Der Jihad-Reisende und die Strafe

Osamah M. (links) und Wesam A. (rechts) wurden im März verurteilt. In der Mitte einer der Verteidiger. Zeichnung: Karin Widmer (Keystone)

Osamah M. (links) und Wesam A. (rechts) wurden im März verurteilt. In der Mitte einer der Verteidiger. Zeichnung: Karin Widmer (Keystone)

Eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten für eine versuchte Jihad-Reise, wie am 15. Juli für einen jungen Winterthurer ausgesprochen – das ist dem Wutbürger zu wenig. Oder wenigstens seinen Anheizern wie den Verfassern des «Mattino della Domenica», der Parteizeitschrift der Lega. Da werden schon einmal die Richter als «buonisti-coglionisti del piffero» beschimpft («Gutmenschen-Arschlöcher», siehe hier).

Für Ärger (beim Wutbürger, aber auch darüber hinaus) könnte auchder Fall von Wesam A. noch sorgen. Am Donnerstag hätte der 32-jährige Iraker freikommen sollen, nachdem er seine Strafe bereits verbüsst hat. Nun kommt A. aber direkt in Ausschaffungshaft.

Drei Szenarien sind denkbar:

  • A. verlässt die Schweiz nicht ohne Zwang. In den Irak sind begleitete Zwangsausschaffungen aber nicht möglich. Das Aargauer Migrationsamt muss A. deshalb aus der Ausschaffungshaft entlassen.
  • A. beschwert sich beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, weil er den Ausweisungsentscheid des Bundesamts fürs Polizei nicht gerichtlich überprüfen lassen konnte. Dieser gibt ihm recht. A. ist in der Zwischenzeit immer noch in der Schweiz – oder doch ausgeschafft.
  • A. wird ausgeschafft. Im Irak schliesst er sich dem IS an, weil er keine anderen Perspektiven für sich sieht.

Wie realistisch sind diese Szenarien? Schwer zu sagen, da das Bundesamt für Polizei keine Auskunft zum Fall gibt, um das Ausschaffungsverfahren nicht zu gefährden, und der Betroffene sich auch nicht äussern will. Möglich, dass das Bundesamt für Polizei tatsächlich eine Chance sieht, A. auszuschaffen. Viele gute Alternativen bleiben den Behörden aber auch nicht – und der politische Druck zu handeln ist gross.

Das erstrebenswerte Resultat lässt sich leicht benennen: Ein Betroffener sollte sich vom IS abkehren und sich sinnvolleren Dingen zuwenden. Doch wie lässt sich dies erzielen? Eine Freilassung unter Auflagen und Kontrolle durch die Polizei könnte unter Umständen gar sinnvoller sein, als einen Betroffenen in ein sich im Krieg befindliches Land zurückzusenden. Oder ihn zunächst monatelang festzuhalten, nur um ihn dann doch freizulassen und ihm zu sagen: Nun schau zu, dass du einen Job findest und brav wirst.

Konzepte und Mittel für die Wiedereingliederung von Jihad-Anhängern existieren aber nur sehr bedingt. In der Radikalisierungsprävention tut sich zwar einiges. So sind in Winterthur und Basel neue Fachstellen im Aufbau. Bern verfügt bereits über eine, und in Zürich ist die Fachstelle für Gewaltprävention aktiv. Das Netz, das so aufgebaut wird, hat noch Löcher, doch langsam wird es dichter. Dasselbe tut bei der Deradikalisierung not. Daran zu arbeiten, ist alleweil besser, als sich die Wut vom Leib zu schreiben und das Böse wegzuwünschen.

39 Kommentare zu «Der Jihad-Reisende und die Strafe»

  • mario sagt:

    Falls man das Resultat unsere demokratischen abstimmung nicht missachten will, gehört er Ausgeschaft.
    So wie vom Volk beschlossen. Alles andere ist nur eine Farce. Er war sich bei seinen Handlungen bewusst über das Risiko und muss auch nun die Konsequenzen tragen.

