Caisse unique à l’américaine: comment faire des économies avec des morts
Le reproche fait aux hôpitaux des vétérans américains est de taille: dans le but de réaliser des économies, les hôpitaux auraient prolongé les temps d’attente des patients et communiqué des délais d’attente falsifiés au public. Quarante vétérans sont ainsi décédés sans avoir reçu de traitement médical.
Le gouvernement américain serait depuis longtemps au courant des dysfonctionnements – tels que des normes d’hygiène insuffisantes – de ces hôpitaux. Le président Obama exige à présent un rapport sur ces nouvelles allégations et promet des sanctions si celles-ci s’avéraient véridiques. Il est particulièrement choquant de constater qu’il ne s’agit pas d’un cas isolé, mais que cette série de scandales sur des listes d’attente et la piètre qualité des hôpitaux concernent le pays tout entier. D’où vient le manque de soins médicaux – apparemment systématique – des vétérans américains?
En théorie, tout vétéran aurait droit à un rendez-vous médical sous 30 jours.

Son bonheur est une exception: l'ex-marine atteint de cancer Jack Wright, 88 ans, a épousé sa petite amie dans un hôpital pour anciens combattants à Los Angeles. (Image/ Lucy Nicholson/Reuters)
Aux Etats-Unis, les vétérans bénéficient d’une considération sociale très importante. C’est la raison pour laquelle Washington avait mis sur pied il y a plusieurs décennies un système de santé spécial, fondé sur une sorte de caisse unique avec des hôpitaux prescrits par l’Etat. Mais aujourd’hui, les Etats-Unis – et notamment son armée – doivent se serrer la ceinture. Il semblerait que le système étatique des anciens combattants réagisse en optant pour le rationnement. En théorie, tout vétéran inscrit aurait droit à un rendez-vous médical sous 30 jours. Je dis bien «en théorie».
Le «Veteran Affairs System» montre comment l’Etat fait face à l’augmentation des coûts dans le système de santé: en rationnant au maximum et en privant les citoyens de soins médicaux. En cas d’acceptation de la caisse unique, la Suisse se verrait confrontée au même sort. Si les coûts du système de santé continuent d’augmenter, l’Etat réalisera des économies en limitant l’accès des citoyens aux hôpitaux, aux médecins et aux médicaments. Dans la mesure où les cantons sont d’ores et déjà propriétaires de nombreux hôpitaux et que la concurrence avec les prestataires indépendants est continuellement limitée, les conséquences sur la population seraient dévastatrices.
Les Suisses seront-ils les nouveaux vétérans américains? Pour le PLR, il existe une alternative: miser sur une concurrence axée sur la qualité, ce qui revient à interdire aux caisses maladie leur chasse aux bons risques et à obliger les hôpitaux à communiquer leurs prestations de manière transparente. En plus d’assurer le libre choix, ces mesures permettraient d’obtenir la certitude de bénéficier de soins de qualité et bon marché. En connaissant le scandale des hôpitaux des vétérans américains, on ne peut que dire non à la caisse unique.
63 commentaires sur «Caisse unique à l’américaine: comment faire des économies avec des morts»
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Die Gesundheitssysteme der USA und der CH sind verschieden, genauso verschieden sind die Anbieter und die Versicherer. Das alles hat miteinander wenig zu tun.
Ditto. Hier wird was völlig anderes mit der Einheitskasse verglichen, das in keinem Zusammenhang steht.
Mit Verlaub, aber das ist Unsinn. Die Krankenkassen haben nichts, aber auch gar nichts mit der Qualität der medizinischen Versorgung zu tun. Die Krankenkassen haben den Auftrag, nach ganz bestimmten, exakt im Gesetz festgelegten Regeln, Geld von den Prämienzahlern zu den Leistungserbringern zu transferieren. Dafür dürfen sie einen bestimmten Prozentsatz ihres Umsatzes als Verwaltungskosten verwenden. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Verwaltungskosten, das ist das Geld, mit dem die Krankenkassen ihre schönen Glaspaläste und die Gehälter ihrer CEOs bezahlen. Kein Problem, ich gönne ihnen die Paläste, aber brauchen wir wirklich hunderte davon in der Schweiz?
