Warum Papizeit nervt

Mit dem Slogan "I Love Papi-Zeit" werben Vaeter und Muetter mit ihren Kindern im Namen verschiedener Organisationen fuer einen Ausbau des Vaterschaftsurlaubs am Sonntag, 30. August 2015 auf dem Waisenhausplatz in Bern. (KEYSTONE/Lukas Lehmann)

«I Love Papi-Zeit»: Mit diesem Slogan demonstrierten junge Väter im Sommer 2015 in Bern für einen Ausbau des Vaterschaftsurlaubs. Foto: Lukas Lehmann (Keystone)

Wenn Sie beim Chai Latte mit Ihrem progressiv-urbanen Freundeskreis mal so richtig anecken wollen: Versuchen Sie es erst gar nicht mit kritischen Bemerkungen über die EU oder über Flüchtlinge. Alles schon gehabt, man sieht diese Themen heute durchaus kontrovers. Aber sagen Sie mal ein böses Wort über die Papizeit. Mit fassungslosem Schweigen wird man Ihnen antworten, mit exorzistischen Blicken Sie durchbohren. Denn dass Männer nach der Geburt ihrer Kinder eigentlich ein verbrieftes Anrecht auf kollektiv finanzierten Urlaub hätten – das ist in sogenannt fortschrittlichen Kreisen eine Monstranz, die man nicht beschmutzt.

Symptomatisch sind die Reaktionen auf die Volksinitiative, die am Dienstag vorgestellt wurde. Da das Parlament aus Kostengründen bislang Nein sagte, will ein Komitee nun via Urnengang 20 Ferientage für junge Väter erzwingen. 80 Prozent der Stimmberechtigten wünschten den Vaterschaftsurlaub, behaupten die Initianten. Fest steht, dass es in bestimmten sozialen Biotopen 100 Prozent sind. «Von allen Vätern auf der ‹Blick am Abend-Redaktion hat keiner Argumente dagegen», notierte ein viel gelesenes Gratisblatt diese Woche unter einer leeren Kommentarspalte – die eigentlich eine kontradiktorische Wertung des Themas hätte komplettieren sollen. Natürlich gab es viel Applaus für das Witzchen, das zugleich Statement war.

Derweil führt der kinderlose Bundeshausredaktor des «Tages-Anzeigers» Zwiegespräche mit seinem Gewissen. Ist es verwerflich, wenn er nicht mitklatscht? Darf er Unbehagen empfinden, wenn er auf www.papizeit.ch das gute Dutzend junger Väter betrachtet, die dort zu Werbezwecken mit ihrem unschuldigen Nachwuchs posieren? Darf ihn die gebieterische Attitüde nerven, die von den überzuckerten Sujets ausgeht? Kann man ihm wirklich die Verantwortung aufbürden für das Familienglück von Michi und seiner Lia Madlaina, von Lino und Klein Carmen, von Reto und «Sunneschiin» (und wie sich die Sujets weiter nennen)? Sind 20 Tage Urlaub von derart fundamentaler Bedeutung, dass man sie unter die gemeinschaftlich zu finanzierenden Aufgaben einzureihen hat? Mag sein, dass der Mutterschaftsurlaub in seiner Exklusivität schlecht in zeitgenössische Genderkonzepte passt. Aber engagiert sich auch nur ein zusätzlicher Vater stärker in Kinderbetreuung und Hausarbeit, weil man ihn ganz zu Beginn drei Wochen freispielt?

In den nächsten Jahren wird es primär darum gehen, soziale Standards zu halten. Bei den Bundesfinanzen stehen Stabilisierungsprogramme an. Wachsende Arbeitslosenzahlen belasten die Sozialwerke. Die Altersvorsorge gerät unter den Druck der Demografie, sparen und mehr zahlen ist angesagt. Das Vorhaben, Angestellten und Firmen jährlich 300 bis 400 Millionen Franken für einen Vaterschaftsurlaub abzuzwacken, nimmt sich vor diesem Hintergrund irgendwie seltsam aus. Darum, lieber Lino, Reto und Co.: Ferien geschickt verteilen, Arbeitspensum reduzieren, freie Tage für die Kinderbetreuung nutzen – das ist es, was Lia Madlaina und «Sunneschiin» wirklich nützt. Dafür klatsche ich gerne mit.

173 Kommentare zu «Warum Papizeit nervt»

  • Malena sagt:

    Uff. Beim Lesen des Titels dachte ich: bittebitte nicht auch noch Artikel von Vätern, die sich über Langeweile auf dem Spielplatz beklagen. Was den Autor stattdessen nervt ist, dass das Thema Vaterschaftsurlaub in seinem Umfeld offenbar dogmatisch abgehandelt wird und eine offene Diskussion bezüglich Finanzierung und Nutzen nicht stattfinden darf. Die Finanzierbarkeit kann ich nicht beurteilen. Ich teile die Ansicht, dass eine Pensumsreduktion den Kindern mehr bringt als ein einmaliger Urlaub nach der Geburt. Als Symbol der geteilten Verantwortung und Gleichberechtigung der Eltern in der Kinderbetreuung ist mir der Vaterschaftsurlaub trotzdem sympathisch.

    • Martin Frey sagt:

      Der Autor hat einfach den Mut, in die tiefsten Dogmata seines eigenen linksintellektuellen urbanen Milieus einzudringen und kritische, nicht gern gesehene Fragen aufzuwerfen. Nicht nur bezüglich Sicherung der Sozialwerke und Blick in die Zukunft, sondern auch bezüglich des unkritischen Missbrauchs des eigenen Nachwuchs in (angeblich) höherem Interesse. Dafür gebührt ihm Respekt, denn er macht sich damit keine Freunde, wird keinen Beifall und kein Schulterklopfen ernten wie es ansonsten üblich wäre, wenn er im kollektiven Reigen einstimmen würde.
      Persönlich finde ich 2 Wochen als Symbol und Starthilfe für die Familie wichtig und vertretbar, halte auch aus liberaler Sicht die Argumente der parlamentarischen Gegner für nicht nachvollziehbar. Ansonsten, Chapeau Hr. Renz, bin ganz bei Ihnen.

  • Martin sagt:

    Das Kostenargument kann ich nicht ernst nehmen. Das reichste Land Europas soll sich nicht einmal einen Vaterschaftsurlaub von 20 Tagen leisten können, wenn in vielen anderen Ländern gleich mehrere Monate möglich sind? Zu wenig Geld haben wir nur, weil die rechten Parteien mit der grossen Kelle Steuergeschenke machen. Wir können uns 300 bis 1000 Tage Erwerbsersatz für Militärdienst leisten, aber keine 20 Tage für Vaterschaft? Das ist doch ein schlechter Witz.
    Und sonst hat Herr Renz ja auch kein anderes Argument gegen den Vaterschaftsurlaub, ausser dass er nichts nützen soll. Das wird aber nicht begründet, und ist ebenfalls schwer nachzuvollziehen.

    • Jan sagt:

      Die Frage hier ist eher die: Was müssen wir verheirateten, kinderlosen Doppelverdiener eigentlich noch alles finanzieren?

      • Isa sagt:

        Gleiches gilt für ledige kinderlose Alleinverdiener. Die zudem mit einem kleinen KMU Beiträge an alles mögliche bezahlen und nicht einmal ALV-Leistungen bekommen. Zahlen dafür aber natürlich wie alle anderen auch.

        • Andreas Weibel sagt:

          Wer wird dereinst Ihre AHV bezahlen? Und wer wird Sie dereinst im Altersheim betreuen? Genau, die Kinder der anderen Leute… Also hören Sie bitte auf zu meckern.

          • Michu sagt:

            Hä?

            Wer zahlt dann die AHV der anderen Leute, wenn deren Kinder schon meine AHV zahlen?

            Schneeballsystem, kann nicht aufgehen.

        • Markus Tavina sagt:

          @Weibel: Und wer wird in Ihrer Logik die AHV der Kinder der Jahrgänge 2010-2020 bezahlen, die heute angeblich geboren werden müssen, um die AHV der Jahrgänge 1970-1980 zu bezahlen? Mit immer mehr Teilnehmern reformieren Sie ein Schneeballsystem nicht, ist das wirklich so schwierig zu verstehen? Ich kann dieses Kinder-für-die-AHV-Argument echt nicht mehr hören; es ist zutiefst egoistisch (Leben mit der Kreditkarte zukünftiger Generationen…). Es gibt genau drei Dinge, die möglich sind, wenn Sie die AHV wirklich retten wollen: 1. Renten runter ODER 2. Beiträge rauf ODER 3. Rentenalter rauf. Alles andere ist ein Ausbau des Schneeballsystems und die Explosion wird dereinst umso gewaltiger sein.

          • Andreas Weibel sagt:

            Uff, ist das AHV-System der Schweiz so schwer zu verstehen?

            Die jetzt Erwerbstätigen bezahlen die Renten der heutigen Rentner. Wenn wir dereinst 65 Jahre alt sind, werden die Kinder, die heute geboren werden, unsere Renten zahlen.

            Das hat nix mit Schneeballsystem zu tun, sondern ist ein einfaches Umlageverfahren.

          • Markus Tavina sagt:

            Klar, und wir werden ja auch nicht älter, weshalb das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen immer noch gleich hoch ist wie bei der Einführung der AHV; zumal ja bekanntlich die Lebenserwartung in den letzten 60 Jahren ja gleich geblieben ist, gell, Herr Weibel? Wahrscheinlich halten Sie auch die Minireform, um die Herr Berset wenigstens seit Jahren kämpft, für völlig überflüssig.. Nach uns die Sintflut.

          • Lady T sagt:

            BGE!

      • Peter sagt:

        Hallo Jan, so wie ich lese seid Ihr sogenannte Dinkis: Double Income, no kids! Das ist schön für Euch, dass es Euch wirtschaftlich gut geht und Ihr Eure Freizeit in vollen Zügen geniessen könnt. Dir ist aber hiffentlich bewusst, dass unsere Gesellschaft überaltert und Dir irgendwann mal einer die Rente finanzieren muss. Also raus aus der Opferrolle!!

  • Ralf Schrader sagt:

    Das Einzige, in der Schweiz im Überfluss vorhandene ist Geld. An allem anderen, Moral, politischen Verstand und Weitblick fehlt es. In keinem entwickelten Industrieland wird so wenig für Familien und vor allem für Kinder getan.

    300 – 400 Millionen, also 50 Franken pro Kopf und Jahr. Für Menschlichkeit ist das natürlich zu viel.

    • Christian Weiss sagt:

      Mit dem Argument der angeblichen „Menschlichkeit“ wird der Steuerzahler nur zu gerne geschröpft. Und es kostet ja immer fast nichts. Sind nur 400 Millionen pro Jahr.
      Schon mal den Spruch „Kleinvieh macht auch Mist“ gehört?

      Und warum genau soll die Allgemeinheit dafür aufkommen, dass die Väter nach der Geburt ihrer Kinder ein bisschen zuhause bleiben dürfen? Und warum können die Neuväter nicht einfach ihre regulären Ferien dafür hergeben, wenn ihnen diese Zeit nach der Geburt schon so wichtig ist?

      • Ralf Schrader sagt:

        Eltern sein ist keine private, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe und sollte auf Seiten der Eltern nicht zu weiteren Belastungen führen.

        Die Kinder, welche heute geboren werden, verbringen ihre Lebenszeit überwiegend damit, unsere Generation im Altenheim zu füttern und den Po zu wischen. Deshalb revanchieren wir uns im voraus und finanzieren diesen Kindern die Zeit von der Geburt bis zum 1. Arbeitstag.

        Das machen wir alle, nicht die Eltern! Die haben mit dem Zeugen bereits genug für die Gesellschaft geleistet.

        • Michu sagt:

          „Eltern sein ist keine private, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe und sollte auf Seiten der Eltern nicht zu weiteren Belastungen führen.“

          Darf ich dann auch mitreden, wenn es um die Familienplanung der anderen geht?
          Ah, nicht? Aber zahlen dann schon.

          Und dass Sie für Ihre Kinder keine ambitionierteren Ziele als Po abwischen vorgesehen haben, sagt wohl ziemlich viel über Sie selber aus.

          • Marcel Maier sagt:

            Sagen wir es mal so: indem Sie diejenigen solidarisch mitfinanzieren, die Kinder in die Gesellschaft bringen, sorgen Sie dafür, dass dann auch noch eine Generation da ist, die solidarisch Ihre Rente und Pflege mitfinanziert, wenn Sie pensioniert werden.

