Eine Schandpauke

Bequem in Polstersesseln gaben wir uns allzu lange der Illusion hin, wir hätten mit den Kriegen, Bürgerkriegen und dem wirtschaftlichen Elend nichts zu tun.

Doch wir Reichen sind mitverantwortlich: für Kriege, Zerstörung und unsagbares Elend von Syrien über den Irak, den Jemen bis Libyen. Für Ausbeutung und sklavenartige Arbeitsverhältnisse in den beiden Kongos, Burkina Faso, Äthiopien, Eritrea, Bangladesh, Thailand oder Kambodscha.

  1. Wir haben die USA unterstützt, als diese zuerst in Afghanistan und dann im Irak völkerrechtswidrig Krieg führten.
  2. Die internationale Rüstungsindustrie durchdringt die politischen Organe und schürt erfolgreich Feindesbilder. US-Präsident Dwight D. Eisenhower hatte schon 1961 vor dem militärisch-industriellen Komplex gewarnt.
  3. Der Westen verkauft modernste Waffen an Saudiarabien. Auch die Schweiz. Für die damalige US-Aussenministerin Hillary Clinton waren saudische Geldgeber bereits im Jahr 2010 «die grössten Finanzierer von terroristischen Sunniten-Gruppen weltweit». Zu diesen Gruppen gehören al-Qaida und der IS.
  4. Für die grossen Flüchtlingslager in Jordanien, Libanon und der Türkei stellen die reichen Länder viel zu wenig Geld bereit. Es fehlt an Essen und Hygiene.
  5. In den genannten Ländern erhalten Millionen von Syrern keine Rechte als anerkannte Flüchtlinge, dürfen nicht arbeiten und können ihre Kinder nicht zur Schule schicken. Gegen diese Verletzung der Genfer Flüchtlingskonvention unternehmen die reichen Staaten nichts.
  6. Viele Länder haben die Türkei mit Kriegsmaterial bestückt. Auch die Schweiz. Zurzeit entsteht dort ein neuer Brandherd. Noch mehr Kurden müssen flüchten.
  7. Grossbanken und Hedgefonds, in der Schweiz sogar die Nationalbank, investieren in Unternehmen, die Minen und Streubomben herstellen. Weitere fünf Milliarden Franken haben allein Schweizer Grossbanken in Unternehmen investiert, welche Atomwaffen herstellen.
  8. Konzerne und Investmentfonds kaufen oder leasen in Afrika grosse fruchtbare Regionen, um darauf Futtermittel und Agrartreibstoffe für uns Reiche herzustellen. Beispiel Äthiopien: «Wir produzieren genug, um die Nation zu ernähren, nur werden die Produkte überwiegend exportiert» (Jawar Mohámmed, Betreiber eines äthiopischen Fernsehsenders, in der NZZ). In Äthiopien leiden 75’000 Kinder unter akuter Mangelernährung (UNO).
  9. Wir überschwemmen Afrika mit Agrarprodukten, die wir mit Milliarden subventionieren. Gleichzeitig verbieten Weltbank und Weltwährungsfonds den armen Ländern, ihre lokale Produktion gegen die hoch subventionierten Importe zu schützen.
  10. Die Industriestaaten fischen mit modernster Technik und riesigen Flotten Afrikas Küsten leer und berauben die lokalen Bevölkerungen ihrer Lebensgrundlage.
  11. Was wir bei den eigenen Bauern nie zulassen würden, muten wir den Kaffee- und Kakaopflanzern zu: Ihre Einkommen hängen von spekulativen Ausschlägen an den Rohstoffbörsen ab.
  12. Wir importieren Kupfer, Gold, Uran und andere Rohstoffe, die unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut und gefördert werden, ohne die Rohstoffkonzerne zur Verantwortung zu ziehen.
  13. Wir kaufen billige Kleider, welche Textilkonzerne unter ausbeuterischen Bedingungen produzieren lassen.
  14. Wir helfen der reichen Oberschicht armer Länder, ihre durch Korruption und Ausbeutung erlangten Vermögen diskret auf unsere Banken zu verschieben und vor dem Fiskus und der Öffentlichkeit zu verstecken.
  15. Wir ermöglichen Konzernen, ihre Gewinne in armen Ländern auf Steueroasen zu verschieben. Auch in die Schweiz. Insgesamt fliesst viel mehr Kapital vom armen Süden in den Norden als umgekehrt (siehe Punkt 4).
  16. Wir Wohlstandsländer gefährden das Klima – pro Kopf gerechnet – mit Abstand am stärksten. Flüchten vor den Folgen müssen andere.
(Reuters/D.Ebenbichler)

Traurige Ungewissheit: Flüchtlinge warten an der Grenze Österreich-Deutschland auf ihre Registrierung (16. September 2015). (Reuters)

Unter dem Eindruck des Weltkriegs und des Faschismus hat die UNO 1948 die universelle Deklaration der Menschenrechte verabschiedet: «Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren … Sie sollen einander in Brüderlichkeit begegnen … Jeder Mensch hat als Mitglied der Gesellschaft Recht auf soziale Sicherheit … Jeder hat das Recht, jedes Land, einschliesslich sein eigenes, zu verlassen.» (Art. 13)

An Armut, Elend, Ausbeutung und Kriegen sind wir mitverantwortlich. Frei nach Kant hätten wir unsere Gesellschaft und unser Leben so einzurichten, dass alle Menschen auf unserem Planeten in absehbarer Zeit so leben können wie wir. Das geht nur, wenn wir uns von unserer Wachstums-, Konsum-, Wegwerf- und Ausbeutungsgesellschaft verabschieden.

149 Kommentare zu «Eine Schandpauke»

  • bernhard moser sagt:

    Na und? Früher war alles besser. Zurück ins Mittelalter oder wenigstens in den „kalten Krieg“. Insgesamt geht es den Menschen besser als vor 50ig Jahren, keep cool.

    • Franka Winter sagt:

      Weils früher schlimmer war, sollen wir nicht nach besserem streben? Top Logik!

    • Peter Meier sagt:

      Das nenne ich den „Lotusblüteneffekt“: an Leuten wie Ihnen perlen jegliche Argumente einfach ab. Egoismus in Reinform. Solange es einem selbst blendend geht ist die Welt in Ordnung.

      • Adrian Wehrli sagt:

        … und ich nenn Ihres „Lust am Elend“. Frei anch Morgenstern. „Was nicht sein darf, kann nicht sein“. Egal ob es aufwärts geht, es wird Gejammert und man suhlt sich in kollektiven Schuldgefühlen und Fingerzeigerei.

        • Martin Frey sagt:

          … und beklagt sich gleichzeit über die fehlende Lebenslust und Lebensfreude in der Schweiz. Nicht ohne noch den „arm aber glücklich“ Mythos der Leute in der 3. Welt zu bedienen. 😉

      • bernhard moser sagt:

        Falsch man hätte diese Plattform auch nutzen können um Positives darzustellen.

    • chocolate sagt:

      Man weiss fast nicht, ob man von Kaltschnäuzigkeit, Dummheit, Hartherzigkeit oder Kurzsichtigkeit sprechen muss. Wahrscheinlich trifft alles zu.
      Typische Abwehrhaltung: Aggression und Negation.
      Da wird einem manchmal ganz mulmig, wenn man denkt, dass man mit solchen Menschen zusammen die Zukunft gestalten sollte…

      • bernhard moser sagt:

        Vor 4 Wochen habe ich darauf hingewiesen, dass die „Flüchtlingskrise“ nicht mit der „Willkommenskultur“ gelöst werden kann. Seit 2 Wochen werden die Grenzen wieder in der BRD kontrolliert. Das ist Fakt und hat nichts mit „Kaltschnäuzigkeit, Dummheit, Hartherzigkeit oder Kurzsichtigkeit“ zu tun.
        Schauen Sie doch was alles erreicht wurde in den letzten 15 Jahren (Millenniumsziele! auch wenn es dafür die UNO nicht braucht).
        Die Zukunft der CH ist eine ohne (d.h. 4) Minarette und mit einer geregelten Einwanderung, so wollen wir die Zukunft gestallten, wenn man das nicht will kann man Auswandern.

  • Roland K. Moser sagt:

    „…Unter dem Eindruck des Weltkriegs und des Faschismus hat die UNO 1948 die universelle Deklaration der Menschenrechte verabschiedet:…Jeder hat das Recht, jedes Land, einschliesslich sein eigenes, zu verlassen.» (Art. 13)…“
    In den sozialistischen Ländern wurden die Menschen am Verlassen gehindert.

    • Alois Fischer sagt:

      Das kann ich so unterstützen, will aber darauf hinweisen, dass es eben KEIN Menschenrecht gibt, in jedes Land der eigenen Wahl einzureisen, geschweige denn, sich dort niederzulassen. Die Schweiz bestimmt genau so wie die USA, Australien und Kanada die Regeln der Einwanderung selber: unabhängig und eigenständig. Und wenn wir das durchsetzen, brauchen wir kein schlechtes Gewissen zu haben. Flüchtlingen Schutz zu gewähren und sie zu pflegen und ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen ist ebenso selbstverständlich für uns alle, wie die Rückkehr der Flüchtlinge in deren Heimat. Umsetzen!

    • chocolate sagt:

      Relevanz Ihres Kommentares zum vorliegenden Thema?

  • Linus Huber sagt:

    „Wir haben die USA unterstützt, als diese zuerst in Afghanistan und dann im Irak völkerrechtswidrig Krieg führten.“

    Was heisst hier „Wir“; ich denke es sind eher die Regierungen, welche erstens sich nie wirklich gegen den Hegemon USA zu stellen wagen und zweitens sind es auch immer Regierungen, welche zur Ablenkung von ihrer eigenen Unzulänglichkeit und Inkompetenz und zur Sicherung respektive dem Ausbau ihrer Macht Kriege weltweit anzetteln. Also bitte unterlassen Sie die Aussage „Wir“, wenn Sie vielleicht sich selbst meinten.

    • Aragón sagt:

      Und wer wählt die die Regierung?

      • Linus Huber sagt:

        In den heutigen Scheindemokratien haben diejenigen, welche nicht von der Oligarchie unterstützt werden, kaum eine Chance auf Erfolg, sodass die Regierungen zu Vollzugsorganen der Teppich-Etagen von Grossunternehmen und Banken verkommen ist. Es mag sein, dass jedes politische System über Zeit sich korrumpiert und sozusagen von sich selber gereinigt werden muss; dies ändert allerdings nichts am heutigen Umstand.

  • Ernst Johann Walther sagt:

    Sehr traurig, aber auch sehr wahr!

  • Dan Horber sagt:

    Da macht Urs P. Gasche den Bock zum Gärtner.
    Es ist noch nicht allzu lange her, da war auch die Schweiz ein Auswanderungsland, das seine Bevölkerung nur mit grosser Mühe ernähren konnte. Heute gehören wir zu den reichsten Ländern. Was haben wir richtig gemacht?
    Daran sollte man sich orientieren und nicht daran, was wir bei dem vielen, was wir (bzw. unsere Vorväter) richtig gemacht haben, eben auch falsch machten.
    Mit dem Finger auf andere zeigen ist einfach. Lösungen zu präsentieren aber drückt sich der Autor.

