Überwinden wir das Klima der Angst!
Die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar war kein Betriebsunfall. Sie war lediglich ein Symptom einer grundsätzlichen Malaise der Schweizer Politik. Die Initiative hätte leicht abzuwehren sein müssen – nur die SVP befürwortete sie – doch die anderen Parteien versagten im Abstimmungskampf. Sie kamen nicht klar mit den vielbeschworenen «Ängsten der Bevölkerung», denn sie hatten selber Angst. Angst vor Veränderungen, Angst vor der Globalisierung und Angst vor der Angst ihrer Wähler.
Wir haben die Operation Libero mitgegründet. Nicht nur, um das Abstimmungsergebnis zu korrigieren und den Status quo vom 8. Februar wieder herzustellen, sondern um diese Grundstimmung der Angst zu durchbrechen. Die Operation Libero will aufzeigen, dass die etablierten politischen Kräfte uns mit der Angst die Zukunft verbauen. Zur Gewohnheit geworden ist ihnen die Angst unter anderem, weil sie so bequem ist – besonders die Angst der Wählerinnen und Wähler.
Komplexen Zusammenhängen kann man ausweichen. Und als Sündenböcke stehen Zuwanderer bereit.

Mit einfachen Feindbildern gegen komplexe Probleme: Einwanderer in einem Flüchtlingszenterum der spanischen Exklave Melilla. Foto: Keystone
Statt die Ursachen von Ängsten aufzuspüren, sucht die Politik bequeme Feindbilder. Die Mieten steigen? Der Zug ist zu voll? Dagegen sind siedlungs- und verkehrspolitische Vorschläge gefragt. Aber die sind kompliziert und unpopulär. So machen nun die etablierten Parteien die Zuwanderung für alle möglichen Probleme verantwortlich und benutzen sie, um ihre je eigenen Interessen zu bewirtschaften. Die Sorgen der Stimmbevölkerung, seien sie nun berechtigt oder nicht, werden auf Ausländerinnen und Ausländer umgelenkt und weitere Ängste geschürt. Die Politik kann dies gefahrlos tun. Denn Wählerverluste hat sie nicht zu befürchten, wenn sie diejenigen diskriminiert, die nicht hier geboren sind und im politischen Prozess keine Stimme haben.
Die Parteien geben vor, auf diese Weise die Leute ernst zu nehmen. Doch sie tun damit das Gegenteil: Sie trauen ihren Wählerinnen und Wählern nicht zu, Wirkungszusammenhänge zu verstehen, die komplizierter sind, als sie auf den ersten Blick scheinen und verkaufen sie damit eigentlich für dumm. Auch das ist bequem. Komplexen Zusammenhängen kann man ausweichen. Und als Sündenböcke stehen Zuwanderer bereit.
Aber die Migrationspolitik ist nicht das einzige Feld, in dem sich diese Bequemlichkeit in Angst breit gemacht hat. Noch fataler könnte sie in der Europapolitik wirken: Um alle Optionen zu kennen und eine freie, informierte Entscheidung zu treffen, müsste die Politik erörtern, welche Probleme der bilaterale Weg nicht lösen konnte und was sich eigentlich genau ändern würde im Fall eines Beitritts.Doch die etablierten Parteien – und nicht nur die Nationalromantiker unter ihnen – stellen die EU lieber als Schreckgespenst hin, als Negativschablone, um sich gegenseitig der Schweizer Überlegenheit zu vergewissern. So lassen sich Probleme verdrängen und dringende Fragen aufschieben. Doch der Preis für diesen Aufschub sind Denkverbote und sie bedeuten den Verzicht darauf, unsere Zukunft zu gestalten.
Die Malaise der Politik, die zum 9. Februar geführt hat, geht aber tiefer als Komplexitätsverweigerung und Angstbewirtschaftung. Die etablierten Parteien haben Angst vor Veränderungen – sei es die Zuwanderung, die Globalisierung oder die europäische Annäherung. Es ist viel einfacher, die Vergangenheit anzupreisen und so Geborgenheit vorzugaukeln. Die Schweiz ist international vernetzt wie kaum ein anderes Land und profitiert stark von der Globalisierung. Unsere Wirtschaft ist die wettbewerbsfähigste und innovativste der Welt – man würde es kaum ahnen, hörte man nur auf die etablierten Parteien: Sie warnen vor Lohndumping, Zuwanderung in die Sozialsysteme, Verdrängung von Schweizer Arbeitnehmern. Deshalb richten sie sich an der Vergangenheit aus und versuchen, tatsächliche Entwicklungen zu negieren.
