Das Volk entwaffnen? Ja, bitte!

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Nicht ohne meine Armbrust: Schützenvereine sehen das verschärfte Waffenrecht als Wegbereiter zur Tyrannei. Foto: Keystone

Das freie Schweizertum steht kurz vor dem Abstieg in die Untiefen Gesslerscher Knechtschaft. Das wollen uns jedenfalls die Gegner des verschärften Waffenrechts weismachen, über das am Wochenende abgestimmt wird. Bei einem Ja zur Vorlage werde «das Volk entwaffnet», und von da ist es gemäss den Schützenvereinen und ihrem politischen Anhang nur noch ein kleiner Schritt bis zur Tyrannei. Schliesslich schütze nur die gut sortierte Waffensammlung im Kleiderschrank den Bürger verlässlich vor den Aggressoren aus Brüssel – und vor der eigenen, übergriffigen Regierung in Bern.

So abwegig diese Behauptungen sind, sie öffneten doch den Raum für eine wichtige Debatte: Ist privater Waffenbesitz heutzutage wirklich noch opportun? Oder läuft er nicht vielmehr in eklatanter Weise dem Grundsatz des staatlichen Gewaltmonopols entgegen?

Dass die Befürworter des Waffenrechts auf diese Debatte nicht einstiegen, gehört zu den verpassten Chancen des zu Ende gehenden Abstimmungskampfs. Eindringlich warnen der Bundesrat und seine Verbündeten stattdessen, dass man bei einem Nein aus dem Schengen-Verbund fliege. Und sie heben hervor, welch weitgehende Ausnahmen man in den Verhandlungen erwirkt habe. Nur sehr wenige Schweizer Waffenbesitzer seien von den Verschärfungen effektiv betroffen.

Unser aller Sicherheit ist bedroht

Es mag sein, dass die Taktik dieser Kampagne kurzfristig aufgeht und die eine oder andere Nein-Stimme aus konservativen Kreisen verhindert. Doch wäre es wichtig gewesen, die Tatsachen auch einmal ungeschminkt zu benennen. Dass ausschliesslich staatliche Organe das Recht besitzen, physische Gewalt auszuüben, gehört zu den überragenden Errungenschaften der abendländischen Zivilisation. Waffen jedoch sind Tötungsinstrumente, und sie bleiben das auch, wenn sie zu Sportzwecken genutzt werden. Aus diesem Grund haben sie in den Händen von Privatpersonen nichts verloren. Die Gleichsetzung von Waffenbesitz mit Freiheit oder gar Sicherheit kehrt die Verhältnisse geradezu schmerzlich in ihr Gegenteil.

In Wahrheit ist heute die Sicherheit eines jeden Einzelnen dadurch bedroht, dass Schiesswütige oder latent Gewalttätige ganz legal ihre Arsenale im Keller horten dürfen. Im Gegensatz zu den Umsturzfantasien der Waffennarren (das «wehrhafte Volk», das sich der «tyrannischen Obrigkeit» entgegenstellt) ist diese Bedrohung tagtäglich in den Polizeistatistiken ablesbar. Statistisch nachgewiesen ist auch, dass schärfere Waffengesetze effektiv einen Gewinn an Sicherheit bringen. Zweifelsfrei widerlegt ist damit das oft gehörte Gaga-Argument, ein Mordwilliger würde ohne Feuerwaffe eben mit Küchenmesser, Schraubenzieher oder Nagelfeile zur Tat schreiten.  

Statt auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, agieren die Befürworter des Waffenrechts verschämt-defensiv: alles halb so wild mit den Verschärfungen. Dabei ist dies tatsächlich der einzige Makel, den die Abstimmungsvorlage vom Sonntag aufweist: Sie ist gegenüber Waffenbesitzern immer noch viel zu lax. Es wäre an der Zeit, deren Kleiderschränke und Keller gründlich auszuräumen – für unser aller Sicherheit.

60 commentaires sur «Das Volk entwaffnen? Ja, bitte!»

  • Thomas Bone dit :

    Volk von der EU entwaffnen lassen? – Nein Danke!

    • Pumuckl dit :

      Wieso von der EU entwaffnen lassen? Es handelt sich um eine Anpassung des Schweizer Waffenrechts.

