Die Frechheit, «nein danke» zu sagen

Genug vom Fortschrittsargument: Demonstrationswanderung vor dem AKW Beznau. (Keystone)

Genug vom Fortschrittsargument: Demonstrationswanderung vor dem AKW Beznau. (Keystone)

Ende Monat stimmen wir wieder einmal über eine Glaubensfrage ab. Für ihre Gegner ist der Widerstand gegen die Atomkraft identitätsstiftend, und das ist schnell erklärt: Er stand an der Wiege der modernen Umweltbewegung als einer
Bewegung, die gesellschaftspolitisch denkt, statt nur «unberührte Natur» schützen zu wollen – wie die ältere Naturschutzbewegung. In den USA bildete sich die Umweltbewegung um 1970 im Widerstand gegen Pläne der Regierung, wider jede ökonomische Vernunft zivile Überschallflugzeuge zu bauen. Dieselbe Rolle spielte in Teilen Europas die Atomkraft. Als grünes Ur-Anliegen ist die Ablehnung der Atomkraft so dominant, dass der Kampf gegen Erdöl, Erdgas und Kohle in der ökologisch motivierten Energiedebatte manchmal etwas zu kurz kommt.

Aber warum ist die Atomkraft auch für ihre Befürworter eine Glaubensfrage? Sie verstehen sich ja mehrheitlich als liberal, propagieren den freien Markt und verabscheuen Subventionen. Die Atomspaltung ist eine Technik, die es ohne staatliche (nämlich militärische) Finanzierung nicht gäbe und die ohne Staatsgarantien nie konkurrenzfähig sein könnte: Die Versicherungsprämien wären unbezahlbar, müssten die Betreiber das volle Risiko auf dem Markt versichern.

Das atomare Credo

In der Frühzeit der Atomforschung, in den 1950er- und früheren 60er-Jahren, hatte die Elektrizitätswirtschaft kein Interesse an Atomkraftwerken. Das änderte sich erst, als Reaktoren mit militärischen Geldern entwickelt und von den USA aus aussenpolitischen Gründen zu Dumpingpreisen exportiert wurden. Es waren (auch in der Schweiz) zuerst Militärs, die die Atomkraft wollten; sowie Physiker, die mit behauptetem ökonomischem Nutzen ihre prestigereiche, aber teure Forschung legitimierten.

Es ging den Atombefürwortern aber nie um eine Kosten-Nutzen-Abwägung. «Die atomare Herausforderung» war der Titel eines 1968 in Zürich erschienenen Buchs, Untertitel: «Wir stehen vor der Wahl: Fortschritt oder Untergang». Das illustriert schön, worum es ging: um ein Credo. Noch martialischer drückte sich Wolf Häfele aus, der Direktor des deutschen Reaktorforschungszentrums in Karlsruhe: Unternehmungen wie die Atomkraft «gehören zum Sichbehaupten eines Volkes (…) auch dann, wenn der dafür zu zahlende Preis fantastisch sein wird». Dabei war Häfele durchaus kein Feind erneuerbarer Energie: Alle Energietechniken werde man nutzen müssen, schrieb er 1977. Er glaubte, man werde – zusätzlich zu Atomkraftwerken und schnellen Brütern! – Flächen in der Grössenordnung der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche mit Solarpanels bedecken müssen.

Grosse Dimensionen vs. Alternativen

Die grundlegenden Verwerfungslinien in der Energiedebatte verlaufen nicht zwischen erneuerbar und nicht erneuerbar, nicht zwischen energetischer Planwirtschaft und freiem Energiemarkt. Sie verlaufen zwischen einem Denken in grossen Dimensionen, gepaart mit einem Glauben an die Macht der Technik, auf der einen Seite und einem Denken in Alternativen, gepaart mit dem Glauben an die Gestaltbarkeit der Gesellschaft, auf der anderen Seite.

Als die Überschallflug-Gegner in den USA die machtgewohnten Technokraten besiegten, waren diese völlig überrumpelt. Als Langhaarige, Familien mit Kindern, biedere Bürger in Kaiseraugst 1975 das Baugelände besetzten, erschreckten sie das hiesige Establishment. Zwar war die vermeintlich revolutionäre Atomkraft-Gegnerschaft insgesamt eine ziemlich bürgerliche Allianz. Und doch war der Schreck nicht unberechtigt: denn das waren Leute, die nicht mehr bereit waren, die Behauptung vom zwangsläufigen «Fortschritt» einfach so hinzunehmen. Die sich erfrechten, «nein danke» zu sagen.

Wenn heute Politiker, die sonst wirtschaftsliberal denken, an der Atomkraft festhalten, ist das ein Nachhall dieses Schrecks. Auch wenn manche der heutigen Glaubenskrieger zu Zeiten von Kaiseraugst noch gar nicht geboren waren.

109 Kommentare zu «Die Frechheit, «nein danke» zu sagen»

  • Rolf Rothacher sagt:

    Diese Unterstellungen sind einfach nur lächerlich. Derzeit laufen weltweit über 600 Atomkraftwerke am Netz und weitere 400 sind in Planung oder Bau. Die Technologie ist also weltweit weiterhin hochbegehrt, weil sie die Grundlage für eine sichere Stromversorgung im Winter sein kann. Alternativen zu Atomkraftwerken sind: Wasserflusskraftwerke (im Winterhalbjahr weniger Wasser/weniger Strom), Kohle oder Gas. Die Windkraft schwankt im Winter zwischen 0% (Sturmwinde) und 100%, bietet keinerlei Versorgungssicherheit bzw. es müssten europaweit Überkapazitäten von 300%-400% gebaut werden, um 100% absichern zu können. Und Solar funktioniert im Winter gar nicht (im Schnitt 7x weniger Strom als im Sommer).
    Wer die Welt nicht mit Kohle/Gas verdrecken will, setzt auf Atomkraft.

    • Peter Meier sagt:

      „Und Solar funktioniert im Winter gar nicht (im Schnitt 7x weniger Strom als im Sommer)“. Merken Sie den Widerspruch? Also was jetzt, 7x wengier oder gar nicht? Solarpanels oberhalb der Waldgrenze in der CH ernten etwas gleich viel Strom wie solche in der Sahara. Zudem hat die CH mit den Speicherseen beste Voraussetzungen, die Energie des Sommerhalbjahres für den Winter zu speichern. Schon nur 2/3 der in der CH für Solarenergie nutzbaren Dachfläche reicht, um soviel Strom zu produzieren wie die CH-AKW. Die Energiewende ist machbar, wir müssen nur wollen!

      • Max Bader sagt:

        Die Wahrheit ist aber, dass 2014 nur 1,2% des Schweizer Stroms von Sonnenenergie produziert wurde und nur 0,1% von Windenergie. Hingegen 37,8% von Kernkraft.
        Man ist also noch meilenweit davon entfernt, die Kernkraft zu ersetzen und jetzt soll dies mit der Initiative der Grünen schon im Jahre 2029 geschehen. Das ist unmöglich und wir werden dann eine Menge Kohle- und Atomstrom importieren müssen und zusätzlich noch Milliarden für den Rückbau zur Seite stellen, weil die Stromkonzerne diese Einnahmen nicht zur Seite stellen konnten wegen der kürzeren Laufzeit.

        • Roland K. Moser sagt:

          Dann machen wir eine Initiative, dass kein Strom aus AKW und Kohle-KW importiert werden darf 🙂
          Da müssten die Linken voll mitziehen 🙂

        • P. Schmid sagt:

          Bayern hat bereits 11.5 GW an PV installiert.
          Damit lässt sich bereits die Hälfte der letztjährigen Atomstromproduktion ersetzen.
          Österreich produziert bereits heute doppelt so viel Strom mit Windkraft wie das AKW Mühleberg.
          Bis 2029 lässt sich noch viel machen, sofern man ausnahmsweise möchte. Denn neben Solar und Wind gibt es auch noch Biomasse und ein Ausbau der Wasserkraft.

        • Thomas Jobs sagt:

          @ Max Bader:
          wir stehen auch erst am Anfang der EW!

    • Martin Thalmann sagt:

      Absolut richtig. Wir müssten den Mut haben in der Schweiz neue, unterrirdische Atomkraftwerke zu bauen. Dann wären diese auch im Attentatsfall sicher und es würde bei einem Gau nicht sofort Gase austreten.