Einen Wettbewerb gibt es auch nicht: Alle Krankenkassen müssen in der Grundversicherung exakt dasselbe anbieten. Nur in der Zusatzversicherung dürften sie Originalität beweisen Und das könnten sie ja auch weiterhin, wenn die Grundversicherung von einer Einheitskasse abgedeckt würde. Vielleicht würde sich ein breites Angebot an Zusatzversicherungen bilden, von günstig bis luxuriös, die alle Bedürfnisse von Alternativmedizin bis hin zu Einzelzimmer mit Seeblick und Chefbetreuung abdecken würden. Der fruchtlose Kampf um die guten Risiken in der Grundversicherung wäre vorbei, und die Manager könnten sich darauf konzentrieren, einzigartige Produkte für ihre Zusatzversicherungen zu entwickeln.
Mit der Qualität der medizinischen Leistungen hat all das überhaupt nichts zu tun. Es war nie die Aufgabe der Krankenkassen, die Qualität der Leistungserbringer oder ihrer Leistungen zu kontrollieren. Nur deren Wirtschaftlichkeit. Und selbst das tun sie mehr schlecht als recht.
Die gesundheitliche Versorgung in CH ist charakterisiert durch eine Hochleistungsmedizin, welche von einem ökonomisch missbrauchten, von Revision zu Revision immer schlechter gemachten Gesundheitswesen ummantelt ist. Da die Patienten primär nur mit der Medizin in Kontakt kommen, sind sie noch weitgehend zufrieden.
Aber irgendwann merken sie, dass sie mit ihren KK- Beiträgen und Steuern ein Monstrum füttern, das mehr für sich selbst, als für die Patienten da ist.
Die grössten Makel unseres Gesundheitswesens sind die Existenz von Krankenkassen und Leistungskatalogen (Tarmed, SwissDRG).
« wirtschaftlichkeit » gleich druck auf die preise und damit letztendlich druck auf die qualitaet,das problem ist weltweit ganz dasselbe.dieses problem gab es als suva als einzigen versicher frueher im alten uvg nicht,weil sie auf einem hoeheren preisniveau die leistungen verguetete. man besuche ein veteranenspital oder sehe sich in den niederlanden um,was mit der dortigen ahv passiert!
Sehr gut, Stefan W.!
Was am heutigen System so toll sein soll, will sich mir nicht erschliessen. Eine (Gross)Krankenkasse jagt der anderen Klienten mit windigen und teuren Brokern ab. Krankheiten werden abgewickelt, statt dass die Gesundung der Patienten im Vordergrund steht. Dafür gibt es viele schöne und gutbezahlte Posten in den Glaspalästen der unzähligen Verwaltungsräte. Und darauf will Krankenkassenlobby natürlich nicht verzichten. Gell, Herr Hiltpold.
@Bürgisser: Wenn die Einheitskasse angenommen würde, würden die Systeme gleicher. Davor warnt der Autor. Ganz einfach.
Die Einheitskasse ist immer noch eine Krankenkasse zuviel. Man findet in den USA, dem OECD- Land mit dem teuersten und gleichzeitig mit am schlechtesten funktionierenden Gesundheitswesen auch sehr gute Beispiele, nämlich die echte HMO.
Da sind Kostenträger und Leistungserbringer nicht getrennt, das Mitglied zahlt sein Beiträge direkt in die HMO und wird entweder von dieser betreut oder an externe Leistungserbringer vermittelt.
Die grösste HMO hat 20 Mill. Mitglieder und liegt mit einer sehr guten Qualität in den Kosten 40% unter dem Durchschnitt. KK sind völlig überflüssig.
Erstens geht es bei der Schweizer Einheitskasse nicht um eine Veteranenversicherung und zweitens haben die USA nicht nur in sozialer Hinsicht heute den Status eines Entwicklungslandes, mit dem wir uns nicht unbedingt vergleichen sollten.
@Stefan W. : Das ist so aus verschiedener Hinsicht nicht richtig. Der Grundversicherungskatalog ist zwar vorgegeben, der Wettbewerb spielt dennoch. Versicherer bemühen sich um Ihre Kunden und um bestmöglichen Service, weil Versicherte sonst zur Konkurrenz wechseln. Zudem bietet der Wettbewerb den Versicherern einen Anreiz, möglichst effizient zu arbeiten. So liegt der Verwaltungskostenaufwand über die Branche bei lediglich 5.5 Prozent, also bei 5.5 Rappen pro Prämienfranken. So effizient arbeitet KEINE staatliche Institution und schon gar keine Einheitskasse, wie ein Blick ins Ausland zeigt.