  • D. Frick sagt:

    Nur eine Frage: Was machen wir, wenn der Herr sagt…. Keine Angst ich bin ja brav. Ein Jahr lang geschieht gar nichts. Am Silvester 2017 taucht der Herr mit einer Pistole auf der Gemüsebrücke auf, schiesst im Namen Allahs um sich und tötet 10 Menschen. Was machen wir dann? Wie kann ich eine Desradikalisierung überprüfen bei einem Menschen der nun weiss wie er sein Gedankengut nun besser verstecken kann? Die 9/11 Attentäter wohnten lange unbehelligt in Deutschland. Keiner merkte etwas….. Sie wollten nicht dass jemand was merkt. Ich habe keine Lösung für das Problem. Unsere Politik auch nicht. Das Problem besteht aber. Wer nimmt sich dem an?

    • Anh Toàn sagt:

      Ich war 1980 im Bahnhof von Bologna, als der in die Luft gesprengt wurde, wohl eher vom italienischen Geheimdienst als von den Brigade rosse. Es gibt keine Lösung für das Problem, dass wir sterben können, verletzt werden können, jederzeit und überall, aus unzähligen Gründen.

      Terrorismus gibt er, solange wir ihm eine Plattform einräumen. Solange Terror mit einer relativ geringen Anzahl Opfer, wegen deren zufälliger Auswahl bei vielen Unsicherheit, Angst, Wut und Hass generiert, solange funktioniert Terror und solange gibt es Terror.

      Verkehrsopfer sind genauso tragisch, aber wir gehen ganz anders damit um.

  • Hans J. Rohrer sagt:

    Für einen Mann, für den der Märtyrertod die Erfüllung seines grössten Wunsches ist, braucht man sich wahrlich nicht zu sorgen, wenn man ihn in das Land seiner Träume ausschafft. Dort sollen diese in Erfüllung gehen, hierzulande hat er nichts zu suchen.

    • F.A sagt:

      Und dan töter er dort, aber das ist ja dan nicht unser problem. Denkt der feine Herr etwa soo? Es gibt da ein riesiges Problem mit solchen Menschem aber ausschaffen lösst die Problematik nicht sie verschwindet eher von unseren Augen

  • werner boss sagt:

    Ganz unabhängig von Urteil und Meinung dazu, Wer mit solch parteiischen Floskeln einen Beitrag beginnt, der hat nur eines im Sinn ; die Leute noch mehr gegenseitig aufzuhetzen! Mit der Sache hat das am Ende dann gar nichts mehr zu tun und schadet unserem Zusammenleben ganz gezielt !

  • Hans Reiser sagt:

    Das Problem solcher milden Urteile liegt doch auf der Hand
    Eine Reise in den Dschihad hat faktisch keine Konsequenzen. Bewährungsstrafen schrecken solche Terroristen nicht ab.
    Besorgte Bürger als Wutbürger abzustempeln ist völlig naiv mit dem Hintergrund dass die Wiedereingliederung in unsere Gesellschaft eine Mammutaufgabe für solche Dschihadisten selbst ist. Ein Mensch nunmal ein Mensch, diesen Extremismus lässt sich nicht einfach durch Therapien ausexorzieren.
    Machen sie mal aus einem Sponti einen Realo…

    • Anh Toàn sagt:

      @Hans Reiser: „Ein Mensch nunmal ein Mensch, diesen Extremismus lässt sich nicht einfach durch Therapien ausexorzieren.“

      Ja aber was machen wir dann mit ihm? Was machen wir besorge Bürger mit diesem Menschen? Ich denke, noch mehr für uns selbst, um unsere christlich abendländischen Werte zu verteidigen, als für diesen Menschen, müssen wir halt weitere „Therapien“ versuchen, aus manchem Sponti wurde irgendwann ein Realo oder ein Zynio. Weil wir können nichts anderes tun, als es zu versuchen, besser werden darin, ohne unsere Werte mit Füssen zu treten.

  • tim meier sagt:

    Die Welt des Autos ist doch sehr simpel gestrickt: nur Wutbürger wollen den Rechtsstaat durchsetzen.
    A. hatte seine Chance bekommen. Er hat sie auf seine Weise genutzt und durch seine Aktivitäten das Aufenthaltsrecht verwirkt. Es ist nicht einzusehen, wieso er auf unsere Kosten auf die ‚richtige Bahn‘ therapiert werden soll.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    das stimmt. die ausweisung löst das problem nicht. was das problem löst, ist diese leute erst gar nicht herein zu lassen. da sie aber nun mal da sind ist die unverzügliche ausschaffung im verdachtsfall die effizienteste massnahme.

