Managerlöhne beflügeln Pro-Service-public-Initiative
Experimente liegen den Schweizer Stimmbürgern in der Regel fern. Die Armee abschaffen, eine Einheitskrankenkasse errichten, die Mehrwert- durch eine Energiesteuer ersetzen: nein, nein und nein. Ebenso werden sie bei den Abstimmungen vom 5. Juni die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen bachab schicken. Nicht so klar ist die Situation jedoch bei der Pro-Service-public-Initiative. Gemäss den ersten Umfragen zeigt ein erstaunlich hoher Anteil der Befragten Lust, an den Grundlagen von Post, SBB und Swisscom zu rütteln (Tamedia-Umfrage: 1. Welle: 58 Prozent sagen bestimmt/eher Ja. 2. Welle: 59 Prozent sagen bestimmt/eher Ja. SRG-Umfrage: 58 Prozent sagen bestimmt/eher Ja) und den Unternehmen in (mehrheitlichem) Bundesbesitz ein Gewinnablieferungsverbot aufzuerlegen.
Die grossen Sympathien für die Initiative haben deren Gegner sichtlich überrascht. Betrachtet man die politische Debatte über den Service public in der Schweiz, ist das verständlich. Nach der Zerschlagung der PTT in den 90er-Jahren, der anschliessenden Liberalisierung des grössten Teils der Post- und Telekommunikationsmärkte und dem drastischen Abbau des Poststellennetzes Anfang Nullerjahre formte sich nach und nach ein Kompromiss: Die Post akzeptiert gewisse Vorgaben zum Poststellennetz und behält ein Monopol für Briefe unter 50 Gramm, wird im Gegenzug aber in eine (in Bundesbesitz verbleibende) Aktiengesellschaft umgewandelt. Damit konnten die Gewerkschaften leben, und sie zogen ihre letzte Service-public-Initiative («Für eine starke Post») 2012 zurück. Grössere Liberalisierungsschritte sind in Bern seither nur noch beim Strommarkt ein Thema.
Weniger erstaunlich erscheint die hohe Zustimmung zur Service-public-Initiative, wenn man einen Blick auf die thematisch am nächsten liegenden Initiativen wirft. 2004 entschieden die Stimmberechtigten über die Initiative «Postdienste für alle», die ein «flächendeckendes» Poststellennetz forderte. Mit 50,2 Prozent Nein-Stimmen wurde sie nur sehr knapp abgelehnt. Daneben lohnt sich aber auch ein Blick auf die mit 68 Prozent Ja-Stimmen angenommene Abzockerinitiative, die strengere Regeln für die Entlöhnung von Führungskräften von börsenkotierten Aktiengesellschaften aufstellte. Neben der Frage nach der Ablieferung von Gewinn stellt «Pro Service public» nämlich auch jene nach der angemessenen Höhe der Managerlöhne in Unternehmen der öffentlichen Hand (mehr als die Verwaltung sei nicht nötig). Die Frage wurde seit Beginn der Liberalisierung heiss diskutiert, aber von der Politik nie adressiert. Dass Ulrich Gygi sein Amt als Postchef im Jahr 2000 mit einem Lohn von 350’000 plus sechsstelligem Bonus antrat und bald mehr als ein Bundesrat verdiente, verstanden nicht alle – und oft vor allem die Betroffenen der Reformen nicht. Inzwischen sind die Löhne weitergewachsen, Postchefin Susanne Ruoff verdiente letztes Jahr 985’000 Franken. Bei SBB-Chef Andreas Meyer ist es mittlerweile über eine Million Franken, bei Swisscom-Chef Urs Schaeppi 1,8 Millionen Franken.
Die aus dem Kreis der Konsumentenmagazine «K-Tipp», «Saldo», «Bon à Savoir» und «Spendere Meglio» stammenden Initianten haben bei ihrer Arbeit offensichtlich festgestellt, dass das Unverständnis über die Managerlöhne nicht verraucht ist. Dies bestätigt auch die Analyse des Forschungsinstituts GFS Bern zur ersten SRG-Umfrage: Das populärste Argument für die Initiative sind die als zu hoch empfundenen Managerlöhne.
