Wenn es bei der Matheprüfung an der Sprache scheitert

In der Rubrik Bildung des Politblogs geht es um aktuelle Themen der Bildungspolitik. Autoren sind Andreas Pfister (Leitung), Philipp Sarasin, Patrik Schellenbauer und verschiedene Gäste.

Lassen wir für einmal die Diskussion, ob die Gymiquote zu tief oder «angemessen» sei, auf sich beruhen. Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Kind sitzt in der Matheprüfung für die Gymi-Zulassung – sie macht in Zürich 50 Prozent der Note aus – und bekommt folgende Aufgabe gestellt, als eine von etwa zehn ähnlichen, die in einer Stunde zu lösen sind: «La superficie du lac de Gruyère, à sa cote maximale, est de 10 km2. Lorsque l’on ouvre les vannes du barrage de Rossens, 150 m3 d’eau s’écoulent chaque seconde. L’altitude du lac est de 677 m. Quelle durée théorique faudrait-il pour abaisser de 10 cm le niveau du lac sachant que ses divers affluents débitent 45 m3 par seconde?»

Soll man Kindern den Zugang zum Gymnasium versperren, weil sie die Matheaufgaben schlecht verstehen?

Hier kommt noch eine Bildlegende (Bild: Keystone/Martin Ruetschi)

Sprachbarrieren sollten bei den Matheaufgaben an der Gymiprüfung abgebaut werden. (Bild: Keystone/Martin Ruetschi)

Halt, werden Sie sagen, das ist ja Französisch, wir sind doch in Zürich! Das ist schliesslich ein Mathetest, keine Sprachprüfung! Zweifellos, aber wie wärs, wenn Sie beispielsweise erst vor einem Jahr nach Lausanne gezogen wären und Ihr Kind zwar schon ganz gut Französisch spricht, schriftlich und im Detailverständnis aber noch Mühe hätte mit der neuen Sprache?

Mein Beispiel stammt aus einem Prüfungsblatt eines Waadtländer Gymnasiums. Die Mehrzahl der Aufgaben ist dort in mathematischer Notation gestellt. Bei der Zürcher Gymiquote-Prüfung sieht die Sache anders aus: Fast alle Aufgaben bestehen aus zum Teil ziemlich trickreich formulierten kleinen oder längeren Texten – meist deutlich komplizierter als beim zitierten Beispiel. Sie erfordern die Fähigkeit, die Aufgabenstellung sprachlich sehr genau zu verstehen. Sprachlich formulierte Verhältnisse, Beziehungen und Kausalitäten mussten erfasst und dann erst in ein mathematisches Problem umgewandelt werden. Wer in der Sprache der Aufgabe nicht sehr fit ist, hat in der Prüfung ein ziemliches Problem.

Sie denken: «Na und?» Doch: In Zürich spricht mehr als ein Drittel der Bevölkerung zu Hause eine nicht deutsche Sprache. Zum Teil können Mitglieder dieser Haushalte – meist die Kinder – zwar auch Schweizerdeutsch, doch das heisst noch lange nicht, dass sie das Hochdeutsche so gut beherrschen, dass die Sprachhürde in der Matheprüfung für sie leicht zu nehmen wäre.

Ein Kollege aus der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich hat mir im Zusammenhang mit der Diskussion über die Gymiquote einmal geschrieben, dass die starke Selektion durch die Aufnahmeprüfung nicht nur Kinder aus sozial schwachen Familien mit Migrationshintergrund benachteilige, sondern auch zum Beispiel zugezogene Tessiner. Seine Söhne seien wegen ihres noch nicht so guten Deutsch bei der Gymiprüfung gescheitert.

Natürlich müssen wir daran festhalten, dass die Schulkinder in Zürich hinreichend gut Deutsch lernen, das steht ausser Frage. Aber soll man ihnen zum Beispiel den Zugang zum Gymnasium versperren, weil sie die Matheaufgaben schlecht verstehen, obwohl sie vielleicht gerade in Mathe gut wären? Zumindest diese mit nichts zu rechtfertigende kulturelle Barriere gehört schnellstens abgeschafft. Die sozialen Hürden für den Zugang zum Gymnasium sind schon hoch genug.

73 Kommentare zu «Wenn es bei der Matheprüfung an der Sprache scheitert»

  • Roger sagt:

    Nun ja, am Gymnasium soll doch die zukünftige Elite der Schweiz ausgebildet werden? Für erfolgreiche Leute ist es das A und O die Sprache zu beherrschen. Was nützt ein Leader der ein brillanter Denker ist, es aber nicht versteht seine Gedanken in Worte zu fassen?

    • Widerspenstige sagt:

      Wem sagen Sie das? Gerade wurde publik, dass Vermögende in gewissen Kantonen auch ohne Kenntnisse einer Landessprache eine Aufenthaltsbewilligung oder gar Niederlassung C erhalten. Müssen diese sich nicht verständigen können? Ach so, die sind ja schon erwachsen und haben eine Schule in ihrem Herkunftsland absolviert oder wenigstens mal von innen gesehen.

