Die vier grössten Irrtümer im Sprachenstreit

Sind zwei Fremdsprachen zu viel in der Primarschule? Ist der nationale Zusammenhalt ohne Frühfranzösisch gefährdet? Welche Kompetenzen hat der Bundesrat? Es ist an der Zeit, ein paar Dinge klarzustellen.

Irrtum 1: Es geht um den «nationalen Zusammenhalt»

Der Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer behauptet: «Die Sprachen halten unsere Nation zusammen.» Das ist ziemlich kurzsichtig. Tatsächlich trennen die Sprachen unser Land. Wie früher die Glaubensbekenntnisse: Noch 1847 schlugen sich Katholiken und Reformierte bei uns die Köpfe ein. Trotzdem blieb die Schweiz zusammen.

Zum Glück hat sich unser Land nie über eine Sprache oder eine Religion definiert, sonst wäre die heutige Schweiz gar nie entstanden oder schon längst auseinandergekracht. Viel wichtiger ist es, dass wir unseren Staat von unten nach oben organisieren: föderalistisch. Die Gemeinden und die Kantone können selber entscheiden, was gut für sie ist. Gerade für die (Sprach-)Minderheiten im Land ist dieser Aufbau von grösster Bedeutung. Wer nun den «nationalen Zusammenhalt» retten will, indem er gegen Volksentscheide und gegen alle föderalistischen Prinzipien von oben Politik durchsetzen will, gefährdet in Wahrheit selber das Produkt Schweiz.

Die kantonale Bildungshoheit ist nur schon deshalb sinnvoll, damit nicht jeder Kanton jeden Reform-Unsinn mitmachen muss.

Für manche Kinder ist Frühfranzösisch vielleicht Zu-früh-Französisch: Unterricht mit Primarschülern. Foto: Ennio Leanza (Keystone)

Irrtum 2: Die Sprachenfrage ist eine politische Debatte

Was in der Romandie häufig vergessen geht: Deutschschweizer Schüler müssen zuerst einmal mühsam Hochdeutsch lernen. Dazu kommen die vielen Migrationskinder, die mit vier zusätzlichen Sprachen konfrontiert werden: Mundart, Hochdeutsch, Französisch, Englisch.

Wir würden heute nicht über den Sinn von zwei Fremdsprachen in der Primarschule diskutieren, wenn die Resultate so toll wären. Das zeigen die Praxis und auch wissenschaftliche Studien («Tages-Anzeiger» vom 18.8.2014). Darum stellen sich folgende Fragen: Auf welcher Stufe soll der Fremdsprachenunterricht beginnen? Sind die Schüler überfordert mit Frühfranzösisch und Frühenglisch? Stimmen Aufwand und Ertrag überein? Diese Fragen sind pädagogische Fragen – und man soll sie bitte auch pädagogisch beantworten. Bezeichnenderweise sieht die Lehrerschaft den heutigen Sprachenunterricht skeptisch. Bereits 2011 äusserte sich der damalige Chefpädagoge des Schweizer Lehrerverbandes, Anton Strittmatter, deutlich: «Aus sachlichen Gründen müsste man auf die zweite Fremdsprache verzichten, aber politisch ist das derzeit leider nicht durchsetzbar.»

Irrtum 3: Harmonisierung ist per se gut

Man kann auch das Gute übertreiben. Verbindliche Lernziele für die Volksschule sind sinnvoll. Nur wird jetzt unter dem Titel «Harmonisierung» weit über das Ziel hinausgeschossen: Die Erziehungsdirektorenkonferenz versucht, mit dem Lehrplan 21 massiv in den Unterricht einzugreifen. Auf den über 550 Seiten werden 4753 Kompetenzen für die Volksschule definiert. Das ist absurd und ohne jeden Praxisbezug. Auch der Schweizer Lehrerverband geht auf Distanz: «zu umfassend», «zu anspruchsvoll». Harmonisierung ist der Feind der Vielfalt. Die kantonale Bildungshoheit ist nur schon deshalb sinnvoll, damit nicht jeder Kanton jeden Reform-Unsinn mitmachen muss.

Irrtum 4: Die Bundesverfassung verlangt zwei Fremdsprachen in der Primarschule

Innenminister Alain Berset (SP) hat nach dem Thurgauer Entscheid – nur noch eine Fremdsprache in der Primarschule – die Drohkeule gezückt. Der Bundesrat habe «die Kompetenz zu handeln», sollten die Kantone wichtige Bereiche des Schulwesens «nicht harmonisieren». Er spielt damit auf den 2006 angenommenen Bildungsartikel an. Was er und seine Parteigenossen gerne verschweigen: Im gleichen Artikel ist zu lesen, dass die kantonale Selbstbestimmung in Bildungsfragen gewährleistet bleibe.

Eindeutiger ist das Sprachengesetz: Dort steht, dass die Schüler nach der obligatorischen Schulzeit Grundkenntnisse in zwei Fremdsprachen haben müssen. Also nach neun Schuljahren. Es gibt keine rechtliche Grundlage, dass der Bundesrat zwei Fremdsprachen auf Primarstufe verordnen dürfte.

84 Kommentare zu «Die vier grössten Irrtümer im Sprachenstreit»

  • Dani Keller sagt:

    Übrigens wird im Kanton AI seit Jahren in der Primarschule nur Englisch unterrichtet. Französisch wird erst auf Sekundarstufe als 2. Sprache gelehrt.
    Notabene war AI der erste Kanton welcher Englisch in der Primarschule einführte – Pionier in der Schweiz.
    Die Aufregung bzgl. Abschaffung Französisch in Primarschule im Kanton TG ist somit eigentlich gar kein Novum und der Aufschrei wirkt herbeigeredet.

    • Klee sagt:

      Sie haben Recht, Innerrhoden schert beim Frühfranzösisch aus. Die Folgen spüren jene Primarschüler, welche für die Oberstufe in den Kanton SG oder AR wechseln. Wo sie mit Schülern zusammentreffen, welche bereits Kenntnisse in Französisch haben. Mit aufwendigem Nachhilfeunterricht (wer bezahlt diesen) müssen sie den Wissenstand in Französisch aufholen, das zu einer Zeit in der sie an der Oberstufe mit verschiedenen neuen Fächern eh schon genug belastet sind.

