Krippenförderung: Alles umsonst?

(Keystone/Gaetan Bally)

Einer von vielen Faktoren: Krippenkosten haben wenig Einfluss auf die Arbeitspensen der Mütter. (Keystone/Gaetan Bally)

Spielen die Kosten der externen Kinderbetreuung kaum eine Rolle für das Erwerbsverhalten der Eltern, insbesondere der Mütter? Dies soll eine Masterarbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz aufgedeckt haben. Laut Medien würde sie damit der herrschenden Meinung von Politik und Wissenschaft widersprechen. Auch könnten die brachliegenden Arbeitsressourcen von gut qualifizierten, erwerbslosen Müttern durch tiefere Krippentarife und weitere finanzielle Anreize nicht mobilisiert werden.

Alles starker Tobak – und nüchtern betrachtet, gar etwas reisserisch. Zahlreiche Analysen haben bereits gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen Krippentarifen und Arbeitsangebot nicht so eindeutig ist, wie von manchen behauptet – und zwar gerade weil die Eltern auf finanzielle Anreize reagieren, die falsch gesetzt sind. Dazu drei Beispiele:

  • Regulierung: Höhere Subventionen sind meistens mit staatlichen Auflagen für Krippen verbunden. Die zusätzlichen Mittel werden nicht nur zur Ausdehnung des Krippenangebots eingesetzt, sondern zu «Qualitätsverbesserungen» – was oft höheren Löhnen für das Personal gleichkommt.
  • Mitnahmeeffekte: Mütter, die bereits das Angebot einer Kita oder eines Hortes nutzen, erhalten dank einer höheren Subvention indirekt eine Lohnerhöhung, die sie dazu bringen kann, ihr Arbeitspensum zu reduzieren. Dieser Effekt ist bei tieferen Löhnen ausgeprägter.
  • Verdrängung der informellen Betreuung: Stärker subventionierte Krippen können die Attraktivität der nicht institutionellen Betreuung reduzieren, sprich durch Grosseltern, Geschwister oder Bekannte. Tiefere Krippentarife gehen also nicht notwendigerweise mit einer Erhöhung der Arbeitspensen einher, sondern auch mit dem Ersatz einer Betreuungsform durch eine andere.

Damit geht aber nur ein Teil der potenziellen Beschäftigungseffekte verloren. Zahlreiche empirische Untersuchungen, welche sich nicht nur mit Umfragen begnügen, sondern handfestes Verhalten der Eltern beobachteten, bestätigen einen zwar geringen, jedoch positiven Arbeitsangebotseffekt. Subventionen sind effektiver, wenn das bestehende Versorgungsniveau vergleichsweise tief ist, etwa ausserhalb der Grosszentren.

Eine Schätzung von Avenir Suisse legt nahe, dass eine Reduktion der effektiven Betreuungspreise von 10 Prozent das Arbeitsangebot der Mütter mit Kleinkindern in der Schweiz um 2 Prozent erhöhen könnte. Dies entspricht einer Zunahme im Umfang von 3300 Vollzeitstellen – nicht enorm, aber spürbar. Eine sanfte Deregulierung des Betreuungsmarktes oder die Einführung von Betreuungsgutscheinen könnten auch dazu beitragen.

Einiges spricht zudem dafür, dass die Beschäftigungseffekte der schulergänzenden Betreuung grösser sind. Denn Tagesstrukturen, also etwa Mittagstische und Betreuungsmöglichkeiten nach der Schule, sind dünner gesät als Krippenplätze. Unregelmässige Unterrichtsstunden in Kindergarten und Volksschulen verursachen einen grossen familiären Koordinationsaufwand. Vor kurzem fand eine ökonometrische Analyse der Universität St. Gallen in Zusammenarbeit mit dem Beratungsbüro Infras entsprechend starke Effekte der schulergänzenden Betreuung auf den Beschäftigungsgrad von Müttern. Doch die Schlagzeilen von damals scheinen bereits vergessen zu sein.

25 Kommentare zu «Krippenförderung: Alles umsonst?»

  • Kaegi Paul sagt:

    Das ist das Resultat, wenn kinderlose und nur vermögende Politiker ständig die Probleme der Familien ignorieren. Da wundern die Fehlentscheide nicht.