      Man merke sich: es zählt ausschliesslich der Kontostand, nicht das Sprachwissen im Kopf oder irre ich mich?

  • Olivier Fehr sagt:

    Seltsame Einstellung. Mathematische und andere naturwissenschaftliche Probleme stellen sich oft nicht in bereits mathematische Form, sondern müssen zuerst einmal gedanklich erfaßt, dann sprachlich formuliert und erst danach in mathematischer Sprache formuliert werden. Diese Fähigkeit ist essentiell für Mathematiker, Physiker und Ingenieur. Gute Sprachkenntnisse sind dabei zwingend. Die Grundhaltung des Professors ist ebenfalls seltsam. Er würde wohl auch nach Japan umziehen und dann rumnölen, er könne Prüfungsaufgaben nicht lösen, weil er in Japanisch eine Null sei…

    • Marco Kuster sagt:

      Sehe ich genau so! Im beruflichen Leben sind die mathematischen und physikalischen Problemstellungen nicht grafisch hübsch als Bild dargestellt, oder bereits als Gleichung vorhanden. Mathematik und Physik bedeuten eben gerade auch, die Problemstellung in Prosa zu formulieren um dann daraus die Analyse und die Herleitung zu erstellen. Von einem Professor jeglichen Fachgebietes erwarte ich hier eine differenziertere Aussage.

    • yvo montani sagt:

      der autor kritisiert doch nicht die fragestellung!
      er kritisiert die ungleichbehandlung.
      denn französisch muttersprachler (oder umgekehrt) haben da eindeutig einen „vorteil“ (sprich die anderen eben einen nachteil).
      und das ist unnötig

    • Christoph Gut sagt:

      Einige Kommentatoren haben nicht begriffen, um was es Herrn Sarasin geht. Die Pointe an der Geschichte ist nämlich, dass neben der Mathematikprüfung Deutsch mit zwei weiteren Prüfungen getestet wird. Aus dem Zürcher Reglement: „Die Prüfung umfasst folgende Teile:
      – Deutsch: Verfassen eines Textes 60 Minuten, Textverständnis und Sprachbetrachtung 45 Minuten
      – Mathematik: 60 Minuten“.
      Wenn nun also mit der Mathematikprüfung eigentlich auch Textverständnis geprüft wird, dann erkennt man die Sprachlastigkeit der Gymnasien.

      • Sepp Manser sagt:

        @Gut: Dann bin ich mal gespannt auf Ihren Vorschlag, wie das Gymansium gänzlich sprachneutral jegliches Wissen vermitteln soll… Etwa Pingu oder Teletubbies Videos?

        • Peter Vogler sagt:

          Nach jahrzehnte langer Tätigkeit in einem technischen Beruf stelle ich fest,mathematische Probleme stellen sich selten bis nie in von einem Oberlehrer mit Fallstricken vesehenen Schachtelsatz.Man kann den zurückgelegten Weg einer Kugel bei einer gleichmässig beschleunigten Bewegung in einem Geschwindigkeits Zeit Diagramm verständlicher darstellen,als in einem gestelzten Schachtelsatz.Ausserdem spielt bei der mathematischen Begabung das räumliche Vorstellungsvermögen eine entscheidende Rolle.Dass man einen Legatobogen mit einem Phrasierungsbogen verwechselt kann vielleicht schon einmal passieren,dass man ein D.S.=Dal Segno Zeichen (Musiklehre) mit einem Integralzeichen (Mathematik)verwechselt wäre schon ein Schnitzer.Die mathematische Formelsprache dient der Vermeidung gestelzten Sätzen.

          • Peter Vogler sagt:

            Ich habe es jetzt wieder einmal gelesen,Albert Einstein hatte grosse Sprachprobleme.Vielleicht wäre ein Raven Progressive Matrizen Test besser geignet,als eine gekünstelte Schachtelsatz-Prüfung.Sprachkompetenz erwirbt man besser mit dem Lesen guter Literatur grosser Autoren/Dichter,und dem Verfassen von Aufsätzen.Gewisse Bildungsphilister hätten Einstein vermutlich lieber in einer Kleinklasse gesehen.

  • Roland K. Moser sagt:

    Die Aufgaben sollen einfach formuliert sein. Das genügt.
    Dass das Kind nichts dafür kann, wenn es von seinen Eltern aus seinem vertrautem Umfeld heraus gerissen und gezügelt wird, ist nicht das Problem des neuen Wohnorts, sondern dieser schlechten Eltern.
    Ich habe letzthin eine „Chinesin“ (Mutter Chinesin, Vater CH) kennen gelernt: Im Alter von 15 (!) ist die Familie von Shanghai in die Schweiz gezogen. Perverser geht es nicht. Kindsmisshandlung kann auch so aussehen, nur muss man es halt auch wissen, dass es Kindsmisshandlung ist.

