Nur keine Panikmache wegen Ebola

Derzeit werden mehrere westafrikanische Länder – insbesondere Guinea, Sierra Leone, Liberia, Senegal und Nigeria – von einer Ebola-Epidemie heimgesucht. Bis Mitte Oktober 2014 sind gemäss offiziellen Angaben rund 9200 Krankheitsfälle aufgetreten. Es ist zu befürchten, dass sich diese in den nächsten Wochen und Monaten nicht nur in den USA und in Europa verbreiten, sondern auch die Schweiz erreichen könnten. Die Gefahr darf keinesfalls unterbewertet werden.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist sich des Problems bewusst. Unser Land wäre bei einem Auftreten von Ebola-Fällen vorbereitet und auch medizinisch gerüstet. Nun verlangt die SVP hingegen nach einem Massnahmenplan von Bundesrat und BAG. Sie will Flüchtlinge aus Ebola-Regionen per Notrecht «verbieten»; es solle ein Asylmoratorium für Asylbewerber gelten. Andere Reisende aus den betroffenen Gebieten sollen nur einreisen dürfen, wenn sie mit einem ärztlichen Attest belegen könnten, dass sie gesund seien.

Ebola-Atteste für gesunde Personen bieten keine Garantie.

Schweizer Pfleger unter der Haube: Diese Ausrüstung würde im Ebola-Notfall eingesetzt. Foto: Pascal Gugler (Inselspital)

Schweizer Pfleger unter der Haube: Diese Ausrüstung würde im Ebola-Notfall eingesetzt. Foto: Pascal Gugler (Inselspital)

Die Forderung der SVP macht in dreifacher Hinsicht keinen Sinn: Erstens reisen gemäss BAG nur wenige Asylsuchende aus Guinea, Liberia und Sierra Leone in die Schweiz ein. Zweitens reisen diese fast ausschliesslich auf dem Landweg an und sind lange unterwegs, was angesichts der Inkubationszeit von zwei bis 21 Tagen bedeutet, dass sie wahrscheinlich vor ihrer Ankunft in der Schweiz erkranken würden. Und drittens sind Ebola-Atteste für gesunde Personen keine Garantie, denn diese zeigen eine Infizierung erst an, wenn sich konkrete Symptome äussern.

Ferner will die SVP ein Ausreiseverbot für Schweizer Soldaten: Sie dürften nicht zur Bekämpfung der Krankheit nach Afrika geschickt werden. Dies, nachdem der Bundesrat angekündigt hat, dass er die UNO-Mission nicht nur mit Material, sondern auch personell unterstützen will. Hier gilt es zu beachten: Die eingesetzten Soldaten würden nur humanitäres Personal, Medikamente und Material in die weit entfernten Regionen Westafrikas transportieren – jedoch keine kranken Personen. Ausserdem: Die 90 vorgesehenen Personen sollen aus Freiwilligen rekrutiert werden.

Die entsandten Soldaten werden zudem allen notwendigen medizinischen Vorkehrungen unterworfen sein, um zu verhindern, dass Ebola auch auf unser Land übergreift. Ich erachte es als wesentlichen Bestandteil unserer Rolle als humanitäres Land, diese Länder zu unterstützen. Aber es ist auch im ureigenen Interesse der Schweiz: Damit leisten wir einen Beitrag zur internationalen Hilfe gegen die Ausbreitung dieser Epidemie und unsere Armee gewinnt wichtige Einsatzerfahrung im Ausland. Die SVP steht mit ihren Forderungen nicht nur einmal mehr abseits solcher Hilfestellungen, sondern auch im Widerspruch zu ihrem eigenen Bundesrat und Verteidigungsminister Ueli Maurer.

Vor allem aber zeigt sich: Die SVP, welche im September 2013 eine Revision des Epidemiengesetzes ablehnte, schreit nun nach einem Massnahmenplan. Zum Glück hat sich das Stimmvolk aber klar für eine Annahme der Gesetzesrevision entschieden. Dadurch verfügen die Behörden glücklicherweise über die notwendigen Instrumente, um Massnahmen zur Bekämpfung einer Epidemie besser zu koordinieren – sollte diese die Schweiz erreichen.