            Was vielen nicht bewusst ist: die heutigen 20-30jährigen sind die, die das grösste finanzielle Opfer bringen müssen für die zukünftige Rentenfinanzierung.
            Viele der Kommentatoren sind hier also gegen Solidarität, werden dann aber wohl mit dem selben Selbstverständnis in ein paar Jahren/Jahrzehnten Solidarität von den anderen einfordern. Aber eben: sobald es um den eigenen Geldbeutel geht…

        • Sibylle Gross sagt:

          „Die Kinder, welche heute geboren werden, verbringen ihre Lebenszeit überwiegend damit, unsere Generation im Altenheim zu füttern und den Po zu wischen.“
          Das glauben Sie ja wohl selbst nicht, Schrade! Wer die Alten füttern und ihnen den Po wischen wird, sind nicht die Schweizer Kinder von heute, sondern Billigkräfte aus Drittweltländern und anderen Armutsländern, so wie schon zu einem nicht geringen Teil, während die Kids der Papiurlaub-Generation Medien-, Finanz-, künstlerische und andere „bessere“ Berufe ausüben werden, mit deren Verdienst sie das Umlagesystem finanzieren werden.

        • Hansruedi Galliker sagt:

          „…unsere Generation im Altenheim zu füttern und den Po zu wischen.“ Lieber Ralf Schrader: Besuchen Sie doch einmal ein Altenheim. Sie werden sorgfältige und empathische Pflege erleben (meistens). Wenn sich Ihr Altsein dereinst auf „Gefüttert werden und Po wischen lassen“ reduziert, dann viel Vergnügen. Ich möchte meinen betagten Eltern, so sie denn einmal ins Altersheim ziehen, eine sorgfältigere Begleitung angedeihen lassen – und erhoffe mir dies dereinst von meinen Kindern.

      • Martin Frey sagt:

        „Und warum können die Neuväter nicht einfach ihre regulären Ferien dafür hergeben, wenn ihnen diese Zeit nach der Geburt schon so wichtig ist?“
        Ganz einfach darum, Hr. Weiss, weil sich Geburten nicht einfach so planen lassen. Und weil Arbeitgeber in aller Regel einen Anspruch auf vorausschauende Personalplanung haben.
        Insofern beisst sich diese oft gehörte Argumentation, die auch von kinderreichen Gegnern eines Vaterschaftsurlaubes im Parlament gerne öffentlich vorgebracht wurden, halt etwas in den Schwanz.

        • Sportpapi sagt:

          @Martin Frey: Dann würde es reichen, festzulegen, dass ein Vater seine Ferien so beziehen kann, wie es der jungen Familie nutzt. Zusätzliche Ferienwochen sind dafür keine Hilfe.

          • Martin Frey sagt:

            Das, was Sie sagen, geht halt in aller Regel bei den meisten Arbeitnehmern nicht, das können Sie vergessen, SP. Die Norm ist doch die, dass Sie üblicherweise alle Ferien Monate im Voraus eingeben müssen. Zeigen Sie mir mal einen Arbeitgeber, zu dem Sie einfach mal hingehen können mit den Worten: „Meine Frau hat heute geboren, ich hätte gerne ab morgen 4 Wochen Ferien….“
            Das funktioniert nicht, nicht mal in Ihrer Branche, würde ich behaupten.
            Persönlich finde ich 4 Wochen übertrieben, aber 2 Wochen wären m. E. ein guteidgenössischer Kompromiss gewesen mit dem auch die Wirtschaft leben könnte.

          • Martin Frey sagt:

            Kommt dann ja dann noch dazu, dass das Ferienkonto beim durchschnittlichen Arbeitgeber somit weitgehend aufgebraucht wäre. Aber das erste Jahr ist streng, das wissen wir beide nur zugut.

          • Alice Notter sagt:

            Herr Frey, als Ihre Vorgesetzte wäre ich natürlich begeistert, wenn Sie zu mir kommen und sagen: „Meine Frau hat heute geboren, ich hätte gerne ab morgen 4 Wochen Ferien…. Natürlich wissen wir den ungefähren Termin seit Monaten, aber mit der Papizeit müssen Sie mir sowieso frei geben.“

          • Martin Frey sagt:

            Ich weiss nicht ob Sie selber Kinder haben, Fr. Notter. Aber Geburtstermine sind bis auf Wahlsectios nicht planbar, der Zeitraum kann locker über Monate variieren.
            Es geht aber v.a. darum, dass normale Ferienwünsche von Arbeitgeberseite abschlägig behandelt werden können und in solchen Fällen whs. auch würden.

          • Alice Notter sagt:

            „Väter sollen ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes 20 Tage Urlaub beziehen können.“
            Sie haben weiterhin keinen Anspruch darauf, dass Sie diese Tage direkt nach der Geburt beziehen können.

          • Sportpapi sagt:

            @Martin Frey: Heisst das, auch diese zusätzlichen Wochen könnten nur genommen werden, wenn sie dem Arbeitgeber passen? (lässt man sie am Schluss gar auszahlen?)
            Wenn nicht, dann wäre auch meine Variante denkbar, nur dass sie keine zusätzlichen Ferien und Kosten bringt.
            Übrigens: Schauen Sie mal das Thema „Jugendurlaub“ an. Da gibt es ähnliche Regelungen. Nur die genaue Terminierung ist natürlich schwierig, wie Sie zu recht anmerken.

          • Martin Frey sagt:

            @Notter: die nun gestartete Initiative ist auch nicht meine, insbesondere auch darum, weil m. E. die Freitage entsprechend den Bedürfnissen des Vaters/der Eltern genommen werden können sollten.
            Abgesehen davon halte ich 4 Wo für einen overshoot, 2 würden wie gesagt völlig reichen um „zuhause anzukommen“.
            @Sportpapi: Reguläre Ferien kann man nur beantragen, und müssen vom Arbeitgeber jeweils bewilligt werden. Einen Rechtsanspruch gibt es meines Wissens nicht. Ich denke daher, dass dies im Rahmen einer regulären Vaterschaftsurlaubes besser weil klarer gelöst werden könnte.
            Doch, ich denke man braucht die Ferien im ersten Jahr auch für sich selber, auch wenn man nicht wegfährt. Man läuft ansonsten viel schneller auf dem Zahnfleisch, mit allen Nachteilen für die Familie und sich selbst.

          • Sportpapi sagt:

            @Martin Frey: Entweder ist dem Arbeitgeber zuzumuten, dem Arbeitnehmer zwingend frei zu geben, wenn dieser Vater wird. Oder nicht. Dass Sie unbedingt noch eine Ausdehnung der Ferienzeit haben möchten, sorgt allenfalls dafür, dass es letztlich abgelehnt wird. Meine praktisch kostenlose Variante wäre hingegen ein erster Schritt für eine schnelle Umsetzung.

        • Alice Notter sagt:

          Inwieweit ändert sich die „vorausschauende Personalplanung“, wenn der Papi drei Wochen auf Papizeit statt auf Feriensaldo verbucht? Ausser bei einem Kaiserschnitt ist der Geburtszeitpunkt so oder so irgendwann.

          • Martin Frey sagt:

            Sie haben insofern recht, Fr. Notter, dass ein Arbeitgeber auch Papizeit in seine Personalplanung einberechnen müsste, somit auch mit offizieller Papizeit diesbezüglich Flexibilität an den Tag legen müsste. Aber bei regulären Ferien können Sie ihn nicht dazu zwingen, Ihnen diese 2 Wochen so zu geben wie es wünschbar wäre. Zudem wäre bei einem durchschnittlichen Arbeitnehmer ein Feriensaldo von 4 Wochen nach Papizeit weitgehend aufgebraucht. Ich halte das für problematisch, und auch irgendwie inhuman.

          • Sportpapi sagt:

            Natürlich könnte man den Arbeitgeber auch bei „regulären“ Ferien zwingen, diese Zeit zu geben. Wäre sehr viel einfacher zu regeln und könnte vermutlich in kürzester Zeit eingeführt werden.
            Das mit dem inhuman verstehe ich nicht. Mit den 4-5 Wochen muss man halt auskommen. Die Lust auf grosse Ferien ist im ersten Kinderjahr sowieso meist nicht so gross. Ausserdem nimmt man vielleicht weniger ganze Wochen, sondern bleibt mal einen Tag (oder halben) zu Hause. Was sich dann mit den Bedürfnissen des Arbeitgebers auch besser abgleichen lässt.

        • Christian Weiss sagt:

          Wie bitte? Vaterschaftsurlaub ist planbar, wenn er vom Steuerzahler bezahlt wird? Wenn man von den regulären Ferien beziehen muss, dann nicht?

          Interessant!

      • Matteo Grande sagt:

        Vielleicht, aber nur vielleicht, profitieren Sie ja auch irgendwann davon, wenn die nächsten Generationen „soziale Verantwortung“ aus eigener Erfahrung eher positiv konnotieren.
        Oder aber Sie wachsen mit dem Bild auf, dass jeder für sich selber schauen muss, weil sowieso niemanden interessiert, wie es einem geht.

        • Christian Weiss sagt:

          Was Leute wie Sie unter „sozialer Verantwortung“ verstehen, wird aus Ihrem Statement klar: „Zahlen sollen die anderen!“

          Aber wer wirklich soziale Verantwortung übernimmt, übernimmt Verantwortung für sich selber und schröpft nicht die Taschen anderer Menschen, damit er sich noch etwas gönnen kann, dass er jetzt grad gut findet.
          Das ist der wahre Egoismus.

          • Fabienne Müller sagt:

            Gut, dann sollen die 80 jährigen gefälligst für sich selber sorgen. Selber schuld, wenn sie nicht vorausgeschaut haben und nichts gespart haben. Wer nicht mehr arbeiten kann, hat auf dieser Welt ja eh nichts mehr zu suchen.
            Ist ja auch völlig egoistisch von denen, zu erwarten, sie hätten Anrecht auf irgendeine Art der Unterstützung…

          • Christian Weiss sagt:

            Fabienne Müller, aber Sie merken schon den Unterschied zwischen Hochbetagten und Männern in der Blüte ihrer Jahre?

    • Stevens sagt:

      @Schrader:
      Ich finde, man sollte nicht so dick auftragen. Worte wie „Menschlichkeit“ in diesem Zusammenhang zu verwenden, das ist einfach nicht angebracht.

      Und ja, Herr Weiss hat schon recht. Auch Kleinvieh macht Mist. Im Argumentarium des Pro-Komitees liest man, es Kosten 1 Cafe creme pro Monat.
      Das ist schon richtig. Aber mit dem Cafe creme wurde schon x mal Argumentiert. Ich mag mich erinnern im Zusammenhang mit der Energiewende.
      Und auch bei anderen Themen. „es kostet nur ein Cafe creme pro Monat“
      Man ist da nicht mehr bei einem Kaffee pro Monat. Sondern bei einem einigermassen bedeutenden Betrag, der sich aus x Cafe cremes zusammensetzt.

      • Ralf Schrader sagt:

        Und wenn es das 10x kostet. Es ist nur Geld und davon gibt es mehr als genug. Nur vom Geld gibt es im Überfluss, alles andere ist knapp.

        Das Geld ist reichlich da, nur etwas falsch verteilt, deshalb müssen wir es umverteilen.
        Das machen wir in den nächsten Jahren so oder so.

        • Stevens sagt:

          @Schrader: Aber dann müssen sie sagen, dass sie umverteilen möchten.

          Denn genau das wird mit dem Vaterschaftsurlaub nicht gemacht.
          Diejenigen, die genug Kohle haben gönnen sich sowieso so viel Urlaub wie sie wollen und können den eigentlich auch auf die eigene Kappe nehmen.

          Und diejenigen, die knapp bei Kasse sind haben zwar den Urlaub (was schön ist), sie leiden aber am meisten unter all den Café cremes, die ihnen aufgebrummt werden.

          Umverteilt wird da rein gar nichts. Im Gegenteil. Ungleichheit wird zementiert und verstärkt.
          Aber solche Zusammenhänge begreifen gerade linke Kreise einfach nicht. Sie sehen immer nur den einen Café creme.