    • Annalena sagt:

      Herr Moser, Sie vergessen wohl, wem wir diese Form der „Kindsmisshandlung“ zu verdanken haben: Den Arbeitgebern, die totale Flexibilität von ihren Arbeitnehmern verlangen. Und Internate sind wohl auch keine gute Lösung. Dann heisst es halt umziehen, denn Rücksicht auf Kinder und Familie steht nicht im Arbeitsvertrag. Als nächstes kommt dann noch mit RP eine neue, finanzielle Verschlechterung für Pendler. Dass damit noch mehr Kinder zu weiteren unnötigen Wohnungswechseln gezwungen werden ist wohl die logische wie unerfreuliche Folge.

  • Pascal Meister sagt:

    Vielleicht wäre eine Sonderregelung für in den 3 Jahren zuvor zugezogene Tessiner und Welsche fair, ok. Da sind jedoch sehr wenige Kinder betroffen. Dass man Aufgabenstellungen in arabischer, türkischer oder albanischer Sprache stellt und bewertet, halte ich für undenkbar und dem Integrationsgedanken völlig zuwiderlaufend. Nicht nur weil die schriftlichen Kenntnisse der Muttersprache häufig auch schwach sind.

  • Andreas Müller sagt:

    Als ich an einer US Universität studieren wollte gab es nur einen einzige Hürde zur Aufnahmen zu bewältigen – den Sprachtest. Bei diesem Test musste man eine bestimmte Punktezahl übertreffen um an der Uni zugelassen zu werden. Der Test betraf einzig und allein das Verständnis der Englischen Sprache, nicht deren aktiven Einsatz. Der Grund ist klar, wer der Vorlesung aus sprachlichen Gründen nicht folgen kann, der braucht gar nicht erst mit dem Studium zu beginnen.

    • Widerspenstige sagt:

      Gymistufe ist ein paar Jahre früher als ein Studienbeginn und in diesen 2 -3 Jahren Gymi kann Sprache genügend gebüffelt werden. Deshalb sind untaugliche Hürden für eine Gymiaufnahme abzuschaffen wo immer möglich, denn die Probezeit wirft die unreifen Gymischüler sowieso wieder zurück.

  • Anton Keller sagt:

    Ein Umzug über die Sprachbarriere oder ein kürzlicher Zuzug aus dem Ausland wird von der Schule berücksichtigt. Kinder, die in der deutschsprechenden Schweiz aufwachsen, dürfen keine Ausländerbonus einheimsen, nur weil sich die Eltern nicht integrieren wollen. Das wäre gegen jede Chancengleichheit. Zudem sollte man auch die Führereprüfung nur in den Landessprachen machen dürfen. Es soll sich einfach nicht lohnen, auf den Spracherwerb zu verzichten.

  • Pflugshaupt Andreas S. sagt:

    Das Problem stellt sich schon in der Grundschule. Wer unsere Sprache und das Einmaleins nicht beherrscht, hat Mühe zu verstehen was er liest. Somit wird er klarerweise auch Mühe in Mathematik und Physik bekunden.
    Nur mit viel lesen, zusammenfassen des Gelesenen und eben dem verpönten Einmaleins, kann sich der Erfolg einstellen.

    • Annalena sagt:

      Ich beherrsche die deutsche Sprache sehr gut in Wort und Schrift. Französisch ein bisschen weniger, besonders was „Schrift“ anbelangt. Das 1×1 bereitet auch keine Probleme, und die Matheaufgabe im oben präsentierten Text bereitet mir, rein vom sprachlichen Verstehen her, keine Probleme. Warum zum Geier finde ich den Lösungsweg nicht? Sollte, nach Ihrer Theorie doch ein Kinderspiel sein? Mit Verlaub, da bräuchte es ein bisschen mehr savoir concernant les maths, et je n’en ai pas, malheureusement.

  • C.Kuster sagt:

    Wer ans Gymi will soll auch richtig lesen können.

  • Gerhard Engler sagt:

    Der Vorschlag von Hrn. Sarasin ist keine Lösung. Die Gymiprüfung baut auf dem kantonalen Lehrplan auf, geprüft wird, was man in den vorangegangenen Jahren lernen sollte. Auch nach dem Lehrplan 21 wird es Unterschiede geben zwischen Deutschschweiz und Romandie. Zudem besteht die Gymiprüfung zu 50% aus einer Deutschprüfung. Die richtige Lösung wäre, dass an bei ausserkantonalen/fremdsprachigen Schülern nicht alleine aufgrund der schriftlichen Gymiprüfung entscheidet, sondern die vorangegangenen Schulnoten stärker gewichtet oder eine mündliche Prüfung durchführt.

    • Christoph Gut sagt:

      Die Aufnahmeprüfung ans Langzeitgymansium baut überhaupt nicht auf den Lehrplan auf. Wer die spezifischen Aufgaben nicht in Vorbereitungskursen kennenlernt und übt, hat wenig Chance zu reüssieren.