      • Dani Keller sagt:

        Ja, das kann ein Nachteil sein. Allerdings sind Wechsel für die Oberstufe nach SG/AR Ausnahmen (Privatschule, Wohnortswechsel in anderen Kanton) . Das Gegenteil ist eher der Fall (Schüler aus AR besuchen das Gymnasium in AI).
        Mit neuen Fächern sind in der Oberstufe alle konfrontiert. Das von Ihnen angesprochene Problem betrifft eher harmos, nicht grundsätzlich den Sinn oder Unsinn von 2 Fremdsprachen in der Primarschule, und der Frage welcher Sprache(n) man auf Primarstufe den Vorzug geben sollte.
        Interesssant wäre eine Studie welche untersucht, ob nach 9 Schuljahren beim französisch Unterschiede feststellbar sind, mit und ohne franz. auf Primarstufe.

    • Fritz Nussbaumer sagt:

      Kleiner Irrtum:
      Die Rudolf Steiner-Schulen in der Deutschschweiz unterrichten Englisch und Fränzösisch ab der ersten Primarklasse und das seit den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts.

  • gion-duri mengold sagt:

    portugiesen, albaner, afrikaner und viele andere ethnien sprechen ihre muttersprache, egal, ob sie dies- oder jenseits des röstigrabens leben. gefühlte 80% können nicht deutsch. was interessiert diese Leute das frühfranzösisch. setzten Sie sich mal in einen bus oder ins tram des zvv oder machen Sie die ohren auf am bahnhof uster oder wetzikon.

    • Mark Keller sagt:

      Und was wollen Sie uns damit sagen? Haben Sie schon mal eine Schweizer Kolonie im Ausland besucht? Was glauben Sie wie sich da deutsch sprechende Schweizer unterhalten? Etwa in der Landessprache des Gastlandes? Wohl kaum! Sie unterhalten sich – wie auf der ganzen Welt üblich – so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist: nämlich Alemannisch!

  • Paul Moser sagt:

    Es sind nicht die Kinder, die überfordert wären, vielmehr sind es die Politiker und ein guter Teil der Lehrpersonen. Die Lehrmethoden für die „Frühsprachen“ sind und waren ungeeignet und nicht auf das Alter der Schüler angepasst. Wer aber – wie Herr Keller, das Argument „Kosten und Nutzen“ im pädagogischen Bereich bemüht, ist in Sachen Bildung wohl auch etwas überfordert – aber Politik kann heute ja offenbar nur noch in diesen Kategorien denken.

    • Pocoloco sagt:

      Absolut einverstanden! Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung (sowie der meiner Kinder) darf ich durchaus behaupten, dass Kinder Fremdsprachen sehr schnell lernen können. Voraussetzung ist einerseits eine geeignete Methode, andererseits geht ohne Motivation gar nichts. Nicht die Kinder sind überfordert, sondern diejenigen, die ihnen helfen sollten, die Sprache zu erlernen – weil sie sie selber nicht beherrschern (wie soll denn ein Lahmer jemandem das Laufen beibringen…). In Zukunft werden sich die Romands mit den Deutschschweizern wohl auf Englisch verständigen müssen…

    • Karl Müller sagt:

      Irgendwie ist mir die Stelle entgangen, in welcher Herr Keller von den Kosten spricht.

    • Daniel Heierli sagt:

      @Paul Moser: Das ist ein recht beliebtes Argument, um vom Problem abzulenken und nebenbei die Lehrerschaft anzuschwärzen.
      Der Fehler liegt bei jenen Leuten, die den Fremdsprachunterricht hauruck und ohne Rücksicht auf sachliche Probleme eingeführt haben. Die Realisierung dieses Prestigeprojektes hatte Vorrang. Ob die Kinder profitieren würden, war Nebensache. Den Lehrern kann man nicht zum Vorwurf machen, dass sie sich nicht ganz von selbst und ohne genügende Ausbildung in Profi-Sprachlehrer verwandelt haben.

  • Nicolas sagt:

    Das scheint mir ein sehr vernünftiger Beitrag zu sein

  • s.fre sagt:

    andernseits mussten wir uns ja uns türkische und osteuropäische einfügen und verständnis zeigen, wenn diese sich zusammenschlossen , nicht einmal unsere landessprache lernen wollten. über 20jahre ! siehe baustellendeutsch. bis heute gültig , gilt auch für franz. od. ital. ….aber hauptsache „wir“ sind vorzeigemenschen und die zugewanderten konnten ihre verlassene welt weiter hier praktiziern. kräftig gestützt natürlich von rot&grün mangels eigener politagenda verstand man sich aufs poliglotte und weltverbessernde.

    • Mark Keller sagt:

      Baustelle ist ein gutes Stichwort. Die Arbeiter wurden zum Arbeiten, nicht zum Sprachen lernen in die Schweiz auf die Baustelle geholt. Glauben Sie wirklich jemand, der den ganzen Tag auf einer Baustelle gearbeitet hat, sei danach noch in der Lage Deutsch zu lernen?

  • pat sagt:

    Irrtum 5
    Überfordete Kinder & überfordete Lehrer sei aufgund zuvieler Fremdsprachen. Die Methode wird nicht in Frage gestellt. Warum auch – schliesslich haben die Kantone unmengen Geld ausgegeb für neue Lehrmittel und -methoden, welche sich an intuitive Lernerfahrungen orientiert. Also wie ein Kleinkind die erste Sprache erlernt. Ein heres Ziel, welches ausser Acht lässt, dass Kleinkinder den ganzen Tag und sehr konzentriet eine Sprache lernen und dass sich vorhandenes Wissen einer Sprache in einer neuen Übertragen lässt – sofern ein strukturierter und logischer Aufbau gewählt wird.

  • Thomas Jobs sagt:

    Alles schön und gut Herr Peter Keller! Nur klammer sie zu viele Dinge aus, nur um sich gegen 2 Sprachen zu stemmen!
    In der Bundesverfassung sind die Landssprachen verankert und das hst man nicht aus Spass gemacht!
    Ein Kind lent eine Sprache viel einfacher als ein Erwachsener und je mehr Sprachkompetenz man hat, desto einfacher ist das heutige Berufsumfeld!
    Mundart lernt man am besten in einfachen Fächern dazu (als Fremdsprachler) und dazu zählen z.B. Turnen und Werken. Hochdeutsch kann man noch besser erlernen, wenn z.B. Mathematik und Sachkunde in Deutsch unterrichtet wird, denn Deutsch muss ja nicht nur auf die Deutschstunde reduziert werden!
    Ich hatte in der 4. Primar Französisch als Testlauf und habe es gut gefunden. Englisch konnte ich erst ab der 2. Sek wählen und das war deutlich schwieriger!

