Gute Politikerin = sexy Frau

Überzeugend und erfolgreich: Bundespräsidentin Doris Leuthard. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

Eigentlich wäre es eine schöne Geschichte über die Erfolge von Bundespräsidentin Doris Leuthard. Wie gut sie Allianzen schmiedet, Gegner überzeugt, Vorlagen zum Durchbruch verhilft. Doch beim Lesen der «Weltwoche»-Titelgeschichte stockt einem der Atem. Die Rede ist von Sex-Appeal, magnetischer Anziehungskraft, von ihrem «verführerischen Lächeln». Im Aargau sei über Affären getuschelt worden, weil sie mit Männern essen ging. Beweglich sei sie, kurvenreich ihre Karriere, heisst es andeutungsvoll.

Erstaunlich ist, dass sich die «Weltwoche» in ihrer Gewohnheit, die Leistung von Frauen anhand ihres Geschlechts zu beurteilen, nicht beirren lässt. Erst vor kurzem wurde der stellvertretende Chefredaktor Philipp Gut verurteilt (erstinstanzlich, noch nicht rechtskräftig), weil er der früheren Zuger Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin unterstellt hatte, ihren Ratskollegen «planmässig» der Betäubung und Schändung beschuldigt zu haben, um den Verdacht des Ehebruchs zu vertuschen. Der Wahrheitsbeweis sei nicht erbracht, fand der Richter. Wie auch? Bis heute gibt es kein Mittel, Gedanken zu lesen. Solche Anschuldigungen bleiben deshalb vorerst haltlose Diffamierungen.

Die Regeln der Sorgfalt und Fairness

Monate zuvor wurde derselbe Redaktor verurteilt, weil er geschrieben hatte, Svenja Goltermann, Geschichtsprofessorin an der Universität Zürich, sei nicht wegen wissenschaftlicher Leistung und intellektueller Brillanz berufen worden, sondern dank «Vitamin B in starken Dosen». Sie habe zu ihrem heutigen Lebenspartner Philipp Sarasin, der in der Berufungskommission sass, eine Liebesbeziehung unterhalten. Abgesehen davon, dass auch hier der Beweis fehlte, verteidigte der Richter Goltermann. Er halte es für ausgeschlossen, dass sie nur wegen Beziehungen zur Professorenstelle gelangt sei. Zu gut sei ihr Leistungsausweis gewesen, zu gründlich das Auswahlverfahren.

Die von der «Weltwoche» erhobenen Anschuldigungen würden ansonsten höchstens in einer Kaffeepause geäussert. Dabei gibt es gute Gründe, weshalb für Medien andere Regeln gelten. Sie können jemandes Ehre verletzen, Existenzen zerstören. Natürlich sind wir, die Mehrheit der Journalisten, die sich an Regeln der Sorgfalt und Fairness zu halten versucht, nicht perfekt. Wir schiessen über das Ziel hinaus, sind manchmal sexistisch oder politisch inkorrekt. Aber wir versuchen, es nicht zu sein. Die «Weltwoche» scheint dagegen richtiggehend stolz darauf zu sein, mit den gängigen Regeln zu brechen. So kritisierte Chefredaktor und Nationalrat Roger Köppel Migrationsministerin Simonetta Sommaruga in einer Rede vor dem Parlament nicht etwa sachlich, sondern so: Die Bundesrätin nehme den Leuten die Häuser weg, um «die von ihr ins Land geholten jungen Männer» darin unterzubringen. Das war im Frühling 2016. Sommaruga verliess den Nationalratssaal.

Ob eine Politikerin gut ist oder nicht, hängt für die «Weltwoche» in erster Linie mit ihrem Geschlecht, ihrer Sexualität und erotischen Ausstrahlung zusammen. Im Fall von Doris Leuthard mit ihrem «gewinnenden Lächeln und den funkelnden Haselnussaugen». Hoffentlich gewöhnen sich die Leute nie an diese Art der Berichterstattung.

