Klimawandel in den Köpfen

Weltweite Protestaktion zur Umsetzung des Pariser Klimavertrags: Aktivisten am 8. September 2018 in Paris.  (Foto: Charles Salle/Getty Images)

Zehntausende Menschen in rund 100 Ländern sind am letzten Samstag in einer koordinierten Aktion auf die Strasse gegangen. Allein in Paris waren es nach Angaben der Organisatoren 50’000. Sie alle haben die Politiker aufgefordert, den Pariser Klimavertrag wie unterzeichnet umzusetzen. Das globale Klima darf sich demnach um maximal 2 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmen.

Und in der Schweiz? Die wenigen angekündigten Aktionen etwa in Basel hat kaum jemand zur Kenntnis genommen, geschweige denn zur Teilnahme angeregt. Von einem Wandel der Politik durch «Massenmobilisierung», auf den die Aktivisten des globalen Klimanetzwerks 350.org hinarbeiten, ist die Schweiz weit entfernt. Dabei wäre das Momentum zumindest für einen lauten Protest günstig gewesen: Das Land hat anhaltende Trockenheit und den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn erlebt.

Ist die Schweizer Bevölkerung noch aufzurütteln?

Eine breite Klimabewegung ist trotzdem nicht entstanden. Die gängigen Erklärungen dafür: Die Klimaschützer treten nicht geeint auf. Während die einen nachhaltige Mobilität einfordern, engagieren sich die anderen für erneuerbare Energien oder Fair Food. Ein weiteres Argument: Dank der direkten Demokratie kann sich die Bevölkerung in wichtigen Fragen regelmässig einbringen, was die Bereitschaft für Kundgebungen mindert. Und schliesslich: Die Schweizer Klimaschützer planen ihre grosse Demonstration erst – für den 13. Oktober in Genf; in jenen Tagen veröffentlicht der Weltklimarat IPCC einen Bericht zur Frage, unter welchen Voraussetzungen das Pariser Klimaziel noch erreichbar ist.

Ob das neue Dokument die Schweizer Bevölkerung aufrütteln wird, ist fraglich. Dass Zweifel berechtigt sind, zeigen simple Beobachtungen im Alltag. Nicht wenige sind der teils alarmistischen Berichterstattung überdrüssig – wo bleibt nur die angekündigte Klimakatastrophe?! Zudem leiden bislang nur exponierte Gruppen sichtbar unter der Klimaerhitzung, etwa ein Teil der Bauern oder der älteren Menschen. Die Mehrheit der Bevölkerung hält zwar betroffen inne, wenn etwa tote Fische im Rhein treiben, die Veränderung nimmt sie im Grossen und Ganzen aber entweder gleichmütig hin – oder beklatscht diese gar.

Leichtes Spiel für die Wirtschaft und die bürgerlichen Parteien

Exemplarisch zeigt sich Letzteres in Zürich. Zwar tickt die Stadt politisch streng rot-grün, ihre Bewohner stimmen an der Urne jeweils für mehr Ökologie. Doch der Klimawandel bleibt für sie im Alltag weitgehend eine abstrakte Gefahr. Viele sehen in ihm sogar die Chance, das eigene Leben zu optimieren – Sommertraum von April bis September, Winter ohne Pflotsch. Es ist denn auch kein Zufall, dass sich kaum eine andere Stadt so lustvoll mediterranisiert wie Zürich.

Zum Prüfstein für die Klimaaktivisten wird die Gletscher-Initiative, die der Verein Klimaschutz Schweiz jüngst lanciert hat – eine Gruppe, die sich als Bürgerbewegung versteht. Ihr Ziel: den C02-Ausstoss der Schweiz bis 2050 auf null senken. Auch wenn die Initiative laut ihren Promotoren nur die Umsetzung des Pariser Klimavertrags in der Schweiz sicherstellen soll: Sie gilt als radikal. Um im Abstimmungskampf eine reelle Siegeschance zu haben, müssen die Klimaaktivisten über das rot-grüne Milieu hinaus Unterstützung gewinnen. Just deshalb wäre es wichtig, die Bevölkerung bereits jetzt für ein kraftvolles Zeichen zu gewinnen. Eine gute Gelegenheit haben die Aktivisten am Samstag verpasst. Die Wirtschaft und die bürgerlichen Parteien wird es freuen. So haben sie leichtes Spiel, den Klimawandel weiter als relativ marginales Problem abzutun.