Was heisst das für die Abstimmung? Eine starke Gegenkampagne und eine vermehrte Auseinandersetzung mit den Gegenargumenten können immer noch für ein einigermassen deutliches Nein sorgen. Ohne Effort werden die Gegner aber nicht siegen. Und wer weiss, vielleicht erweist sich die Verbindung von Managerlöhnen und Grundversorgung auch dann als genügend explosiv für ein Ja.
71 Kommentare zu «Managerlöhne beflügeln Pro-Service-public-Initiative»
Keine Angst, die Interessenverbände der Abzocker werden schon noch erwachen. Bald werden sie Strassen und Plätze wieder mit ihren Standardargumenten vollpflastern: (1) Die Initiative wird viele Arbeitsplätze kosten (2) Bei einer Annahme werden Milliardäre die Schweiz verlassen, und (3) Die Anliegen der Initianten seien teilweise berechtigt, diese Initiative aber der falsche Weg, und (4) Die sind ja nur neidisch.
Gähn.
Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Der Blog könnte geschlossen werden.
…exakt. Und das hochbezahlte Manager zu unternehmerischem Erfolg führen ist durch absolut keine Studie nachweisbar, ganz im Gegenteil. Krassestes Beispiel sind die Schweiz Banken UBS und CS: in den letzten 10 Jahren wurde kein einziger Franken Mehrwert für die Aktionäre geschaffen (faktisch jede andere kotierte Firma hat besser rentiert) – und gleichzeitig wurden die absolut höchsten Managerlöhne abgezockt.
auch ich schliesse mich hier an. und wenn die politik hier schon von links….rechts versagt, bzw. nur ihre pfründe verteidigt, schafft der unabhängige bürger halt gerechte verhältnisse.
danke stefan w. so seh ich das auch und mehr muss man dazu nicht sagen.
vielleicht noch eine kleine anmerkung, welche die doppelmoral der gegener dieser initiative veranschaulicht. der arbeitgeberverband ist dagegen. schon lustig. ist es doch nebst economiesuisse gerade dieser verband der unabhängig der wirtschaftslage und seit jahrzehnten vor jeglichen lohnerhöhungen innerhalb der privatwirtschaft warnt….?! – aber hier, bei den staatsbetrieben – sind die dann dagegen…. – fragen? – ich nicht.
Euch scheint nicht ganz klar zu sein, um was es hier geht. Die Managerlöhne in den Initiativtext einzubringen ist ein geschickter Schachzug der Initianten. Aber es geht um einiges mehr als um die Löhne von ein paar gut verdienenden Damen und Herren. Es geht um die Versorgungssicherheit mit hochstehenden Post-, Bahn-, und Telekomdienstleistungen im ganzen Land. Oder habt ihr etwa das Gefühl, dass mit der Annahme der Inititiative, die Qualität der Grundversorgung steigt, und das noch zu tieferen Kosten? Lasst euch weiterhin Sand in die Augen streuen. Und viel Glück!!
Dem kann – MUSS!!! – ich beipflichten.
@ Daniel
Es geht nicht mehr in erster Linie um diese Frage, sondern darum, dass die Bevölkerung resp. der Souverän wieder verstärkt Einfluss auf den Status Quo der bestehenden und immer mehr ätzenden Vetternwirtschaft nimmt und korrigierend eingreift. Wenn quasi die gesamte in der Vetternwirtschaft verwickelte Gruppierung sich dagegen stellt, dürfte dies die Dringlichkeit offenlegen.
Man kann lesen, es würden gar die Renten sterben, wenn die Initiative angenommen wird.
Das Interessante ist, dass solche Argumente bisher immer bestens funktioniert haben, vor allem, wenn sie vom Bundesrat kommen 🙂
man operiert mit steuergeldern, service und dienstleistungen werden permanent abgebaut, (post), und die manager-saläre fallen in höhe wie bei privatwirtschaftlichen konzernen an. dies, obwohl man hier monopole hat und den „wettbewerb…“ beliebig steuert. überall muss gespart werden – ausser bei bund und verwaltungen. dort wird munter ausgebaut. zu konditionen die in keiner relation zur leistung stehen. politik und lobby scheinen hiervon zu profitieren. anders ist deren ablehnung-, im gegensatz zur überwiegenden meinung des volkes, hier nicht zu erklären. ich werde die inititative aus überzeugung annehmen. die effizienz muss endlich auch beim bund einzug halten. das geht nicht ohne druck, wie ad acta zeigt.
