Alle auf die Frau!

Vom männlichen Club der Politiker und Berichterstatter schachmatt gesetzt: Bundesratskandidatin Isabelle Moret. (Foto: Keystone / Peter Schneider)

Eines vorweg: Es wäre richtig, wenn der neue Bundesrat Ignazio Cassis hiesse. Erstens weil er Tessiner ist: Damit wird eine Region in die Regierung eingebunden, die sich von der Restschweiz unverstanden fühlt. Zweitens weil er sich als rechtester Kandidat positioniert hat: Damit würde der Bundesrat die Machtverhältnisse im Parlament besser widerspiegeln – das entspräche also dem Volkswillen.

Es ist aber nicht richtig, wie Politiker und Medien die Kandidatur Isabelle Moret behandelt haben. Sicher, die Waadtländerin hat sich ungeschickt verhalten. Sie wirkte im Umgang mit Medien häufig überfordert und liess streckenweise sachpolitische Kompetenz vermissen. Kurz: Moret darf höchstens als durchschnittliche Kandidatin gelten. Politische Gegner – auch in der eigenen Partei – und Medien stellten ihre Eignung für das höchste politische Amt aber als weit unterdurchschnittlich dar, ganz so, als wäre eine Bundesrätin Moret eine nie dagewesene Gefahr für das Land.

Die Mikrodiskussion um Morets Privatleben

Mit Verlaub: Das ist Blödsinn. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Kandidaten, deren Eignung mit guten Gründen angezweifelt wurde; mehrere davon sitzen heute im Bundesrat. Doch bei Moret ist die Diskussion aus dem Ruder gelaufen. Zur Disposition stand nicht wie bei den männlichen Kandidaten die tatsächliche oder vermeintliche Inkompetenz, sondern ihre Rolle als Frau und als Mutter zweier Kinder. Die NZZ spricht heute von einem «wohlmeinenden Sexismus»: Man habe das Offensichtliche, ihre Inkompetenz, nicht ausgesprochen, weil es Moret als Frau zu schützen gelte.

Es stimmt, Moret hat offensichtliche politische Schwächen – und die wurden zu wenig thematisiert. Der Grund dafür ist aber ein anderer. Statt mühsamer inhaltlicher Debatten setzten ihre Gegner sie viel einfacher schachmatt: Der vorwiegend männliche Club der Politiker und Berichterstatter hat Moret mit den Waffen geschlagen, mit denen sich auch heute noch jede Mutter mit Leichtigkeit schlagen lässt. Er hat ihr Privatleben, den Spagat zwischen Erziehungs- und Berufsverantwortung, in den Fokus gerückt. Nicht nur der Boulevard, sondern auch trockene Regionalblätter wie die «Neue Luzerner Zeitung» wollten wissen: Wie regelt sie die Kinderbetreuung? In welchem Verhältnis steht sie genau zu ihrem Mann? Führt sie einen Rosenkrieg? Kandidat Pierre Maudet hat ebenfalls drei kleine Kinder; die Betreuung war bei ihm kein Thema. Während also Morets Konkurrenten ihre politischen Visionen ausbreiten durften, geriet die Waadtländerin wegen der aufreibenden Mikrodiskussion um ihr Privatleben zunehmend in die Defensive.

Das war natürlich ein geschickter Schachzug ihrer Gegner. Doch die Debatte lässt tief blicken. Offensichtlich ist der Politbetrieb zu Bundesbern im Jahr 2017 einem würdigen Umgang mit dem Thema noch nicht gewachsen. Das zeigt nicht nur das Verhalten von Morets Gegnern, sondern auch jenes der Kandidatin selbst. Sie verstrickte sich in Widersprüche, wirkte unsouverän und konnte sich letztlich nicht entscheiden, ob sie die Geschlechter-Karte voll spielen sollte. Morets Verhalten war Sinnbild für den verkrampften Umgang unserer Gesellschaft mit berufstätigen und politisierenden Müttern. Die Gehässigkeit ihrer Gegner wiederum verdeutlichte, dass weibliche Lebensentwürfe auch heute noch hochpolitisch sind.