48 Kommentare zu «Nur keine Panikmache wegen Ebola»

  • Ralf Schrader sagt:

    ‚Sie (Soldaten) dürften nicht zur Bekämpfung der Krankheit nach Afrika geschickt werden.‘
    Soldaten können keine Krankheit, sie können höchstens eine Epidemie bekämpfen. Das ist ein fundamentaler Unterschied.
    Die Krankheit Ebola wird von einem Virus verursacht und muss medizinisch, antiviral, behandelt werden. Die Ebola- Epidemie gibt es, weil die Menschendichte im Epidemie Gebiet durch Mobilität und Urbanität so hoch ist, dass die Ansteckungsrate zumindest erhalten bleibt, meist zunimmt. Eine Epidemie bekämpft man nicht medizinisch, sondern epidemiologisch durch Quarantäne.

    • Ralf Schrader sagt:

      2/ Quarantäne bedeutet, niemand darf das Epidemie Gebiet betreten oder verlassen, Helfer genau so wenig wie Journalisten oder Soldaten. Wer gegen Sachverstand dennoch ins Gebiet gereist ist, bleibt drin, bis nach dem letzten Fall mindestens 21 Tage vergangen ist. Auch wenn Europäer oder Amerikaner sich aus Verantwortungslosigkeit angesteckt haben, sie werden nicht ausgeflogen und müssen ggf.sterben. Sie hätten nicht einreisen dürfen und wenn sie es in Ermanglung epidemiologischer Kenntnisse doch taten, war es grob fahrlässig, auch wenn sie helfen wollten.
      Helfen kann man nur vor der Epidemie.

      • M. Schmid sagt:

        Herr Schrader, ohne Hilfe von ausgebildetem westlichem Personal würde sich die Epidemie in Westafrika viel schneller ausbreiten und damit auch das Risiko steigen, dass sie auf andere Länder in Afrika und schliesslich Europa übergreift. Das Risiko, die Krankheit durch Hilfspersonal nach Europa zu verschleppen, so dass sie sich dort unkontrolliert ausbreitet, ist im Vergleich dazu gering.

        • sunrose sagt:

          Ich frage mich, warum die Afrikaner eigentlich zu nichts ohne die Hilfe aus Europa und Amerika in der Lage sein sollen. Geht es hier vielleicht mal wieder um was ganz anderes, als es scheint? Ich finde, man sollte sich mal auf größere Probleme konzentrieren. Wenn es darum geht, dass dort jede Sekunde Menschen an Hunger, Unterversorgung und schlechten Verhältnissen stirbt, da hilft ja auch keiner. Im Gegenteil. ES INTERESSIERT NIEMANDEN. Stattdessen werfen wir hier unser Essen weg, um die Preise zu halten. Lächerlich!

        • magistrat dolores sagt:

          ja wie immer die schweiz ist gerüstet uns kann nichts pasieren echt blauäugig

      • SrdjanM sagt:

        „Quarantäne bedeutet, niemand darf das Epidemie Gebiet betreten oder verlassen, Helfer genau so wenig wie Journalisten oder Soldaten.“
        Also bedeutet Quarantäne dass man Erkrankte sterben lässt, auch wenn sie mit einer Behandlung durchaus grössere Chancen hätten zu überleben? Sehr humanitär…
        Wären Sie auch bereit dieselbe Regel auf für sich selbst zu befürwortern, oder ist es nur in diesem Fall hier angebracht, weil es eben „Afrikaner“ sind?
        Unglaublich…

        • Martin Frey sagt:

          Es gibt halt nach wie vor keine kurative Behandlung für diese Menschen, SrdjanM, insofern stehen epidemiologische Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung tatsächlich im Vordergrund. Auch wenn die Argumentation von Hr. Schrader schon sehr simplizistisch und auch zynisch daherkommt. Aussagen wie „Helfen kann man nur vor der Epidemie“ sind natürlich Nonsens.