  • Kurt Leutenegger sagt:

    Ich kann nicht verstehen dass man solche Typen nicht Biometrisch vermisst, DNA und Fingerabdrücke aufnimmt, das evtl. CH Bürgerrecht aberkennt und sie in den Jihad ausreisen lässt, damit sich das Problem selber löst. Kommt er bei den Kriegshandlungen nicht um, wird er beim bezwingen des IS als Kriegsgefangener im bekämpften Land verurteilt werden. Bei einer evtl Einreise in die CH würde er mit grösster Wahrscheinlichkeit aufgegriffen werden, danach kann man immer noch handeln und er hätte wirklich gegen das Gesetz verstossen.

  • Max Bader sagt:

    Natürlich ist die Ausweisung die Lösung aller Probleme. Entweder er landet bei den Feinden des IS. Dann werden diese ihn bestrafen oder er landet beim IS, dann wird entweder eine amerikanische Bombe oder eine kurdische Kämpferin das Problem lösen.

    Die Reintegration ist keineswegs erstebenswert. Die Resultate sind katastrophal und die Sozialindustrie wird weiter aufgebläht.

    • Christoph Bögli sagt:

      Oder er kann dort an Gewalttaten teilnehmen, die u.a. Todesopfer fordern und die Region weiter destabilisieren. Ersteres mag ja vielen hier egal sein, solange es „nur“ Iraker sein, aber letzteres führt auch zu mehr/weiteren Flüchtlingen, was uns darum auch ganz unmittelbar betrifft. Mal davon abgesehen, dass so einer mittelfristig auch zurück kommen kann, bloss dann gestärkt durch Kampferfahrung.

      Ich verstehe zwar den Reflex zur Ausschaffungsforderung und halte Therapieversuche in solchen Fällen auch für naiv, aber genau so naiv ist es leider, zu meinen, Probleme würden sich erledigen, nur weil man diese über die Grenze spediert. Das ist reine Vogelstrauss-Politik.

      • Anh Toàn sagt:

        Was gibt es im Irak für Perspektiven für ihn ausser Soldat? Für wen wird er Soldat sein? Zuerst haben wir ihn bestraft, weil er IS Soldat sein will, und jetzt zahlen wir ihm einen begleiteten Flug direkt zum IS? Und wir wollen die Vernünftigen sein?

        Wo hat der dem IS dienliche Spezialkenntnisse: Für einen Anschlag gerade in der Schweiz hat er bestimmt wichtige Informationen zur Planung, Kontakte usw. usw.

    • Anh Toàn sagt:

      @Max Bader „Natürlich ist die Ausweisung die Lösung aller Probleme.“

      Und mir wird Naivität vorgeworfen.

  • Peter sagt:

    Doch, die Ausweisung löst das Problem, denn er ist weg aus der Schweiz. Im Irak kann er dann den Märtyrertod suchen, nach dem er sich so sehnt!
    Warum stimmen wir der Ausschaffungsinitiative zu, wenn dann doch nicht ausgeschafft wird wegen der „Menschenrechte“. Wo waren die Menschenrechte der Opfer in Paris und Nizza???

    • Christoph Bögli sagt:

      Das müsste man effektiv die SVP und alle Ja-Stimmenden fragen, denn diese haben ja grosszügig ignoriert, dass Teile der Initiative gegen geltendes Recht verstossen und damit nicht pauschal umsetzbar sind. Das zeigt einmal mehr, dass undurchdachte, schwammige Initiativen, die in Konflikt zu gleich- oder höherwertigem Recht stehen, mehr Probleme verursachen als lösen.
      Ansonsten, dass Verbrechen an Leib und Leben auch die Menschenrechte missachten, ist leider so, ändert aber nichts am Ganzen. Grund- und Menschenrechte beschneiden/abschaffen zu wollen, weil manche Subjekte diese aus ideologischen oder finanziellen Gründen missachten, ist völlig paradox und kontraproduktiv.

  • Margot sagt:

    Schon krass, da schöpft ein IS Kämpfer seine rechtlichen Möglichkeiten aus und zugleich kommen viele Flüchtlinge genau wegen solchen in die Schweiz. Hier geniesst man die freiheitlichen, demokratischen Grundsätze die man in der Heimat auszumerzen versucht. Was für ein Irrsinn! Was die vier Typen incl. med. Behandlung in Nottwil, Gerichtskosten, Gefängnis, usw. gekostet haben? Wieviele von solchen kann und will man sich leisten? Und erst noch mit dem Risiko eines Anschlags?