@Rittermann
Um es mal wieder deutlich zu sagen:
Post und Swisscom liefern ja 3-stellige Mio.-Beträge vom Gewinn(!) an die Bundeskasse ab, da ist also kein Franken Steuergeld drin, im Gegenteil.
Nur bei der SBB haben Sie recht.
Ausserdem ist ihr Statement ziemlich wirr, widersprüchlich und vermischt die genannten Bundesbetriebe mit der Bundesverwaltung. Diese Initiative hat aber mit der Bundesverwaltung rein gar nichts zu tun.
Wenn Sie Effizienz beim Bund wollen, müssten Sie die Initiative klar ablehnen. Unrentable Dienstleistungen sollte man abbauen und nicht noch zementieren. Eine Landpoststelle/Bahnhof wo einer den halben Tag „Däumchen dreht“ ist wohl kaum ihre Vorstellung von Effizienz, oder…?
lou, Sie verstehen anscheinend den grösseren Zusammenhang nicht. Wenn diese Initiative Erfolg haben wird, öffnet sich langsam die Tür, dass sich der Souverän getraut, sich um die Gehaltsstrukturen weiterer Staatsdiener wie z.B. die Bürokraten in Bern zu kümmern. Da der Diener heute durchschnittlich mehr verdient als sein Master, fragt es sich langsam, wer hier wem dient.
Staatsangestellte, die mehr als ein Bundesrat verdienen, sind schlicht ein No-Go. Und wenn halt die vermeintlich ‚Besten‘ (= Teuersten) den Job nicht übernehmen wollen, dann stehen viele Zweitbeste bereit. Wetten, dass niemand das bemerken würde?
Absolut einverstanden. Es fragt sich nur, wie lange diese zweitbesten dann mit dem zweitbesten Gehalt zufrieden sind. Die Gier lässt sich halt nur schwer bezwingen.
M. Fehr es ist wie mit Blumen, auch die „Besten“ verblühen irgendwann, aber es wachsen immer wieder Neue heran.
Gygi verdient zuletzt Fr. 350’000.- plus Bonus und hat doch ziemlich lange an der Postspitze gestanden.
In dieser Kaste scheint sowieso ein anderer Denkansatz zu herrschen. Nicht die Qualität der Leistung rangiert die Besten, sondern einzig die Höhe der Saläre/Boni. Oder können Sie mir sagen, womit sich UBS-Ermotti seine 14 Mio. rechtfertigt? Die UBS dümpelt seit Jahren vor sich hin und schickt jedes Jahr hohe Bussgeldzahlungen um die Welt. Der UBS-CEO-Lohn scheint eher ein Gewohnheitsrecht zu sein, denn eine leistungsabhängige Entschädigung.
Bezüglich des Gewinnablieferungsverbotes wäre es interessant zu wissen, ob die betroffenen Unternehmen ebenfalls Steuern an den Staat bezahlen. Wenn sie analog zu der Privatwirtschaft ebenfalls schon Steuern zahlen, wären weitere Gewinnablieferungen nicht wirklich zu rechtfertigen. In Deutschland waren die Betriebe wie die Deutsche Bundesbahn oder die Deutsche Bundespost von Steuerzahlungen an den Staat befreit. Dementsprechend war es logisch und gerechtfertigt, dass sie auf anderem Wege Geld an den Staat abführen mussten. Auch wenn man nach der Wiedervereinigung 1990 sehr tief in die Kassen der Unternehmen griff und damit zu größeren Preiserhöhungen beitrug. Ab dem Zeitpunkt wurde der Geldhunger des Staates dann exzessiv und verteuerte den Service Public ohne mehr Service zu bieten.