          • SrdjanM sagt:

            Das Virus direkt kann nicht bekämpft werden, dass stimmt.
            Aber wenn man Symptome bekämpft und den allgemeinen Zustand stabilisiert, kann man ein Organversagen noch abwenden und dem Körper die Chance geben sich zu wehren.
            Sie können nicht ernsthaft glauben dass die Überlebenschancen gleich gross sind, egal ob der Patient einfach liegen gelassen wird, oder durch eine intensivere Pflege gestärkt wird?!
            Wieso behandeln wir dann Grippeinfekte überhaupt?

          • Martin Frey sagt:

            Sie können eine Grippe, so gefährlich diese auch sein kann, schlicht nicht mit Ebola vergleichen, SrdjanM. Natürlich versucht man, mit intensivmedizinischen Massnahmen Ebolapatienten supportiv zu unterstützen. Die Möglichkeiten sind trotzdem limitiert, auch unter diesen Bedingungen ist die Sterblichkeit bei >50%.

          • SrdjanM sagt:

            Aber, aber Herr Frey! Wenn damit die Mortalität von potenziellen 90% auf 50% gesenkt werden kann, also bei 1000 Fällen bis zu 400 Menschen mehr gerettet werden können, ist das keine gute moralische Begründung für einen Versuch?!
            Sehen Sie, es läuft schlussendlich darauf hinaus: ist ein Schweizer mehr wert als 100 Afrikaner?

          • seebueb sagt:

            @Frey
            Ja richtig, Grippe und Ebola sind nicht vergleichbar.

            Schliesslich verursacht die Grippe jedes Jahr weltweit Hunderttausende Tote, und trotzdem treffen wir idR keine besonderen Massnahmen. Ebola hingegen hat bisher insgesamt ein paar Tausend Tote verursacht, und die halbe westliche Welt verfällt in Panik.

            Das soll keineswegs heissen, dass Ebola ungefährlich sei. Aber viele wären gut beraten, bei der ganzen Sache wenigstens ein bisschen Augenmass anzuwenden. Humanitäre Hilfe in den Krankheitsgebieten ist das Mindeste, und natürlich sollen erkrankte Helfer zurückkehren dürfen.

          • Ralf Schrader sagt:

            Ein Afrikaner oder Eskimo ist genauso viel wert, wie ein Schweizer. Nur beendet man mit Lebenretten keine Epidemie, im Gegenteil, man verstärkt sie.
            Auf einen Geheilten kommen > 10 mal mehr Neuerkrankte, deshalb hört man mit Heilen dann auf, wenn es damit zu spät für die Bekämpfung der Epidemie ist. Das ist seit 6 Monaten der Fall. Ebola ist inzwischen ein politisches, kein medizinisches Problem mehr.

          • Martin Frey sagt:

            @SrdjanM: Die Mortalität bewegt sich in einem Bereich zwischen 60-90%. Es ist denkbar dass sie unter intensivmedizinischen Massnahmen etwas besser ist, wissen tun wir das aber nicht. Es gibt dazu schlicht keine Daten. Daher ist auch eine solche Milchbubenrechnung meines Erachtens müssig, wie auch Ihre Schlüsse.
            @seebueb: Man sollte die Begriffe Morbidität, Mortalität, Lethalität nicht vermengen. Natürlich sterben global sehr viel mehr Menschen an einer Influenza als an Ebola, und es liegt mir fern diese zu verniedlichen. Trotzdem ist Ebola als Krankheit für Betroffene von ganz anderem Kaliber.

        • Ralf Schrader sagt:

          SrdjanM. die Bekämpfung einer Epidemie, um welche es im Blog geht, ist etwas ganz anderes, als die Bekämpfung einer Krankheit. Die Ebola- Epidemie wäre vor 6 Monaten sehr leicht zu stoppen gewesen, dann wären Tausende Menschen gar nicht erst krank geworden. Das hat die Weltgemeinschaft versäumt. So beschrieb es der Entdecker des Ebola- Virus vor ein paar Tagen im einem Interview im TA.
          Jetzt lässt sich die Epidemie nur noch mit rigorosen Mitteln begrenzen, zu denen zählt auch das Inkaufnehmen von vielen weiteren Toten. In Europa, Amerika müsste man das genauso mache, wie in Afrika.