    Zu Harmos: es wäre das beste System geworden, hätten nicht zu viele Köche den Brei verdorben! Schrankenloses Bildungssystem bei Kantonswechseln, einheitliche Schulunterlagen, einheitliche Lernziele etc., aber der Kantönligeist und die Wichtigtuer in dsn oberen Lehrgremien und der Politiker haben das alles zunichte gemacht!

    • Franz Kaufman sagt:

      „Ein Kind lent eine Sprache viel einfacher als ein Erwachsener und je mehr Sprachkompetenz man hat, desto einfacher ist das heutige Berufsumfeld!“
      Das kann man generell so nicht sagen.
      Ich habe mich acht Jahre als Kind (ab 1. Klasse) in einem Fremdsprachenumfeld bewegt, kann die Sprache sogut wie nicht. Es kommt Stark auf das Umfeld und die Situation an. (Und ich war beileibe nicht der Einzige) Kinder suchen auch eher mal nach dem Sinn der Schule, könnte man so sagen. Ich hören noch die Frage meines Bruders damals zum Thema Französisch: Für was brauch ich das, kenn ja keinen Franzosen“ 😉

      • Thomas Jobs sagt:

        Ich nehme mich als Beispiel: Franznoten am Schluss der Sek zwischen 2,5 und 3,5, aber ich kann mich auch nach all den Jahren nicht französisch sprechens in den Ferien noch akzeptabel verständigen!
        Natürlich ist es eine individuelle Sache, aber die Mehrheit profitiert davon! Aber wer sich länger mit etwas beschäftigen muss, wird es eher behalten, als nur in kurzer Zeit.
        Und wie schon gesagt: man kann auch Mathe in Hochdeutsch halten, das hat bei uns prima funktioniert. Solche dinge scheitern aber oft an der Borniertheit der Lehrer/Schule!

      • Dörflinger André sagt:

        ……er meinte wohl….“ich kenne ja keinen Welschen“ > 2. Fehleinschätzung ! Die Welschen möchten gerne, dass wir in der Grundschule gut Franz. lernen, damit wir uns so mit ihnen fürs „Gröbste“ unterhalten können, denn sie suchen gewiss keinen Kontakt mit uns, um D zu üben // Franz. ist nicht einfach so eine Sprache zum Austauschen von Mitteilungen, sondern eine Welt-Kultsprache mit noch eigenem Selbstwert, die man sowohl redet wie auch ……schreibt !!! / Darum aufgepasst beim Franz.-lernen, nicht dass die Kinder im Alter von 18 welschgepolt für EWR/EG stimmen.

        • Mark Keller sagt:

          Das Gleiche gilt aber nicht für die Welschen, oder was? Und was ist mit den Tessinern und Bündnern? Möchten diese nicht auch, dass wir Deutsch-Schweizer uns mit ihnen in Italienisch und Rätoromanisch verständigen können? Heute ist die bedeutendste Weltverkehrssprache nun mal Englisch. Französich verliert weltweit an Bedeutung. Das schmerzt die Francophonen. Wieso lernen wir in der Schweiz nicht ALLE einfach mal Englisch zu beherrschen, geichberechtigt mit der Muttersprache? Dann könnten wir endlich den Dialog der Sprachregionen beginnen!

      • Peter Bürgisser sagt:

        Ich bin heute 61. Franz und Englisch hatte ich „leider“ erst ab der Sek. Als ich dann die Sprahcen in den entsprechenden Regionen perfektionierte war ich vor allem am Anfang um jedes Wort froh, dass ich von der Schule her noch im Kopf hatte. Für mich eindeutig klar, in der heutigen Zeit gehören gute Sprachkenntisse in fast jedem Beruf zwingend dazu. Man kann nicht früh genug damit beginnen. Ich suche laufend quaalifiziertes Personal in den verschiedensten Bereichen und ich weiss von was ich spreche.

    • Dörflinger André sagt:

      Die BV hatte nie solche Absichten, durfte sie auch nicht. h a b e n …..und dann erst nicht jene von 1848 ?? Da war die Welt noch in Ordnung, die Deutschschweiz (er Mannen) noch Herr im Hause Helvetiens bis etwa 1916, dann ab den 1960er Jahren wurden der oder die urtümlikchen DCHer immer weniger, heutet noch knapp die Hälfte ! !Tendenz weiter fallend. // Betr. Sprachzusammenhalt > Das ist nur wieder was für Eliten, der normale Welsche braucht zu hause kein D und der normale DCHer redet mit derZeit im Welschland lieber F oder E statt Hochdeutsch. D a s ist die echte Wirklichkeit !!

  • Regina Vale sagt:

    Franz ab 10. Lebensjahr – das hat sich bewährt. Heute wird bei uns zuhause Französisch gesprochen. Zugegeben, für die Romands muss es hart sein, dass ihre Sprache heute keine Weltsprache mehr ist – aber ein Sprachproblem haben wir mit Ausnahme des Kantons Fribourg nicht). Ein solches wird von Politikern wie z.B BR Berset herbeigeredet.

    • Regina Vale sagt:

      BR Berset glaubt, er rede Deutsch.Das stimmt bis zu einem gewissen Grad: für mich ist es eher das Pendant zum Français Federal: Seien wir realistisch: Was macht ein Thurgauer mit Französisch? Etwa soviel wie ein Genfer mit Deutsch.

      • Canelle sagt:

        Er kann sich auch in der Romandie bzw. in der Deutschschweiz um eine Stelle bewerben. Ausserdem verlangen viele Bundesstellen gute Kenntnisse einer zweiten Landessprache. Oder anders gefragt: was bringen Ihnen Ihre Französischkenntnisse?

        • Mark Keller sagt:

          Es ist ja nicht verboten, dass jemand der sich um eine solche Bundesstelle bewerben will, auch Französich (und zwar im Sprachgebiet) lernt. Die obligatorische Schulzeit sollte die Schüler in der GANZEN Schweiz soweit bringen, dass sie nebst der Muttersprache ALLE die GLEICHE Fremdsprache beherrschen. Grundkenntnisse in zwei Fremsprachen ist weder Fisch noch Vogel.

    • Jeanclaude sagt:

      Vale: Herr Berset hat gewiss einen spürbaren Akzent, wenn er Deutsch spricht. Aber im Gegensatz zu seinen Deutschschweizer Kolleginnen und Kollegen die französische Sprache (Ausnahme Frau Sommaruga), spricht er
      Deutsch um Welten besser.