51 Kommentare zu «Klimawandel in den Köpfen»

  • Balthasar Brupbacher sagt:

    Die Frage, ob die Schweizer Bevölkerung noch aufzurütteln sei, ist einfach zu beantworten: „Klima- und Umweltschutz ist etwas Grossartiges, die 2000 Watt-Gesellschaft eine geniale Idee. Aber nur, wenn das alles nichts kostet!!“ Ur-helvetisch durch und durch. Klare Antwort also: „NEIN“.

    • John Galt sagt:

      Sie könnten noch hinzufügen: „ich will aber nach wie vor zweimal im Jahr auf die Malediven fliegen“

    • Dieter sagt:

      Kaum wird der Kleinstaat Schweiz mit seinem Promille Anteil an CO2 Ausstoss selbst wenn dieser trotz stetig steigender Bevölkerungszunahme gar noch reduziert werden könnte die globale Klimaveraenderung positiv beeinflussen können . Viele Massnahmen würden bestenfalls nur ein schlechtes Gewissen beruhigen aber nicht mehr .

  • fuat sagt:

    „den C02-Ausstoss der Schweiz bis 2050 auf null senken“ – Denen ist aber klar dass sie CO2 ausatmen? Oder ziehen die eine Bevölkerungsreduktion auf 0 in Betracht?

    • Fadri Truog sagt:

      Gemeint ist der CO2 Ausstoss durch Verbrennung von fossilen Rohstoffen (Kohle, Gas, Erdöl). Nicht das Atmen. Sie wissen es ganz genau.

    • Markus Eberhard sagt:

      Gemeint ist natürlich der Netto-Co2-Ausstoss. Unser Atem-Co2 wird seit Jahrmillionen durch Pflanzen und Gesteinsbildung kompensiert.

      • fuat sagt:

        „Unser Atem-Co2 wird seit Jahrmillionen durch Pflanzen und Gesteinsbildung kompensiert.“ – Es gibt seit Jahrmillionen 8 Milliarden (steigend) Menschen auf der Erde? Interessant, ist diese, Ihre Erde flach oder eher hohl und im Inneren von Aliens bewohnt?

      • M. Benedetti sagt:

        CO2 ist CO2, egal von welcher Herkunft. Und ob das Methan nun von irdischen Quellen stammt oder von Kuhfürzen ist ebenfalls egal. Die Dekarbonisierung wird über den Preis voranschreiten, denn rekuperierbare Energien mit günstiger Speicherung werden Oel, Kohle und Gas längerfristig verdrängen. Der Treiber für die Wandlung ist die Wirtschaft. Ob das das Klima wesentlich beeinflussen wird, wage ich zu bezweifeln, aber die Luftqualität wird sich definitiv verbessern und das ist gut so.

  • R.Todd sagt:

    Gut das es in der Schweiz still bleibt, die ganze Klimawandelhysterien kann ja auch nicht -bei geistig gesundem Menschenverstand- nachvollzogen werden.
    Zu dem kühlt sich die Erde seit 1993 leicht ab, das ist ein wissenschaftlicher Fakt.
    Der wissenschaftliche Beweis, welcher auf zeigt, wie das CO2-Gas einen Einfluss auf das Erdklima haben soll, fehlt bis zum heutigen Tag, Anfragen beim UVEK in Bern bzgl. wissenschaftlichen Beweis zu dem Sachverhalt, werden abgetan mit Links an Fokus.de oder anderen unwissenschaftlichen Quellen, das Ganze ist ein trauer Spiel.

    • Paul Levi sagt:

      Nein, es ist kein wissenschaftlicher Fakt, dass sich die Erde abkühlt! Sehen Sie sich einfach die Gletscher an. Ihre Argumente sind ein Trauerspiel. Wenn Sie wissenschaftliche Beweise wollen, dann lesen Sie doch einfach die Berichte der IPCC. Dort finden Sie alles was nötig ist. Ich bin sicher, wenn Sie wirklich bei der UVEK anfragen würden, diese auf die IPCC verweisen würde, denn schliesslich arbeiten die Schweizer Forscher dort auch mit.

    • Hans Jung sagt:

      Ein Tipp, R. Todd: Lesen Sie Veröffentlichungen von Thomas Stocker, CH-Klimaforscher, Autor und Mitautor von 200 wissenschaftlichen Artikeln, als Schweizer vielleicht ein wenig unverdächtiger in Ihren Augen. Und dann versuchen Sie, in diesen Artikeln den wissenschaftlichen Beweis zu finden, wonach sich die Erde abkühlt. Viel Arbeit, ich weiss, aber es könnte sich lohnen, oder ist bei Ihnen und anderen Klimaleugnern jegliche Liebesmühe umsonst?