Ich verstehe einfach nicht, dass ca. 8000!!! Personen über 475’000!!! CHF verdienen. Das sind mind. 3.8 Mia CHF pro Jahr – davon ausgehend, dass einige mehr als die 475’000 CHF verdienen, schätze ich mal auf gut 4 Mia CHF. Otto Normalverdiener verdient CHF 66’000 (Durchschnitt) – das wäre dann gut 30’000 Stellen, die man schaffen könnte (doppelter Kostenfaktor eingerechnet). Das ist etwa die Menge, die verloren ging in der Industrie wegen dem Frankenschock.
es geht noch weiter. der durchschnittslohn eines bundes-beamten beträgt tchf 122! pro jahr. das ungerechte daran ist nicht primär die höhe des lohnes, sondern dass hier per dato mit steuergeldern privilegien „standes-gegeben“ finanziert werden, welche in der privatwirtschaft hart erarbeitet werden müssen unter den kriterien der freien marktwirtschaft. der bund hat hier sozusagen „foifer und weggli“: gewinn-ausschüttungen“ wie bei einer florierenden ag-, und dies aber im rahmen von künstlich protegierten werkstätten zu überhöhten konditionen. und der „service public wird nicht besser – im gegenteil. ich als steuerzahler bin nicht bereit, diese unfaire konstellation weiterhin zu unterstützen.
Sie „lafern“ hier ziemlich am Thema vorbei!
1.) Post/Swisscom/SBB-Angestellte sind allesamt keine Beamten!
2.) Ich garantiere Ihnen aus eigener Berufserfahrung, dass Ihr Brief- oder Paketträger keine 122/m im Jahr verdient (viele noch nicht mal die Hälfte). Das Schalterfräulein auf der Poststelle auch nicht.
3.) Post & Swisscom stehen im freien Wettbewerb (ausgenommen Post: Briefe bis 50gr. Gewicht)
4.) Bei Post & Swisscom ist kein einziger Steuerfranken drin, da diese 2 Betriebe ja eine Gewinnablieferung an die Bundeskasse machen.
schade. aber. ich diskutiere nicht mit anonymen pseudos, die nicht namentlich zu ihren posts stehen.
Herr Rittermann, erstens geht es nicht „noch weiter“, denn die Angaben von Herrn „W“ sind nicht richtig.
Zweitens stimmt es zum Beispiel bei Swisscom und Post nicht, dass die Löhne mit Steuergeldern bezahlt werden, im Gegenteil, diese Firmen liefern Gewinn an die Steuerzahler.
Drittens kommen die Gewinne bei der Post von Postfinance, und auch bei Swisscom nicht aus Bereichen des Service Public.
Viertens, wenn sie Steuerzahler sind würden sie bei Annahme der Initiative den Steuerausfall zahlen müssen, also mehr, nicht weniger.
Claudia
1. Wenn W’s Angaben inkorrekt sind, geben Sie uns die richtigen Daten.
2. Es kommt in diesem Fall nicht darauf an, ob die Löhne mit oder ohne Steuergelder bezahlt werden, denn die Wirkung ist die gleiche.
3. Ja sicher doch, und wer genau legt die Trennung zwischen Service Public und anderen Leistungen fest.
4. Bei Annahme der Initiative erhöht sich entweder die Qualität des Angebots oder reduzieren sich die Kosten für die Benützer, sofern die Vetternwirtschaft keinen neuen Weg findet, Mittel zu entziehen.
Bitte zuerst lesen, dann kommentieren: es geht darum die Löhne an die der Bundesverwaltung anzugleichen. 475’000 verdienen vielleicht 30 Personen.
Sie verstehen es deshalb nicht, weil es schlicht nicht wahr ist.
Claudia
Geben Sie eine inhaltliche Gegendarstellung und bezichtigen Sie die Aussage nicht einfach als falsch.
entweder werden bundes- und bundes-nahe – betriebe im sinne des eigentlichen grundversorungs-auftrages und als „none-profit“-organisationen geführt und hier die steuergelder massvoll eingesetzt-; und wenn man das nicht will, müssen die unternehmen privatisiert werden. mit allen konsequenzen. dann müsste man sich am markt behaupten. ohne künstlich geschaffene privilegien. politik und lobby wollen hier schlichtweg diese eigentlich ungerechten „weder-fisch-noch-vogel“-privilegien beibehalten, aus purem eigennutzen. volksbegehren werden heute nur noch unterstützt, falls die parlamentarier davon profitieren. das ist meines erachtens ein armutszeugnis innerhalb eines föderalstischen systems.