Hier setzt die Operation Libero an. Wir erkennen in einer sich rasch ändernden Welt eine grosse Chance: Für unseren Wohlstand und als Grundlage für unseren weiteren Erfolg. In der Zukunft werden wir leben und wir wollen sie mitgestalten – und das fordern wir auch von den etablierten Parteien. Überwinden wir das Klima der Angst, die Obsession mit einer Vergangenheit, die es so nie gab und seien wir zuversichtlich: Wenn wir die Schweiz gestalten statt sie zu konservieren, dann hat sie ihre besten Zeiten noch vor sich!
Dominik Elser und Flavia Kleiner sind das Co-Präsidium der Operation Libero. Flavia (23) studiert in Fribourg Zeitgeschichte und Rechtswissenschaft und Dominik (27) arbeitet an der Uni Bern als Assistent im Staatsrecht.
55 Kommentare zu «Überwinden wir das Klima der Angst!»
Bravo, auf solche Worte haben viele Schweizer gewartet. Hoffentlich wird mehr daraus, es wäre der Schweiz zu gönnen.
Endlich reagiert eine Gruppierung, legt die Angst ab und ist offensichtlich bereit, die offene, demokratische und unabhängige Schweiz in Brüssel mit Selbstvertrauen, Durchsetzungsvermögen und erhobenem Kopf zu vertreten. Auf diese Weise wird es möglich sein, die Freizügigkeit im Sinne der vom Volk beschlossenen Masseneinwanderungsinitiative zu ändern. Das braucht Kraft und Wille, und wenn so junge Leute so verfahren wollen, ist das nur zu begrüssen.
Gute Argumente. Aber ich will aus Prinzip nicht in die EU und ich habe meine ganz persönlichen Gründe.
@Balazs: Wenn das ‚Prinzip‘ herrscht, bleibt der Verstand meistens aussen vor !
@Bitterlin: Damit meinen Sie sicherlich das Prinzip, dass jede Beschränkung auf jeden Fall fremdenfeindlich und rassistisch ist und nur von einem angsterfüllten und hetzenden Wutbürger stammen kann?!
Nein Thomas. Gegen die fremdenfeindliche EU, die Afrikaner aussperrt und ertrinken lässt, Australiern und Amerikanern der freie EU-Arbeitsmarkt verbaut, Inder diskriminiert und Andersdenkende (Politiker) und (Bürger) verunglimpft. Sie sehen, ich bin weltoffen und dazu brauche ich eine EUDSSR nicht sondern eine stabile, glaubwürdige und soziale Weltgemeinschaft und die baut man meistens im Herzen auf und nicht Dank einem Rompuy oder Barrosso.
Wesshalb sollte die EU Fremdenfeindlich sein ? Die PFZ hat nur innerhalb der EU ihre Gültigkeit ! Zudem kann und ist die EU nicht für einen anderen Kontinent verantwortlich sein , bei welchen deren Regierungen nicht Willens oder nicht Fähig sind für das Wohlergehen ihrer eigenen Bevölkerung zu sorgen . Wenn schon müssen Sie auch Russland und China anprangern , welche absolut keine Flüchtlinge aus Afrika aufnehmen , gleichzeitig jedoch zum reinen Eigenprofit und Nutzen viel in den Afrikanischen Staaten investieren .
Das Bollwerk EU ist ein Machtplayer und alles andere als weltoffen. Gegen innen hat sie zentralistisch – diktatorische Züge welche mit meiner Auffassung von liberal nichts zu tun haben. Es ist offenbar, dass sie die Regionen Europas immer mehr gegeneinender aufbringen wird und radikalen Kräften Auftrieb gibt. Dies erfüllt mich mit grosser Sorge, dazu stehe ich.