    • Jon Camus sagt:

      Ach so, die Erde, welche nachweislich flach ist, kühlt sich ab. Logisch. Darum auch das Vorrücken der Gletscher in den Alpen, Anden, Himalaya etc., darum auch die Vergrösserung der polaren Eiskappen… Darum auch die Senkung des Meeresspiegels.
      Gewisse Kommentarschreiberlinge sind unglaublich. Einfach unbegreiflich.

    • Thomas Hartl sagt:

      Können sie für ihre Abkühlungstheorie eine seriöse Referenz angeben? Der Temperaturanstieg zwischen 1880 und 2012 betrug nach Angaben des Weltklimarates 0,85 K. Die wärmsten überhaupt gemessenen Jahre waren 2014 bis 2017. Es gab um die Jahrtausendwende einige Jahre, welche auf eine abgeschwächte Erwärmung hoffen liessen. Die letzten Jahre bestätigen aber leider wieder den Trend der Erwärmung.

  • Josef Marti sagt:

    Völlig lächerliche Diskussion. China und Indien mit 3 Mia Einwohner haben noch nicht mal richtig angefangen so richtig Russ abzulassen und niemand wird sie daran hindern. Die haben klar zum Ausdruck gebracht dass sie in Zukunft zünftig va. Kohle und Gas verbraten werden. Bis 2050 wird es auch so 10 Grad wärmer, da kann ganz Europa machen was es will. Es handelt sich hier um einen unumkehrbaren Prozess.

    • Thomas Hanhart sagt:

      In China steigt der Anteil PEV (Elektroautos) kontinuierlich in grossen Schritten, weil der Staat dies aktiv fördert (Quelle: Cleantechnica).
      Hier im Westen überlässt man alles dem Wettbewerb und der hat so überhaupt keine Lust sich auf die neue Technologie einzulassen. Das Bessere ist hier der Feind des (vermeintlich) Guten. Und so prangen bereits wieder „CO2-schonende“ Diesel-Motoren auf Werbeplakten.
      Darum ist es auch so wichtig, dass starke Investment-Fonds Zeichen setzen und aus- bzw. umsteigen. Immerhin bewegt sich hier langsam etwas. So hat mich der diesbezügliche Brief der über hundert ETH-Professoren an den Bund sehr beeindruckt. Weiter so!

      • Bender sagt:

        China hat zurzeit 1600 Kohlekraftwerke in Asien in Planung oder im Bau und das in Konkurrenz zu Japan und Südkorea. Das sind schlicht Fakten, da hilft kein Geschwurbel wegen E-Mobilität oder PVA-Flächen oder Windräder. Die Katastrophenprognosen der europäischen Klimafolgeforscher sind zum Glück alle völlig falsch gewesen, denn sonst wären unsere Aussichten schlecht. Zusätzliches CO2 hat praktisch keine Klimasensitvität, sonst hätten wir Pech, das sich selbst einhaltende Zweigradziel (PIK, Schellnhuber), das zwar nicht fundiert ist, würde dann geritzt. Wir sollten uns alle bewusst werden, solange wir das Wetter grossräumig nicht beeinflussen können, sollten wir das mit dem Klima erst gar nicht versuchen, das ist uns ein paar Nummern zu gross, in allen Richtungen!

    • Paul Levi sagt:

      Nein, der Prozess ist nicht unumkehrbar. Nirgends wird so viel Fotovoltaik produziert wie in China. Daher kann man nicht behaupten, dass diese nichts tun. Selbst die USA macht vorwärts, auch wenn Trump eine Bremse ist. Die Wirtschaft wird erkennen, dass fossile Brennstoffe keine Zukunft haben und dann automatisch in Alternativen investieren.

    • Reto Stadelman sagt:

      „… niemand wird sie daran hindern.“
      Wahrscheinlich nicht. Aber unmöglich wäre es nicht.
      Ob sich China oder Indiens Bevölkerung Kohle und Gas in dem Ausmass leisten können wie wir im Westen, ist noch nicht klar. Haben sie schon mal davon gelesen, das China alt ist bevor es reich wird? So zynisch es klingen mag, aber für das Klima wäre das eine gute Sache…
      Unumkehrbar ist der Prozess vor allem aus sozialen Gründen. Technisch wäre es schon möglich.