      • Renata Rubina Rolischo sagt:

        Genau, der Atommüll unterirdischer Kraftwerke ist dann belanglos, oder?

      • Thomas Jobs sagt:

        @ Martin Thalmann:
        so wie in Lucens, wo nach all den Jahren plötzlich ein erhöhter Tritiumwert im Sickerwasser festgestellt wird…

    • Gerhard Engler sagt:

      @Rothacher: Sie unterliegen der Illusion, dass sich Erdöl/Gas/Kohle grösstenteils durch Atomenergie ersetzen lassen. Das ist völlig unmöglich. 90% des weltweiten Energiebedarfs werden mit fossilen Energieträgern gedeckt (vor allem Autoverkehr). Selbst wenn die Anzahl Atomkraftwerke verzehnfacht würde, wo wäre das immer noch deutlich unter 50% des weltweiten Energieproduktion. Atomenergie ist keine Lösung.

    • Luzia Keller sagt:

      Eine Frage an die Initiative-Gegner sprich AKW-Befürworter:
      Wären Sie bereit
      a) sich bei Ihrer Gemeinde einschreiben zu lassen und bei einer AKW-Katastrophe an vorderster Front bei Notarbeiten Einsatz zu leisten?
      b) Land/Wohneigentum bis ca. 200 km zu einem AKW zu kaufen und selber zu bewirtschaften/bewohnen?

      • Patrick Hofstetter sagt:

        Eine Antwort:
        a) Als Militärdienstpflichtiger leiste ich sowieso an vorderster Stelle Einsatz, egal, ob um welche Art Krise oder Katastrophe es sich handelt. Wobei eine KKW-Katastrophe in den nächsten 100 Jahren m.b.M.n. unwahrscheinlicher ist als ein militärischer Angriff.
        b) Natürlich, ich habe mein Haus vor 2 Jahren gekauft in weniger als 30km Distanz, und ich würde dasselbe auch in 3km Distanz tun, wenn in meiner Heimatgemeinde ein Kernkraftwerk stünde.

        Nachtrag c) Es heisst tatsächlich Kernkraftwerk und nicht Atomkraftwerk. Die Energie stammt aus dem Kern – atomare Energie finden Sie eher in einem Holzfeuer. «AKW» wird von Gegnern zwar gerne verwendet, weil das «Atom» im Gegensatz zum «Kern» negativ konnotiert ist; physikalisch gesehen ist jedoch nur das KKW korrekt.

        • Thomas Jobs sagt:

          @ Patrick Hofstetter:
          zum Glück sind sie nicht repräsentativ für die Schweiz und ob A oder K ist irrelevant, das ist reine Wortklauberei!

    • Stefan W. sagt:

      Wir produzieren mit unserem halben Hausdach rund 11 MWh pro Jahr, das ist ungefähr gleich viel, wie wir verbrauchen (Wärmepumpe, Warmwasser, Auto, Haushaltsstrom).
      Zugegeben, im Winter deutlich weniger als im Sommer, aber unterm Strich und übers Jahr genug. Es gibt also kein Problem mit der Produktion, sondern nur mit der Speicherung. Anstatt Speicherkraftwerke an ausländische Investoren zu verscherbeln, sollte die Elektrizitätswirtschaft mal ein wenig kreativ sein. Für Solarenergie gibt es ein gigantisches Entwicklungspotential allein nur schon auf den sonst ungenutzten Hausdächern. Und die Investitionskosten sind vergleichsweise niedrig. Wer da immer noch behauptet, das „gehe nicht“ hat wohl eher politische als rationale Gründe.

      • Maciej Pietrzak sagt:

        @Stefan W. Sie produzieren Ihren von uns subventionierten Strom dann, wen wir ihn am wenigsten brauchen.

        • Thomas Jobs sagt:

          @ Maciej Pietrzak:
          OK, dann überlegen sie sich doch folgendes:
          wann wird im Tagesverlauf am meisten Strom verbraucht? Wann produzieren PV-Anlagen am meisten Strom?
          Wenn sie beide Fragen mit „Mittag“ beantworten, dann bemerken sie, dass sie Nonsens erzählt haben!

      • Rolf Bombach sagt:

        Eine vierköpfige Familie verbraucht etwa 26 MWh Strom im Jahr. Bedenken Sie bitte, dass rund 2/3 des Verbrauchs ausser Haus stattfinden. Sie müssten also Ihre Produktion mindestens verdoppeln.

        • Ian Hope sagt:

          Solarstrom von privaten Hausdächern kann auch gewerbliche und industrielle Betriebe speisen. Und das Ganze funktioniert auch umgekehrt, wenn auf Produktionshallen PH installiert wird.

          Das heisst, für den Stromverbrauch an meinem Arbeitsplatz und für den Transport dorthin werde ich keine Solarzellen auf meinem Dach brauchen.

        • Emil Eugster sagt:

          2/3 des Schweizer Stroms werden mit Wasserkraft hergestellt. Wenn die Familie von Stefan W. das eine Drittel selber herstellt und die anderen Schweizer es ihnen gleich tun, dann haben wir das Ziel erreicht und brauchen keine Atomkraftwerke oder Atom- und Kohlestromimporte mehr.
          Zusätzlich lassen sich die EE bis 2029 noch weiter ausbauen und wenn man endlich die Elektroheizungen und Elektroboiler bis dann durch effektiveres Systeme (Solar, Holz, Fernwärme, Wärmetauscher usw.) und Dämmung ersetzt, ist seitens der Produktion und Speicherung von Strom auch gar nicht so viel nötig.
          Firmen-, Lagerhallen-, Turnhallen, Fabrikhallen-, Stadion-, Bahnhofs, Museums-, Stalldächer usw. haben wir für PV und Wärme zusätzlich als Reserve.
          Was meinen sie?

        • P. Schmid sagt:

          Bedenken Sie bitte, dass auch Schulen, Turnhallen, Scheunen, Lagerhallen, Parkplatzflächen, Einkaufsläden, Kasernen, Büros, Bahnhöfe, Spitäler, Gewerbe, Industrie etc. über Dächer verfügen und auch Fassaden, Schallschutzwände, Lawinenüberbauungen, Staumauern etc. mit PV-Modulen bestückt werden können.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Rolf Rothacher:
      31 von 195 Ländern Weltweit nutzen Atomstrom entspricht 12%.
      Weltweit sind 64 AKW in Bau, das älteste seit 1973!
      So ist die Faktenlage, wenn man sie neutral betrachtet Herr Rothacher!
      Wo werden Überkapazitäten gebaut? Bitte belegen! Alleine die in D geplanten 5 grossen Kohlekraftwerke sind sistiert.

  • Ulrich Konrad Schweizer sagt:

    Man kann alles beliebig verdrehen und hoffen, dass es viele nicht merken. Den Gegnern der Atomkraft geht es um viel mehr, als nur um Energie und Sicherheit.

    • Chris Stoffer sagt:

      Ja man könnte meinen es geht denen darum, die Umwelt möglichst stark zu verschmutzen. In der Regel handelt es sich beim KKW Gegner um eine naive, dümmliche Person, die Grünen Unsinn schwafelt und dann 4 mal pro Jahr in die Ferien fliegt und somit mehr CO2 produziert als ein Verkäufer, der pro Jahr 100’000km Auto fährt.

      • Urs sagt:

        Danke für ihren hilfreichen, weitsichtigen Kommentar.

      • Daniela sagt:

        Anekdotenwissen ist kein Faktenwissen…

      • Thomas Jobs sagt:

        @ Chris Stoffler:
        im weltweiten Mittel wurde der CO2-Ausstoss bei AKW auf 60g CO2/kWh berechnet. Bei den neusten Lagerstätten in Namibia mit mickrigem Gehalt sind es schon 160g CO2/kWh! Zur Erinnerung: Wind macht 14g und PV 38g CO2/kWh.

        • Urs sagt:

          Möglicherweise weiss Herr Stoffler nicht, was PV bedeutet. Mir scheint, er ist auf Erdölverbrennung fixiert. PV = Photovoltaik = direkte Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie mittels Solarzellen.