  • Peter Colberg dit :

    « Nur sehr wenige Schweizer Waffenbesitzer seien von den Verschärfungen effektiv betroffen. » Doch, da die Salamitaktik der EU angesichts weiterer geplanter Revisionen des Waffenrechts irgendwann alle legalen Waffenbesitzer betreffen wird. « Dass ausschliesslich staatliche Organe das Recht besitzen, physische Gewalt auszuüben, gehört zu den überragenden Errungenschaften der abendländischen Zivilisation. » Wirklich? Siehe Deutschland zwischen 1933 und 1945. « Die Gleichsetzung von Waffenbesitz mit Freiheit oder gar Sicherheit kehrt die Verhältnisse geradezu schmerzlich in ihr Gegenteil. » Bewaffnete unbescholtene Bürger sind eher eine Mahnung an Politiker mit gewissen autokratischen Ideen. Die EU ist nicht demokratisch. Die Mehrheit der CH Waffenbesitzer handelt verantwortungsvoll.

    • Kevin Siegenthaler dit :

      « Bewaffnete unbescholtene Bürger sind eher eine Mahnung an Politiker mit gewissen autokratischen Ideen. » NEF. Da haben Sie aber voll danebengeschossen, Herr Colberg. Wer Politiker mit autokratischen Ideen nicht mag, also z. B. den Greis aus Herrliberg, mag (und braucht) in der Regel auch keine Knarren.

      • Philipp Ganz dit :

        Schon mal was von « das eine tun und das andere nicht lassen » gehört, Kevin Siegenthaler?
        Ich sehe keinen Widerspruch darin, ein vorbildlicher Demokrat zu sein, den Rechtsstaat zu achten und mich trotzdem nicht blind auf die staatlichen Organe zu verlassen. Oder ist jeder mit einem Feuerlöscher zu Hause ein paranoider Spinner?

  • Hans Wuersch dit :

    Herr Renz, in den Statisiken die mir bekannt sind, zeigt sich, dass es in der Schweiz kein Problem mit Schusswaffengewalt gibt.
    Ich denke, das ist auch grossen Teilen der Bevölkerung bekannt, da bei Abstimmungen zum diesem Thema Verschärfungen jeweils keine Chance haben. In der aktuellen Abstimmung kommt leider eine EU-Erpressung dazu und wir werden ihr wohl nachgeben.
    Ich bedauere das, da ich der Meinung bin, dass die Schusswaffenkultur in der Schweiz zur politischen Stabilität und zur Sicherheit in Krisenzeiten beiträgt.

    • Kevin Siegenthaler dit :

      « Schusswaffenkultur », echt jetzt? So im Sinn einer Verbesserung und Verfeinerung der Zivilisation?

      • Philipp Ganz dit :

        Ja, ganz genau: Der verantwortungsvolle Umgang mit Schusswaffen als Bestandteil unserer Schweizer Kultur.
        Meine Schützengesellschaft wurde im 15. Jh. (!!!) gegründet. Zeigen Sie mir eine Tradition in unserem Land, die älter und demokratisch legitimierter ist!

    • Pumuckl dit :

      Also wenn Ihnen beim Lesen der Statistiken nicht aufgefallen sein sollte, dass JEDE Verschärfung des schweizer Waffenrechts zu einer markanten Abnahme von Tötungsdelikten (Fremd- und Selbsttötungen) geführt hat, dann haben Sie ein echtes Verständnisproblem. Und ob die Schweiz ein Problem mit Waffen hat oder nicht, sollten Sie am besten erst dann so lautstark beurteilen, wenn ihnen dieses « angeblich nicht vorhandene Problem » mal in den Hintern gebissen hat.

      • Roman Günter dit :

        @Pumuckl
        Die Tötungsdelikte sind schon seit vielen Jahren am Abnehmen und zwischendurch wurde das Waffenrecht geändert – eine Korrelation gibt es aber immer noch nicht.

  • Philipp Ganz dit :

    Nur wer sich autoritäten Fantasien hergeben möchte, kann mit dem Recht auf privaten Waffenbesitz ein Problem haben. Klar ist, dass die Schweiz kein Problem mit legalen Waffen hat. Als Suizidmethode werden sie bei 10% der vollendeten Selbsttötungen eingesetzt. Bei deliktischem Verhalten spielen sie kaum eine Rolle. Ein flächendeckende Entwaffnung mit Enteignung (wie sie Fabian Renz insinuiert), wäre angesichts der Situation in unserem Land völlig unverhältnismässig und bedeutete einen massive Beschädigung des Rechtstaats.

    • Marti Graf dit :

      Gemäss Bundesamt für Statistik wurden in den letzten zwischen 2009 und 2018 ca. 15-20% der Tötungsdelikte mit Schusswaffen ausgeübt. Spielt das keine Rolle?