  • Franz Emmenegger sagt:

    Kurz zusammengefasst geht es im Artikel also darum, dass eine Aufgabe schwer bis unmöglich ist, wenn man Sie sprachlich nicht versteht? Und das soll jetzt etwas grandios Neues sein, das nun ein Fachmann erklären und ausführen muss? Als ich vor 35 Jahren in die Schweiz gezogen bin und Deutsch gelernt habe, hat das Sprachenlernen sowie unsere Integration ohne diese heutigen „Fachleute“ hervorragend und schnell funktioniert (in unserer ganzen Klasse übrigens – mit Türken, Italienern, einem Serben und einem Afrikaner). Heute: überall Expertengerede, Probleme mehr denn je.

  • Ralph Kaiser sagt:

    Mathematik besteht eben nicht nur aus griechischen Buchstaben und Strich-Zeichen. Versteht man die Mathematik als Hilfsmittel zur Lösung von Problemen oder Beantwortung von Fragen, ist die Fähigkeit des „Übersetzen“ des Problems essentiell. Natürlich kann man die obige Aufgabe auch in der Form 10km2 * 10cm / (150 – 45)m3/s hinschreiben (hoffentlich war mein Französisch gut genug). Das ist platzsparend, elegant, und eine grosse Stärke der Mathematik. Ob solche Schüler später aber herausfinden können, wie viel mehr sie beim Leasen statt Cash-Zahlung eines Autos hinblättern?

    • Dani sagt:

      Stimmt! Denn das ist nur die Notation. Und die kann man auch mit 0 und 1 und ohne deutsch Kenntnisse darstellen. Viel wichtiger ist es den Zusammenhang zu verstehen.

  • Hotel Papa sagt:

    In meinen Laien-Einsätzen als Lehrer in Mathematik und Physik ist mir bei den Heranwachsenden vor allem eines aufgefallen: Ein weitgehender Unwille, genau diese Hürde zu nehmen: Aus einem sprachlich formulierten Problem die mathematisch-fomalistische Quintessenz herauszudestillieren. Und das waren keine Fremdsprachler. „Gib mir das Problem als formel ausformuliert!“ war der Wunsch.
    Diese Faulheit muss nicht gefördert werden; ist ganz sicher kein wünschenswerter Zug beim Eintritt ins Gym.
    Wenn jemand echte sprachliche Probleme hat, gibt es andere Lösungen.

    • Keller sagt:

      Es gibt sie noch, die Mathe-Lehrer, die vor allem in der Sek und im Gymi nach der Arche-Noah-Methode unterrichten. Der Lehrer schreibt was an die Tafel und die Schüler sollten es schnell abschreiben. Dem Lehrer ist die Lösung klar, dem Schüler nicht, aber der ist mit Schreiben beschäftigt. Mindestens ab der Sek sollten die Lehrer mittels Führung angehalten werden, immer detaillierte schriftliche Lösungen abzugeben. Aber eben: Lehrer sind fast nicht führbar, je weiter oben, umso schwieriger. Immerhin, das INternet hebelt diesen Typ Lehrer aus. Jedes Kind kann Aufgaben mit den Lösungen finden.

      • Hotel Papa sagt:

        Ich gebe gerne eine Lösung ab (allerdings lieber als Erklärung, bis begriffen). Aber erst, nachdem sich der Schüler darum bemüht hat. Es geht in der Schule nicht darum, Rezepte abzuspeichern, sondern Kochen zu lernen.

  • Peter sagt:

    Nivellierung nach unten mit sozialen Argumenten? Dies zeigt ein krankes Bildungsunwesen

  • sonic sagt:

    Man kann ja auch zuerst in die Sek bis man besser Deutsch gelernt hat und dann ans Gymi. Sprachverständnis ist für jedes Studium essentiell.

  • werner boss sagt:

    Diese “ Formulierungen “ haben mich eines gelehrt, dass es Menschen gibt, die für sich in Anspruch nehmen, die Absolutheit in Person zu sein, welche von allen anderen untertänigst zu respektieren sei, was leider bei mir genau das Gegenteil auslöste. Im echten Leben arbeitet man sehr oft im Team und lässt die Kollegen nicht an extravaganten Formulierungen die wertvolle Zeit vergeuden!

    • Sepp Manser sagt:

      @boss: … im „echten Leben“ wird die Zeit dann einfach damit vergeudet, im Nachhinein, aufgrund von Sitzungsprotokollen aus den mindestens 3 originellen „Problem-Beschreibungen“ dem Grund der eklatanten Abweichung zwischen Erwartung und Realität auf die Spur zu kommen …

  • Andreas Portmann sagt:

    „Soll man Kindern den Zugang zum Gymnasium versperren, weil sie die Matheaufgaben schlecht verstehen?“

    Salopp gesagt – ja!

