Energiesteuern verfehlen das Ziel
Um die möglicherweise katastrophalen Folgen des Klimawandels abzuwenden, müssen wir innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahrzehnte völlig auf fossile Energie verzichten. Die Volksinitiative «Energie- statt Mehrwertsteuer» will diesen Wandel vorantreiben, ist aber der falsche Weg dazu. Die Initiative hat den grossen Nachteil, dass sie Umweltpolitik und Finanzpolitik gegeneinander ausspielt. Denn die Mehrwertsteuer ist die grösste Einnahmequelle des Bundes. Wird diese durch eine Energiesteuer ersetzt, wird der Bundeshaushalt vom Verkauf fossiler Energieträger abhängig. Eine solche neue Abhängigkeit könnte das Ziel, den Verkauf fossiler Energieträger so schnell wie möglich auf null zu senken, torpedieren.
Ganz abgesehen davon, ist es fraglich, ob die Besteuerung von Energie überhaupt eine wirksame Massnahme ist, um Treibhausgasemissionen gänzlich zu vermeiden. Unabhängig vom Abstimmungsergebnis am 8. März, möchten viele Politiker die Energiewende dadurch vorantreiben, dass sie Steuern und Abgaben auf Energie erhöhen, um im Gegenzug Förderinstrumente wie die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zurückzufahren. Der Ansatz ist nachvollziehbar, denn ohne Tabaksteuer gäbe es wohl tatsächlich mehr Raucher und ohne Mineralölsteuer auf Schweizer Strassen mehr grosse Benzinschlucker. Wenn wir also die Treibstoffsteuer weiter erhöhen, würden unsere Autos wohl kleiner und sparsamer.
Das grösste Hindernis auf dem Weg zur Energiewende ist die Infrastruktur.

Wir müssen mit Wärmepumpen oder Biomasseverbrennung heizen: Tankwagen in Schlieren ZH. Foto: Martin Rütschi (Keystone)
Die Sache hat jedoch einen Haken: Kleinere und sparsamere Autos bringen uns in der Klimapolitik nicht ans Ziel. Es gibt zwar gute Gründe, unseren Energiebedarf auf 2000 Watt zu senken. Für das Klima wichtig ist jedoch, dass kein Watt davon aus dem Zeitalter der Dinosaurier stammt. Wir müssen unsere Benzinautos durch Elektroautos ersetzen und unsere Wohnungen und Häuser mit Wärmepumpen oder Biomasseverbrennung heizen. Um die dazu nötige Elektrizität herzustellen, benötigen wir zusätzliche Solarstromanlagen. Das Klima braucht einen Wechsel hin zu neuen Technologien. Diese Technologien haben wir schon, wir setzen sie aber noch zu zögerlich ein.
Das grösste Hindernis bei diesem Wandel ist nicht der tiefe Preis von Erdöl und Erdgas, sondern die fehlende Infrastruktur, die für die Energiewende nötig wäre. Die Gesamtkosten eines Elektroautos sind ähnlich denjenigen eines Benzinautos, aber bisher fehlt ein dichtes Netz von öffentlichen Ladestationen. Solarstrom ist durch das Wachstum der Fotovoltaikindustrie günstig geworden. Er wird bald gegenüber fossilen Energiequellen konkurrenzfähig sein, selbst wenn man Speicherungskosten dazurechnet, um tages- und jahreszeitliche Schwankungen auszugleichen. Was derzeit noch fehlt, sind die nötige Speicherkapazität und das Übertragungsnetz.
Um neuen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen, ist es entscheidend, ihren Ausbau durch zeitlich begrenzte Lenkungsmassnahmen voranzutreiben, um dadurch so schnell wie möglich eine kritische Masse zu erreichen. Ist diese erreicht, setzt sowohl der ökonomische Anreiz ein als auch der politische Impuls, Probleme wie Infrastruktur- und Fachkräftemangel zu erkennen und zu lösen. Ausserdem werden die Kosten der neuen Technologien im Zuge ihres Einsatzes weiter sinken, was den Wandel zusätzlich unterstützt. Dass diese Mechanismen spielen, ist wissenschaftlich gut belegt.