          • Thomas Lieven sagt:

            @ Stevens: Ob eine Umverteilung stattfindet, hängt vom Finanzierungsmodell ab.
            Von den Initianten wird eine Finanzierung über die EO vorgeschlagen. Die EO-Beiträge werden hälftig vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber finanziert. Es wäre also möglich, dass es zu einer gewissen – wenn auch sehr kleinen – Umverteilung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern kommt. Das ist aber nicht sicher.
            Inwiefern aber der Vaterschaftsurlaub Ungleichheiten zementieren soll, kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Aber wenn Ihnen das wirklich ein Anliegen ist, dann kommen sie doch zu uns Linken. Dann können wir zusammen Lösungsvorschläge erarbeiten.

          • Stevens sagt:

            @Thomas:
            Ich hab doch alles erklärt.
            Die Reichen erhalten vier Wochen Urlaub. Die Lohnbeiträge, die sie bezahlen müssen fallen überhaupt nicht ins Gewicht. Es ist für sie „gratis“

            Die Ärmeren erhalten auch vier Wochen Urlaub. Auch sie müssen dies mit Lohnbeiträgen finanzieren, aber die merken es, wenn etwas im Portmonnee fehlt.

            Die Reichen: 4 Wochen Vaterschaftsurlaub, gratis.
            Die Armen: 4 Wochen Vaterschaftsurlaub, durch einen Beitrag, der direkt im Budget fehlt
            Folglich: Ungleichheit nimmt zu!
            Was ist daran falsch?

            (Und klar: Schaut man alleine den Vaterschaftsurlaub an, dann fällt das wirklich nicht ins Gewicht. Aber dieselben Argumente („kostet nur ein Cafe Creme“) hört man immer wieder)

          • Fabienne Müller sagt:

            @Stevens
            Man könnte ja einfach den Betrag vom Lohn abhängig machen, dann würde er bei den Reichen wie bei den Ärmeren gleich ins Gewicht fallen

          • Stevens sagt:

            Das ist er doch sowieso.

            Egal in welcher höhe. Der Beitrag ist da. Während der Arme es merkt , ist es für den Reichen „gratis“ .. Auch wenn er effektiv einen grösseren Beitrag zahlt. Er merkt es nicht.

            Das ist es, was gerade SP und Grüne partout nicht begreifen wollen

        • Christian Weiss sagt:

          Stimmt. Geld ist theoretisch im Überfluss da. Man muss es ja nur drucken. Blöderweise kann man sich damit nur etwas kaufen, wenn es dafür Güter und Dienstleistungen gibt. Gibt es die nicht, dann ist Geld wertloses Papier oder ebenso wertlose Zahlengutschriften auf einem Konto.

          Und wer ständig von produktiven zu unproduktiven Personen umverteilt, schafft über kurz oder lang nur den Anreiz, die Produktion von Gütern und Dienstleistungen einzustellen, womit es dann tatsächlich für immer mehr Geld immer weniger zu kaufen gibt.

          Geld, das etwas wert ist, kann man eben nicht einfach verteilen, das muss erwirtschaftet werden.

  • Sebastian Nussbaumer sagt:

    4 Absätze, 1 Argument (kostet!), 0 Überzeugungskraft. Dass es 3 bloss Wochen sein sollen, ist nicht Zeichen mangelnder Bedeutung, sondern eines Kompromisses. Und 400 Millionen klingt nach viel, ist aber ein Klacks verglichen mit den jüngsten Steuergeschenken an Unternehmen und Bauern. Trotzdem danke dass Sie wenigstens versucht haben Gegenargumente zu finden, Herr Renz.

    • Stevens sagt:

      Sie müssen schon richtig lesen. Er bringt schon Argumente (sogar fett gedruckt):
      „Sind 20 Tage Urlaub von derart fundamentaler Bedeutung, dass man sie unter die gemeinschaftlich zu finanzierenden Aufgaben einzureihen hat? “

      Die Kosten sind das eine. Natürlich ist das finanzierbar, kein Problem.
      Aber wie oben geschrieben: Sind diese vier zusätzlichen Wochen Ferien nötig?
      (Nebenbei: Ferien, genau das ist es nämlich. Die vier Wochen können im ersten Jahr frei bezogen werden)
      Nötig? Naja. Es ist schön, sie zu haben. Ein Nice-to-have. Und ich denke, dies ist auch die Schwäche der Initiative. Sie bringt etwas, was schön ist. Aber mehr nicht.

      • Hans Hasler sagt:

        Das ist ein Argument, Stevens? Ich habe gedacht das ist eine Frage…

        Wieso hat der Autor nicht die Eier das dann auch als Argument zu formulieren:
        20 Tage Urlaub sind nicht von derart fundamentaler Bedeutung, dass man sie unter die gemeinschaftlich zu finanzierenden Aufgaben einzureihen hat.

        Aber dann müsste man ja auch dazu stehen…

        • Stevens sagt:

          Das ist eine rhetorische Frage, Herr Hasler, die genau dasselbe aussagt, was sie eben geschrieben haben.

          Aber es ist halt einfacher, rhetorische Spzfindigkeiten aufzuspüren.

        • Sportpapi sagt:

          Also ich habe das so verstanden. Auch wenn es als rhetorische Frage formuliert war.

      • René sagt:

        Ach ja, Kinderbetreuung ist also Ferien. Das ist genau der Grund, weshalb Betreuungsarbeit leider immer noch nicht angemessen geschätzt wird, weil viele Leute wie Sie das Gefühl haben, wer sich um Kinder und Haushalt kümmert, hat Ferien… Ich hatte nicht das Gefühl, frei zu haben, als ich mich in den ersten zwei Monaten nach der Geburt um mein Kind gekümmert habe. Das ist harte Arbeit und doch wünsche ich diese Erfahrung jedem Vater und jeder Mutter. Um dies zu ermöglichen, ist der Vaterschaftsurlaub einfach nötig, da leider nicht jede Firma bereit ist, dies von sich aus zu unterstützen.

        • Stevens sagt:

          @René: Es ist unglaublich, was einem da vorgeworfen wird.

          Sag mir, wo ich falsch liege: Es sind 20 Tage, die frei innerhalb eines Jahres bezogen werden können. Das sind doch Ferientage.
          Ich habe frei, erhalte aber meinen Lohn. Wie die 20 Ferientage, die ich als Arbeitnehmer sowieso habe. Null Unterschied.

          Dass Kinderbetreuung anspruchsvoll, anstrengend ist, das ist klar. Dass „Ferien“ mit Kleinkind nicht heisst, unter der Palme mit einer Kokosnuss zu sitzen, das ist auch klar.
          Und wo, wo, wo bitteschön habe ich gesagt, ich würde Betreuungsarbeit nicht schätzen.
          Ich bin selbst Vater, ich weiss wie es ist mit Kindern.
          Du bringst da etwas rein, was nicht zusammengehört.

          • Thomas Lieven sagt:

            Ich sehe gar nicht ein, warum das so wichtig ist, ob das Ferien sind oder nicht. Der Name sagt es ja im Prinzip schon: Vaterschaftsurlaub. Aber weshalb macht das die Sache weniger gut?
            Wie Stevens selber sagt: Der Vaterschaftsurlaub ist ein nice-to-have und ohne Probleme finanzierbar.

      • Sebastian Nussbaumer sagt:

        Danke, Stevens, richtig lesen ist eine meiner Stärken. Wie ich schrieb akzeptiere ich aber die Kritik am Kompromiss, der diese 20 Tage sind, nicht als Argument gegen die grundsätzliche Idee. Die knappe Hälfte findet Vaterschaftsurlaub prinzipiell genug wichtig dass die Allgemeinheit dafür aufkommt, die andere knappe Hälfte nicht. Ein Kompromiss ist, wenn man Kosten und Nutzen abwägt um es beiden Gruppen einigermassen recht zu machen, aber er ist keine Basis um die zugrundeliegende Idee zu kritisieren. Oder sind Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn falsch weil die grösste Brennstoffeffizienz weit unter 120 km/h liegt?

      • Thomas Lieven sagt:

        @Stevens: Was Sie als Schwäche wahrnehmen, ist aus meiner Sicht genau die Stärke der Initiative. Sie deckt ein Bedürfnis, dass es in der Bevölkerung gibt. Wie Sie selbst sagen, ist das ganze gut finanzierbar und kein Problem für die Wirtschaft (Interessant, dass Sie gerade in diesem Punkt anderer Meinung sind als Herr Renz). Mag sein, dass der Vaterschaftsurlaub zwar nur – aber immerhin – ein „Nice-to-have“ ist. Aber sie sagen ja selbst: Die Initiative „bringt etwas“. Wenn wir uns den Vaterschaftsurlaub ohne Probleme leisten können, bin ich der Meinung, dann machen wir das doch auch.
        P.S. An dieser Stelle noch danke für die vielen Pro-Argumente!

        • Stevens sagt:

          @ Sebastian und Thomas: Ich habe keinerlei Probleme mit dem Vaterschaftsurlaub.
          Ich bin auch der Meinung, es ist problemlos finanzierbar.

          Man soll jetzt drüber abstimmen lassen.
          Aber einfach nicht naiv in den Abstimmungskampf ziehen.

  • dr house sagt:

    ich finde die haltung von (neuerdings) vätern wie auch (schon seit längerem) von müttern, ungeheuerlich, ihre persönlichen belange zur sache ihres chefs zu machen. diese «5er unds weggli-mentalität» geht mir ganz schön auf den geist. vor allem weil diese weichgespülten neuen väter + die karrieremamis immer weniger in der lage sind, ihre kinder gut zu erziehen. im gleichen zug wie sie gegenüber gesellschaft + arbeitgeber für ihr privates «glück» die hohle hand machen, zwingen sie uns ihre ungezogen rotzgören auf (aus denen notabene ungezogene erwachsene werden), damit sie sich weiter ihrer persönlichen selbstverwirklichung hingeben können. wenn es irgendwelche «vergünstigungen» zu geben, so nur für nachweislich alleinerziehende! die hätten wirklich gesellschaftliche unterstützung verdient.

    • Richard Engler sagt:

      Danke für dieses Statement.
      Der Schweiz geht es so gut, weil wir seit jeher keine sozialen, nicht finanzierbaren Geschenke verteilen.
      Persönliche Eigenverantwortung ist die Losung für die Zukunft – und nicht staatliche Lebensorganisation und Zuständigkeit.
      Weniger Staat gleich mehr Freiheit für alle !!!

    • Kurt Leutenegger sagt:

      dr house, gratuliere, super Kommentar kann ich nur beipflichten. Die Schweizer haben sich von Generation zu Generation von Aufbauern zu Abzockern geändert. Die nächsten Generationen werden so degeneriert sein das sie die Grenzen nicht mehr halten können und zu Bittstellern verkommen werden.

      • Quinny sagt:

        wir haben, Herr Leutenegger, auch Bittsteller aus früheren Zeiten. Aus der guten alten Zeit, wo man Kinder zu massen bekam und dann wurden sie in Heime abgeschoben und zur Arbeit gezwungen. Die stehen heute da und haben nichts. Also ist ein 4 Wochen Papi Urlaub vielleicht übertrieben. Aber sich um unsere Kinder mehr zu kümmern, ist vielleicht nicht ganz so schlecht. Da würden Ihnen so manche Rentner um die 80-85 Jahre heute zustimmen. Die sagen nämlich: früher hat sich gar keiner um die Kinder gekümmert. Die Mütter mussten auch arbeiten und hatten keine Zeit und keine Möglichkeiten. Vielleicht wäre eine Mittelweg nicht schlecht. Aber das was dr. house sagt, ist total auf die andere Seite übertrieben.

  • Christian Weiss sagt:

    Auch mich nervt die „Papizeit“. Zum einen scheint da wieder mal die um sich greifende Selbstbedienungsmentalität durch: Ich habe auch noch etwas, das mir doch bitte die Allgemeinheit finanzieren soll, weil ich bin so ein Guter.
    Zum anderen: Die vier Wochen Ferien sind dann bald einmal um und der Vater verabschiedet sich dann wieder aus Kleinkinderbetreuung. Oder dürfen wie bald eine neue Forderung hören: 2 permanente, voll bezahlte Freitage pro Woche bis die Kinder 18 sind?

    Und zuletzt frage ich mich: Was genau ist die Leistung der Väter in den neun Monaten nach der Zeugung, die 4 Wochen Ferien rechtfertigt? Den anschwellenden Bauch, den Verzicht auf Partyexzesse und die Geburtswehen haben sie bekanntlich nicht zu ertragen.