Die meisten kommen hierher weil sie sich mit dem Nachbarn oder dem anderen Stamm nebendran nicht vertragen. Wir sollen dann mit 50 verschiedenen „Stämmen“ sorry Kulturen klar kommen? Wie bringen sie denen bei dass es hier noch mehr verschiedene hat? Evtl. Ihr Nachbar Stamm auch hier ist?
Wie kommen Sie denn auf diese Idee? Fast alle kommen doch hierher, weil sie sich grössere Chancen auf finanziellen Erfolg erhoffen. Eine nachvollziehbare Motivation, die Schweizer genau so haben. Schauen Sie mal, wieviele Nicht-Zürcher in Zürich leben.
Es ist imme sehr einfach, den Andersdenkenden und Entscheidenden Angst zuunterstellen. Den beiden Studis täte es gut erst einmal in die reale Arbeitswelt einzutauchen. Genau wie die PolitikerInnen lassen sie in erster Linie wunderschöne Sprüche vom Stapel. Auch sie haben keine Lösung wie z.B. jene Menschen – schon da oder noch zuwandernd – die eine ungenügende Bildung und keine Ausbildung haben und unserer Sprache nicht mächtig sind in Zukunft ihren Lebensunterhalt selber bestreiten sollen. Arbeitsplätze für Ungelernte sind schon lange in den Osten oder nach Asien verschwunden.
Na ja, alles hat die Schweiz nicht falsch gemacht, um als Wettbewerbsfähigste Wirtschaft zu gelten! Aber ich stimme zu, dass wir in den letzten Jahren eine Flut von Gesetzen und Vorschriften angenommen haben, welche von Kreisen stammen die gerne die Freiheit und Selbstverantwortung des Bürgers predigen! Die etablierten bürgerlichen Kräfte wie FDP und SVP haben sich vom Freisinnigen Gedankengut verabschiedet und setzen auf mehr Staatliche Bevormundung des Bürgers!
Schöne Worthülsen werden da gepredigt! Internationale Erfahrung vorwiegend durch Ferien im Südtirol?
Das hat nichts mit Angst zu tun, wenn ich mir nicht den +- EU höchsten Ausländeranteil wünsche, mehr Hochdeutsch als CH-Deutsch vernehme in den Bergen, mich mit 100-Plus Mitbewerbern bei Kaderstellen rumschlagen muss, Tausende männliche Eritreer durchfüttern möchte, mit ständig steigenden Miet- und Hauspreisen (Nachfrage) konfrontiert werde, ÖV und Strassennetz verstopft sind, Landschaft zugebaut wird, Sozialkosten stark steigen, etc.
Wir müssen uns smart & intelligent entwickeln!
Sie haben klar ausgedrückt, Flavia und Dominik. Allerdings scheinen Sie die EU-skeptischen Mitbürger unseres Landes zu unterschätzen. Mit den Begriffen „Angst, Komplexität“ unterstellen Sie implizit vielen Menschen mangelnde Kenntnisse über Europa. Europa ist aber nicht die EU! Wir sind ein weltoffenes Land, sprachgewandt und mit fremden Kulturen vertraut; verglichen mit anderen Nationen, zB den USA, in grossem Mass. Das Europa, das sich jetzt ausprägt, ist eines der Eliten. Für den Mittelstand ist dieses keine Perspektive, ein ungesteuertes Wachstum macht sie zu Verlierern.
Operation Libero schreibt mit Herzblut und Engagement! Sie zeichnet eine Vision einer gerechten und solidarischen Schweiz. Ihre Argumente basieren nicht auf Sachverhalten, sondern auf Mutmassungen, einseitigen Interpretationen und dem kindlichen Wunsch, die Welt gemäss eigenen Vorstellungen zurechtzubiegen. Dazu genügen ein paar Versatzstücke aus der Klassenkampfrethorik wie „Nationalromantiker“ oder pseudointellektuelles Gelaber von „Komplexitätsverweigerung und Angstbewirtschaftung“. Visionen von Leuten ohne Verantwortung und Lebenserfahrung, ausgehalen von Papa und dem Staat. Naiv.