Energiesteuern senken den Energieverbrauch. Sie beeinflussen aber kaum, woher wir die Energie beziehen. Direkte und technologiespezifische Förderungsmassnahmen wirken effizienter und viel schneller, um den Ausbau neuer Technologien voranzutreiben. Wir sollten solche Massnahmen verbessern und ergänzen – und nicht ersetzen. Die Initiative «Energie- statt Mehrwertsteuer» führt die Klimapolitik in die falsche Richtung.
47 Kommentare zu «Energiesteuern verfehlen das Ziel»
ein völlig überflüssiges Institut mit welchem uns ausgerechnet ein Ami bezüglich Umwelt belehren will
Ihre anonymen Non-Argumente überzeugen mich im Gegensatz zu den Ausführungen von Herrn Patt nicht. Diese sind nämlich deckungsgleich mit meinen langjährigen Erfahrungen und gewonnenen Ueberzeugungen.
Was spielt es für eine Rolle, ob er Ami ist oder nicht..
Es wird ja immer kälter – Von welchem Wandel ist hier die Rede?
Jeder Winter in Folge ware extremer als der andere – Weltweit gesehen.
Hier geht es um die Abzocke der kleinen Bürger.
Wie gehabt von früher: Die Kirche zum Staat: Du behälst sie (uns das Volk) arm, ich halte sie dumm …
Der Mensch hat kein Einfluss auf das Klima. Wenn jemand es hat, dann die Sonne.
Nichts dem zu Trotz – Soll man die Abgaben vorab bei China und Indien und anderen überbevölkerten Ländern eintreiben. Weil diese genau die Umwelt-Probleme herstellen. Inkl Sklaven Arbeit …
@Jutzi das heisst China und Indien „stellen“ ein Problem her dass es laut Ihnen gar nicht gibt?
Dass die Winter extremer waren, würde sehr stark der Global change theorie entsprechen. Es wird nicht einfach nur 3 Grad wärmer und sonst passiert nichts. Die extrem ereignisse nehmen zu. Dass heisst heisser im Sommer, kälter im Winter, mehr Trockenheit, mehr überschwemmung etc. Aber nur weil Sie das gefühl haben die letzten paar Jahre viel schnee geschaufelt zu haben, heisst das noch lange nicht dass dies ein globaler Trend ist.. Klima kann nur Langfristig (mind. 30Jahre) betrachtet werden.
Natürlich stellen China und Indien das Problem aller Probleme. Mit deren Ueberbevölkerung, gegen die nichts unternommen wird. Auch wenn China eine angebliche 1 Kind Politik betreibt (diese dann auch wieder als Asyl Grund für Chinesen im Westen genutzt wird um deren verdrecktes Land zu verlassen) und Indien eigentlich gar nichts, sehen Sie doch das wir in eine Katastrophe rasen. Wie wollen Sie diese Leute bei einem Klima Wandel, den es ja angeblich gibt, ernähren? Geben Sie dafür Ihr Brot her? Wenn Sie hunger haben? Ja China und Indien – Sind ein Problem.
Aber suchen sie nach Sonnenflecken.
Kleine Anmerkung, immerhin ist China das einzige Land auf der Erde, welches mit seiner ( auch nicht gerade schönen) 1- Kind-Politik etwas gegen die Überbevölkerung unternimmt!
… Und das wäre mir ja egal – Ob China sich durch Ueberbevölkerung selber umbringt oder nicht. Die 1-Kind Politik, ist wohl die letzte Notbremse die gezogen wurde oder konnte, nach einem totalen Kultur und System Versagen. Was viele Westler nicht merken ist, das die Neo-Feudalisten aus China uns in unserer Heimat rauskaufen. Die Chinesen und Inder denken in Generation, nicht wie wir nur für uns. Wo werden unsere Kinder in Zukunft wohnen, arbeiten und sich vergnügen? In einem chinesischen Garten in Bern, Zürich oder Basel?