      • Markus Küng dit :

        Mit was für Waffen wurden diese Tötungsdelikte gemacht? Bitte immer die ganze Wahrheit sagen. Halbe Aussagen sind auch halbe Wahrheit. Sind diese Waffen legal oder nicht? Jetzt kann ich Ihnen den gleichen Schlusssatz schreiben « spielt das keine Rolle? »

  • Roland K. Moser dit :

    Die Befürworter operieren mit diversen Lügenmärchen.
    Das grösste davon: Ein strengeres Waffengesetz hilft gegen islamischen Terror. Das schreckliche daran ist, dass es tatsächlich Leute gibt, welches das glauben, obwohl die Feuerwaffen für jeden Anschlag auf dem Schwarzmarkt besorgt wurden!
    Wie wäre es damit, die Ursache der Anschläge anzugehen? Wir sind nicht die Ursache 🙂

  • Romy Jeker dit :

    Unverschämter Bericht, aber typisch für einen linken wie Fabian Renz. Für unser aller Sicherheit, sollte die Migration Kulturfremder unter die Lupe genommen werden. Von Schiesswütigen zu sprechen die ihre Waffen im Keller horten, damit sind wohl wir Schweizer und die Schützen gemeint, ist eine infame Unterstellung. Terroristen verfügen immer über Waffen, für Selbstmorde benötigt man keine Waffen. Wie steht es um Küchenmesser, denn solche kommen viel mehr zum Einsatz als Schusswaffen. NEIN zu diesem EU-Diktat.

  • Hans Zingg dit :

    Entwaffnen geht nur auf eine Art mit höherer Sicherheit einher: So extrem wie in Japan. Siehe hier:
    https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/In-Japan-scheut-selbst-die-Mafia-Waffen/story/19579670.
    Tja, nur der illegale Besitz einer Waffe, ohne dass man jemand damit bedroht oder mehr, 7 Jahre Knast. Erst wenn auch der letzte Kriminelle verstanden hat, dass er mit einer Waffe um ein Vielfaches härter angepackt wird, ist auch der illegale Waffenbesitz eine absolute Randerscheinung.

    Wenn man diesen Weg gehen will, OK. Aber bitte nicht halbpatzig, sodass der unbescholtene Bürger entwaffnet, und Kriminelle mit ‘ner illigalen Waffe womöglich mit Bewährung davonkommen.

  • Martin Frey dit :

    Ein seltsamer Beitrag. Nicht nur ist die Abstimmung faktisch durch, die Meinungen gemacht, und die meisten Leute werden schon abgestimmt haben. Es werden auch seltsame Thesen in den Raum gestellt, gleichzeitig beklagt der Autor « Gaga-Argumente », natürlich nur der « falschen » Seite:
    « In Wahrheit ist heute die Sicherheit eines jeden Einzelnen dadurch bedroht, dass Schiesswütige oder latent Gewalttätige ganz legal ihre Arsenale im Keller horten dürfen. »
    Das ist falsch. Es gibt bereits jetzt strenge Auflagen für den Erwerb von legalen Schusswaffen, die notabene kaum je für Tötungsdelikte eingesetzt werden. Die gefährlichste Tatwaffe in der CH (und D, usw.) ist und bleibt das Messer dank dem Umstand, dass eine Reihe Nationalitäten vom Schusswaffenerwerb kategorisch ausgeschlossen sind.

  • Renata Rubina Rolischo dit :

    Doch, genau, weil wir es selber ja nicht hinbringen! Nach jeder Zeitungsmeldung über irgend eine Schusswaffen-Straftat in den USA mit dem Finger über den Teich zeigen, und dabei vergessen, dass wir genau so vernarrt sind in die Schiesskolben. « Wir », das seien hier die, welche am lautesten schreien (« getroffen » sind).
    Ich will nicht, dass meine Nachbarschaft Geschütze hortet, und basta. Und das bringe ich auch zum Ausdruck. So gesehen, geht mir das zu wenig weit. Und auf diese Meinung habe ich genauso ein Recht, wie die Gegner der neuen Verordnung.
    (Gegen Sport-Schützen habe ich nichts. Die sollen ihre Waffen nutzen, und dann im Vereinshaus sicher weggesperren. Sebstverständlich gehört jedes Schiesseisen registriert.)