    • Nina Bretscher sagt:

      Vielleicht helfen sie ihrer Frau daheim, die nach der anstrengenden Geburt schon nach drei Tagen das Spital verlässt, mitten im Hormoncrash, Stillbeginn und mit schmerzender Geburtsverletzung? Ich glaube, bei der „Papizeit“ geht es auch um die Mutter. Was mich daran nervt, ist nur der komplett bescheuerte Name. Papizeit! Würg

      • Michu sagt:

        Dafür kann man auch hundskomunen Urlaub nehmen!

      • Thomas Lieven sagt:

        Wie wär’s stattdessen mit „Vaterschaftsurlaub“?
        Den kann man übrigens mit „hundskumunem Urlaub“ nicht ersetzen. Die Idee ist eben den Vaterschaftsurlaub gerade zusätzlich zum bestehenden Urlaub zu ermöglichen. So hat man als Vater im ersten Jahr mindestens 8 Wochen Zeit, um bei der Familie zu sein.

  • Albert sagt:

    Klar. Schliesslich müssen die weiteren Steuersenkungen für Unternehmen irgendwie finanziert werden. Da geht ein sinnvolles Unterfangen das weniger kostet als die Renovation obsoleter Armeelastwagen, natürlich gar nicht.

  • Mona Gerber sagt:

    Wer meint, die ersten Tage und Wochen nach der Geburt seien es nicht es nicht würdig, garantiert dabei sein zu können, der hat keine Kinder und hat sich nie über diese erste Zeit informiert.

    Wer sagt, Kinder zu haben ist rein eine private Angelegenheit, glaubt, dass es nur der Selbstverwirklichung und sonst nichts anderem dient, hat keine Ahnung von Volkswirtschaft und Geschichte.

    Ich bin empört über diesen Artikel.

    • Christian Weiss sagt:

      Ja, die Empörung ist typisch für den Zeitgeist.
      „Mein Anliegen ist gut und moralisch edel, darum soll es die Allgemeinheit finanzieren.“

      Wer meint, die Tage und Wochen, die ich am Strand verbringen und meine Batterien auftanken möchte, seien es nicht würdig, diese garantiert abhalten zu können, der hat keine Arbeit und sich nie über diese Zeit der Erholung informiert.

      Wer sagt, Strandferien zu haben, sei eine reine Privatangelegenheit, und glaubt, dass diese nur der Selbstverwirklichung und sonst nichts anderem dienen, hat keine Ahnung von Volkswirtschaft und Geschichte.

      Ich will, dass mir der Steuerzahler meinen nächsten Strandurlaub auf Hawaii bezahlt. Ich habe ihn nötig.

      • Martin Frey sagt:

        Finden Sie es richtig, dass wir Väter zum „Zügeln“ mehr Tage zugute haben als für die Geburt des eigenen Kindes, Hr. Weiss?
        Man muss wirklich kein Linkswähler sein um dies für absurd zu halten.

        • Christian Weiss sagt:

          Die Zügeltage werden in vertraglichem Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geregelt und mancherorts hat man einen zusätzlichen Freitag dafür zur Verfügung. Da wird gar nichts auf die Allgemeinheit abgewälzt.

          • Martin Frey sagt:

            Standard für den Umzug ist in aller Regel eigentlich zwei Tage, auch wenn es dafür keine verbindlichen Vorgaben im Arbeitsgesetz gibt. Da haben Sie recht, Hr. Weiss. Berappen muss es aber sowieso der Arbeitgeber, ich verstehe daher nicht ganz wo da die Allgemeinheit ins Spiel kommt.

        • Sportpapi sagt:

          Sie haben recht. Bezahlte Zügeltage sind ganz schräg. Wer kommt wohl auf eine solche Idee?

  • Heinrich Herzog sagt:

    Stimme voll mit dem Autor Fabian Renz überein. 4 Wochen Alibi-Vaterschaftsurlaub nach der Geburt bringen nichts. Und die Staats- und vor allem auch KMU-Kassen noch weiter zu belasten, ist Unfug. Das würde die Arbeit noch weiter verteuern. Nicht jedes Bedürfnis hat das Recht, zur Staatsangelegenheit erhoben zu werden. Die Nutzen-Kosten-Rechnung muss gemacht werden, und Vaterschaftsurlaub ist ein Luxus, den sich unsere Gesellschaft nicht leisten kann. Eigenverantwortung ist gefragt.

    • Thomas Lieven sagt:

      Der Vaterschaftsurlaub ist ohne weiteres finanzierbar. Der Bundesrat veranschlagt die Kosten auf ca. 384 Millionen Franken. Das entspricht 0,12 Prozent der Lohnsumme in der Schweiz, d.h. auf die Arbeitnehmenden und Arbeitgeber entfallen je und 0.06 Lohnprozente. Bei meinem Lohn entspricht das etwa Fr. 3.50.
      Man sieht es auch im nahen Ausland, wo der Vaterschaftsurlaub in der einen oder anderen Form schon länger Standard ist, dass die Finanzierbarkeit machbar ist.
      Dienstpflichtige schicken wir jedes Jahr für 3 Wochen in den WK. Die Geburt eines Kindes ist aber ein Ausnahmeereignis, dass im Leben eines Vaters nicht jedes Jahr vorkommt. Von daher sehe ich nicht ein, warum der Vaterschaftsurlaub ein unbezahlbarer Luxus sein soll.

  • Lia sagt:

    ich kenne manche Frischmutter, die froh wäre, der Papi wäre die nächsten Jahre mehr präsent als die ersten paar Tage, an denen er oft mehr Hektik in den neuen Alltag bringt als dass er sie unterstützt.

    • Thomas Schmitt sagt:

      Da kann ich Ihnen nur beipflichten. Meine Freundin war gottenfroh, dass ich noch drei Wochen zu Hause bleiben konnte (2 Wochen davon Ferien) und sie bei ALLEM unterstützen konnte. Im Papiurlaub ist man nicht nur fürs Kind da, sondern auch für die Mutter. Kann ja sein, dass bei der Geburt nicht alles nach Plan verläuft und daher die Mutter sich länger davon erholen muss. Ist doch toll kann da der Papi einspringen.

  • Nicolas Zogg sagt:

    Teil 1

    Klar soll nicht mitklatschen, wer nicht von Papizeit überzeugt ist. Und natürlich helfen „Ferien geschickt verteilen, Arbeitspensum reduzieren, freie Tage für die Kinderbetreuung nutzen“.

    Aber diese Ziele bleiben Worthülsen, wenn kein Weg zur Umsetzung aufgezeigt wird. 20 Tage Vaterschaftsurlaub ist ein solcher Weg. Und vielleicht wirklich von fundamentaler Bedeutung, weil sie den Vater gleich zu Beginn (immerhin für einige Tage) dorthin bringen, wo er auch hingehört – teilzeit zu seinen Kindern.

  • Nicolas Zogg sagt:

    Teil 2

    Nach einem solchen Start in die gemeinsame Verantwortung gegenüber den Kindern ist die Chance deutlich höher, dass eine Reduktion des Arbeitspensums eingefordert wird, und der Arbeitgeber auch darauf einsteigt. Weil beide Seiten dies für kurze Zeit geprobt haben.

    Wenn wir Chancengleichheit und kindergerechte Rahmenbedingungen als erstrebenswert erachten, dann gehört Vaterschaftsurlaub zu den „gemeinschaftlich zu finanzierenden Aufgaben“. Nicht gratis zu haben, aber günstig.

  • Hans Hegetschweiler sagt:

    Wie lange noch ziehen Argumente, wie, „wir als reichstes Land von Europa können uns das leisten“. Unsere Löhne sind zum Teil prohibitiv viel höher als die der Nachbarländer, die Lebenkosten in den Agglomerationen Zürich und Basel ebenfalls und die Erwerbslosigkeitsquote ist zum ersten Mal seit Jahrzehnten höher als in Deutschland. Von links und rechts wird – aus verschiedenen Gründen – der Sonderfall Schweiz beschworen und nicht gesehen, dass wir in (vorläufig noch leichtem) Sinkflug sind, weshalb Sorgen über die Höhe der Lohnnebenkosten nicht völlig absurd sind. Ich wäre für den Anspruch auf einen unbezahlten Vaterschaftsurlaub, weil ich mir denke, dass 4 Wochen eigentlich von jedem Paar finanziert werden können.

    • Thomas Lieven sagt:

      Bei meiner Arbeit erhält man ab und zu Einblick in die Finanzen von anderen Leuten. Sie können mir glauben, es gibt genügend, die sich keine 4 Wochen unbezahlt leisten können.
      Das würde auch zu einer unfairen Ungleichbehandlung führen. Menschen in guter finanzieller Lage können sich den Vaterschaftsurlaub leisten. Menschen ohne die nötigen Ersparnisse müssen darauf verzichten. Hier braucht es etwas Solidarität. Ich bin der Meinung, wir als Gesellschaft sollten dafür schauen, dass in dieser Frage alle die gleiche Chance bekommen.

  • Willi Kleiner sagt:

    Einfach nur ein herzliches DANKESCHÜN! Die sozialen Biotope der Städter verunmöglicht ein Blick über deren eingenen Tellerand hinweg. Und wenn doch, dann ist klar, alles ist falsch! Danke Herr Renz, ich hatte schon den „Glauben“ an etwas Kritik am Zürisumpf verloren.

    • Marcel Maier sagt:

      Anhand Ihres Kommentars sehe ich, dass die sozialen Biotope ja auch ausserhalb der Stadt prächtig gedeihen

  • Nick Berger sagt:

    Danke für diesen Artikel. Sie sprechen mir, und offenbar auch einigen anderen hier, aus der Seele. Hoffen wir, dass das Stimmvolk vernünftig bleibt…. Der Sozialstaat ist eine grosse Errungenschaft. Er muss sich auf das Wesentliche beschränken und kann nicht jedes „nice to have“ finanzieren.

  • Jonas Hostettler sagt:

    Seltsam, dass heute alles zu teuer ist! Trotz ständig steigender Produktivität der Arbeitnehmer (also der Wirtschaft) sollen wir uns daran gewöhnen, davon nichts zu merken. Wer dann wohl die Früchte ernten darf?

  • Jan sagt:

    Wenn hier noch einmal jemand von ‚Urlaub‘ redet, dann darf er gerne mal ein paar Tage bei uns hüten kommen. Wenn es irgendein Begriff nicht trifft, dann dieser! Kinderbetreuung und Erziehung ist kein Urlaub!

    Wenn schon, dann sollte man die Wiederholungskurse als Urlaub bezeichnen. Diese kosten die Wirtschaft – zugeben laut GSoA – übrigens knapp 4 Milliarden Franken pro Jahr!

    • Luzia Keller sagt:

      Richtig erkannt Jan! Das Wort „Urlaub“ kommt aus dem Arbeitgeberjargon (übrigens aus dem Hochdeutschen Sprachraum) und ist nur aus jener Sicht ein „Urlaub“. Diese Worthülse kann getrost gestrichen und durch „Zeit“ ersetzt werden, dann wird es nämlich beiden Seiten gerecht: der Arbeitgeber wie Arbeitnehmerseite. Aber so weit sind wir in der Schweiz noch nicht, solche Worthülsen aus dem Schweizer Sprachraum einfach zu entfernen, da falsche Tatsachen vorgaukelnd.

      Und wenn für WKs Milliardenbeträge bezahlt werden können, dann ist das absolut möglich für eine Vaterzeit.

      Eine Milliarde weniger für WKs und eine Milliarde für ELTERNZEIT. Wo liegt das Problem?

    • Christian Weiss sagt:

      Beim Vaterschaftsurlaub geht es kaum um Kindererziehung. Da geht es um 4 Wochen Extraferien für Neuväter, die glauben, dass die Tatsache, dass sie sich erfolgreich fortgepflanzt haben, genug Rechtfertigung ist, dass sie mehr Ferien als ihre Arbeitskollegen kriegen, die diese Ferien in irgendeiner Form mitfinanzieren dürfen.