Herr Professor – die Energiesteuer wird nicht nur auf fossilen Energieträgern anfallen, sondern auch auf Strom. Dadurch wird a) eine gigantische Investitionslawine losgetreten, bei welcher Elektrogeräte durch effizientere Versionen ersetzt werden und b) wird die Herstellung von Solarstrom unendlich viel attraktiver bzw. rentabler. Diese beiden Punkte bringen für die Schweiz genau das, was sie braucht: Wirtschaftswachstum durch Investition in Energie-effiziente Technologien und in Solarenergie. Schöner Nebeneffekt: gigantischer Wachstum beim Verkauf von sparsamen Neuwagen.
@gräter: Wohl kaum mit der „Energieeffizienz“ à la EU und deren unsinnigen Uebernahme durch die Schweiz,
Die Leistungsaufnahme der Staubsauger beschränken, dass damit dann länger gesaugt werden muss, und am Schluss gleich viel Energie benötigt wird, „vergessen“ die sogenannten „Experten“
Und noch etwas: glauben Sie wirklich an die Klimaerwärmung durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern, Herr Professor? Und glauben Sie wirklich an das Ende von Erdöl in 50 Jahren? Bevor Sie sich nicht zu diesen beiden wichtigen – ja absolut entscheidenden Fragen Ihren Standpunkt dargelegt haben, ist eine Aussage zum obigen Thema bzw. zur Initiative nicht wirklich hilfreich. Denn je nach dem, welche Sichtweise man vertritt, ist die Initiative absoluter Blödsinn oder die einzige wirkliche Strategie (Verteuerung von Energie)! Der Bau von Ladestationen ist Kosmetik… es geht nur übers Geld
eigentlich bin ich ja einverstanden mit Ihrem Kommentar. Jedoch störe ich mich an derFormulierung: Glauben Sie and den Klimawandel? Denn der Klimawandel hat nichts mit glauben zu tun. Das ist eine wissenschaftliche Theorie. Da kann man nicht dran glauben oder nicht. Sie können auch nicht, nicht an die Schwerkraft glauben. Sie können versuchen diese zu wiederlegen (was ihnen nicht gelingen wird) aber „glauben“ ist genau dass was jeder Wissenschaftler vermeiden muss und letztlich die Forschung von der Politik unterscheidet.
Theorien sind keine Beweise und diese muss man glauben zumindest da wo sie nicht stichhaltig sind. sonst wäre es eine wissenschaftliche Tatsache wie eben die Schwerkraft.
Die „Schwerkraft“ ist auch nur eine Theorie… Eine die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Tatsache darstellt aber trotzdem nur eine Theorie.
„TATSACHEN“ gibt es in der Wissenschaft nicht.
Interessant: Man kann auch ETH-Professor sein und sich trotzdem in offensichtlichen Widersprüchen verzetteln. Herr Patt, woher denken Sie, dass die Infrastruktur für Elektromobilität kommen wird, wenn die Autofahrer nicht in grosser Zahl zu Elektrofahrzeugen wechseln wollen? Von Privaten, die riesige Risiken eingehen müssten, solange Öl so billig ist? Vom Staat, der wohl die Steuern erhöhen müsste, um das zu finanzieren? Ich sage es Ihnen: Es braucht Lenkungsabgaben auf Öl, damit 1. der Verbrauch sinkt und sich 2. Investitionen in Elektromobilität rentieren können.
Die Initiative hat genau gar nichts mit der Förderpolitik des Bundes zu tun. Der Bund muss mit oder ohne Annahme der Initiative zukunftsträchtigen ein bisschen Anschubhilfe geben.