    • Andreas Müller sagt:

      Bin ganz Ihrer Meinung. Denn sonst hat man dann an Uni z.B. im Anfängerpraktikum Chemie Studenten die nicht mal eine Kurve mit Excel zeichnen können und die Fragen ob man Kochsalzlösung ins Spülbecken giessen darf. Auf meine Frage was sie daheim mit dem Spaghetti Wasser denn so tun…Stille. Oder gar noch solche die in der Informatikprüfung bescheissen, einander abschreiben und dann beim Dekan vorstellig werden, es sei unfair wenn sie alle die Note 2 hätten. Solche Leute fallen nicht einfach vom Himmel, die hat man sorgfältig über Jahre gezüchtet…

    • Olivier Fehr sagt:

      Bin ich anderer Meinung. Nur weil jemand nichts versteht und die gestellten Probleme nicht lösen kann, ist dies kein Grund, ihn durch die Prüfung fallen zu lassen. Man könnte sich die Prüfung eigentlich sparen und alle durchwinken. Heutzutage muss man nicht mal mehr für das Ius-Studium in Zürich wirklich Deutsch können…

  • Thomas Jordi sagt:

    Wird hier nicht ein Problem herbeigeredet. Ist doch nun mal so, dass man in Zürich Deutsch, in Rom Italienisch und in Paris Französisch spricht. Allenfalls könnte man vertreten, dass man die Prüfung auch in jeder Landessprache absolvieren kann, aber der Unterricht wird dann ja trotzdem in einer „Fremdsprache“ unterrichtet.
    Andersrum: es gibt, sagt wiki, 6500 Sprachen auf der Welt. Werden die Vorlesungen der Neuen Geschichte in jeder dieser Sprache angeboten? Wenn nicht, gehört diese kulturelle Barriere sofort abgeschafft. 😉

  • Simon Sieber sagt:

    Schön dass sie sich so sehr einsetzen für die Kinder mit Migrationshintergrund und für diejenigen, welche aus einem anderen Schweizer Sprachgebiet stammen. Es gibt auch diejenigen – Mathegenies – welche unter Legasthenie leiden. Solange es sich nicht um Textaufgaben handelt, machen diese Kinder/Jugendlichen jedem Gymnasiasten was vor. Und diese Textaufgaben sind ja meist so formuliert, dass sie darauf abzielen die Kids zu linken. Unser Schulsystem braucht dringend eine Reform. Und bitte nicht eine Reform im Stile der Österreicher und Deutschen, welche 50% und mehr im Gymi durchwinken.

  • H.Trickler sagt:

    Jaah zerbrechen wir uns die Köpfe darüber!!!

    Dabei ist die Lösung ganz einfach: Für den geschilderten Fall erhält der Schüler die Aufgaben in seiner Muttersprache.

  • A. Koch sagt:

    Man könnte ja einfach die Matheaufgaben auf D, F, I, und auf englisch formulieren. Wer nicht eine dieser 4 Sprachen gut genug beherrscht,ist am Gymi dann sowieso am falschen Platz, bzw. sollte seine Sprachdefizite zuerst aufholen und dann erst an die Aufnahmeprüfung antraben.

  • Sportpapi sagt:

    Guter Punkt. Natürlich darf es mathematische Aufgaben haben, die erst aus Texten abgeleitet werden müssen (hoffentlich sind die eindeutig formuliert…). Aber es sollte nicht ein Übergewicht haben. Sprache und Sprachverständnis wird ja in einer separaten Prüfung erfasst. Man löst beim Aufsatz ja auch keine Matheaufgaben.

    • Hotel Papa sagt:

      Am Gym sollte die Fähigkeit, das mathematische Problem selbst auszuformulieren aber vorhanden sein. Es geht um Verstehen, nicht um Code-Monkeys.

      • Sportpapi sagt:

        Wenn ich daran denke, wie viele Lehrer/Dozenten daran scheitern, solche Prüfungsaufgaben präzis und eindeutig zu schreiben, dann bin ich nicht gleicher Meinung. Ausserdem geht es ja nicht um Textverständnis allgemein, sondern in Deutsch. Und da reicht es doch, wenn schon die schlechte Aufsatznote kompensiert werden muss, es sollte nicht auch noch in Mathe an der Sprache scheitern.

        • Sepp Manser sagt:

          @Sportpapi: Warum dann nicht gleich auch konsequenterweise fordern, dass ein allenfalls zu tiefer IQ gleich auch noch ausgeglichen wird? Der arme Prüfling kann schliesslich noch viel weniger dafür, dass er u.U. nicht so intelligent ist, wie die anderen in der Klasse oder? Nur dann herrscht endlich Chancengleichheit…

        • Lea sagt:

          Als ich zur Schule ging, störte es mich sehr, dass viele Aufgaben unklar formuliert sind. Beispiele aus dem Tagi:
          Eistee kann man aus Wasser und Pulver zubereiten. Man braucht 50 g Pulver pro Liter Wasser. wie viel Eistee kann man mit 150 g Pulver zubereiten?
          750 g Kaffee kosten 16.65 Fr. Wie viel kostet 1 kg der selben Sorte?

    • Alexander sagt:

      Wenn der Kandidat schon an der sprachlichen Formulierung der Matheaufgabe scheitert, wie sieht das dann in der Deutschprüfung aus?