        • Ralf Schrader sagt:

          2/ Keine Epidemie, von Lepra bis AIDS wurden je mit medizinischen Mitteln bekämpft, kann mit medizinischen Mitteln bekämpft werden. Lepra und Cholera sind besiegt worden, weil Venedig den einlaufenden Seeleuten eine 42- tägige Quarantäne aufgezwungen hat. In der Zeit sind alle Erkrankten gestorben. Sie wären es auch an Land, hätten aber die Stadtbevölkerung angesteckt.
          Krankheiten bekämpft man medizinisch, Epidemien politisch mit dem Mitteln der Epidemiologie. Nur darüber schreibt mein Kollege und Politiker Gutzwiller und empfiehlt einen politisch und wissenschaftlich falschen Ansatz.

    • Linus Huber sagt:

      Ich stimme vollständig mit Ihnen überein. Herr Gutzwiller, als Arzt und „Gutmensch“ scheint jedoch in erster Linie an der internationalen Kooperation interessiert zu sein, sodass wir gleich bei jedem Unsinn der UN mitzumachen hätten. Er sollte es besser wissen und dementsprechend kommunizieren, anstatt zu versuchen die internationalen Organisationen, welche hauptsächlich nach der Pfeife der USA und EU tanzen, als das Mass aller Dinge hinzustellen.

      • Albert sagt:

        Was ist ein „Gutmensch“ für Sie und warum setzen Sie das Wort, das für Sie offenbar eine Invektive ist, hier ein? Und was sind dann SVPler – Bösmenschen? Schlechtmenschen? Diesen Eindruck allerdings könnte ich teilen.
        Und nun erklären Sie zu guter Letzt bitte, warum wir nicht helfen sollten – zumal die Entsandten Freiwillige wären.

        • Gerd Fehlbaum sagt:

          @Albert: Dies ist eine zu wichtige Angelegenheit, als sie via Parteisympathien zu diskutieren! Manchmal hat sogar die SVP recht, was mir zwar schwer fällt zuzugeben, aber ich bin unabhängig genug im Denken, um in einem solchen Fall mit der SVP einverstanden zu sein. So geht es wohl Vielen! Klar, dass eine Quarantäne der betroffenen Länder angebracht ist. Wann denn sonst? Oder hat man vor, solche Massnahmen im Zuge „politischer Korrektheit“ per se auszuschliessen? Wenn eh Wenige von dort in die Schweiz kommen, beträfe eine Quarantäne ja auch nur eine kleine Minderheit. Wozu also diese hofieren?

        • Guido Meier sagt:

          Was die SVP ist, geht aus dem Artikel doch hervor:
          – Sinnlos: „Forderung der SVP macht in dreifacher Hinsicht keinen Sinn“
          – gegen Asylanten – obwohl „nur wenige Asylsuchende“ aus der Epidemie-Region kommen
          – Kopf in den Sand „nicht zur Bekämpfung der Krankheit nach Afrika“
          – gegen die Schweiz „im ureigenen Interesse der Schweiz“
          – Wischi-Waschi-Widersprüche „Widerspruch zu ihrem eigenen Bundesrat und Verteidigungsminister Ueli Maurer“ sowie „Revision des Epidemiengesetzes ablehnte, schreit nun nach einem Massnahmenplan“

          Felix Gutzwiller ist ein Gutmensch, weil er da gut geschrieben hat…

    • Martin Frey sagt:

      Man kann keine antivirale Behandlung einsetzen wenn es eine solche noch nicht gibt, Hr. Schrader.

      • Ralf Schrader sagt:

        Das ist weder Thema des Blogs, noch meiner Kommentare. Wir sprechen von der Ebola- Epidemie, nicht der Krankheit Ebola.