Ausgezeichneter Kommentar.
andersendenkenden einfach mal so NAIV zu unterstellen ist genau so wie sie diese beiden jungen Menschen bezeichnet haben. Aber wie immer … was nicht auf SVP-Linie ist wird per se denunziert und niedergemacht.
Die beiden Verfasser dieses Blog behaupten einerseits, dass die etablierten Parteien ihre Wählenden nicht ernst nehmen und sie als dumm verkaufen. Gleichzeitig wollen diese beiden aber einen vom Volk gefällten Entscheid rückgängig machen. Wer nimmt denn nun hier das Volk nicht ernst?
Sie nehmen das Volk ernst, sie behaupten nur, dass der Wähler mit einer Pistole an der Schläfe abstimmen musste. Oder anders gesagt: würden vorab nicht solche Ängste beackert werden, dann gäbe es evtl. ein ganz anderes Abstimmungsergebnis.
Ich freue mich, dass hier so optimistisch und offen gedacht wird. Aber: der Absturz in die Realität wird dann kommen, wenn trotz Studium ausländische Job-Bewerber vorgezogen werden und die Steuerrechnungen ständig höhere Zahlen enthalten. Nicht Angst bewegt einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung, sondern der Blick auf eine Realität, die unser Land als Selbstbedienungs-Laden sieht. Die viel zitierte Offenheit ist meist nur Naivität!
Danke für diesen sehr guten Artikel! Wenn es nur mehr so differenzierte Diskussionen und Artikel gäbe, die der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Aber stattdessen ist heutzutage mehr und mehr schwarz-weiss Denken und Schubladisieren en vogue und findet viele Leser.
Wenn diese Leute die Zukunft der Schweiz repräsentieren, dann wird es uns grottenschlecht gehen..Die sind ja noch schlimmer als der heutige Bundesrat.
Keine Sorgen Herr Brun, dieses Programm ist ein reines Minderheitenprogramm!
Die kommen am Schluss auch an der Realität nicht vorbei, z.B. EU, der € ist eine Währung im freien Fall, dies kann man nicht negieren.
Oder wenn die Zuwanderung so weitergeht, braucht es entweder mehr Verkehrsinfrastruktur oder mehr Wohnungen in Zentren, beides Kostet, insbesondere wenn jeder noch sein Familienmodell leben kann/soll, die Frau arbeitet in Genf der
Mann in Rohrschach wo sollen diese „gemeinsam“ wohnen?
Man kann schlafen, von denen hat doch Keiner einen vernünftigen Beruf, Juristen und Politologen!
Vornehmlich heisse Luft, was da produziert wird. Die wirklich brennenden Probleme (Beschäftigung, Demografie, Altersvorsorge, etc.) werden weiter totgeschwiegen. Man setzt einfach die Rosa Brille auf und die Party soll munter weitergehen. Immerhin hat man schon mal die erste Erkenntnisstufe erreicht und lässt die braune Keule weg. Der 3-jahres-Timer für die Guillotine läuft…
Warum also wird immer wieder „Komplexität“ als Problem beschworen, um den Normalbürger weiss zu machen er verstehe nichts? Nicht mal Anwälte durchschauen „komplexe Themen“. Und zwar schlicht und einfach, weil in einer so stark vernetzten Welt es uns gar nicht erlaubt alle Eventualitäten abzudecken. Aber wir Menschen lieben nun mal die Kausalität…
Nicht falsch verstehen. Es gibt Leute die wirklich nicht schlau genug sind zu verstehen was eine Abstimmung verändert. Mich stört aber, dass gewisse Kreise behaupten, sie würden auf Grund ihrer Bildung alles genau vorhersehen können…
will sich da jemand politisch positionieren, hat da jemand ambitionen auf einen parlamentssitz, riecht da jemand den süssen honig der bundesgelder, denkt da jemand an eine positionierung in der verwaltung nach? natürlich legitim, wäre einfach ehrlich man würde mal genau sagen aus welcher politischen ecke man kommt (kann man vermuten) was das ziel ist und wie man’s erreichen will. und bitteschön: was ist komplexitätsverweigerung? da bin ich wohl zuwenig libero im kopf. nun ja, in diesem alter ist gibt’s ein naivitätsbonus. kann man nicht ernst nehmen.