  • werner boss sagt:

    Wann wird wohl der hinterste und der letzte endlich kapieren, dass es Grundfalsch ist solche Leute überhaupt erst einreisen zu lassen ! Wenn sie da sind, haben WIR das Problem, und das werden wir so oder so nicht mehr los !

  • Martin Frey sagt:

    Wenn man die Sache objektiv betrachten will, kommt man zu folgender Analyse:
    – es herrscht Krieg. Es ist ein asymmetrischer, nie deklarierter Krieg bei dem sich eine Seite (IS) nicht nur um EMRK sowie Genfer Konventionen einen Deut schert, sondern sich genüsslich-demonstrativ darüber hinweg setzt
    – der IS (inkl. Sympathisanten und Ableger) zählt weltweit Millionen, in Europa sicher Zehntausende, konservativ geschätzt
    – in Europa leben sie mitten unter uns und können grob in zwei Lager unterteilt werden: mehrheitlich einheimische Konvertiten und mehrheitlich ausländische Immigranten
    – der IS hat eine klare Agenda, seine Anhänger sind auf einer Mission. Sie werden andere Menschen zu töten versuchen bis ihre Ziele erreicht sind oder sie selber dabei sterben. Sie werden nicht aufhören.

    • Martin Frey sagt:

      2/Wenn man dies in letzter Konsequenz verstanden hat, kommt man unweigerlich zum Ergebnis dass die bisherigen Ansätze wenig taugen. Mit polizeilichen Mitteln allein ist der Bedrohung nicht Herr zu werden, Überwachung und Prävention stossen allein aufgrund des Umfangs der Bedrohung an seine Grenzen, ganz abgesehen davon dass Juso und Gesinnungsgenossen nicht mal davon etwas wissen wollen. Der rechte Wutbürger schreit „ausschaffen“ und vergisst, dass die meisten Islamisten nicht ausgeschafft werden können, und auch dies in einem freien Europa keine Lösung wäre. Der linke Wutbürger meint, er könne alle Probleme dieser Welt einfach mit noch mehr Aufklärung und Sozialarbeitern lösen und verkennt, dass damit wohl kein einziger hardcore-Islamist von seinem Gedankengut abgebracht werden kann.

      • Anh Toàn sagt:

        @Martin Frey, Ihr zweiter Teil kam erst nachdem ich meinen Kommentar geschrieben habe.

        Ansätze die taugen bei Problemen die man nicht lösen kann: Deeskalieren, Schaden begrenzen, eben nicht Kriegsgesänge anstimmen, es gibt keine „Millionen“, der IS hat in Syrien/Irak vielleicht zehntausende Anhänger. Nicht denjenigen, mit einer pervertierten Religionsauslegung eine Deutungshoheit über eine Religion geben, die sie innerhalb der Religionsgemeinschaft in keiner Weise haben. Die Panikmache macht es doch erst attraktiv, garantiert dem Idioten wahrgenommen zu werden, der Punk freut sich, wenn man ihn furchtbar hässlich findet.

        Mit vorsichtshalber mal ausgrenzen, machen wir uns unseren Terroristennachwuchs gleich selber.

        • Martin Frey sagt:

          Natürlich sind es Millionen AT, und in Europa Zehntausende. Zählen Sie nur mal allein die Mitglieder zusammen von abu sayaf, shaabab, boko haram, kaida inkl afrik. Ableger, taliban, IS und wie sie alle heissen. Dann nicht nur die Mitglieder sondern deren Umfeld, alle Sympathisanten. Allein in D geht man von tausenden gewaltbereiten Islamisten aus.
          Nüchtern betrachtet gibt es keinen anderen Begriff für das was passiert, auch wenn Sie und ich den nie wollten.
          Und nüchterne Betrachtung ist dringend vonnöten. Den nochmals, auch wenn Sie sich dem Spiel der Terroristen verweigern wollen und nicht in Kriegsgeheul einstimmen, sie werden nicht aufhören. Wir sollten daher unsere Massnahmen dringend der Bedrohung anpassen, denn aussergewöhnliche Bedrohungen erfordern aussergewöhnliche Massnahmen.