    • Patrick Meier sagt:

      Als kleine geistige Anregung für Marti: Vielleicht sind die Chinesen ja auch einfach intelligenter als die Amis und die Europäer? Vielleicht wissen Sie dass 100 Millionen Chinesen in Gebieten leben die bei der grossen Schmelze überflutet werden? Vielleicht wissen die Inder dass 160 Millionen Einwohner von Bangladesch bei der grossen Flut zu ihnen kommen?
      Vielleicht bauen die Chinesen schon jetzt viel mehr Windkraft und Photovoltaik als die „entwickelten“ Länder? Und vielleicht sind ja Indien wie auch China näher am Äquator als wir und darum geeigneter für die heute schon billigste Art der Stromerzeugung, Photovoltaik?

  • Röschu sagt:

    Weshalb die Schweizer Bevölkerung nur schwer aufzurütteln ist, ist eigentlich klar. Es verhält sich wie in der Fabel vom Hirtenjungen und vom Wolf. Die Bevölkerung stumpft halt ab und wird gleichgültiger, wenn sie seit Jahren immer und immer wieder vermeintlichen Horrorvisionen ausgesetzt wird, die dann aber doch nie so eintreten, dass die Bevölkerung diese wirklich und direkt zu spüren bekommt.

  • Lori Ott sagt:

    Demonstrationen sind in Drittweltländern und anderen Ländern mit massiven Demokratiedefiziten die einzige Möglichkeit der breiten Bevölkerung, politisch etwas in Bewegung zu bringen.
    In der Schweiz hat die Bevölkerung zum Glück andere Mittel als nur auf die Strasse zu gehen.

    • Willi (mit einem Draht zu unseren Vorfahren) sagt:

      Wir sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen: Ja, die Bevölkerung hat der Energiestrategie 2050 zugestimmt (NEE, Energieeffizienz, Energiewende). Die Schweiz hat es zudem in den letzten 100 Jahren geschafft, den Strom weitgehend CO2-frei zu produzieren. Sie hat 20 Mia. CHF für die Verlagerung des Strassengütertransitverkehrs auf die Schiene investiert. Geschichtsträchtige Wasserkraftwerke der SBB produzieren Bahnstrom. Eine mutige Geschichte, für die wir unseren Vorfahren dankbar sein können. Wegen befürchteter ‚weiterer Natureingriffe‘ wurde dann bekanntlich das AKW-Zeitalter eingeläutet. Der Mut der Vorfahren machte der Mutlosigkeit der Naturschützer Platz. Die Alternative wäre wohl die Kohle gewesen.

  • Klimakasper sagt:

    Ein Vertrag darüber um wieviel sich das globale Klima erwärmen darf, ist etwa so sinnvoll, wie ein Vertrag der fordern würde, dass sich die Gravitationskonstante verringert – ich glaube kaum dass das „globale Klima“ diesen Vertrag bei seiner künftigen Entwicklung berücksichtigen wird.

    Auch der angestrebte Zwang zur Reduktion des CO2 Ausstosses ist wenig sinnvoll, denn
    – es ist bisher nicht mehr als eine Hypothese, dass der CO2 Ausstoss massgeblich zur Klimaerwärmung beiträgt.
    – Massnahmen zur CO2 Reduktion können sich nur wenige reiche Länder leisten und angesichts der Energiedichte fossiler Brennstoffe ist es eine Illusion zu glauben, dass diese auf ewig im Boden bleiben. Werden sie nicht hier verbrannt, dann einfach etwas später in China, Russland oder Brasilien.

    • Rolf Bombach sagt:

      Nun, da schauen wir mal in Wikipedia nach der „Liste der Länder nach CO2-Emission“. Klar, kohlereiche Länder stehen da recht oben, aber so im Grossen und Ganzen geht die Reihenfolge parallel zum Reichtum. Das heisst also, arme Länder können sich gar nicht den Konsum leisten, welcher zum CO2-Ausstoss führt.
      Selbst der mit dem Produktionsprinzip gnadenlos heruntergelogene schweizerische Pro-Kopf CO2-Ausstoss ist etwa 100 mal höher als der von z.B. Ruanda.
      Ihre anderen Einwände werden von gleicher Qualität sein.

    • Bedi sagt:

      Und den künftigen Generationen überlassen wir einfach nichts vom Erdöl. Wer will schon auf Wohlstand verzichten? Sollen doch die nächsten Generationen selber schauen, wie sie ohne diesen wertvollen Rohstoff leben können.