    • Philipp Ganz dit :

      Renata Rubina Rolischo, « Mass shootings » sind ein spezifisch US-amerikanisches Problem und sollten auf den waffenrechtlichen Diskurs in der Schweiz ebenso wenig Einfluss haben, wie die Verkehrsunfälle in Neu Delhi auf die Stadtzürcher Verkehrspolitik.
      Was Sie wollen und was nicht, ist genau nach dem Gewicht Ihrer Meinung in unserer Demokratie zu bewerten: Eine Person, eine Stimme. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Lucien Michel dit :

    Kann mir irgend einer schlüssig erklären, wozu das Volk Waffen braucht? Waffen gehören schlichtweg nicht in private Hände, wenn Sicherheitsdienste, gut ausgebildete Jäger und Sportschützen unter guter Kontrolle welche besitzen genügt das vollauf. Waffen zuhause verhindern nicht einen einzigen Einbruch, Diebstahl, Überfall oder was auch immer (der Bürger der sich «gegen den Staat wehren muss» ist hier höchstens bei ein paar Wirrköpfen ein Thema) – hingegen steigt die Wahrscheinlichkeit von Suiziden, Tötungsdelikten, sogenannten «Familiendramen» (Morden an Kindern und Frauen) etc. beträchtlich.

    • Philipp Ganz dit :

      Lucien Michel, haben Sie nebst Vermutungen und Behauptungen irgendwelche Beweise für Ihre Behauptungen?
      Fakt ist: Die Schweiz gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Trotz (oder wegen?) der hohen Anzahl legaler Waffen in privaten Händen!
      Wenn Sie Ihren Mitmenschen dermassen wenig vertrauen entgegenbringen, dann empfehle ich Ihnen, sich von sämtlichen Verkehrsmitteln fernzuhalten: Angeblich gab es auch schon mal unachtsame Lokführer, suizidale Piloten, betrunkene Automobilisten und rücksichtslose Velofahrer.

    • Christian Weiss dit :

      Wer nicht begreift, dass die Frage nach dem Warum gegenüber dem Bürger völlig irrelevant ist, hat keinen blassen Schimmer, was den freiheitlichen Bürgerstaat ausmacht.
      Der Staat hat kein Recht, mich als Bürger nach dem Warum zu fragen. Der Staat ist gegenüber mir Rechenschaft schuldig, nicht ich gegenüber ihm.

      Ihre Aussagen bezüglich Suiziden, Tötungsdelikten und Familiendramen sind schlicht und ergreifend falsch. Die Schweiz rangiert in all diesen Kategorien weit unter den Fallzahlen, die Staaten mit viel strengerer Waffengesetzgebung haben.

    • Roland K. Moser dit :

      Können sie mir schlüssig erklären, wozu das Volk keine Waffen braucht? Wieso soll man keine Knarre zu Hause haben?
      Ich glaube es sind 300 Suizide p.a. mit Feuerwaffen. Die Feuerwaffe ist nicht schuld, dass sich einer erschiesst. Die Umwelt treibt ihn in den Suizid.
      Dann sind ca. 30 Tote p.a. durch Feuerwaffen. In 29 Fällen sind Besitzer illegal im Besitz der Feuerwaffe.
      Wo liegt jetzt genau das Problem?

    • Hans-Peter Schmid dit :

      Lucien Faber aus dem gleichen Grund warum es nicht verboten ist sich einen Lamborghini zu kaufen und zu fahren. Ein auch potentiell tödliches Geschoss.

  • Adrian Wehrli dit :

    Mehr Waffen führen zu mehr Verbrechen und Unfällen.
    vs.
    Aus freiheitlicher Sicht hat der Staat nicht das Recht mir den Besitz einer Waffe zu verbieten.

    In diesem Spannungsfeld müssen wir eine Lösung finden, dazu müssen aber beide Seiten dieses Beiden Grundsätze akzeptieren

    • Peter Meier dit :

      Die Anzahl Schusswaffen korreliert nicht mit der Anzahl Unfälle und Verbrechen und auch nicht mit der Anzahl Schusswaffentoten. Es sind die sozialen Umstände (Missstände), die zur Benutzung der Waffen führen. Die meisten Schusswaffendelikte geschehen mit illegal erworbenen Waffen durch Personen der unteren Gesellschaftsschichten.

    • Martin Frey dit :

      Beide Ihrer Aussagen brauchen m. E. eine kleine Ergänzung, Herr Wehrli:
      « Mehr Waffen in den falschen Händen führen zu mehr Verbrechen und Unfällen.
      vs.
      Aus freiheitlicher Sicht hat der Staat nicht ohne guten Grund das Recht, mir den Besitz einer Waffe zu verbieten. »
      Der Punkt ist ja der, dass Waffen jeglicher Art, so auch Autos, Hunde, über Messer, Küchenwerkzeuge bis hin zu Feuerwerk, in den falschen Händen allesamt potentiell tödlich sein können. Der Erwerb wie auch der Umgang soll demzufolge soweit sinnbringend geregelt sein, wohingegen ein pauschales Verbot iaR keine Probleme löst.
      Womit wir wieder bei der heutigen Praxis wären, bzw. der, die auf dem Tisch liegt.
      Alles andere führt wohl zu weit, und dürfte auch irgendwann nicht mehrheitsfähig sein.