Was aber wichtig ist, wenn ich heute eine Solaranlage bauen will, dann muss ich auf dem Baupreis 8% Strafsteuer bezahlen, und muss danach auf dem Energiemarkt mit den sinnlos billigen Erdöl konkurrenzieren. –> Schlechte voraussetzungen für einen raschen Umbau in Richtung einer stärker elektrischen Energieversorgung.
Dieser Missstand wird durch die Initiative äusserst elegant behoben.
Natürlich. Die Aufgabe der mit der Energiewirtschaft verbandelten Politik ist es ja auch, diesen Misstand möglicht lange weiterzuziehen um noch möglichst lange abzuschöpfen. Die Technologien waren in den 80/90er Jahren schon da. An Lösungen ist „da oben“ niemand interessiert. Hie und da wird proforma ein biscchen „gelenkt“, aber nur so das Private betroffen sind und die heilige Wirtschaft ja davon verschont bleibt. Solange die Energiewende nicht von „unten“ kommt wird sich rein gar nichts ändern.
Wie man nur schon auf die Idee kommen kann, den „Wandel“ zu stoppen ist schleierhaft. Jeder weiss doch dass alles dem Wandel unterworfen ist und niemals statisch bleiben kann. Ausgerechnet das Klima und Wetter soll vom Mensch gesteuert werden, eigentlich ein Witz.
Alleine schon weil sie das Klima und das Wetter in den selben Topf werfen und offensichtlich keine Kenntnisse der Materie besitzen, sollten sie dieses Thema den Experten überlassen.
Es wird nicht versucht den natürlichen planetaren Wandel aufzuhalten (Grössenordnung 10’000 bis mio Jahre), sondern dieser vom Einfluss des Menschen (50-150 Jahre) zu schützen.
Soso, während 10’000 Jahren war alles unverändert, verlässlich und absehbar. Das Feld den Experten überlassen bedeutet für den Bürger immer neue Abgaben und Gebühren und Umverteilung zu den Besitzeinkünften, das sieht man in Wirtschaft und Politk täglich.
Sie vermischen Politik und Wissenschaft. Abgaben und Steuern sind politische Massnahmen gegen welche sie sich gerne engagieren können wenn sie das wollen. Politik geht um Handlungen und Meinungen und ist in unserem System öffentlich und sie dürfen es nicht den Experten überlassen.
Was wie und wann mit unserem Klimasystem geschieht, geschah und geschehen wird ist nicht Politik sondern wissenschaftliche Arbeit welche sie als Laie nicht auf dem geforderten Niveau ausführen können und somit den Experten überlassen müssen.
Wer versucht hier denn mit wissenschaftlicher Arbeit politische Ziele für seine Klientel zu erreichen?
Wer weiss, vielleicht lässt sich Herr Marti seinen Blinddarm vom Sanitär operieren. Immerhin kennt sich ein Sanitär schon mit Rohren und Schläuchen aus und ein Darm ist ja prinzipiell das Gleiche.
Bei manchen Passagen dieses Blogs kann ich nur den Kopf schütteln. Erster Absatz: Die Initiative ist so konstruiert, dass der Bund eben gerade nicht davon abhängig ist, WIE VIEL fossile Energie genutzt wird (sofern mehr als 0). Die gegenteilige Behauptung wird nicht wahrer, wenn man sie ständig wiederholt. Wurde hier der Initiativtext überhaupt gelesen? Natürlich wird man, wenn die Nutzung nichterneuerbarer Energie dereinst deutlich abgenommen hat, auch z. B. andere Energieträger oder Umweltressourcen besteuern müssen. Das sagen die Initianten selbst aber auch.
Im Weiteren argumentiert der Blogger, die Energiesteuer verfehle das Ziel einer gänzlichen Vermeidung von Treibhausemissionen, wenn im Bereich Infrastruktur, insb. Gebäudeheizung, Energieversorgung und Verkehr, nichts geschehe. Offensichtlich trägt die Energiesteuer aber dazu bei, dass solche Infrastrukturen mehr nachgefragt werden. Ausserdem verhindert die Initiative nicht den Bau bspw. eines Ladestationennetzes.