Operation Libero ist eine gute Sache – und man kann nur hoffen, dass möglichst viele solche Initiativen entstehen, damit einmal die Diskussion vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Es ist höchste Zeit, dass der üblen Hetze der Rechtsnationalisten gegen Ausländer, Muslime, Deutsche, EU und andere Sündenböcke Einhalt geboten wird. Man kann es ja kaum glauben, da haben diese Hassprediger nichts Besseres zu tun, als das Verbot für den Bau von Minaretten in die Verfassung zu schreiben. Mitten in Europa. Hinterste Provinz. Ekelhaft.
Nur gut dass die Bäume dieser Linksorientierten Politik nicht in den Himmel wachsen . Die Behauptung dass die Schweiz sich Fremdenfeindlich gegenüber verschiedenen Gruppierungen verhalte , ist nur eine versuchte Unterstellung von Links – Grün . Wenn dem so wäre , hätten wir niemals EU weit den höchsten Ausländeranteil . Die Bewegung Libero würde sich besser für eine selbstbewusste , unabhängige und souveräne Schweiz einsetzen , anstatt sich dem Diktat von Brüssel zu unterwerfen !
neben den Links-Grünen .. von denen Sie offenslichtlich so viel halten .. und der RechtsFront SVP gibt es auch noch die Mitte, liberal denkende Menschen die langsam aber sicher genug haben von dieser RECHTS-LINKS Geschichte. Denunzieren Sie bitte nicht gleich andere sofort als LINKS wenn Sie deren Gesinnung nicht kennen.
Auf den Punkt gebracht! Angstmacherei – aus psychologischer Sicht die emotionale Ebene – schaltet das Denken – die rationale Ebene aus. Es kann doch nicht sein, dass so weit entwickelte Wesen wie die Spezies Mensch sich auf dieser emotionalen Ebene leiten lässt wenn es um Politik geht – müsste man meinen. Darum ist jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger gefordert, sich bewusst auf rationaler Ebene mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Im guten Alter von 18 Jahren sollten wir alle ein bisschen emotionale Kontrolle beweisen!
Und wo sind die konkreten Lösungsvorschläge?
Zum Beispiel zur Zuwanderung:
Es kommen immer mehr Leute in die Schweiz, als weggehen. Wird das nicht reguliert, so hält dieser Zustand an, bis wir oder das Umland das gleiche Niveau an Lebensqualität erreicht haben. Entweder steigert sich das Umland oder wir verlieren.
Mehr Leute müssen auch irgendwo wohnen. Da die Baufläche begrenzt ist, muss in die Höhe gebaut oder verdichtet gebaut werden. Sonst geht es zu Lasten der Natur.
Aber nicht alle wollen in einem Hühnerkäfig wohnen (auch die Zugezogenen nicht).
Sie beziehen sich hier ganz offenbar auf das ausserhalb der CH ansonsten unbekannte Phänomen des Dichtestress. Ich möchte und kann Sie beruhigen: Deutschland 226 Einwohner/km², Österreich 101 Einwohner/km², Schweiz 196 Einwohner/km², Belgien 362 Einwohner/km². Quelle Wikipedia, wo Sie die exorbitante Zahl für Manhattan nachgooglen dürfen.
Herr Effenmann. Klar, 41’000 km2 geteilt durch 8,1 Millionen ergibt 200 / pro km2. Ja es gibt gaaaanz viel Bauland auf der Eigernordwand, auch den Zurichsee könnte man wunderbar zuschütten. Wie herrlich gibt doch Wikipedia die richtigen Antworten…
Eigentlich erwarte ich eine solche Grundeinstellung insbesondere vom Bundesrat, statt uns einfach mit Fremdenfeindlichkeit zu beschimpfen. Leider lassen uns aber auch hier die Verfasser im Regen stehen, denn die einzige klare Aussage im Artikel ist auch nur, das Resultat vom 9.2. muss rückgängig gemacht werden. Angst? Angst habe ich nicht. Ich will nur unseren Nachkommen kein Scherbenhaufen hinterlassen. Ist es denn komplett falsch, auch an seine Nachkommen zu denken, so wie das unsere Vorfahren getan haben?