Sie haben es offenbar immer noch nicht begriffen, dass diese Unternehmen nicht mit Steuergeldern bezahlt werden. Eine Privatisierung wäre sicher im Sinne der SVP. Die Folgen wären verheerend wie die Beispiele anderswo gezeigt haben.
herr oppliger. eine privatisierung wäre unter den gegebenen umständen nichts wie richtig und konsequent. oder kennen sie ein unternehmen in der privatwirtschaft, wo der durchschnittslohn tchf 122 beträgt? – entweder „bundes-betriebe“ mit verhältnismässigen löhnen und kosten, oder dann halt der freie wettbewerb. die folgen wären gesteigerte kosteneffizienz nach dem motto „so gut wie nötig“ – und nicht „so hoch wie möglich“. es wäre schlichtweg eine angleichung an den heutigen betriebswirtschaftlichen status-quo. und ich bin überzeugt – hält hier erst die effizienz wirklich einzug, sind die daraus resultierenden kosten-ersparnisse sowohl für den bund, als auch für den steuerzahler, bei weitem höher, als die heute generierten einnahmen.
Aber Hallo habe ich richtig gelesen 122 k.
Diese Zahlen sind so etwas von falsch und die Quelle die gleiche wie die Initianten. Vergleiche Zahlen des letzten Jahrtausend ohne die Wertsteigerung der Unternehmungen haha.
Ihr fällt aber auch auf alles rein sage nur FABI.
Stimmt nur Ja die Zeche werdet ihr sehr teuer bezahlen.
Bezeichnen Sie eine Aussage nicht als falsch ohne zugleich eine Gegendarstellung zu offerieren. Sie scheinen der Angstmacherei der Vetternwirtschaft zu unterliegen, obwohl es sich hier einzig um eine marginale Version einer Korrektur durch das Volk handelt.
Es geht bei der Initiative auch darum zu verhindern, dass die Gewinne von privaten Investoren aus Subventionen stammen. Seit die Bahn anfangs 90 Jahre zerschlagen und dereguliert wurde, neudeutsch liberalisiert wurde, ist der Kostendeckungsgrad von 60% auf 40% gesunken. Das zeigt doch eindrücklich, dass etwas ganz falsch gelaufen ist.
Eine geschickte Argumentation (Löhne) nur ein Nebenaspekt, der Schritt zur Irreführung der Stimmbürger, verbunden mit einem irreführenden Titel und das Fußvolk blendet alle anderen Argumente aus. Deshalb Stimmbürger, studiere selbst die Vorlage, ohne Beinflussung von Schlagwörtern, dann kommst Du zu Deinem Resultat.
Leider hat dieser vermeintliche Nebenaspekt aufgrund der sich ausbreitenden Vetternwirtschaft derart an Bedeutung gewonnen, dass es sich eben nicht mehr um einen Nebenaspekt handelt.
Spielt es eine Rolle ob die Manager von einer privaten Firma angestellt sind, oder vom Bund? Wohl kaum,verdienen wollen beide viel und mit den Leistungen hat man beim Bund auch grosse Probleme,siehe IT- Beschaffung !
Bei Bund, Kanton, Gemeinden und staatsnahen Betrieben sollten die Löhne bei ca. 100’000.– netto p.a. gedeckelt werden.
Dann hätten wir aber wirklich nur noch sehr bescheidene Mitarbeiter, oder denken Sie jemand mach den Stadtrat, Polzeikommandant, oder Post-Chef für 7700 .-/ Monat?
Immer diese Neiddiskussionen ….
Ich denke ja. Nicht die Zahl qualifizierter Personen ist beschränkt, sondern die Zahl der hochbezahlten Posten. Wenn denn nur der Markt funktionieren würde…
Es ist kein Neid.
sondern volkswirtschaftliches Denken.
Genau der Diener (Staatsdiener) sollte grundsätzlich weniger als sein Master (Bevölkerung) verdienen. Es ist geradezu erstrebenswert, dass die Staatsdiener bescheiden sind und dies hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit den gesellschaftlichen Machtverhältnissen.
Die Saläre dieser „Topmanager“ werden von den entsprechenden Verwaltungsräten festgelegt. In diesen VR sitzen ehemalige Politiker und Parteifreunde von Bundesräten. SBB und Post, beide Departement Leuthard, sind von SP (4 SBB-VR!) und CVP dominiert. Im Swisscom-VR ist ebenfalls die SP stark vertreten, inkl. Gewerkschafter. Letztlich sind diese staatsnahen Unternehmen ebenso von Mitte-Links geprägt wie die ganze Bundesverwaltung. Noch krasser ist es nur bei der SRG.
