen. Es wäre vielleicht der Zeitpunkt gewesen für eine Neuorientierung mit dem Ziel, 2011 den Sitz im Bundesrat mit valablen Kandidaten zurückzuholen. Stattdessen liess man sich weiter die Strategie von Übervater Christoph Blocher diktieren  – wie beim Sturm auf den Ständerat. Das war ungefähr die gleiche Schnapsidee wie jene von General Guisan, als dieser sämtliche Offizier zum Rapport aufs Rütli bestellte. Mit einem Attentat hätte man die gesamte Heeresführung auslöschen können. Guisan hatte Glück, Blocher nicht. Seine Spitzeleute wurden bei den Ständeratswahlen einer nach dem anderen weggeputzt. Waren sie danach noch brauchbar als Kandidaten für den Bundesrat?

Hinzu kam die totale Fokussierung auf die zwei Themen Ausländer und EU, was die Partei in ausserordentlichen Situationen handlungsunfähig machte. Dies zeigte sich nach dem Atomunglück in Fukushima. Die SVP fand danach den Tritt nicht mehr. Sie lancierte zwar die Initiative gegen Masseneinwanderung, kündigte eine zweite Ausschaffungsinitiative an. Aber nicht diese Themen standen im Interesse der Öffentlichkeit, sondern Atomausstieg, Frankenstärke und Euro-Krise. Wieso hat die SVP hier keine Marke setzen können, sondern sich in Widersprüchen verzettelt?

Die Niederlage bei den Parlamentswahlen vom 23. Oktober war eigentlich bloss die logische Folge der vorangegangenen Fehlentscheide. Den vorläufig letzten fällte die SVP-Spitze mit der gescheiterten Kandidatur von Bruno Zuppiger. Die Quittung kam heute: Die totale Niederlage der SVP bei den Bundesratswahlen 2011.

Hinweis der Redaktion:  Dieser Text von Hubert Mooser wurde gestern wegen technischen Problemen auch unter dem Titel «Ein Haufen Elend» publiziert. Sehr viele Ihrer Kommentare sind dort zu finden.

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57 Kommentare zu «Die totale Niederlage der einstigen Siegerpartei»

  • Hannes Kunz sagt:

    Wenn Politiker Teil des Problems sind, das sie lösen wollen, gibt es nur noch eine echte Lösungsmöglichkeit: zurücktreten.

    • Marie V.Roth sagt:

      Ja nicht @Kunz. Je länger das Problem die Lösung ausserhalb sucht, je grösser wird es. Es kann nicht gross genug sein, wenn Sie mich fragen. (Ausserdem haben wir das Problem nun jahrelang ertragen- während es sich in allen Einzelheiten austobte und über andere „erbrach“. Wir haben uns das Vergnügen, das unausweihlich auf uns zukommt, redlich und ehrlich verdient 🙂

      • Alfonzo sagt:

        In der SVP gibt es ja nur eine Handvoll Hardliner, der Rest ist genau so nett wie das ganze Parlament. Erst wenn es in der Schweiz eine richtige, rechte Partei, wie in Frankreich gibt, muss die SVP den Niedergang befürchten !!!

  • Rolf Heinzmann sagt:

    Es ist ganz einfach: die konstruktivere Mehrheit der SVP wollte wirklich einen zweiten Bundesrat, mit der Absicht, als erwachsen gewordene Partei Verantwortung zu übernehmen und im Bundesrat mitzuarbeiten. Die infantile (Zürcher)-Minderheit jedoch fühlt sich derart Wohl in der Rolle der ewig motzenden Pseudo-Opposition, dass ihnen die jetzige Situation ganz recht ist (obwohl sie das natürlich nie zugeben würden). Nur so kann der Zürcher Flügel auch künftig seine Feindbilder bewirtschaften. Konstruktive Politik sieht anders aus.

  • Leo Stern sagt:

    Welchen Bundesratssitz hat die SVP 2007 verloren? Die Bundesversammlung hat Frau Widmer-Schlumpf als SVP-Vertretung in den Bundesrat gewählt. Sie konnte ihn für die SVP retten und was macht die SVP? Sie schmeisst Frau Widmer aus der Partei und verzichtet ohne jede Not auf ihren Sitz. Durch ewiges Wiederholen werden Unwahrheiten nicht wahrer.