Aktuell sind einige Artikel und Interviews zu den Äusserungen von Bundesrätin Sommaruga zur Ecopop-Initiative online. Der „Mainstream“ der Kommentare hierzu zeigt eine grosse Wut offenbar wirtschaftlich Benachteiligter gegenüber den „Mehrbesseren“, zu denen auch die Bundesrätin gezählt wird. Es scheint eines zu belegen: Die Benachteiligten scheinen sich soziale Besserstellung nur noch über den Weg des Ausschlusses von Personen mit einem schwächeren rechtlichen (sprich: Ausländer-)Status vorstellen zu können.
Da liegen Sie falsch, Herr Dikenmann. Die Interpretation des seit 9.2. neuen Art. 121a BV im Sinne eines INLÄNDERVORRANGS ist nun seit Monaten unbestritten. Der Gesetzgeber hat wegen Art. 190 BV in der Schweiz einen sehr weitgehenden Interpretationsspielraum. Es wird also keinen eigentlichen Vorrang von „Schweizer Bürgern“ geben, obwohl das wortwörtlich in Art. 121a BV steht – mit der impliziten Ausnahme, dass Auslandschweizer jederzeit in die Schweiz zurück kommen können. Da sind sie aber schon heute bevorzugt, weil Ausländer einen Arbeitsvertrag benötigen, um sich neu hier niederzulassen.
Die These, der Vorrang für Schweizerinnen und Schweizer im Sinne von Art. 121a Abs.3 BV erstrecke sich auf in der Schweiz wohnhafte Personen (unter Einschluss der Ausländerinnen und Ausländer), ist mir zwar bekannt. Bei meinem Kommentar ging es mir allerdings nicht um die Umsetzung der MEI sondern um die drohende Annahme von Ecopop. Art. 73a Abs. 2 BV gemäss Initiativtext: Die ständige Wohnbevölkerung darf … nicht um 0,2% pro Jahr wachsen. Da könnten wir uns dann Feinheiten der Auslegung von Art. 121a Abs. 3 BV sparen.
Schweizer
Die „Feinheiten der Auslegung“ bezüglich Inländervorrang sind kein Detail. Wenn Sie so wollen, „schützen“ wir mit dieser Auslegung die Ausländer, die hier sind, mit. Ecopop – die ich ablehne – wäre übrigens wolhl angenommen worden, wenn wir zuerst darüber abgestimmt hätten. Die MEI setzt wenigstens keine starre Limite, insofern ist sie das kleinere Übel. Ein Übel ist auch sie, weil es wäre in der Tat besser gewesen, wenn sie nicht notwendig geworden wäre. Dass die Arbeitgeber alleine darüber entscheiden dürfen, wer einwandert, ist aber ganz offensichtlich derzeit nicht mehr mehrheitsfähig.
Die von Ihnen erwähnte Auslegung will ich nicht kleinreden. Sollte es überhaupt zu Verhandlungen der Schweiz mit der EU zum FZA (SR 0.142.112.681) kommen, werden die Unterhändler der Schweiz die EU davon zu überzeugen haben, dass alles, was in Umsetzung der MEI vom Parlament beschlossen ist, den Grundsatz der Freizügigkeit im EWR nicht verletzt. Wenn nicht, kann ev. nach Art. 14 Ziff. 2 FZA bei schwerwiegenden wirtschaftlichen oder sozialen Problemen auf Ersuchen einer Vertragspartei ein Gemischter Ausschuss geeignete Abhilfemassnahmen prüfen. „Schwerwiegend“ : Ein unbestimmter Rechtsbegriff.
Was für realitätsfremde Studis!!
Die etablierten Parteien haben die Augen verschlossen vor Lohndumping, Zuwanderung in die Sozialsysteme, Verdrängung von Schweizer Arbeitnehmern! Deshalb kam es erst zur MEI und und deren Annahme! Hätten diese die Anzeichen / Bedürfnisse der Bevölkerung rechtzeitig erkannt, dann hätten diese entsprechend Gegensteuer geben können.
Was ein EU Beitritt bewirkt, kann man problemlos an den EU Ländern sehen. Nein, danke!!!!!!!