    • @Dan Horber. Was Sie fordern, habe ich ja gemacht. Den Finger auf uns Reiche selber gerichtet.

    • chocolate sagt:

      Was interessiert mich, was vor 100 Jahren war. Die nächsten 100 interessieren mich! Und da ist es nun mal so, dass wir im reichen Westen Ursache vieler Probleme sind. Wollen wir die lösen, dann müssen wir erst bei uns anfangen.
      Es ist schon interessant, wie Sie und Ihresgleichen einerseits das neoliberale Ausbeutertum bis zum letzten verteidigen, aber von den Folgen (unter anderem Flüchtlingen) gar nichts wissen wollen. Wie wäre es auch hier mit ursachengerechter Belastung? Ist doch so ein Credo der Bürgerlichen!

  • Mario Verdi sagt:

    Oh je, die linke Moralkeule wird wieder einmal geschwungen. Aber leider stimmt schon der erste Punkt nicht. Die Schweiz hat keine der Kriege unterstützt. Oder der siebte Punkt, Grossbanken haben 5 Mia in Mischkonzerne investiert welche auch A-Waffen Komponenten herstellen, im Auftrag ihrer Kunden. Zudem sind meines Wissens bis jetzt keine Atomwaffen eingesetzt worden. Oder dann der 11., ein guter Teil unserer eigenen Wirtschaft hängt selbst von spekulativen Rohstoffpreisen ab, angefangen vom Öl, welches notabene von den OPEC Ländern manipuliert wird. Es gibt für alles 2 Seiten

    • chocolate sagt:

      Es ist keine linke Moralkeule, sondern ein Faktum, dass der Westen auf Kosten der Armen dieser Welt lebt. Wenn nun die Armen an unsere Tür klopfen, ist das nur folgerichtig.
      Leute wie Sie kapieren nicht einmal die einfachsten Zusammenhänge oder negieren einfach alles, was Ihnen nicht passt. So à la: Die Schweiz ist eine Insel, wir machen alles besser. Und dann setzten Sie sich in den Fauteuil, der in der Türkei von Flüchtlingen ohne Lohn gefertigt wurde und schauen TV (in China im Arbeitslager produziert) gefüttert mit Strom aus dem AKW (Uran von Kindern ‚gefördert‘). Und fühlt sich überlegen.

      • Peter Schmid sagt:

        Das ist ja gerade das Problem „chocolate“. Das mit den angeblichen Fakten ist eben überhaupt nicht so schwarz-weiss wie es hier beschrieben. So sind einige der genanten Punkte schlicht falsch (z.B. Punkt 1) oder einseitig augeführt (wir kaufen auch Rohstoffe aus Australien (dort sind Rohstoffe (Phosphor!) wohl der wichtigste Wirtschaftszweig) und trotzdem ist die Bevölkerung nicht verarmt).
        Mit dieser extrem tendenziosen und vereinfachten Liste wird einfach wieder mal die Mär vom „der Westen ist an allem Schuld“ zementiert und die Anteilsmässig ebensostarke Mitschuld der betr. Länder ausgebl.

  • Pius Tschirky sagt:

    Aus dem Arabischen Frühling wird nun ein Europäischer Winter!

  • Vadim Koslov sagt:

    Gibt es nicht nich mehr abgedroschene Klisches weshalb der böse Westen Schuld ist?
    Ist der Kolonialismus nicht auch ein Klassiker? Die Mrd Entwicklungshilfen welche eigene Entwicklungen hemmen als Klische der politischen Gegner weggelassen?
    Besonders gut 8 & 9 Offensichtlich exportiert und Importiert der Westen Lebensmittel weil beides günstiger ist.

    • Roger sagt:

      Schon in den ersten Kommentaren zeigt sich wie unheimlich faktenresistent manche Menschen sind. Viele glauben doch noch immer, dass wir die Guten sind. Nur weil wir nicht direkt am Abzug sitzen und selber schiessen bedeutet das nicht, dass wir nicht mit Schuldig sind. Das erinnert an die Waffenlobby in den USA, da wird ja auch immer argumentiert, dass es die Menschen sind die töten, nicht die Waffen. Nur das die Menschen nicht töten könnten wenn sie keine Waffen hätten wird ausgeblendet.

      • Martin Frey sagt:

        Die meisten Menschen sterben eben gerade nicht durch hochgezüchtete Waffensystem, Roger. Wenn es nicht die Kalashnikov ist, dann die Machete, oder das Messer wie bei der ISIS. In der Not tun es auch Steine, oder man schmeisst die Leute von den Dächern… Nein Roger, Menschen töten, das ist immer noch so, niemand sonst. Waffen sind nur Instrumente dafür, um dies zu erleichtern. Aber man braucht nicht unbedingt Waffen dafür.

      • Rodolfo sagt:

        Ein Süditaliener sagte einmal zu mir:
        „In Sizilien sie töten mit Pistole, in Schweiz sie töten mit Kugelschreiber…“

    • chocolate sagt:

      Es sind halt leider keine Klischées, sondern Fakten. Aber Leute wie Sie wollen das einfach nicht sehen. Wohl, um den Schlaf nicht zu verlieren. Und um weiter gegen die Folgen (aktuell gerade die Flüchtlinge) hetzen zu können.
      Wie Roger schon schrieb: Totale Faktenresistenz.

  • Malena sagt:

    Fakten sind so viel eleganter als Polemik, danke für die Liste. Vor den Wahlen sollten alle Politiker mit diesen Punkten konfrontiert werden. Gerade auch diejenigen, die jetzt laut Hilfe in den Herkunftsregionen anstatt Aufnahme von Flüchtlingen fordern. Köppel sagt, die fehlende Finanzierung für Flüchtingslager sei ein Skandal. Welchen der andern erwähnten Missstände hilft die SVP beheben? Nicht viele, vermutlich.Insgeheim wissen alle, dass wir von Wirtschaftsbeziehungen profitieren, die anderswo Schaden anrichten. Freue mich auf die Eiertänze, wenn Politiker sich da rauszureden versuchen.

  • Stefan W. sagt:

    Danke. Allerdings: Mit dem „Wir“ erreichen Sie nicht die, die wirklich mitgeholfen haben, den Nahen Osten zu destabilisieren, angefangen mit dem von amerikanischen und britischen Geheimdiensten inszenierten Sturz des demokratisch gewählten weltlichen iranischen Präsidenten Mossadegh. (Nein, das ist keine Verschwörungstheorie, sondern kann mittlerweile sogar als „Operation Ajax“ in Wikipedia nachgelesen werden).
    Damit wurde eine Ereigniskette in Gang gesetzt, die den Siegeszug religiöser Fanatiker in Nahost zumindest begünstigte. Und as waren nicht „wir“, sondern rechtsbürgerliche Politiker.

    • Linus Huber sagt:

      Sie sprechen einen wichtigen Punkt an. Die ursprüngliche Idee von Demokratie hat sich aufgrund von Vetternwirtschaft in Scheindemokratien verwandelt, in welchen die Regierungen keineswegs mehr den Interessen der eigenen Bevölkerung dienen, sondern zunehmend zu Vollzugsorganen einer Oligarchie verkommen sind. Die eigentliche Auseinandersetzung sollte eigentlich zunehmend zwischen den souveränen Bürgern und der eigenen immer mehr Macht und Kontrolle aneignenden und die Bevölkerung infantilisierenden Regierung stattfinden.

  • Raoul Meier sagt:

    …danke für den Klartext..UPG…

  • Markus Rudolf sagt:

    Diese Punkte treffen ins Schwarze. Auch für die Entstehung des Islamischen Staates ist der Westen mindestens mitverantwortlich. Unter Federführung der USA wurde nach dem Sturz von Saddam Hussein eine Regierung gebildet, die massgebliche Bevölkerungsschichten ignoriert hatte. Dazu gehörten vor allem die Sunniten. Das war der Nährboden für die Bildung des IS, der sich zunehmend radikalisiert hat und mittlerweile zu einer globalen BEdrohung geworden ist. Man rief somit Geister, die man nun nicht mehr los wird. Das Verhalten des Westens im Irak ist unter diesem Gesichtspunkt unverzeilich, weil irreversibel.

    Hätte man es besser machen können? Das ist schwierig zu beantworten. Erste grosse Fehler wurden schon viel früher gemacht. Es war wiederum der Westen, der durch teils willkürliche Grenzziehungen Länder wie den Irak, Syrien oder den Libanon geschaffen hat. Damit diese neuen Länder zu Beginn des 20. Jahrhunderts überhaupt bestehen bleiben konnten, wurde eine Günstlingspolitik betrieben, die diktatorische Systeme wie in Syrien oder dem IRak überhaupt erst ermöglicht haben.

    Was war der Grund dafür? Es ist naheliegend, dass die Ölvorkommen in der Region ursächlich dafür verantwortlich sind, dass sich der Westen in der Region derart stark engagiert. Dazu muss auch noch Israel erwähnt werden, dass ebenfalls in der Region liegt und zur Destabilisierung der Gesamtsituation beiträgt. Damit soll nun nicht Israel in Frage gestellt werden. Fakt ist aber, dass Israel und die arabischen Staaten in der Region das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben, was ein Konfliktpotential bedeutet.

    Was hat das mit der westlichen Industrie und uns allen zu tun? Ich meine, dass es sehr viel damit zu tun hat. Der Kampf um billiges Öl ist ein Synonym dafür, wie stark es den westlichen Industrien darum geht, Kosten zu minimieren und den Gewinn zu maximieren. Dieses durchaus als marktwirtschaftlich zu bezeichnende Verhalten führt aber unweigerlich zu einer Unterdrückung der Schwachen in eben diesem Markt, der mittlerweile global geworden ist. Somit agiern die Industrien und mit Ihnen wir alle als rücksichtslose Akteure auf einem globalisierten Weltmarkt. Jeder ist ein Schnäppchenjäger, der versucht für sich selber immer wieder das optimale Preis-/Leistungsverhältnis zu erzielen. Dieses Verhalten ist nicht einmal zu verurteilen, denn es ist verständlich. Jeder möchte doch sein perönliches Optimum erzielen. Es führt aber immer stärker zu Ungleichgewichten. Diese Führen zu immer stärkeren Unzufriedenheiten und sind neben den weltweiten Krisenherden ein Hauptgrund für die immer stärkeren Migrationsbewegungen.

    Was kann man dagegen tun? Das ist extrem schwierig. Solange beispielsweise mit Überproduktionen im Agrarbereich von Industriestaaten Afrika überschwemmt wird, so dass die lokalen Produzenten überschwemmt werden und westliche Konzerne in diesen Ländern selbst das Trinkwasser kontrollieren, wird alles immer nur schlimmer. Lösbar wäre das Problem nur durch verbindliche Regeln der WTO, welche für Entwicklungsländer eine bevorzugte Situation auf dem Wltmarkt schaffen könnte. Es ist für diese Länder sonst nicht möglich, den Anschluss zu finden und auf einen grünen Zweig zu kommen. Es würde aber Bedeuten, dass sowohl Unternehmen als auch Private gewisse Abstriche akzeptieren müssten, da es letztlich darum geht, den Wohlstand etwas fairer zu verteilen. Zudem dürften hier die Interessen vieler Länder entgegenstehen, die einen gewissen Protektionismus betreiben müssen, um für gewisse Schichten, das Wohlstandsniveau mindestens halten zu können. Das gilt beispielsweise für die Landwirtschaft.