Keinen Platz für weiblichen Durchschnitt

Nach diesem Wahlkampf ist darüber hinaus klar: Die FDP tut sich 28 Jahre nach der bislang einzigen freisinnigen Bundesrätin immer noch schwer mit ihren Frauen. Männliche Fraktionsmitglieder schnödeten in einem Ton über Moret, der aufhorchen lässt. Und sogar die Frauen-Sektion unterstützte Moret erst im zweiten Anlauf. Offensichtlich genügt in der drittgrössten Partei des Landes nur eine Ständerätin vom Format einer Karin Keller-Sutter den Ansprüchen an eine weibliche Kandidatur.

Würde Moret nicht gewählt und dafür die St. Gallerin dereinst Bundesrätin, bestätigte dies eine Regel: In den Bundesrat schaffen es anders als bei den Männern nur herausragende Frauen mit eindeutigem Leistungsausweis – und schon gar keine Mütter schulpflichtiger Kinder. Es ist kein Zufall, dass Doris Leuthard, Simonetta Sommaruga oder Eveline Widmer-Schlumpf für ihre überdurchschnittliche Sachkompetenz und politische Intelligenz gelobt werden. Für männlichen Durchschnitt hat es im Bundesrat sehr wohl Platz – für weiblichen nicht.

55 Kommentare zu «Alle auf die Frau!»

  • Mark Baumann sagt:

    „Überdurchschnittliche Sachkompetenz“ bei Sommaruga, EWS und Leuthard „wird gelobt“? Ist wohl kein Zufall, dass die Autorin den Passiv verwendet. Sonst müsste man nämlich die Lobenden benennen. Und das wären dann die Parteigenossen.

  • Hofstetter Josef sagt:

    Die letzte Aussage macht mir schon etwas Mühe. Doris Leuthard, Simonetta Sommaruga und Evelin Widmer-Schlumpf für überdurchschnittliche Sachkompetenz und politische Intelligenz zu loben, nein, das darf doch nicht wahr sein. Sommaruga fehlt die Fachkompetenz handelt nur nach ihrer politischen Weltanschauung und produziert nur Chaos in der Asylpolitik, EWS ist für die Schwächung des Schweizerischen Finanzplatzes verantwortlich, hat nur die Forderungen aus den USA und der EU mit Freude erfüllt zum Nachteil der Schweiz. und Doris Leuthard, kopiert Merkel und macht unverantwortliche Schnellschüsse in der Energiepolitik was uns Probleme in der Energiesicherheit bringt und Kosten, welche noch nicht beziffert werden können.

    • hans zumbühl sagt:

      sorry, herr hofstetter, aber die zwei buebe von der svp überstrahlen auch nicht alles! ihre zwei br sind ja nur subventionierte „bauer“. der eine baut illegal rauschgift an und der ander legales, subventioniertes. mahlzeit.

      • Rudolf Schultes sagt:

        Sorry, Herr Hofstetter, wohlwissend, dass sich Ihre politischen Ansichten kaum mit dem Gros der Schweizer decken – in Ehren! Umso störender empfinde ich es, Andersdenkende, insbesondere die genannten exzellenten Bundesrätinnen in Office sowie Ex abzuqualifizieren! Leute wie Sie machen mir buchstäblich Angst!

    • Josef Marti sagt:

      EWS war bisher mit Abstand die kompetenteste Figur unter allen Politkern beider Geschlecht seit 1291, eine Seltenheit da insbesondere Bundesräte normalerweise vollständig von ihren Lobbys befehligt werden. Zu nennen ist auch BR Gnägi, die bisher herausragendste Leistung im VBS, nämlich das Gnägi Trikot Hemd.

    • Tullio Bernasconi sagt:

      Die SVP steht hier nicht zur debatte sondern Frau Moret. Es wurden einfach, von den Linken, zwei Sekondos vorgeschlagen.

  • Leser sagt:

    Das Femimimimi-Getue nervt nur noch.

    • Sara Ferraro sagt:

      Zu dieser Aussage können Sie offenbar nicht mit Ihrem Namen stehen.