“ Deshalb kam es erst zur MEI und und deren Annahme!“ Wäre es dann nicht einfacher gewesen, die schlechtzahlenden und ausländische Arbeitskräfte bevorzugenden/in den Arbeitsmarkt holenden Chefs des Landes zu verweisen (anstatt die benötigten Arbeiter, die zugegeben auch Platz und Ressourcen verbrauchen, den Zutritt zu verweigern)?
WAS Libero will ist nun einigermassen klar.
Mich würde aber das WIE noch viel mehr interessieren. Erst das wird zeigen ob Libero ernstgenommen werden kann oder nicht, mit Zielen und Idealen ist es nicht getan.
Ob diese beiden jungen Studenten den Unterschied zwischen Angst und sich sorgen kennen? Habe den Eindruck es sind einfach 2 mehr die die Sorgen der breiten Bevölkerung nicht ernst nehmen. Dann einfach nicht wundern wenn’s am 30.11. nicht so rauskommt, wie gewünscht…
Sie nehmen diese Sorgen/Ängste ja ernst, sehr ernst sogar. So ernst, dass sie ihren Ursachen auf den Grund gehen wollen. Und sie kommen zum Schluss, dass diese „eingeredet“ sind.
Sie behaupten damit weder dass diese Menschen dumm sind, noch dass sie selber schuld seien. Es ist ein ganz normaler, menschlicher, psychologischer Prozess. Ganze Völker werden so in Unterdrückung gehalten. Ich will nicht behaupten, dass es in der Schweiz schon wirklich dramatische Züge angenommen hätte, aber: Wehret denn Anfängen!
In den Medien wird ja kaum was anderes so stark geschürt wie Angst. Angst vor dem Klimawandel, Angst vor der Zubetonierung der Schweiz, Angst vor sozialem Kahlschlag, Angst für Minderheiten diskriminiert zu werden, Angst vor Isolierung der Schweiz, usw. Dabei wird immer übertrieben. So muss man sich nicht wundern wenn die Bürger Angst haben. Auf der andern Seite ist das, was man wirklich sieht: mehr Stau auf den Autobahnen, steigende Wohnkosten, explodierende Sozialkosten, wuchernder öffentlicher Sektor. Aufgrund dessen entscheidet der Stimmberechtigte.
Die Aussagen sind schlicht falsch: Der CH Bürger profitiert sicher nicht von der Globalisierung; wenn man sagt die CH tut dies, dann meint man das internationale Kapital, denn die profitierenden und die Politik bestimmenden Multis und Banken sind gemeint. Sinn und Zweck der Globalisierung ist nichts anderes als die Entsorgung der den Profit hindernden Nationalstaaten samt ihrer Bevölkerung zwecks Maximierung der leistungslosen Besitzeinkommen (Zins, Grundrente, Profit) zulasten der Lohnquote. Diesen Prozess überleben nur die grossen Machtblöcke wie USA, China, Russland.
Habe soeben Frau Kleiner am Radio gehört und über soviel gutbürgerliche Naivität gestaunt. Aber warum sollen nicht nur unsere Castingshows und die selbsternannten Designer aller Länder die Welt neu erfinden, indem sie einfach die alten Schriften, Filme und Kataloge plündern und uns den eigenen Mix als neue eigenständige Ideen verkaufen.
Frau Kleiner findet Ihr Studium spannend, interessant und bereut nicht, es selbst gewählt zu haben. Hoffentlich findet Sie den Einstieg ins Erwerbsleben samt allen Folgen, auf die Sie in der Schule nicht vorbereitet wurde, ebenso.
Hier wird einmal mehr insinuiert, irgendwelche diffusen Ängste hätten uns tumbes Stimmvolk zum Ja am 9. Februar verführt. Dem ist nicht so. Bei vollem Bewusstsein auch für die möglichen Folgen und angesichts einer irrsinnigen Zuwanderung von jährlich 80000 Menschen, was logischerweise einen immensen Kraftaufwand für Infrastruktur und Umwelt bedeutet, kam das Ja zustande. Dies trotz der geballten millionenschweren Gegenpropaganda und Angstmacherei durch Wirtschaft, Politik und Medien.