  • Peter Mosimann sagt:

    Was sollen wir kinderlosen eigentlich noch alles finanzieren? Schnuller, Kinderwagen und und und…?? Ich denke es wird schon reichlich genug Geld für Familien ausgegeben, dazu ist jeder selber verantwortlich wenn er Vater wird. Familien müssen halt auch mal lernen, dass „Frau/Mann“ nicht alles haben kann – Kinder und trotzdem ein Leben mit allem drum herum…vielleicht muss ein 2tes Auto ja nicht sein und auch keine Strandferien jedes Jahr…
    Es kann einfach nicht sein dass „Mann/Frau“ sich sein „Familienglück“ auf Kosten der Allgemeinheit findet. Übrigens bin ich kein Freund von Steuervergünstigungen und dazu ein Armeegegner…und wieso sollen wir eigentlich noch Kinder kriegen unterstützen bei der Weltweiten Überbevölkerung? Dies wär mal ein Thema welches zu analisieren wäre…

    • Raphael Jülich sagt:

      Der Autor schreibt ja, dass die Demographische Entwicklung zu finanziellen Problemen führt? Wir haben zu wenig junge, die Überbevölkerung wird ohne Zuwanderung relativ schnell zu einer „unterbevölkerung“! Dass Sie fürs nicht beitragen zum Erhalt der Menschheit mit einigen Steuerlichen nachteilen „sanktioniert“ werden ist dabei nur fair!

      • Angelika Maus sagt:

        Ach ja, die aaaarmen Kinderlosen! Sind nicht bereit sich mit unbezahlter Arbeit am Funktionieren der Gesellschaft zu beteiligen, aber heulen über jedes Fränkli Steuern, dass sie „für die anderen“ zahlen müssen. – Würde jeder so denken, wie Sie, Herr Mosimann, wäre unser Land innert zwei Generationen kaputtgewirtschaftet.

  • Jo Mooth sagt:

    Staatliche Förderung des Kinderhabens steht angesichts der Überbevölkerung insgesamt quer in der Landschaft. So gesehen ist auch der Mutterschaftsurlaub schädlich. Würde man den wieder abschaffen, erreichte man in diesem Bereich nicht nur wieder geschlechtliche Gleichbehandlung, sondern auch die Gleichbehandlung der Kinderlosen mit den Eltern.

    • Martin sagt:

      Die Schweizer Bevölkerung kann sich mit einer Geburtenrate von etwa 1.5 Kindern pro Frau nicht selbst erhalten und wird deshalb immer älter. Aktuell arbeiten wir dem entgegen, indem wir jährlich zehntausende von jüngeren Arbeitskräften aus dem Ausland improtieren. Ist Ihnen das lieber, als die Familien in der Schweiz zu fördern?

      • Michu sagt:

        Ja, denn mehr Menschen global gesehen bedeuten mehr Probleme.
        Und CH-Kinder haben einen der grössten Fussabdrücke weltweit.
        Es bringt nichts, wenn die Schweizer überleben, aber die Welt zugrunde geht.

        In diesem Sinne nochmals: Ein klares Ja!

  • Hansli sagt:

    Solange man sinnlos im WK die Zeit totschlagen darf und dies ohne bürgerliches gemotzte bezahlt wird, solange haben wir Geld für den Vaterschaftsurlaub. Ich empfinde die wirtschaftlichen Argumente daher als geheuchelt, die Argumente sind rein ideologisch.

  • Ruedi Danuser sagt:

    Eingentlich bin ich gegen diese Initiative. Was ich alles lesen und hören muss. Jammer jammer, wir sind das reichste land, wir geben sooo viel gelder aus für die bauern blabla…und sowieso die SVP ist schuld.
    Ich überlege aber, diese Initiative als plausibel zu erklären, trotz mir unverständlich warum nur wieder doppelverdiener familien da unterstützt würden, wenn sich folgende Kriterien klar wären.
    1. das reichste land der welt?? die Mittelschicht würde da anderes behaupten.
    2. wenn die linke nicht so viel geld Verschleudern würde in Entwicklungshilfe. (hier wäre das schöne Geld nützlicher)
    3. Wenn die Linke die Sozialhilfe nicht strapazieren würde mit importierten Sozialfällen (Asylproblematik)
    4. Wenn überhaupt die Verwaltung /Politiker unser schönes Geld nicht verprassen würd

    • Sportpapi sagt:

      Wir leben in einem bürgerlich regierten Land, seit eh und je. Wir hatten noch nie ein „linkes“ Budget, entsprechend sollen „die Rechten“ vor allem selber für ihre Defizite gerade stehen. Und wir haben auch keine „linke“ Sozialhilfe. Und ich wüsste auch nicht, wer hier irgendwie Sozialfälle „importiert“. Menschenhandel?
      Und Entwicklungshilfe wäre eigentlich das, was die „Rechte“ immer wieder propagiert. Nämlich die „viel billigere“ Hilfe vor Ort.

  • Ruedi Danuser sagt:

    en, dann hätte es jawohl mehr geld in der Kasse für solche Spielchen.
    5. Solang die AHV nicht Saniert wird, warum sollen wir wieder eine neue Ausgabe-Baustelle gewähren?
    Wenn genau mal diese Baustellen gelöst würden, wäre erst eine Debatte über so ein Goodie wie Vaterschaftsurlaub möglich und es hätte nicht so ein üblen Nachgeschmack. Ohne (vorhandenen) Gelder soll sowas nicht bezahlt werden. wenn anderswo schönes Geld verschwindet, zaubert man nicht einfach plötzlich neues daher. meine Meinung. Aber man diskutiert lieber über ein Bedingungsloses Grundeinkommen! haha… und hofft wieder auf ein Märchen.

    • Sportpapi sagt:

      Vielleicht sollte man einfach mal schauen, dass nicht so viel Geld „verschwindet“, bzw. auf legalem oder illegalem Weg nicht versteuert wird.
      Aber auch das wollen „die Rechten“ ja nicht.

  • Wilhelm Wimmer sagt:

    Ihr Beitrag nervt aus 2 Gründen: (1) Die Bezeichnung „kollektiv finanzierter Urlaub“ ist grundlegend falsch und reine Polemik. V.a. in den ersten Tagen ist es wichtig die Mutter zu unterstützen. Diese Aufgabe wurde früher von den nächsten Verwandten erledigt, gesellschaftliche Veränderungen machen es häufig nicht mehr möglich. Es geht um das Erarbeiten einer neuen Routine im veränderten Alltag. Es geht nicht darum, dass sich der Vater in den nächsten Jahren mehr in die Erziehung einbringt. Das Arbeitspensum zu reduzieren ist keine Alternative. (2) Hören Sie auf, Zeilen wie „Altersvorsorge gerät unter den Druck der Demografie“ als Argumente gegen familienfördernde Methoden zu bringen. Überlegen Sie sich einmal, wie widersprüchlich das ist. Die beste Altersvorsorge sind nach wie vor Kinder.

  • Erich Widmer sagt:

    „Ferien geschickt verteilen, Arbeitspensum reduzieren, freie Tage für die Kinderbetreuung nutzen“
    Ich arbeite in eine KMU auf dem Lande: 4 Wochen Ferien p.a., 3 Wochen davon fix im Sommer bei Betriebsferien, Zeit zwischen xmas und Neujahr muss freigenommen werden (Überzeit oder Ferien), Reduktion des Pensums wird abgelehnt. Als freie Tage bleiben nur Sa und So. Habe 2 Kinder, Geburten unter der Woche, z.T. direkt morgens 7 Uhr vom Spital wieder ins Geschäft, da die Geburt 24h dauerte und OR nur 1 Tag gewährt.
    Soll es so laufen? Natürlich müssen nicht alle Alles mitfinanzieren, aber wir leben immer noch in einer Gesellschaft. Ansonsten – ihr Selbstversorger und Selbstbestimmer – teert euch eure Strasse selber.

    • Markus Tavina sagt:

      Haben Sie sich auch schon einmal überlegt, dass es Ihr KMU und Ihre Arbeitsstelle vielleicht irgendwann einmal gar nicht mehr gibt, wenn der Gesetzgeber Ihr KMU mit einer weiteren Auflage (nebst Unmengen an bestehenden…) und weiteren Unwägbarkeiten belastet? In vielen KMU’s kann sich ein einzelner Mitarbeiter nicht einfach so 20 Tage verabschieden, ohne dass Chaos im Laden ausbricht… Vielleicht stellt der Chef in Zukunft auch nur noch Männer an, die nicht Vater werden wollen, so wie viele KMU-Chefs schon heute auf die Einstellung von Frauen im gebärfähigen Alter verzichten (dem Mutterschaftsurlaub sei dank..)..?

      • Barbara sagt:

        Sehr gut, davon profitieren dann die Frauen. Denn in diesem Fall muss der Arbeitgeber damit rechnen, dass ein Mann im Vorstellungsgespräch auch „lügt“! Dass ein Mann nicht Vater werden will, kann er nämlich genauso wenig beweisen wie die Frau, die nicht Mutter werden will.

    • Luzia Keller sagt:

      Auch ein kleines Geschäft ist gegen Unfälle seiner MitarbeiterInnen nicht gefeit und muss deshalb vom Gesetzgeber geforderte Taggeldversicherungen abschliessen. Und ich kann Ihnen als KMU bestätigen, dass mehr Sportunfälle von Männern das Budget belasten als der Ausfall einer schwangeren Mitarbeiterin. Ein Unfall kommt so unangekündigt wie eine Naturkatastrophe und für solche Fälle muss ein Unternehmen gewappnet sein. Genau deshalb gibt es Arbeiten auf Abruf von ehemaligen MitarbeiterInnen, Ferienaushilfen etc. Wie machen das wohl Arbeitgeber in weit weniger reichen Ländern rund um die Schweiz mit so langen Elternzeiten? Gehen die alle ein hohes geschäftliches Risiko ein oder können die das einfach besser organisieren?

  • Pascal sagt:

    Solange wir auf der Basis eines sogenannten „linksintellektuellen urbanen Milieus“ miteinander sprechen welches mit seinem Wunsch nach einer kurzen Zeit zum gemeinsamen Schaffen von Familienstrukturen die Schweiz in ein finanzielles Loch führt sind wir auf dem falschen Dampfer. So gross ist der Graben nicht der da immer herbeigeredet wird.

  • Martina Siegenthaler sagt:

    Die Fordernden müssten mir erst einmal beweisen, dass sie voll und ganz in der Lage sind, während der Erholungszeit der Mütter den Haushalt inkl. Betreuung bereits vorhandener Kinder zu 100 % zu übernehmen. Wäre da nicht eine effiziente Entlastung (Haushalthilfe) nützlicher, denn immer mehr Kinder landen dann später so oder so in der Kitag.

    • Iris sagt:

      Was ist denn an Kitas so schlimm? Etwa, das die Kinder den sozialen Umgang mit anderen lernen? Sprachlich schneller vorankommen? Schneller selbständig werden? Immer Gleichaltrige zum Spielen antreffen, Freunde finden? Essen, was auf den Tisch kommt und sogar mal Gemüse und Salat probieren? Lernen, Regeln zu befolgen? So wie Sie das schrieben, klingt es wie landet bei „der Sozialhilfe/Phychiatrie“. Ich behaupte mal, sie haben nie eine Kita von innen gesehen.

      • Martina Siegenthaler sagt:

        Gegen Kitas als Institution ist nichts einzuwenden. Wer sie in Anspruch nimmt, ist eine Frage des Familienmodells. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass ich sehr skeptisch bin, was die Gleichstellung im Alltagsleben angeht. Sicher gibt es immer mehr Vorzeigemänner. Meine statistischen Beobachtungen sprechen leider eine etwas andere Sprache. Eine weitere Frage, ab wann ein Kind frühestens „Kita tauglich“ ist, wird allzu oft durch die Bedürfnisse der Eltern entschieden und als Argument delegieren sie die erzieherischen Aufgaben und die Verantwortung an unterbezahltes Personal. Ja, ich habe Kitas von innen gesehen und stellen Sie sich vor, die kulinarische Sozialisierung i.S. Grünfutter etc. haben wir zu Hause in eigener Regie geschafft. Eigentlich war das gar nie ein Thema.

    • Luzia Keller sagt:

      Martina Siegenthaler, das kann ich nur unterstreichen, was Sie da erwähnen wegen einer Haushalthilfe. Diese Funktion könnte die Spitex ausführen, denn sie betreut ja bereits Privathaushalte und weiss um den Ehrenkodex der Verschwiegenheit gegen Dritte.