      • Leser sagt:

        Der Inhalt ist entscheidend, nicht von wem es kommt. Aber mit Inhalt haben es Feministinnen ja nicht so wie wir alle mittlerweile wissen…

    • Oreg Meyer sagt:

      Klar, wenn die Frauen gleichberechtigt wären, müssten die Männer ja ihre liebgewonnenen Privilegien teilen. Sehr mühsam.

    • Anton Paschke sagt:

      Die Forderung nach einer Frauenquote im Parlament ist nicht neu und sie kommt auch nicht von mir. Es sollten einfach eine Anzahl Sitze für progressive Frauen reserviert sein die nicht der Wahl unterliegen.

  • Lukas Bendel sagt:

    SgF Birrer. Eine nette feministisch-verblendete Platitüde haben Sie da verfasst. Als Bundeshausredaktorin (auch hier sollte die Qualitätsforderung gelten) sollten Sie jedoch schon etwas mehr von der Bundespolitik verstehen und die bisherigen Bundesrätinnen und -Räte etwas vertiefter kennen.
    Bei der Wahl von Bundesräten (beider Geschlechts) sollte klar deren Eignung im Vordergrund stehen; Herkunft und Sex sind da sekundär. Mittelmässigkeit dürfte da eigentlich nie reichen – da aber das Bundesratskollegium durch sein bundespolitisches Gegengewicht gewählt wird, erliegt letzteres teils der Versuchung einen (vermeintlich) schwachen BR zu wählen. Letztere sind dann im Amt teils enorm gewachsen. Und die bisherigen Bundesrätinnen können nun sicher nicht allesamt als exzellent bezeichnet werden.

    • Regina Probst sagt:

      Und Sie gehören zu den reflexartig die anscheinend „neutrale“ „Eignungs-Karte“ ziehenden Kommentatoren, welche wie eben die kritisierten Medien und Politikkollegen so extrem wenig Ahung vom Thema haben, dass sie ungeniert in ihren Äusserungen genau diese Ahnungslosigkeit als Kompetenz verstehen. Genau diese Eignung wird eben nicht neutral verwendet. Deshalb wird es noch sehr lange dauern, bis mit gleichen Massstäben männliche und weibliche Politiker behandelt werden.

      • Lukas Bendel sagt:

        SgF Probst. Nein, ich kritisiere nicht „reflexartig die Eignung einer Frau“ (das wollten Sie ja wohl schreiben bevor ihre Gedanken von Emotionen überrannt und inkohärent wurden). Aber ich erlaube mir unqualifizierte ja verblendete Äusserungen als solche zu bezeichnen – selbst wenn Sie von einer Frau stammen.. Gerne dürfen Sie versuchen mir das Gegenteil nachzuweisen – oder mir inhaltlich zu widersprechen.
        Frau Birrer behauptet in ihrem feministischen Blogbeitrag, es würden bloss mittelmässige Männer und exzellente Frauen in den Bundesrat gewählt und erklärt dies mit sexistischen Massstäben. Dass dies nachweislich falsch ist, müsste ihr als Bundeshausredaktorin ebenso bewusst sein wie dass es eben auch machtpolitische Faktoren bei der Wahl (durch das Parlament!) in den BR gibt.

  • Michael Meier sagt:

    Liebe Frau Birrer, sie mögen mit Ihrer fast kämpferischer Manier durchaus den Tatsachen auf den Grund gehen. Aber die Medien sind halt immer „sensationsgluschtig“, erst recht wenn es um die Wahl neuer Landesväter und -mütter geht. Ehrlich gesagt, darf sich der Bürger dann schon auch fragen, ob eine Mutter in Scheidung überhaupt in der Lage ist, ein Amt als Bundesrätin auszuüben. Sagen wir es doch einfach mal so: Für Isabelle Moret war es vielleicht einfach der falsche Zeitpunkt, um für den BR zu kandidieren.

    • Angelika Züst sagt:

      Genau darum geht es, bei einem Mann in Scheidung würde so etwas nie thematisiert. Mit welchem Recht dann bei einer Frau?

  • tim meier sagt:

    Moret streitet sich mit ihrem Gatten aktuell vor dem Bundesgericht. Nicht wirklich der beste Zeitpunkt für eine Bundesratskandidatur.