  • Seppi sagt:

    Kaum gab es mal einen richtigen Sommer, schon kreischen die Klimahysteriker. Noch sind wir mit 14.7 Grad Welt-Durchschnittstemperatur weit von der Erd-Normaltemperatur entfernt (-18 Grad Sonnenenergie + 35 Grad Treibhauseffekt = 17 Grad Normaltemperatur), die Erde ist also noch etwas Unterkühlt. Seltsam, dass man uns eine Zeit mit Missernten und globaler Hungersnot (1840-1870) als Optimum verkaufen will, deren Temperatur wir um maximal 2 Grad (wieso ausgerechnet 2 und nicht 5 oder 8?) überbieten wollen, wenn doch Klimatologen und Meteorologen von 17 Grad (also 3 Grad) als optimaler Temperatur sprechen. Wahrscheinlich geht es nur um Geld, das man Umverteilen und daran verdienen will.

    • Patrick Meier sagt:

      Seppi, ich erkläre gerne den Unterschied zwischen etwa 1.5, 3 und 6 Grad Erwärmung: das ist genau der Unterschied zwischen wenig Anstieg des Meeresspiegels (1.5°), ca. 7m Anstieg beim Schmelzen des Eisschilds von Grönland (3°, vermutlich reicht auch weniger…), und ca. 60m Anstieg beim Schmelzen der Antarktis. Selbstverständlich ist die Klimaerwärmung schon da, sie wird auch weitergehen, aber wir haben noch eine Wahl zwischen etwa 1, 7 und 60 Metern…

      • Seppi sagt:

        60 Meter Anstieg des Meeresspiegels? Wo soll denn bitteschön das ganze Wasser herkommen? Bei 360 Mio km2 Wasseroberfläche der Erde wären das 21.6 Mio Kubikkilometer Wasser. Zusätzlich. Dazu müssten sämtliche Eisreserven des Planeten direkt ins Meer fliessen. Und das ist eher unwahrscheinlich, denn Grundwasser, Binnengewässer, Atmosphäre und Flora werden sich wohl einen beträchtlichen Anteil dieses zusätzlich verfügbaren Wassers einverleiben. Nicht zu vergessen: auch die Wüsten schrumpfen und nehmen dankbar das Wasser auf…

        • Patrick Meier sagt:

          Lieber Seppi,

          genau, das Eisvolumen der Antarktis beträgt laut Wikipedia 26,5 Millionen Kubikkilometer. Du kannst Dir gerne überlegen was mit dem Eis der Antarktis passiert wenn es schmilzt. Tipp: Wasser fliesst abwärts, und rings um die Antarktis ist das Meer.
          Im Übrigen weiss man dass der Meeresspiegel in den letzten Eiszeiten ca. 120 m tiefer war als heute, und in vergangenen Warmzeiten auch schon erheblich höher.

          Und noch @ Singh: natürlich muss man sich um die Antarktis Sorgen machen, Eis schmilzt nun mal wenn es wärmer wird!

      • Nagaraj Singh sagt:

        Herr Meier: Der Meeresspiegel war bereits in der Antike schon mal erheblich höher. Viele altrömische Häfen befinden sich heute auf Festland, weit weg vom Meer. Also sind Veränderungen des Meeresspiegels an sich nichts Ungewöhnliches – wenn auch sehr unangenehm für die Küstenbewohner, die dann weiter ins Landesinnere ziehen müssen. Um die Antarktis müssen Sie sich, im Gegensatz zum Nordpol, keine allzu grossen Sorgen machen, dort scheint sich das Meereis eher auszudehnen als zu schrumpfen.

  • Nadine Binsberger sagt:

    Brupbacher 10:43 hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Da gibt es nichts hinzuzufügen. Praktisch niemand in der Schweiz ist bereit, die gewohnten Lebensweisen zu ändern zugunsten von effektiver Nachhaltigkeit. Zwar wird überall mit der Buchstabenfolge „n-a-c-h-h-a-l-t-i-g“ Werbung und Stimmung gemacht. Aber die einen gehen nur darauf ein, wenn sie ihre Gewohnheiten beibehalten können und die anderen kasteien sich selbst in ihrem Bemühen, individuell ihren Fussabdruck zu reduzieren, obwohl das in wesentlichem Ausmass schlicht nicht möglich ist. Nur strukturelle Änderungen könnten effektive Nachhaltigkeit erzeugen. Und dies sogar ohne Wohlstandseinbussen, wenn man kollektive Vernunft walten lässt. Aber das kommt in der CH überhaupt nicht infrage.

    • Dieter sagt:

      Werte Frau Binswanger solange die Schweiz mit der Zuwanderung jaehrlich um rund 80 000 Personen waechst werden sich die Umweltschutzbemühungen wieder neutralisieren .