Irreführend ist ausserdem der folgende Satz am Schluss: „Energiesteuern senken den Energieverbrauch. Sie beeinflussen aber kaum, woher wir die Energie beziehen.“ Das mag bei einer generellen Energiesteuer stimmen, wenn die Energiesteuer aber – wie bei der Initiative „Energie- statt Mehrwertsteuer“ – nur auf der Nutzung von nichterneuerbarer Energie anfällt, darf man davon ausgehen, dass sie sehr wohl beeinflusst, woher die Energie bezogen wird. Oder kennen Sie wissenschaftliche Untersuchungen, die das Gegenteil nahelegen?
Man sollte durchaus auch die andere Seite der Vorlage genauer betrachten: Nur weil die Mehrwertsteuer eine signifikante Einnahmequelle des Bundes ist heisst das noch lange nicht, dass es eine sinnvolle Einnahmequelle ist. Denn die Mehrwertsteuer ist letztlich eine der problematischsten Steuern, da sie tiefe Einkommen überproportional belastet und letztlich auch pauschal der Wirtschaft schadet. Trotzdem wird diese in den meisten Ländern beständig nach oben geschraubt. Ein grosser Pluspunkt der GLP-Initiative wäre darum gerade auch, dass sie ein Zeichen in die andere Richtung setzt.
So ein Unsinn. Jede Verkehrs- und Verbrauchssteuer wird eingepreist und letztlich immer auf den Endkonsumenten abgewälzt.
Das ändert jedoch nichts daran, dass es eine Verbesserung darstellt – eben weil die Steuer nicht pauschal anfällt, sondern lenkend. Womit Anreize zur Kostenoptimierung geschaffen werden für Firmen und durch die entstehenden Preisvorteile auch beim Kunden, ebenso halt nicht alle Produkte gleichermassen betroffen sind. Zudem skaliert der Energieverbrauch wesentlich besser mit dem Einkommen als eine pauschale Besteuerung sämtlicher Güter..
Gemäss Prof. Patt soll es schon heute realisierbare Technologien für Energiespeicherung und Smart Grid geben. Wozu kassiert die ETH denn noch Geld für diese Forschungsgebiete? Das Prinzip Hoffnung galt einst auch dem schnellen Brüter und dem Langzeitauto.
Genau, Herr Patt, wie Sie draufkommen das Energiesteuern auf Fossile nicht dazu führen sollten dass die Erneuerbare ausgebaut werden ist mir ein Rätsel. Aber abgesehen davon, nichts was wir technisch machen wird das Problem lösen. Das ist alles reine Symptombekämpfung. Wiir sollten uns mit der Ursache beschäftigen: zuviel Menschen. Viel zu viel. Meiner bescheidenen Meinung nach etwa Faktor 50-100 zuviel.
Es fehlt weder an Übertragungs- noch an Speicherkapazität für Photovoltaik.
Die CH hat bereits eine Speicherkapazität (Speicherseen) von 8800 GWh (BFE).
Der Tagesstrombedarf beträgt maximal 9 GW (BFE). Wenn die Elektroboiler am Tag betrieben erhöht sich der Tagesstrombedarf auf 12 GW. Die Koppelleistung zu den Nachbarländern beträgt rund 15 GW (5 GW (I), 4 GW (F), 4 GW (D), 2 GW (A)).
Zusammen sind das 27 GW (ohne Pumpspeicher). Um 27 GW mit PV erzeugen zu können, bräuchte man 40 GW PV.
40 GW PV wäre jedoch gar nicht notwendig (= 1500% mehr Energie als das AKW Mühleberg produziert).
Wer sich unter 8800 GWh Speicherkapazität der Schweizer Speicherseen nichts vorstellen kann:
8800 GWh entspricht der Batteriekapazität von über 100 Millionen Tesla S 85D.
Das heisst 12 Tesla S für jeden Schweizer Einwohner (oder 48 vollgeladene Elektroautos für eine vierköpfige Familie).