  • The American sagt:

    Man sollte ruhig auch mal wieder fragen dürfen, ob Fremdsprachenunterricht in der Primarschule überhaupt sinnvoll ist. Natürlich lernen Kinder schnell, aber sie vergessen auch wieder dementsprechend wenn sie der Fremdsprache nicht konsequent, also auch zu Hause, ausgesetzt sind. Was mühsam in 4 oder 5 Jahren Primarschule zusammengelernt wird können ältere Kinder ab Ende Primarstufe in einem halben Jahr erledigen. Die Primarschule sollte sich besser auf die für die Altersstufe wesentliche Dinge konzentrieren: Sprechen, Schreiben, Lesen, Bewegung, Zeichnen, Rechnen, und so weiter.

  • m. mueller sagt:

    Die ganze Welt unterhält sich auf Reisen in Englisch. Es ist faktisch _die_ Weltsprache.
    .
    Warum sollen sich Romands, Deutschschweizer und Tessiner nicht gemeinsam auf Englisch unterhalten UND verstehen!
    .
    Das ist allemal viel besser als ein mangelhaftes „Frangsais Federal“ 😉

    • Peter Frick sagt:

      Statt „frangsais federal“ könnte jeder in seiner Sprache sprechen und der andere würde ihn aber verstehen. Ich kenne viele Menschen die zweisprachig aufgewachsen sind ohne einen Schaden davon zu tragen.

      • Mark Keller sagt:

        Geanu, alle sollten zweisprachig aufwachsen: Muttersprache (D, F, I & R) und Englisch. Kinder anderer Muttersprachen müssten während der zwei Kindergartenjahre in der Sprache ihrer Wohnregion geschult werden.

    • Pocoloco sagt:

      Weshalb sollten sich die Romands und Deutschschweizer denn auf Englisch verständigen müssen?

    • Michi sagt:

      Der Dialog hat eine andere Qualität, wenn jeder in seiner Muttersprache sprechen kann, als wenn beide das „künstliche“ Englisch sprechen müssen. Eigene Erfahrung in 4 Jahren Bundesverwaltung.

  • Stefan Weber sagt:

    Meine Frau stammt aus der Romandie und ich komme aus Basel. Unsere Kinder haben seit sie sprechen konnten zwei Sprachen gesprochen. Und sie haben keinen Schaden davongetragen. Es hat Ihnen aber den Horizont erweitert.

    • Paul Moser sagt:

      Da liegt eben der Unterschied – das „Frühfranzösich“ der Schulen war ungeeignet – das „Frühfranzösich“ zu Hause ist genial – haben wir mit unseren Kindern auch so gemacht und die haben im Berufsleben als Erwachsene nur profitiert. Nicht die Kinder waren überfordert, sondern das System und den Lehrpersonen. Aber die „Studie“, die diese Bezeichnung kaum verdient, hat diese zwei Punkte glatt ausgeblendet.

    • m. mueller sagt:

      Unsere Kinder haben im Alter von 3-6J. im Sommer viel Besuch von dänischen Kindern erlebt und dadurch ohne viel Mitwirkung von Erwachsenen spontan das Sprechen dieser Fremdsprache gelernt.
      .
      Man darf daraus aber nichts über einen Schulunterricht schliessen, weil es dort auf ganz andere Weise erlernt wird!

    • Franz Kaufman sagt:

      Ein gutes Beispiel, wo das Umfeld zur Sprache Französisch in der Schule passt. Glauben Sie es hätte gleich gut funktioniert mit Chinesisch in der Primarschule, solange nicht einer von Ihnen Chinesisch spricht?

      • Thomas Jobs sagt:

        Nur dass Chinesisch eine total andern Sprachstamm hat, als die Sprachen unserer Breitengrade und somit überhaupt nicht vergleichbar ist!

  • Klee sagt:

    Herr Keller spricht den Bildungsartikel an, den das Volk mit 85,6 Prozent Ja Stimmen angenommen hat. Diese Zustimmung ermöglicht unserem Land ein Bildungssystem, das in zentralen Elementen einheitlicher und dadurch übersichtlicher ist. Diese Vereinheitlichung erleichtert den Lernenden auf allen Stufen den Wechsel von einem Kanton zum anderen.Damit kommt das neue System den Bedürfnissen einer mobilen Gesellschaft entgegen. Und wie, so frage ich mich, soll dieser Wohnortswechsel ohne gravierende Nachteile für die Primarschüler möglich sein, wenn das Frühfranzösisch gestrichen wird?

  • Martin Waldner sagt:

    Es ist doch eigentlich klar, dass Frühfranzösisch weder besonders wichtig noch besonders schädlich ist. Aber man höre doch endlich mit dem Mythos auf, unsere Kinder könnten kein Hochdeutsch und müssten dies mit Schuleintritt plötzlich mühsam lernen. Das war früher mal so, heute können sie es aus dem Fernsehen, von ausländischen Bekannten, von Auslandsreisen. Und schriftlich lernen sie sowieso nie etwas anderes. Man unterschätzt unsere Kinder gewaltig, wenn man meint, sie müssten von xyz verschont bleiben, weil sie ja schon die grosse Leistung vollbringen müssten, hochdeutsch zu lernen.

  • Cybot sagt:

    Deutschschweizer Kinder müssen erst mühsam Hochdeutsch lernen? Selbst ein 5-Jähriger kann sich problemlos mit einem Deutschen unterhalten ohne es je gelernt zu haben. In Schule und im Fernsehen hört jedes Kind täglich Hochdeutsch und versteht es intuitiv. Zu behaupten, das sei auch nur annähernd so schwierig wie Englisch oder Französisch, ist völlig absurd.

  • Peter Frick sagt:

    Den grössten Irrtum zählt Herr Keller nicht auf: Der unsägliche Kantönligeist, um nicht zu sagen Kirchturmpolitik, allgemein mit Föderalismus beschönigend umschrieben.

  • Ruedi Meyer sagt:

    1. Kinder lernen viel schneller Fremdsprachen als Erwachsene. Deshalb sollte – ausgenommen das Standarddeutsch -, zuerst mit Französisch begonnen werden.
    2. Je mehr Fremdsprachen im frühen Kindesalter gelernt werden, umso leichter wird das Lernen weiterer Fremdsprachen, siehe die Rätoromanen.
    3. Nach Französisch, ist es leicht Kinder für die Computersprache Englisch zu begeistern, fürs Französisch als 3. Fremdsprache (einschli. Schriftdeutsch), fehlt oft die Begeisterung.
    4. Die Kantone konnten sich nicht einigen, ob franz. oder englisch, so bleibt für Schüler ein Kantonswechsel erschwert.

