Primatenversuche in der Forschung – ein Gedankenanstoss

Neurobiologen der ETH und Universität Zürich reichen ein Gesuch zur Durchführung von Tierversuchen ein. An sich wäre das nichts Aussergewöhnliches, würde es sich bei den Tieren nicht um Makaken handeln und wäre da nicht der Umstand, dass an den beiden Hochschulen seit Jahren keine invasiven Experimente an Primaten mehr durchgeführt wurden. Als der «Tages-Anzeiger» am Freitag der letzten Woche über die geplanten Versuche berichtete, blieben die negativen Kommentare erwartungsgemäss nicht aus. Und trotzdem erstaunt die Heftigkeit der Reaktionen.

Zwar stellen sich in der Tat schwierige Fragen in Bezug auf die ethische Vertretbarkeit solcher Experimente, sodass eine öffentliche Diskussion durchaus berechtigt ist. Empörung allein reicht als Grundlage aber nicht aus; für einen seriösen Diskurs müssten vielmehr die folgenden drei Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Erstens sollten wir uns klarmachen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse überhaupt gewonnen werden und was wir davon erwarten dürfen.
  • Zweitens müssten die Kritiker von Affenversuchen konsequenterweise auf all jene Therapien verzichten, welche dank Primatenexperimenten entstanden sind oder noch entstehen werden. Alles andere wäre heuchlerisch.
  • Drittens sollten wir nicht nur über tierexperimentelle Forschung reden, sondern allgemein unseren Umgang mit Tieren hinterfragen. Denn die meisten Tiere sterben nicht im Namen der Wissenschaft, sondern um unseren Hunger nach Fleisch zu stillen.

«Praxisrelevante Forschung» ohne Grundlagenforschung ist absurd.

Makakenweibchen an der Uni Irchel in Zürich. Foto: Giorgia Müller

Makakenweibchen an der Uni Irchel in Zürich. Foto: Giorgia Müller

In der Debatte um Tierversuche wird gerne eine künstliche Trennlinie gezogen zwischen angewandter Forschung einerseits und Grundlagenforschung andererseits. Angewandte Forschung, so sagt man sich, bringe dem Menschen einen direkten Nutzen – also nimmt man auch das Leid der Versuchstiere in Kauf. «Praxisrelevanz» lautet das Schlagwort. Aber praxisrelevante Forschung ohne Grundlagenforschung ist wie Kochen ohne Zutaten oder Schriftstellerei ohne Kenntnisse des Alphabets – absurd.

Natürlich: Nicht jeder, der des Schreibens mächtig ist, schafft damit ein Meisterwerk. Genauso wenig resultiert aus jedem Tierversuch ein direkter Nutzen für den Menschen. Trotzdem sind solche Experimente nicht nutzlos, schaffen sie doch überhaupt erst die Voraussetzungen, um neue Therapien oder Medikamente zu entwickeln.

Denn medizinische Wunder gibt es nicht. Die Tätigkeit klinischer Forscher baut auf der Arbeit von unzähligen anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf, die Versuche in Zellkulturen, Reagenzgläsern, Computersimulationen und eben auch an Tieren durchgeführt haben.

Es ist ein steiniger Weg vom ersten Experiment im Labor bis zur Behandlung im Krankenhaus, doch solange in unserer Gesellschaft der Wunsch nach neuen Therapien besteht, bleibt uns wohl keine andere Wahl, als diesen Weg zu beschreiten. Wir können schliesslich nicht zum Mond fliegen, ohne uns vorher über die Gesetze der Schwerkraft im Klaren zu sein, und genauso wenig können wir Alzheimer heilen, wenn wir unser Gehirn nicht verstehen.

Selbstverständlich dürfen wir uns als Gesellschaft trotzdem für ein Verbot von Affenversuchen aussprechen – und sei der Nutzen für die Forschung noch so gross. Wenn deswegen aber immer mehr Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ins Ausland ausweichen, sollten wir dann nicht auch auf allfällige Therapien verzichten, welche dort dank Affenexperimenten entwickelt werden? Wer von uns wäre in einer Notsituation tatsächlich dazu bereit?