  • Christoph Bögli dit :

    Die Argumentation ist durchaus treffend. Von jenen, die mit ihren Waffen angeblich « das Volk » bzw. « die Freiheit » « verteidigen » wollen, gehören ja fast alle zu der Sorte Menschen, denen man definitiv nicht die Kontrolle überlassen möchte, da meist reaktionär bis schlicht verschwörungstheoretisch durchgeknallt. Dass solche Gestalten ernsthaft erwägen, nach ihrem Gusto gegen den Staat mit Waffengewalt vorzugehen, ist definitiv die grössere Sorge als irgendeine « Entwaffnung »..

    • Martin Frey dit :

      Das sind eben auch so Gaga-Argumente (nur um die Formulierung des Autors aufzunehmen) wie wenn die Waffenbesitzer in der CH pauschal irgendwelche durchgeknallten Schiesswütigen oder sonst latent Gewalttätigen wären. So alle im Sinne von Reichsbürgern und anderen Freaks bis hin zu Breiviks im Westentaschenformat.
      Wenn dem nämlich so wäre, hätten wir eine komplett andere Kriminalitätsstatistik, bei doch mehreren Millionen legalen Schusswaffen im Umlauf.
      Die Diffamierung Andersdenkender (anstatt gute Argumente ins Feld zu führen) ist ansonsten eigentlich nicht so Ihr Ding, Herr Bögli. Schlimm genug, wenn der Artikel ziemlich polemisch und undifferenziert in dieses Horn stösst.
      Und nein, ich bin selber nicht Waffenbesitzer.

    • Philipp Ganz dit :

      Was ist denn von « Gestalten » (um bei Ihrem Vokabular zu bleiben) zu halten, welche Ihre Mitmenschen pauschal unter Verdacht stellen und mit dem Vorwand des « Sicherheitsgewinns » um Ihr Eigentum bringen wollen?

  • sepp z. dit :

    Wer unsere Männer und Söhne in den Dienst zwingt, soll ihnen auch die Waffen lassen. Alles andere ist Heuchelei.

    • Alain Schneider dit :

      So ist das halt, Pflichten verteilt man gerne, aber beim Rechte gewähren ist man dann lieber sparsam.

  • Thomas Hartl dit :

    Wie es endet, wenn sich das «wehrhafte Volk», der «tyrannischen Obrigkeit» entgegenstellt, sehen wir in Syrien, Libyen, Afghanistan und dem Irak. Da ziehe ich es bei weitem vor, wenn ein unbewaffnetes Volk auf demokratischem Weg dafür sorgt, dass gar keine tyrannische Obrigkeit an die Macht kommt. Das ist uns bisher sehr gut gelungen.

  • Röfe Gurtner dit :

    Was bitte nutzt dem Polizisten die Info, dass möglicherweise beim Kunden eine registrierte Waffe vorhanden ist? Schliesslich muss der Polizist IMMER damit rechnen, dass der Klient evtl. durchdreht, eine illegale Waffe hat oder einen Gegenstand zweckentfremdend zum Angriff nutzt. Im Artikel wird auch die Tatsache nicht berücksichtigt, dass unser bestehendes Waffenrecht Kriminelle, Droher und Gefährder bereits berücksichtigt. Unterschwellig werden alle Waffenbesitzer als gefährlich abgetan. Dabei hat die überwiegende Mehrzahl von ihnen die Waffe legal, sprich mit sauberem Strafregisterauszug, gekauft und auch registriert. Der EU-Quatsch ist unnütz, unnötig und generiert bloss einen Riesen-Aufwand. Für rein gar NIX an Sicherheit!

    • Markus Küng dit :

      Auch ich habe einen Karabiner von meinem Vater geerbt und da ich ausgewandert bin, habe ich ihn schon meiner Tochter vermacht. Also was soll dieses Theater wenn man die Schweizer Tradition pflegt. Wenn ein Krimineller ein Karabiner benutzt, gehört nicht ins Gefängnis sondern in eine geschlossene Klinik.

  • Dumeng Eugster dit :

    « Dass ausschliesslich staatliche Organe das Recht besitzen, physische Gewalt auszuüben, gehört zu den überragenden Errungenschaften der abendländischen Zivilisation » leuchtet ja ein, was ist aber, wenn diese staatlichen Organe unredliche Absichten haben – das kommt leider öfters vor als einem lieb ist. Ein Blick in die Türkei reicht schon. Auch die EU selbst ist nicht über jeden Zweifel erhaben.