    Somit sehe ich eigentich schwarz für die Zukunft. Die Krisen und damit verbunden die Migrationsbewegungen werden sich weiter verstärken. Wenn sich Afrika stärker in Bewegung setzt, werden wir plötzlich mit 100 Millionen Menschen konfrontiert sein, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Europa kommen. Mich erinnert diese Situation an den Untergang des römischen Reichs. Das weströmische Reich hatte ebenfalls mit sehr grossen Migrationsbewegungen (von Norden also von unseren germanischen Vorfahren) zu kämpfen, woran es letztlich unterging. Rom war zu dieser Zeit bereits sehr schwach und nicht mehr entscheidungsfähig, genau gleich wie die EU, bzw. die internationale Gemeinschaft als Ganzes.

    • Antonio E Boller sagt:

      Vielen Dank Herr Rudolf für Ihr treffendes und umfassendes Statement!
      Solange wir nicht eine funktionierende Weltgemeinschaft haben und Kapital und Besitztum mehr Gewicht erhält als der Mensch und die Natur, sehe ich auch schwarz..
      Bald werden wir von der EIGEN geschaffenen Apokalypse stehen und können uns dann wieder die Köpfe einschlagen,… Vielleicht aber besteht noch Hoffnung, das wir Menschen ein wenig aus der Vergangenheit gelernt haben und endlich das Verursachende über Bord hieven….

  • Marianne K. sagt:

    Sehr wahr, vielen Dank für die Liste. Die sollte man gerade jetzt vor den Wahlen allen Politikern vorhalten und dann ihre Aussagen dazu sehr genau beachten! Vorallem die grossen Gurus der SVP, Blocher, Mörgeli, Köppel, Brunner und wie sie alle heissen. Ich würde sehr gern ihre Ausreden hören. Das gäbe sicher interessante Theorien, warum alle anderen, aber sicher nicht die Schweiz und schon mal überhaupt nicht die SVP Heronen Schuld mittragen.

    • Vico Knäcke sagt:

      Statt über die SVP-Typen zu schimpfen – werde ich die Ecopop-Liste ins Stimmcouvert legen. Es ist möglicherweiset noch nicht zu spät, unser unglaubliches Wachstum etwas zu bremsen.

    • Dieter Sprenger sagt:

      Auch wenn ich selber kein SVP Waehler bin , ist es in letzter Zeit auffallend wie manche Kommentare völlig einseitig die zu diesem Thema erfolgreiche SVP vorab auf Grund eigener schlechten Gegenargumente sowie Neid gegen diese politische Kraft Hexenjagt betreiben . İmmerhin wenn auch populistisch stellt sich die SVP mit guten Gründen und weiser Voraussicht gegen diese Völkerwanderng . Linksparteien hingegen begrüssen vorab um eigene Ziele und Ideeologien anzustreben mit Fadenscheinigen Argumenten eine möglichst hohe Zuwanderung und Völkerdurchmischung !

  • Benjamin Gubler sagt:

    Endlich mal jemand der uns auch in die Pflicht nimmt. Dass es dazu eine Carte Blanche braucht sagt alles und stimmt mich traurig und nachdenklich. Wieso schafft es der Standard-Journalismus nicht, solche Zusammenhänge zu analysieren? Einen – wenigstens einer wäre so schön – Schritt vorauszudenken?
    Keine kritischen Auseinandersetzungen mit unserer Rolle, keine Analyse der Rolle Amerikas. Nicht wir Europäer sind die Hauptschuldigen sondern die Amerikaner und die Nato. Aber wir tragen die Konsequenzen, stillschweigend und ohne den Mut etwas zu sagen.
    Denkt doch immer einen Schritt weiter…

  • Pugliese sagt:

    Jeder von uns ist, ist welcher Form auch immer, mitverantwortlich durch sein tägliches Handeln für die Zustände auf dieser Welt. Zu dieser Erkenntnis gelangen wir aber nur, wenn wir die Realität der Dinge so sehen wie sie wirklich ist, ohne Schuldige zu nennen und in die Opferrolle zu verharren. Es gibt auf dieser Welt unerschütterliche Tatsachen, denen wir uns nicht verschliessen können. Keiner will es wahrhaben und aussprechen, aber wir sind regelrecht in eine Sackgasse geraten. Die Lösungen für die vielen Probleme auf dieser Welt müssen auf der globalen META-Ebene gefunden werden.

  • Kurt Staub sagt:

    Wenn wir mit unserem politischen und wirtschaftlichen Regelwerk mitverantwortlich sind für in die Flucht treibende Ungerechtigkeit, müssen wir auch fragen, wie man das ändern könnte. International wirkende Gesetze machen die Gewählten im Bundesparlament. Was halten die von uns favorisierten Leute von Wachstum, ungehemmtem Wirtschaften, Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren und der Umwelt? Da bestimmen wir alle per Wahlzettel mit. Dazu kommt das tägliche Konsumverhalten. Max Havelar und andere auf faire und umweltschonende Produktion pochende Anbieter sind zwar etwas teurer, doch sie helfen mit.

  • Häusermann Rico sagt:

    Urs P. Gasche listet historische Fakten auf. Vor diesen können wir uns nicht verschliessen. Für unser geschichtliches Handeln müssen wir auch Verantwortung übernehmen. Das Flüchtlingsproblem, das Hungerproblem, das soziale Problem besteht seit Jahrzehnten und ist und war immer schon gut dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich.

  • Hirz sagt:

    Wir? Man kann dem Autor eigentlich nur die gute alte Regel ans Herz legen: Sprechen Sie nur für sich selber.
    Ich kann nämlich nichts dafür, wenn Urs P. Gasche all die verwerflichen Dinge tat, die er erwähnt und für die er sich nun schuldig fühlt. Und noch weniger bin ich „wir Reiche“, da mein Kontoauszug Etwas ganz anderes behauptet.

    • Astrid Meier sagt:

      Solange Sie ein Dach über dem Kopf haben, sauberes Trinkwasser derart im Überfluss, dass Sie es zur Toilettenspülung verwenden können, sich täglich drei Mahlzeiten leisten, und bezahlbare ärztliche Versorgung nutzen können, gehören Sie sehr wohl zu den Reichen. Mir scheint, viele Schweizer haben so lange keine wirkliche Armut mehr gesehen, dass sie sich nicht mal mehr vorstellen können, was sie bedeutet.

      • Martin Frey sagt:

        Wir sind im internationalen Vergleich sehr privilegiert, keine Frage. Aber das macht uns noch lange nicht zu Schuldigen, Fr. Meier. Genauso wenig wie ein Kind in Malawi schuld hat an seinen Umständen, in die es geboren ist, hat es ein Kind bei uns.

      • Peter Schmid sagt:

        Genau dieses pauschale „wir“ sind schuldig also müssen „wir“ auch die Konsequenzen tragen nervt ungemein. V.a. weil sich das erste „wir“ aus einer unheiligen Allianz von Politikern der ganzen Welt (auch der betroffenen Staaten, und ja auch China mischt sehr kräftig mit), lokalen Fürsten, und multinationalen Wirtschaftskonzernen zusammensetzt, während mit dem zweiten „wir“ selbstverständlich Otto-Normalbürger (arbeitet den ganzen Tag und bringt es doch auf keinen grünen Zweig) gemeint ist. Wenn die Preise höher wären würden „wir“ auch weniger kaufen, ginge es dann den 3.Welt-Ländern besser?

        • Rodolfo sagt:

          Es geht ja auch gar nicht um „Schuld“, sondern um „Mitverantwortlichkeit“.
          Wir müssen in weltweiter Kooperation Lösungen finden und nicht empört über „das Pack aus Syrien“ schimpfen!

      • Hirz sagt:

        Astrid Meier: Eine absurde Definition von Reichtum. Dann stehe ich in der Verantwortungslogik also auf der selben Stufe wie z.B. Glencore, nur weil ich jeden Tag duschen kann? Vergessen Sie’s, dass ich mich von so einer sonderbaren Logik in Ihren Schuldkult reinziehen lasse.

  • Max Bader sagt:

    Herr Gasche könnte uns sicher auch erklären, welche Unternehmen aus der Schweiz denn im sozialistischen Eritrea aktiv sind? Der Sozialismus ist ein Wirtschaftssystem, welches noch nie funktioniert hat und auch nicht funktionieren wird. Das hat nichts mit uns zu tun, sondern dass die Leute dort nicht mehr wohnen wollen.
    Es ist auch ein Widerspruch, wenn man sagt, der Westen ist für die Flucht aus Afghanistan verantwortlich, denn vor der Intervention haben ja die Taliban regiert, vor welchen die Leute nun fliehen. Man kann nur sagen, dass der Westen die Taliban nicht besiegen konnte.

    • Rodolfo sagt:

      Ja natürlich kann ein nicht demokratischer Sozialismus nicht funktionieren!
      Das ist ja auch kein Sozialismus sondern ein als „Sozialismus“ getarnter Staats-Kapitalismus mit Militärdiktatur.
      Schauen Sie weniger auf die Etiketten, als auf den Inhalt!
      Auch die Antikommunistische Diktatur des Marcos-Clan in den Philippinen war ein Staatskapitalismus mit Militärdiktatur, ähnlich demjenigen des Tschautschescu-Clans in Rumänien, das Gleiche mit gegensätzlichem ideologischem Unterbau.
      Merken Sie was? Ein abgekartetes Spiel ist das, aber leicht zu durchschauen…

  • Einige Einwände gegen meine 16 Punkte sind diskussionswürdig. Warum aber diese weitgehend generelle Abneigung, einmal selber in den Spiegel zu schauen und einige Fehler auch bei uns Reichen zu suchen?

    • Adrian Wehrli sagt:

      Natürlich sind wir nicht frei von Fehlern! Und die Welt wäre eine bessere, würden wir uns mehr Mühe geben. Daraus eine Schuld zu konstruieren ist einfach nur frech. Gerade „Ihre“ Schlötterli-Medien, mit ewigen voreingenommenen Schuldzuweisungen haben unsere Gesellschaft mitversaut. Eine medial getriebene Einstellung „man“ habe „anrecht“ auf dies und das, laut Jammern und verfehlt im Ton. Danke.

    • chocolate sagt:

      Abwehr, Angst, Ohnmacht, Verdrängung…
      Da müssen wir wohl in die Psychokiste schauen, um Erklärungen zu finden.
      Anders ist die Faktenresistenz und Unwilligkeit zur Handlung nicht erklärbar.

    • Peter Schmid sagt:

      Weil (zumindest bei mir) pauschalisierende Berichte immer eher einen Abwehr-Reflex bewirken. Diese Art der Berichterstattung ist sehr einfach als Manipulation zu durchschauen, was mich persönlich verärgert. Weshalb nicht einmal ausgewogen berichten? Dadurch würde eine viel entspanntere und auch fairere Diskussion entstehen, da die „jeder der das anders sieht ist ein faktenresistenter Ungebildeter“ auf der einen Seite, und die „wir fühlen uns angegriffen weshalb wir uns verteidigen müssen“-Posts auf der anderen Seite wegfallen würden.