78 Kommentare zu «Gute Politikerin = sexy Frau»

  • Flo, die echte! sagt:

    Erstaunlich ist, dass sich die «Weltwoche» in ihrer Gewohnheit, die Leistung von Frauen anhand ihres Geschlechts zu beurteilen, nicht beirren lässt – nein das ist nicht erstaunlich!
    Der Beitrag in der Weltwoche zeigt einmal mehr auf wie sexistisch und von grenzenloser Dummmheit/Oberflächlichkeit gewissen Menschen (Journalisten/Redakteure ) sind. Das solche Menschen sich dann noch in einer Zeitung darüber auslassen dürfen und zudem gelesen werden ist einfach nicht mehr zu überbieten.
    Da zeigt sich einmal mehr wessen Geistes Kind und welches „Niveau“ da vorhanden ist.
    Gut aber, dass man sich nicht auch noch über die „Ausstrahlung“ unsere Herren der Schöpfung in der Politik geäussert hat!

    • Mathias Sutter sagt:

      Nun. Sie gehen dem Tagi offenbar auf den Leim. Die Weltwoche hat Fr. Leuthard nicht nach ihrem Aussehen beurteilt. Die Weltwoche kritisiert nicht das Aussehen von Fr. Leuthard – findet sie aber dennoch eine schlechte Politikerin. Nur weil der Tagi alle sachlichen Kritikpunkte im Artikel der WW weglässt heisst das nicht, dass die WW diese sachliche Kritik nicht anbringt. Und was genau meinen Sie mit „die Leistung von Frauen anhand ihres Geschlechtes zu beurteilen“? Bei welchem „Geschlecht“ sind die Frauen denn gut oder schlecht? Haben die mehr als ein Geschlecht?

      • Hans Berner sagt:

        Haben Sie den vorliegenden Artikel von Claudia Blumer überhaupt gelesen? Ich habe beide Artikel gelesen, auch den in der Weltwoche, und die Kritik von Claudia Blumer trifft ins Schwarze.

  • Maier Tom sagt:

    lange kam die WW und die Rechte mit solchen simplen Mustern durch, aber ich bemerke in positivem Sinne dass viele Leute hinter diese Fassade sehen und sich von der SVP und deren Medien abwenden. Wir werden sie aber wohl nie los werden, ein Teil der Bevölkerung wird diese Versimplifizierung und Haudrauf-Methoden immer lieben und bejubeln. Aber vielleicht wird es wieder zum marginalen Anteil an den Schweizern der für unser inteligentes Land bekömlich wäre.

  • Monika Zgraggen sagt:

    Sexy Fraau = Im Zeitalter der Gleichberechtigung finde ich diese Aussage herabwertend und sexistisch. Ich habe noch nie so etwas über einen Politiker gelesen.

    • Charles Neuer sagt:

      Dann haben sie aber viel Berichterstattung zum „Richard Gere“ des Nationalrats verpasst.

    • Jeanclaude sagt:

      über einen Politiker im Wallis wurde auch von sexy gesprochen, nun ist sein Glanz erlöscht

  • Luisa Haltner sagt:

    Die WW ist einfach nur die Zeitung von zwei ziemlich unappetittlichen Herren, deren Menschenverachtung und Frauenhass eigentlich bekannt sind.
    Wer diese Zeitung noch kauft, gehört in die exakt gleiche Kategorie.

    • René von Euw sagt:

      Wie Recht Sie haben!

    • Charles Neuer sagt:

      Sagt Frau Haltner.
      Die WW ist aber auch die Zeitung, welche extrem üble Skandale ans Tageslicht bringt wo sich ausnahmslos alle anderen Mainstream-Medien weigern.
      Glauben Sie tatsächlich der Skandal im Zürcher Sozialamt wäre je auch nur ansatzweise aufgedeckt worden? Ohne die WW hätten die beiden Damen Zopfi und Wyler nie Genugtuung erfahren.

      • Baumgartner Ueli sagt:

        Vielleicht war es gar kein Skandal und aus einer Maus wurde ein Dinosaurier gemacht, che sa!

  • harybo sagt:

    super weltwoche, super roger köppel, was will man noch mehr.

    • RUEDI sagt:

      Unerklärlich wie man so eine Meldung als positiv bezeichnen kann. Man kann sich z.B. über die Leistung einer Frau freuen und diese beurteilen.

  • stefan meier sagt:

    Wer liest überhaupt noch die Weltwoche? Ich jedenfalls nicht, solange Köppel dort das Sagen hat.