        • Martin Frey sagt:

          Vielleicht sollten Sie mal mit einem Islamisten reden bevor man wie auch der Artikel von Deeskalierung und Deradikalisierung schwadroniert. Erinnert alles etwas an die „Sondersettings“ der Zürcher Justiz, aber trotz immensem Aufwand funktioniert das wohl nur in Einzelfällen.
          Anders als Nazis oder die RAF (die analog übrigens auch ihr Gedankengut nicht ändern können) sind die Islamisten eben keine Gruppen von wenigen hundert Einzeltätern sondern sind eingebettet in einer Weltreligion, und ziehen ihre Legitimation aus deren momentan dominantesten Strömung die alle anderen Strömungen vor sich hertreibt. Darum ist auch der IS- Nachschub, grad auch in Syrien, quasi unerschöpflich.
          Ansonsten gibt es selbstredend sehr viele Parallelen zu kommunistischen und faschistischen Gewalttätern.

          • Anh Toàn sagt:

            @MF „aus deren momentan dominantesten Strömung die alle anderen Strömungen vor sich hertreibt. “

            Das ist kompletter Nonsense, der Islam verbietet das Töten Unschuldiger, genauso wie Selbstmord(-anschläge) in der Auslegung der grossen Mehrheit der Muslime: Sie räumen einer kleinen Minderheit eine Definitionshoheit über eine Religion ein, welche die innerhalb der Religion nicht haben. Nur weil die am lautesteten schreien, lassen Sie sich instrumentalisieren und stimmen in deren Kriegsgeheul ein.

            Die grosse Mehrheit der Opfer von IS Anschlägen sind Muslime, im Krieg gegen IS sterben kurdische Muslime.

            Ich habe mit unzähligen Muslimen, auch sehr religiösen, diskutiert. Habe ein 1 Jahr in der Türkei und in Ägypten gelebt.

          • Martin Frey sagt:

            Ich räume gar niemandem eine Deutungshoheit ein, das beanspruchen diese selbst für sich. Und der Islam als Weltreligion hat dem leider sehr wenig entgegenzusetzen. Was sicher auch damit zu tun hat, dass der Islam noch nicht in der Moderne angekommen ist, mit Kritik und Andersartigkeit nicht umzugehen weiss und auch keine Auslegung und Interpretation der Schriften in einen modernen Alltag (im Sinne einer Exegese) kennt. Wenn das einzige, was muslimischen Eliten zum Blutbad der Dschihadisten einfällt, die Repetition des Mantras „hat nichts mit Islam zu tun“ beinhaltet, verbunden mit der ewiggleichen Opferhaltung (Juden! USA! Kreuzzüge!) dann graut mir vor der intellektuellen Auseinandersetzung die eigentlich innerislamisch geführt werden sollte.
            Ps ich meinte Gespräche mit Dschihadisten.

    • Anh Toàn sagt:

      @Martin Frey „Es herrscht Krieg…die werden nicht aufhören“

      Also müssen wir die? Wer ist die? Was möchten Sie mit „weltweit Millionen“ „konservativ geschätzt“ bitte machen? Wie untercsheiden Sie die Millionen von den anderen 1.5 Milliarden Moslems weltweit?Glauben Sie, mit irgendetwas was Sie vielleicht meinen könnten, gewinnen Sie Sympathien bei gemässigten Moslems? Das einzige was Sie erhalten, gewinnen wäre der falsche Ausdruck, mehr Radikalisierung.

      Ich bin mit niemandem im Krieg, wer tötet, wird bestraft, wer es versucht, wer es vorbereitet, wer dabei hilft. Aber immer der, welcher etwas Verbotenes tut wird bestraft. Im Krieg sind „die Anderen“ die Feinde, die Bösen, der BöFei hiess es bei mir noch in der Armee, einzig weil sie zu den Anderen gehören.

      • Ruedi sagt:

        Zitat Philosoph Franco Berardi:

        „Die jungen Männer, die Terrorakte, school shootings oder andere Formen des sogenannten erweiterten Suizids begehen, glauben, dass sie durch ihre Taten zu Helden werden. Sie fühlten sich zuvor als Verlierer und glauben, nun endlich ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.“

        Wer bei dieser Ideologie noch an Menschenrechte und Gutmenschentum als Heilmittel glaubt – sollte sich dringend Psychologisch behandeln lassen.