    • Linus Huber sagt:

      Auch einige Ihrer Punkte sind diskussionswürdig Herr Gasche, aber der Rundumschlag, welchen Sie hier zu betreiben, ist fragwürdig. Selbstverständlich ist das heutige Wirtschaftssystem derart korrupt, dass eine Bereinigung von Nöten wäre. Die Profiteure dieses System verteidigen den Status Quo jedoch mit hoher Vehemenz und die normalen Bürger sind über die vergangenen Jahrzehnte derart infantilisiert worden, dass sie um ihr persönliches Wohl bangen. Vielleicht ist Jeffersons Aussage im Kern korrekt: The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants.

    • Martin Frey sagt:

      Sie sind es von Ihrer Fernsehzeit wohl einfach noch gewohnt, dass Sie ihre Thesen widerspruchslos in die Welt setzen konnten, Hr. Gasche. Hier jedoch werden Ihre Aussagen einer Prüfung unterzogen, und wenn Sie teils so willkürlich, teils zusammenhangs- oder gar haltlos sind bzgl. Ursprungsthesen, dann müssen Sie sich Kritik gefallen lassen. Ausser Sie wollen ernsthaft behaupten, dass das Wüten des IS von „Syrien über den Irak, den Jemen bis Libyen“ aufgrund des industriellen Fischfangs im Südpazifik erfolgt…
      Versuche Sie Ihre Behauptungen stringent zu belegen, dann werden Sie ernstgenommen.

  • Martin Frey sagt:

    Nein, Hr. Gasche. Wenn Sie sich in guter altkatholischer Manier Asche aufs Haupt streuen möchten, bitteschön. Ich bin es hingegen leid, mir ständig unter die Nase reiben zu lassen, „wir“ seien an allem schuld was auf diesem Planeten irgendwie schief läuft. Ihr gewagtes Argumentations-Potpourri, alte Religionskonflikte von Syrien über den Irak, den Jemen bis Libyen mit den klassischen postkolonialistischen Nord-Süd-Argumenten erklären zu wollen greift sowieso zu kurz. Natürlich sind die aufgelisteten Fakten nicht à priori falsch. Aber nichts von dem hat mit mir oder meiner Familie zu tun.

    • Martin Frey sagt:

      „Wir“ sollten beginnen, uns nur für das schuldig und verantwortlich zu fühlen, was wir auch tatsächlich beeinflussen können. Alles andere nimmt lediglich die Leute aus der Verantwortung, die diese tragen sollten. Denken Sie nicht auch, dass es bald 100 Jahre nach Ende des Kolonialismus Zeit wäre, dass Regierungen und Zivilgesellschaften dieser Länder Verantwortung für sich übernehmen? Denn für viele Ihrer Punkte gilt, wie auch bei uns, dass es eine Frage von Angebot und Nachfrage ist. Und ob die Bilanz der Geldflüsse derart klar in eine Richtung geht steht sowieso auf einem anderen Blatt.

    • Marianne K. sagt:

      Ach ja? Dann kaufen Sie und Ihre Familie ausschliesslich Produkte aus fairem Anbau (Lebensmittel, Kleidung usw) oder verzichten ganz? Sie haben dann sicher auch kein Handy und fahren kein Auto, schon klar.
      Man muss sich vielleicht nicht für alles auf der Welt schuldig fühlen, aber ein wenig Klarheit über das eigene Tun kann nie schaden. Es ist natürlich viel einfacher, alles wegzuschieben, sich keine Gedanken zu machen. Egal, wenn Afrikaner wegen des Abbaus seltener Erden unter schrecklichen Bedingungen arbeiten, Hauptsache billiges Handy kaufen. So einfach kann das Leben sein. Schön für Sie.

    • severin laberi sagt:

      Martin Frey, Sie fahren Auto mit viel zu günstigem Benzin, was nur durch Konflikte überhaupt möglich ist? Sie fliegen mit Ihrer Familie in die Ferien? Sie brauchen viel zu günstigen Strom für Waschmaschine, Trockner, TV, Computer, Iphone etc. etc.? Sie kaufen viel zu günstige Kleider bei H&M? Sie essen jeden Tag verschiedenste Lebensmittel, möglicherweise kaufen Sie noch Evian Wasser? Wenn Sie all dies ehrlich und bestimmt mit Nein beantworten, nehme ich Ihnen die Unschuldslamm Eigenperspektive eventuell ab. Aber ich bezweifle es…

    • chocolate sagt:

      SInd Ihre Kleider fair produziert oder aus Bangladesh (Kinderarbeit)? Der Fussball Ihrer Kinder aus China (Arbeitslager) oder handgefertigt in der Schweiz? Sind Ihr Kaffe und Ihre Bananen fair gehandelt? Sitzen Sie auf Möbeln aus europäischer Produktion oder sind die Plastikstühle im Garten aus China? Brauchen Sie Atomstrom (Uran von Kindern ‚gefördert‘)? Fahren Sie und Ihre Kinder ein Velo aus Schweizer Produktion oder sind die zu teuer und Ihre kommen aus China oder Vietnam?

      Sehen Sie nun, dass es doch mit Ihnen und Ihrer Familie zu tun hat?

    • Martin Frey sagt:

      Es gibt keine lebenden Menschen ohne ökologischen Fussabdruck, auch nicht die, die sich so gerne demonstrativ darum bemühen. Und ja, ohne detailliert auf die Fragen einzugehen (die teilweise wenig Sinn ergeben oder gar komplett off-topic sind), kann ich die meisten mit gutem Wissen beantworten. Weil ich mich darum bemühe und auch etwas kosten lasse, soweit ich selber überhaupt Einfluss darauf habe. Was whs. nicht alle von sich behaupten können die an dieser Stelle die Moralkeule schwingen.

  • S.Schweizer sagt:

    Auf den Punkt. Im kollektiven WIR Verantwortungsrundumschlag sollte man aber differenzieren, denn intern. politische Entscheide zu Strukturen werden nicht vom WIR gestaltet + beschlossen. Alle aufgezählten Länder sind Rohstofffördernde Staaten. Sie haben das wovon wir abhängig sind + sind somit alles andere als arm. Auch sie sind Teil der UNO, kennen + bekennen sich zum Art 13, aber eben „an den Taten sollst du sie messen“. Waffen z.B. werden ja nicht nur verkauft sondern auch gekauft. It always takes two. Wir alle stehen in Abhängigkeit zueinander, doch Eigenverantwortung trägt jeder für sich

  • Roland K. Moser sagt:

    In einigen Punkten gebe ich dem Autor teilweise bis ganz Recht.
    Nicht aber bei der Idee, Flüchtlinge und Asylbewerber aufzunehmen. Ich bin der Meinung, dass weder Flüchtlinge noch Asylbewerber aufgenommen werden dürfen, und dass alle, die hier sind zurück geschickt werden müssen, weil das hilft, die Zustände in diesen Ländern zu verbessern.
    Zudem ist die UNO dafür zuständig, dass ihre Mitglieder weder „Flüchtlinge“ noch „Asylbewerber“ produzieren. Das Problem muss also politisch vor Ort gelöst werden.

  • Dieter Sprenger sagt:

    Grundsaetzlich sollte jeder einzelne Staat auf dieser Welt mit deren Verantwortlichen immstande sein das Wohlergehen und Existenz der eigenen Bevölkerung zu sichern. Die stetige Moralkeule von linker Seite, dass gleich alles was in diesen Problemstaaten schief laeuft der Westen mitverschuldet hat, entspricht nur deren eigener politischer Ideologie ! Kaum ein Zufall , dass der Zerfall in diesen Staaten erst nach der Kolonialzeit entstand . Auch wenn es gewisse Kreise nicht gerne hören , waere eine mit guten Absichten Moderne wieder Kolonialisierung der beste Weg zur Lösung einiger Probleme !

    • chocolate sagt:

      Die heute anstehenden Probleme wurden länderübergreifend geschaffen und müssen auch so gelöst werden. Solange wir im Westen von Kinderarbeit, Ausbeutung und Korruption profitieren, müssen wir auch die Nachteile in Kauf nehmen. Das nennt man ursachengerechte Belastung ist doch sonst so en vogue bei den Bürgerlichen.

      • Dieter Sprenger sagt:

        Stelbstverstaendlich traegt auch die westliche Welt und die Globalisierung eine gewisse Mitschuld an dieser Entwicklung . Allerdings spielen dazu noch ganz andere Faktoren mit . Leider gab z.Bsp. Kinderarbeit in diesen Staaten schon früher . Aus Not waren und sind darauf viele Familien sogar angewiesen . Doch dazu traegt die westliche Welt nicht deren Hauptschuld . Würden von uns in diesen Staaten unsere Werte und Normen von aussen aufgezwungen , waere diese Armut noch grösser . Grundsaetzlich müssen Veraenderungen mehrheitlich vom innen kommen mit Berücksichtigung auf die dortigen Umstaende.

  • Silvia Vilaplana sagt:

    Danke! Endlich spricht jemand Klartext und zeichnet die wirklichen Zusammenhänge dieser humanitären Katastrophe auf!
    Warum wundern wir uns eigentlich darüber, dass all die (durch unsere ‚freien‘ Marktstrukturen) ausgebeuteten Völker jetzt hierher kommen und ihre Rechte einfordern? Es kommt mir vor, als würden wir bei einem Rohrbruch die Flut mit Taschentüchern trocknen wollen. Niemand wagt sich, das Leck zu sehen und die Reparatur anzugehen.

  • Markus Weilenmann sagt:

    17. Der reiche Westen – auch die Schweiz! – ermöglicht der Oberschicht und der Politkerkaste, die sich in vielen Ländern schlimmster Verbrechen gegen ihre eigene Bevölkerung schuldig macht, ihre eigene Verwandtschaft und ihre eigenen Kinder gegen „gutes“ Geld (Korruption!) bei uns in Sicherheit zu bringen. Gegenüber den Armen, den Opfern dieser Missetäter, ziehen wir hingegen Zäune hoch – anstatt uns zu überlegen, wie wir die Regierungen dort in ein Zivilisationskorsett zurück zwingen können!

    • Hugentobler Martin sagt:

      Das ist doch hier nicht anders. Politiker, welche eigentlich für uns und unser aller wohlergehen arbeiten sollten, werden in dicken Karossen umherkutschiert während diejenigen, welche deren Fressorgien und Edelzwirnanzüge/-röcke finanzieren je länger je mehr jeden Franken zweimal umdrehen müssen. Ich erkenne keinen Grund, warum sich Politiker weltweit so bonzenhaft präsentieren müssen? Die verhalten sich eigentlich nicht anders, als die Könige vor der franz. Revolution.

  • Antonio E Boller sagt:

    Vielen Dank Herr Gasche für die Aufzeichnung der klaren Zusammenhänge! Endlich spricht mal einer die wahren Probleme an, welche unser globales Zusammenleben dermassen erschweren. Interessant finde ich auch, dass grundsätzlich immer nur über den Effekt berichtet wird, in den meisten Fällen die Zusammenhänge kontinuierlich ausgeblendet wird – aktuell das Flüchtlingsdrama.
    Die vielbesungene Globalisierung hat eigentlich nie stattgefunden. Lediglich im Kapitalmarkt und der Wirtschaft wurde sie vollzogen… und wie! Ein globaler Systemwechsel ist dringend angesagt – vor allem im Geldsystem!