    • Fritz Blumer sagt:

      Wie kommen Sie dann dazu, hier zu kommentieren? Sie sagen ja selbst, dass Sie keine Ahnung davon haben, was in der WW so geschrieben steht.

      • stefan meier sagt:

        Blumer: Ich brauche das Blatt nicht zu lesen, mir reicht schon zu wissen, was der Chef so von sich gibt.

  • Eckert Hansjörg sagt:

    diese ewige ecklige unsachliche Stichelei der SVP mit ihren meist dummen Mitglieder.

  • Helga Klee sagt:

    Treffend

    vielen Dank Frau Blumer, ihr Kommentar könnte treffender nicht sein. Warum nur frage ich mich, kann in der Weltwoche nicht einmal von Politikerinnen das in den Mittelpunkt gerückt werden, was sie leisten? Ist es Neid, weil diese Herren nicht so erfolgreich sind? Weil man bei ihnen vergeblich nach einem Charisma sucht? Beide Bundesrätinnen arbeiten sehr viel, suchen nach guten Lösungen und Allianzen damit es im Parlament eine Mehrheit gibt. Dass sie auch beim Volk gut ankommen, ist der Lohn für ihre tägliche harte Arbeit zum Wohle unseres Landes

  • Kurt Esslinger sagt:

    Ist dieses hetzerische Parteiblatt überhaupt eines Zitat würdig?

  • Hans Muster sagt:

    Manchmal glaube ich, die Weltwoche und die BaZ befinden sich in einem Wettstreit, wer den Limbo unter der Messlatte journalistischer Qualität tiefer tanzt. Das hat nichts mehr mit politischen Tendenzen bei denen zu tun, sondern nur noch mit willentlicher Verbreitung alternativer Fakten und Propaganda.

    • A. Freuler sagt:

      Die BZ hat einige Skandale bei der Basler Regierung und bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben aufgedeckt. Die Korrektur dieser unerlaubten Handlungen wird einiges an Geld sparen. Nichts von alternativen Fakten oder Populismus.

  • Christoph sagt:

    Roger Köppel ist seiner Aufgabe als Chefredakteur offenkundig nicht gewachsen. Der peinliche Koran-Hetzartikel von Andreas Thiel, die substanzlose Schmierenkampagne gegen Sarasin/Goltermann, das niveaulose sexistische Geschreibsel im erwähnten Fall Leuthard – braucht es mehr? Und dass er einen zivil- und strafrechtlich Verurteilten wie Philipp Gut in leitender Funktion beschäftigt, zeigt, dass Herr Köppel gar nichts gegen Kriminelle – selbst bei Wiederholungstätern – hat, wenn sie nur auf seiner Seite der Stimmungsmache stehen und keine Ausländer sind.

    • WW Leser sagt:

      Ja natürlich, es ist eben eine linke Sichtweise, ich sehe das anders. Was soll da peinlich an diesem Koran-Artikel sein? Finden Sie das okay, wenn die Wahrheit nicht mehr ausgesprochen werden darf?

      • Christoph sagt:

        Peinlich ist, wenn jemand keine Ahnung hat und den Forschungsstand von einigen Jahrhunderten zu ignorieren können glaubt und dann noch ignorant genug ist, die Leser einer wenn auch rechtsnationalen Wochenzeitung mit seiner Sachunkenntnis beglücken und sogar mit grosser Pose eben diese Unkenntnis in einem Fernseh-Interview zum Besten geben zu müssen. Das ist peinlich. Man hätte Thiel ein demütiges „Ich weiss, dass ich nichts weiss“ zurufen wollen, aber wie man es rechts aussen halt gern tut, ist die laute grosse Pose wichtiger als Substanz.

      • Hans Hegetschweiler sagt:

        Peinlich ist, dass Thiel sagt, er kenne den Koran, er habe ihn drei Mal gelesen, und nicht weiss, dass jeder Text einen Kontext hat und dieser beim Koran so umfangreich ist, dass wir ohne Hilfe den Koran 20 Mal lesen könnten, ohne ihn zu verstehen. Es wurde von vielen Leuten darauf hingewiesen, dass, wenn man die Bibel so lesen würde, wie Thiel den Koran, Juden und Christen alle als primitive machistische Menschenverachter dastehen würden. Oder ganz einfach: Es gibt Hunderte von Millionen von gläubigen Moslems, die nicht im Traume daran denken, Christen, Juden und Atheisten zu verfolgen oder nur schon nicht zu respektieren und auch nicht glauben, dass der Koran das von ihnen verlangt..