  • Keller sagt:

    Zumindest sollte ein Autor jeweils hinschreiben, was für poliitsche Ziele er oder sie verfolgt. Wie in der Sprach- bzw. Matheprüfung gehört dies allerdings zur Recherche der Leser. Bei Historikern weiss man, wenn nicht anders bekannt, sind sie immer links, und nennen sich dann, dem heutigen Trend gehorchend, liberal. Auch reine Marxisten treten als Liberale auf, vielleicht noch mit dem Zusatz linksliberal. Und heute ist der Fortschritt so weit, dass man anscheinend links bei Historikern mit wissenschaftlich gleich setzt. Eine bemerkenswerte Entwicklung.

  • Dani sagt:

    Es ist schon ein Witz, die theoretische Auto-Prüfung kann man in mehr als einem Dutzend Sprachen ablegen. Eigentlich müsste man die Gymi Prüfung in den weiteren drei Landessprachen zur Verfügung stellen.

    Besonders grotesk ist auch die Einstufung in die Sekundarschule in Zürich anhand von Französisch! und Mathematik.

    • tststs sagt:

      Mit einem kleinen Unterschied: Der dann folgende Matheunterricht wird nicht „in mehr als einem Dutzend Sprachen“ gehalten, sondern in einer einzigen!

  • baur sagt:

    Meiner Meinung nach muss ein Kind nach 5-6 Jahren Grundschule genau diese Fertigkeit noch nicht
    beherrschen. Mathematikaufgaben, die weniger als Textaufgaben gestellt sind, sollten durchaus genügen für
    eine Aufnahmeprüfung.
    Es geht ja hier nicht um die Zulassung zum Studium – mit dem Eintritt ins Gymnasium hat man noch nicht automatisch die Matura in der Tasche.

  • Martin Maletinsky sagt:

    Wie stellt sich der Autor die gymnasiale Laufbahn eines Schülers vor, der am sprachlichen Verständnis relativ einfacher Textaufgaben scheitert?
    Auch wenn man die Eintrittsprüfungen so zurechtbiegt, dass dieser Schüler den Eintritt ins Gymnasium schafft, so wird er später daran scheitern, dass er den Unterrichtsstoff nicht versteht (ausser man senkt die Anforderungen der Matur noch weiter, was aber im Hinblick auf die künftige Konkurrenzfähigkeit der Schweiz recht unvorteilhaft wäre).

  • Martin Maletinsky sagt:

    Die französische Beispielaufgabe ist recht unglücklich formuliert:
    – man müsste hinzufügen, dass angenommen werden darf, die Oberfläche des Seespiegels bleibe beim Absenken konstant.
    – die Angabe der Seespiegel befinde sich auf einer Höhe von 677 m.ü.M wird für die Lösung nicht benötigt

    Nebenbei: Die Lösung ist (mit oben formulierter Annahme) 9’523.81 Sekunden (d.h. etwas mehr als zweieinhalb Stunden) – geht also auch in einer Fremdsprache.

    • Severin Kälin sagt:

      Solche Aufgaben haben vielfach mit Absicht überflüssige Angaben, wie z.B. hier die Seehöhe, Der Schüler muss in der Lage sein die relevanten Angaben aus dem Text zu extrahieren. Meiner Erfahrung nach scheiterten hierbei meisst die Schüler die zwar sehr gut in sprachlichen Fächern aber Defizite in Mathematik haben. Schüler die zwar nicht so gut in Sprache, jedoch flink in Mathe sind, haben damit meisst keine Mühe. Die schreiben dann auch ohne Nachzufragen, mit mehr oder weniger Schreibfehlern, „Unter Annahme einer gleichbleibenden Oberfläche“ neben das Resultat.

      • Lea sagt:

        Möglich ist auch, dass MatheliebhaberInnen die Aufgabe unter Annahme eines 677m tiefen zB. Kegelförmigen See lösen. Weil sie überflüssige Angaben nicht mögen oder weil die Aufgabe unter Annahme gleichbleibender Oberfläche zu einfach ist (früher abgeben und alleine Pause machen ist langweilig und streberhaft).

  • Thomas Nauser sagt:

    Ich kann dem Autor nur beipflichten. Ich habe an der ETH einige Studenten gesehen, die Prüfungen nur knapp schafften und schwach präsentierten, aber goldene Finger besassen: Den Riecher für eine praktische Lösung, den cleveren Weg Neues zu erreichen mit einem guten Verständnis der Theorie. Sie hatten mit der Sprache mühe. In der Industrie waren sie sofort sehr erfolgreich und geschätzt – sie konnten das Gelernte umsetzen. Heute lassen wir solche Leute kaum aufs Gymi.

    Kaum einer ist das Universalgenie, jeder hat Defizite. Wir brauchen nicht nur Verkäufer, wir brauchen auch solide Berufsleute.

    • antoinette de boer sagt:

      Ich kann dem nur beiflichten !
      Viele kommentare empfinde ich als ungegeuer arrogant gegenüber einem noch so jungen heranwachsenden,dessen
      fähigkeiten in dem alter ja nur bis zu einem gewissen grad beurteilt ( verurteilt ? ) werden können.
      Meine eltern begannen keinen “ kindesmissbrauch „,als sie uns kindern aus beruflichen gründen einige schulwechsel
      zumuten mussten.Das war nicht einfach für uns,denn auch wir mussten in ungewohnten dialekten mathe-textaufgaben
      lösen,aber sicher ist,dass wir vielleicht dadurch andere wichtige erfahrungen auf dem gymnasium erlernten:Kreativität
      und phantasie.