Dank ihrer grossen Ähnlichkeit zu uns Menschen sind Affen in der Forschung von grosser Bedeutung; allein Makaken dienen als Modell für mehr als 70 Infektionskrankheiten. Bei der Entwicklung der Polio-Impfung und des HIV-Medikaments Tenofovir sowie bei der verzweifelten Suche nach einem Ebola-Impfstoff kamen bzw. kommen Affen zum Einsatz. Und auch bei der Behandlung von Parkinson, Schlaganfällen und vielleicht bald auch Querschnittlähmungen profitieren Patienten von Versuchen an Affen.

Affenexperimente finden sich überdies auch hinter Projekten, die auf den ersten Blick als mögliche Alternativen zu Tierversuchen erscheinen. So sind beim Human Brain Project, bei dem das menschliche Gehirn im Computer modelliert werden soll, zahlreiche Experimente mit Tieren vorgesehen – inklusive Makaken.

Trotz der grossen Bedeutung von Tierversuchen für Wissenschaft und Medizin sprechen sich 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung dagegen aus. Derweil sind aber nur 3 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Vegetarier, und gerade einmal 0,3 Prozent haben sich dem Veganismus verschrieben. Das lässt nur einen Schluss zu: Viele Schweizerinnen und Schweizer zeigen sich empört über Tierversuche, sehen jedoch kein Problem darin, Tiere für den persönlichen Genuss leiden und sterben zu lassen.

Das ist inkonsequent, vor allem in Anbetracht der folgenden Zahlen: Von 2003 bis 2012 stieg die Anzahl Schlachttiere in der Schweiz von 46 Millionen auf 61 Millionen. Auf der anderen Seite sank die Zahl der verwendeten Versuchstiere von fast zwei Millionen Anfang der 80er-Jahre auf 600’000 im Jahr 2012. Dabei entsprachen 41 Prozent der Experimente dem Schweregrad 0 und 37 Prozent dem Schweregrad 1, stellten also keine oder nur geringe Belastungen für die Tiere dar. Berücksichtigt man nur die mittel bis schwer belastenden Tierversuche der Schweregrade 2 (20 Prozent) und 3 (2 Prozent), dann wirkt das Ungleichgewicht noch viel erdrückender: Auf jedes einzelne Versuchstier kommen 460 Hühner, Rinder, Schweine, Pferde, Ziegen und Schafe, die in unserem Magen landen.

Ich kritisiere niemanden dafür, dass er gerne ein Stück Fleisch auf dem Teller hat. Aber wenn wir alle tierethischen Probleme bloss auf die Forschung überwälzen, ohne dabei auch die Frage nach dem persönlichen Verzicht zu diskutieren, dann ist damit niemandem geholfen – ausser vielleicht unserem Gewissen.

25 Kommentare zu «Primatenversuche in der Forschung – ein Gedankenanstoss»

  • Roland K. Moser sagt:

    Aus meiner Sicht vermischen Sie 2 Sachen, welche nicht zusammengehören. Der Vergleich ist trotzdem interessant.
    1. würde es höchstwahrscheinlich ohne Tierversuche gehen, man will es nur nicht ausprobieren.
    2. ist der Mensch ein Allesfresser. Und wenn jemand oder ich Fleisch esse, heisst das noch lange nicht, dass ich auch mit der laschen Tierschutz-Gesetzgebung oder mit Tierquälerei in der Tierhaltung einverstanden bin.
    Und es ist eine christliche Unsitte, Tiere als Objekt zu betrachten. Ein Religionsverbot würde helfen, die Menschen wieder näher an die Natur zu bringen.

    • Miriana Huber sagt:

      Sie mögen Tiere vielleicht für Objekte halten. In der Schweiz sind Tiere laut Gesetz KEINE Sache.

  • Claudia Egger sagt:

    Ehrlichkeit?wann, Herr Grüniger, hat der Appel an die Ehrlichkeit schon etwas genutzt? Die Leute wollen wollen nichts wissen – nichts von den Tiertransporten in die Schlachthäuser und nichts von ein paar Affen, die im Dienst der Wissenschaft Computerspiele machen. Sie wollen billiges Fleisch auf dem Teller, möglichst jeden Tag, und Zugang zu den besten und teuersten Medikamenten und gleichzeitig behaupten können, dass es Tierversuche nicht brauche , weil „man heute doch alles mit Alternativmethoden machen könne“. Nein, Herr Grüniger, die Leute wollen belogen werden.