      • Baumgartner Ueli sagt:

        Es ist nicht ok, wenn etwas ausgesporchen wird, was vielleicht wahr ist, aber polemisch, sexistisch oder machohaft garniert bzw. untermauert ist.

  • Johann Lang sagt:

    Sex appeal….Darum sind Köppel und co. auch unwählbar.

  • Stefan Egger sagt:

    Aber die «Weltwoche» hat ja auch nichts mit Journalismus zu tun. Diese Regeln können doch für ein SVP-Parteiblatt nicht gelten?

    • Nicolas Richard sagt:

      Genau, deshalb publizieren dort bekennende SVP-Mitglieder wie Bodenmann, Wermuth, Rytz, Lampart, Girod etc. regelmässig Artikel.

  • Max Blatter sagt:

    Nicht, dass mir die SVP-lastige „Weltwoche“ sympathisch wäre – aber Politikerinnen und Politiker(!) sind nun mal nicht nur roboterhafte Intelligenz-Bestien, sondern auch Menschen mit attraktivem oder weniger attraktivem Aussehen (wobei die Geschmäcker zum Glück verschieden sind). Das gilt für Männer wie für Frauen, wenngleich ich als heterosexueller Mann diesbezüglich für Frauen empfänglicher bin.
    Was soll daran schlecht sein? Es gab schon junge Frauen, die ihr gutes Aussehen ohne falsche Scham z.B. Umweltorganisationen für Werbezwecke zur Verfügung stellten. Oder denken wir an die Femen! – Ich bin Frau Leuthard und ihren Vorfahren als „Genlieferanten“ dankbar, dass vielleicht zu einem kleinen Teil auch ihr Aussehen zum Erfolg der Energiewende und anderer Jahrhundertprojekte beiträgt.

    • Christoph Bögli sagt:

      Natürlich sind Äusserlichkeiten bei Politikern immer auch ein Thema, man denke nur die häufigen positiven Bemerkungen zu einem athletischen Obama oder die ganzen Witze zu Trumps lächerlichen Frisur und seinem Solarium-Orange.

      Trotzdem hat die Abqualifizierung des Aussehens von erfolgreichen Frauen oft eine ganz andere Qualität und Quantität. Und letztlich wird es immer gegen die Frau verwendet: Sieht eine gut aus, schläft sie sich eh nur hoch, sieht sie nicht top aus, ists natürlich auch nicht recht. Das Vitamin B, das gerade in den Männernetzwerken des bürgerlichen Wirtschaftsfilzes in Strömen fliesst, ist hingegen bei der Weltwoche und Co. natürlich nie ein Thema..

  • Karl Knapp sagt:

    Sexy oder nicht ist nicht das wirkliche Problem. Journalisten sind mit der Tatsache konfrontiert, dass Politiker komplett inhaltslos geworden sind, ob Gössi, Rösti, Krethi oder Plethi, egal. Und irgendeinen Text muss man trotzdem abliefern, Frau Blumer ?

  • Malena sagt:

    An der Tatsache, dass Aussehen und Sexiness eine so grosse Rolle spielen, ist ja wohl nicht die Weltwoche Schuld. Die Weltwoche spielt einfach ohne Scham damit. Wie Donald Trump, dem dies sogar zur Wahl verholfen hat. Wenn wir (als Gesellschaft) Menschen so sehr nach ihrem Aussehen beurteilen und wir (als Frauen) so viel in unser Äusseres investieren und uns dem Zwang des Gefallens nicht entziehen können – wie können wir von den Medien erwarten dass sie das Problem mithilfe von hehren journalistischen Prinzipien für uns lösen? Das hat etwas Scheinheiliges. Veränderung muss bei uns beginnen, nicht bei Philipp Gut. Wenn wir selbst weniger fixiert sind auf das Aussehen verpuffen solche Artikel wirkungslos.

  • Franz Knecht sagt:

    Na ja, „Duschen mit Doris“ war aber eine Werbekampagne von Frau Leuthard selbst, im Aargau.