  • Patrick Scherr sagt:

    Gäbe es ein Rating für die Parteien, hätte die SVP ein „Triple-B“ verdient – für das Führungstrio B-B-B: Brunner, Blocher, Baader!

  • walter schmid sagt:

    Die SVP-Strammen werden die Schuld an ihrem Scheitern IMMER andern in die Schuhe schieben und mit dem Wort Konkordanz noch solange das Volk bombardieren, bis die Batterien der in ihre Hirne implantierten Endlos-Konkordanz-Plapper-Chips endgültig leer sind.

  • Beat Müller sagt:

    Wieso muss eigentlich JEDE Partei für den Atomaussteig sein? Dass eine grosse Partei gegen den Atomausstieg ist, gehört zur Meinungsvielfalt. Mit dem Angriff gegen den FDP Sitz heute bin ich aber der gleichen Meinung, das war nicht geschickt. Die SP Sitze war jedoch auf jeden Fall anzugreifen, wer hat EWS denn mehrheitlich gewählt? Genau: Links.
    Man hätte der FDP nicht vorwerfen dürfen, die Konkordanz zu brechen, wohl aber den Linken, CVP, und GLP (bei der BDP versthet man ja, dass die EWS wählen). Eine öffentliche Entschuldigung an die FDP (und nur die) wäre angebracht.

  • Salvisberg Fritz sagt:

    Mit Blindheit beschlagen reagierte Frau Rickli von der SVP. Denn wie kann sie meinen das eine Volkswahl des Bundesrats der SVP mehr bringen würde. Denn bereits bei den Ständratswahlen die ja auch durch das Volk gewählt wurden waren sie relativ erfolglos.
    Betreffs einer Volkswahl des Bundesrats wäre nach vielen befragungen trotzdem Frau Schlumpf wieder gewählt worden.
    Bei der SVP hat man immer das gefühl, dass die Parteiinteressen mehr gewichtet werden als die Nationalen Interessen.
    Da ist dringend ein umdenken nötig wenn sie weiter Erfolg haben soll.

    • Patrick sagt:

      Immer noch sind in einem pluralistischen System die Parteien vorerst Interessensvertreter ihrer Klientel. Das „nationale Interesse“ hat keine davon im Visier. Höchstens ihre Interpretation desselben.

      Es ist vollkommen unverständlich, wie eine Partei, die in der Vergangenheit doch eine gewisse Sensibilität für die Sorgen zumindest eines Teils der Bevölkerung besass, in diesem Wahljahr die Themen derart verschlafen konnte.

      Und erfolgreiche Personalplanung sieht anders aus.

      • Cassandra Dürr sagt:

        Unverständlich ist das nicht. Denn nicht die Partei denkt und bestimmt, sondern einer ganz allein. Und dieser hat, nebst den Anliegen im Land und der Parteiführung noch mehrere grosse Betriebe, ein 3-Milliarden-Vermögen, das verwaltet werden muss. Zudem wird auch er immer älter und älter und damit schwächer (körperlich, psychisch und geistig). Das ist der Lauf der Dinge. Und da er nicht um Redlichkeit, sondern um Medienaufmerksamkeit für seine Person bemüht ist, bleibt es bei den zwei Themen EU und Ausländer. Für die Leute, die ihn wählen, hat er nur Verachtung übrig. So einfach ist das.

    • J.Bühler sagt:

      Kommt ganz darauf an wie das Wahlverfahren für die Volks BR Wahl wäre. Ich halte die SR und Regierungsrat Prozedur als ungeeignet und würde es eher nach dem NR Wahl Verfahren machen, so dass jeder Stimmbürger auch repräsentativ vertreten sein kann und dass die Spielchen und Päktli von Mitte Links nicht zum Zuge kommen.