  • Maier Tom dit :

    jede Knarre in Privathaushalten ist eine zuviel. Sei es Mord, Unfall oder Suizid – eine greifbare Schusswaffe erhöht das Risiko um ein Mehrfaches. Da muss man nicht mal Statistiken zitieren, der Menschenverstand reicht schon um das nach zu vollziehen.

    • Markus Küng dit :

      Und nicht vergessen, das Armee Sackmesser muss auch eingezogen werden wie auch sämtliche Küchenmesser, denn diese sind immer Einsatz bereit, da braucht es keine Munition.
      99% der Schusswaffen Besitzer haben keine Munition zu Hause, also können sie höchstens den Kolben als Schlagwaffe benützen. Bei den Schusswaffen (legalen) wird es schwierig sein eine Statistik zu machen, da es vermutlich in den Promillen Bereich liegt, da ist eben der gesunde Menschenverstand gefragt ;-))

  • Charly dit :

    Waffenverbote richten sich gegen das Werkzeug, nicht gegen die Täter. Entwaffnet werden dabei die anständigen Bürgerinnen und Bürger. Sie sind die zukünftigen Opfer – die Täter [sowie Reiche und Politiker!] bleiben bewaffnet. (…) Generelle Waffenverbote diskriminieren gesetzestreue Bürgerinnen und Bürger und bringen den Staat und seine Repräsentanten in bedenkliche Nähe zu diktatorischer und totalitärer Gesetzespraxis.

  • Urs Jürgen dit :

    Wenn die Bevölkerung resp. die AdAs die Schusswaffen nach Hause nehmen dürfen, dann ist dies ein Zeichen der Politik und Verwaltung, dass sie dieser Bevölkerung vertraut. Das sie weiss, dass die Macht beim Volk liegt. Nun wird dieses Vertrauen entzogen. Was bei unserer Lobbykratie nicht erstaunt, da die Politik ja nicht mehr im Sinne der Bevölkerung entscheidet.

  • Micha Weber dit :

    Der Artikel behauptet, dass mit einem noch strengeren Waffenrecht noch mehr Sicherheit hätten. Das ist nachweislich falsch, da in der Schweiz Schusswaffenverbrechen mit legalen Waffen sozusagen Null sind. Zudem haben wir das Waffengesetz erst gerade im 2009, dann im 2015 und jetzt dann im 2019 verschärft, und auf dem Verordnungsweg kamen noch einige Verschärfungen mehr dazu.

  • Pietro Federico Gallo dit :

    Hochgefährlich und gegenüber dem verantwortungsvollen Staatsbürger wirklich frech ist dieser Kommentar. Gefährlich ist es, wenn alle Waffen beim Staat akkumuliert werden. Eine Frechheit ist es, dass es dem Bürger zugetraut wird, Züge oder Flugzeuge mit vielen Menschen zu führen, Flugzeugtriebwerke zu warten, unseren Staat durch die Welt zu lenken, im Zwangsmilitärdienst Gefechtsschiessen zu leiten – aber das verantwortungsvolle Aufbewahren einer Waffe wird ihm nicht mehr zugetraut. Wenn Fabian Renz kein Bedürnis nach Waffenbesitz hat, ist es eine Sache. Doch es zeugt vom Bösartigkeit und Intoleranz, anderen dieses Recht absprechen zu wollen.

  • Juan Garcia dit :

    Bei der ganzen Diskussion geht es mittlerweile nicht mehr um Sicherheit, sondern nur noch darum, wer sich durchsetzt. Dass strenge Waffengesetze kein Mehrwert an Sicherheit bringen, sieht man an Staaten mit strengen Waffengesetzen. Aber egal. Den Armaphobikern geht es wie gesagt gar nicht um Nutzen sondern darum Recht zu erhalten. Ich finde auch vieles sinnlos. Sollte ich jetzt auch Stum laufen? Gegen SUV fahrer die weder in unwegsamen Gebirge wohnen noch das Auto als Zugfahrzeug brauchen? Gegen Menschen mit zu grossen Wohnungen, die gar nicht so viel Platz bräuchten? Gegen Eltern die sich deutlich mehr Kinder zulegen als sie wirklich ohne Hilfe ernähren und erziehen können? Gegen Alkoholkonsum. Gegen Tabakkonsum. Gegen alles was ich persönlich nicht mag? Ach nee, ich bin kein Zleidläber..

  • Leo Klaus dit :

    Ich hab auch Angst vor einem politisch legitimierten und sich an der Verfassung haltenden Staat welcher Gewalt aus der Oeffentlichkeit ausrotten will. Darum vertraue ich lieber eine Bande schiesswuetigen Idioten welche mich gegen ebendiesem Staat mit Gewalt verteidigen will.