    • Peter W. Frey sagt:

      Stimmt überhaupt nicht, was Sie da behaupten – auch wenn es Hinz und Kunz seit Jahren nachbeten. Die Duschgel-Beutel waren beschriftet mit „Erfrischender Aargau“. Erst die Aargauer Zeitung machte daraus „Duschen mit Doris“.

  • Eric Pudles sagt:

    Ehrlich, was kann man denn von der Parteizeitung der SVP anderes erwarten. Die Herren dieser Partei sind zum grössten Teil mit ihren Ansichten und Meinungen u.a. „die Frau an den Herd“ noch im 19 Jahrhundert stecken geblieben. Verwunderlich ist eigentlich, dass ein Mann wie R. Köppel mit seiner nicht zu negierender Intelligenz, solche Artikel zulässt und auch vehement vertritt. Anscheinend vernebeln politische Ansichten das Hirn, dies ist nicht nur für die SVP, nein sondern parteiübergreifend, zu sehen, hören und lesen.

  • Josef Föhn sagt:

    Frau Blumer hat den Weltwochartikel wohl absichtlich? falsch interpretiert. Natürlich sind nicht erwähnte persönliche Eigenschaften von BR Leuthard in erster Linie und ausschliesslich für ihren Erfolg ausschlaggebend. Aber mit einem gewinnenden Aeusseren und einem sympathischen Wesen zählt man am Ende des Tages eher zu den Gewinnern. Diese Tatsache gilt unabhängig vom Geschlecht.

  • Christoph sagt:

    Bei Köppels Propagandablättchen wird man in Zukunft eher mit mehr als mit weniger solcher schlechter Arbeit rechnen müssen. Seit dem letzten Jahr geht es bergab mit den Rechtsnationalisten/-populisten. Brexit und Trump in erster Linie sei gedankt, aber auch Wilders und LePen sind an die politische Wand gefahren. Und je mehr diese als unfähige Rohrkrepierer entlarvt werden, desto schriller wird die propagandistische Stimmungsmache werden.

  • Hans Gerber sagt:

    Gleiche Rechte der Geschlechter sollte aus gesellschaftlicher und gesetzlicher Sicht selbstverständlich sein. Nur heisst das noch lange nicht, dass Männer und Frauen gleich oder ähnlich ticken. Jedem Mann, der mit Frauen zusammenarbeitet, ist klar, dass Frauen andere Mittel haben, um ihre Interessen durchzusetzen als Männer – und dass Frauen untereinander nicht gerade zimperlich miteinander umgehen. Rigoros schaut man gerne darüber hinweg und vergräbt die Unterschiede unter Gleichmacherei und politischer Korrektheit. Vielleicht war die WW in den erwähnten Artikeln nicht fair, vielleicht hat sie den Frauen aber auch nur einen Spiegel hingehalten…

  • Hano sagt:

    Wusste gar nicht, dass so viele die weltwoche lesen!?

  • Richi sagt:

    Die Weltwoche? War mal eine gute Zeitung! Schnee von gestern, oder nicht?

  • ruf sagt:

    Völliger Blödsinn, was uns die SVP da weismachen will. Zudem schneidet sie sich ins eigene Fleisch, indem sie die Frauen vergraulen, SPV zu wählen.

  • Roger Günthard sagt:

    Herr Föhn, dann soll die WW doch mal über Ueli Maurer und sein gewinnbringendes Aussehen berichten…

    • Josef Föhn sagt:

      Naja, gewinnend und gewinnbringend sind nicht das gleiche und schon gar nicht dasselbe! Und Ueli Maurer ist kein gutes Beispiel, aber Adrian Amstutz vom Aussehen her und Toni Brunner mit seinem coolen Auftreten wären geeigneter für einen entsprechenden Weltwochekommentar

  • Paul Helfer sagt:

    Weltwoche. Weltwoche? Weltwoche? Hmmmmm … ach sooo, die Weltwoche! Ja gibt’s die noch??!?