    • Jeanclaude sagt:

      Frau Ricklis Auftritt war wie jener der bösen Hexe im Märchen. Wut und Hass sind schlechte Voraussetzungen für einen pointierten, klugen Vortrag und vor allem ein schlechter Ratgeber. Bei einer Volkswahl wäre wahrscheinlich kein SVP-Bundesrat mehr im Amt und wohl auch nur noch ein Vertreter der FDP. Rickli hätte nebst fehlendem politischen Gespür eigentlich gute Voraussetzungen für eine steile Laufbahn, wenn sie sich eine eigene Meinung bilden würde und nicht länger Sprachrohr der volksverhetzenden Führungsriege wäre. Und die SVP in vier oder acht Jahren jüngere, geeignete Kandidaten.

      • Müller Hans sagt:

        Das „Gespür“ geht Ihnen selber aber völlig ab, Jeanclaude. Ich finde Rickli politisch schwer daneben, aber sie mit der „bösen Hexe“ vergleichen? Ich dachte, das hätten wir hinter uns. Die steile Laufbahn hat sie ja – leider – schon hingelegt: die erfolgreichste Alibifrau der Schweiz.

  • Mike Müller sagt:

    Wenn man gestern die Diskussionen auf den verschiedenen TV-Sendern mitverfolgt hat, kann man nur den Kopf schütteln. Da sagt ein Darbellay, man wähle amtierende Bundesräte nicht ab – derselbe Darbellay, der vor vier Jahren Blocher aus dem Bundesrat kippte. Und da sagt ein Bäumle, die Grünliberalen gäben der SVP keinen zweiten Sitz – derselbe Bäumle, der vor der Affäre Zuppiger den Sitzanspruch der SVP durch alle Talk- und Politshows verteidigte, als wäre er selber SVP-Mitglied. Es scheint, die anderen Parteien haben mit ihren harschen Worten der selbstgefälligen SVP eins auswischen wollen.

  • Ernst Boller sagt:

    Der SVP kann man nur raten: Weg mit Blocher, Brunner, Mörgeli und Baader. Ersetzen mit jüngeren und geistig flexibleren Leuten. Es kann ja nicht sein, dass es genug solche unter den gut 25% der Schweizer Wähler nicht geben soll. Brunner ist zwar noch jung, aber …

  • Mäx Hasler sagt:

    Die SVP B-B-B-Basis wird ihr Versagen nicht einsehen und weiterwursteln und weitertrötzeln. .

  • Oliver Burkardsmaier sagt:

    Ich denke, die SVP bekommt, neben den oben aufgezählten Fehlleistungen, auch die Quittung dafür, dass sie alles beleidigt und verunglimpft, was ihr nciht die Treue schwört. Allmählich wachen die übrigen Akteure auf dem schweizer Politparkett auf und strafen die SVP, und damit natürlich deren Eigentümer, für deren unschweizereisches Verhalten ab.
    Auch dies ist einzig das Verschulden einer Partei, deren Eigentümer für sich die allein selig machende Wahrheit gepachtet hat.
    Für die Schweiz jedenfalls können die jüngsten Ergebnisse nur gut sein.

  • Martin sagt:

    Jetzt tun die gleichgerichteten Medien noch so als ob es am Kandidanten gelegen hat. Fakt ist, Walter wurde von der SP vor nicht all zu langer Zeit zum Bundesrat gewählt.. Jetzt ist er bei den gleichen Leuten plötzlich nicht wählbar?? Die Massenmedien manipulieren weite Teile der Bevölkerung sogar so weit, dass diese glauben, dass die stärkste Partei die Schwächste sei. Die SP hat eine Koalition mit der Mitte geschmiedet, mit welchen faulen Kompromissen werden wir in kürze sehen. Gratis gibts keine Koalition. Die Konkordanz ist somit Geschichte, mal schauen ob das der SP gut bekommt.

    • Matthias sagt:

      Artikel gelesen? Wo steht, Walter sei nicht wählbar gewesen? Wenn er offen gegen die FDP angetreten wäre, wäre er wohl gewählt worden. Gerade deswegen durfte er wohl gegen die FDP nicht mehr antreten.
      Fakt ist eben: Die SVP WILL gar keinen zweiten Bundesrat, das hätte für sie nur Nachteile. Z.B. könnte sie nicht mehr was vom missachteten Wählerwillen polemisieren und so ihre Frustwählerschaft bei der Stange halten.
      Uebrigens: Wäre Walter vor drei Jahren gegen den „zweitbesten“ gewählt worden wäre von der SVP ausgeschlossen worden. Jetzt ist er bei den gleichen Leuten plötzlich wählbar??