    • Sportpapi sagt:

      In meinem Umfeld kenne ich keinen Mann, der nicht in der Lage wäre, jederzeit Haushalt und Kinderbetreuung vollständig zu übernehmen, im Notfall. Sie haben da eine sehr komische Sichtweise.

  • Lea sagt:

    Als wäre Vaterschaftsurlaub eine neue revolutionäre Erfindung… Wenn ich Kolleginnen aus Österreich, Deutschland, oder Italien erzähle, dass bei uns die Mutter 14 Wochen Urlaub kriegt (ab Geburt) und der Vater einen Tag, dann lachen sie und glauben mir nicht, dass die Schweiz so rückständig ist. Man schämt sich dann schon fast. Bei uns wird der Vaterschaftsurlaub diskutiert, als sei er unmöglich umzusetzen. Mein Vorschlag verlängert den Mutterschaftsurlaub, nennt ihn Elternzeit und lasst die Eltern selber entscheiden wer, wann, wie die Zeit nutzt. Ausserdem sollte er ein paar Wochen vor der Geburt anfangen. Es ist beschämend, dass sich die Frauen krank schreiben lassen müssen, wenn sie verhindern wollen, das ihnen die Fruchtblase am Arbeitsplatz platzt!

    • Luzia Keller sagt:

      Es ist absolut beschämend und nur noch peinlich, dass die reiche Schweiz sich keine echte Familienpolitik „leisten“ will. Vielleicht dämmert es ein paar mehr Frauen, dass sie sich für das Grundeinkommen einsetzen sollten, damit wenigstens dann Bundesbern zum Handeln gezwungen wird. Auf Wunder von dort kann man einfach nicht länger hoffen und deshalb mehr Mut zur Tat an der Urne. Diese einmalige Chance kommt nicht so schnell wieder.

    • Barbara sagt:

      Die meisten GynäkologInnen schreiben einen tatsächlich krank, auch wenn sie das bei einer „normalen“ Schwangerschaft vom Gesetz her nicht dürften. Meiner leider nicht, auch nicht 1.5 Wochen vor Termin, bei heissem Sommerwetter und einem Arbeitsweg von 1.5 Stunden. Ich musste dafür Ferien nehmen.

  • Pierre Bonmot sagt:

    Halleluja! Wenigstens ein Autor der den Mut hat, den Vaterurlaubs-Hype in Frage zu stellen. Wieso die Allgemeinheit gewordenen Väter 20 Tage Zusatzferien spendieren soll (die diese dann zum Beispiel auch für Töffausflüge oder sonstige Hobbies einsetzen können), erschliesst sich Normalbürgern ausserhalb des linksliberalen Dunstkreises ja wirklich nicht. Und gerade die Mitglieder dieses Dunstkreises sollten ja kein Problem damit haben, ihre Vaterzeit in Absprache mit ihrem hippen Arbeitgeber auch ohne explizite staatliche Hilfe zu organisieren.

    • Andreas Weibel sagt:

      Sehr geehrter Herr Bonmot – Ich vermute, Sie haben noch nie einen Säugling aus der Nähe gesehen? Ein Mann geht nicht auf einen Töffausflug, wenn seine Frau zuhause um das Neugeborene kümmert.

  • Raphael Jülich sagt:

    Im Zuge der Gleichberechtigung ist es nur logisch, dass wir einen Vaterschaftsurlaub einführen. Dass unsere Finanzen belastet sind wird seit ich lesen kann die ganze Zeit kolportiert, solange aber gewisse Budgets unantastbar sind (Armee, Landwirtschaft…) muss es uns noch recht gut gehen, da können wir auch eine Investition in unsere Bürger tätigen. Grundsätzlich liefern Sie ja auch gleich ein Argument? Die Demographische Entwicklung ist eine Katastrophe, wenn wir hier nicht anreize schaffen wirds nur noch schlimmer! Dass Sie als nicht Vater hier dagegen sind da Sie nicht davon profitieren können ist egoistisch und kurzsichtig, wie wärs mit über den Nasenspitz hinaus denken? Gerade als Redaktor sollten Sie genügen Empathie haben um sich in jemanden anderes rein zu denken!

  • M. Steiner sagt:

    Applaus! Der Artikel trifft die Sache zu 100 Prozent. Sogar der leicht bissige Ton passt zum Thema, denn Mutterkuh- ääh… Vaterkuh-Herden kann man eigentlich nur verbal einzäunen…

  • Iris sagt:

    Viele der Kommentatoren scheinen nicht begriffen zu haben, dass es nicht um 4 zusätzliche Ferienwochen geht, welche man dem frischgebackenen Vater „schenkt“, sondern um VATERSCHAFTSURLAUB. Der Mann soll in der Zeit eine (stärkere) Bindung zu seinem Kind aufbauen (womit er sich hoffentlich auch in Zukunft mehr Zeit nimmt), die Frau (welche meist kaum Schlaf bekommt und evtl. auch mal an postnataler Depression leiden kann) unterstützen. Natürlich wäre eine Pensumsreduktion sinnvoller, dies ist aber bei vielen Jobs nicht möglich oder für die Familie nicht finanzierbar.
    Aber klar, wer selber wohl keine Lust hat, sich mit seinem Nachwuchs zu beschäftigen, sieht den Sinn der Initiative natürlich nicht.

    • Pierre Bonmot sagt:

      Da man den Vätern nicht vorschreiben kann, *wie* sie diese 4 Wochen gestalten sollen, ist es defacto Zusatzurlaub. Und ob ein Vater, der es nicht schafft, an den Wochenenden und am Abend eine Bindung zu einem Säugling aufzubauen, dies dann mit diesen 20 Tagen besser schafft, sei mal dahingestellt

    • Alice Notter sagt:

      Wer Lust hat, sich mit seinem Nachwuchs zu beschäftigen, der plant einfach seine regulären Ferientage so ein, dass er dafür Zeit hat. Es geht nur darum, wer die Abwesenheit finanziert.

    • Michu sagt:

      Warum kann man sich 4 Wochen unbezahleten Urlaub nicht leisten, aber dann ein Kind?

      • Andreas Weibel sagt:

        Es gibt kein Recht auf unbezahlten Urlaub. Und viele Betriebe gewähren auch den bezahlten Urlaub nur während der Betriebsferien.

  • Hans Würsch sagt:

    Danke, Herr Renz. Genau auf dem Punkt und erfrischend unideologisch.

  • Philippe sagt:

    Das man nicht über den Vaterschaftsurlaub oder dessen Fininzierung diskutieren kann ist einfach Quatsch. Persönlich finde ich die skandinavischen Modelle ebenfalls völlig übertrieben. Auch als Vater habe ich keine Lust mehr als 50% Steuern zu zahlen – eine Gewisse Eigenverantwortung muss sein. Aber der gesetzliche Anspruch von einem Tag ist wirklich höhnisch. In vielen Fällen ist die Frau dann noch nicht mal aus dem Spital. Es sollte selbstverständlich sein, dass sich ein Mann in den ersten paar Wochen nach der Geburt um Frau und Kind kümmern kann. Unsere heutige Gesetzgebung ist wohl derart widernatürlich, dass sich alleine deshalb wenige Leute gegen den Vaterschaftsurlaub stellen. Herr Renz sollte wohl für einmal über den Rand von seinem Nein-zu-Allem-Biotop sehen.

  • Franz Marke sagt:

    Extrem pikant ist ja, dass diese 400 Mio exakt derselbe Betrag sind, den die Steuerbefreiung der Bauern beim Verkauf von Bauland kosten wird. Perfektes Timing, würde ich sagen. Kann mir jemand auch nur ein halbes Argument für dieses Steuergeschenk nennen, und dann soll es aber kein Geld für den Vaterschaftsurlaub geben?

  • Zufferey Marcel sagt:

    Beim Durchlesen dieses Blogbeitrages konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen: Ein Journalist, der sein eigenes soziales Milieu kritisch! hinterfragt..?! Das kann doch gar nicht sein, item: Ich werde ein Ja in die Urne werfen, auch wenn mir bewusst ist, dass unsere „Familienpolitik“ nicht viel mehr als Pflästerlipolitik ist, deren Inhalt viel zu stark von dem zu recht kritisierten, urban-progressiven Milieu geprägt wird.

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Bitte? Können Sie das begründen? Inwiefern manifestiert sich in der CH das „urban-progressive Milieu“ politisch? Das wäre ja wunderbar! Und von welcher „Familienpolitik“ sprechen Sie überhaupt? Ich sehe da nichts Nennenswertes: Mutterschaftsversicherung gibt’s erst seit Kurzem, Betreuungskosten sind astronomisch, Rechtsanspruch auf Kita-Platz existiert nicht, Vaterschaftsurlaub ist ein süsser Traum, Kindergeld und steuerliche Abzugsmöglichkeiten sind lächerlich… Also wo ist da der Einfluss der ominösen „urban-progressiven“ Clique und wie werde ich da Mitglied?

      • Zufferey Marcel sagt:

        Fühlen Sie sich persönlich betroffen, Herr Meister? Kennen Sie die Initianten persönlich? Ich kenne einige von ihnen! Die Familienpolitik der Schweiz wird hauptsächlich vom oberen (urban-progressiven) Mittelstand geprägt- ein Blick auf den Bildungshintergrund bei den grünen und roten Parlamentariern im National- und Ständerat reicht da vollauf! Ansonsten empfehle ich Ihnen, diesen ganzen, leidigen Familien-Karriere-Vereinbarkeitsdiskurs einmal näher unter die Lupe zu nehmen- das tut ja auch der Autor dieses Artikels auf ironische Weise..!

        • Hans-Jörg Meister sagt:

          Das ist leider keine Antwort auf meine Frage. Mag sein, dass die meisten rot-grünen ParlamentarierInnen und die GewerkschafterInnen und AktivistInnen, die sich für familienpolitische Anliegen einsetzen, akademisch gebildet sind – und nun? Ich fragte Sie nach dem Impact, den diese Leute angeblich auf unsere Familienpolitik haben. Ich sehe keinen; andere Lobbys und Interessengruppen sind viel erfolgreicher. Die Schweiz ist im Vergleich zu unseren Nachbarländern eine absolute Bananenrepublik, was die Familienpolitik betrifft. Case in point: 400 Mio für Vaterschaftsurlaub sind chancenlos im Parlament, 400 Mio Steuergeschenke an die Bauern werden diskussionslos durchgewinkt.

          • Marcel Zufferey sagt:

            Noch ergänzend, Herr Meister: Das wachsende Stadt-Land-Gefälle bei Abstimmungen dürfte Ihnen bekannt sein, nehme ich an. Quizfrage: Warum ist es soweit gekommen? Da spielen gleich eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle, wobei das Einkommen sowie die soziale Mobilität eine gewichtige Rolle spielen dürften… Zusammen mit meiner soeben voran gegangenen Antwort haben wir auch gleich Ihre ursprüngliche Frage nach dem Einfluss des urban-progressiven Milieus auf die Familienpolitik beantwortet, denke ich. Geht doch ganz einfach, oder?

          • Hans-Jörg Meister sagt:

            Witzig, Sie vermögen einfach kein konkretes Beispiel dafür zu nennen, wie sich dieser „Diskurs“ politisch dann auch wirklich manifestiert. Ich sehe Ihren Punkt schon: Ein autofahrender Büezer auf dem Land, der in einer ‚traditionellen‘ Ehe lebt und knapp durchkommt, kann dem familienpolitischen Diskurs der rotgrünen Exponenten vielleicht wrklich nicht viel abgewinnen – und wählt dann SVP, obwohl die auf der ökonomischen Ebene gerade nicht die Interessen dieses hypothetischen Büezers vertreten. Soit. Aber die linken Parteien vermögen ja ihre gender- und familienpolitische Haltung (leider) nicht in tatsächliche legislative Errungenschaften umzumünzen. Es bleibt beim „Diskurs“. Oder welche ‚linke‘ familienpolitische Forderung wurde in den letzten Jahren erfüllt? Eben.