  • Lucien Michel dit :

    Bald wird dieses Gewäffel der Wäffeler ein Ende haben – gut so, nach der Abstimmung wird noch ein Weilchen getäubelt werden von jenen die einen demokratischen Entscheid nicht zu akzeptieren wissen. Dem Gros unserer erwachsenen Bevölkerung ist dieses Anliegen einer kleinen aber lautstarken Gruppe, die offenbar Waffen braucht um ihr Selbstgefühl zu stärken, eh egal, die meisten werden sich sicherer fühlen mit einer bitzeli strengeren Waffengesetzgebung und kaum jemand möchte unsere Anbindung ans Schengensystem gefährden.

    • Christian Weiss dit :

      Ich bin kein Wäffeler. Ich kann Ihre kindliche Freude über die Einschränkung von Freiheitsrechten und die Verletzung bürgerlicher Staatsprinzipien dennoch überhaupt nicht teilen.
      Die Demontage bürgerlicher Freiheiten ist nichts, worüber man sich freuen sollte, auch wenn man aufgrund anderer Freizeitaktivitäten nicht unmittelbar betroffen ist.
      Bei der nächsten Gesetzesverschärfung trifft es dann vielleicht Lucien Michel oder Christian Weiss.

      • Markus Küng dit :

        Es ist immer Traurig wenn Leute wie Lucien Michel und andere nicht merken, dass mit dieser Politik Salamitaktik betrieben wird. Immer ein Scheibchen weniger Rechte und dafür mehr Pflichten und Kosten. Und solange es nicht selber betrifft wird schön genickt, aber nur dann. Und wo es hinführt sieht man im Grossen Kanton. Früher eine funktionierte Marktwirtschaft, Heute der grösste Billiglohnsektor und Altersarmut in Europa, alles mit Zustimmung des Volkes.

  • Pal Mueller dit :

    Ich kenne einige Schützen, die sehr für ein Burkaverbot sind. Nicht, weil diese Schützen etwas gegen Muslime haben. Nein, sicher nicht! Sie argumentieren oft mit der Sicherheit. Ich bezweifle jedoch, dass eine Burka wirklich gefährlich. Auch sind die Trägerinnen friedliche Frauen ohne Mordabsichten. Und wenn sie doch morden wollten, täten sie es auch, wenn die Burka verboten wäre. Die persönliche Freiheit, die in Schützenkreisen ja unglaublich wichtig ist, soll sich in einem liberalen Waffengesetz manifestieren. Dies im Gegensatz zu Bekleidungen. Dort wünschen viele Schützen möglichst scharfe Restriktionen.

    • Christian Weiss dit :

      Während es Ausdruck eines freiheitlichen und offenen Staates ist, dass Menschen mit einwandfreiem Leumund Waffen besitzen dürfen, ohne dass sie dem Staat einen Rechenschaftsnachweis erbringen müssen, ist die Burka das absolute Gegenteil davon.
      Sie steht für die ultimative Unterdrückung der Geschlechter.
      Bezeichnend, dass manche diesen gewaltigen Unterschied nicht sehen können.

  • Marianne Wissarjonova dit :

    Danke für den Klartext.
    Danke, dass die politische Meinung des Redaktors ausnahmsweise als seine politische Meinung deklariert wird.
    Danke, dass ausnahmesweise nicht einmal der Versuch gemacht wird, die politische Gesinnung als Fakten, Analysen, Recherchen uns Lesern anzudrehen.
    Danke, dass man mich als Leserin für einmal nicht für dumm zu verkaufen versucht.

  • Lori Ott dit :

    Danke Herr Renz, endlich kann ich auch einmal aus Journalisten-Feder (bzw. -Tastatur) lesen, was ich schon lange jedem sage, der geneigt ist mir zuzuhören:
    1.) das zur Abstimmung stehende neue Waffengesetz ist mitnichten scharf,
    2.) die Schweiz hat es verpasst mit einem tatsächlich schärferen Waffengesetz in die Vorreiter-Rolle zu schlüpfen, und
    3.) die nicht sachbezogene Argumentation, man müsse den Gesetzesvorschlag annehmen, weil man sonst aus dem Schengen-Abkommen flöge, ist eher kontraproduktiv.

    • Alain Schneider dit :

      Wenn Sie den schweizer Bürgern den sicheren Umgang mit Waffen nicht mehr zutrauen, sollten Sie aber auch schleunigst eine Initiative starten, um die Milizarmee abzuschaffen.
      Oder verändert sich der Bürger irgendwie, wenn er Tarnkleider anzieht?