  • Anh Toan sagt:

    „Deutschschweizer Schüler müssen zuerst einmal mühsam Hochdeutsch lernen.“ – Darum ist die SVP ja für Mundart im Kindergarten. Das hilft dabei sehr.

    Erfahrungsgemäss können die Schweizer die gut Englisch können, auch gut Französisch. Eigentlich kenne ich weitgehend Leute in der Schweiz, die entweder noch oder beides können.

    • Thomas Jobs sagt:

      Hochdeutsch gehört NICHT in den Kindergarten! Integration darf nicht über die Vernachlässigung der eigenen Herkunft gemacht werden! Kinder lernen mit Kindern die lokale Sprache bzw. den Dialekt am besten. Für die Probleme im Hochdeutsch in der Schule sollen sie gefälligst Stützkurse besuchen! In keinem anderen Land der Welt gibt es einen solchen Schwachsinn und wird die eigene Herkunft verleugnet! Und dabei noch die eigenen Kinder gebremst, weil sie quasi mitintegrieren müssen!

      • Anh Toan sagt:

        Deutsch ist unsere Sprache, daneben haben wir in der Deutschweiz Dialekte. Diese gibts auch in deutschland, auch in anderen Sprachen, einzigartig ist nur, dass die Schweiz versucht, aus verschiedenen Dialekten (Basel ist gelicher Dialekt wie Stuttgart aber anderer Dialekt als CH-Mittelland, Wallis, Uri und so nochmals andere Dialektgruppe, eine Sprache zu machen. Wie sagen die in der Ostschweiz: Dar da da? Da dar da. Da da da dar! Aber im Kindergarten sollte man das auf Deutsch lernen: Darf die das? Die darf das. Dass die das darf!

        • Thomas Jobs sagt:

          Wieso sollte man das auf Deutsch lernen? Das ist Verrat an der eigenen Herkunft!
          Hochdeutsch ist lediglich unsere AMTSSPRACHE und die braucht es im Kindergarten sicher nicht! Kinder lernen Deutsch spielerisch durch TV und Hörspiele und das reicht im Kindergarten vollends!
          Auch Deutsche Kinder lernen in erster Linie ihr Dialekt im Kindergarten und das Hochdeutsch im TV!

          • Anh Toan sagt:

            Ich meine Dialekt und Hochsprache sind wichtig, beides muss, berücksichtigt man die Lernfähigkeit von Kindern, genauso wie Fremdsprachen bereits im Kindergarten gelernt werden. Kinder erfinden Sprachen, Geheimsprachen untereinander, sie entwickeln, verändern Sprache, sie sind Erwachsenen da weit überlegen. Das Problem der Lehrer?)

            Deutsch lernen ist kein Verrat an Dialekten, Schwyzertüütsch ist Verrat an Baseldytsch, Bärndütsch und letzteres am Oberländer Dialekt.

            Den Deutschen (ausser den Bayern) ist es peinlich, wenn sie nur Dialekt können, wenn auch heute weniger als vor 10 Jahren.

          • Anh Toan sagt:

            Ausserdem ist die Herkunft vieler Kinder im Kindergarten Kosovo oder Bosnien, auch Kroatien und Portugal, und die Kindergärten in der Schweiz sind genauso für Kinder der Ausländer wie für Kinder der Schweizer. Den lokalen Dialekt lernen die von alleine mit den Schweizer Kindern, auch wenn sie ihn voll krass weiterentwickeln, sodass die Alten sagen: „Was hösch reden die denn, hösch.“ Müssen die Mundart LERNEN? Ich meine, nein, aber Deutsch müssen alle lernen, die Portugiesen in der Schweiz und die Thurgauer, genauso wie die Türken in Deutschland und die Friesen. Je früher desto besser.

  • Titus Meier sagt:

    Der Entscheid, zuerst Englisch und erst später (wenn Zeit und Geld noch reicht) Französisch zu lehren birgt die nicht zu vernachlässigende Gefahr, dass Französisch in wenigen Jahren ganz aus den von allen zu erlernenden Sprachen in der Oberstufe fällt. Bereits heute gibt es in der Deutschschweiz Kantone, in denen die Schüler Französisch nicht mehr lernen müssen. Hochdeutsch ist im Übrigen keineswegs eine Fremdsprache, sondern einfach die schriftliche Standardsprache im deutschsprachigen Raum. Ohne Kenntnisse der Sprachen zerfällt die nationale Einheit in mehrsprachigen Ländern (z.B. Belgien).

    • Dörflinger André sagt:

      Titus Meier ist wohl Unistudierter, um „Hoch“ deutsch nicht als Fremdsprache zu anerkennen !! >> Viele DCHer können ihr Leben lang nicht richtiges Hochdeutsch, weil sie solches kaum zum Schreiben brauchen ! Meine Liste enthält 500 unnötigste Französismen, die der „normale“ DCHer eher kennt als den gut deutschen Ausdruck ! Denn woher auch solte er diese kennen? ganz sicher nicht vom Elternhaus !! Grundschule wurde erst in den 1820er eingeführt > BASEL : 1838 !! < Unsere Mundarten sind keine Dialekte sondern 1500 Jahre alte Ur-Muttersprachen, 1000 J. älter als unser "Hoch"-deutsch von Luther.

  • Peter Waldner sagt:

    Die SVP gibt sich stets sehr heimatverbunden, was sich aber einerseits häufig als purer Nationalismus äussert, andererseits sich an jahrhundertealten „Erfolgen“ festmacht. So muss Keller auf ein Beispiel von 1847 zurückgreifen, um die Schweiz zu erklären. Nur – 2014 ist mit 1847 kaum mehr zu vergleichen. Aber viele Werte sollten wir erhalten. Werte wie Respekt von Minderheiten und deren Schutz; Identifikation mit den Landsleuten, auch wenn sie „anders“ sind. Dazu gehört auch die Sprache; sehr sogar! Französisch als erste Fremdsprache in der Deutschschweiz ist auch eine Frage von Respekt!