  • Alex Vorburger sagt:

    Sexismus beim Sprachrohr der SVP?
    Wundert das ernsthaft jemanden bei einer Partei, …
    … die sich in ihrer Profitgier als Speckgürtelgemeinde zahlend vor demokratischen Verpflichtungen drückt (Asylanten in Andreas Glarners Oberwil-Lieli)?
    … die unter funktionierender Demokratie offensichtlich auch aktive Zensur versteht (z.B. Glarner im Dorfblättchen, Mai 2016, oder Rösti&Co bei der Swisscom-Website, Juni 2016)?
    … deren Nachwuchs im Internet zum öffentlichen Denunzieren – ihrer Ansicht nach – „linker“ Lehrpersonen aufruft (Sept. 2014)?
    … die Parteimitglieder beherbergt, deren Rechtsdrall schon von Weitem gegen den Himmel stinkt (z.B Freysinger)?
    … die sich nicht an die Verfassung hält, indem sie eindeutig verfassungswidrige Initiativen ertrötzelt (MEI)?

  • Jennifer sagt:

    Dass die äussere Erscheinung einer Person auf andere wirkt, ist eben so. Das ist keine besonders originelle Neuigkeit. Auch Männer dürften ruhig einmal mitbekommen, was für eine erotische Ausstrahlung sie verbreiten (oder eben keine). Natürlich punktet Frau Leuthard wohl bei vielen mit ihrer Erscheinung. Es kommt aber doch vor allem darauf an, wie man selber eine Person sieht, und dann, ob und wie man das Gesehene interpretiert und beurteilt. Wenn Frauen andererseits unsichtbar sind, ist es auch nicht gut, oder?!

  • Robert Hugelshofer sagt:

    Die Beurteilung der Leistungen von Politikerinnen basierend auf ihrem Aussehen ist bullshit. Nicht abzustreiten ist aber auch, dass einige doch gerne ihr nettes Aussehen für die Durchsetzung ihre Anliegen einsetzen, was auch einigermassen legitim ist. Leistungen, Resultate und Folgen von Taten sind jedoch objektiv zu beurteilen, das als Grundsatz. Ohne hier eine Gender-Diskussion vom Zaun zu reissen: wir ausgesteuerte ü55jährige würden auch gerne von Tagi-Journalisten verteidigt werden, gegenüber alle jenen, die uns für dumm, rückständig, xenophob und rechtsnational etikettieren. Nicht nur Frauen haben ein Label. Aber vielleicht kommt’s noch.

  • Agnes Allemann sagt:

    Frau Blum, ich bin Frau und solidarisiere mich, wann immer es geht, mit den Frauen! Bin aber auch vorsichtig, wenn der linkslastige Tagi, Rechtspolitik widergibt, denn der Fokus bedient oft nicht mehr die Sachlichkeit!
    Und ganz ehrlich, auch mir fällt Frau BP Leuthards Lächeln auf, vor allem dann, wenn es gar nichts zu lachen gibt, wie etwa, wenn Sie über Verbote für das Volk spricht – Aussagen mit einem Lächeln wegverbotet!
    Und seien wir ehrlich, wir Frauen prangern die Männerwelt an, dass sie uns Frauen, nur von der sexistischen Warte aus, beurteilen! Aber was tun wir Frauen nicht alles dafür, um es so aussehen zu lassen – Boxenluder, die Showwelt ist zumeist auf Sex gebaut usw.! Es ist ein Muss, uns Frauen von diesem selbst verantworteten Sexismus zu emanzipieren!

  • Luigi Rotta sagt:

    Macht macht sexy: das gilt für Männer wie für Frauen. WW ist so was von unsexy.

  • Daniel Jung sagt:

    Ach die Weltwoche. Unterste Schublade. Vielleicht versucht sie den Niedergang ihrer Leserzahlen zu parieren, mit immer extremeren Inhalten. Dabei reitet sie ein totes Pferd. Weil gerade diese Polemik zum Rückgang führt, weil diese immer mehr für abstossend halten.
    Einst schätzte ich die Weltwoche als Blatt mit einem anderen Blickwinkel. Nicht meinem, aber zur Schärfung des Gesamtbilds. Spätestens seit Köppel und Blocher ihre Finger im Spiel haben, lese ich Köppels Editiorial höchstens noch, um mich zu wundern über dessen rhetorische Gymnastik und Verdrehungen.
    Am besten ignorieren, die Diskussion mit derart denkenden Leuten bringt wirklich nichts.