  • Markus Ruchti sagt:

    Unsere Schulen sind darauf ausgelegt, dass ein Elternteil einen grossen Anteil zu Hause verfügbar ist. Alleine die Unsitte um 11:50 Mittag zu machen erfordert bei nicht immer vorhandenen Mittagstisch-Angeboten eine koordinative Meisterleistung. Ein halbe Stunde später würde die Chance auf eine Teilzeitstelle erheblich erhöhen und die Kosten reduzieren. Dazu kommen die unzähligen Freitage, welche meist den Weiterbildungs- und Sitzungstagen der Lehrer geschuldet sind. Diese müssen wiederum mittels kostenpflichtigen Tageschulangeboten kompensiert werden. Macht man die Rechnung und berücksichtig zudem die Faktoren Stress, Umgang und Lernerfolg mit ein, so rechnet sich heute meist eine Privatschule.

    • Sportpapi sagt:

      Diese Rechnung möchte ich gerne sehen. Nach meinen Berechnungen geht das weit daneben, gerade wenn man auch noch die gegenseitige Nachbarschaftshilfe aktiviert und Kinder ab einem gewissen Alter nicht mehr rund um die Uhr betreuen will.
      Richtig ist, in der Schule hat sich sehr viel getan. Blockzeiten, Mittagstische, Tagesstrukturen. Dennoch haben sich die Anstellungen der Eltern in Prozenten nach meinem Wissen nicht massgeblich verändert. Und: Die Arbeitgeber ziehen nicht im gleichen Stil mit. Warum soll die Schule eine halbe Stunde länger dauern, und nicht die Arbeit flexibler werden?

      • Markus sagt:

        Weil man im Gegensatz zu den Arbeitgebern die Schulen dazu verpflichten kann! Die wenigsten Arbeitgeber stellen jemanden ein der um 08:30 anfangen kann zu arbeiten und um 11:30 (bei kurzem Arbeitsweg) das Büro wieder verlassen muss, damit er zu Hause kochen gehen kann. Das Ganze muss dann mit teuren Zusatzangeboten kompensiert werden, was einfach nicht nötig wäre, wenn wir die Schulzeiten ein bisschen den Arbeitsbedingungen anpassen würden. Daran könnten wir nämlich was ändern!

        • Anita sagt:

          Genau. So ist es. Und von den 13 Wochen Ferien, in denen die Tagesschule geschlossen ist und die ohne Hilfe von Grosseltern, wenn man denn solche hat, nicht zu bewerkstelligen sind reden wir noch garnicht.

        • Sportpapi sagt:

          Hätte mich gewundert, wenn Sie hier die Rechnung präsentiert hätten…
          Aus Sicht der Schule sind vier Lektionen für Unterstüfler eigentlich schon grenzwertig viel. Mehr geht nicht. Und Schule bis 12.30 Uhr oder später fänden viele Familien auch nicht so toll.
          Und nein, nur weil Sie mit Ihrem Arbeitgeber keine flexiblen Arbeitszeiten regeln können müssen nicht ganze Klassen verschoben werden.
          Aber ich gebe Ihnen einen Tipp: Ein Elternteil ist morgens länger da, eines am Abend oder Mittag früher. Mittagstisch der Gemeinde nutzen (nicht wirklich teuer!) oder mit anderen Familien etwas vereinbaren (da muss man halt dann persönlich Kontakt suchen und vielleicht auch etwas anbieten…).

  • Martina sagt:

    Günstigere Kita-Plätze bringen kaum etwas, wenn es ungenügend Teilzeit Jobs für die Mütter gibt! Das oft von den Arbeitgebern verlangte „Mindestens 80 %“ ist vielen Müttern zu viel. Vielleicht sollte die Wirtschaft endlich über eine Teilzeit und Jobsharing Quote nachdenken als immer nur über Frauenquoten in der Geschäftsleitung!

  • Christoph Bögli sagt:

    Die Rahmenbedingungen wie Elternzeit, Kinderbetreuung, etc. spielen sicher eine relevante Rolle. Was aber gerne vergessen geht ist, dass die generelle Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie die gesellschaftliche Einstellung in der Frage mindestens ebenso wichtig sind. Ersteres da tendenziell Eltern (und damit meist die Mütter) natürlich lieber daheim bleiben wenn der Arbeitsmarkt unattraktiv ist (lange Arbeitszeiten, stressige, schlechte bezahlte Jobs, etc.), letzteres da das Weltbild bei werdenden Eltern letztlich entscheidend ist. Gerade in der Schweiz sind viele diesbezüglich nach wie vor sehr konservativ eingestellt, sprich sowohl Mütter wie Väter bevorzugen oft ein Ernährer-Modell. Und in diesem Fall helfen halt alle Krippen der Welt nichts..