  • Monique Schweizer sagt:

    Eine Frau die für ihren Scheidungskrieg und das Sorgerecht das Bundesgericht bemühen muss und nicht fähig ist mit dem Mann mit dem sie 30 Jahre zusammen war eine gütliche Lösung zu finden, hat meines Erachtens schlichtweg nicht die charakterlichen Voraussetzungen Bundesrätin zu werden!
    Zumal Frau Moret einiges über 300’000 verdient und ihr Mann als CEO einer IT Fa mit 700 Angestellten höchstwahrscheinlich noch einiges mehr! Auch wenn sie vermutlich verletzt wurde, sollte sie zumindest zum Wohle der Kinder die Grösse haben so eine Angelegenheit ohne Bundesgericht zu regeln.
    .
    Frauenbonus hin oder her, aber bei Frau Moret mangelt es an einigem, darum wird die vereinigte Bundesversammlung hoffentlich diese Kandidatur nicht weiter berücksichtigen!

    • Toni Bernasconi sagt:

      Also soll sie einfach zurückstecken wenn Ihr Mann sie in die Pfanne hauen will? Und das wäre dann der bundesrätliche Charakter?

      • Monique Schweizer sagt:

        Bernasconi: Sind Sie ein Insider? Haben Sie detaillierte Kenntnisse von diesem Rosenkrieg?
        Gemäss den Medien geht es um Unterhaltszahlungen für die beiden Kinder und um die Grundsatzfrage, wer sich im Alltag um die Kinder kümmern darf.
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        Das sind doch Dinge, die zwei vernünftige Menschen die zumal noch der „Elite“ angehören und zusammen vermutlich weit über eine Mio pa verdienen friedlich lösen könnten.
        Es handelt sich hier nicht um ein arbeitsloses Mami, welches vom Sozialamt Alimentenbevorschussung beantragen muss, weil der Vater sich weigert zu zahlen! Eine solche müsste vermutlich von Amtes wegen prozessieren, aber das ist hier definitiv nicht der Fall.
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        Finde es eine ganz schwache Performance von den beiden – darum Frau Moret – Nein Danke!

        • Anton Paschke sagt:

          „ein arbeitsloses Mami, welches vom Sozialamt Alimentenbevorschussung beantragen muss, weil der Vater sich weigert zu zahlen!“
          Sie hatten aber einen langen und tiefen Schlaf!
          Heute treibt die Gemeinde die Alimente ein und schert sich nicht ums Existenzminimum des Nutztieres.

      • Bruno Reinhardt sagt:

        Vielleicht will ja auch Sie Ihren Mann in die Pfanne hauen. Das Bundesgericht hat ja noch nicht entschieden und der Fall ist noch offen.

      • E. Battista sagt:

        Und wie wollen Sie wissen ob ihr Ehemann sie in die Pfanne hauen will. Aha Opferschema, verstehe. Könnte es umgekehrt sein? Oder einfach beidseitig? Aha!

      • Bruno Reinhardt sagt:

        Wenn wir schon am rechnen sind, bitte alle Parteien im Nationalrat zusammenrechnen die rechts positioniert sind. Da es ca. 14 % für einen Bundesrat braucht, sind sowohl SP / FDP übervertreten. Darum gibt es die Zauberformel! Somit kommen auch die kleineren Parteien ohne Bundesratsitz auf ihre Kosten.

      • Martin sagt:

        Wow, was hier alle wissen! So viel zum Thema „Anwaltliche Schweigepflicht“ und „zu laufenden Verfahren werden keine Auskünfte erteilt.“ Seit wann können solche Streitigkeiten eingesehen werden? Oder war das auf einer der geklauten Daten CD’s die in’s Ausland verkauft wurden?

        • silvia sagt:

          Als Bubdesrätin ist man schon sehr, sehr mit der Arbeit beschäftigt, oft auf Reisen und man hat xzählige sonstige Verflichtungen die auf einen warten ….also ….und die Erzieheung der Kinder? Die bleibt wohl auf der Strecke…da schreien die Frauen aber nicht auf, Haupsache Frauen-Quotte soll stimmen, oder wie?