  • Barbara Mäser sagt:

    Ich bin sehr froh, dass Sie diesen Gedankenanstoss geben und somit sicherlich viele Menschen zum Nachdenken ihrer Ernährung bewegen können. Viele meiner Freunde und ich selber, die hier aktiv protestiert haben, SIND schon lange Veganer…

    • Meret Bertschinger sagt:

      Frau Mäser, dass Veganer die besseren Menschen sind, können Sie sich einfach mal abschminken. Ich kennen etliche Veganer, denen es herzlich egal ist, wie ein Nahrungsmittel produziert wurde, Hauptsache nichts Tierisches drin. Allerdings kommt auch pflanzliche Nahrung, im Speziellen aus konventioneller Landwirtschaft nicht ohne Tiermassaker aus. Die sogenannte „Schädlingsbekämpfung“ tötet Insekten, Mäuse, Ratten und über Vergiftung und Nahrungsverknappung auch höhere Tiere. Auch an Ihren Händen klebt Blut, Sie nehmen das einfach als Kollateralschaden in Kauf, was ethisch nicht besser ist.

      • Miriana Huber sagt:

        Und auch Soja, Tofu und Quinoa sind nicht ohne Kollateralschäden zu haben: Soja-Pflanzen sind extrem schädlich für andere Pflanzen, weil sie das Wasser von weit herum abziehen. Wo Soja wächst, greift die Dürre um sich. Und schon heute ist Quinoa und damit das Grundnahrungsmittel für die Urbevölkerung der Anden unerschwinglich geworden, weil der Westen die ganze Quinoa-Produktion aufkauft und sich als Veganer auf Kosten der Indios ein gutes Gewissen leistet.

      • Michael Berger sagt:

        Es geht nicht darum, ob Veganer insgesamt bessere Menschen oder nicht. Aber sie haben betreffend eines ethisch schwierigen Themas, nämlich der Nutzung von Tieren, eine schlüssige und (ziemlich) konsistente Antwort gefunden. Sie lehnen sie radikal ab. Ich denke, dass es andere gute Möglichkeiten gibt, mit dem Problem umzugehen, z.B. tierfreundliche Haltung und Reduzierung des Konsums (Ich esse selber Fleisch). Wenn man nicht so radikal sein will, muss man allerdings mit teilweise widersprüchlichen Werten zurecht kommen: z.B. Recht auf Tiernutzung vs. Ablehnung des Tötens von Tieren.

  • Flo sagt:

    Viele empören sich über Tierversuche, essen aber Fleisch ohne schlechtes Gewissen. Das ist inkonsequent – und Inkonsequenz ist das Privileg der Menschen!
    Nein, eigentlich sollte nirgendwo mehr Fleisch aus solchen Massenschlachthöfen zu unterirdischen Preisen eingeführt/verkauft werden. Es schadet nimeandem wenn er winger und dafür qualitativ gutes fleisch hie und da konsumiert. Wenn solche billigen Massenprodukte nicht mehr gekuft werden, werden sie auch nicht mehr eingeführt und/oder produziert.
    Wenn man gewisse Tiertransporte mal erlebt hat – vergeht einem von selbst der Appetit!

  • Hans K. Meier sagt:

    Der Vergleich hinkt ganz gewaltig, aber es wundert eigentlich nicht, dass sofort ein paar Leute mit Salatblättern vor den Augen aufspringen. Was hat tiergerechte Haltung mit Tierversuchen zu tun? Zugegeben, Tiertansporte sind oder können wohl auch noch in der CH eine Qual für das Tier sein. Jetzt aber ganz wichtig, nicht alle Tiere werden vor dem Schlachten transportiert oder nicht für alle gleicht der Transport einer Qual.

    • Sereina sagt:

      Genausowenig wie alle Tierversuche eine Qual für Tiere sind. Es gibt Abstufungen (0-3) und nur die wenigsten Tierversuche überschreiten die Stufe 1.