Nur um die 5.5 Rappen pro Franken etwas zu relativieren: Bei einem Volumen von 50 Milliarden Franken macht das 2750000000 Franken, die allein für die Verwaltung der Krankenkassen draufgehen. Service? Welchen Service? Meine Kontakte mit der Krankenkasse beschränken sich darauf, Arztrechnungen einzusenden, Rechnungen zu zahlen und Rückerstattungen entgegenzunehmen. All diese Leistungen sind bei allen Kassen gleich.
Bei den Zusatzversicherungen, wie gesagt, da gibt es Unterschiede. Aber darum geht es ja bei dieser Abstimmung nicht.
@Stefan W.
Sorry, das Prämienvolumen in der Grundversicherung ist nicht 50 Mrd. sondern rund die Hälfte. Entsprechend tiefer sind die Verwaltungskosten. Und noch an einem Ort sind Sie schlecht informiert: Die Leistungen der Krankenversicherer unterscheiden sich insbesondere bei den alternativen Versicherungsmodellen in der Grundversicherung, wo heute schon rund 50% aller Leute versichert sind.
@M Schenker: Stimmt, Sorry. Wir reden von 5.5% von 25 Mrd, also nur noch ca. 1.3 Mrd. Franken, die für die KK-Verwaltungen verbraucht werden. Um die Relationen aufzuzeigen: SantéSuisse hat 2009 die Einsparung von 70 Mio durch einen neuen Labortarif als « grossen Sparerfolg » bezeichnet, ungeachtet der Tatsache, dass diese Sparübung für die Patienten letztlich in vieler Hinsicht kontraproduktiv war..
Alternative Versicherungsmodelle hingegen dürfen die Versicherer gern in Form von Zusatzversicherungen weiter anbieten. Die Einheitskasse verbietet ja niemandem, Ergänzungen anzubieten
der « neue labortarif » ist ein kontraproduktiver administrativer flop,er bringt allen beteiligten mehrarbeit und letztendlich vermehrte gesamtkosten,das wissen alle,die wirklich selber damit zu tun haben.
Natürlich ist das viel Geld – egal bei welchem Prämienvolumen. Naiv ist es zu glauben, die Administration können kostenlos erledigt werden. Darum geht’s aber. Bei JEDEM Staatsbetrieb wird weniger effizient gearbeitet. Ergo ist der Administrativaufwand noch grösser. Ihrer Argumentation, mit einer Kasse sollten die Administrationskosten sinken, kann ich nicht folgen. Sie vermischen da diverse Dinge, die nicht zusammen gehören.
Wer die Schweizer Einheitskasse SUVA kennt kann nur ein JA eingeben.
Die SUVA ist ein denkbar schlechtes Beispiel: Lediglich Teilmonopolist, bei dem der höchste Ausgabeposten die Taggelder sind. Die Verwaltungskosten sind höher als bei den Krankenkassen, ebenso die Heilungskosten. Grosse Paläste und teure Chefs hat die SUVA übrigens auch.
Genau richtig! Das sind Fakten nicht ein politisches Wunschdenken, Danke!
Ich werde ein Nein zur Einheitskasse in die Urne legen. Das hat aber mit dem Skandal um die Veteranen in den USA nichts zu tun. Der Vergleich ist derart dämlich, dass er der Argumantation des Nein-Lagers einen Bärendienst erweist. Die Probleme mit den Veteranen in den USA haben sich in den letzten Jahren massiv zugespitzt: Mit der Abwicklung der Kriege im Irak und Afghanistan kam eine grosse Anzahl neuer Veteranen auf das system zu. Ausserdem haben die Ausdehnung der Leistungen einer grossen Anzahl Veteranen den Zugang zum system erlaubt. Die Mittel wurden aber gestrichen – ohne Not.
Als ob die FDP den ev. zukünftigen Gesetzestext bereits kennt.
Die alternative der FDP: Weiter so wie bisher, und nur etwas mehr davon.