    • Michael sagt:

      Korrekt, ihnen geht es auch um Nachhaltigkeit. Sie wollen ihren Kindern eine Welt hinterlassen, die nicht strahlt. Wo das Grundwasser nicht durch vergrabenen radioaktiven Abfall verseucht wird. Wo keine strahlenden Ruinen auf den Wiesen stehen. Bei den AKW Befürwortern hat man nur das Gefühl, das sie nach dem Motto – nach mir die Sintflut agieren.

  • werner boss sagt:

    Einmal mehr geht es dem Autor doch im wesentlichen um die Suche nach den Schuldigen. Und genau die habe ich doch leicht anders in Erinnerung. Aber das bringt uns auch nicht weiter, immerhin wir sind uns soweit einig, dass es ein Fehler war überhaupt AKW s zu bauen. Nur dem sei entgegnet, dass wir möglicherweise heute keine Wälder und keine Obstbäume mehr hätten, denn die wären alle an den giftigen Gasen aus den Kohlekraftwerken eingegangen. Oder aber der ganze Jurabogen würde von Genf bis in den Aargau mit brummenden und flatzenden Windrädern vollgestellt sein. Nur eines würde sicher nicht passieren, dass sich die Menschen einschränken im Verbrauch und anderen lieben Freiheiten.

  • Ryffel sagt:

    Es ist zur Hauptsache eine Machtfrage. Wie sich ein Staat bzw. die Wirtschaft entwickeln will, hängt von der zur Verfügung stehenden Energie ab. Quantitatives Wachstum ohne Rücksicht auf Platzverhältnisse, Umwelt? Da ist eine konzentrierte Energieproduktion gut. Sie bringt die Macht um den Rest zu beherrschen. Eine dezentralisierte (bis aufs 0-Energie-Haus) Energieproduktion passt der herrschenden Elite nicht. Diese Produktionsart macht unabhängig. Und das passt nicht recht in nach Machstrukturen gierende Politiker.

    • Arthur Angst sagt:

      Wow Ryffel – „Machtfrage“ tönt gut. Zum Glück lässt sich die Physik von solchen Sprüchen nicht beeindrucken.

      • Thomas Jobs sagt:

        @ Arthur Angst:
        welcher Stromkonzern will, dass sein Kunde plötzlich zum Lieferanten wird? Macht in Reinstform!

    • Gerhard Engler sagt:

      @Ryffel: Wie erklären Sie, dass die Kantonsregierungen jeweils einige Tausend Franken an Subventionen zahlen für 0-Energie-Häuser?

  • Toni sagt:

    Angesichts Fukushima, Tchernobyl etc. von „Glaubensfrage“ zu sprechen ist doch irgendwie „Thmea verfehlt“.

    • Chris Stoffer sagt:

      Nein, weil Ihre aussage genau bestätigt, dass sie keine Ahnung haben, von was Sie sprechen.

      Tschernobyl ist bei allen Schweizer (und allgemein allen westlichen, Japanischen, Chinesischen oder Indischen Reaktoren) physikalisch unmöglich. Der Reaktor war nicht gebaut um Strom herzustellen, wurde aber dazu umfunktioniert. Gleichzeitig haben sie noch experimentiert und weil dabei das Sicherheitssystem Einschritt, wurde das noch ausgeschaltet (dies ist zb nicht möglich bei unseren KKW).

      In Japan stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, KKWs zu bauen wegen Erdbeben und besonders den Tsunamis. Gegen Erdbeben absichern ist technisch einfach, aber teuer. Bei uns gibt es dieses Problem aber nicht.

      • Thomas Jobs sagt:

        @ Chris Stoffel:
        die Ursache ist total schnurz, wenn man die Auswirkungen anschaut…!

        • Patrick Hofstetter sagt:

          @Thomas Jobs: Aber nicht, wenn man die Auswirkungen vermeiden kann! In Fukushima wurde die Mauer gegen die Meeresflut übrigens 5m tiefer gebaut, als die Fluthöhen der 1960er Jahre gemessen wurden. So etwas ist tragisch und grob fahrlässig, aber ohne zweifel vermeidbar. Die schweizerische Sicherheitskultur mit ihren mehrfach redundanten Sicherheitssystemen mag den Betrieb unserer KKW zwar verteuern, ist aber allemal eine Versicherung gegenüber menschlichem Versagen, sogar mehrfachem.

      • P. Schmid sagt:

        Das AKW Mühleberg steht unterhalb eines Staudamms, welcher bereits bei einem kleineren Erdbeben zerstört werden könnte und das AKW mit einer viel grösseren Flutwelle überfluten würde.

  • Rudolf Wildberger sagt:

    Wie Hänggi sehe ich auch die Atomausstiegsdebatte als Kampf um den rechten Glauben. Wie alle Glaubenskämpfe bringen sie auch Intoleranz, verketzern des Widersachers mit blindem Mistrauen. Wünschbar wäre eine sachlichere möglichst wissensbasierte Auseinandersetzung über Vor- und Nachteile verschiedener Energiekonzpte. Dazu gehören auch die impliziten gesellschftlichen Wertvorstellunge, die gewöhnlich unter den Tepich gekehrt werden.
    Die Voraussetzung ist aber, das naturwissennschftliches Wissen in den Schulen wieder mehr gewichtet wird, was in der Folge der Fortschrittsmüdigkeit ausgedünnt wurde. Wer nichts weiss muss alles glauben.
    Die hier skizierten Vorstellungen sind mit dem heutigen Zeitgest ein wenig illusorisch, aber der Mainstream kann auch wieder ändern.

  • Martin Thalmann sagt:

    Wir stellen unsere 4 Atromkraftwerke ab und beziehen dann vermehrt nicht klimaneutralen Strom. Zudem sind alleine in Frankreich über 140 Kraftwerke in Betrieb und die werden nicht stillgelegt. Das ist doch alles Augenwischerei. Mit was decken wir den vermehrten Strombedarf – sicherlich nicht mit Solarstrom.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Martin Thalmann:
      mit Atomstrom produzieren wir mehr CO2, als mit PV und Wind! Und die EW ist nicht nur PV alleine…

  • P. Schmid sagt:

    Abgesehen davon, dass die Schweizer Wasserkraftwerke mehr Strom produzieren können, als die Schweiz verbrauchen kann und deren Speicherkapazität monatelang reicht: Während die AKW Leibstadt und Beznau I in der Schweiz ungeplant über mehrere Monate bzw. sogar Jahre ausgefallen sind, produzieren Wind- und Solarkraftanlagen tatsächlich jeden Tag Strom.
    Gemäss IAEA sind weltweit nur 449 AKW am Netz und nur 60 AKW im Bau, wobei in diesem Jahr weltweit erst ein einziger Neubau initiiert worden. Kein Wunder hat Atomstrom trotz massiven Subventionen seit 1997 40% an Marktanteil verloren. Selbst in Atom-China wurde die Atomenergie bereits vor 4 Jahren von der Windenergie überholt.

    • Nicolas Richard sagt:

      Sonnen- und Windstrom sind Flatterstrom. Deshalb lassen sie sich nicht mit Atomstrom vergleichen, wie das links-grüne Politiker tun. D.h., für jede kWh Solarstrom braucht es im Hintergrund eine kWh Bandstrom aus konventioneller Produktion (AKW, Kohle, Wasser), damit das Netz stabil bleibt bei Windflaute und Sonnenstreik. An nebligen Wintertagen funktioniert die Schweiz mit 70% Atomstrom! Ohne diesen wären die Wasserspeicher innert Tagen geleert.

      • Renata Rubina Rolischo sagt:

        Und um dieses Problem zu lösen, kann man:
        a) Am Netz arbeiten (was ohnehin über kurz oder lang geschehen muss), an der Speicherkapazität arbeiten, an Bezugsmodellen, an dezentraler Energieerzeugung auf verschiedenste Arten, an…
        b) behaupten, dass gehe über den Weiterbetrieb der AKW bis ans Ende aller Tage, und basta.

        Warum b)? Welches Zukunftsproblem löst Denkweise b)? Wohin mit den Abfällen? Woher den Rohstoff beziehen? Atomenergie ist endlich (Vorkommen).