    • Dörflinger André sagt:

      Herr Waldner > Gehen Sie mal arbeiten ins Welschland, dann kommen Sie wieder…. Das Welschland kann nur so auftrumpfen, weil sich die DCH mangelsl beliebter Schrftmuttersprache in Dauerschwächephase befindet. / Das Sprachenproblem D/F ist erst aktuell seit der 1992 EWR-Abstimmung geworden > seit welcher „. man“ versucht, die Deutschschweizer mit Sprache = Gesinnung zu verwelschen angesichts weiterer solcher Abstimmungen. Für Durchschnittswelsche ist D g a r nicht wichtig. Das ist nur wieder so ein Geplänkel DCHer „Eliten“. auf der Suche nach beliebter Schriftsprache !!

  • Hans Maag sagt:

    Französisch ist schwieriger zu lernen als Englisch. Deshalb sollte mit Französisch ein bis zwei Jahre früher begonnen werden, beide Sprachen wären dann am Schulende auf dem gleichen Stand.
    Sprache kommt von Sprechen, Langue von Zunge. Also sollen die Schüler erst Sprechen lernen und sich nicht mit seltenen Verbformen herumschlagen müssen. Wenn ein Romand zu mir sagt „nous fûmes“ so frage ich „quelle marque de cigarette“. Zudem sollte in der Romandie korrektes Deutsch unterrichtet werden, nicht wie bei meiner Enkelin für Irrenanstalt „Klapsmühle“ (In einem Buch, das Unterrichtszwecken diente)

    • Dörflinger André sagt:

      Wir müssen verhindern, dass die Schweiz noch mehr verwelscht, wie das ja bereits mit den schrecklichen 500 Französismen der Fall ist, also WETTER oder Wettervorausagen und nicht: „Meteo“ // VORFÜHREN, VORSTELLEN, VORZEIGEN = zeigen und nicht „präsentieren“, wie es bis in die 1980er Jahre noch anständig üblich war !! Mit der forcierten Verwelschung der DCH geht einher > was ich eigentlich bezwecke zu sagen < auch die welsche Gesinnung in Richtung EUropa. Nur darum kämpfe ich gegen Frühfranzösisch, denn der welsche Virus ist unheilbar, einmal davon betroffen und DCH wählt welsch = EU.

      • Anh Toan sagt:

        „welsche Gesinnung“ ist genauso schweizerisch, wie „deutschschweizer Gesinnung“, aber beides ist Mumpitz: Die SVP versucht zu definieren, was schweizerisch ist, das ist totalitär, das ist Gesinnung, wer nicht ist wie wir gehört nicht zu uns, und dann schwafeln Sie noch von einem „unheilbaren welchen Virus“, also Welsche sind krank.

        Schämen Sie sich!

  • Mario M. Montecarlo sagt:

    Schon oft gesagt und immer noch aktuell:Die Deutschschweiz stellt sich mit ihrem – ja,man muss es so direkt ausdrücken – Dialektfanatismus selbst ein Bein.Wenn man als deutschsprachiges Land im Kindergarten Hochdeutsch de facto verbietet,darf man sich nicht wundern,wenn man später kein richtiges Deutsch kann.Hauptsache,man hat die angeblich so identitätsstiftende Mundart in den Vordergrund gerückt.So darf man sich nicht wundern,wenn Hochdeutsch für Deutschschweizer auch künftig eine Quasifremdsprache bleibt,die man mühsam erlernen muss.Deutsche und Österreicher machen es sich da einfacher.

    • Dörflinger André sagt:

      Der Fehler liegt in der Grundschule ab Alter 7: Von da ab wäre es ebend ringend angebracht, dass die Kinder die echt deutschen Wörter lernen müssten, wie sie später französische Vokabeln lernen müssen, und genau das wird nicht gemacht.
      Ich hab eine Liste (=Aufstellung) von 500 Französismen, also mit gut deutschen Wörtern, die „man“ = auch die Medien einfach schneidet = mobbt, also „präsentieren“ statt VORSTELLEN, VORZEIGEN, VORFÜHREN > ZEIGEN, die seit den 1980er Jahren in Medien einfach nicht mehr vorkommen, im Zuge des Verwelschungs-Feldzuges der Deutschschweiz zum EU-Deutsch !!

      • Anh Toan sagt:

        @Dörflinger André: Dann muss ich Fahrrad statt Velo fahren und auf dem Gehsteig statt dem Troittoir gehen, darf dann nicht mehr zum Coiffeur sondern muss zum Barbier, („Nundedie, sagte meine Oma in Basel immer, das und Barbier ist auch französisch und Frisör auch, Haareschneider also?), darf keine Orangen essen, halt Apfelsinen, keinen Café crème mehr, sondern Kaffee mit Rahm oder Sahne, es gibt kein Poulet mehr keinen Thon, nur Hänchen und Thunfisch, keine Autos mehr, nur Personenwagen, kein Parterre, nur Erdgeschoss, kein Glace mehr, bestenfalls ein Eis!

        • Thomas Jobs sagt:

          Exakt, denn wir sind SCHWEIZER und KEINE Deutschen! Darum haben wir Französische Begriffe in unserer Sprache und sind stolz darauf!

          • Mark Keller sagt:

            Und genau dies ist das Problem: der Stolz! Es gibt die deutsche Standardsprache. Der Schweiz werden in dieser Sprache bestimmte Helvetismen zugestanden. Die deutsche Standardsprache ist auch kein EU-Deutsch wie sich André Dörflinger auszudrücken beliebt. Im Übrigen ist die deutsche Amtssprache in der Schweiz die deutsche Standardsprache, und nicht Alemannisch. Also haben die Kinder in der deutschen Schweiz am Ende der obligatorischen Schulzeit diese Sprache zu beherrschen, auch die Kinder nicht deutscher Muttersprache. Als gleichberechtigt wäre die Fremdsprache Englisch zu unterrichten.

  • marcel sagt:

    Je schlechter die Deutschschweizer Französisch sprechen, desto schwerer werden sie es haben, sich gegen deutsche Mitbewerber um alle möglichen Stellen zu behaupten. Englisch kann heute bald jeder, damit gewinnt man keinen Blumentopf. Wer kein Französisch spricht kriegt definitiv mehr Nachteile zu spüren als Vorteile.
    Naja, macht doch, was ihr wollt. Hauptsache, UNSERE Kinder lernen noch Franz.

    • Mark Keller sagt:

      Das ist absoluter Quatsch. Niemand bekommt einen Job weil er französich spricht, wenn dies für den Job nicht erforderlich ist! Wenn in der Schweiz nebst der Muttersprache alle Bewohner die englische Sprache beherrschen würden, dann würden sich viele sinnlosen Diskussionen erübrigen. Englisch ist die heute bedeutendste Weltverkehrssprache. Was das Sprachengesetz fordert ist absoluter Unsinn: mit Grundkenntnissen in zwei Fremdsprachen (Level max. A2) führt niemand eine vernünftige Unterhaltung. Um mit einem Muttersprachler eine sinnvolle Unterhaltung zu führen ist mind. Level B2 erforderlich.