        • Martin Frey sagt:

          „Die Krankheit Ebola wird von einem Virus verursacht und muss medizinisch, antiviral, behandelt werden.“ Dies war Ihr Statement, Hr. Schrader.

          • Ralf Schrader sagt:

            Daran ist ja auch nichts falsch und ob Medikamente existieren oder nicht, spielt für die Aussage keine Rolle.

  • Martin Frey sagt:

    Grundsätzlich hat Gutzwiller recht, die SVP-Vorschläge kommen nicht sehr durchdacht daher. Aber ich bin durchaus der Meinung dass man aus Europa keine direkten Flugverbindungen in die betroffenen Länder mehr anbieten sollte. Dies wäre bedeutend hilfreicher zur Eindämmung als zb. Thermoscanner am Flughafen auch wenn es kein 100% Schutz bedeuten würde. Ob die Armee in den betroffenen Gebieten etwas verloren hat bezweifle ich. Meines Erachtens sind CH-Sanitätseinheiten im Ggs. zb. zu denen der USA schlicht zuwenig gut. Dies ist der falsche Tummelplatz zum üben denn Ebola verzeiht keine Fehler.

    • Ralf Schrader sagt:

      100%- er Schutz ist nur die totale, weiträumige Isolierung aller Erkrankten und des Epidemiegebietes. Jeder Staat, der Helfer ein- oder Erkrankte, bzw. potentiell Angesteckte ausfliegt, handelt grob fahrlässig.
      Selbst wenn alle Erkrankten dabei sterben, die Epidemie wäre besiegt. Nur darum geht es, nicht um Medizin.

  • Gerd Fehlbaum sagt:

    Abgesehen davon, dass ich absolut KEINE Sympathie habe für die SVP (NULL!), bin ich trotzdem der Meinung, dass wir eher nicht Soldaten in die betroffenen Länder schicken sollten!
    1. Hat es vor Ort nicht genug Lastwagenfahrer?
    2. Das Risiko Rückkehrer mit Ebola zu kriegen ist konkret vorhanden.
    3. Und dann? Laut einem Interview mit dem Chefarzt des Basler Kantonsspitals hat es dort die Einrichtungen für EINEN Ebolapatienten.
    4. Dass es sich „nur“ um Freiwillige handelt, muss ja wohl kaum extra betont werden.
    5. Auch ein noch so humanitäres Land sollte zuerst an das eigene Volk denken, oder?

    • Cristian Canis sagt:

      1. Ratschläge erteilen und selber kein Risiko zu tragen ist höchst unliberal, Herr Gutzwiler. Gehen sie mit dem Besipiel voran, als Privatmann.
      2. Die Angst der Bevölkerung ist rational: eine noch unbehandelbare, hoch ansteckende, virale Krankheit. Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens ist zwar sehr klein, aber wenn sie eintritt ist der Schaden enorm (statistisch ein tail event, ein Black swann)
      3. Oberste Pflicht der Politik: Schutz der eigenen gesamten Bevölkerung. D.h. Quarantäne, cordonne sanitaire, Einschränkungen der Personenfreizügigkeit in und von den betroffenen Gebieten.

      • Guido Meier sagt:

        Man sollte für Leute die so denken, einen Kanton freimachen und dort können sie dann solange in Quarantäne bleiben wie sie wollen.
        Die Quarantäne würde dann auch vor Minaretten und vor Personenfreizügigkeit schützen.

    • seebueb sagt:

      Hauptsächlich kompetent, und entsprechend ausgerüstet, ist Genf und nicht Basel. Entsprechend würden allfällige Patienten auch in Genf behandelt werden.