        Schade, wird so einseitig gedacht. „Gegen AKW“ = „grüner Phantast“. Ich wäre sehr dafür, auch mal Chancen zu sehen, weltpolitisch Unabhängigere Energieversorgun, Umweltschutz… Aber für so eine Diskussion scheint niemand bereits zu sein. Dann lieber die langhaarigen Yetis beschimpfen…

        • Peter Krummbuckel sagt:

          Wir könnten die ganze Industrie nach China und Indien auslagern und uns zu einem 3. Weltland degardieren. Das geht, aber zu welchem Preis? Einen Vorteil hätten wir, die unsäglich hohe Einwanderung würde auf einen Schlag zurückgehen – im Gegenteil, die Schweiz würde zu einem Auswanderungsland werden.

      • P. Schmid sagt:

        Dänemark hat im Gegensatz zur Schweiz überhaupt keine flexiblen Wasserkraftwerke und auch keine Stromspeicher und hat zudem eine geringere Vernetzung mit den Nachbarländern als die Schweiz. Trotzdem konnte Dänemark letztes Jahr seinen 43% Windstromanteil ganz ohne Speicher problemlos aufnehmen. (Die Schweiz hatte letztes Jahr nur 33% Atomstromanteil). Dezentraler Solarstrom entlastet tatsächlich das Netz. Trotz höherem Tagesstromtarif und viel Solarstrom müssen die Deutschen Kohlekraftwerke am Tag ihre Stromproduktion erhöhen.
        Warum lügen Sie Herr Richard?

        • P. Schmid sagt:

          Da die Hälfte der Schweizer Atomkapazität momentan ungeplant fehlt und auch in Frankreich Dutzende AKW unerwartet ausgestiegen sind, kann übrigens unmöglich 70% des Schweizer Strombedarfes mit Atomstrom gedeckt werden.

        • Luzia Keller sagt:

          Richtig P. Schmid! Dänemark wie Österreich sind Vorbilder was erneuerbare Energie im eigenen Land anbelangt in Europa. Die Gegner hier sägen auf dem eigenen Ast, auf dem sie ihre Lobbyingarbeit verbreiten. Geld kann das niemals aufwiegen, was eine AKW-Katastrophe erwirken würde! Abschalten ist das einzig vernünftige und richtige Signal für uns und unsere Nachkommen!

          • P. Schmid sagt:

            Obwohl Dänemark hat 0% Atomstrom und Belgien hat 50% Atomstrom und trotzdem hat Belgien einen wesentlich tieferen CO2-Ausstoss pro Kopf als Belgien.
            Auch hat Dänemark im Gegensatz zu Belgien tiefere Industriestrompreise und kein Milliardenloch im Rückbaufonds.
            Zudem erhöht Dänemark seinen erneuerbaren Stromanteil stetig.
            Dänemark ersetzt fossile Heizungen durch effiziente Wärmepumpen. Dank dem hohen Windstromanteil wird dadurch der CO2-Ausstoss zusätzlich massiv reduziert. Zudem erhöht sich dadurch die Speicherfähigkeit des Netzes, da Wärmeenergie ausgesprochen günstig gespeichert werden kann.
            Seltene Windstromspitzen sind im Gegensatz zu seltenen Atomunfällen übrigens völlig irrelevant.

        • Rolf Bombach sagt:

          Die Schweiz hat also 33% Atomstrom, Dänemark hat 33% Kohlestrom, das ökologische Vorbild kann ich da nicht erkennen. Diese Kohlekraftwerke sind die Stromspeicher, schaltet man eins ab, dann speichert es den Strom in Kohle (ja, da muss man jetzt buchhalterisch rechnen können). Im Juli 15 hat die dänische Windkraft 140% des Eigenbedarfs produziert, was natürlich nicht aufgenommen werden konnte. Mittlerweile werden dort die bei uns verpönten Elektroheizungen wieder eingebaut. Ein weiterer Ausbau scheitert mittlerweile am Widerstand der Bevölkerung. Der Strompreis ist dafür bei 30c angekommen, gemessen an der Kaufkraft also so um 40 Rp/kWh. Ihre Meinung über Netzentlastung durch Solarstrom könnte sich ändern, wenn Sie mal mit einem Übertragungsnetzbetreiber reden würden.

          • P. Schmid sagt:

            Dänemark hat 0% Atomstrom und Belgien hat 50% Atomstrom und trotzdem hat Dänemark einen wesentlich tieferen CO2-Ausstoss pro Kopf als Belgien.
            Auch hat Dänemark im Gegensatz zu Belgien tiefere Industriestrompreise und kein Milliardenloch im Rückbaufonds.
            Zudem erhöht Dänemark seinen erneuerbaren Stromanteil stetig.
            Dänemark ersetzt fossile Heizungen durch effiziente Wärmepumpen. Dank dem hohen Windstromanteil wird dadurch der CO2-Ausstoss zusätzlich massiv reduziert. Zudem erhöht sich dadurch die Speicherfähigkeit des Netzes, da Wärmeenergie ausgesprochen günstig gespeichert werden kann.
            Seltene Windstromspitzen sind im Gegensatz zu seltenen Atomunfällen übrigens völlig irrelevant.

      • Luzia Keller sagt:

        Das einzige was flattert wie der Wind ist offenbar Ihre Gesinnung zu erneuerbaren Energien, Nicolas Richard. Ohne Atomstrom sind wir unabhängiger und vor allem: sicherer als bisher!

      • Stefan Bräuer sagt:

        Als ich noch in der Ausbildung war, da hiess es, Bandenergie ist minderwertig. Darum gibt es Niedertarif, um den Stromverbrauch in die Nacht zu verlegen. Erst wenn es Niedertarif tagsüber gibt, glaube ich an die fehlende Bandenergie! Ich muss meinen Boiler noch immer in der Nacht laden, auch wenn ich Solarstrom bezahle.
        Weiter hiess es bei meiner Besichtigung des KKW Gösgen in den 80er Jahren, dies wäre für etwa 30 Jahre gebaut – ich staunte dazumal, dass sich das lohne und staune jetzt, dass es nun auf einmal 50 und mehr Jahre sicher sein soll.

      • Thomas Jobs sagt:

        @ Nicolas Richard:
        der einzige Flatterstrom kommt aus unseren Schrottmeiler, welche manchmal laufen, dann wieder nicht und dann wieder und dann wieder nicht! PV und Wind lassen sich mit der Meteo sehr gut berechnen!
        In Zukunft füllen wir die Pumpspeicherseen mit Überschuss aus EE.

    • Arthur Angst sagt:

      P. Schmid, Sie spielen nicht fair. Die Schweizer Wasserkraftwerke können knapp die Hälfte der in der Schweiz gebrauchten elektrischen Energie erzeugen. Mit „mehr Strom als die Schweiz verbraucht “ entstellen Sie die Tatsachen (vielleicht könnte die installierte Leistung genügen).

      • P. Schmid sagt:

        Falsch Herr Angst. Die Schweizer Wasserkraftwerke können maximal 15’350 MW produzieren (BFE Elektrizitätsstatistik). Im Schnitt verbraucht die Schweiz allerdings nur 6’800 MW.
        Und die Speicherkapazität der Stauseen ist wesentlich grösser als Windflauten und Nächte jemals gleichzeitig andauern könnten. Bei viel Wind und Sonne = Wasser bleibt oben oder wird gar gepumpt. Bei wenig Wind und Sonne = Wasser kommt runter.

        • Arthur Angst sagt:

          P. Schmid, können oder wollen Sie den Unterschied zwischen Energie und Leistung nicht sehen?
          Die Speicherkapazität der Stauseen kann Flauten oder Nächte überbrücken, aber sie können nicht genügend Sonnenenergie für den Winter speichern.

          • P. Schmid sagt:

            Im Winter wird jedoch immer mehr Windstrom produziert. Im Januar 2014 haben die Dänischen Windfarmen über 61% des Strombedarfs gedeckt.
            2011 hat die Schweiz 150% so viel Strom importiert und exportiert wie es selbst verbraucht hat.
            Wenn die Schweiz das im Jahr 2011 mit 150% konventionellen Strom aus Europa kann, kann sie das im Jahr 2029 auch zu 30% mit europäischen Windstrom. Gemäss EEA kann Europa 1000 mal mehr Strom mit Wind produzieren, als die 5 Schweizer AKW produzieren könnten (wenn sie denn ausnahmsweise nicht unerwartet stillstehen würden). Berücksichtigen Sie auch, dass die Europäischen Uranminen längst versiegt sind. Das heisst langfristig betrachten haben wir gar keine Alternative.