  • Urs Heimberg sagt:

    Jeder hat das Recht, jedes Land, einschliesslich sein eigenes, zu verlassen.» (Art. 13)

    Damit ist eigentlich slles gesagt. Von Verlassen des Landes ist die Rede und nicht von aufnehmen.

    • Rodolfo sagt:

      Und was wollen Sie damit andeuten?
      Dass wir nichts kritisieren dürfen? Gehören nach Ihnen solche Artikel, wie dieser von Herrn Gasche verboten?

      • Peter Schmid sagt:

        Ich weiss nicht was Sie hier so verbissen hineininterpretieren wollen, aber ich denke Herr Heimberg wollte hier einfach mal erwähnen dass es kein Menschenrecht auf Migration in andere Staaten gibt und auch nie gab (es gibt ein, eigentlich zeitlich beschränktes, Asylrecht, aber kein Menchenrecht dass man aus wirtschaftlichen Gründen in ein anderes Land migrieren kann).

  • Bieg sagt:

    Ich bitte zu beachten, dass Herr Gasche von “ Mitverantwortung“ spricht.. Warum wird insbesondere auch in der Politik anstatt von „Verantwortung“ von Schuld gesprochen? Damit man die Rolle des „Opfers“ weit von sich weisen kann,. Wie wär’s mit der Verantwortung? Was würde geschehen, wenn die Politiker , welche seit Jahren den Klimawandel verleugnen für den Schaden, der dadurch entsteht, mitverantwortlich gemacht und dafür zur Kasse gebeten würden?

    • chocolate sagt:

      Es ist halt so, dass wir Verantwortung und Schuld koppeln. Es ist enorm schwierig, die Leute dazu zu bringen, Verantwortung zu übernehmen (im Sinne von: Ich mache das so.) ohne gleichzeitig ein Schuldgefühl auszulösen (defensive Reaktion), sondern damit eine ev. Änderung einzuleiten (Wie könnte ich es anders machen?). Es mag kulturelle Gründe haben (christliches Schuldverständnis?), hindert uns aber daran, konstruktive Lösungen für die Zukunft zu finden.

  • Lisa Tschudin sagt:

    wir haben aber auch Entwicklungshilfe geleistet, haben den Leuten über zig Jahre hinweg gezeigt, wie man Brunnen etc. baut. Mit dem Resultat, dass sie immer noch keine Brunnen bauen können.

    • Malena sagt:

      In der Entwicklungszusammenarbeit wurde sicher viel Geld in den Sand gesetzt. Ob der Effekt unter dem Strich positiv oder negativ ist, darüber wird kontrovers diskutiert. Es gibt viele Leute, welche lieber die unfairen Handelsbeziehungen korrigieren und dafür die Entwicklungshilfe streichen würden (humanitäre Hilfe ausgenommen). Aber dafür gibt es keine Mehrheit, die Interessen der grossen Nahrungsmittelkonzerne, Banken, Waffenexporteure haben Vorrang. Ein Einknicken unter externem Druck (siehe Bankgeheimnis) ist bei den andern Themen eher unwahrscheinlich.

    • chris müller sagt:

      Gell, Frau Lisa Tschudin, da die Leute zu dumm sind um das Brunnenbauen zu lernen, müssen sie halt das Wasser wieder direkt aus dem Bach trinken. Ach, dieser ist wegen der ausgedehnten Dürrezeit ausgetrocknet? Ja, dann sollen sie halt das Mineralwasser von Nestlé trinken. Wo ist denn das Problem?

  • Daniel Fässler sagt:

    Leider sind die Wutbürger faktenresistent und hetzen weiter. In meinen Kreisen nennt man so was „Perlen vor die Säue“. Trotzdem Danke für den Artikel.

  • Alois Fischer sagt:

    Herzlichen Dank Herr Gasche, dass Sie wieder einmal betonen, von welchen Menschenrechten wir sprechen. Der wichtigste Hinweis in der Flüchtlingsfrage sollte aber sein: … Jeder hat das Recht, jedes Land, einschliesslich sein eigenes, zu verlassen.» (Art. 13). Was es aber nicht gibt ist ein Menschenrecht in ein Land der eigenen Wahl einzureisen geschweige denn, sich dort niederzulassen. Und hier gilt für die Schweiz endlich: Die Schweiz regelt die Zuwanderung selber, eigenständig und unabhängig.
    Auch wenn wir für Missstände mitschuldig sind, heisst die Lösung nicht: Hier ist das Paradies, kommt!

    • Hanspeter Müller sagt:

      Das ist nicht ganz korrekt, was Sie schreiben. In der Flüchtlingskonvention gilt Straffreiheit für illegale Einreise und der Grundsatz der Nichtzurückweisung. Und während die Menschenrechtskonvention eine Absichtserklärung ohne rechtliche Bindung ist, wurde die Flüchtlingskovention in Genf geschlossen und von der Schweiz ratifiziert und ist deshalb für die Schweiz auch rechtlich bindend.

  • chris müller sagt:

    Die einen verschliessen die Augen ganz vor den Tatsachen und die anderen sagen: „Mag ja alles stimmen, was Sie schreiben, Herr Gasche, aber ich bin daran sicher nicht schuld.“ Argumente in diesem Stil sind auch nicht besser, denn nur wenn wir unseren Teil der Verantwortung übernehmen, und sei er auch noch so klein, wird sich in dieser Welt etwas ändern.

  • Marc Winter sagt:

    Ich kann dieses „Wir“ nicht mehr hören. Wer soll das sein? Selbst wenn es stimmt, was Herr Gasche anführt: Es ändert nichts, wenn ich mich für alles schuldig fühle. Ich habe keinen Krieg begonnen, bin nicht im Waffengeschäft tätig. Und wo bleibt der Appell an die Verantwortung der Regierungen, die ihre Völker ausbluten lassen? Immerhin hat die Schweiz seit 2011 198 Millionen für die Flüchtlingshilfe in Syrien bereit gestellt und wird weitere 70 Millionen bereit stellen. Herr Burkhalter hat es richtig gesagt: Würden alle Staaten so viel helfen, wäre allen Flüchtlingen geholfen

    • Rodolfo sagt:

      „Wir“ bedeutet in der Demokratie die entscheidende „Mehrheit“.
      Ich gehöre auch nicht zu dieser Mehrheit, muss mir aber vorwerfen lassen, dass es uns „Anderen“ nicht gelingt, die politischen Machtverhältnisse zu verschieben und passive Stimm- und Wahlabstinenzler aufzurütteln.
      Die Rechtsbürgerliche Dominanz und die Passivität der Leute hat in hohem Masse damit zu tun, dass WIR zur Zeit noch von der extrem ungleichen Verteilung von materiellem Reichtum profitieren, indem wir sozusagen zum Personal innerhalb der Burgmauern gehören. Wenn der Zorn draussen ansteigt, kann es aber ungemütlich werden!

  • Peter Thomas sagt:

    Teilweise stimmen Ihre Aussagen, aber das ist nun kein Geheimnis, die meisten, die sich ab und zu informieren, sollten darüber im Bilde.
    Was aber wichtiger ist und mit dem sich Artikelschreiber/Blogger eher befassen sollen: Wie löst man die Probleme unserer Welt? Abstrakte Aussagen wie „Helfen wir den Armen“ oder „Ändern wir unsere Konsumgesellschaft!“ helfen keinem, weder den Flüchtlingen noch den armen Staaten. So finde ich es langsam lächerlich, wie manche Blogger einfach Vorwürfe machen, aber keine konkreten und umsetzbaren (!) Lösungsvorschlägen bringen.

    • chocolate sagt:

      Herr Thomas, es ist schon lange bekannt, was jeder einzelne zur Veränderung der Zustände beitragen kann. Verändern Sie Ihre Konsumgewohnheiten, überdenken Sie Ihr Verhalten, engagieren Sie sich.
      Nicht hilfreich sind Kommentare wir Ihrer, in dem Sie nur sagen, ‚Eigentlich weiss ich es, will es aber nicht wissen und ändern schon gar nicht‘.

  • Réjeanne Zbinden sagt:

    So weh es tun mag, aber Herr Gasche hat recht. Zu behaupten, die Zustände in anderen Weltregionen habe nichts mit uns zu tun, ist reine Augenwischerei. Wer kauft nur regional und saisonal ein (klassisches Beispiel Bananen…), wer trinkt nie Kaffee und isst keine Schokolade, wer verzichtet auf Fisch (auch Fischzucht ist problematisch…) oder wer achtet beim Kauf von Kleidern immer auf eine sozial-ethische Produktion und greift dafür tiefer in die Tasche? Natürlich geht es uns hier viel besser als früher – aber nur, weil wir die Ausbeutung von hier in die restliche Welt ausgelagert haben

    • Monika Hunkeler sagt:

      Ich sehe das gerade umgekehrt, vielen von uns geht es schlechter als frueher, weil wir Industie- und weitere Arbeitsplaetze in Niedriglohnlaender verlagert haben. Es freut mich aber das wenigstens Sie davon profitieren konnten und es Ihnen jetzt viel besser geht !

  • Malena sagt:

    Ein etwas unglücklich gesetzter Titel – Wortspiel hin oder her. Dem Autor benutzt das Wort Schuld nicht (gegen welches sich einige Kommentatoren wehren), und keinem Menschen ist geholfen wenn wir uns hier nur schämen. Die Missstände sind benannt, wir können sie zu ändern versuchen, oder eben nicht. Als einzelner Mensch in der kleinen Schweiz kann man die Welt nicht ändern. Aber man kann versuchen sie besser zu verstehen, das eigene Konsumverhalten hinterfragen, und Politiker wählen die nicht nur Parolen dreschen und Partikulärinteressen vertreten, sondern echte Lösungen mutig vorantreiben.

  • Hans Maag sagt:

    Wir haben die USA unterstützt, als diese zuerst in Afghanistan und dann im Irak völkerrechtswidrig Krieg führten. Zumindest im Irak stimmt das nicht. Der Irakkrieg wurde vom völkerrechtswidrigen Überfall auf Kuwait ausgelöst.

    • chocolate sagt:

      Herr Maag, man kann jetzt einzelne Punkte (oder Unterpunkte) herauspicken und dagegen anschreiben. Das ändert aber nichts daran, dass wir im reichen Westen (in der Summe) für die Zustände rund um die Welt mitverantwortlich sind und bei der Lösung der Probleme mitarbeiten müssen.

      • Urs Heimberg sagt:

        Ich störe mich gerade ein wenig an dem „wir müssen“. Wir beinhaltet mich. Und ich muss gar nichts, zumal mir nicht klar ist warum. Besser wäre ein Wortwahl die dem Leser nicht die Schuld in die Schuhe schiebt und auf eine Verantwortung hinweist die er eh nicht hat. Und falls doch, worin sollte diese den bestehen. Ist mir bis jetzt nicht klar geworden.