  • Gustavmarxel sagt:

    ein- und ausreiseverbote gelten bei seuchenbekämpfungen als effektives mittel, so unpopulär sie auch erscheinen mögen. hier geraten bei herrn f.g. seine politischen ambitionen (wählerschaft) mit medizinischen fakten in konflikt. selbst journalisten kann, in der momentanen situation, unverantwortlichkeit vorgeworfen werden. berichterstattungen sollten gegenwärtig ausschliesslich über online-medien stattfinden, damit keine personen aus-bzw. einreisen müssen. falschverstandene menschlichkeit ist hier fatal

  • Hurni Ph. sagt:

    Vor Ebola muss man bei uns vermutlich keine Angst haben, vermutlich eher schon von den unfähigen Behörden! Der erste Ebolafall in der Schweiz und vorbei ist es dann mit der behördlichen Ruhe, analog dem Fuchs im Hühnerstall. Dann spielt in den Amtsstuben nur noch das Panikorchester.

  • Angst ist oft eine Folge mangelnder oder falscher Information. Den Forderungen der SVP sollte deshalb mit guter und breitgefächerter Information begegnet werden. Mit einer gross angelegten Kampagne von Fachleuten, die besser als bisher und in angemessener Weise auf die bestehenden Risiken aufmerksam machen, aber auf die gebetsmühlenartigen Anti-Angst-Beschwörungen verzichten – damit könnte Vertrauen geschaffen und der Angst ein Riegel geschoben werden.

    • Gerd Fehlbaum sagt:

      Angst ist eine der Grundlagen des Überlebens, Teil unserer Intelligenz.
      Die „breitgefächerten Informationen“ sind: Alle sind tendenziell RATLOS!
      Fachleute fragen? Klar, die haben ja klare Antworten…
      Mir scheint es eher eine Prestigesache zu sein, unter Ärzten, möglichst bald an Ebola Patienten rumzudoktern.
      Angst „einen Riegel vorzuschieben“…, macht Angst!

      • Dass Angst eine Funktion zu erfüllen hat und dass sie sogar überlebenswichtig sein kann, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber hier geht es um übertriebene Angst, um Panik, die uns quält und in unserer Handlungsfähigkeit blockiert. Diese Qualität von Angst ist destruktiv, deshalb wünsche ich sie weder Ihnen noch mir selber. Wenn ich sage, Informiertheit könne der Angst entgegenwirken, dann meine ich diese übertriebene Angst und ich spreche aus eigener Erfahrung. Aber Sie haben schon recht, was für mich gilt, muss nicht für jedermann gelten.

      • Rolf Bombach sagt:

        Angst ist keine intelligente, sondern eine instinktive Reaktion. Definitonsgemäss ist sie also eine „dumme“ Reaktion, wenngleich nicht generell unnütz. Doch dem Menschen ist auch (offenbar seltener als gedacht) Vernunft gegeben; der Sieg der Vernunft über den Instinkt wird als Zivilisation bezeichnet. Populisten versuchen durch Ansprechen der Instinkte die Vernunft auszuhebeln und schüren so z.B. die Fremdenfeindlichkeit bis hin zum Hass auf Andersdenkende und Andersgläubige. Und wie die Geschichte zeigt, kommen sie damit sehr weit, viel zu weit.

  • SrdjanM sagt:

    Die Schweiz hat die Mittel, das Wissen und die Freiwilligen um den Menschen in den betroffenen Gebieten zu helfen und so wenigstens einige vor dem Tod zu retten und den lokalen Hilfskräften bei der Eindämmung der Epidemie zu helfen.
    Aus dieser privilegierten Position resultiert Verantwortung gegenüber Hilfsbedürftigen.

    Natürlich ist dabei alles möglich zu unternehmen damit diese Helfer die Krankheit nicht mit nach Hause einschleppen. Aber nicht helfen ist verantwortungslos, gefährlich und egoistisch.
    Und werer weiss, irgendwann könnte die Schweiz auch Hilfe benötigen…

    • Martin Frey sagt:

      Völlig einverstanden, SrdjanM. Nur stellt sich die Frage, ob Sanitätseinheiten der Armee die richtige Hilfe vor Ort sind. Oder doch nicht Organisationen wie die MSF oder das Rote Kreuz, die diesbezüglich mehr Erfahrung haben?