  • Franziska sagt:

    Wieso wird die Schule für die Wahl der Eltern, in eine andere Sprachregion zu ziehen, zur Verantwortung gezogen? Und was schadet es, das Kind ein Jahr später ins Gymi zu schicken und es zunächst die örtliche Sprache erlernen zu lassen? Am Schluss beklagen sich dann eben diese Professoren der Hochschule, dass die Studenten die Sprache nicht beherrschen. Ich kann den Voten nur zustimmen, die die Wichtigkeit des Sprachverständnisses hervorheben: Alles dreht sich um Sprache. Das Problem liegt im Zeitdruck, weil alles gestern erreicht sein muss. Aber Lernen braucht Zeit.

  • Valerie sagt:

    Ich bin nicht sicher, ob ich Ihre Argmente verstehe. Die Gymi Pruefung ist doch nicht nur ueber Mathe oder? Und wenn ein Kind das Mathedeutsch nicht versteht, wie soll es dann die Deutschpruefung bestehen? Wie soll ein solches Kind einmal im Gymi in dene anderen Faechern bestehen (zB Biologie, Geographie, Physik), wenn die Deutschkenntnisse nicht ausreichen?

  • R Würsch sagt:

    Ich finde schon das die einzelnen Themengebiete getrennt sein sollten.
    Ansonsten kann man ja einfach eine Aufgabe machen im Stil von:
    Schreiben sie einen zwei seitigen Aufsatz über die Rolle der Schweiz in der Industralisierung. Multiplizieren sie dann die Anzahl verwendeter Subjekte mit der Anzahl Teilsätzen und dividieren sie durch die Anzahl verwendeter aAverbe plus die dritte Wurzel der Dativobjekte. Schreiben sie das Resultat ausgeschrieben in französisch in Schnürrlischrift.

  • Gügi sagt:

    Ans Gymi können nur Schüler/innen aufgenommen werden, die dem Unterricht dort folgen können. Dafür ist ein gutes und exaktes Sprachverständnis unabdingbar.

  • Peter Gutknecht sagt:

    Wie will ein Schüler dem Mathe-Unterricht folgen können, wenn er nicht deutsch kann ? – Ist es für den Schüler nicht besser, zB zuerst in die Sek zu gehen, und dann 2 Jahre später ins Gymi zu gehen, als die Prüfung dank einem „Invalidenparagraphen“ zu bestehen, um dann die Probezeit nicht zu bestehen ?

  • Markus Meier sagt:

    Ich flog damals wegen schlechten Französischkenntnissen von der Kanti. Heute habe ich Vorgesetzte mit Uni-Abschluss, und die können wesentlich schlechter Französisch als ich. Mir scheint, da wurde ja schon ganz gewaltig abgebaut. Die heutigen Abschlüsse sind doch das Papier nicht mehr wert. Jede Wette, das ist nur so, weil wir dank PFZ all die wertlosen Papiere der EU-Arbeitnehmer akzeptieren müssen. Da wurde schleunigst unser Niveau runter geschraubt… und jeder EU-Depp gilt als Fachkraft!

  • Aerni Hans sagt:

    Wenn ein Schüler eine solche Aufgabe nicht versteht, versteht er wahrscheinlich auch sonst nicht soviel. Auf jeden Fall keine komplizierteren Texte betreffend Philosophie, Biologie, Physik, etc.
    Mathematik im Gymansium ist übrigens nicht nur eine Formellösung, sondern eine abstrakte Denkweise… aber eben, heute soll einem alles geschenkt werden und Leistung verlangen ist total daneben…

  • clara müller sagt:

    Angesichts des Fachkräftemangels in den hochqualitfizierten, technischen Berufen stellst sich sowieso die Frage, ob eine derart hohe Gewichtung der Sprachen bei der Zulassung und im Gymnasium selber seine Berechtigung hat.
    Beispiele: Langgymi: Die ersten 2 Jahre 5h Latein für alle obligatorisch (andere Kantone kommen ohne aus…), nebst natürlich D, F, E. Kurzgymi: Deutsch, Mathe und Französisch als Prüfungsfächer dei ber Aufnahmeprüfung.
    Ich finde Sprache wichtig und spannend, wir haben aber nun mal keinen Mangel an Germanistiker, Altphilologen und Romanistikern…

  • Lea sagt:

    1/3: Ich halte diese Aufgabe für ein gutes Beispiel dafür, dass grundlegenden Pysikkentnissen (Einheiten, Grössenordnungen) wichtiger sind, um die Aufgabe zu verstehen als Sprachkenntnisse. Für den Alltag halte ich es für Zentral, dass man fähig ist, eine Problem selbständig in die Mathematische Sprache zu übersetzen. Das ausrechnen von fertigen Formeln (siehe Ralph Kaiser) spielt im Alltag hingegen keine Rolle.