  • Tim Meier dit :

    Die Sicherheit des Einzelnen bedroht? Hier auf dem Land wird noch wöchentlich geübt auf dem 300m Stand. Gut zu hören, « bedroht » fühlt deswegen sich niemand.
    Die totale Sicherheits gibts sowieso nicht, das sind Scheinargumente. Kriminelle und Terroristen kommen immer an Waffen. Dieses Waffengesetz ist ein weiterer Schritt zur totalen Entwaffnung.

    • Roland K. Moser dit :

      Durch die Entwaffnung sehe ich die Sicherheit des Kollektivs bedroht.

  • Markus Küng dit :

    Wie viele Personen sind durch eine Armee Waffe um gebracht worden? Oder anders gefragt, wären diese Morde ohne diese Waffen nicht passiert? Aber die erste Frage wäre interessanter. Hier geht es nicht nur um die Entwaffnung, sondern um eine alte Tradition. Das Schengen Abkommen ist deswegen nicht in Gefahr, alles nur warme Luft. Wenn Kriminelle und Terroristen eine Waffe sich besorgen sicher nicht ein Karabiner oder ein Sturmgewehr sondern sicher etwas Moderners

  • albert Steinegger dit :

    Ein Grossteil der Rückgänge ist auch mit Suizid d. EXIT erklärbar, da diese aus dieser Statistik herausfallen. In Grossbritannien ist die Zahl der Straftaten mit Schusswaffen massiv angestiegen nach dem Waffenverbot 1996 (ab2003 wurde in UK die Methode der Statistikberechnung geändert). Der UN Criminalistic Survey zeigt auch eher einen negativen Trend der Kriminalitätsrate je höher die Besitzquote der legalen Waffen ist. Ein Grossteil der Rückgänge ist auch mit Suizid d. EXIT erklärbar, da diese aus dieser Statistik herausfallen.

  • Alexander Tester dit :

    Der Blogschreiber hat wohl nicht aus der Geschichte gelernt. Praktisch nur diktatorische oder totalitäre Staaten bzw. Staaten die ihren Bürgern grundsätzlich misstrauen, verbieten den Erwerb und Besitz von Schusswaffen in privater Hand. Auch erwähnt der Blogschreiber erwähnt auch mit keinem Wort Artikel 17, der bei einem Ja zukünftige Verschärfungen seitens der EU alle 5 Jahre (schon ab 2020) ermöglicht. Diese Verschärfungen können schon 2030 oder früher zu einem faktischen Totalverbot von Schusswaffen in privater Hand führen mit ganz wenigen Ausnahmen. Dagegen kann man dann eben auch nicht das Referendum ergreifen, weil solche Verschärfungen über die Waffenverordnung laufen und nicht über das Waffengesetz.

  • Karl dit :

    Es sind, Herr Renz, nicht alle so wie Sie. Somit gibt es Leute, denen man mit gutem Gewissen eine Feuerwaffe in die Hand geben darf. Ihnen würde ich keine geben.

  • Pat dit :

    Jemand hier schreibt, der Blogschreiber habe wohl nicht aus der Geschichte gelernt: Praktisch nur diktatorische oder totalitäre Staaten und Staaten, die ihren Bürgern grundsätzlich misstrauten, verböten Bürgern den Erwerb und Besitz von Schusswaffen. Ja, das stimmt. Der Blogschreiber und seine Gesinnungsgenossen sind satt, träge, verwöhnt und nicht der Lage, sich etwas anders vorzustellen als das Leben als Made im Speck, das sie führen. Wichtig ist ihnen, dass der « Latte » auf den Tresen kommt, dass das heute im Internet Geshoppte morgen da ist, dass WLAN funktioniert etc. Zu tiefergehenden Gedanken sind die meisten nicht (mehr) in der Lage. Das kompensieren sie mit grossen Worten. Jämmerlich.

  • Daniel Wigger dit :

    Wirklich witzig am bemühenden Abstimmungskampf der Waffengesetz-Gegner finde ich ja, dass sie tatsächlich mit solchen Argumenten meinen durchzukommen. Wenn man bedenkt, dass heutzutage fast alle Abrüstungs- und Abschaffungsinitiativen (fast) eine Mehrheit finden, ist weit und breit keine Mehrheit für die Waffenliebhaber auszumachen. Es ist deshalb auch klar, dass die Abstimmungsvorlage haushoch durchkommt, und das ist gut so. Und die SVP und noch weiter rechts agierende Gruppen werden ihre verdiente Abfuhr erhalten.

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