  • Marc Schneider sagt:

    Wenn doch alles so sonnenklar ist und nur der pöhse Mensch für die Klimaerwärmung verantwortlich ist, weshalb hört man dann unablässig, dass noch „enorm viel Forschung nötig sei“, bis man die Zusammenhänge betr. unserem Klima wirklich verstanden habe, anstatt „IPCC Ziel erreicht – der Mensch ist schuld!“ zu erklären (diesen „Beweis“ zu erbringen, steht ja beim IPCC an 1. Stelle im Pflichtenheft!!) und die xxx Milliarden an Klimaforschungsgeldern fortan für Gescheiteres zu verwenden? Ach so, ja, man könnte dann das Ganze nicht mehr endlos weiterbewirtschaften, den Leuten damit keine Kohle mehr aus dem Sack ziehen und tausende Klimawissenschaftler müssten sich wohl nach einem neuen Job umsehen.

    • Rolf Gysling sagt:

      Sehr sinnig Herr Schneider und nur weil Sie der Meinung sind, man sollte da nicht mehr daran Forschen und das Geld für was besseres (hmm…. nur was? Strassenbau vielleicht) einsetzen heisst ja nicht, dass es nicht stattfindet. Vogel-Strauss Politik. Lieber nicht darüber nachdenken, sonst könnte es noch eintreten. Bei Leuten, bei welchen 1+1 = 2 gibt sollte man gar nicht mehr viel erklären müssen. Dazu darf man sich selbst im Zeitalter des Internet die Daten von NASA, NSIDC, NOAA, Gletscher Messnetz Schweiz, Meteoschweiz u.ä. ansehen (und man würde z.b. sehen, dass es auf dem Jungfraujoch pro Dekade mehrere Grad wärmer wird im Schnitt). Aber dann müsste man sich ja Umorientieren und CHANGE ist ja auch aber soooo schmerzhaft.

      • Marc Schneider sagt:

        1. Nix verstanden Herr Gysling! Nochmals für Sie: Es ist doch nun „zu 100% bewiesen“ (und genau diesen „Beweis“ zu erbringen, war ja der Auftrag des IPCC an die Forschung!), dass der Mensch der Verursacher des Klimawandels ist, welcher uns den sicheren Untergang beeschert! Wer das noch in Frage stellt, verweigert sich bloss der Realität, was Sie mit Ihrem Beitrag ja nur bestätigen! Also, warum werden weiterhin xxx Milliarden sinnlos in die Klimaforschung gesteckt (was sonst muss denn NOCH „bewiesen“ werden?), anstatt drastische Verbote (z.B. Totalverbot von Flugreisen, Stillegung, aller Kohlekraftwerke, Verbot aller Verbrennungsmotoren, usw. etc.) zu erlassen, oder die xxx Milliarden zumindest in entsprechende „Schutzvorkehrungen“ gegen die kommende Katastrophe zu stecken?

      • Marc Schneider sagt:

        2. Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass sich dieser doch zu 100% menschenverursachte Klimawandel beim aktuellen Wachstum der Weltbevölkerung bloss mit hohlen Absichtserklärungen aus irgendwelchen Klimakonferenzen, „paar Klimarappen“ hier, „bisschen Roadpricing“ dort, „Kerosinsteuerchen“ auf Flugsprit hüben, paar „Windrädli und Solarzellen“ drüben, etc., sowie einem anhaltenden Trommelfeuer an „Badnews“ und Spartipps aus dem Departement „Klimahysterik“, auch nur ansatzweise aufhalten, geschweige denn gar gottgleich beeinflusst/gesteuert werden kann. Also, weshalb muss daran noch für Milliarden weitergeforscht werden? Oder könnte es halt doch sein, dass es, wie in meinem Eingangsbeitrages erwähnt, letztendlich bloss ums Abkassieren geht?

  • Claire Deneuve sagt:

    Es wird wohl zu einer Frage der Zeit.
    Gehen der Menschheit zuerst die fossilen Brennstoffe aus oder verwandelt das Klima vorher schon in einen unwirtlichen Planeten.
    .
    So schön wie wir es in nicht mal zwei goldenen Jahrhunderten der fossilen Energien haben, dürfte es danach für den Grossteil der Menschheit so oder so kaum mehr werden, wenn der Planet geplündert, vergiftet und verunstaltet sein wird und dazu das Klima noch verrückt spielt.