  • Hört doch auf. In der Primarschule wird mal erst Deutschgelernt. Dann in der Sekundarschule Englisch. Wer begabt ist kann Französisch oder Italienisch zusätzlich vornehmen.

  • Alfred Frei sagt:

    Die Sprachen trennen das Land; die Kenntnisse der jeweils andern Sprachen, halten es zusammen.
    Von daher ist Franz enorm wichtig und muss auf jeden Fall vor Englisch kommen.
    Wir können zwar mit denWelschen Englisch reden, sieverstehen können wir aber nur, wenn wir Französisch können.
    Englisch ist ja so omnipräsent, dass man es praktisch automatisch lernt.
    Und das mit dem mühsam Hochdeutsch lernen ist einfach nur lächerlich, Kinder können Hochdeutsch aus dem Fernsehen.

    • Mark Keller sagt:

      Das ist ja nun wirklich Unsinn! Um einen Menschen zu verstehen – und ich meine hier nicht einfach sprachlich – ist es nicht erforderlich dessen Sprache zu sprechen. So können nur Politiker argumentieren, oder Menschen die sich noch nie mit einer anderen Region auseinander gesetzt haben, als der eigenen, in welcher sie leben! Wieso muss ich arabisch sprechen, wenn ich mit einem Palästinenser (der nach Ihrem Argument Deutsch sprechen müsste) über die Schöpfungsgesschichte in der Bibel und dem Koran diskutiere? Und wo bleibt der Zusammenhalt mit dem Tessin und den ital. sprechenden Teilen in GR?

    • Mark Keller sagt:

      Und noch etwas zum Englisch lernen: richtiges, gepflegtes Englisch lernt man nicht durch die Angliszismen in der deutschen Umgangssprache und durch Omnipräsenz (wo übrigens?)! Englisch ist eine anspruchsvolle Sprache, wenn man diese denn beherrscht. Was in der Schweiz unter Englisch sprechen können verstanden wird, trifft das Beherrschen dieser Sprache bei weitem nicht!

  • Ursle Rämsi sagt:

    Wenn die Kinder nicht stundenlang vor dem Fernseher und anderen Bildschirmen sitzen würden, hätten sie genug Zeit um nicht überfordert zu sein und das mit zwei Fremdsprachen. Der nationale Zusammenhalt hängt eben doch davon ab, Herr Keller. Sehen Sie mal, was in Belgien passiert, wo es in flämischen Behörden verboten ist, französisch zu sprechen und die wallonischen Bewohner in Flandern kein Haus mehr kaufen dürfen. Herr Keller, seit wann macht sich die SVP um albanische und kosovare Migrationskinder Sorgen ? Kein Wunder von der SVP, Französisch ist denen auch schon zu exotisch !!!!!!

    • Mark Keller sagt:

      Können die Sprachprobleme in Belgien wirklich mit der Schweiz verglichen werden? Das gegenseitige Verstehen und sich respektieren hat nichts damit zu tun des Anderen Sprache sprechen zu können. Und Sie wollen mir doch nicht weis machen, dass jemand in der deutschen Schweiz nach der obligatorischen Schulzeit in der Lage ist, mit einem Muttersprachler ein vernünftiges Gespräch zu führen und französische Texte zu verstehen. Genau das Gleiche gilt für die Welschen mit dem Deutsch. Und was ist mit der italienisch sprachigen Schweiz? Merkwürdigerweise wird diese nie erwähnt, beim sog. Zusammenhalt!

  • Rabe sagt:

    Ich kenne einige Lehrer, die tatsächlich sehr skeptisch sind gegenüber so früh eingeführten zwei Fremdsprachen, da hat Herr Keller recht. Das Argument, die Lehrer seien doch einfach selber überfordert, ist lächerlich: Sie sind es dann, wenn es eine Überforderung der Schüler ist. „Je früher, desto besser“ ist bei weitem nicht immer richtig. Sonst könnte man ja einem Dreihährigen schon versuchen, das Schreiben beizubringen. Und wenn es dann nicht klappt, sich über die Lehrperson beschweren. Ist doch Unsinn!

    • Anh Toan sagt:

      Der Dreijährige meinbes Schwagers ging drei Monate in den „Ski-Kindergarten“ (Kids-Club) im Welschland. Bisher kannte er nur Deutsch. Ich war zum Essen eingeladen und hab ihn auf französisch gefragt, ob er jetzt französisch spreche. Zuerst gab er mir keine Antwort, kurze Zeit später aber, als ihm etwas nicht passte, was ich mache, kam ein perfektes „arrête!“ aus ihm. Also hab ich auf französisch gewortet, Du sprichst französisch.

      Das einzige, was es braucht, um einem Dreijährigen eine Sprache zu lernen: Ihn damit in Berührung zu bringen.

  • Rabe sagt:

    Herr Keller entlarvt die Bildungspolitik seiner Partei unfreiwillig als heuchlerisch. Zitat:“ Deutschschweizer Schüler müssen zuerst einmal mühsam Hochdeutsch lernen. Dazu kommen die vielen Migrationskinder, die mit vier zusätzlichen Sprachen konfrontiert werden: Mundart, Hochdeutsch, Französisch, Englisch.“ Ganz genau! Und weshalb sträubt sich die SVP dann dermassen gegen das Hochdeutsch und verklärt die Mundart? Das ist Idiotie der besonderen Sorte. Gleichzeitig bedeutet es eben auch, dass es sehr wohl eine politische und nicht nur pädagogische Frage ist.

    • Mark Keller sagt:

      Die Mundart in der schweiz hat einen Namen: Alemannisch!

      • Anh Toan sagt:

        Grosse Teile Bayerns, BW’s und Vorarlbergs reden auch Alemannisch. Die Mehrheit der Alemannisch sprechenden ist nicht Schweizer. Unterteilt man Alemannisch in verschiedene Dialekte (gemäss Wiki) nicht Sprache, laufen die Grenzen durch die Schweiz und über die Schweizer Grenzen zu D und A. „Brünig-Napf-Reuss-Linie“ usw.