Flavia Kleiner war Gast im Tagesgespräch Radio DRS1: Sie sagt, sie sei wirtschaftsfreundlich. Sie will die Türen weit für alle Einwanderer öffnen. Dass diese 85‘000 Zuzüger pro Jahr Wohnungen und Platz brauchen, begreift sie nicht! Sie beklagt die hohen Mieten. Ein Widerspruch! Dass ältere Arbeitnehmer ihre Jobs verlieren, stört sie nicht.Sie tadelt die Aelteren generell, dabei haben diese die teure Ausbildung der Jungen mitfinanziert! Sie will eine Umverteilung von Geld! Situierte Leute sollen mehr für den öffentlichen Verkehr bezahlen.Fazit: Sie hat keine Ahnung von Wirtschaft und Politik!
Oft geht es gar nicht um Ängste, sondern um Empörung und Zorn über Missstände und über die fehlende Bodenhaftung der Classe Politique.
Das Tagesgespräch auf SRF1 mit Frau Kleiner hat mich beeindruckt. Ich finde es toll, dass sich junge Leute Wirtschaftsfreundlich geben, neue Ideen einbringen! Nicht immer das linke Geklöne, der Staat solle sich mehr kümmern um das Leben des Bürgers, sondern mal Vorschläge von Bürgern welche das Leben selber gestalten wollen! Super! Weiter so!
Wir haben da wohl zwei unterschiedliche Tagesgespräche gehört.
Ich fand die Ideen oft naiv. Das einzige Schlagwort das mir geblieben ist war „Chancenland Schweiz“. Man könnte meinen, dass dieses Land aktuell chancenlos ist, und kein Mensch will hierherkommen, in eine der besten Volkswirtschaften der Welt!
Und oft hat die Moderatorin Frau Kleinert vorgeworfen, dass „ihre“ Ideen auch schon von etablierten Parteien gekommen sind (also nicht NEU sind, sondern ALT). Ausserdem war die Moderatorin von Frau Kleinert eher genervt und gleichzeitig Unter- und Überfordert war (so zumindest mein Eindruck).
Wenn ein Betrieb Ausländer bevorzugt, ist der entweder besser geeignet oder hat einen strukturellen Vorteil, sei es tieferer Lohn oder weniger Lohnnebenkosten. Das ist ein Schweiz-eigenes Problem und daher auch hier im Land zu lösen.
Wenn hier alles teurer wird, Wohnungen und Häuser Mondpreise haben, hat das mit mangelnder Strukturierung des hiesigen Marktes zu tun: ein Schweiz-eigenes Problem.
Wenn dem Land der Verkehrsinfarkt droht, fehlt ein Mangel an Steuerung von Verkehrsströmen, Steuerung der Firmenniederlassungen, ergo auch ein Schweiz-eigenes Problem.
„Hattu Problem? – Muttu lösen!
Meine kleine Firma in Lausanne ist eine Realiät. Das Arbeitsklima auf dem Bau hat sich schwer negativ modifiziert. Ob sicherheit f!ur unsere Maschinen oder auch Mitarbeitern (raub und agressivität) als auch Preisdumping und arbeitsqualität, seit etwa 5 Jahren ist der Stress riesig gerworden. Nein, wir haben keine Angst. Wir arbeiten uns zu tode. Meine Toleranz hat sich seit meiner jungend verändert. Er ist gut die Augen zu öffnen um die Probleme zu nennen. Und diese haben wirklich nicht mit Angst zu tun. Dies ist lächerlich und schlussendlich undezent. Bitte entschuldigen Sie mein deutsch
In meiner Firma, 10 Person, hatte ich 2 x Ausländer mit Flüchtlings Status gehabt das Erste und das Letzte mal! Es war nicht genug damit das Sie par tout nicht unsere Sprache erlernen wollten, nein Sie transportierten auch noch Material ab ohne etwas zu sagen, deshalb kommt von mir ein ganz klares JA zur Ecopop. Meiner Meinung nach kann mir unser BR gestohlen bleiben mit seinen komischen Entscheide und Frau Somaruga kann ferne die Asylanten bei sich zu Hause unterbringen, aber nicht auf Kosten des Volkes.