  • Eric sagt:

    Mir ist laengst klar: Koeppel verfolgt mit seiner WW nur den wirtschaftlichen Erfolg. Dazu sind ihm alle Mittel recht. Einen solchen erreicht er nur mit einem USP (unique selling proposition). Das Marktsegment in der Deutschschweiz ist leider so gross, dass es sich lohnt contre-coeur gegen den Strom zu schwimmen. Wie sonst kann man mit Print Medien heut noch Geld verdienen?

    • Christoph sagt:

      Der wirtschaftliche Erfolg seines Propagandablättchens dürfe Köppel zu allerletzt interessieren. Die Gewinne oder Verluste des Blättchens bewegen sich im Portokassen-Bereich seines Mentors in Herrliberg, es geht nur um die Propaganda-Funktion.

    • Peier Roland sagt:

      Vielleicht publiziert die WW demnächst Nacktfotos von Leuthard. Wie kann Gott solch hässliches Weibervolk schaffen?

  • Tom Briner sagt:

    Gehört eigentlich Frau Leuthard auch zur Weissweinfraktion? Enttäuschend, dass das die WW in ihrem Artikel nicht recherchiert hat. Das Wesentliche steht nie in der Köppel – Postille.

  • Valentina Lehman sagt:

    Kann man Herr Guts Artikel wirklich ernst nehmen? Sein Bericht ist gerade mal ein Fingerhut von Sachverstand in einem Meer von „Feelings“. Sehr viele Menschen durchschauen unschwer den müden Sexismus darin. Doris Leuthard hat einen ausgezeichneten Leistungsausweis. Die lässt doch Leute wie Köppel und Gut am ausgestreckten Arm verhungern. Ausserdem gibt es immer mehr Frauen in Politik und Wirtschaft, und würden die sich auf sexistische Sprüche konzentrieren statt auf ihre Arbeit, kämen sie nicht weit. Möglicherweise erreicht Gut auch das Gegenteil von dem, was er eigentlich will: Denn beim Lesen seines Artikels entsteht der Eindruck, er wäre gerne ein cooler Draufgänger, schafft es aber irgendwie nicht.

  • Hannes Müller sagt:

    Wieviele, die über den Artikel, die WW, Herrn Köppel und die SVP wettern, haben das überhaupt gelesen? Wohl niemand.

  • Stefan W. sagt:

    Glauben Sie im Ernst, dass Aussehen und Charisma in der Politik keine Rolle spielen? Achten die, die keine so bösen Wörter wie „sexy“ in den Mund nehmen wirklich nur rein auf Wissen, Können und die anderen inneren Werte? Könnte auch ein introvertierter und total unattraktiver Mensch Bundesrat werden? Ganz ehrlich?
    Man mag den (Teil-)Fokus auf Geburtszufälligkeiten zu Recht bedauern, aber ihn einfach zu negieren finde ich auch ein wenig arg naiv. Und den, der ihn beim Namen nennt, zu beschimpfen, finde ich scheinheilig.

  • Michael Christian sagt:

    Ein feministisch korrekter Kommentar, ohne jedes Verständnis für Ironie. Wie gut, daß die Wektwoche sich von solchem Krampf kaum beeinflussen lässt.

    • Hans Hegetschweiler sagt:

      Die Weltwoche ironisch? Selbstironisch jedenfalls nicht, die Herrn Köppel, Gut und Zeller sind alles andere als humorvolle Menschen.

    • Daniel Jung sagt:

      Sie setzen Sexismus und Polemik gleich mit Ironie? Wohlan, es ist Ihr freier Entscheid

  • Christoph sagt:

    Weltwoche völlig uninteressantes Blatt von ewiggestrigen Männer

  • Richard sagt:

    Es ist eine simple Marketingweisheit dass der Verkauf eines Produktes nicht nur von den Produkteigenschaften bzw. vom Inhalt, sondern auch von der Verpackung, dem Flair und der Person des Verkäufers abhängt. Hätte ein männlicher Vertreter des BR die Kampagne ums Energiegesetz geführt, wäre das Resultat wohl etwas nüchterner und damit sachlicher ausgefallen. Die Loreley lässt grüssen…

    • Daniel Jung sagt:

      Nicht komplett von der Hand zu weisen. Vielleicht wirk es aber auch umgekehrt. Vielleicht wirkt Bundesrätin Leuthard „sexy“, weil sie intelligent ist. Pragmatisch, volksnah. Erfolg hat. „Sexieness“ geht nicht nur über Äusserlichkeiten

      • Ron Hubber sagt:

        Mit Verlaub Hr. Jung, wenn Sie intelligent wäre, warum haben wir dann das Debakel da am Hals.
        Ich denke mal gut Aussehen ist nicht wirklich eine Kompetenz um ein Volk zu vertreten. Zumal man sich in der heutigen Schönheits-Welt einiges kaufen kann, sofern die Person dann das Geld dazu hat. Ein schönes Wochenende wünsch ich Ihnen.