          • Marcel Zufferey sagt:

            Wenn wir das urban-progressive Milieu charakterisieren wollen, dann wahrscheinlich v. a. so: Akademisch gebildet (zumeist im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften), sozial mobil, hohes bis sehr hohes Haushaltseinkommen, politisch rot oder grün. Merkmale (8-tung: ironisch!): Schwarz geränderte Retrobrille, Freitag-Umhängetasche, Fixie, in einer Jugendstil-Wohnung lebend (zentral gelegen), autolos, vorwiegend RoRoRo oder DuMont-Bücher lesend. Gut. Praktische Beispiele: Aline Trede, Bastien Girod, Cédric Wermuth, Rebcca Ruiz. Oder Markus Theunert, Mitinitiant. Und nun beantworten Sie mir sicher noch meine weiter unten an Sie gerichtete Frage bzgl. der Schwedischen Väter 😉

  • Peter Mosimann sagt:

    Vielleicht wäre es an der Zeit das Rentensystem zu ändern…nicht die menschliche Arbeit zu belasten,sondern die Roboter etc…das wäre eine Antwort auf die Digitalisierung….dann müssen wir auch nicht mehr Kinder „produzieren“ propagieren und fördern…wir leben auf einer Kugel in einem endlichen System, demnach gibt es keine unendlichen Ressourcen, das heisst eine unendliche Vermehrung ist wirklich nicht nötig…und da wir in der reichen Schweiz die grössten Resourcenvernichter sind wäre es an uns zu schauen dass wir uns nicht unendlich Weitervermehren…

  • Steven Kappeler sagt:

    Niemand ist verpflichtet die Papizeit zu mögen. Es ist vermutlich auch so, dass die meisten Väter sich einen 4-wöchigen Vaterschaftsurlaub leisten könnten.
    Aber es ist ein gesellschaftliches Statement: Sind uns unsere Kinder 1/500 (wörtlich: ein fünfhundertstel!) aller jährlichen Staatsausgaben (gem. BFS) wert, damit die Väter die Beziehung zu ihren Kinder intensivieren können? Das Kostenargument ist absolut lächerlich. Selbst in unserem 30-köpfigen Betrieb, hatte die Einführung des 3 wöchigen Vaterschaftsurlaub nicht den geringsten Impact auf unsere Erfolgsrechnung. Für mich ist es eine Frage der Ehre gegenüber unseren Kindern (habe selbst keine). Soll ich denen in 20 Jahren erzählen, dass wir lieber Bauern steuerlich entlasten (bei Land Verkauf),als uns um unseren Nachwuchs zu sorgen?

    • Sportpapi sagt:

      Mehr Zeit mit der Familie in den ersten Wochen hätte meine Beziehung zu den Kindern nicht verändert – da wären Wochen in den Folgejahren wichtiger.
      Aber als Unternehmer wäre es mir eine Frage der Ehre, den Neu-Vätern zu ermöglichen, ihren Pflichten zu Hause nachzukommen, präsent zu sein, wenn möglich. Mit Freitagen, Homeoffice, grosszügigen, aber individuellen Lösungen. Ich bin sicher, das käme irgendwann auch zurück.

  • Peter Mosimann sagt:

    @Pierre Bonmot: Vaterschaftsurlaub hat aber rein gar nichts mit linksliberal zu tun…das glauben wohl nur Sie! Linksliberal bedeutet für das gesamte Gemeinwohl zu denken und die Leute leben zu lassen wie sie wollen…das heisst demnach die gesamte Kugel in das Gemeinwohl einzubeziehen…deshalb ist es eindeutig vernünftig wenn wir uns in den Industrieländer als Erste an der Nade nehmen….

  • Thomas Lieven sagt:

    Ich finde es schön von Herr Renz, dass er mit diesem Blogeintrag belegt, dass es keine vernünftigen Argumente gegen den Vaterschaftsurlaub gibt. Das Kostenargument verpufft geradezu, wenn man die Argumente von einigen Vor-Kommentatoren liesst.
    Der Vaterschaftsurlaub könnte auch einen Beitrag zur Lohngleichheit zwischen Mann und Frau leisten. Der Umstand, dass Frauen – wenn sie Kinder bekommen – bei der Arbeit ausfallen, stellt wahrscheinlich einen gewissen Nachteil bei Lohnverhandlungen dar. Wenn Männer auch einen Vaterschaftsurlaub bekommen, könnte dieser Nachteil etwas ausgeglichen werden.

  • Nicole Sena sagt:

    Ein Vaterschaftsurlaub wäre insbesondere für die Mutter eine grosse Entlastung in der ersten Zeit, v.a. wenn noch weitere Kinder versorgt werden müssen. Das Argument der fehlenden Finanzierung zieht mMn nicht – schliesslich wurden die Beiträge an die EO auf dieses Jahr hin gekürzt, jener Kasse, welche Militärdienst und Mutterschaftsurlaub ausgleicht… Da müssten doch 20 Tage leicht zu finanzieren sein…

  • Hans-Jörg Meister sagt:

    Das Argument mit den Kosten ist lächerlich. Wir leisten uns für 5 Milliarden per annum einen bessere Pfadi-Truppe, investieren in Duros und Steuererleichterungen für Bauern und Multis, wobei sogar ein Mitglied der Landesregierung in die eigene Tasche wirtschaftet – und da sollen ein paar mickrige Tage Papi-Urlaub nicht finanzierbar sein? Das ginge aus der Portokasse der EO und wäre eigentlich rein symbolisch. Das ist denn auch meine Kritik an diesem Vorhaben: Es ist viel zu zögerlich. Wir brauchen einen Elternurlaub von einem Jahr, der beliebig auf beide Elternteile aufgeteilt werden kann, allerdings mit verpflichtender ‚Vater-Komponente‘ von mindestens zwei Monaten. So wird auch die Diskriminierung junger Mütter auf dem Arbeitsmarkt verhindert, weil Väter dann eben auch mal ausfallen.

    • Barbara sagt:

      Genau, danke! *sehnsüchtignachDeutschlandblick*

    • Zufferey Marcel sagt:

      Wollen Sie eine pragmatische oder eine dogmatische Familienpolitik, Herr Meister? Eine verpflichtende Vater-Komponente von mindestens zwei Monaten- so ein Blödsinn: Im viel gelobten Gleichstellungsnirwana Schweden gehen praktisch genau gleich viele Väter Vollzeit arbeiten, wie in der Schweiz auch! Zudem haben beide Elternteile bis zum vollendeten siebten Altersjahr (kann auch ein Jahr mehr oder weniger sein, behaften Sie mich bitte nicht) Anspruch auf Teilzeitarbeit mit staatlicher Stellengarantie… Warum selbst die Schwedischen Väter davon nicht Gebrauch machen, können sicher Sie mir erklären!

  • Ina Hedinger sagt:

    Schon krass, der Schweizer würde sich eher seine eigene Hand abhacken lassen als nur daran zu denken etwas zu tun, dass der Wirtschaft (vielleicht, vielleicht aber auch nicht) schaden würde.

    Ein Punkt der etwas vergessen geht bei der Diskussion ist, dass eine Geburt eine Höchstleistung ist für den Körper. Kochen, einkaufen, putzen, manchmal sogar Aufstehen zum Wicklen liegt da nicht immer drin (geschweige denn eine adäquate Kinderbetreuung für Geschwisterkinder). Das Wochenbett, die Zeit in der sich die Frau schonen sollte dauert ca. 6 Wochen.

    • Larissa B sagt:

      Dem kann ich nur zustimmen. Der Vaterschaftsurlaub würde der Entlastung und Erholung der Mutter dienen. In den „guten, alten Zeiten“, als noch keine „Selbstbedienungsmentalität“ herrschte und nicht jeder „die hohle Hand machte“, waren es Verwandte und Nachbarn, welche die Mutter unterstützten, im Haushalt halfen, Mahlzeiten kochten und sich um die älteren Geschwister kümmerten. Wenn frau heutzutage diese Unterstützung erhält, kann sie sich glücklich schätzen. Oftmals ist aber eben nur der Vater da, der diese Hilfe leisten kann. Was das dann mit Ferien zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht. Sollte sich der Vater ‚erdreisten‘, sich mal eine halbe Stunde mit Kinderwagen in ein Café zu setzen, so vielleicht nur damit die Mutter endlich mal in Ruhe schlafen kann.

  • Markus Tavina sagt:

    Eine Wucht, diese Stellungnahme – ich bin begeistert, insbesondere, so etwas im Tages-Anzeiger zu lesen!

    Inhaltlich teile ich Ihre Auffassung voll und ganz. Wir stehen vor sehr schwierigen Jahren und Jahrzehnten, in denen es schon eine Kunst, wenn nicht gar unmöglich sein wird, das bestehende Level bei den Sozialwerken zu halten. Ausbauwünsche jeder Art sind vollkommen anachronistisch. Aber das interessiert die Papizeitler natürlich nicht. Und wer nach vernünftigem Überlegen dagegen ist und sich einen kleinen Rest an liberalem Denken erhalten hat, wird einfach mit vernichtenden Blicken in die Kinderfeind-Ecke gestellt. Oder es wird ihm das längst widerlegte Kinder-für-die-AHV-Argument um die Ohren geschlagen…

    • Christoph Bögli sagt:

      Diese Panikmache wird auch nicht wahrer, nur weil sie ständig wiederholt. Fakt ist vielmehr, dass wir auf einem nie dagewesenen Wohlstand sitzen und die Herausforderungen bei der Altersvorsorge durchaus beherrschbar sind mit entsprechender Flexibilisierung des AHV-Alters und gewissen Anpassungen. Klar ist zudem auch, dass es so schlecht nicht um die unmittelbare Zukunft stehen kann, wenn man sich u.a. massive Steuer- und Subventionsgeschenke an spezifische Interessensgruppen sowie die grosszügige Bevorteilung von Vermögenden und Unternehmen bei den Steuern erlauben kann. Aber wehe jemand kommt auf die Idee, eine Woche mehr Ferien oder Elternurlaub zu fordern, da reut einem plötzlich jedes mickrige Fränkli..

    • Hans-Jörg Meister sagt:

      Aber die Flugi-Milliarden, die Bodluv-Milliarden (das kommt schon noch, keine Sorge), die fünf Armee-Milliarden, die Bauern-Milliarden, die Unternehmenssteuerreform-Milliarden, die Milchkuh-Milliarden und ähnliche Goodies für die rechtsbürgerliche Klientel können wir uns natürlich problemlos leisten, gell, Herr Tavina?

      • Christian Weiss sagt:

        Sie sollten nicht so ein Durcheinander veranstalten, Herr Meister.
        Es ist nämlich ein grosser Unterschied, ob man mehr ausgibt oder weniger einnimmt.
        Bei jeder Steuer wird den Steuerzahlern etwas weggenommen, das eigentlich ihnen gehört. Das mag eine gewisse Berechtigung haben, wenn es im gegenseitigen Einvernehmen und für sinnvolle Projekte geschieht, aber grundsätzlich handelt es sich um eine partielle Enteignung.

        Die Nichtbürgerlichen liegen unglaublich daneben, wenn sie das Gefühl haben, das von den Unternehmen und ihren Angestellten erwirtschaftete Geld gehöre eigentlich dem Staat und es sei reiner Goodwill, dass die Steuerzahler noch etwas für den Eigengebrauch behalten dürfen.

        • Jan Holler sagt:

          Wer meint, mit dem Einzug von Steuern würde einem etwas weg genommen, was einem „eigentlich gehöre“, hat nichts begriffen. Denn Einkommen ist nur dann möglich, wenn es Arbeit gibt (oder man das Geld arbeiten lässt). Arbeit (für jede/n) gibt es nur dann, wenn Frieden herrscht, wenn die Infrastruktur steht, wenn gute Bildung erhältlich ist, wenn das Bürgertum funktioniert, wenn die Demokratie funktioniert. – Und das alles (und mehr) geht eben nur durch einen Beitrag, den ein jede/r nach seiner Wirtschaftlichkeit leisten muss.

          Nur Neoliberale und solche, die an nichts oder nur ihren Egoismus denken, sehen in der Steuererhebung einen Raubzug. Es ist einfach einfältig.

  • Christoph Bögli sagt:

    Ich sehe den Vorschlag auch eher kritisch, da es dabei primär um Symbolpolitik mit in einer in der Praxis weitgehend irrelevanten Dosierung geht. Andererseits ist das Setzen von Zeichen und Fortschritte in winzigen Schritten sind oft die einzigen Optionen, die in der Realpolitik bleiben weil die grossen Würfe eh nicht durchsetzbar sind (hier ist die Opposition gegen eine solche Minimallösung ja schon massiv). So oder so lässt der Autor ziemlich deutlich erkennen, wieso er zu dem Thema anscheinend keine Diskussion führen kann: Er hat keine wirklichen Argumente, ausser einer diffusen Ablehnung der Mainstream-Meinung seines Umfelds. Die Kosten sind jedenfalls lächerlich und die Standardphrase, mit der seit Gotthelfs Zeiten noch jeder sozialpolitische Fortschritt verhindert werden soll.