  • Louis Odermatt sagt:

    Die ewigen Gegner der AKW-Technologie sahen ihre grosse Chance nach Fukushima. Man argumentierte, dass sich das „wahre“ Restrisiko der Atomtechnik in einem hochindustriellen Land eindeutig gezeigt hätte – und dass diese Technik effektiv nicht beherrschbar sei. Das ist nach allem was wir aus Japan wissen nicht wahr: Japan hat seine AKW an den gefährdeten Küsten sträflich unterdimensioniert: Der effektive Schutz gegen Tsunami war gemeinsam von Behörden und Betreiber grob unterschätzt -trotz mehrjähriger internationaler Kritik (IAEA, OECD). CH-KKW sind sind viel sicherer. Zum anderen sahen die Subventionsjäger ihre Stunde gekommen. Vorallem Organisationen wie SwissClean Tech&Co möchten mittels AKW-Ausstieg und Energiewende nun Subventionen vom Stromkunden in Milliardenhöhe abkassieren.

    • Jack Stoffel sagt:

      Odermatt: Ausgerechnet ein AKW-Fan bezeichnet jemanden als Subventionsjäger. Danke für den Witz.
      Selbstverständlich finanzieren Sie Ihr nächstes ewig strahlendes Projekt ohne einen Rappen Steuergelder und tragen ganz allein sämtliche denkbaren Risiken – inklusive Versicherungsrisiko, gell.

    • Emil Eugster sagt:

      Wie viel kostet es, wenn wir nicht aussteigen?
      Wieviel kostet die kWh Strom aus neuen Schweizer Atomkraftwerken in 10 Jahren … ah, nein, auch wenn wir morgen eins bewilligen geht es 15 Jahre bis es Strom ins Netz einspeist … ah nein, kein Privater, will in AKWs investieren also, wenn das Parlament die 15 Milliarden Baukosten bewilligt hat und es dann eben in 20 Jahren Strom ins Netz speist?
      Um es kurz zu machen.
      Wieviel kostet die kWh Schweizer Atomstrom 2037 und wie berechnen sie das?
      Und als Vergleich.
      Wieviel kostet die kWh Schweizer PV-/ erneuerbare/ Wasserstrom usw. 2037 und wie berechnen sie das?

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Louis Odermatt:
      über die Abermilliarden an Subventionen für die AKW dürfen sie als AKW-Mitarbeiter natürlich nicht sprechen, da sie sonst vom Chef einen Rüffel bekommen…!
      Beznau auf einer Insel im Fluss, Mühleberg unter einem Staudamm – auch die Japaner haben gesagt „bei uns nicht“!

  • Max Bruppbacher sagt:

    Welt weit wurden total ungefährseit 1950 ca 600 AWS gebaut und betrieben. in der selben zeit zählen wir 30 Unfälle der Stufe INES4 und schwerer.
    5% aller reaktoren haben im laufe ihrer lebenszeit einen schweren Unfall!
    Ein viel höheres Risiko als überall sonst in unserem Alltag!
    Würden sie noch fliegen wenn jedes 20 flugzeug abstürzen würde? würden sie noch telefonieren wenn jedes 20te telefon explodiert wenns sies ans ohr halten?Würden sie ein Bier trinken, wenn sie wüssten dass jedes 20. vergiftet wäre?
    Wenn es aber um AKWs geht dann sind wir aus irgendeinem grund bereit dieses risiko einzugehen..

    • Rolf Bombach sagt:

      Im Jahr sterben in Europa 100’000 Menschen an Verkehrsabgasen. Also ein Vielfaches der Opfer aller Nuklearunfälle auf der Erde. Ich gehe zu Ihren Gunsten davon aus, dass Sie keine Kraft aus Verbrennungsmotoren beanspruchen. Ach ja, in Deutschland (das ist dort, wo unser fehlender Strom im Winter herkommt) wurden rund 200 Ortschaften wegen des Braunkohletagebaus zwangsumgesiedelt. Ihre „Wahrscheinlichkeitsrechung“ halte ich übrigens für verbesserungsfähig.

      • Thomas Jobs sagt:

        @ Rolf Bombach:
        netter Versuch, aber KEIN Fahrzeug auf den Strassen dieser Welt wird mit einem Atomreaktor angetrieben! Sie vergleichen also Äpfel mit Birnen.

      • P. Schmid sagt:

        Nach einer Atomkatastrophe gibt’s zwangsläufig mehr Krebsfälle. Das Hauptproblem sind allerdings nicht die Krebserkrankungen sondern die Tatsache, dass Tausende Quadratkilometer nicht mehr bewohnt werden können und nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen.
        99% der Fläche einer Windfarm kann übrigens nach wie vor landwirtschaftlich genutzt werden. Das ist bei einer Uranmine nicht der Fall. Wobei die Europäischen Uranminen bereits versiegt sind obwohl Atomenergie nur 2% des Weltenergiebedarfs deckt.

  • Luzia Keller sagt:

    Es fragt sich jetzt, welches Land intelligentere Entscheide gefällt hat und gar nie ein Atomkraftwerk auf seine Bevölkerung los lies. Sehen wir doch mal auf unseren Nachbarstaat Österreich: das einzige AKW Zwentendorf wurde zwar gebaut in der verwegenen Annahme der damaligen Regierung, dass es dann mit offenen Armen vom Volk gut geheissen werde. Als aber eine hastig anberaumte Volksbefragung vor dem endgültigen Start der Atomkraft ein happiges NEIN DANKE der Österreicher zutage brachte, war die Konfusion gross. Heute steht dieses AKW zu Anschauungszwecken frei zugänglich im Land und Österreich steht immer noch nicht still – im Gegenteil. Also bitte einfach demütiger werden in der Schweiz und die Initiative mit einem JA zur Abschaltung besiegeln. Es wird uns allen gut gehen.

    • Rolf Bombach sagt:

      Und wo genau sehen Sie den Standort für das Schweizer Kohlekraftwerk? Österreich hat 20% Kohlekraft und verfügt über 570 thermische Kraftwerke mit insgesamt 8 GW installierter Leistung. Irgendwoher müssen die 167 g/kWh CO2 ja herkommen.

      • P. Schmid sagt:

        Die Schweizer AKW-Betreiber bzw. Besitzer haben sich bei zahlreichen Kohlekraftwerken im Ausland fernab der Schweizer Grenze beteiligt, weil ihnen der CO2-Ausstoss tatsächlich komplett egal ist und die Versorgungssicherheit aus ihrer Sicht eine untergeordnete Rolle spielt.

  • Stephan Huber sagt:

    Eine Initiative, welche ein Verbot einer Technologie unkritisch für alle Zukunft stipuliert, ist einer Wissenschaftsnation unwürdig und deshalb zu verwerfen.

    • Paul Levi sagt:

      Sorry, aber nichts wird für alle Zukunft stipuliert (musste ich nachschlagen). Wenn wirklich in Zukunft die Wissenschaft neue Erkenntnisse hat, dann kann das Volk ja leicht die Verfassung wieder ändern. Man darf aber nicht vergessen, dass die Schweiz keine AKW-Industrie hat. Unsere AKWs wurden allesamt vom Ausland gebaut. Es ist also nicht so, dass der Wissennation Schweiz gross etwas verloren ginge.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Stephan Huber
      Eine Wissenschaftsnation, welche ohne Volksentscheid alleine unter Wirtschaftsbossen und geschmierte Politiker den AKW-Einstieg stipuliert ist eine Diktatur und keine Demokratie!
      .
      Und zum merken: die Wissenschaftler in der Schweiz dürfen weiter an Fission und Fusion forsche, denn das hat mit den geordnetem Null und Nichts zu tun!

  • Arthur Angst sagt:

    P. Schmid, ich wäre auch froh, wenn die AKWs abgeschaltet werden könnten. Als Ersatz müssten bei den heutigen Kenntnissen mehr als tausend grosse Windgeneratoren gebaut und die Speicherkapazität der Stauseen vervielfacht werden. Das wird aber von den Umweltverbänden wie der Stiftung für Landschaftsschutz, WWF und Greenpeace verhindert. Und unqualifizierte Aussagen wie die Ihren, die Energie und Leistung fröhlich vermischen, helfen auch nicht weiter.