  • Hefti Rolf sagt:

    Ein professioneller Metzger IST fähig seine Tiere schnell und möglichst schmerzfrei zu töten. Den Wissenschaftler glaubt man dasselbe wohl deshalb weniger zu, weil ihre Versuche meistens sadistisch und überflüssig für Laien aussehen. Fleisch konsumieren soll ja noch kein Verbrechen sein und ist vielleicht sogar gesund. Die sonstigen freakigen Lebensmitteltrends halten ja kaum 14 Tage, bis zum nächsten.

  • maja sagt:

    sehen jedoch kein Problem darin, Tiere für den persönlichen Genuss leiden und sterben zu lassen. Diese Behauptung empfinde ich als sehr frech. Was können die Konsumenten dafür wenn die Bauern ihre Tiere schlecht halten und die Regierung dauernd an den Forderungen der Tierschützer abstriche macht, wenn es um neue Gesetze geht,zum Vorteil der Fleischindustrie und Bauern.

    • Hans K. Meier sagt:

      Fragen Sie doch einfach einen Jäger dem sie vertrauen. Da hatte das Tier die höchstmögliche Freiheit!

    • Miriana Huber sagt:

      Als Konsumentin können Sie jeden Tag abstimmen: Mit ihrem Kaufentscheid bestimmen Sie mit, was und wie produziert wird. Und auch hier gilt, wie an der Urne, der Mehrheitsentscheid. Die Signale der Mehrheit der Konsumenten an die Produzenten sind eindeutig und von der Minderheit als legitim zu akzeptieren: Die Leuten wollen viel und billiges Fleisch, das zeigen sie tagtäglich beim Einkauf.

    • Toni Dubs sagt:

      Klar, Schuld haben immer die anderen. Was koennen die Autofahrer dafuer, dass die Firmen keine CO2-Ausstoss-freien Autos bauen? Was koennen die Handynutzer dafuer, dass einige Rohstoffe aus Krisengebieten kommen? Was koennen die Benzinnutzer dafuer, dass im Nahen Osten seit Jahrzehnten sich bekriegt wird? Wenn Sie ein gutes Gewissen haben wollen, dann muessen Sie auf diese Produkte verzichten. Wirklich frech ist es zu glauben, dass bei den gegebenen Preisen die Hersteller irgendwie mehr gegen Probleme ausrichten (oder gar aufs Geschaeft verzichten) muessten, um Ihr Gewissen zu beruhigen.

  • Marie sagt:

    Danke -sehr gut geschrieben!
    Es ist ja einfacher, auf die bösen Leute, die Tierversuche durchführen zu zeigen, als auf Cervelat und Filet zu verzichten!
    (Ein totes Huhn hilft einem Menschen wenige Tage zu überleben – ein toter Affe vielleicht ganz vielen Menschen!)

  • Sandro Baumann sagt:

    Einverstandne damit, dass man Tiere auch nicht schlachten sollte, wenn man gegen Tierversuche ist. Nun ist es aber so, dass die Fortschritte durch Tierversuche, die angesprochen werden, empirisch nicht festgestellt werden können. Die neueste Literaturübersicht (Pound & Bracken 2014) zeigt, dass gerade in der Grundlagenforschung, praktisch keine Resultate durch Tierversuche auftreten. Die Autoren argumentieren, dass das Geld anstatt verschwendet, in alternative, erfolgsversprechende Ansätze investiert werden soll.

    • Miriana Huber sagt:

      Wie möchten Sie denn mit Alternativmethoden die Funktionsweise eines Gehirns – immerhin der komplexesten Struktur in der Natur – erforschen? Gegen Grundlagenforschung und den darauf aufbauenden medizinischen Fortschritt zu sein, sprich nichts gegen menschliches Leid zu unternehmen, ist wesentlich unethischer als ein paar Affen 90 Minuten pro Tag Computerspiele machen zu lassen. Alles ist halt so einfach, solange man selbst gesund ist und niemand in der Familie an einer unheilbaren Krankheit leidet.