  • Susanne sagt:

    Die Eurokrise/Frankenstärke zeigt eben, dass wir auch ohne Mitgliedschaft in der EU betroffen sind, und dass uns da auch unsere Unabhängigkeit nicht viel hilft. Sie zeigt, dass unser helvetischer Alleingang eine Illusion ist. Unsere Allein-gegen-die-ganze-Welt-Haltung hilft hier nicht. Sie hilft übrigens auch nicht mehr beim Problem Einwanderung, denn letztlich braucht es auch dort internationale Vereinbarungen, die Rückschaffungen ermöglichen. Selbst der Atomausstieg ist wahrscheinlich nur sinnvoll, wenn in Nachbarländern keine Atomkatastrophe stattfindet. Davon redet die SVP lieber nicht.

    • Konrad Schläpfer sagt:

      Susanne was veranlasst sie, derartige unqualifizierte Behauptungen auf zu stellen?1. Dass wir nicht mit der EU im Schuldenstrudel untergehen, haben wir nur dem Alleingang zu verdanken.2 Von einer“ Allein – gegen – die – ganze – Welt – Haltung“ kann keine Rede sein.3.Wenn wir eine kontrollierte Einwanderung hätten, würden sich auch die Rückschaffungen in Grenzen halten.4. Dass der Atomausstieg nur Europaweit einen Sinn macht bin ich derselben Meinung.

  • J.Bühler sagt:

    SVP hat absolut korrekt gehandelt. Ausgangslage war die Konkordanz wieder herzustellen, dies war das Ziel von SVP und FDP. SVP hat sich auch moralisch herausragend verhalten als die SP das perfide Angebot machen dass wenn die SVP gegen die Konkordanz den FDP Sitz angreifen würde, dies zu unterstützen. Zuvor noch wollte Levrat das Spielchen machen die CVP und BDP zum Zusammenschluss zu zwingen anderenfalls würde EWS abgewählt, aber das war dann Schnee von gerstern. So jemand gehört aus der Politik ausgeschlossen. Nach dem Bruch der Konkordanz durch Mitte Links gab es eine andere Ausgangslage.

  • Thomas Weilenmann sagt:

    Voellig deplatziert, den Ruetli Rapport als Vergleich in diesem Artikel heranzuziehen und im nachhinein als Schnapsidee zu bewerten. General Guisan hat zur richtigen Zeit ein mutiges Zeichen gesetzt. Stuende manchen Politikern gut an!

  • Eric Cerf sagt:

    „Schön ist es auf der Welt zus ein, sprach der Igel zu dem Stachelschwein,“ sangen sie einst in d-Landen. Jawoll, die SVP kriegte eine schallende Ohrfeige von der Bundesversammlung. Ihre BR-Kandidaten fielen mit Glanz und Gloria durch. So kommts halt heraus, wer immer bloss die andern zur Sau machte, wie die SVP, kriegt halt mal auch eine Retourkutsche die sich gewaschen hat. Wie weiter mit der SVP? Die Troika BBB sanft aufs Abstellgleis schieben, wenn nötig mit zehn Atü Druck. Kecke Politikerinnen wie Nathalie Rickli ranlassen, nicht den Mörgeli zum Zmörgeli.

  • Bereits zwei Stunden nachdem die Urnen am 23.10 geschlossen wurden, zeichnet sich die Wende ab. Die Rechte verliert Stimmen und Mandate. Dann die Nachwahlen zum Ständerat: Rechtsteiner und Stöckli schlagen Brunner und Amstutz. Folgt die Bundesrats-Kandidatenkür: Ein Trauerspiel! Wie soll eine solche Partei in die Verantwortung eines Landes einbezogen werden? Nicht nur der paranoide Fremdenhass, die Verunglimpfung der politischen Gegner, auch eine stümperhafte Strategie sind die neuen Markenzeichen der SVP. Keine strahlenden Sieger, nein, Looser auf der ganzen Linie, auch noch schlechte dazu.