  • Claudia sagt:

    Als gut ausgebildete Mutter von 2 Kindern war ich sowohl froh, im Vorkindergartenalter über die Krippe und in der Schule über den Hort. Ich hatte mich dazumal entschlossen Teilzeit 40 % zu arbeiten, damit ich nach den Kindern wieder voll einsteigen konnte bzw. auch etwas von den Kindern hatte. Viele der Krippen und Horte sind jedoch auf 100% arbeitende Mütter ausgelegt. Zudem ist es echt schwierig – obwohl für den Mehrteil der Stellen machbar – überhaupt Teilzeitstellen zu finden, sowohl für den Vater wie auch für die Mutter. Der Kindergarten ist die schwierigste Zeit, da weder Krippe noch Hort (zuweit vom Chindsgi entfernt) eine brauchbare Alternative ist. Schlussendlich waren die Kinder bei einer Tagesmutter, da hier auch flexible Bring- und Abholstunden möglich waren.

    • Simon sagt:

      Krippen und Horte sind nicht per se auf 100% arbeitende Mütter ausgelegt. Sondern wenn Plätze mit regelmässig anwesenden Kindern belegt werden, ist es einfacher, an allen Tagen eine gute Auslastung zu haben (finanziell wichtig für private Angebote). Zudem ist dann sowohl der administrative wie auch der pädagogische Aufwand deutlich kleiner als mit täglich wechselnden Gruppenzusammensetzungen.

      Dort wo das Angebot an Krippenplätzen kleiner ist als die Nachfrage, ist es also schwierig einen Platz für einzelne Tage zu erhalten. Wo hingegen das Angebot grösser ist als die Nachfrage, nimmt man meistens auch diese Kindern gerne.

      • Linus Huber sagt:

        Das Modell Tagesmutter, welches mehr oder weniger auf privater Initiative beruht, wird durch die staatlich organisierten Kinderkrippen schrittweise eliminiert. Die staatlichen Lösungen in vielen Bereichen untergraben und zerstören oft die sich auf freiwilliger Basis selbstorganisierenden Kräfte der Gesellschaft, welche mit massgeschneiderten und nicht immer angenehmen Lösungen stark zur gesellschaftlichen Kohäsion beitragen. Die Demokratie birgt die Gefahr des zunehmenden Kollektivismus in sich, wenn sich die Bürger dessen nicht bewusst sind, daher ist eine gesunde Skepsis gegenüber zu starkem Ausbau staatlicher Regulierung von hoher gesellschaftlicher Bedeutung.

  • Marco Affolter sagt:

    Nennen wirs doch beim Namen: rechte Politiker und konservative Mitbürger wollen einfach keine Verbesserung. Weil sie A) selber keinen Bedarf haben (sprich 1 Elternteil genug verdient oder Opa/Oma schauen kann) oder B) am verstaubten Status Quo festgehalten werden soll, analog früheren Ladenöffnungszeiten, wo von 12:00–14:30, sprich in der Zeit wo man Zeit gehabt hätte für den Einkauf, die Läden geschlossen waren. Die Teilzeit-Jobs wären vorhanden. Bloss machts bei Salären um 4-6k bei 100% oder eben 2-3k bei 50% monetär schlicht keinen Sinn mehr zu arbeiten, weil beinahe der ganze Verdienst draufgeht. Anders bei Akademiker-, Banker-, Marketing- oder Versicherungsmamis. Dort sind bei 50% eher mal noch 3,5 bis 4k drin. Dann lohnt sich auch das Teilzeitpensum abzüglich Krippe.

    • Martin Frey sagt:

      Das wäre aber neu, dass linke Politiker sich für liberalisierte Ladenöffnungszeiten in die Bresche werfen, und bürgerliche Politiker um jeden Preis am antiquierten Status Quo festhalten wollen.
      Ich wüsste zudem nicht, weshalb der ganze Zusatzverdienst wieder draufgehen sollte. Auch wenn es selbstredend nicht die Idee ist, dass der Staat für Doppelverdiener die Fremdbetreuung vollumfänglich finanziert. Aber Qualität darf ihren Preis haben, und eine gute Fremdbetreuung ihrer Kinder sollte auch Ihnen etwas wert sein.