  • Thomas Baumann sagt:

    Ja, es ist immer ein Verlust fuer die Schweiz, wenn statt ueber die Sachkompetenz ueber Privates diskutiert wird. Das sollte endlich aufhoeren!
    Frage an Frau Birrer: Welche sind – namentlich – die mehreren aktuellen Bundesraete, deren Eignung angezweifelt wurde? Berset und Burkhalter sicher nicht. Sommaruga und Leuthard koennen es auch nicht sein, da sie ja zu den „herausragenden Frauen“ gehoeren.
    Was lag gegen Rime vor? Waren es Zweifel an der Teamfaehigkeit von Ueli Maurer? JSA galt als farblos. Also ja: Behauptungen bitte mit Fakten untermauern, in diesem Fall mit Namen und den angegebenen Gruenden. Erwarte ich eigentlich von serioesem Journalismus. Nicht mit Fakten untermauerte Anspielungen haben hier nichts verloren.

  • sepp z. sagt:

    „Die NZZ spricht heute von einem «wohlmeinenden Sexismus»: Man habe das Offensichtliche, ihre Inkompetenz, nicht ausgesprochen, weil es Moret als Frau zu schützen gelte“

    Treffend auf den Punkt gebracht.
    Danke, NZZ.

  • Toni Bernasconi sagt:

    FDP und SVP kommen zusammen auf ca. 45% der Sitze in der Bundesversammlung haben aber 4/7 = 57% der Bundesratssitze. Wenn hier behauptet wird man müsse den rechtesten Kanditaten reinschicken um „die Machtverhältnisse im Parlament“ zu repräsentieren hat sich schlicht und einfach jemand verrechnet.

    • Toni Bernasconi sagt:

      Ich habe mich selber verrechnet, es sind 48% statt 45%. Aber der Punkt steht: Neben JSA ist die FDP und die Schweiz mit einem Bundesrat aus dem linken FDP-Spektrum besser repräsentiert.

    • Jessas Neiau sagt:

      Korrekt und nachprüfbar ist: FDP/SVP haben aktuell 51% der Sitze in Bundesversammlung (National- und Ständerat) und 57% im Bundesrat; die linken SP/CVP 38% resp. 43%. Und Sie wissen genau, auf welche Art die Ständeratssitze verteilt werden. Sieht man zusätzlich die Wählerstärken an, so haben FDP/SVP 46%, die SP/CVP aber gerade mal 30%. Reden Sie sich also die Welt nicht allzuschön.

      • Kurti sagt:

        Die BDP hauen Sie stillschweigend in den FDP/BDP Block, die Grünen und Grünliberalen vernachlässigen Sie komplett. Die politische Mitte CVP und GLP (+BDP) murcksen Sie ab und unser politisches System mit Berücksichtigung der Stände können Sie auch nicht akzeptieren.

        Ich kann das nicht Ernst nehmen.

  • anna lou sagt:

    Meiner Meinung nach ist es weder diskriminierend, Frauen in Vorstellungsgesprächen nach ihren Familienplänen zu fragen oder einer Bundesratskandidatin die Frage zu stellen, ob sie die Kinderbetreuung geregelt hat. Es wäre einzig diskriminierend, ihre Antworten nicht offen anzuhören und sich klischeehafte, vorgefasste Meinungen zu machen. Wenn eine Frau oder ein Mann solch harmlosen Fragen nicht entgegentreten kann, so eignet er/sie sich wohl nicht für ein solches Amt.

    • J. Lipp sagt:

      …und bei den Männern, die kleine Kinder zu Hause haben….? Da wird einfach vorausgesetzt, dass sie eine Frau zu Hause haben, die das übernimmt. Daher wird es gar nicht thematisiert und in die Beurteilung ihrer Eignung für den“Job“ einbezogen. Insofern kann das schon diskriminierend sein. Solange gesellschaftlich immer noch die Meinung überwiegt, dass Familie und Kinderbetreuung hauptsächlich die Sache der Frau ist, werden es die Frauen immer schwerer haben, in Führungspositionen zu kommen, egal ob in der Politik oder in der Wirtschaft.

      • Jörg sagt:

        Hat denn Frau Birrer bei Pierre Maudet nachgefragt wie er es mit der Kinderbetreuung machen würde im Falle der Bundesratswahl?
        Nein? Wieso nicht?