    • Paul Levi sagt:

      Das ist gar billig, den Umweltorganisationen plötzlich die Schuld zu geben. Diese Umweltorganisationen waren ja auch dagegen, dass AKWs gebaut werden und trotzdem wurden diese gebaut. Das soll bei Windgeneratoren und Stauseen plötzlich nicht mehr gehen?

      • Rolf Bombach sagt:

        Dann blättern Sie doch mal im Geschichtsbuch etwas weiter zurück. Beznau und Mühleberg wurden u.a. auf starken Druck gewisser Naturschutzverbände gebaut, welche sich vehement gegen den Ausbau der Wasserkraft im Mittelland gestemmt haben. Der Widerstand gegen Wasserkraft hat bei den Umweltorganisationen jahrzehntelange Tradition, sozusagen.

    • P. Schmid sagt:

      Österreich produziert bereits heute doppelt so viel Strom mit Windkraft, wie die Schweiz mit dem AKW Mühleberg. Bayern produziert bereits heute fast 4 mal so viel Strom mit seinen Dächern, wie die Schweiz mit dem AKW Mühleberg. Ausserdem gibt’s noch Biomasse und Wasserkraftausbau.
      Im Landsschaftschutz sitzen übrigens viele FDPler, welche sich in keinster Weise für Umweltschutz interessieren und bis vor Kurzem sogar einen Atomkraftausbau gefordert haben.

      • Rolf Bombach sagt:

        Unnötig zu erwähnen, dass Bayern rund doppelt so gross ist wie die Schweiz und dass tendenziell weniger Alpen rumstehen. Und dass gelegentlich ganze Wälder für PV-Freiflächen umgeholzt werden. Und was der Verteilnetzumbau allein schon bis jetzt gekostet hat. Wer meint, die Sonne schreibe in DE keine Rechnungen, hat wohl die Tragweite von §13(2) EnWG in Verbindung mit §10-§14 EEG immer noch nicht verstanden. Und siehe da, schon wieder stieg die EEG-Abgabe.

        • Henri Brunner sagt:

          Es werden nicht nur Wälder abgeholzt – es wurde auch bestes Weideland mit riesigen Flächen von PV überdeckt – eine Frage der Rechnung halt (Subventionen, Einspeisevergütungen – das neue Gold).
          Deshalb auch ist der Preis für elektrische Energie etwa 4x so hoch wie in der Schweiz. Die Energiewende wird DE rund 500 Milliarden kosten – aber wir in der CH sollten uns nicht sehenden Auges in solche Abenteuer stürzen.

          • P. Schmid sagt:

            Falsch. Zwischen 1970 und 2012 wurde Atom- und Kohlestrom in Deutschland mit über 600 Milliarden Euro Steuergeldern gefördert; die Erneuerbaren Energien dagegen nur mit 67 Milliarden Euro, aber nicht über Steuern, sondern über den allgemeinen Strompreis.
            Die EE-Industrie schaffte hunderttausende Arbeitsplätze und hat die jährlichen Energieträgerimportkosten um weit über 10 Milliarden Euro reduziert. Während Frankreich eine Rekordarbeitslosigkeit und eine Rekordverschuldung im Atomsektor ausweist, ist Deutschland Exportweltmeister.
            PV-Anlagen auf Ackerflächen erhalten übrigens keine Einspeisevergütungen in Deutschland.

        • P. Schmid sagt:

          Die Gebäudearealfläche der Schweiz beträgt über 1600 km^2. Wenn nur schon 10% dieser bereits verbauten Fläche mit Photovoltaikmodulen bestückt wird, kann mehr Strom produziert werden als mit sämtlichen 5 Schweizer AKW (selbst wenn sie denn ausnahmsweise allesamt Strom produzieren würden).
          Da die Gebäude allesamt bereits vernetzt sind, muss das Netz nicht ausgebaut werden, sondern wird tatsächlich entlastet (der Niedertarif kann in den Mittag verschoben werden und die Elektroboiler können am Mittag anstatt während der Nacht eingeschaltet werden).
          Mit den grosszügigen Einspeisevergütungen für das neue AKW in England kann nahezu 10 mal so viel Windstrom produziert werden.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Arthur Angst:
      Heute werden in der Schweiz ca. 40 Pumpspeicherwerke mit einer Pumpleistung von 1750MW betrieben. Das entspricht der Hälfte der Leistung des schweizerischen AKW. Diese Pumpen brauchen heute ungefähr die Jahresproduktion des AKW Mühlebergs. Weitere Pumpspeicherwerke mit einer Gesamtleistung von 2400MW sind in Bau.
      Am Ende des Ausbaus haben wir also total 4150MW und die werden dann nicht mit Atomstrom, sondern mit dem Überschuss aus EE gefüllt!
      Übrigens: mit den 35’000 von der Atomlobby und ihren politischen Helfern blockierten KEV-Anträgen könnten sofort 50% der AKW substituiert werden!

      • Arthur Angst sagt:

        Auch Sie Jobs! Was nützt die installierte Leistung bei leeren Seen? Im Winter wären diese in ein paar Tagen leer.Wenn hier nur Leute schreiben dürften, die den Unterschied zwischen Energie und Leistung kennen, wäre das Forum sehr dünn.

        • P. Schmid sagt:

          Gemäss BFE (Füllungsgrad Speicherseen) haben die Speicherseen im Mai 2016 ihr Minimum erreicht (etwa 15%). Das heisst gerade in dem Monat wo PV-Anlagen fast ihre maximale Stromproduktion erreichen (viele Sonne und kühle Temperaturen).
          Es ist aber tatsächlich bedenklich, dass die Stromkonzerne den Stromhandel gegenüber der Versorgungssicherheit priorisieren. Das heisst: wenn z.B. im Dezember die europäischen Strompreise hoch sind, wird gespeicherter Wasserstrom exportiert, dass sich die Balken biegen, ganz unabhängig davon, wie hoch der heimische Strombedarf im Februar sein mag. Aber das ist auch wenig erstaunlich: Denn auch beim Betrieb der AKW steht leider die Profit- über der Sicherheitsmaximierung.

  • Bernhard PIller sagt:

    Die Schweiz hat Verträge zur CO2 Reduktion unterschrieben. Wenn die Kernkraft ausfällt, dann kann man diese Verträge gleich vergessen. Nicht nur braucht es mehr Strom für Elektro-Mobilität, sondern auch für den Ersatz der fossilen Energieträger. Ein Atomausstieg ist genau das Gegenteil, denn der Strom, der die fossilen Energieträger ersetzen könnte, wird fehlen.

    • Paul Levi sagt:

      Diese Doppelmoral ist echt ätzend. Die gleichen Leute die immer gegen die CO2 Reduktion waren und von einer Klimalüge gesprochen haben, sagen jetzt plötzlich, dass wegen der Klimaproblematik wir nicht auf Atomstrom verzichten können, obwohl AKWs niemals einen essentiellen Teil der fossilen Energie ersetzen könnte und alles andere als klimaneutral ist.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Bernhard Piller:
      im weltweiten Mittel wurde der CO2-Ausstoss von der OECD bei AKW auf 60g CO2/kWh berechnet. Bei den neusten Lagerstätten in Namibia mit mickrigem Gehalt sind es schon 160g CO2/kWh! Im Gegensatz dazu: Wind macht 14g und PV 38g CO2/kWh.
      Die IAEA (DIE Atomlobby schlechthin) hat in 2 Szenarien berechnet, dass der CO2-Ausstoss in 45 bzw. 70 Jahren wegen der Urangewinnung höher ist, als bei Gaskraftwerken…
      Noch Fragen zu CO2 Herr Piller?

  • Peter Krummbuckel sagt:

    Auch ich fühle mich etwas unwohl mit unseren KKW`s. Aber was ist die Alternative? Kohle? Verzicht? Auslagerung der Industrie nach China? Das kann es ja auch nicht sein. Und noch etwas: Der Entscheid zur Energiestartegie 2050 werden noch viele Leute Schmerzen bereiten. Das wird in etwa so, wie bei den KK-Prämien kommen. Jedes Jahr mehr für Heizung, Mobilität und Strom. Aber wir sind ja alle reich und/oder verdienen sehr viel Geld, so dass dies kein Problem ist (siehe KK-Prämien).