    • Lea sagt:

      2/3: Obwohl ich im Schulfranzösisch ungenügend war und seither viel mehr vergessen habe als neu gelernt, fällt es mir relativ leicht zu erraten, was die Aufgabe ist, da sich die Zahlen anhand der Einheiten und einiger Schlüsselwörter zuordnen lassen. Je nach Situation würde ich vermutlich nachfragen was „677m altitude“ (Höhe?) heisst, da dies nicht in meine Berechnung passt. Oder nicht nur ausrechnen wie lange es dauert, wenn die Zu/Abflüsse gegengesetzt fliessen, sondern mit dem Hinweis, dass ich den Text nicht recht verstehe, auch falls sie in die gleiche Richtung fliessen.

    • Lea sagt:

      3/3: PS: An der Aufgabe gefällt mir, dass klar geschrieben wird, dass die theoretisch Dauer gesucht ist. Während meiner Schulzeit wurde bei ähnlichen Aufgaben fälschlicherweise oft ein genaues oder exaktes Ergebnis verlangt.

  • Widerspenstige sagt:

    Die unnötigen Hürden müssen abgeschafft werden und ich nenne ein Beispiel, wieso: mein ältester Sohn ist bei der Gymiprüfung ab der 2ten Sekstufe an Französisch und Deutsch gescheitert. Beim zweiten Anlauf ab 3ter Sekstufe war wieder die mündliche Französischnote fast die Falltüre zum Scheitern. Er schaffte es aber und durchlief das Gymi ohne Not und absolvierte dann sein Studium als Elektroingenieur an der ETHZ bis zum erfolgreichen Masterabschluss! Fazit: wäre die unnötige Hürde der Sprache nicht gewesen, hätte er ein Jahr früher abschliessen können und Steuern bezahlen. Tja.

  • Andreas sagt:

    Jetzt reicht es aber! Ich habe tagtäglich mit Leuten zu tun, die ihre Anliegen nicht ordentlich formulieren und die Texte nicht verstehen können. Diesen Mangel darf man nicht weiter fördern. Wer in Russland einen russischen, in Paris einen französischen und in Zürich einen deutschen Text nicht versteht, besteht eben die Prüfung nicht. Auch Mathematikaufgaben müssen in Sprache gefasst werden, also lernt man eben die Sprache, bis man sie kann.

  • W. Vettiger sagt:

    Wenn ich eine Aufgabe nicht verstehe, kann ich sie nicht lösen. Das Fehlen des Wortschatzes macht sich bereits in der Primarschule beim Fach ,,Realien“ bemerkbar.

    Ob allerdings Rechenaufgaben verklausuliert abgefragt werden muss, finde ich schlecht. Dort will man wissen, welche Mathematische Kenntnisse der Betreffende vorweisen kann.
    Die Ausdrucksfähigkeit wird im Deutsch genügend geprüft.

  • Peter J. Huber sagt:

    Sarasin kritisiert mit Recht den unausgewogenen, allzu sprachlastigen Mathe-Teil der Zürcher Gymiquote-Prüfung.
    Ein paar eingekleidete Mathe-Aufgaben eignen sich hervorragend, das inhaltliche Sprachverständnis zu prüfen – aber zugunsten der sprachlich weniger betuchten Schüler sollte man Trickreiches meiden. Der sprachliche Teil der Prüfung kann sich dann auf Orthographie und Grammatik konzentrieren. Nach üblen Prüfungserfahrungen unserer Enkel stellte sich leider heraus, dass auf den Zürcher Grundschulen die Orthographie als unwichtig ausdrücklich abgewertet worden war…

  • antoinette de boer sagt:

    Was bringt einen naturwissenschaftler ohne kreative querdenke, ohne einfall,ohne zulall,weiter?
    Bestimmt nicht das festhalten an dogmen.
    Deshalb sollte man vielleicht auch manche schulsysteme überdenken.

  • Peter Vogler sagt:

    Ich möchte einmal sehen was das Resutat wäre,wenn ein Architekt die ganzen Angaben welche Baupläne so enthalten,in rein sprachlicher Form auf ein paar Batt Papier aufschreiben und damit auf die Baustelle ginge,den Arbeitern sagte,es steht alles in den Blättern,also fängt einmal an.Selbst wenn die Arbeiter promovierte Altphilologen,Philosophen und Germanisten wären,welche wegen Dauerarbeitslosigkeit auf Bauberufe umgesattelt hätten,wäre die Baute jeweils mit Sicherheit ein eigenartiges Gebilde.Andererseits stelle man sich vor,wie es klänge,hätten die grossen Komponisten ihre grossartige Musik in Text verfasst,nicht in Notenschrift.Diese Sprachlastigkeit führt dazu,dass immer mehr Literaturclub taugliche Leute vor allem reden können,aber zu keiner gescheiten Arbeit mehr zu gebrauchen sind.

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