  • Bernhard Vontobel sagt:

    Die Antwort auf das „warum die SVP nicht richtig reagiert hat“ ist ganz einfach: Hass macht blind! Blocher ist sozusagen von blindem Hass getrieben. Und das interessante ist dann auch noch, dass sich keiner der Partei dagegen wehrt. Immer ja sagen ist eigentlich eine unschweizerische Eigenschaft. Fazit: Die SVP ist eine unschweizerische Partei!

  • Hans Klauser sagt:

    Man kann zur SVP stehen wie man will: dass diese Partei nicht angemessen vertreten ist, schadet letztlich der Geschlossenheit der Schweiz. Schadenfreude oder Rachegelüste sind fehl am Platz, die Herausforderungen der nächsten Jahre sind immens.

    • Helveticus sagt:

      Sie haben recht. Das Problem: Die SVP wollte nicht einfach den ihr zustehenden zweiten Sitz, den sie bekommen hätte, wenn sie sich dafür richtig eingesetzt hätte. Sie wollte aus einer Minderheitsposition heraus die Zusammensetzung des ganzen Bundesrats diktieren.

  • Ugo Kappenberger sagt:

    Kein Wunder bei den drei B: Brunner, Bader und Blocher.
    So ist doch zu lesen bei Wikibedia:

    BBB = Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen

    Noch Fragen?

  • Peter Steiner sagt:

    Das Ergebnis der BR-Wahl ist konkordant. Die Wahl widerspiegelt die Kräfteverhältnisse. Die SVP hat es nicht geschafft, den ihr zustehenden 2. Sitz zu erringen. Schuld daran ist der völlig unverständliche Konfrontationskurs der SVP-PL. Dazu gibt es zwei Lösungen: 1. Rückzug der SVP aus dem Bundesrat in die Oposition. 2. Modernisierung der Parteileitung, Wechsel der Strategen und Strategien. Beide Wege sind dem Parteibesitzer fremd. Der Termin Ende Januar wird zur Abrechnung mit den internen Abweichlern. Wetten? Was immer die SVP entscheidet – wir werden es überleben.

  • Martin sagt:

    Jetzt tun die Massenmedien noch so als ob es am Kandidanten gelegen hat. Fakt ist, Walter wurde von der SP vor nicht all zu langer Zeit zum Bundesrat gewählt.. Jetzt ist er bei den gleichen Leuten plötzlich nicht wählbar?? Die Massenmedien manipulieren weite Teile der Bevölkerung sogar so weit, dass diese glauben, dass die stärkste Partei die Schwächste sei. Die SP hat eine Koalition mit der Mitte geschmiedet, mit welchen faulen Kompromissen werden wir in kürze sehen. Gratis gibts keine Koalition. Die Konkordanz ist somit Geschichte, mal schauen ob das der SP gut bekommt.

    • hausmannus sagt:

      a) Walter wurde gerade vor ein paar Tagen zum „höchsten Schweizer“ gewählt. b) Walter wurde im letzten Moment als Ersatz für Zuppi nominiert. c) Walter sah man an, dass er „der Partei zuliebe“ kandidierte und nicht aus Überzeugung. d) Die SVParteibosse haben Walter vor vier Jahren verboten, BR zu werden. a) + b) + c) + d) machten ihn in der Summe auch aus meiner Sicht absolut unwählbar. Damit hat es nicht an der Person des Kandidaten gelegen, aber an den Umständen, in denen der Kandidat nominiert wurde. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

  • david arjuna sagt:

    christoph blocher wird für die svp als ihr grossmeister mehr und mehr zur hypothek.herr blocher sollte sich endlich aus der politik zurückziehen und seine zeit als grossvater geniessen. leider hat er diesen schritt nach seiner abwahl aus dem bundesrat verpasst. so muss er nun misserfolg um misserfolg verantworten und den steten niedergang seiner partei mittragen. in frau rickli hätte diese partei doch eine würdige nachfolgerin. sie ist voll auf blochers linie hat dieselbe gabe themen medial hochzuspielen, sündenböcke dafür zu finden und radikale populistische lösungen zu präsenieren.