  • Peter Steiner sagt:

    Wer neoliberale Dogmen nicht hinterfrägt, wird auch keine schlauen Antworten finden.

    • Christian Weiss sagt:

      Dogmen gibt es vor allem bei den Sozialisten.

      Und eines davon ist, dass es der Sozialist für selbstverständlich hält, dass etwas, was er gut findet, von anderen finanziert werden muss. Und darum geht dem Sozialisten immer irgendwann das Geld der anderen Leute aus.

  • Barbara sagt:

    Hat sich der noch kinderlose Autor schon mal überlegt, warum sich diese Väter für den Vaterschaftsurlaub stark machen? Sie handeln dabei nämlich ziemlich uneigennützig, denn selbst werden sie davon kaum mehr profitieren.

  • Nicole sagt:

    Nein, es geht eben nicht um Symbolpolitik. Nach einer Kaiserschnitt-Geburt war ich erst einmal eingeschränkt und auf Hilfe angewiesen. In dieser Zeit ist zwar ein Anrecht auf Spitex und Hebamme gewährleistet (eine Umwälzung der Kosten, wenn man nach 4 Tagen aus dem Spital entlassen wird), aber es geht eben auch um emotionale Unterstützung in dieser Phase der Umstellung. Der Papi wird also ganz praktisch gefordert. Wir haben Spitex nicht beantragt, mein Partner hat seinen Resturlaub eingereicht, denn Spitex und Hebammen ersetzen den Papa nun einmal nicht. Nach 3 ½ Monaten bin ich wieder in mein 100% Arbeitspensum zurück. Mein Partner hat reduziert. Die Schweiz muss umdenken. 2 W. Vaterschaftsurlaub sind angesichts der o.g. Bedingungen und der heutigen Gesellschaftsmodelle doch okay!

  • Lori Ott sagt:

    Wenn man den Papizeit-Befürwortern so richtig ans Bein pinkeln will, dann sollte man sich ganz deutlich FÜR die Papizeit aussprechen – allerdings mit der Macho-Begründung, dass dann die Frau früher wieder zur Arbeit geschickt werden kann. Ich höre schon die Protest-Stürme heranbrausen! 😉

  • Linus Huber sagt:

    Der Kollektivismus treibt seine Blüten.

    Anstatt Fehlanreize erzeugende Regulierung zu eliminieren, werden immer noch mehr Regeln festgelegt und das Individuum immer mehr durch eine anonyme Bürokratie Infantisiliert, seine Selbstverantwortung wie Freiheit reduziert und niemand scheint das Knarren der sich immer stärker biegenden Balken des gesellschaftlichen Systems zu hören.

  • KinderloseMitt20erin sagt:

    Was ich bei der ganzen Debatte um die Papizeit nicht verstehe: Wieso spricht man von Mutterschaftsurlaub und Papizeit? Zeitgemäss wäre m.E. eine ELTERNzeit, bei der ein gewisses Kontingent an Freitagen individuell zwischen Mami und Papi aufgeteilt wird.

  • Daniel sagt:

    Also vielleicht sollte man auch mal das Rad zurueckdrehen. Ich finde nicht, dass die gesetzlichen 4 Wochen bezahlte Arbeitsferien durch die Allgemeinheit oder durch die Arbeitgeber bezahlt werden sollten. Wer sich’s leisten kann, soll soviel Ferien nehmen, wie er kann und wer nicht halt nicht. Letztere werden sowieso froh sein um den zusaetzlichen Lohn.
    Wer 4 Wochen bezahlte Ferien will, ist doch nur ein Sozialschmarotzer, ein Egoist – Selbstbedienungsmentalitate in Reinkultur!

  • Marcos sagt:

    Also für mich wäre ein Elternurlaub die viel bessere Lösung. Ca. 2 Wochen sind für die Frau reserviert, die restliche Zeit kann unter den Eltern aufgeteilt werden.
    Das wäre für mich eine liberale und gerechte Lösung. Warum man darüber nicht mehr diskutiert ist für mich schleierhaft.

  • Manuela Baumann sagt:

    Selbstverständlich sind 4 Wochen bezahlte Papiferien finanzierbar. Wie auch das BGE. Geld ist genug vorhanden. – Staatsangestellte und Gewerkschafterinnen werden nie begreifen, dass eine Firma auch die fehlende Arbeitskraft finanzieren muss. Eine Stellvertretung für 4 Wochen kostet in den meisten Branchen weit über 10’000 Fr. Das bezahlt die Firma (in der Privatwirtschaft). Es geht also mitnichten bloss um die Lohnfortzahlung des Neupapis. Ausser man lässt die Arbeit liegen, was beim Staat und bei der Unia natürlich kein Problem ist. Wie stehts übrigens mit den Freischaffenden? Nicht alle sind Ärzte und Anwälte, es gibt auch Handwerker und schlechtbezahlte freie Journalisten. 4 Wochen Ferien + 4 Wochen Papiferien? Wer bezahlt?

  • Peter Beutler sagt:

    Nein, Papizeit nervt nicht. 4 Wochen Vaterschaftsurlaub ist nun überhaupt kein Luxus. Stimmt schon, dass einige Vater diesen Urlaub nicht zweckgebunden ausnutzen. Jetzt schon eine klare Minderheit und diese wird immer kleiner. In den umliegenden Ländern ist der Vaterschaftsurlaub längst eine Selbstverständlichkeit. Wer soll das bezahlen?, hört man allenthalben. Dieses „Argument“ ist total bescheuert. In unserem Land haben wir Banken, die insgesamt für mehrere Milliarden Geld waschen. Man behaupte nun nicht, das sei eine Lüge. Immer noch gibt es Geldhäuser und Firmen, die Steuern in zweistelliger Milliardenhöhe dem Fiskus vorenthalten. 1% der Bevölkerung besitzen 90% , 10% mehr als 90% des Gesamtvermögens. Es ist genügend Geld da, man muss es nur am richtigen Ort holen.

  • Peter Meier sagt:

    Aber dass man den Bauern den gleichen Betrag für null Gegenleistung nachwirft, das ist dann o.k.

  • Peter Meier sagt:

    „Aber engagiert sich auch nur ein zusätzlicher Vater stärker in Kinderbetreuung und Hausarbeit, weil man ihn ganz zu Beginn drei Wochen freispielt?“

    Gegenfrage: Produziert ein Bauer wegen dem Landverkaufs-Steuergeschenk nun freiwillig ökologischer? Nimmt ein Grosskonzern seine soziale Verantwortung als Arbeitgeber besser wahr, weil ihm per Unternehmenssteuerreform Milliarden geschenkt werden? Engagiert sich ein Schwerreicher, der durch „Pauschalbesteuerung“ begünstigt wird, deswegen stärker für die Gesellschaft? 3x Nein. Also schafft endlich auch diese nutzlosen Steuergeschenke ab!

  • Peter Meier sagt:

    Ja, ja, Herr Renz, die demografische Entwicklung ist so eine Sache. Dass sich die Alterspyramide in der Schweiz langsam aber sicher umdreht, hat halt nicht nur damit zu tun, dass Menschen altern, sondern auch damit, dass der Nachwuchs fehlt. Aber wenn das reichste Land der Welt seine Milliarden lieber an Schwerreiche, Grosskonzerne und Bauern (in letzter Zeit sogar für null Gegenleistung) verschenkt und deshalb für Familienförderung nichts mehr übrig bleibt, muss man sich nicht wundern… Manchmal kann es durchaus hilfreich sein, in Zusammenhängen zu denken.

  • Peter Meier sagt:

    „Das Vorhaben, Angestellten und Firmen jährlich 300 bis 400 Millionen Franken für einen Vaterschaftsurlaub abzuzwacken, nimmt sich vor diesem Hintergrund irgendwie seltsam aus.“

    Folgender Vorschlag Herr Renz: Ersetzen Sie in dem Satz oben das Wort „einen Vaterschaftsurlaub“ wahlweise durch „Steuergeschenk für landbesitzende Bauern“, „Pauschalbesteuerung von Schwerreichen“, „Steuersenkungen für Grosskonzerne, genannt USR“ und teilen Sie mir mit, ob sich das „weniger seltsam ausnimmt“ Also?

  • Peter Meier sagt:

    „Darum, lieber Lino, Reto und Co.: Ferien geschickt verteilen…“ Au ja Herr Renz, der ist echt gut! Papi nimmt sich also seine mickigen vier Wochen Ferien nach der Geburt von „Sunneschii“, erholt sich in dieser relaxten Zeit prächtig und malocht dann bestens erholt den Rest des Jahres am Stück durch. Klatschen bitte!!!

  • Peter Meier sagt:

    In einem Punkt gehe ich mit Ihnen einig, Herr Renz: 20 Tage Vaterschaftsurlaub reichen nicht aus, um das Elternsein in der Schweiz so weit attraktiver zu machen, dass per Erhöhung der Geburtenrate das Manko der fehlenden AHV-Beitragszahler im Erwerbsalter wettgemacht werden könnte. Sie ziehen daraus einfach den falschen Schluss. Es braucht nicht weniger Unterstützung sondern mehr!

  • Peter Meier sagt:

    Michelle Binswanger, übernehmen Sie!

  • Peter Meier sagt:

    Herr Renz hat heute wohl den Auftrag gefasst, denn obligaten pseudokontroversen Artikel zu schreiben, welcher möglichst viel Empörung, Kommentare und Klicks generiert. Mein Beileid, Herr Renz. Aber trotzdem: das haben Sie sauber hingekriegt!

  • Peter Meier sagt:

    Deutschland hat eine viel grosszügigere Regel bezüglich Vaterschaftsurlaub und trotz den gewaltigen finanziellen Lasten der Wiedervereiniugng trotzdem die tiefere Arbeitslosenrate als die CH. So schlimm kann also die Unterstützung von Familien auch wieder nicht sein.

  • Hanspeter Müller sagt:

    Mich nerven die immer gleichen Argumente mit AHV und Zukunft und dass Kinder angeblich eine gesellschaftliche Aufgabe sein sollen. Was ist dann mit all den Menschen, die sich zwar Kinder wünschen, aber keine haben können? Werden die dann von den Beiträgen befreit? Oder bekommen Ersatzurlaub?
    Es ist richtig den Frauen den Urlaub zu bezahlen. Schliesslich stellen sie die Kinder auf die Welt, was eine hohe Belastung für den Körper darstellt. Dass sie während dieser Umstellungen nicht auf die Baustelle müssen ist richtig. Und dass sie in dieser Zeit nicht hungern sollen auch. Aber was leisten die Männer in dieser Zeit? Gar nichts. Umkippen im Gebärsaal ist keine besondere Leistung, das kann Jeder. Also brauchen sie auch keinen Beitrag von der Allgemeinheit. Für das gibt es Ferien.

  • Jan Holler sagt:

    Dieser Text strotzt voller Scheinargumente gegen den Vaterschaftsurlaub, aber führt keinen einzigen stichhaltigen auf. Wenn sogar der Ausdruck der Bilder auf einer Homepage dagegen herhalten muss, kann es aber mit der Argumentation nicht weit sein. – Da wollte wohl einer ums Verrecken eine Polemik gegen den Vaterschaftsurlaub schreiben – und heraus kommt so etwas. Das ist schon etwas peinlich für einen gestandenen Journalisten wenn er sich dann auch noch verächtlich ausdrückt (soziale Biotope). Zitiere: „…hat keiner Argumente dagegen“. Ja, Renz eben auch nicht, ausser dem nichtssagenden und immer aufführbaren Argument vom Sparzwang des öffentlichen Haushaltes.

  • Ray Solenthaler sagt:

    Da maternal gatekeeping kurz nach der Geburt weit verbreitet ist, erübrigt sich ein Vaterschaftsurlaub zu diesem Zeitpunkt. Zehn Jahre später wäre das aber eine super Idee, falls finanzierbar.

  • Jürg Thüring sagt:

    Warum eigentlich nicht einfach ein Recht darauf UNBEZAHLT 4 Woche. Urlaub nehmen zu können?
    Wer Ferien will soll auch die Kosten dafür tragen!

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