  • olivero sagt:

    Kann man für Feministen Artikel einen eigen Bereich führen ? Wenn man sonst nichts besseres zu tun hat begibt man sich auf das Schlachtfeldt Frau gegen Mann. Irgenwann hat es sich totgelaufen. Vor 100 Jahren wurden Frauen diskriminiert, seit 20 Jahren gefördert und heute wird schon eine Bevorzugung gefordert (fängt sogar schon in der Schule an). Also es reicht einstweilen, Ball flach halten.

  • Andrea sagt:

    Maudet hat meines Wissens auch nie gesagt, ein Vater im BR wäre gut. Wer meint, dass Mutter sein a priori ein Argument ist, lässt tief blicken. Ebenso wie eine Journalistin, die einer kompetenten nicht-Mutter wie der St. Galler Politikerin ebendies vorwirft. Warum kann nicht einfach der Mensch, seine Werte und sein Leistungsausweis im Vordergrund stehen, ohne gesellschaftskonforme oder eben nicht konforme Attribute?

  • Peter Müller sagt:

    Isabelle Moret wäre ein Affront für die 5. Schweiz. Sie ist den Auslandschweizern in den Rücken gefallen und hat, als sie deren Vereinigung präsidierte, nicht an einer einzigen Sitzung teilgenommen. Nicht mal die offizielle Verabschiedung hat sie aufgesucht.
    Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern ist einfach untragbar für ein verantwortungsvolles Amt.

  • Hans-Joerg Dresel sagt:

    Ich bin schockiert ueber die Art und Weise, wie sich sogenannte Elitepolitiker in einem Wahlkampf auffuehren und benehmen. Von Fairness schon gar keine Rede mehr. Anstand und Gleichberechtigung der Frau wird mit Fuessen getreten. Wenn die Familie wenn wichtiger Punkt bei der Wahl eines Bundesrates ist, dann sollte dies nicht nur bei einer Frau wichtig sein. Gleichberechtigung gilt fuer beide Geschlechter. Wenn eine Partei einem Kandidaten aufstellt, dann sollte dieser annehmen koennen, dass die Partei auch hinter ihr/ihm steht. Die FDP (Frauen Degradierende Partei) scheint sich in diesem Falle wie die Wirtschaft zu verhalten. Wann wacht ihr endlich auf?

  • Sportpapi sagt:

    Eine etwas seltsame Analyse. Gerne würde man hier erfahren, wer denn die mittelmässigen Männer sind, die Bundesräte wurden, und wer der Meinung ist, dass die gewählten Frauen jeweils kompetenter sind.
    Hier aber ist es doch so, dass die Kandidatin in erster Linie gewählt wird, weil sie Frau ist (auch wenn sie offenbar die Frauenkarte zu wenig spielt), und nicht weil sie kompetenter ist als die anderen zwei.

    • Oreg Meyer sagt:

      Jetzt ist sie aber eben grade nicht gewählt worden, weil sie eine Frau ist. Warum müssen Frauen immer kompetenter als die Männer sein, bevor sie die gleichen Chancen bekommen? Würde es nicht reichen, sie wären genauso mittelmässig?

  • Oreg Meyer sagt:

    Gleichberechtigung ist erst erreicht, wenn Frauen genauso inkompetent sein dürfen wie Männer. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass die Messlatte für Frauen regelmässig höher liegt.

  • Meisterhans sagt:

    Da irrt die Kolummenschreiberin: Frau Moret prozessiert um Kinderunterhalt und Kinderobhut bis vor Bundesgericht. Gleichzeitig nannte sie als eine ihrer Stärken: Kompromissfähigkeit. Noch Fragen?

  • Peter Waldner sagt:

    Dieser sinnlose Geschlechterkampf könnte auf die Nerven gehen, wenn man(n) ihn denn erst nähme. Wir wollen nicht „eine Frau“ oder „einen Mann“ im Bundesrat – wir wollen den Besten. Was immer das Geschlecht ist. Dass wir Rücksichten auf Sprachregionen nehmen, ist in Anbetracht der besonderen Situation unseres Landes und der damit verbundenen Erfolgsgeschichte gut und wichtig. Aber jetzt auch noch das Geschlecht und bald womöglich auch die Religion einzubeziehen, ist schlicht Unsinn.