  • Willy sagt:

    Bei aller Objektivität und Goodwill erkenne ich maximal Mittelmässigkeit in der Politik. National und International. Klar auch, dass die Weltwoche mit esoterischer und sexueller Fantasie viel tiefer noch im Sumpf wühlt.

  • Peier Roland sagt:

    Wenn man bescheidene Ansprüche hat, dann ist Leuthard sicher sehr sehr sexy.

  • Urs Schneider sagt:

    Eine etwas gar steile These Frau Blumer anhand von bloss drei Beispielen, wovon das dritte obendrein mehr als strapaziert ist. Beim Tagi scheint man/frau immer noch nicht über den These-Antithese Komplex hinaus gewachsen zu sein. Dem ideologischen Gegner wird stets mit Verlass vorgeworfen, was man/frau gleich selbst ebenso tut – Simplifizierung allenthalben.

  • Ruban Ponnuthurai sagt:

    Sie mag ihre arbeits gut. so ist meine Kommentar

  • André Bernard sagt:

    Profiliert und mutig. Danke, Claudia Blumer! Der Artikel ist nötig und wichtig.
    Das musste mal geschrieben werden.

  • Martin Frey sagt:

    It‘ the media, stupid! Nein, es ist nicht nur die WW. Es gibt wohl kaum einen chauvinistischeren Berufsstand als den der Journalisten. Seit ich denken kann, war bei Leuthard das Aussehen, das Lächeln, das Styling ein Thema. Wie schlicht bei allen anderen Frauen auch, die öffentlich exponiert sind, nicht nur Politikerinnen. Und das bei allen Medien, ausser vielleicht der NZZ. Das Fernsehen toppt das ganze, indem bei jeder noch so kurzen Sportpause attraktive Frauen eingeblendet werden. Bei Interviews zu jedwelchen Themen werden ausschliesslich junge, schöne Frauen interviewt, auch wenn sie nichts zu sagen haben. Unattraktive Sportlerinnen werden kaum je porträtiert. Undundund. Hier zu behaupten, Journalisten würden abgesehen von der WW solcherlei zu vermeiden suchen, ist bigott.

    • Daniel Jung sagt:

      Journalisten als Chauvinisten darzustellen ist nicht sachlich, höchstens respektlos. Und undifferenziert, weil „alle“. Leuthard besticht durch ihre bodenständige Argumentation. In diesem Sinne, ja, „sexy“. Was meiner Meinung nach nicht „sexuell erregend“ darstellt. Nennen wir es „polititisch attraktiv“? Oder was wäre Ihr Vorschlag?

      • Martin Frey sagt:

        Wo habe ich „alle“ erwähnt, Herr Jung? Sie geben sich betupft, gehen aber mit keinem Wort auf meine Aussagen inhaltlich ein. Was auch eine Aussage ist.
        Es ist Ihnen selbstverständlich unbenommen, Leuthard zu mögen, oder gar „sexy“ zu finden. Ich wüsste gerade nicht, weshalb ich dazu einen weiteren Vorschlag einbringen sollte.

  • Zimmerli Heinz sagt:

    Nein, ich war nie Freund von Bundesrätin Doris Leuthard, ich mochte ihr Lächeln und ihre Kulleraugen auch nicht. Ihre Arbeit habe ich aber nie in Zweifel gezogen, ob sie mir nun gepasst hat oder nicht. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden.
    Nach solchen Diffamierungen beginnt sie mir auch noch zu gefallen…
    Nun noch eine Frage: Wer ist denn der Cheffredaktor der „Weltwoche“? Gefällt etwa dieser Mann besser mit seinem hämischen Grinsen? Macht er denn seine Arbeit besser, wenn man seine Tätigkeit überhaupt Arbeit nennen will? Da habe ich aber nun richtige Zweifel.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.