    • Paul Levi sagt:

      Ihre Antwort ist eine Bankrotterklärung. Leider können wir nichts machen und verzichten wollen wir sowieso nicht, dann bleibt halt alles beim Alten, auch wenn das unser Untergang ist.
      Wir müssen unsere Wegwerf- und Verschwendungsgesellschaft ändern, denn so kann das nicht weitergehen. Das heisst nicht, dass wir plötzlich alle wie Eremiten leben müssen. Wenn aber in Zukunft anstatt ein Shoping-Weekend in London ein Veloausflug auf dem Programm steht würde niemanden etwas fehlen.

    • P. Schmid sagt:

      Alleine mit der Schweizer Dachfläche kann doppelt so viel Strom produziert werden wie mit den 5 AKW.
      Alleine in Europa kann 1000 mal so viel Strom mit Windkraft produziert werden wie mit den 5 AKW (EEA Report).

      • Rolf Bombach sagt:

        Sind Sie da sicher? Unter anderem Ich hätte das Potential jetzt auf ca. 10 GWp geschätzt. Das gäbe im Jahresmittel dann ca. 1 GW oder ein grosses AKW. Falls die Speichermöglichkeiten da wären, was sie nicht sind. Und der Netzausbau erfolgt wäre.

        • P. Schmid sagt:

          An Fläche fehlt’s bei weitem nicht. Die bereits verbaute Gebäudearealfläche in der Schweiz beträgt über 1600 km^2. Bei einem Photovoltaikmodulwirkungsgrad von 18% entspricht das sogar 290 GW.
          Gebäude sind bereits vernetzt und verlangen keinen Netzausbau. Dank den Speicherseen hat die Schweiz hat weit mehr als genügend Speicherkapazität. Im Sommer wird sie zudem Strom exportieren und im Winter Strom importieren. Heute importiert die Schweiz Öl, Erdgas, Kohle, Uran zu 100% von z.T. kriegstreibenden Potentaten ausserhalb Europa. Zukünftig wird sie stattdessen etwas europäischen Windstrom im Winter importieren.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Peter Krummbuckel:
      1,5 ZWh pro Jahr Sonnenenergie trifft auf die Erde. Der Weltgesamtenergieverbrauch beträgt dagegen „nur“ ca. 0,0001 ZWh pro Jahr.
      etwa 1 % der eingestrahlten Sonnenenergie wird in mechanische Windenergie umgewandelt entspricht dem 150-fache des Weltenergieverbrauchs.
      Die natürlichen Energiequellen bieten insgesamt 3078x so viel Energie wie derzeit weltweit benötigt wird. (direkte Sonnenenergie 2850x, Wind 200x, Biomasse 20x, Meeresenergie 2x, Wasserkraft 1x).
      Quelle: Max Planck Institut für Meteorologie, Hamburg.
      .
      Gerade die Schweiz hat da ein riesiges Potenzial an Wissenschaftler und Institutionen um dies erfolgsbringend umzusetzen!

  • Felix T. sagt:

    Ich bin 100% für die Atomkraft. In ganz Europa und rund um Europa werden AKWs der neuesten Generationen gebaut. In Frankreich ist es Areva und die russische Atomenergiebehörde Rosatom baut weitere Kraftwerke weltweit. Nur wir bauen ab. Wir werden vom Ausland abhängig und jetzt liebe Grüne verschont mich mit Euren Antworten wie: Stimmt nicht, sie haben keine Ahnung etc. Ich weiss, dass ihr alle Dollarzeichen in den Augen habt, wenn ihr Staatsförderung hört. Grüne Unternehmer sind in der Schweiz teilweise extrem erfolgreich gewesen. jetzt weniger aber sie wollen wieder an die Staatsförderung ran. Ich bin für Atomstrom, er gibt uns komischerweise bei allen Grünen Bedenken, viel Sicherheit. Versorgungssicherheit, zumal in Zürich ja regelmässig der Strom aus ist. Witzig irgendwie.

    • Paul Levi sagt:

      Ziemlich alles was Sie sagen ist falsch!
      1. Es werden nicht viele AKWs der neusten Generation gebaut und diese die gebaut werden, sind ein finanzielles Desaster. Zurzeit könnte ein neues AKW nicht kostendeckend betrieben werden.
      2. Ausgerechnet ein Atomkraftbefürworter ist gegen Staatsförderung, wo doch ein AKWs extrem viel Staatsförderung bekommt und z.B. die Entsorgung nicht bezahlen muss oder nicht mal versichert ist.
      3. Ihr Hinweis auf die Stromausfälle in Zürich sind voll daneben, denn wenn Sie sich informiert hätten, dann wüssten Sie, dass das mit der Versorgungssicherheit gar nichts zu tun hat, denn es waren ausschliesslich technische Defekte.

    • Thomas Jobs sagt:

      @ Felix T.
      100% für Atomstrom, aber 100% falsche Annahmen Herr T.!
      Die ach so tollen Gen3+ von Areva (EPR) werden seit 11 bzw. 9 Jahren gebaut, sind noch weit von fertig und haben schon jetzt dreifache Kostenüberschreitung!
      Mit dem Uran sind wir zu 200% vom Ausland abhängig: 100% für die Gewinnung und 100% für die Produktion der Brennstäbe!
      Die Endlagerung ist ungelöst und die AKW erhalten die grössten Subventionen aller Energieerzeugungen überhaupt!
      Und jetzt dürfen sie noch einmal über die Grünen wettern…

  • Martin sagt:

    Für mich ist es keine „Glaubensfrage“ Atomkraft Ja oder Nein. Für mich ist es eine technische Frage. AKW-Ausstieg oder nicht? Ist es machbar, die Atomkraftwerke zu ersetzen? Evtl. ja. Wie? Sicher nicht mit Solarzellen und schon gar nicht mit Windrädern! Viele Leute lassen sich von Solarzellen und Windrädern blenden, verstehen zu wenig von der Materie und denken dann, „das passt schon“. Passt eben nicht! Wichtig ist, dass die Leute mal verstehen sollten, dass ihr Strom „live“ produziert wird, also genau dann, wann sie ihn brauchen. Wird unser Stromnetz abhängig von Wetter- oder Tagesverhältnissen, wird es schwierig mit der Stromversorgung der CH. Blackouts wie in ZH wären dann normal. Immer noch so begeistert vom Atomausstieg?

    • P. Schmid sagt:

      Falsch.
      Im Gegensatz zu unseren AKW welche regelmässig monate- bzw. sogar jahrelang ausfallen, sind Solar- und Windkraftanlagen ausgesprochen zuverlässig und produzieren jeden Tag Strom. Dänemark hat bereits einen höheren Windstromanteil als die Schweiz jemals Atomstromanteil hatte und das funktioniert tadellos, obwohl Dänemark im Gegensatz zur Schweiz über kein einziges Speicherkraftwerk verfügt.
      Österreich produziert bereits doppelt so viel Strom mit Windkraft wie die Schweiz mit dem AKW Mühleberg. Bayern produziert bereits viermal so viel Strom mit den Dächern wie die Schweiz mit dem AKW Mühleberg.

      • Martin sagt:

        @P. Schmid: Da haben wir schon den ersten Kandidaten! Ich rate jetzt einfach mal: Sie haben gesehen, dass Dänemark & Österreich mehr Installierte Leistung haben, als die Schweizer AKW’s, habe ich recht? Das Problem: Installierte Leistung ist ungleich der jährlichen Stromproduktion! Während ein AKW ca. 9 TWh Strom pro Jahr produziert, kommt ein 200 Hektar grosses Solarkraftwerk in Frankreich gerade einmal auf 4 GWh. 1 TWh = 1000 GWh. Ihre oben genannten Zahlen und Vergleiche können gar nicht stimmen. Das ist unmöglich! PS: Während der Nacht produzieren Solarzellen keinen Strom und wenn es nicht windet, produzieren auch Windräder keinen. Es gäbe noch mehr zu schreiben, aber dazu reicht der Platz nicht.