  • Handschin Juerg Felix sagt:

    Wer will eine BRaetin, die nachweislich bei ihrer Kandidatur die
    Wahrheit umschifft…? Wir alle nicht. Zitata Moret“…..ich verdiene von uns dreien am Wenigsten…“ Stimmt (nachweislich) nicht, alle Salaere zusammenzaehlen liebe Frau Moret! 2. Moret verschwieg in allen Interviews (..), dass sie und ihr „Mann“ bis vor Bundesgericht gehen ( gegeneinander wohlverstanden ! ) – diese Tatsachen wissen nicht von ihr…. sondern von 3. Seite! Kurz: nicht BR-würdig; nein, sicher nicht! Ex-BR Dr. Blocher (abgewaehlter BR..!) meint: „Die Wahrheit kennen und sie nicht sagen, ist nicht gelogen – Frau Moret, wir ..nein.. nicht schon wieder Blocher-Allueren im BR, nein, danke!

  • Patrick Le Cloarec sagt:

    Weder Cassis, Moret oder Maudet wählbaren Kandidaten waren, sind. Sie Alle nur die Interessen der Wirtschaft und Lobbyisten vertreten.
    .
    Meint Ihr wohl im Ernst, Cassis den Italienischen Grenzgänger – die Tessiner zuliebe – die Grenze dicht macht? …Im Ernst?

  • Romy sagt:

    … Alle auf die Frau! … Was sich die Schweiz mit gerade mit Sommaruga einhandelte, dürfte einem jeden mittlerweile bekannt sein. Bin sehr für Frauen, aber nicht nur der Quoten willen, sondern dass diese Schweizer Interessen vertreten und verteidigen und unser Land und dessen Bürger nicht der linksdominierten, zentralistischen EU-Diktatur unterstellen. Deshalb ist die Wahl von Cassis nur zu begrüssen, auch dass der linksorientierte EU-Turbo Maudet gottlob nicht gewählt wurde. Maudet wie Moret sind FDP-Windfahnen.

  • No Fear sagt:

    Fakt ist: Frau Karin Keller-Sutter wurde von jetzt jammernden Frauen damals nicht unterstützt! Es geht nicht um frau oder nicht frau – sondern nur um möglichst links!

  • Markus Vetterli sagt:

    Viele Schreibende hier bezichtigen einfach alle, die eine andere Position vertreten der Inkompetenz: „Sommaruga ist mir zu links – also ist sie inkompetent“. Viele verwechseln das Beispiel Moret mit der allg., dring. Frage nach angemess. Vertretung der 52% Frauen der Bevölkerung.
    Frau Birrers Analyse trifft ins Schwarze.
    BR Parmelin hat vor seiner Wahl etliche Schwächen, bis hin zu peinlicher fremdsprachlicher Inkompetenz, offenbart. Es war nicht mal wirklich klar, ob er BR werden WILL – und er wurde gewählt. Soll niemand behaupten, eine Frau mit Parmelins bescheidenem Leistungsausweis würde heute gewählt.
    Viele, die hier so tun, als wäre es kein Problem, wenn Frauen massiv untervertreten sind, würden laut aufschreien, wenn mal nur noch 40%-20% Männer in Räten wären!

  • Shunyam Fezzo-Fischer sagt:

    Ein ausgezeichneter Kommentar, der den sexistischen Schmutz oder anders ausgedrueckt, die unbewussten Vorurteile sehr genau beleuchtet und ausdrueckt. Genau DAS ist gefragt, damit sich etwas aendert.

  • groeg sagt:

    Ihre Kandidatur war eine welsche Provokation.Wie die von Maudets.Denen ist etwas in den Kopf gestiegen.Da pflichte ich für einmal sogar der NZZ bei.Und was macht die Presse?Sie lamentiert wochenlang, statt Klartext zu reden.Es gilt „Wer die Hitze des Ofens scheut, hat in der Küche nichts zu suchen“.Ob Frau oder Mann.

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