      • Sandro Baumann sagt:

        Frau Huber, es gibt non-invasive Methoden, mit denen kürzlich grosse Fortschritte im Bereich Früherkennung der Schizophrenie gewonnen wurden. Weiter machen die Affen nicht „ein paar Stunden Computerspiele“. Sie werden, wie Undercover-Aufnahmen am Max-Plank-Institut in Deutschland zeigen, zum Teil tagelang ohne Wasser eingesperrt, um sie willig für Versuche zu machen. Sie werden auf einem Primatenstuhl für Stunden fixiert, damit sie sich nicht wehren können. Pound & Brakcen (2014) zeigen, dass Tierversuche in der Grundlagenforschugn kaum was bringen. Es ist unethisch, dafür Geld zu verschwenden

      • Andrea Bärtschi sagt:

        Da Geld bekanntlich nicht auf Bäumen wächst, ist es für eine zukunftsgerichtete Forschung extrem wichtig, dass Projekte unterstützt werden, in welchen nicht nur die Neugierde der Forschenden gestillt wird, sondern auch verwertbare Forschungsresultate gewonnen werden. Dies ist leider bei Grundlagenforschung häufig nicht der Fall (wie die von Baumann angeführte Metastudie zeigt). Gerade beim Zürcher Antrag ist zudem völlig unklar, ob die Erkenntnisse bez. Entscheidung auf Basis des Tiermodells überhaupt auf den Menschen übertragbar sind (möglicherweise werden ganz andere neuronale Netze genutzt)

    • Michaela Thallmair sagt:

      Um die von Herrn Baumann angeführte Publikation eines Epidemiologen und einer med. Soziologin in den richtigen Kontext zu setzen und einzuordnen, empfehle ich, auch die Kritiker dieser Publikation zu berücksichtigen, zB Walker & Hooper 2014 oder Kommentar unter http://www.understandinganimalresearch.org.uk/news/2014/06/look-before-you-leap/, oder aber: Whitelaw A, Thoresen M (2014) Animal research has been essential to saving babies’ lives. BMJ 348:g4174 doi: 10.1136/bmj.g4174.

  • Sandro Baumann sagt:

    Es stellt sich hier die Frage nach der ethischen Legitimation. Warum dürfen gewisse Menschen gewisse Affen für qualvolle Versuche verwenden? Oft wird als Argument gesagt, die Affen seien weniger intelligent als Menschen. Mit demselben Argument könnte man aber legitimieren, Kleinkinder oder behinderte Menschen für Versuche zu nehmen – was für jeden intuitiv ethisch nicht vertretbar ist. Daraus folgt, dass auch Affen nicht dafür verwendet werden dürfen.

  • Mark Altdorfer sagt:

    Diese Diskussion zeigt, dass wir Luxusprobleme haben! Die Tierversuchsgegner und Veganer und Weltverbesserer sollen schwer kranken Menschen erklären dass sie nun sterben müssen weil man keine Medis hat gegen ihr Leiden. Sie sollen der Hausfrau mal erklären sie soll jetzt im Migros nur dieses und jenes kaufen. Das dann aber auch nicht weil… und dieses Fleisch ist aber nicht aus der CH und 2-3x mal teurer… und überhaupt, es könnte aus ethisch fragwürdiger Haltung stammen.. usw. Glauben sie mir, die meisten Leute haben andere Sorgen als ein paar Affen etc. Ich sag nur „unnötige Diskussion“!

    • Sara Schlaefli sagt:

      Herr Altdorfer, neue Metanalysen zeigen, dass Grundlagenforschung an Tieren kaum je zu Anwendungen führen. Hingegen werden immer mehr Fortschritte mit alternativen Verfahren erzielt, kürzlich etwa in der Früherkennung von Schizophrenie (mit noninvasiven Scans menschlicher Hirne). Wer Menschenleben schützen möchte sollte Geld in anwendungsorientierte Forschung investieren und nicht Wissenschaftlern dazu zur Verfügung stellen, dass sie frei nach ihren Interessen an Tieren herumexperimentieren können ohne klares Ziel zur Heilung ganz bestimmter Krankheiten.

  • Tom Bauer sagt:

    Oft wird mit medizinischem Forstschritt argumentiert und kranke Menschen vorgeschoben. Neue Metastudien zeigen allerdings, dass Grundlagenforschung kaum je zu Anwendungen führen, die man nicht auch mit alternativen Methoden gefunden hätte (Pound & Bracken 2014). Es ist nicht ethisch, Millionen zu investieren in qualvolle Versuche, die in erster Linie die Interessen gewisser Forscher befriedigen (und zu tollen Publikationen führen) anstatt sie in anwendugnsorientierte Forschung zu investieren – so das Fazit dieser neuen Metastudien.

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