  • Sportpapi sagt:

    Zusammenfassend könnte man sagen, dass heute sehr viel in den Aufbau und Angebot von Betreuung investiert wird, die erwünschten Folgen – mehr arbeitstätige Mütter, insbesondere wenn sie gut ausgebildet sind, daraus ein Return in Form von steigenden Steuern – bleiben allerdings aus. Weil eigentlich im Wesentlichen vor allem die Nachbarschaftshilfe bzw. private Lösungen ersetzt werden.
    Also mehr finanzielle Anreize? Allerdings werden die beispielsweise eine Ärztin, die mit einem gut verdienenden Arzt Kinder hat, eher auch nicht motivieren…

  • Loïc sagt:

    Es geht doch primär rein um die folgende Frage: Wollen wir nachhaltige Strukturen schaffen, welche die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie in einer modernen Welt fördert, oder eben nicht. Und; sind die Leute an der Macht (Politik/Wirtschaft) gewillt, obwohl sie aus der besser situierten Perspektive weniger davon betroffen sind, dies auch für den verschwindenden Mittelstand zu tun.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Die ganze Vereinbarkeitsdebatte wird hauptsächlich von Akteuren aus der oberen Mittelschicht geprägt, die keinen Bezug mehr zur Lebenswirklichkeit der meisten Paare zu haben scheinen! Unter diesen Umständen erstaunt es auch kaum, dass in der Schweiz nur gerade 21 Prozent aller Erwerbspersonen, die regelmässig Kinder (oder Erwachsene) betreuen, ihr Berufsleben anders organisieren würden, wenn die Betreuungsfrage gelöst wäre! Ich denke, hier liegt eines von vielen Problemen der (Schweizerischen) Familienpolitik. Man müsste zuerst einmal die Bedarfslage abklären und entsprechende Zielgruppen formulieren, bevor alle Steuerzahler ein flächendeckendes Betreuungsangebot mitfinanzieren müssen, dass letztendlich nur ein vergleichsweise kleiner Teil aller Erwerbstätigen nutzen wird!

    • Anh Toàn sagt:

      Gerade bei Familien decken sich die Steuerzahler halt nicht mit den Stimmberechtigten und den Teilnehmern an der politischen Diskussion:

      Die Familien am unteren Ende der Mittelklasse sind zu einem wesentlichen Teil Ausländer, leben bei uns, arbeiten, zahlen Steuern und Sozialabgaben auf 2 Jobs + Hauswart und dann reicht es für den BMW. Während bei den meisten Schweizern bereits das Einkommen des besser verdienenden (Mann fast immer) für den BMW reicht.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Umso ungerechter finde ich es, wenn 79% aller (erwerbstätigen) Eltern für ein flächendeckendes Betreuungsnetz zur Kasse gebeten werden sollen, dass faktisch bei nur 21% derselben zu einer Veränderung des Erwerbsverhaltens führen würde! Wohlgemerkt: Wir sprechen hier nicht gerade von vernachlässigbaren Mehrbelastungen, die erw. 79% im Falle eines Ausbaus des Fremdbetreuungsnetzes per Steuerrechnung ins Haus flattern würden! Und was die vom Autor verlinkte Studie der Uni St. Gallen anbelangt: Der ausgewiesene Effekt berücksichtigt die Bildungsabschlüsse (und das soziale Milieu) der Eltern nur ungenügend. Dabei spielen vor allem Erstere eine ganz entscheidende Rolle bei der Haltung ggü. der Erwerbstätigkeit der Mütter und deren Auswirkung auf die frühkindliche Entwickung ihres Nachwuchses!

  • Marco Affolter sagt:

    Und was auch noch erwähnt werden sollte ist, dass wie bei vielen Dienstleistungen hierzulande – so auch in den Krippen – nicht etwa der Kunde, sondern eben der Betreiber der wahre König ist. Analog Ärzten spricht man aber eben auch hier nicht so gerne darüber, weils ja nicht ums Geld sondern ums Wohl der Kinder geht ;-). Tatsache ist die, dass viele, wenn nicht gar die meisten Krippen dankend ablehnen, wenn man als Eltern in Sachen Tage flexibel bleiben möchte oder des Arbeitgebers wegen bleiben muss. Will heissen, dass viele eine Mindestanzahl Tage und fixe Tage vorgeben. Veränderungen im Berufs- oder Privatleben der Eltern haben da keinen Platz. Den letzten beissen die Hunde. Will heissen, dass sich Krippenbetreiber Arbeitgeber das Leben gerne einfach machen.