        Solche Menschen gehören aus einer Freiheitlichen Gesellschaft so schnell wie möglich entfernt, herausgeschnitten wie ein Krebs-Geschwür, bevor sie andere mit ihn den Tod nehmen können.

        Der Fehler ist solche Ideologie ins Land zu lassen, das braucht niemand.

        • Anh Toàn sagt:

          Was Sie vorschlagen, machen die Amis und die Europäer ein wenig mit, seit 9/11, aber eigentlich schon vorher. Und was hat es gebracht? Mehr Terror.

          Man kann Ideen nicht mit Bomben töten, nicht mit Mauern und Stacheldraht einsperren, auch dumme Ideen nicht.

          Werte kann man nur verteidigen, indem man an ihnen festhält, an sie glaubt, auf ihren Wert vertraut. Wäre das naiv, wären die Werte nichts wert.

          Sie verraten unsere Werte wie Liebe und Vergebung als oberste christliche und Menschenrechte, genauso wie die Vernunft an sich, als aufklärerische Werte.

        • Sergej sagt:

          Können Sie bitte folgende Dinge ausführen:
          1) Welche Menschen meinen Sie mit „solche Menschen“? Wie erkennen Sie sie?
          2) Was meinen Sie mit „herausschneiden wie ein Krebs-Geschwür“?
          3) Bitte erklären Sie, wie die unter 2) genannte Methode sicherstellt, dass „solche Leute“ keine anderen mehr in den Tod reissen können?
          4) Wie verhindern Sie wirksam, dass solche Ideologie ins Land kommt? Können Sie dies erreichen, ohne dabei denjenigen Hilfe zu verweigern, die keine solche Ideologie haben und Hilfe benötigen?

      • Martin Frey sagt:

        Sie machen wir Spass AT. Sie können ja gerne dannzumal, wenn jemand mal „allahu akbar“ schreiend mit der Axt oder der AK47 auf Sie zulaufen sollte, in den wenigen Sekunden die Ihnen bleiben werden wortreich zu erklären versuchen, dass Sie zu den Gutmenschen gehören und sich mit ihm nicht im Krieg befinden. Und dabei noch schnell herausfinden wer „die“ wohl sind da Sie dies bis dato offenbar noch nicht begriffen haben.
        Nur ich fürchte, weder Federboa, Rosenblüten, Palmwedel noch Ihre Beteuerungen werden dabei wahnsinnig hilfreich sein. Denn Sie zählen definitionsgemäss zu den Ungläubigen, so leid es mir tut. Sie können das gerne anders sehen aber glauben Sie mir, das interessiert „die“ nicht.

        • Anh Toàn sagt:

          Sie machen mir Spass: Ich habe nirgendwo eine Situation beschrieben, wo mich jemand versucht, konkret umzubringen.

          Sie sagen, ich müsste mich davor hüten, von „denen“ umgebracht zu werden, weil „die“ würden das wollen, da ich ein Ungläubiger sei.

          Wenn Sie mit „die“ ganz einfach Muslime meinen, kann ich Sie beruhigen. Ich habe schon viele getroffen, die wussten, ich bin ein Ungläubiger, nicht mal ein Christ, aber echt jetzt, ganz bestimmt, kein einziger wollte mich totschlagen.

          Wenn Sie mit „die“ Attentäter meinen, die wollen töten, daran habe ich keine Zweifel, ist meine noch immer unbeantwortete Frage, wie Sie die vor dem Attentat als Attentäter erkennen?

          Sie möchten zurück zu verschuldensunabhängiger Sippenhaft, das dürfen Sie, aber vernünftig ist dies nicht.

  • Ruedi sagt:

    Brand-Aktuell München, selbst Blogs werden von der Realität eingeholt. Der Blick spricht von Terrorlage in München, wie wenn es eine Wetterlage wäre, bald Normalität?

    Die wir schaffen das Nation lässt Geschichtlich wie immer keinen Fettnapf aus, wo man bereitwillig und freiwillig wie ein blindes Huhn rein treten kann, um den Kontinent wieder einmal ins Elend zu Stürzen, diesmal mit kräftiger Schweizer Unterstützung der Willkommens-Politik.