Und glauben Sie Nicolas Richard jetzt im Ernst, wenn alle VR-Posten von FDP/SVP-Leuten besetzt wären, dass dann die Topmanager dieser Betriebe tiefere Vergütungen hätten? Nicht wirklich, oder…??
Man sieht ja dieser Tage gerade, wie z.B. die Bauern von ihrer Partei (SVP) „beglückt“ werden.
Sehr geehrte/r/s Frau/Herr oder gar Fräulein „loulou55“? Ihr eifriges Engagement in Ehren aber können Sie mir Folgendes beantworten: Warum werden bei Salären von ach so qualifizierten Supermanagern immer Vergleichslisten (gem. dem Direktor des Arbeitgeberverbandes!) beigezogen? Das erinnert eher an Diskussionen unter/mit Kindergärtelern: Der hat – ich will auch. Darf man als Normalo nicht (mehr) darauf hoffen/erwarten, dass diese Übermenschen den Job einfach machen, weil es sie erfüllt, weil sie ihre „unersetzliche“ Kompetenz zu einem auch „bescheideneren“ und dennoch fürstlichen Lohn füt die Gesellschaft einsetzen wollen??? Oder ist das zu viel erwartet?
Überall wird das wachsende Auseinanderklaffen der Lohnschere zwischen Management und normalen Angestellten beklagt. Wenn man mal etwas dagegen tun könnte, soll es plötzlich falsch sein? Natürlich nicht, deshalb ist ein JA zur Service-Public-Intitiative Pflicht!
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.
Natürliche Monopole wie Strassen-, Bahn- und Stromnetz muss der Staat betreiben, weil ohne Konkurrenz den Preisen keine Grenzen gesetzt sind. Aus funktionierenden Märkten wie der Telekommunikation oder Banken hat sich der Staat jedoch herauszuhalten, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern.
Darum gehören Swisscom und Postfinance endlich privatisiert. Dann sind die Managerlöhne dort das Problem der Aktionäre und nicht mehr des Steuerzahlers.
Nach Annahme der Initiative ist zu befürchten, dass sie ebenso wie andere nicht umgesetzt wird. Oder es werden Schlupflöcher gesucht, z.B. kleiner Lohn mit grossem Bonus, Pauschalspesen, Antritts- bzw. Abgangsentschädigung, Risikozulage, Überstundenzulage, Superpensionskasse, Dienstwohnung mit Hauspersonal usw.
Man hätte reichlich Zeit gehabt, gegen die übersetzten Kaderlöhne etwas zu unternehmen. Aber man will nicht. Genauso wie man nichts gegen übersetzte Preise für Lebensmittel, Kleider, Kosmetik oder Medikamente unternimmt. Es lebe die Plutokratie!
Also Plutokrat gebe ich Ihnen recht, es lebe die Plutokratie! Der kleine Mann schaut immer in die Röhre, egal ob in einer Demokratie, Diktatur oder Revolution, das ist eine Gesellschaftskonstante …
Leider besteht die von Ihnen beschriebene Tendenz und der Krug geht eben zum Brunnen bis er bricht. Wenn keine Vernunft einkehrt, wird er allerdings immer brüchiger.
Die Gegner der Initiative versuchen es mit der altbewährten Methode: Angstmacherei. „Es würde eine Katastrophe geben“, habe ich gelesen. Die Initiative kann jedoch bedenkenlos angenommen werden. Es wird sich kaum etwas ändern.
Wenn die Politik nicht fähig ist die „Minderinitiative“ vernünftig umzusetzen, wird halt bei der kommenden Abstimmung eines draufgesetzt. Es ist ekelhaft was da für Gelder (Managersaläre) ausbezahlt werden und andrerseits muss überall gespart werden. Es braucht wohl mal einen richtigen Volksaufstand um diesem Treiben ein Ende zu setzen. – Ich, jedenfalls stimme JA!
Wunderbare Idee, aber leider den Text wohl nicht gelesen. Die Konsequenz der Initiative sind Steuerausfälle beim Bund und somit weitere Sparübungen.