    • chris müller sagt:

      Herr Maag, Sie sprechen vom 1. Irakkrieg, der von Bush senior geführt wurde, und im Verlauf dessen die Iraker wieder aus Kuwait hinausgeworfen wurden. Bush senior verzichtete damals absichtlich auf eine Eroberung des Iraks, weil er das Chaos, das daraus entstanden wäre, vorausgesehen hat (nachzulesen in den Memoiren von General Schwarzkopf, des Leiters der Mission). Der 2. Irakkrieg wurde aufgrund nachweislich falscher Vermutungen (Chemiewaffen) geführt, mit dessen Folgen sind wir heute direkt konfrontiert (IS, Flüchtlingsströme etc.)!

      • Hans Maag sagt:

        Herr Müller, vom rechtlichen Standpunkt aus gab es nur einen Irakkrieg. Nach dem Rauswurf der Iraker aus dem Kuwait haben die Amerikaner und ihre Mitstreiter ein weiteres Vorgehen gestoppt, dies ohne mit dem Irak einen Friedensvertrag, auch ohne einen Waffenstillstandsvertrag gemäss Haager Landkriegsverordnung abzuschliessen. Nach den Verbrechen Sadam Husseins an seinen Gegnern und den vermuteten diversen Chemie- und anderen Waffen führten die US unter Bush junior den Krieg weiter.

  • Hut ab, Herr Gasche! Dass so klar Klartext geschrieben werden darf in grossen Schweizer Publikationen ist eine seltene Ausnahme, Danke, endlich… Dass hier nun geheult wird, ist vorgersehbar. Wahrheit kann weh tun.
    All denen, die sich nun so künstlich aufregen: Der längste immer noch stattfindende Krieg (seit 52 Jahren) findet sehr weit weg statt, in West Papua, wo sich die Ureinwohner gegen die Indonesier wehren, denen jedes Mittel Recht ist, an ihre immensen Bodenschätze zu kommen. Resultat: Über eine HALBE MILLION TOTE. Und wer ist der ZWEITBESTE KUNDE der CH Waffenindustrie…? Indonesien

  • Nicole Bodmer sagt:

    Einfache Frage: Warum schafft es Asien, aber andere nicht? Auch Lateinamerika ist weitergekommen, obwohl Gasches Argumente theoretisch auch dort gelten würden. Sein Fehler ist die völlige Ausklammerung der Eigenverantwortung. Verantwortlich sind religiöse und ethnische Konflikte, Clanwirtschaft, Korruption, Eigennutz, Diktaturen. Alle diese Auswanderungsstaaten in Afrika und dem Nahen Osten haben es verpasst, eine funktionierende Zivilgesellschaft aufzubauen. Dafür sind „wir“ nicht verantwortlich müssen uns auch kein schlechtes Gewissen einreden lassen.

    • chocolate sagt:

      Wir müssen vielleicht kein schlechtes Gewissen haben, aber wir müssen akzeptieren, dass wir an den Zuständen mitverantwortlich sind, solange wir Waffen verkaufen an Unrechtsstaaten, billige Artikel kaufen (durch Kinderarbeit oder Straflagerproduktion so billig), für Rohstoffe und Lebensmittel keine fairen Preise bezahlen und die Ressourcen der Erde übermässig belasten. Das hat dann mit ‚Zivilgesellschaft aufbauen‘ nicht so viel zu tun aber mit ‚Übernahme der Verantwortung für eigenes Handeln‘ um so mehr.

      • Dieter Sprenger sagt:

        Die Hauptschuldigen betreffend Kinderarbeit sind nicht wir Konsumenten oder die westliche Welt wie Sie stetig behaupten, sondern die Regierungs Verantwortlichen in diesen Problem Staaten, welche sich oft mehr für ihre Familien Clans bereichern, anstatt um sich für deren eigene Bevölkerung zu kümmern . Dazu kommen noch weitere negative Einflüsse wie kein soziales Netz oder Üeber – bevölkerung usw .! Desshalb komme ich wiederholt auf die Idee wie eine gute moderne Rekolonialisierung als möglicher Lösungsweg zurück, selbst wenn dies unverbesserliche linke Kreise aus Sturheit strikte ablehnen !

    • Ruth sagt:

      So ist es! Ausserdem haben diese Staaten ein explosives Bevölkerungswachstum. Es gibt ganz einfach zuviel Leute auf zu wenig Platz. Die medizinischen Fortschritte, die auch in den ärmeren Länder zu spüren sind und die Menschen immer älter werden lässt gekoppelt mit der modernen Reproduktionsmedizin, befeuern die Situation. Dieses überbordende Wachstum wird uns in den nächsten Jahren am meisten beschäftigen.

  • Stephan sagt:

    Die Regierung und die Bevölkerung Eritreas ist nicht für meine Lebensbedingungen verantwortlich. Umgekehrt sehe ich mich und meine Regierung nicht für die Lebensbedingungen der Eritreer verantwortlich. Jedes Land muss und kann selbst so die Gesetze erlassen, dass es seiner Bevölkerung gut geht.

  • Linda Nussbaumer sagt:

    Herr Gasche, was hat der Westen bzw. die Schweiz mit der Feindschaft zwischen Sunniten und Schiiten zu tun? Diese ist ja die Ursache für die Bürgerkriege im Nahen Osten. Danke für Ihre Erklärung.

  • Fabian Meister sagt:

    Vieln Dank Herr Gasche für diesen Artikel!

  • Luisa Haltner sagt:

    Diese Argumente muss man sich abspeichern! Damit man sich daran erinnert, wenn wieder einmal wegen Waffenexporten, Steuerprivilegien für die Reichen, Entwicklungshilfe (SVP gestern alles kürzen, heute vor Ort helfen!) oder Aehnliches abgestimmt werden sollte…

  • Daniel Castro sagt:

    Schade, dass die 2000 Milliarden Euro Hilfsgelder, welche alle reichen Staaten die letzten 50 Jahren den Drittweltländern zur Verfügung gestellt haben, null und nichts gebracht haben. Im Gegenteil, diese Drittweltländer sind noch schlimmer dran als vor 50 Jahren. Auch unsere Schuld?

  • Peter Hess sagt:

    Bin durchaus einverstanden mit dieser Liste, und es gibt noch viel mehr, wo wir alle auch mit drinstecken, denn die Welt ist zu einem Dorf geworden. Aber ich finde es nutzlos, nach den Schuldigen zu suchen. Das ist eine moralische Kategorie, die nicht weiterhilft. Im Gegenteil, sie lähmt. Denn schlussendlich sind wir daran, die Welt durch Ungleichheit und Umweltzerstörung unbewohnbar zu machen. Vor dieser Perspektive, ist die Suche nach Zusammenhängen und Gründen eine Frage des Ueberlebens, völlig unabhängig davon, wer nun schuld ist. Schuld sind wir wenn schon alle zusammen.

  • Viktor Stein sagt:

    Zu behaupten, wir seien für diese Kriege verantwortlich, ist eine absurde Schuldzuweisung. Die vielen religiösen Konflikte in der arabischen Welt gehen teilweise auf die Zeiten Mohammes zurück und sind in tiefem Hass gegeneinander verwurzelt. Wer glaubt, „der Westen“ können diese Probleme mit Geld oder anderen Mitteln lösen, verkennt die Realität.

  • Monika Hunkeler sagt:

    Man schaue sich einmal in Entwicklungslaendern um. Dann wird man schnell feststellen dass diese Gesellschaften moralisch keineswegs besser dastehen (egal ob Menschenrechte, Umweltschutz etc.) Selbst wen wir zu Engel wuerden, wuerde es diesen Gesellschaften nicht besser gehen. Faire Aussenpolitik und fairer Handel mit allen Laendern, sicher ! Aber sich staendig Asche aufs Haupt streuen ? Nein Danke !

  • Onkel Arnold sagt:

    An alle, die in dieser Kommentarspalte immer wieder die ausgelutschte Vokabel „Moralkeule“ verwenden: Ihr benutzt selbst eine Keule! Und zwar jene der argumentativ Unbewaffneten. Wir reichen Westeuropäer sind nun mal mitschuldig am Elend in der Dritten Welt und unser unersättlicher Konsum ist politisch noch viel bedeutender als unser Abstimmungsverhalten. Wem diese Tatsachen zu unbequem sind, der soll sich doch bitte wenigstens nicht über „Moralkeulen“ beschweren, wenn ihm Diskussionen über Ethik zu hoch sind.

    • Linus Huber sagt:

      Sie sprechen einen Aspekt an, welcher diskussionswürdig ist. Die menschlichen Attribute beinhalten nicht nur Gier, sondern auch Altruismus; wenn hingegen Regierungen in ihren Bestrebungen von Machtgewinn (oft auch in Verletzung des Geistes der Verfassung) immer mehr die Verantwortung für altruistische Ziele übernehmen (sprich Wohlfahrtsstaat), stumpft sich die persönliche Verantwortung ab und verändert den Fokus des Individuums innerhalb des infantilisierenden und durch Verantwortungslosigkeit gekennzeichneten Systems einzig auf persönliche Gewinnmaximierung.

  • Hannes Müller sagt:

    Man ist nur verantwortlich für das, was man entscheiden kann.

    • Roger sagt:

      @Müller: Wenn Sie nur Fairtrade kaufen oder Produkte aus der Region auf Benzin und andere Erdölprodukte verzichten sind sie auf dem richtigen Weg. Sollten Sie aber ein normaler Konsument sein, sind Sie mitverantwortlich.

      • Hannes Müller sagt:

        Ich bin nicht religiös veranlagt. Ich glaube solche Sachen nicht

      • Peter Schmid sagt:

        Ich hoffe Sie haben nichts, aber auch wirklich nichts aus Plastik zu Hause Roger (Plastik = Erdölprodukt). Und ich darf doch annehmen dass all Ihre Kleider in der CH produziert wurden aus CH Schafwolle, und Ihre Möbel aus in der CH angebautem Holz und vom lokalem Schreiner stammen? Merken Sie eigentlich nicht wie hirnrissig es ist die Menschen hier als „normale“ Konsumenten anzuklagen? Haben Sie eine Ahnung wieviele Schweizer jeden Rappen umdrehen müssen und sich auf Budget-Produkte konzentrieren müssen? Übrigens, Ihr Compi ist auch nicht „Fair Trade“ und enthält zudem seltene Erden.

        • Schneeberger sagt:

          Es geht ja auch nicht um das Sandkastenspiel „Ich war’s nicht, der andere hat auch““, sondern um eine kollektive Einsicht, dass wir auf dem falschen Dampfer bzw. auf der Titanic sind. Und um daraus abgeleitetes politisches Handeln, das endlich Wachstum als destruktive Irrlehre entlarvt, und zudem aufhört, Einzelnen auf Kosten anderer Gewinne zuzuschanzen! Aber solange halt die Werbung und 98% der Politiker dem Einzelnen vorgaukeln, Profiteure dieses Schneeballsystems sein zu können, fahren wir auf den Eisberg zu. Wir sind ja nicht blöd…

  • B. Kerzenmacher sagt:

    Die Politiker sollten sich bewusst sein, dass der Nachschub an Armen unendlich ist, ob in Afrika oder Mittleren Osten. Verteilen ist hier keine Lösung. Auch Hilfen und Willkommenskultur nicht, denn diese heizen den Migrantenstrom nur weiter an. Nur eine abweisende Politik und umgehende Rückführungen kann den Zustrom abklemmen. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die anderen europäischen Länder die deutsche Kanzlerin mit ihrem freundlichen Gesicht und ihrer Willkommenskultur im Regen stehen lassen. Warum sollen die auch den deutschen „Refugees welcome“-Schwachsinn ausbaden bzw. bezahlen.