        • P. Schmid sagt:

          Nein, Sie liegen ausgesprochen falsch.
          Mit der installierten PV-Leistung in Bayern von 11.5 GW würde in der Schweiz rund 11.5 TWh produziert, was mehr als der 4 fachen Stromproduktion des AKW Mühlebergs entspricht. Das 300 MW Solarkraftwerk in Frankreich produziert übrigens 350 GWh pro Jahr (und sicher nicht nur 4 GWh – ein Jahr zählt immerhin 8760 Stunden und davon scheint die Sonne nicht nur 13 Stunden lang…). Die Gebäudearealfläche in der Schweiz beträgt übrigens über 1600 km^2 was wiederum 160’000 Hektaren entspricht.
          Letztes Jahr haben übrigens die Windkraftanlagen in Deutschland 85 TWh produziert. Das entspricht der über 30 fachen Strommenge des AKW Mühlebergs.
          Sie sollten besser schnell überprüfbare Fakten lesen als völlig falsche Behauptungen niederschreiben.

          • Martin sagt:

            @P. Schmid: Ach so, ein Jahr hat 8760 h und da wird rund um die Uhr Strom produziert. Nehmen wir mal an, pro Tag scheint die Sonne 12 h, dann kommen wir pro Jahr auf 4380 h, wo Strom produziert werden kann; nicht 8760 h. In der Nacht scheint die Sonne nicht! Es sind 4,2 GWh jährliche Stromproduktion. Ich denke, Sie können nicht richtig umrechnen, von Kilo-, Meg-, Giga- in Terawatt.

          • P. Schmid sagt:

            Martin behauptet demnach, dass die Sonne in Frankreich nur 14 Stunden pro Jahr scheint.
            300 MW * 14 h = 4200 MWh = 4.2 GWh

            Das heisst, gemäss Martin scheint die Sonne in Frankreich im Schnitt nur 2 Minuten pro Tag. Da muss man sich fragen, wie es möglich ist, dass Frankreich überhaupt Wein produzieren kann, bei so wenig Sonnenschein und weshalb die Franzosen überhaupt Sonnencrème kaufen. 🙂

            Tatsächlich scheint die Sonne in Frankreich übrigens 1167 Stunden pro Jahr. Aus diesem Grund geben die Franzosen für dieses 300 MW Kraftwerk auch eine Jahresstromproduktion von 350 GWh an.

            300 MW * 1167 h = 350’000 MWh = 350 GWh = 0.35 TWh.

            Oder in anderen Worten: Entweder Martin kann nicht rechnen oder die Franzosen produzieren keinen Wein.

          • Martin sagt:

            Herr P. Schmid hat tatsächlich die Idee, dass ein Solarkraftwerk auch in der Nacht Strom produziert und natürlich hat man hier Bedingungen, wie in der Wüste, mit 364 Sonnentage im Jahr. Natürlich haben wir in der CH auch den Platz dazu, 350 Fussballfelder einfach so mal mit einem Solarkraftwerk zu überbauen, welches dann bloss 1/3, oder weniger, an Strom eines Atomkraftwerkes erzeugt…. Sie leben in einer lustigen Welt! Welche Drogen konsumieren Sie so? PS: Überlassen Sie es doch bitten den Profis, Kraftwerke zu bauen und sich um die Energie zu kümmern und noch ein Tipp zum Schluss: Ihre Bitcoins können Sie auch gleich verkaufen; ergibt bestimmt zwei Packungen Sonnenblumenkerne und einen Liter Sojamilch aus dem Reformhaus. Am Schluss bleibt noch was für ein paar Wollsocken vom Heimatmarkt

  • Louis Odermatt sagt:

    Lustiger Blog. Er schreibt vom „technischen Machbarkeitswahn“, der der Atomtechnik unterstellt wird. Das ist ja wirklich Schnee von gestern. Der Machbarkeitswahn liegt heute eindeutig bei den EE-Protagonisten. Sie glauben daran, dass man das gesamte Land mit Solarpanels und Windparks zu pflastern kann. Das Land mit Zig tausenden Kleinanlagen beglücken kann, um „verdünnte“ Wind- oder Sonnenenergie aufzufangen und dieser instabile Strom für unsere Stromversorgung ausreicht. Dass man dazu in der Konsequenz eine Mega-Materialschlacht an wichtigen Grundstoffen führen muss, dass man dafür riesige Umweltschäden in Drittweltstaaten in Kauf nimmt, interessiert diese National-Idealisten kaum. Von der völlig fehlenden Speicherung, von der völlig fehlenden Netzstruktur gar nicht zu reden.

    • P. Schmid sagt:

      Dass eine 100% erneuerbare Energieversorgung mit momentan zur Verfügung stehenden Technologien problemlos machbar ist und wurde nicht nur in vielen Studien sondern auch praktisch mehrfach belegt.
      Beispiele:
      Gebäude verbrauchen über 40% der Energie und es gibt Gebäude, welche ein Mehrfaches ihres Energiebedarfes alleine mit der Oberfläche (Photovoltaik) decken (ganz ohne Wind- und Wasserkraft und externe Solarenergie).
      Nur mit der Parkplatzdachfläche kann ein Elektroauto 15’000 km pro Jahr zurücklegen.

      Atomenergie ist nicht nur wesentlich teurer als erneuerbare Energien und Effizienzmassnahmen, sie deckt auch nur 2% des Weltenergiebedarfs und trotzdem sind beispielsweise die Europäischen Uranminen längst versiegt.

  • kurt sagt:

    wir müssen begreifen das es so nicht weitergehen kann. verschwendung und überkonsum sind das grösste problem. atommüll für die nächsten generationen als schwere hypothek. das kann niemand verantworten. man sollte viel mehr die diskussion anregen wie kann man die stromverschwendung eindämmen und wie hoch ist das sparpotential durch die erneuerung der alten technologien. das schafft zusätzlich neue arbeitsplätze und schützt unsere natur die wir alle brauchen um zu leben und überleben. das sind die werte die sich lohnen an die nächsten generationen weiter zu geben. diese substanz kann durch kein geld und luxus ersetzt werden. sparen und zurückschrauben für die zukunft. wir können uns schon lange nicht mehr alles erlauben verhalten uns aber immer noch so.

    • Michael sagt:

      Ich möchte noch ergänzen, das es zudem wenig visionär ist, an einer Energieerzeugung festzuhalten, sei es Öl, Gas oder Atom, dessen Ressourcen endlich sind. Wind, Gezeiten und Sonne hat es für umsonst und sie werden uns nicht ausgehen. Energieerzeuger daraus erzeugen 0% CO2 und hinterlassen beim Abbau nur Schrott und kein gefährliches Material, was aufwendig entsorgt werden muss.

  • Dipl. El Ing HTL R. Bauer sagt:

    Wer für AKW ist (ja AKW, wir sagen auch nicht Kernkraftbombe!) und an deren absoluten Sicherheit glaubt (nur russische AKS sind faul und Japan hatte Pech wegen dem Tsunami), der soll sich doch bitte als freiwilliger Dekontaminateur registrieren lassen. Dann lassen wir auch mal den gekraschten Schweizer Meiler von Lucense beiseite, der ja in Zürich stehen sollte; nur aus Angst vor der UDSSR wurde er in einer Kaverne gebaut – unser Glück 🙂 Zum Neubau von AKWs: der ach so tolle EPR ist seit Jahren in Verzug sowohl in Finnland (Olkiluoto OL3) als auch in Frankreich (Flammenville). Und wenn der Strom zu teuer wird, dann beginnt die Innovation – andernfalls bleibt alles beim Alten (das ist das Übel des sogenannten Konservativismus).

  • Dr. Marcel Kraus sagt:

    Gemäss der Sonntagszeitung ist die Alpiq bereit, ihre alten AKW für einen Franken ins Ausland zu verscherbeln. Dies ist um so erstaunlicher, weil die Alpiq bei Annahme der Ausstiegsintiative mehrere Milliarden als Entschädigung verlangt. Mein Fazit: JA zur Atomausstiegs-Initiative der Grünen. Sie haben für einmal völlig Recht; es geht hier NICHT um links/rechts. Es geht um die Verantwortung für unsere Heimat und für zukünftige Generationen. Ein Unfall in einem Aargauer AKW würde die Region Zürich mit 1 Mio Einwohner für tausende von Jahren radioaktiv verstrahlen und damit völlig unbewohnbar machen (d.h. Sperrgebiet wie Fukushima und Tschernobyl). Das wirtschaftliche Herz der Schweiz wäre für immer tot.

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