Dass der bereits heute geförderter Wettbewerb bisher nur zu Kostensteigerungen geführt hat, und dass die Wirtschaft (Pharma und Versicherungen) nicht viel von freien Markt halten, und gerne mit dem Patentrecht und Knebelverträgen operieren, erwähnt die FDP mit keine Wort.
Wieso auch, wenn man berücksichtigt wie gross der Einfluss dieser Branchen auf die Politiker der FDP ist.
Schlechtes Argument. Der « freie Markt » lässt die Menschen zwar nicht in der Warteschlange sterben, aber dafür zuhase, weil man sich angesichts der Preise schon gar nicht zum Arzt getraut.
Vielen herzlichen Dank dem Autor Herrn Hiltpold für die ehrliche Darstellung der Ansichten wohl auch unserer Regierung der Bevölkerung gegenüber. Das alleine wäre eigentlich schon ein Grund zum Auswandern, wenn der Stat seine Bürger nur noch als störende Masse ansieht, die man möglichst billig versucht zu verramschen oder los zu werden, wenn sie Probleme macht (per Exit etwa?).
Das ergibt die Idee, die Regierungsmitglieder mal auf ihre menschlichen Ansichten zu überprüfen.
Unsere aktuellen Kassen sehen ihre Mirtglieder zum Teil eher als « Gewinn-Zudiener », denn sich selber als Dienstleistung.
« Genau das droht auch der Schweiz » Das kann nur jemand schreiben, der politisch dem Lager angehört, welches die Krankenversicherungen schützen will. Die Systeme der USA und der CH zu vergleichen ist einfach absurd. Der erste Vorstoss das System der « Alten- und Krankenversorgung », welches auf der Basis der Solidarität beruht zu lancieren fand in der Schweiz 1906 statt. Gut Schweizerisch dauerte es bis 1948 resp. 1960 (AHV+IV). Etwas ähnliches gibt es in den USA noch heute nicht. Die beiden Länder können nicht verglichen werden. Nun muss in der CH endlich die Einheitskasse her!
Dieser Vergleich grift zu kurz. Angestelle mit mehr als 80% Arbeitspensum sind durch den Arbeitgeber versichert. Wenn sie in die Pensionierung gehen, werden sie von der staatlichen Medicare und der nationalen Veteranenversicherung weiterverischert. Der Schluss ist, dass die « guten » Risiken, d.h. juengere Leute durch die privaten Krankenkassen abgedeckt sind, die « schlechten » Risiken, d.h. aeltere Leute = Pensionierte, werden von der Privatindustrie an den Staat abgegeben.
Endlich mal einer, der es auf den Punkt bringt: Konkurrenz sorgt für gute Leistung und Qualität. Monopolisten können tun und lassen, was sie wollen. Im Härtefall (Spardruck) werden einfach die Leistungen heruntergefahren. Danke, aber auf US-Verhältnisse können wir in der Schweiz verzichten.
Dass wir kein US System wollen, ist ja klar. Aber Kanada hat ein sehr gutes System, allerdings sind private versicherer nicht erlaubt. Ich habe nichts als gute Erfahrungen gemacht. Grundleistungen sollten ueber eine Eineitskasse gehen – Zusatzleistungen koennten von privaten Kassen angeboten werden. Reduzieren auf was noetig ist – den Rest soll sich jeder selber ueberlegen ob und wie er das finanzieren will.
Da kann ich doch nur lachen. Selber in Kanada (Montreal) wohnhaft, erlebe ich das Gesundheitssystem ganz anders. Fuer einen Arzttermin um 6 Uhr morgens bei der Klinik anstehen. Die Klinik nimmt nur 15 Patienten am Tag. Leider #16? Sorry, morgen nochmals probieren. Alternative in den Notfall eines Spitals zu gehen. Da gehen aber schon alle anderen hin mit ihrem Husten und Bauchschmerzen. 12 Stunden warten nur um eine Arztgehilfin zu sehen, die einem dann mitteilt, der Arzt komme erst morgen frueh wieder, man solle im Gang draussen uebernachten um drangenommen zu werden. Einheitssystem juhee? No
Wow, als Beispiel für eine Einheitskasse nehmen Sie ausgerechnet das segregierte Veteranensystem des Landes, das von allen westlichen Staaten am wenigsten Ahnung von Sozialpolitik hat?