  • Hansruedi Tscheulin sagt:

    Das Klima-Abkommen von 2015 in Paris enthält 2 Forderungen: 1. Erwärmung der Erde bis 2100 unter 2°C halten. 2. Dies mit Dekarbonisierung erreichen. Punkt 1 haben etwa 190 Nationen zugestimmt. Man will schliesslich dabei sein. Punkt 2 wird kaum befolgt. Indien und China haben sofort erklärt, nicht auf Kohle zu verzichten. Russland denkt nicht daran, mit der Gewinnung von Erdgas und Erdöl aufzuhören. Auch die OPEC-Staaten fördern weiterhin. Die USA haben Punkt 2 nie in Angriff genommen. Dazu hätte der Kongress befragt werden müssen, der nicht gefolgt wäre. Also wurde er nicht befragt. Ein Fonds mit mehreren 100 Milliarden $ sollte geäufnet werden. Bis jetzt sind anscheinend weniger als 10 Millionen darin. Das genügt. CO2 kann die Erde nicht nachhaltig erwärmen.

    • Claudio Hammer sagt:

      „CO2 kann die Erde nicht nachhaltig erwärmen.“
      .
      Nun wieso hat denn das noch kein Wissenschaftler seriös mit empirischen Daten und nachvollziehbaren Begründungen aufgezeigt
      Sie behaupten das ja auch einfach ganz lapidar daher.
      Der Menschheit würde ein Stein vom Herzen fallen, dem Wissenschaftler wäre der Nobelpreis, Ehre & Ruhm auf sicher!
      Wenn es so einfach wäre wieso sie immer daherplaudern, wieso wagt sich denn kein Wissenschaftler ans Werk? Finanzielle nterstützung von der Kohle, Gas und Oellobby wären ihm sicher. Das Geld würde also fast auf der Strasse liegen, der Wissenschaftler müsste nur noch zugreifen und doch machts keiner.
      Können Sie mir das mal erklären Herr Tscheulin.
      .
      PS Was nicht in den Fonds einbezahlt wird, fliesst dann einfach direkt in die Schadensbehebung

  • Bender sagt:

    Langsam aber sicher merken alle, die nicht total verblendet dem AGW-Dogma verfallen sind, dass Prognosen und Realität beliebig weit auseinanderklaffen. Sollte doch das arktische Eis im Sommer nach Hansen, Al Gore u.a. seit nunmehr Jahren verschwunden sein. Fakt: die Nordwestpassage ist zu, wegen Eis! Fidschi säuft ab, angeblich, aber Mörner weißt zweifelsfrei nach, dass der Pegel dort nicht gestiegen ist. Hurrikane mit Landfall sollten stärker und häufiger werden. Fakt: beides trifft nicht zu. Genausowenig mit den Taifunen im Pazifik. Dürren, Starkregen, schneefreie Winter, alles anders als von den Klimafolgeforschern vorhergesagt, auch die Eisbärpopulationen steigen. Die Erde wird dank dem CO2 grüner, was notwendig ist. Klimaaktivisten, ihr missionarischen Gläubigen, lasst uns in Ruhe!

    • Claudio Hammer sagt:

      Bender: Ihre Realitätsverweigerung ist schon einmalig!
      Da Sie schon ein älteres Semester sein dürften, könnten Sie es sogar noch schaffen sich mit Ihren Lebenslügen bis unter die Erde zu schummeln.
      Auf dem Grabstein würde der Spruch gut passen: „Er hat gelebt, aber rein gar nichts begriffen“!
      Nun es auch völlig irrelevant wenn noch ein paar Rentner mit ihren wirren Realitätsverweigerungen in den Blogs rumschwirren, die Natur wird die mit der Zeit schon völlig zum verstummen bringen.

  • Molnar sagt:

    Das Klimaabkommen lässt sich schon von Natur aus nicht einhalten.
    Da muss der Mensch nichts mehr beitragen, und hinauszögern lässt sich dies auch nicht. Mit anderen Worten wird damit nur abkassiert .

  • werner boss sagt:

    Die ganze Klimadebatte in der Schweiz ist durch und durch verlogen.Das Klima schonen heisst nun mal zu Hause bleiben, verzichten, nicht mehr wachsen, schon gar nicht die Bevölkerung,welche sich nicht mässigen kann! Das Klima schonen, heisst auch keine Großveranstaltungen jeglicher Art, welche hauptverantwortlich sind für die riesigen Verkehrsaufkommen. Kein Motorsport, aber auch keine Heizung/Klimaanlagen welche das ganze Jahr laufen. Ich selber habe schon einiges verwirklicht und werde deshalb mitleidig belächelt. Andere tun trotzig das pure Gegenteil und profilieren sich als eine Art Ökogaffer auf Spitzbergen um von den Schwerölbetriebenen Luxuslienern die letzten Eisbären gesehen zu haben.