Herr Stadler, lassen Sie sich von diesen Scheinargumenten nicht blenden; wenn die gesamte Vetternwirtschaft dagegen ist, geht es um den Schutz ihrer Pfründe und sonst nichts.
Ich hoffe, dass die Neidgenossenschaft nicht obsiegt. Die Leistungen von Service public-Unternehmen von der Ertragsseite her zu steuern, ist genau das, was die Banken tun – der betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Schaden sind enorm! Ein guter Service public würde heissen: Aktienmehrheit bleibt bei der Eidgenossenschaft, Leistungen in der Peripherie werden vertraglich geregelt und abgegolten. Jeder und jede hat wohl irgendwann ein negatives Erlebnis mit dem Service public gehabt, aber ihn nun mit dieser Initiative zu bodigen, wäre verheerend. Verglichen mit dem Ausland, schon dem benachbarten, funktioniert er ausserordentlich gut. Wer Strassen, Brücken, Eisenbahnen, Post, TV etc. wie in den USA will, soll „ja“ stimmen – sich dann aber nicht über das Desaster beklagen!
Diese Initiative wäre tatsächlich äusserst schädlich für den Service Public. Die genannten Vergleiche mit dem Ausland sind aber sehr schwache Argumente. Amtrak und US Postal Service sind Staatsunternehmen mit erbarmungswürdigen Leistungen. Und unser nördlicher Nachbar hat sehr gute Erfahrungen mit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes einschliesslich Privatisierung der Telekom gemacht.
Es kommt darauf an, was man zum Service Public zählt. Verkehrsinfrastruktur gehört ohne Zweifel dazu. Telekommunikation heutzutage ganz sicher nicht mehr.
Vielleicht müssten Sie mal die Breitband Abdeckung bei unserem nördlichen Nachbarn überprüfen, dann würden Sie Ihre Meinung ändern!
Es ist ja so einfach, eine Projektionsfläche zu finden, um persönlichen Frust loszuwerden. Da kommt die „Pro“ – Service Public Initiative gerade Recht. Die Initiative, die u.a. auf die Managerlöhne schiesst – als ob diese etwas mit der Qualität des Service Public zu tun hätten – wird das ganze Lohngefüge der Unternehmen treffen. Qualifizierte Mitarbeitende werden die Unternehmen verlassen. Die Folge Qualitätsabbau und schlechtere Dienstleistungen. Aber das ist den Befürwortern egal. Zählen tut nur der Denkzettel an Politik, Establishment und allen den es besser geht. Die Retourkutsche kommt aber mit Garantie! Deshalb gibt es nur eine Antwort: NEIN zu dieser volksverführenden Mogelpackung!
Ja, Daniel, wenn das System zunehmend korrumpierter ist, wird es immer unbedeutender sachlich jedoch unter dem Strich einzig oberflächlich zu argumentieren, den in einem Spiel mit gezinkten Karten kommt eines Tages unweigerlich die Spielverweigerung.
Die Löhne sind ja auch das einzige, worüber wir bei dieser Initiative wirklich abstimmen. In Sachen Gewinn und Subventionierung von anderen Unternehmenszweigen widersprechen sich die Experten, also wird das sowieso das Parlament mit dem Gesetz entscheiden müssen. Und in Sachen Gewinnablieferung an den Bund: Dies betrifft von den grossen 3 soweit ich es beurteilen kann eh fast nur die Swisscom, und da wäre es sicher angebracht die horrenden Tarife abzusenken und dafür keinen Gewinn abzuschöpfen.
Was die Löhne anbelangt ist es höchste Zeit, dass (halb)öffentliche Betriebe aufhören bei diesem absurden Lohnwettbewerb nach oben. Somit kann man meines Erachtens mit guten Gewissen Ja stimmen.
Man schlägt den Sack und meint den Esel.
Die Esel weiden alle auf Panamas Höhen
Die Managerlöhne haben nichts mit Service Public zu tun.
Oder glaubt hier echt jemand dass eine Poststelle dich das eingesparte Geld gerettet, bzw. wieder aufgemacht wird. Wohl eher nicht im Gegenteil !