        Es gibt weder einen schweizerdeutschen Dialekt, noch eine schweizerdeutsche Sprache. Aber wir können natürlich eine in ein Buch schreiben und dann an den Schulen unterrichten, aber warum nicht Deutsch nehmen, dann können wir Gotthelf auf Deutsch lesen statt Dialekt glotzen.

  • Beat sagt:

    Französisch ist nach wie vor wichtig, aber dass es besonders früh im Alter gelernt werden müsse ist nicht sakrosankt.
    Ich finde auch dass die KAntone das selbst festlegen sollen. Es muss nicht immer alles zentralisiert werden.

  • Ulrich Schweizer sagt:

    Es wird erwähnt, dass die Welschschweizer in der Primarschle alle Deutsch lernen. Es mag sein, dass dort generell Deutsch auf dem Stundenplan steht. Aber es scheint nichts zu nützen. Ob hier oder im Welschland, es wird von mir immer erwartet, dass ich französisch mit ihnen rede. Auch von solchen mit höherer Bildung. Den Grund für den Zusammenhalt müssen wir in unserem gemeinsamen Wohlergehen suchen, nicht bei den Sprachen. Kaum jemand wird in der Welschschweiz ein weiteres Departement von Frankreich sein wollen.

  • Sportpapi sagt:

    Offenbar bringt Frühenglisch aktuell genaus wenig wie frühfranzösisch. Was vielleicht an der Methode liegt, im Wesentlichen aber wohl an der Lektionenzahl. Es wäre also einen Versuch wert, die vorgesehenen Stunden auf eine Sprache zu konzentrieren, und dann noch einmal den Erfolg zu messen. Es ist meiner Meinung nach aber auch zu beachten, dass die Sprache nicht weiterhin ein so grosses Übergewicht hat in der Schule (und der Lehrerbildung). Sonst sprechen unsere Jugendlichen dann perfekt in vielen Sprachen, haben aber nichts zu sagen. Es gibt auch noch andere Fächer!

  • Iris Simmen sagt:

    Mit dem Frühfranzösisch im Kanton Bern würde etwas düregrindet wie man so schön sagt, was gar nicht umsetzbar ist. Es geht zu Lasten von Stunden welche wirklich wichtig sind. Die geeigneten Lehrkräfte sind ja gar nicht vorhanden. Mit unmotivierten Lehrern die unterrichten verleidet einem jede Sprache. So wird der Röstigraben nicht etwa kleiner, im Gegenteil. Also absolut Kontraproduktiv das ganze. Aber bei den Berner wird es sicher länger gehen bis sie schalten und handeln. Thurgau und Nidwalden machen es vor, unseren Kindern zu liebe.

  • Philipp Löpfe sagt:

    Wir leben in einer globalisierten Welt. Englisch zu beherrschen ist deshalb Pflicht und jede weitere Fremdsprache ein (grosses) Plus. Je früher man eine Sprache erlernt, desto einfacher lernt man sie.Wir brauchen somit Frühfranzösisch mitsamt guten Lehrmitteln und Lehrkräfte, welche das Französische mit Freude vermitteln und die Schüler mitreissen können. Dies ist nicht gratis zu haben. Weil aber bei den Kantonen das Geld fehlt, wird Frühfranzösisch entweder abgesetzt oder so schlecht eingeführt, dass es keinen Sinn macht. Schade.

  • Martin sagt:

    Immer wieder schade wie Englisch und Französisch gegeneinander ausgespielt werden, Die Mehrsprachigkeit unseres Landes ist eine Stärke die man nicht einfach so aufgeben soll. Wenn sich die Deuschschweizer weniger für Franz interessieren dürfen sie nicht überrascht sein wenn die Welschen so reagieren. Ich kenne viele Welsche die gute Hochdeutsch sprechen doch dann meist ihre Mühe mit dem CH-Deusch haben, die dies halt doch nicht die „gleiche“ Sprache ist. Wer im internatinalen Bereich tätig ist muss Englisch können, im nationlen sind aber Landessprachen immernoch wichtig.

  • Johannes Holder sagt:

    Warum lässt man nicht den Kindern die Wahl, welche Sprache sie wann lernen wollen bzw. überhaupt, was sie lernen wollen? Wir sollten mehr Vertrauen haben in die Kinder! Sie wissen selbst am besten, was sie interessiert und was nicht! Voraussetzung ist, dass die sog. Erwachsenen die Kinder endlich respektieren und achten und es ihnen erlauben, sich spontan zu entwickeln. Schulen würden dann nicht mehr zu Zwangseinrichtungen, wo Kinder nach Plänen von selbsternannten Bildungsexperten lernen MUESSEN, sondern zu Bildungseinrichtungen, wo jedes Kind die Möglichkeit hat, das zu lernen, was es will.

  • Daniela Lötscher sagt:

    Wir Erwachsenen tun häufig so, als ob Kinder unbegrenzt lernfähig wären!

    Dazu gehe ich einig mit Johannes Holder: mehr Vertrauen in die Kinder und in der Oberstufe mehr Eigenverantwortung fürs eigene Lernen fördern: Lernen mit eigens formulierten Lernzielen innerhalb einem gesetzten (am Leben orientierten) Rahmen.
    Sinn und Zweck der Grundbildung bitte mit gesundem Menschenverstand umsetzen. Doch da streiten sich einmal mehr, und leider nur die Gelehrten. Die Wirtschaft sourct dann auch noch global aus … . Eine verrückte Welt die den jungen Menschen wenig Mut macht auf Perspektiven.

  • Ulrich Konrad Schweizer sagt:

    Eine Sprache ist nicht gelernt, indem man sie auf den Stundenplan setzt. So, wie in der Schweiz wohl mehrheitlich an den Primarschulen Fremdsprachen gelehrt werden, spielt es keine Rolle, was auf dem Stundenplan steht. Die meisten Schüler können nach Abschluss der Primarschule sowieso kaum etwas. Im englischen vielleicht, weil sie es an anderer Stelle lernen. Eine Sprache ausserhalb des Sprachgebietes lernen ist hartes Wörterbüffeln bis man einen gewissen Wortschatz hat und dann kommt der Rest mit der Anwendung.

  • Stefan Gisler sagt:

    Y’a des bonnes raisons d’apprendre et certainment de communiquer en français – une langue suisse, pas comme l’anglais! It is also adequate to learn french because it is the language most used in Swiss business – not english. Aber zu viele ziehen ihre eigene Unfähigkeit, Sprachen bzw. Französisch zu lernen, als Grund bei, um diese Sprache schlecht zu machen.

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