  • Magerius sagt:

    Eine in den letzten Jahren abgehobene und von Hochmut gekränkte SVP hat heute dafür ihre Quittung erhalten. Wenn oberster und wichtigster Inhalt einer Partei, Rache, Hass, Hetze, grenzenlose Fehlselbsteinschätzungen und weitere zum Teil auch menschenverachtende Parolen sind, dann hat eine solche Partei in einer immer komplexer werdenden Welt, keine Berchtigung in unserer nationalen Regierung. Wie Umgangs -und Ausdrucksformen dieser SVP aufzeigen -eine bestandene wie Frau EWS, als ‚Miststück‘ zu bennen, zeigt uns auf, wie schlimm es um das mentale Niveau einiger dieser SVP Parteisoldaten steht.

  • Kestenholz Andreas sagt:

    Schuld sind immer die anderen. Mit dieser Sichtweise wird die geringe Lernfähigkeit und die Wahrnehmungsstörung der SVP aufgezeigt. Bei narzisstist. Persönlichkeitsstörungen schützt externe Kausalattribution vor Depression, indem es den Selbstwert scheinbar stabilisiert, aber sie macht einsam. Man kann nicht seinen Freunden ins Gesicht spucken und sich dann über fehlende Freundschaft beklagen. Da über Jahre abweichende Meinungen lächerlich gemacht wurden, scheint es in der SVP keine Konfliktkultur zu geben was ihr zusätzlich schaden wird. Wäre sie eine Person, wäre eine Psychotherapie nötig.

  • Konrad Schläpfer sagt:

    Schade, mit einigen Zielen der SVP kann ich mich ,wie viele Schweizer auch,wirklich idendifizieren.Einwanderungsbegrenzung, Asylmissbrauch, Ausschaffung krimineller Ausländer,kein EU Beitritt ,härtere Strafen für Verbrechen usw. Leider ist die Partei zur Brüllerpartei verkommen ,die viele Wähler abstösst.Darum erwarte ich, dass zumindest die drei B,Blocher Brunner Bader die Konsequenzen aus diesem Debakel ziehen und ihre Posten zur Verfügung stellen.Wir brauchen Politiker die konsequent aber mit Anstand unsere Sache vertreten.

    • Peter Steiner sagt:

      Herr Schläpfer, ich wüsste doch sehr gerne, was dem „usw“ in Ihrem zweiten Satz noch folgen würde. 5 Punkte, von denen 4 identisch sind, sind noch kein Parteiprogramm. Wenn das Ihnen reicht, ja dann soll es so sein. Der Mehrheit der Schweizer reicht es eben nicht. Wo steht die SVP in Energie-Fragen, wo genau bei der Armee-Beschaffung, wo bei den Bildungsausgaben, der Wohnraumbewirtschaftung, dem Siedlungsdruck und – ja – wo genau steht sie in Handelsfragen: Durch möglichst hohe Zölle Importeure schützen und Konsumenten melken ist einfach nicht mehr trendy…

      • Konrad Schläpfer sagt:

        Peter Steiner ,sie haben natürlich recht,die von ihnen genannten Themen sind genau so wichtig.Nur habe ich sie nicht erwähnt da sie von den anderen Parteien „bewirtschaftet“ werden.Im Gegensatz zu oben genannten, die von den anderen Parteien sträflich vernachlässigt, bis einfach negiert werden.

  • Helveticus sagt:

    Gute Analyse. Zwei Nachträge: 1. Blocher und die nationale Parteispitze können keine Konkordanz, die sind ganz Sturmabteilung. 2. Die SVP müsste in die Opposition um allenfalls noch an Bedeutung zuzulegen. So wie es Maurer als Parteipräsi wollte. Aber Blocher wollte die Krönung seiner Karriere im BR nicht verpassen, konnte seiner Eitelkeit nicht widerstehen. Und jetzt will Maurer Horchposten der Kaderpartei im Bundesrat (Zitat Bodenmann) bleiben, obwohl sich die Partei halbherzig anschickt in die Opposition zu gehen. Dieses unstrategische Wischiwaschi wird sich nicht auszahlen. Mich freuts.