  • Kaufmann sagt:

    Urs. P. Gasche hat seine journalistische Karriere vor mehr als 40 Jahren als Mitarbeiter der links-marxistischen Zeitschrift „Maulwurf“ gestartet, das Organ der revolutionären marxistischen Liga. Diese Zeitschrift konnte sich nur über eine sehr kleine Leserschaft erfreuen. Umso schöner muss es für ihn sein, wenn er mit den selbigen Thesen und völlig unbekümmert vom zwischenzeitlichen Zusammenbruch des planwirtschaftlichen Wirtschaftssystems für seine Thesen eine neue Plattform findet. Nur wenn es dem „reichen“ Norden schlechter geht, gehts dem armen Süden noch lange nicht besser.

    • Die Diskussion hier ist ganz anregend. Aber bitte nicht auf dem Niveau der persönlichen Attacken, und dies erst noch mit erfundenen Behauptungen. Ich hatte nie für einen «Maulwurf» geschrieben, noch war ich sonst wie Mitarbeiter. Bitte besser auf meine Tatsachen-Darstellungen mit Korrekturen oder Ergänzungen reagieren. Ich habe nicht geschrieben, wir Reichen seien allein verantwortlich, sondern mitverantwortlich.

      • D.Grossen sagt:

        Wen meinen Sie denn mit WIR ? Wir Bürger vielleicht, die vom Machtestablishment ebenso benutzt werden wie die Opfer der Flüchtlingskrise ? Nennen Sie doch die wahren Verantwortlichen beim Namen, Globale Konzerne, Politiker, IWF, die Finanzindustrie, Regierungen welche ohne Rücksicht Nationale Interessen verfolgen. Ich wehre mich entschieden gegen solch kollektive Schuldzuweisung, sind wir Bürger doch ebenso die leittragenden dieses hyperkapitalistischen Verhaltens. Wen wir auch wählen, ändert nichts an der Machterhaltung und Gier derer die wirklich die Fäden ziehen. Bitte um mehr Objektivität!

      • Dieter Sprenger sagt:

        Besten Dank für ihren soweit guten Artikel . Doch was leider immer wieder dabei evtl. aus verschiedenen Gründen sehr selten erwaehnt wird , dass viele Probleme in diesen Staaten auch Hausgemacht sind . Da Beuten z.Bsp. westliche Rohstoffkonzerne deren Ressourcen aus ohne dass deren Bevölkerung etwas davon profitiert , nur weil die eigenen Regierungs – Verantwortlichen sehr oft korrupt die Konzessionsgelder in die eigene private Tasche stecken . Grundsaetzlich sind auch diese Regierungen mit ihren Beamten zum Wohle der eigenen Bevölkerung endlich in die Pflicht zu nehmen !

  • Vico Knäcke sagt:

    Es bräuchte eine neue politische Kraft (Ecopop ? ) um dem wahnwitzigen Wachstum- und Profitdenken zu begegnen.
    Mit einer richtigen Völkerbewegung vom Süden her würde es allerdings eine unfreiwillige Bremsung unseres Wohlstandes einläuten.

  • Paul Moser sagt:

    Und bald sind Wahlen. Was sollen „wir“ jetzt tun, die wir nach Gasche alle mitverantwortlich sind? Wirklich valable Kandidaten oder Kandidatinnen von Links, Mitte und Rechts im Gegenüber dieser 16 Punkte gibt es nämlich keine. Da macht sich grosse Resignation breit und auch erneut die schon etwas längere Einsicht: Grenzen sind erreicht und das System ausgereizt. Auch wurde der Zeitpunkt, das Steuer noch rumwerfen zu können, längst verpasst. Eben: Kulturen kommen und Kulturen vergehen – einzige Konstante der Menschheit.

  • Patrick sagt:

    Früher gab es in manchen Ländern Priester (teilweise noch immer), die den Gläubigen mit deftigen Worten ihre Sünden aufzeigten und sie zu moralischer Selbstzerfleischung erziehen wollten. Der Teufel war überall. Diesen Eindruck erweckt bei mir der Text hier. Man könnte meinen, dass Gasche sein Leben lang die CH hochjubelte und erst jetzt gemerkt hat, dass wir keine Heiligen sind. Auch die Flüchtlinge sind keine Heiligen, weil Menschen nicht nur gut sind.
    Statt eine lange Liste zu erstellen, hätte der Autor 1 Punkt rauspicken und selber an einer Änderung arbeiten können, als gutes Beispiel. Eine Liste erstellen kann jede/r, Zeit und Mühe aufwenden nicht.
    Selbstzerfleischung und Arroganz sind deckungsgleich, psych. Grundregel.

  • Beatrice Mayer sagt:

    Schandpauke
    hoffentlich lesen das auch die richtigen, denn was Herr Gasche da unter „wir“ subsummiert, davon fühle ich mich nicht betroffen, ausser evt. gar keine billigen Kleider mehr kaufen, was ich sowieso kaum tue.

    Und was ist die Lösung? Alle Flüchtlinge aufnehmen, die kommen wollen?
    Die Schandpauke ist Anklage, der „wir“ uns gerne anschliessen.
    Was ist die Lösung?

  • C.von Waldkirch sagt:

    Wir haben seinerzeit in der Mathematik gelernt, dass es keine Vorteile gibt ohne Nachteile. Nun haben wir, tatsächlich bis zum Es-Geht-Nicht-Mehr, die Vorteile ausgereizt: Das System schlägt zurück. Allmählich werden die Kollateralschäden sichtbar. Vielleicht war’s doch nicht so klug, die Welt nur aus EINEM Gesichtspunkt zu kurieren, nämlich aus der Sicht des Geldes.

  • Pierre Bonmot sagt:

    Man kann es, wie dieser Artikel anschaulich zeigt, mit den Schuldgefühlen auch übertreiben. Bei aller gefühlter Mitberantwortung des Westens und bei aller individueller Betroffenheit sollte man nicht vergessen, dass am Schluss die Menschen im Nahen Osten selber und freiwillig zu den Waffen etc greifen, nicht die SNB, nicht irgendein Waffenherstreller und auch kein westlicher Politiker.

    Schuldgefühle waren jahrhundertelang das Machtinstrument der katholischen Kirche, ich hatte irgendwie gehofft, dass wir diese Phase der Gefügigmachung der breiten Masse seit ein paar Jahrzehnten hinter uns gelassen haben. Aber offenbar gilt das nicht für alle.

    • Lea sagt:

      Lieber Herr Bonmot Schuldgefühle nützen niemandem, was aber nützen würde wäre, das wir unser verhalten ein wenig ändern würden. Z.B. Schuhe und Kleider kaufen, welche nicht unter erbärmlichen Bedingungen hergestellt wurden. Banken meiden, welche in „unsaubere“ Geschäfte investieren (Landraub führt zu Flüchtlingen). Politiker wählen, welche sich gegen Protektionismus einsetzten, Würden alle Europäer danach leben, dann gäbe es keine (oder nur sehr wenige) Flüchtlinge. Ich lebe so und glauben sie mir, es lebt sich ganz gut. Und wenn nicht, sich wenigstens nicht über Flüchtlinge aufregen!

    • chocolate sagt:

      Es geht hier nicht um Schuldgefühle (obwohl es interessant ist, dass sich offensichtlich viele schuldig fühlen), sondern um MITverantwortung. Globale Probleme können nur in Zusammenarbeit und Übernahme von Verantwortung gelöst werden (was sogar dann gelten würde, wenn wir keine Mitverursacher der Probleme wären). Einfach zu sagen, es sei eine Schuldfrage und es gehe einen nichts an, ist erstens kindisch und kontraproduktiv, vor allem aber nicht lösungsorientiert!

  • Ruedi sagt:

    Zitat: „An Armut, Elend, Ausbeutung und Kriegen sind wir mitverantwortlich“

    Fast ausnahmslos alle laufenden Kriege, wo die Kriegs-Flüchtlingsströme herkommen, finden in Islamischen Ländern statt. Ein Islam der über den Begriff Religion hinausgeht. Und sich selbst viel mehr, auch als Politische Macht versteht, und Politik/Religion/Gesetz vermischt statt trennt.

    Die Hauptursache für Krieg und Flüchtlinge ist der Islam. Eine Rassistische und Intolerante Religion, welche bei uns unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit toleriert wird. Welche aber im Islam selbst zerstritten ist, gegen alle anderen Religionen einen heiligen Krieg im Auftrag des Koran/Mohamed führt, der mehr von Krieg und Unterdrückung als von Frieden lehrt.

    Eine Religion die Selber In- und Extern eine Echte Religionsfreiheit und Integration verweigert. Was man selbst bei moderaten Moslems beobachten kann. Welche in Europa denn Weg der Parallel-Gesellschaft mit eigenen Gesetzen, Scharia und Richtern gehen. Womit sie ihre Konflikte und innere Zerstrittenheit nach Europa importieren. Gefördert von einer FALSCHEN LINKEN irregeleiteten Politik.

    Wirklich Frieden wird es erst geben wenn der Islam sich von innen selber REFORMIERT. Und die Werte der RELIGIONFREIHEIT und die MENSCHENRECHTE für ALLE anerkennt und gelebt werden. Das müssten die Regierungen dieser Herkunftsländer durchsetzen. Das der Staat und Religion getrennt werden. Die haben aber bis jetzt versagt, und sind die eigentlichen Kriegstreiber/Verursacher weil Sie Selber Gefangene Ihres Politischen Islams sind, ihre Polit-Parteien sind Schiiten oder Alawiten usw. Moto Mehrheiten gegen Minderheiten.

    Für diese Religionskriege sind wir nicht Mitverantwortlich, damit haben wir gar nichts zu tun! Es wäre ganz einfach: „Liebe deinen nächsten – wie dich selbst!“

  • andersen sagt:

    Und jetzt, Herr Gasche Soll die Welt jetzt die Schweizer auf der Anklagebank setzen?

    Nein, Schuldgefühle ist ein erlernte Reaktion.
    Die Menschen flüchten, weil es in der Heimat keine demokratische Verhältnisse gibt.
    Dieser WIR Gefühl was Sie am Mann legen, ist nicht konstruktiv.
    Taliban und der IS hat der Westen nicht erfunden, sondern die Leute selbst, um ans Geld und Macht zu kommen.
    Und sie wollen leben, wie der Mohammed vor 700 Jahre gelebt haben.
    Weder der Ecopop und der Steinalter hat nichts mit der Realität zu tun.

  • max bernard sagt:

    Das „Wir“ kann sich der Autor schenken, denn für die von ihm aufgeführten Gründe sind Staaten/Regierungen verantwortlich und nicht deren Bürger! Denn diese werden auch hierzulande nicht gefragt ob solch schädliches Handeln auf Kosten der Ärmsten in der Welt erwünscht ist oder nicht. Die Beteiligung der Bürger reicher Staaten besteht einzig darin, dass sie einmal mehr die Folgen solcher Politik auslöffeln dürfen.

    • Linus Huber sagt:

      @ Max

      Sie erkennen die wahre Situation. Das undifferenzierte „Wir“ ist vollkommen fehl am Platz und disqualifiziert den Autoren.