Norwegen hat übrigens sogar 84 TWh Speicherkapazität. Das sind dann sogar 200 vollgeladene Elektroautos pro Einwohner.
Europa verbraucht zwar zu viel importierte Brennstoffe aber an Speicher fehlt es sicherlich nicht.
Der Professor hat vollkommen Recht wenn die Steuer auf Energie geht. Wie beim Kehricht& Abwasser muss massive Steuer auf die verderblichen Ausstösse. Also hier auf Abfall in die Atmosphäre als Kohlendioxyd das bis zu hundert Jahren darin bleibt& dabei Einstrahlen des Ultraviolett, i.e Hauptkomponente der Sonnen Hitze auf die Erde erleichtert wo sie überwältigend als Infrarote Wärme in die Atmosphäre zurückstrahl aber vom Kohlendioxyd nicht durchgelassen wird & uns so in einer weltumspannenden Grünhaushülle zum Schmoren bringt. Methan für so 25 Jahre & Dampf kurzfristig,sind auch dabei.
Steuern des Energieverbrauchs übers Geld (z.B. GLP-Initiative) –> Wer genug Geld hat, kann weiter die Umwelt verschmutzen, wer aufs Geld schauen muss, wird massiv eingeschränkt. Als netter Nebeneffekt haben die Reichen dann auch weniger Stau.
Man könnte auch einfach allen, die weniger als 100’000.- verdienen, verbieten ein Auto zu haben, wäre ungefähr das Gleiche und Energie wird auch sofort gespart.
Alles immer auf dem Buckel des normalen Volkes, während die Reichen immer machen können was sie wollen.
Es ist seit Jahrtausenden bewiesen, dass die Lenkung über Geld beim Menschen am besten funktioniert. Gerade in diesem Fall mit der Energiesteuer müsste eben auch die Industrie (eben die mit Geld) ihren Beitrag leisten, nicht nur der das normale Volk. Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben dürfen Sie ihn aber gerne mitteilen Herr Bühler. Aber ich vermute ihr Vorschlag wäre „weiter wie bis jetzt, oder?
Was die Initiative der Grünliberalen und der Artikel des Professors gemeinsam haben, sind Behauptungen und Annahmen ohne Fundament. Den Klimawandel an sich bestreitet heute praktisch niemand, darum gehts jedoch nicht, sondern um die Frage, ob und wie der Mensch diesen beeinflussen kann. Klar ist: je mehr Menschen, umso mehr Tiere, umso mehr Energieverbrauch und CO2. Diesen einzuschränken via Energiesteuer, ist naiv, unmöglich. Ebenso falsch ist die Annahme, dass die fossilen Energien durch erneuerbare ersetzt werden können, insbes. solange die Stromspeicherung nicht gelöst ist.
Prof. Patt war als Anwalt und Berater in Umwelt- und Politikfragen tätig, dann in Public Policy. Er hat keinerlei naturwissenschaftlichen Hintergrund. Ich bezweifle, dass er kW und kWh unterscheiden kann. Etwas mehr Faktenkenntnis würde zu anderen Aussagen führen.
Nun, dass wir momentan keinen Bedarf an weiterer staatl. Umverteilung haben ist wohl klar und die Initiative hat keine Aussicht auf Erfolg.
Bevor aber der ETH-Professor Patt (Architekt und Jurist), uns das Elektroauto beliebt machen will, hätte er vielleicht besser den neuen ETH- Präsidenten Prof Guzzella als Fachmann gefragt, sonst führt er uns nur in eine neue Sackgasse.
Denn wenn A schon Solarstrom, dann B Wasserstoffmobilität. Bis die bereit ist Guzzella’s 1 Lt. Motor, auch wenn unsere lb. Bundesrätin am Tesla Freude hat, müssen wir ja nicht alle mit tonnenschweren Fahrzeugen rum fahren.