  • Matthias Erzinger sagt:

    Selten soviel unhaltbare Behauptungen gelesen – sowohl vom renoliberalen Avenir-Suisse Frontrunner, wie auch in den Kommentaren. Nur schon das Argument, vermehrte Krippensubventionen führten zu unnötigen Regulierungen was die Qualität anbelangt. Ja, diese Qualitätssicherung ist enorm wichtig und notwendig. Genauso wie ich von der Schule eine hohe Qualität erwarte, im Gesundheitswesen, so erwarte ich in der Kinderbetreuung, sowohl im Vorschulalter wie auch in den schulergänzenden Einrichtungen höchste Qualität. Und es ist tatsächlich wichtig, dass auch tiefere Einkommen sich eine Krippe leisten können – gerade in Berufen, die gesellschaftsorientiert sind und nicht auf Lohnmaximierung ausgerichtet…

  • Karin Fehr Thoma sagt:

    Der Autor M. Salvi hat seine Aufgaben definitiv nicht gemacht! Er spricht von Deregulierung: Kennt er die Qualitätsvorgaben im Kanton Zürich überhaupt? Weiss er, dass die Hälfte des Personals fachlich (noch) nicht für seine Betreuungsaufgabe qualifiziert ist (womit der Kanton Zürich sich mit den Vorgaben in Sachen Qualifikationen in der Schweiz unter den Kantonen einen der hinteren Ränge belegt). Kennt er die Studie des Bundes, die der Frage der Regulierung in der Kinderbetreuung nachgegangen ist und zum Schluss gekommen ist, dass die Vorgaben für die Krippen eigentlich praktisch kein Problem darstellen und mit einer guten Beratung durch die Kantone ! vor der Krippengründung den wenigen Problemen, die es gibt, effizient begegnet werden könnte? Nein, er weiss von nichts von alledem nichts!

  • Lia sagt:

    mit Verlaub, der Herr hat keine Ahnung. Erstens sind sicher tausende Grosseltern froh, wenn sie nicht mehr jede Woche zwingend die Enkel hüten müssen – abgesehen davon, dass viele heutige Grosseltern noch jung und selbst berufstätig sind. Zweitens, keine Mutter wird weniger arbeiten, weil sie durch die Subvention Geld spart, sondern sie wird das Geld für die Familie nutzen. Drittens, Tagesstrukturen nach der Schule existieren bereits, das nennt man Hort. Und da die Kinder nur 2-3h Stunden eine solche Struktur erfordern, kann man das gut mit 1-2 anderen Müttern aufteilen, bei denen die Kinder bleiben, während die anderen arbeiten. Und last, but not least: was spricht gegen eine Erhöhung des BetreuerInnenlohns? Die Arbeit ist streng genug!

  • Hans Müller sagt:

    Ich finde, der Staat sollte mehr Geld investieren in Kinderklappen, wo Eltern ihr Kind nach Lust und Laune so lange wie sie wollen abgeben können und diese später, ebenfalls nach Lust und Laune, wieder – geduscht, gebildet, erzogen, sozialisiert und ausgepowert natürlich – abholen können. Natürlich gratis. Wo kämen wir dahin, wenn die doppelverdienenden Bürogummi-Eltern auch noch dafür bezahlen müssten und auf Eigentum, Ersparnisse, Doppelkarriere, Ferienwohnung und Drittauto verzichten müssten, nur weil man so selbstlos war, Kinder auf die Welt zu stellen, um das Aussterben der menschlichen Rasse zu verhindern?

  • Michi sagt:

    Hans Müller’s Kommentar mag provokant sein, trifft aber den Punkt sehr gut finde ich. Als ich ein Kind war, hat meine Mutter für ein paar Jahre gar nicht gearbeitet und der Vater war selbständig und fast immer zu Hause. Ich würde die Zeit nicht missen oder gegen noch mehr Schul- oder Kindergartenzeit tauschen wollen.
    Wenn sich Leute über 13 Wochen Schulferien und freie Nachmittage beschweren – hey, habt ihr mal an die Kinder gedacht? Ich mindestens habe mich immer sehr auf die Ferien mit meinen Eltern gefreut.

    Nennt mich meinetwegen altmodisch, aber Kinder weggeben um die eigene Karriere zu verfolgen käme für mich niemals in Frage. Das ist auch keine Frage des Geschlechts – auch der Vater kann zu Hause bleiben und zu den Kindern schauen während die Mutter arbeiten geht.

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