  • J.Bühler sagt:

    Teil 2: Nach dem Bruch der Konkordanz durch Mitte Links gab es eine andere Ausgangslage. Nun ging es darum den von fast allen Parteien unbestrittenen Anspruch auf 2 BR Sitze einzufordern. Dies hat aber das ganze Parlament ausser den SVP Vertretern abgelehnt und damit gezeigt, dass sie nicht einmal zu ihren Worten stehen. So ein Parlament ist eine Schande für die Schweiz, ähnlich wie die 5% BR EWS. 26.6% der Bevölkerung sind somit weiterhin nur halb in der Regierung vertreten und der BR repräsentiert gerade noch 55% der Bevölkerung. Somit ergibt sich die Not einer Volks BR Wahl analog NR Wahlen

  • Rudi Buchmann sagt:

    Das ist halt das wahre Gesicht. Grosse Worte und immer von den andern reden. Vor der eigenen Türe wurde nie gewischt! Fertig – Schluss – Amen.

  • Willi Wunderli sagt:

    Vorgestellt oder befürchtet habe ich mir immer, dass in naher Zukunft – beim fälligen Generationenwechsel- eine Frau Rickli in die Schuhstapfen von Herrn Mörgeli treten würde.
    Doch nach ihrem heutigen Auftritt im Interview scheint mir dies endgültig und unmöglich…. Der Krug wird noch kommen…

  • vietnamesische begleiterscheinung sagt:

    ich bin zufrieden. die konkordanz ist von der svp heute nicht gebrochen worden. sie hat nach wie vor ihre zwei sitze und nicht noch einen dritten ergaunern können. wer leute aus der partei ausschliesst, wenn sie gewählt werden, muss nicht im nachhinein kommen und täubeln und erpressen und ‚die andern sind schuld schreien‘. hätte die svp bei der blocher abwahl zugewartet, hätte sie erkannt, dass frau schlumpf durchaus eine hervorragende bundesrätin ist. so jedoch kann man nur sagen: pech gehabt. blocher ist von der führerfigur zum eigentor geworden. auch das kennen wir aus der geschichte.

  • Alexander Limacher sagt:

    Warum ist Walter nicht selbst ans Mikrophon getreten? Weil er als Nationalratspräsident bereits im Vorfeld der Planung des Tages festgelegt hat, dass ausschliesslich die Fraktionspräsidenten Reden schwingen dürfen. Und man kann sehr gut verstehen, dass die SVP nach der Bestätigung von Schlumpf den Angriff auf die verbleibenden Sitze versuchte: die Konkordanz war mit der Wiederwahl der BDP-Magistratin ausgehebelt, nicht mehr gültig. Die SVP hat sich an die Konkordanz gehalten, solange sie gültig war. Danach gab es keinen Grund mehr dazu.

  • Helveticus sagt:

    Eine Kaderpartei ist halt immer nur so gut wie ihr Politbüro. Chefstratege, Financier und Parteiführer Blocher ist offensichtlich zu langsam geworden im Kopf. Maurer ist weg im BR und Mörgeli kann ihn wohl kaum adäquat ersetzen. Düstere Wolken ballen sich über dem Schloss Rhäzüns zusammen. Doch andernorts spriesst neue Hoffnung. Beginnt in der Schweiz ein arabischer Mini-Frühling? Gewinnen FDP und CVP ihre Leute von den Rechtspopulisten zurück. Kann gar die SP die Büezer zurückholen?

    • Helveticus, es ist an der Zeit, dass diese verkrustete und einseitige Partei ihre Führung wechselt. Es könnte sein, dass die SVP bis in ein paar Jahre nicht mehr gibt!

      • R.Manz sagt:

        In der Schweiz gibt es wie in anderen westlichen Demokratien konservative, fremdenfeindliche, ängstliche, rechthaberische, verschlossene, egozentrische und arrogante Personen, deren Anteil an der Bevölkerung 10% bis 15% nicht übersteigt. Es scheint mir, dass in den kommenden Jahren die SVP sich bei diesem Wähler-Anteil einpendeln wird. So wäre dann auch der Anspruch auf den 2. Sitz im BR geregelt!