    Die Politiker scheinen sich nicht im Klaren zu sein, was für ein Feuer sie mit ihrer Politik entfacht haben, ein Feuer das bald ganz außer Kontrolle gerät…

    • Ruedi sagt:

      …Mit dem schlechten Gewissen des Geschichtlichen Hintergrundes der Judenverfolgung lässt man gerade die Menschen zu Millionen ins Land, welche genau die Menschen hassen, die auch der Führer zuoberst auf der Abschuss-Liste hatte.

      Man arbeitet in Dümmlichster Naivität daran, dass sich die Geschichte wiederholt, im Irrglauben man ist auf der Seite der Gutmenschen und Politisch Korrekten.

      Aber der Gipfel ist, das man von den Nachbar-Ländern noch erwartet dass diese die gleichen Fehler nachmachen, oder sonst als Nazis bezeichnet werden, dabei ist es ja umgekehrt – aber sie merken es nicht mal, auch das der Terror vor ihnen auch keinen Halt machen wird.

      Die Warner sind keine Nazis und auch keine Terroristen, sie durchschauen was passiert.

      • Anh Toàn sagt:

        @Ruedi „Die Warner sind keine Nazis…“

        „Ich sag die Wahrheit, Dein Geld interessiert mich nicht“ hat mal ein Fremder zu mir gesagt. Ich habe geantwortet: „Jetzt weiss ich, das Du über mein Geld nachdenkst“

        oder:

        Das Dementi ist die Bestätigung des Gerüchts.

  • Ruedi sagt:

    …Nicht für jeden Einheimischen ist Einwanderung ein Vorteil, sondern für sehr viele Menschen, war uns ist Einwanderung ein sehr großer Nachteil.

    Es zeigt die Antidemokratische, Staatsfeindliche Haltung derer die diesen Begriff „Nazi“ Regelmäßig zur Diffamierung verwenden. Es sind genau die „Kreise“ welche der Antisemitischen Religion und Einwanderung die Türen zu Europa aufgemacht haben.

    Die Freunde und Unterstützer der Antisemiten, sind die Feinde der Juden und der Freiheitlichen Demokratischen Zivilisation.

    Nicht die Menschen im Volk, die begründete Ängste, vor einer Überfremdung und Unkontrollierten Einwanderung in den Arbeitsmarkt und Sozialstaat haben.

  • Peter Meier sagt:

    Die „Wutbürger“ provozieren, ihnen und allen die Hilflosigkeit des Rechtsstaats hämisch durch die Nase ziehen, das hilft?

    Sollte sich die aktuelle Entwicklung fortsetzen, dann sehe ich durchaus, wie sich auch der Rechtsstaat radikalisiert, etwa mit folgenden Verschärfungsstufen:
    – Internierung bzw. Verwahrung für verurteilte Islamisten
    – dann auch für registrierte Islamisten
    – noch später für männliche Moslems zwischen 15 und 35, ausser sie seien nachweislich prima integriert und rechtstreu.
    Wahlweise wenn möglich auch Ausschaffung.

    • Sergej sagt:

      Ein potentieller Jihad-Kämpfer kann jahrelang rechtstreu, unauffällig, nett etc. sein, und dann trotzdem zuschlagen. Da gibt es keine einfachen Kriterien, um solche Leute zu identifizieren.

      Die Hetzerei gegen jeden männlichen Moslem, der nicht willkürlich festgelegten Verhaltensmustern gerecht wird, ist also nicht nur stossend, sondern auch noch völlig wirkungslos. Es wäre eben nichts als eine Radikalisierung, die alles nur verschlimmert, statt irgend ein Problem zu lösen.

  • fischer sagt:

    Ja, was machen wir? Grenzen schliessen. Leute, bei denen nicht erkannt werden kann, wes Geistes Kind oder welches Vorleben sie haben, gehören nicht in die Schweiz. Jeder normale Mensch schliesst ja auch seine Wohnungstüre ab. Er will sich nicht in der guten Stube mit unerwünschten Eindringlingen herumbalgen müssen.. Ein riesiger Bschiss läuft ja tagtäglich an unseren Grenzen ab wegen der landesschädigenden Fahrlässigkeit der Sicherheitsorgane. Oder, etwa wegen Anweisungen von oben? Könnte der Fall sein. .

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