Die Früchte der Neoliberalen sind ungenießbar! Und die Reaktionen auf demokratischem Weg dazu in etwa gleich. Minder hat nicht viel bewirkt. Rechtsnationale legten dank Frust im Volk zu, aber auch da keine Lösungen in Sicht die sinnvoll sind, die gute alte FDP, Klub der Liberalen hat kein Konzept, – nur Schweigen und sehr tiefe Taschen, die SP eiert rum, die Gewerkschaften sind gestrig! Was heisst dies? Dass jeder Halodri nun irgendwo, auch in einer Partei, mit verschrobenen und nicht sehr zielführenden Ideen noch mehr Verwirrung stiftet, den Gemeinsinn überstrapaziert. Aber da steht die Schweiz nicht alleine in der Welt. Eine Seuche. Viel Spruch in der Politik, am Volk vorbei, kein Fahrplan, ausser in der Endzeitstimmung Egoismus lebend, ja so fahren wir viel an die Wand.
Der Früchte der Kapitalismus sind, nur für Die Mehrheit, ungenießbar… Aber noch Schockieren kann… …Die Minderheit wo bleibt gehört immer die gleiche Fettend Leibe.
Die Idee, dass weniger Service abgebaut wird, wenn man nicht mehr nach Gewinn streben darf, ist ziemlich naiv. Die Idee, dass sich der Service verbessert, wenn man die Löhne kürzt, ist ziemlich absurd. Die Idee, dass ein paar Dutzend Leuten überrissene Löhne gekürzt werden, scheint vielen Leuten zu gefallen. Allerding hätte ja schon die Abzockerinitiative das richten sollen. Die Service-Public-Initiative ist genau dieselbe Schaumschlägerei, die auf diffusen Neid- und Unzufriedenheitsgefühlen aufbaut, aber nichts bringt und eigentlich haushoch bachab geschickt werden müsste. Aber da das Schweizer Stimmvolk lieber symbolische Abstimmungen hat, wo man mal ‚ein Zeichen setzen‘ kann als solche, wo wirklich etwas geändert wird, wird sie wohl angenommen werden.
ein paar Dutzend Leuten
Ich dachte es seien 8000 plus.
Wie auch immer, ein System, welches sich immer stärker Richtung Vetternwirtschaft entwickelt, bedarf einer Korrektur des Souveräns.
Es gibt keine einzige Studie, die beweist dass zwischen dem Lohn und dem Erfolg einer Firma ein Kausalzusammenhang besteht. Die sogenannten Manager haben häufig ein gutes Netzwerk oder sind in der richtigen Parte, siehe die Parteizugehörigkeit dieser Personen, sodass diese Löhne absurd sind. Dazu kommen die Vergünstigungen, die diese Leute geniessen: Siehe Herr Meier von den SBB. Warum reicht ein extrem hoher Lohn eines Bundesrates nicht. Vielleicht sollten sich diese Leute einmal an ausländischen Löhnen orientieren. Oder sind sie sich ihrer Bedeutung bewusst, so ass sie für ihre Wahrnehmung solche Löhne brauchen. Eigentlich ist der Bezug so hoher Löhne beschämend und zeugt von wenig Haltung.
Ich bin 100% mit Ihnen einverstanden. Aber wollen wir jetzt wirklich wegen diesen 3 Personen drei zusätzliche Abschnitte in unsere Verfassung schreiben ? Ausserdem, so vage wie das formuliert ist, wird das dann besser funktionieren als bei der Abzockerinitiative, wo die Leute ja auch gemeint haben, dass dadurch die überrissenen Gehälter der Direktoren runterkommen und es ist genau NICHTS passiert.
Ja Herr Frei
Die Signalwirkung an die Status Quo Vertreter in einem von fehlerhaften Anreizen beherrschten System (Vetternwirtschaft) ist von hoher Bedeutung.
Die Swisscom oder die Post erwirtschaften Gewinne und geben ihn der CH weiter. Meiner Meinung nach müsste die Post und die Swisscom den Gewinn entweder behalten oder denjenigen zurückgeben die zuviel bezahlt haben.
Es musst etwas gemacht werden dass Abzokerei-Standort Schweiz ein 180 grad umkehrung dreht. Die Abzokerei ist so hoch, es gibt schön unternehmungen auf die reise nach anderen Lander… Der mittel klasse hat fast kein geld mehr zum leben und desto offen sie sich den Augen. Endlich!