„Unseren Haushalt auf 2000 Watt bringen…“ Sie wissen schon, dass die Haushalte am wenigsten Energie verbrauchen, oder? Die meiste Energie wird für die Industrie, Wirtschaft, ÖV usw. benötigt. Haben Sie gewusst, dass eine elektro Lok der SBB beim Anfahren so viel Strom verbraucht, wie ein Einfamilienhaus im ganzen Jahr? Es ist nicht am Haushalt, Strom zu sparen, es ist an der Industrie! CO2 senken? In der Schweiz gibt es so viele Autos, wie in den USA in einer Stadt! China produziert wohl um einiges mehr an CO2 als die Schweiz. Aber wir sollen es richten und natürlich dafür bezahlen…
@Martin: Ich weiss nicht, wie man zur Behauptung kommt, eine SBB Lok würde gleichviel Strom beim (einmaligen?) Anfahren brauchen wie ein Haushalt. Die Behauptung ist schlicht falsch. Selbst wenn ein ganzer Güterzug mit 1000 Tonnen Gesamtgewicht auf 50 km/h beschleunigt werden muss, so kommt man nur auf wenige Dutzend Kilowattstunden Energiebedarf. Das braucht selbst ein sparsamer Einpersonenhaushalt in wenigen Wochen.
Nein, ganz sicher nicht! Ein paar Dutzend KWh.. eher MWh! Sah ich mal in einer Reportage über die SBB.
Kinetische Energie eines Zuges mit 1000 Tonnen (=1e6 kg) und 54 km/h (=15 m/s): 1/2*1e6 kg *(15 m/s)^2=1.125e8 J=31.25 kWh. Einen Güterzug mit 1000 Tonnen auf 50 km/h zu beschleunigen braucht also etwa 30 Kilowattstunden.
Die Haushalte brauchen rund einen guten Viertel/ knappes Drittel der Energie. Es ist aber nach dem motorisierten Individualverkehr das Drittel mit dem grössten Sparpotential, weil die Industrie punkto Energieeffizienz deutlich besser dasteht als die Haushalte.
Ich hab’s für Dich rausgesucht auf dem Internet: Die SBB baut Loks um, damit diese Energieeffizienter werden. (SBB Blog)
„1. Die modernisierten Loks Re460 sparen gleichviel Strom (27 GWh/a) wie 6750 Haushalte – dies entspricht etwa der Stadt Olten. Ein typischer Haushalt verbraucht pro Jahr 4‘000 kWh Strom.“
Man muss auch vom Herrn Professor erwarten dürfen, dass er den Initiativtext liest bevor er sich darüber auslässt, Und man muss erwarten dürfen, dass er dann auch tatsächlich zur Initiative Stellung nimmt und nicht von etwas redet, das mit der Initiative nichts zu tun hat. Für den Herrn Professor zum Mitschreiben noch ein Teil des Initiativtextes: „Für die einzelnen Energieträger können aufgrund ihrer ökologischen Gesamtbilanz unterschiedliche Steuersätze festgelegt werden.“ Fossile Energie wird also stärker besteuert, weil man nur zum Schluss kommen kann, dass die Initiative das so will.
Lieber Tömu, nicht so hart mit dem Herrn Professor umgehen, er ist ja kein Professor für Lesen, sondern für Entscheidung. Und wer lange liest, entscheidet langsamer. Dime isch moni, wie der Ami sagt.
was wir brauchen ist eine Resoursenwende wir sie Professor Friedrich Schmidt-Bleek in seinem Buch „gruene Luegen“ beschreiben hat.
jeder Politiker und CEO sollte dieses lesen, wir brauchen neg Wachstum und weniger produktion dafuer mehr serivce und reparatur der Produkte.
jedes wachstum muss negativ sein dann werden wir auch weniger menschen produzieren.