  • Rodolfo sagt:

    Gerade die Schweizer müssten sich mit den „Armen“ solidarisieren können, waren wir doch selber vor noch nicht allzu langer Zeit ein mausarmes Land. Dann haben sich die reichen Kolonialmächte gegenseitig kurz und klein geschlagen und wir, als Bauernschlauer Zwerg haben uns zum Sparschwein der Welt und zu Herstellern von Präzisionsuhren gemausert!
    So schnell kann sich alles ändern…

  • Alexandra sagt:

    Ich danke Herrn Gasche für diesen Artikel und wünschte, es würde mehr solcher Art im Tagi geben. Endlich benennt jemand einmal die globalen Zusammenhänge der sogenannten Flüchtlingskrise und zeigt auf, dass auch der Westen bzw. Europa mit verantwortlich daran ist. Diese Zusammenhänge werden aktuell überhaupt nicht diskutiert, was mich ziemlich nervt. Es geht nur noch darum, wer wieviel Flüchtlinge aufnimmt oder nicht. Über die übergreifenden Zusammenhänge redet niemand.
    Nochmals: Bitte mehr und auch ausführlichere Artikel darüber, als dazu die Augen verschliessen.

    • Luzia Keller sagt:

      Ich bedanke mich ebenfalls und verneige mich tief vor soviel Mut, Weitsicht und Empathiefähigkeit von Herr Gasche. Er ist noch bei mir präsent als DER Konsumentenschützer der ersten Stunde im TV und hat schon dort sehr träf und bohrend bei Ausweichlern im Kreuzverhör nachgehakt. Solche Menschen braucht das Land, weiter so.

  • – Weshalb kommen sie?
    – Gab es nicht den Plan Vitturino? Zusammenarbeit der EU mit Nordafrika?
    – Der wurde zerstört. Ägypten und Libyen hätten mitmachen wollen.
    – Gibt es einen Plan, Europas Nationen zu zerstören?
    – T.P.M. Barnett schrieb „US-Dominanz“.
    – Das ist vielleicht nur ein Buch.
    – Aber es hat schreckliche Spuren in der Realität.
    – Wer bezahlt die Schlepper? Diejenigen, die selbst nichts haben?
    – Die Anstifter können darauf bauen, dass jeder, der nach Hintergründen sucht, als hartherzig verschrieen wird.
    – Das ist das Machtspiel, in dem Menschenleben nicht zählen und …

  • Alma sagt:

    Es geht hier nicht um Schuld oder Unschuld, sondern um Verantwortung. Verantwortung, als die Pflicht zu handeln, Mitverantwortung zu tragen und Teil der Lösung zu sein. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Sei es, dass wir PolitikerInnen nicht mehr wählen, denen der heimische Profit über alles geht (Stichwort Waffenexport), sei es indem wir unseren Alltagskonsum und -handeln überdenken und nachhaltig so ändern, dass es auch in Zukunft und für alle noch lebenswert ist. Hier und anderswo. Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Denn wir haben nichts zu verlieren, ausser unsere Menschlichkeit.

  • Ruedi sagt:

    Wenn Europa 1 Million junge Männer in ihr Sozialsystem aufnimmt, werden durch Familiennachzug Frauen und Kinder aus einer Million, 5 Millionen oder mehr.

    -Können Massen-Einwanderungen in Sozial-Staaten funktionieren – ist das bezahlbar?
    -Gibt es genügend Existenzsichernde Arbeitsplätze und Wohnungen für Millionen Flüchtlinge?
    -Können so viele Menschen mit einer anderen Kultur und Religion Integriert werden?
    -Sind die Länder welche Flüchtlinge aufnehmen, nicht bereits mit den Wirtschaftsflüchtlingen der PFZ-Einwanderung überfordert?

    Ein Europa welches selbst genug Probleme hat, gar nicht so reich ist, sondern vielmehr überschuldet ist. Das selbst genug Arbeitslose und Armut hat, auch die Schweiz. Weltweit sind Milliarden Menschen bereit, ihre Lebensbedingungen gegen unsere zu tauschen, wenn man sie gehen lassen würde.
    60 Millionen Menschen sind laut UNO gerade auf der Flucht, so viele wie noch nie, viele davon sind Kinder. Ist das Gerechtigkeit, wenn man eine Million Flüchtlinge einwandern lässt, und alle anderen nicht?

  • Ruedi sagt:

    Zitat: „Dass alle Menschen auf unserem Planeten in absehbarer Zeit so leben können wie wir. Das geht nur, wenn wir uns von unserer Wachstums-, Konsum-, Wegwerf- und Ausbeutungsgesellschaft verabschieden.“

    Nicht wir alleine Leben so, auch Arme Länder sind Wachstums-, Konsum-, Wegwerf- und Ausbeutungs-Gesellschaften. In diesen Armen Ländern gibt es eine Reiche Schicht, die uns in diesen negativen Eigenschaften noch übertreffen. In vielen dieser größeren Länder macht diese Reiche Schicht, bei weitem mehr aus, als die ganze Bevölkerung der Schweiz, mit 8 Millionen.

    Der Faktor Bevölkerungsexplosion als Hauptursache für rasch wachsenden, unkontrollierten Ressourcenverbrauch und Umweltschädigung, ist in Armen Ländern um ein vielfaches Größer, wie in den Reichen Westlichen Ländern mit Rückläufigen Geburtsraten. Missbraucht die Politik gerade eine Minderheit von Flüchtlingen, um unsere negativen Geburtsraten auszugleichen, unter dem Humanitären Deckmantel?

    Wegwerfgesellschaften sind in Armen Ländern auch extrem, durch ein sehr tiefes Umweltbewusstsein. Haus- Industrie-Müll wird ohne Wiederverwertung direkt in Flüsse, Meere u. Natur entsorgt, Recycling ein Fremdwort. Wertvolle wieder verwertbare Wertstoffe werden weggeworfen, und erhöhen den Ressourcenverbrauch. Ausbeutung ist in armen Ländern im Verhältnis zu den Lebenskosten der Normalfall. Viele arbeiten für nur 1-10 Dollar pro Tag. Produkte u. Dienstleistungen sind Hauptsächlich für den Nationalen Konsum, die Ausbeutung/Produktion ist also nicht alleine nur für den Export u. unseren Konsum.

  • Ruedi sagt:

    Wir oder einige von uns haben gemerkt, dass wir so nicht weitermachen können. Aber die Armen dieser Welt wollen den Wohlstand, denn wir als schlechtes Vorbild haben. Die anderen von uns wollen diesen Wohlstand nicht aufgeben. Nicht wenige Glauben das ihr Geld und Status, diesen Dekadenten Lebensstil rechtfertigt. Und sehen sich als Privilegiert so zu leben. Sie betrachten jeden als Neider, dem das nicht gefällt.

    Aktuell leben wir das vor, von dem wir uns ja verabschieden sollten. Wir verbrauchen Ressourcen von circa 3 Planeten Erde. Unmöglich dass alle 7 Milliarden Erdenbürger so leben können, wie die Schweizer Aktuell leben. Gleichzeitig fördert eine Falsche Linke Entwicklungshilfe-Politik die Armut. Welche die Hauptursache der Armut, die viel zu hohen Geburtsraten fördert. Man nimmt den Menschen die Selbst-Verantwortung ab. Was eine Entwicklung zur Selbständigkeit verhindert, das sagen selbst Betroffene in diesen Ländern.

    Wir sind nicht Mitschuldig das die Menschen Verantwortungslos ohne Familienplanung, mehr Kinder zeugen, als sie selber versorgen können u. so eine Bevölkerungs-Explosion verursachen, welche sich mit falscher Entwicklungshilfe u. Flüchtlingsaufnahme niemals auffangen lässt. Es gibt für alles eine natürliche Wachstumsgrenze, dies widerspricht aber unserem Wachstums-Kapitalismus, der Grenzenloses Wachstum vorsieht. Die Sozialisten/Humanisten kommen dem Kapitalismus entgegen, befeuern diesen, indem sie dem Irrglauben unterliegen die Erde/Natur könnte einer unbegrenzten Erdbevölkerung ein Menschenwürdiges Leben bieten.

    • Moser sagt:

      Ruedi hat offensichtlich noch nie etwas von der „demographischen Transition“ gehört. Dieser Begriff bezeichnet eine Phase in der Bevölkerungsentwicklung, in der einer rasch sinkenden Sterberate eine vorerst hoch bleibende Geburtenrate gegenübersteht. Ergebnis dieses Auseinanderklaffens ist eine steigende Bevölkerungszahl. Diese Phase hat Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebt, Asien in der 2. Hälfte des 20. Jh. In Afrika mehren sich die Anzeichen, dass die Geburtenrate sinkt. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen steigenden Wohlstand und sinkender Geburtenzahl.

      • Ruedi sagt:

        Herr Moser, Sie meinten sicher Demographische Transformation. Das Wort Transition wird vorwiegend in der Medizin verwendet und steht für Mutation.

        Ich denke die Ursachen für Geburts-Rückgänge sind:

        -Verhütung
        -Emanzipation der Frau
        -Bildung
        -Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
        -Familienpolitik
        -Moderne Medizin (Senkung der Sterblichkeitsrate v. Kindern)
        -Industrialisierung (Maschinelle Landwirtschaft etc.)

        • Daniel Moser sagt:

          In der historischen Demographie ist der Begriff der Transition geläufig, das lässt sich über die Fachliteratur leicht nachprüfen. Bei den Ursachen des Geburtenrückgangs würde ich andere Prioritäten setzen: An erster Stelle stehen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (mit monetärer Altersversicherung und Industrialisierung). Es besteht eine enge Relation zwischen Mädchenbildung und Geburtenrate. Sicher spielt die Senkung der Säuglings- und Kindersterblichkeit eine wichtige Rolle. Die Verhütung indessen, beginnt im Kopf und nicht an einem anderen Körperteil.

  • Schneeberger sagt:

    Vielen Dank, dass mal solche ehrlichen und klaren Voten wie von Urs P. Gasche möglich sind. Wachstumszwang ist die Wurzel allen Übels. Wir müssen uns zwingend mässigen; wenn wir nicht endlich freiwillig einkehren, werden wir bald gezwungen: durch Natur, Völkerwanderungen, Katastrophen, Knappheit an allem. Die Irrlehre der Ökonomie führt uns ins Desaster. — Könnte die Redaktion noch erklären, warum ein Ruedi Riesenbeiträge schreiben kann mit über 1500 Zeichen, während wir Normalos auf 600 begrenzt werden?

  • peter sagt:

    Wieso? In der Türkei gibts kurdische Lehrer, Anwälte, Ärzte usw. Die Türkei kämpft gegen eine Terrororganisation, die PKK. Viele Länder haben die PKK als terroristische Organisation eingestuft. Verdrehen Sie hier nicht Wahrheiten? Ich war letzten in der Türkei und habe gesehen, dass Flüchtlingskinder in die Schule gehen, vielleicht noch nicht an allen Orten, da die Türkei über 2 Mio. Flüchtlinge aufgenommen hat, während die lächerliche EU mit einigen hunderttausend Flüchtlingen nicht zurecht kommt!!! und noch was, wir Schweizer müssen endlich aufhören Diktatorengelder, Schwarzgelder zu bunkern

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