  • Rennie Wyss sagt:

    Die SVP hat sich gleich selbst aus dem Rennen genommen, nach dem Motto „Dümmer gehts nimmer.“ Der Scherbenhaufen kann der Partei gut tun, die Dreierbande BBB hat ausgedient. Die selbständigen und intelligenten Köpfe in der SVP – die gibt es in der Tat! – sind wohl erwacht.
    EWS nehmen wir halt in kauf – auch wenn sie uns nicht sympathisch ist. Aber gegenüber Brunner und Zuppiger ist sie das kleinere Übel, und gleich zwei Bauern hat es in der Regierung auch nicht gebraucht. Rime wäre valabel gewesen, aber gewiss nicht auf Kosten von Schneider. Mit Berset sind nun auch Leute um die 40 vertreten.

  • Walter Herter sagt:

    Was fuer ein Theater um so wenig! Da haetten sie den Zuppi doch gar nicht nicht kapput machen muessen.

  • Die Wahlen sind nun in allen Schattierungen gelaufen, das ist die eine Seite der Politik. Nun kommt die andere Seite; es ist jetzt viel gerühmt und versprochen worden, was die Erroberer so alles können und mit links in die Tat umsetzen würden, warten wirs ab. Eine weitere Seite sind dann die Abstimmungen, wo nun ganz besondere Vorsicht geboten sein wird, denn vieles was gerne als Angriff auf die „Abzogger“ verkauft wird, trifft ganz besonders den Mittelstand, aber auch die Arbeiter!Es werden neue Kostenverursacher kreiert, die alten Probleme aber verschleppt ! ( AHV, IV, Asyl )

  • Heinrich Fischer sagt:

    Der SVP Bunderat Ueli Maurer sagte kurz nach seiner Wahl, er sei stinksauer und freue sich gar nicht auf die nächsten 4 Jahre. Diese Aussage finde ich höchst bedenklich. Herr Maurer ist sich offensichtlich seiner Verantwortung als Bundesrat noch nicht bewusst, oder hat einfach das „Format“ dazu nicht.

  • Jean Duvide sagt:

    Von einigen SP Frauen wird behauptet, EWS sei eine hervorragende Bündesrätin. Das sehe ich nicht so. Aus der Ferne betrachtet erscheint sie mir als blasses Persöhnchen, ohne Ausstrahlung und wenn sie spricht, ist es ein nasales Runterleiern. Auch könnte jeder mittelmässig begabte Diplombuchhalter oder Jurist ihren Job ausführen. Da ist nichts herausragendes dabei. Ihre Wiederwahl hatte wohl eher damit zu tun, der SVP eins auszuwischen. Bedauerlich.

  • Les temps changent, il était vraiement temps!

  • Aucune modération prévue, c’est un commentaire tout à fait correct

  • Hans Gross sagt:

    Wir haben bei dieser Bundesratswahl wieder mal unseren parteipolitischen Präferenzen freien Lauf lassen können. Das war gut und recht für zwei Wochen, aber jetzt sollte wieder Sachpolitik betrieben werden: Was ist mit dem starken Franken? Wie geht es mit der AHV weiter? Welche Arbeitslosenversicherung wollen wir? Wie fürdern wir Cleantech-Produkte, um den Atomausstieg zu schaffen?
    Ob die SVP etwas aus ihrer Show vom Mittwoch lernen will ist ihr privates Problem. Ich lasse die Anhänger von Oberst a.D. Blocher selber entscheiden, ob sie Lehren ziehen wollen oder nicht.

  • Zora Masé sagt:

    Bonjour.
    Le Conseil Fédéral devrait représenter le Souverain (le Peuple), soit les divers partis proportionnellement.
    Certains parlementaires en ont voulu autrement. Ce sont eux qui rompent la concordance.
    Cela suffit poour me convaincre de faire élire le Conseil Fédéral par le Peuple.
    Bonne journée.

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