  • Vreni Heimer sagt:

    Es ist nun zu spät : vor 40 Jahren war es schon spät aber hätte man dann sofort gewaltige Massnahmen genommen, wäre die Situation noch zu retten gewesen. Nun, nicht mehr. Das Geld ist Gott in dieser Welt leider. Die Hitze und die Dürre wird überall zunehmen und die Afrikaner werden wie bis jetzt keinen Schritt unternehmen um die Bevölkerung zu stoppen. Also sind wir nun hilflos dem Klima ausgesetzt und auch den neuen Krankeiten.

  • Martina Müller sagt:

    Ja, offensichtlich ist es heute den meisten Menschen immer noch nicht bewusst, dass endlich gehandelt werden muss, bin erstaunt, das die Schweiz immer noch hinten ansteht. Wenn das Problem nicht global angepackt wird, werden Alle die Folgen ausbaden müssen, klarer geht es doch gar nicht mehr. Die Leute kommen erst zur Vernunft, wenn sie selbst einen Schaden davon tragen, aber das geht in die einzelnen Köpfe nicht hinein.

  • werner boss sagt:

    Nun muss ich doch noch ein paar Worte des Verständnisses äussern für die welche mit Klima schonen nichts am Hut haben. Die ganze Schweizer Bevölkerung täglich mit Ferienprospekten im Glanzformat für Reisen in die ganze Welt einnebeln, aber die Leute dann auf der Zufahrt zum Flughafen ausbremsen, das fördert ganz bestimmt kein Interesse an grünen Anliegen. Ganz im Gegenteil, das macht unwillig und ist etwa so schlau wie die leidige Servelageschichte!

  • Maria-Pia Vonderach sagt:

    Schon wieder ein Klimawandelartikel! Das Thema ist abgedroschen. Ausgelaugt. Zutodegeschrieben. Langweilig.
    Am 23. September ist Herbstbeginn. Das ist Klimawandel.

  • Christian Hunziker sagt:

    Am Artikel kann man zwei Dinge kritisieren:
    1. Die Klimaerwärmung ist etwas, was viel schwerer wahrzunehmen ist, als z.B. die Gewässerverschmutzung. Dass fast jede Handlung mit Energieverbrauch verbunden ist, kann mutlos machen.
    2. Demos wie zu Zeiten der AKW-Proteste, das bringt wenig. Erfolge aufzeigen schon.
    Falsch ist, dass man die Technologie schon hat, die ein Umstellen auf nachhaltig produzierten Strom für die ganze Erdbevölkerung ermöglichen würde (sh. Preise für einen Tesla). Das Speicher-Problem ist tricky.
    Richtig ist, dass in einzelnen Bereichen und Erdgegenden schon viel wirtschaftlich ist (Panels in Wüsten und Windräder an Küsten), es aber für die Schweizer einstweilen sinnvoller ist, Ressourcen und Energie zu sparen und die Technologie voranzubringen.

  • Peter Krummbuckel sagt:

    Und warum müssen (verhältnismässig) nicht die Lute daür bezahlen, die von der Wirtschaft übermässig profitieren? CO2-Abgaben sind eine Umverteilung von den Armen zu den Reichen. Und warum befürworten das die Linken? Warum wird Kerosin nicht besteuert? Das Ganze ist eine riesige Lüge – es geht um Geldumschichten.

  • Peter Vogelsanger sagt:

    Ein guter Artikel, der die wesentlichen Punkte erläutert. Wenn es nur die politische Klima-Apathie gäbe, das festgestellte und bedauerte Aktivismusdefizit, ginge das noch. Die Schweizerinnen und Schweizer sind sogar ein Volk von Leugnern des Klimawandels. Der Sachverhalt der Leugnung ist auf http://bit.ly/klima-ess erklärt, die Ursache da: http://bit.ly/klimaschuldleugnung

  • Karsten Wehrmeister sagt:

    Natürlich macht ein grossteil der Bevölkerung nichts, das hat sie noch nie getan, bei keinem Thema. Beim Klima kommt auch noch entscheident hinzu, das die grössten Umweltverschmutzer die Landwirtschaft und die Wirtschaft sowie der Verkehr sind und nicht die Bevölkerung. Kurz und gut, das Problem ist der Kapitalismus und von dem will sich keiner verabschieden. Damit haben sich jedwede Bemühung erledigt. Was nützt das grösste Engagement und die tollsten Erfindungen, wenn ein gekentertes Containerschiff alles sofort wieder zunichte macht! Solange der Mensch den Profit, Luxus, die vollen Einkaufsregale und sein Smartphone mehr liebt als die Zukunft seiner Kinder, wird NICHTS relevantes geschehen können! Schafft dieses umweltfeindliche und menschenverachtende Wirtschaftssystem ab!

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