      • SrdjanM sagt:

        Sicher, das wäre zu prüfen.
        Nur anderseits ist es ja gerade für eine Armee welche nicht sehr oft der Ernstfall erleben darf eine gute Erfahrung, oder nicht?

        • Ott sagt:

          So viel ich informiert bin, geht es um Logistik-Dienstleistungen, nicht um Sanitätspersonal. Ähnlich dem Einsatz in Sumatra nach dem Tsunami. Sprich unsere Helis transportieren Ärzte, Medikamente, Schutzanzüge (keine Kranken!) in die entlegensten Orte.

          • Lüthi sagt:

            Trotzdem wäre ich dafür, dass vor allem Armee-Instruktoren entsandt würden. Die haben uns damals in der RS ja von den Vorzügen einer der weltbesten ABC-Schutzanzüge zu überzeugen versucht. Nun könnten sie als Berufsmitglieder der weltbesten Armee Zeugnis davon ablegen.

        • Martin Frey sagt:

          Natürlich würde man so Erfahrungen sammeln, man kann es daher durchaus so sehen. Einer der Gründe für die wenig bestechenden Qualitäten der CH-Sanitätstruppen ist ja die mangelnde Erfahrung im Ernstfall. Nur wie gesagt, halte ich persönlich Ebola für ein wenig geeignetes Uebungsobjekt. Das Virus ist schlicht zu gefährlich. Es würde Tote geben, davon bin ich überzeugt. Selbst wenn die Einheiten ja nicht direkt an der „Ebolafront“ eingesetzt würden sondern primär logistisch. Zudem würden sich whs. nicht wahnsinnig viele Freiwillige finden lassen, denke ich.

    • Gerd Fehlbaum sagt:

      Also, NICHT helfen ist gefährlich… Wie denn DAS?
      Abgesehen davon: Wie hilft man (Schweizer Militär Lastwagenfahrer) nun wieder genau in einer solchen Lage?

      • seebueb sagt:

        Die Epidemie wird nicht einfach so eingedämmt. Die effizienteste Eindämmung besteht darin, den Leuten vor Ort auch im Falle einer Erkrankung einen Grund zum bleiben zu bieten, d.h. Behandlung. Sonst versuchen sie eh nur, dem zu entkommen, und falls ganze Völker „ausbrechen“, hilft keine wie auch immer durchgesetzte Quarantäne mehr. Wir sehen das sehr „schön“ im Mittelmeer mit den afrikanischen Flüchtlingen.

        Die Eindämmung liegt also in unserem ureigensten Interesse, und das heisst, dass auch aus einer egoistischen Perspektive heraus Helfer geschickt werden müssen.

  • Ott sagt:

    Wieso keine Quarantänemassnahmen innerhalb der Schweiz? Flüchtlinge, die ein Risiko darstellen, 21 Tage lang in Quarantäne zu setzen fände ich jetzt keine übertrieben unhumane Massnahme, jedenfalls wenn die Quarantäne-Unterkünfte einigermassen menschenwürdig sind.
    Das selbe für AdAs. Einheiten, die zurück kommen, könnten 21 Tage lang zum Debriefing, Erholung und eben Quarantäne in abgelegene Armee-Unterkünfte gebracht werden.
    Ich selber kann mir gut vorstellen, mich für den Einsatz zu melden, wenn es meine Funktion braucht. 21 Tage Quarantäne wäre mir wichtig, um meine Liebsten zu schützen.

  • Roland K. Moser sagt:

    Die Forderung der SVP macht sehr wohl Sinn, da es Asylbewerber aus den Ebola-Regionen gibt.
    Zudem stellt sich die Frage, wieso die schweizer Armee in Westafrika tätig sein soll, da es dazu die UNO-Truppen gbt.

  • Boris Rubi sagt:

    Zum Thema, ganz aktuell: laut FAZ hat man sich in New York entschlossen, alle zurückgekehrten Helfer und Ärzte einer Zwangsquarantäne zu unterstellen….
    Irgendwann leuchtet es jedem ein. Drei Wochen Isolation ist ein kleiner Preis um die Ausbreitung zu verhindern.

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