Suchen Sie mal im Commonwealth / in Skandinavien, und untersuchen Sie wenigstens echte Einheitskassen.
Ich bin sicher, Sie finden auch dort noch Aspekte zum nörgeln. Aber wenigstens hat die Diskussion dann Substanz.
Die Zahl der Krankenkassen ist im Bereich des Obligatoriums von 1996 bis 2012 von 145 auf 61 Kassen gesunken. Der Verwaltungsaufwand inkl. Abschreibungen ist im genannten Zeitraum von von 0,96 Milliarden (8.2%) auf 1.24 Milliarden (5.4% des Gesamtaufwands). Absolut ist der Aufwand somit gestiegen, relativ zu den Prämien aber leicht gesunken. Da bei der Einheitskasse kantonale Ableger vorgesehen sind, kann die Einsparung evtl. etwa 2,7% ausmachen, was bei einer Monatsprämie von Fr.300 ca. Fr. 8 ausmacht. Nicht nichts, aber weniger als viele sich vorstellen.
Wenn 5,4% der Kosten bei den Krankenkassen und 94,6% bei den Leistungserbringern anfallen, ist klar, dass ins Gewicht fallende Einsparungen nur bei den Leistungserbringern erzielt werden können. Was nicht heisst, dass man bei den Kassen nichts machen soll. Man kann das Eine tun und das Andere nicht lassen. Da der Leistungskatalog in der Grundversicherung gegeben ist, kommt der Wettbewerb dadurch zustande, dass einzelne Leistungserbringer (Ärzte, Spitäler, Therapeuten) ihre Leisunt günstiger anbieten als andere (z.B. durch Spezialisierung oder Bildung von interdisziplinären Netzwerken).
Ich bin gegen eine Einheitskasse, aber fairerweise muss erwähnt werden, dass die Krankenkassen die grosse Kohle mit den Verwalteten Vermögen machen. Der Verwaltungsaufwand ist nur Feigenblatt.
Wenn wir annehmen, die Einheitskasse würde völlig umsonst arbeiten und der Systemwechsel wäre auch ganz umsonst, könnten wir also 5.5% der Prämien sparen. D. h. wir hätten ein Jahr keine Prämienerhöhung und nachher wäre alles wie gehabt. Der wahre Grund für die Einheitskasse ist, die Schaffung eines Umverteilungsinstrumentes. Da die Einführung der einkommensabhängigen Krankenkassenprämie beim ersten Mal nicht geklappt hat, wird es jetzt halt scheibchenweise versucht.
Am Kostenproblem kann und wird die Einheitskasse nichts ändern. Im Gegenteil: Die jahrelange Umstellung wird die Verwaltungskosten in die Höhe treiben (EDV-Projekte des Bundes lassen beispielhaft grüssen). Zudem lenkt man damit von den eigentlichen Problemen, den Ineffizienzen in unserer Gesundheitsversorgung, ab. Man muss auch kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass allerhand Begehrlichkeiten auf den neuen Monopolisten zukommen werden. Einige Leistungserbringergruppen werden sich höhere Tarife erhoffen. Dies wohl nicht umsonst, denn die SUVA bezahlt diesen für die gleiche Leistung heute auch mehr als die Krankenversicherer.
Vergleichen wir die Schweiz und Frankreich. In der CH « scheinen » die KK Premien hoch weil sie unabhängig vom Lohn ist. In F ist die Premie relative zum Lohn, das heisst die Reichen bezahlen das meisste für den selben Service.
Einmal mehr: Wer von Wettbewerb im Gesundheitswesen spricht und auch noch davon ausgeht, dass Krankenkassen etwas zu Effizienz, Qualität und Kosteneinsparung beitragen, hat genau nichts begriffen. Es geht nämlich so: Wir in den öffentlichen Spitälern müssen zu jeder Tages- und Nachtzeit jeden Fall nach Möglichkeit abarbeiten, und sei er noch so kompliziert und defizitär. Zudem bilden wir Personal aus und werden – insbesondere im Kanton Bern – dabei lausig entlöhnt. Kassiert wird im Privatspital, in der Administration, in der Pharma und beim – unnötigen – Zwischenhändler Krankenkasse
Diese Argumentation greift viel zu kurz. Natürlich kann es einen Wettbewerb geben: Wenn nämlich ein Spital den von Ihnen beschriebenen Fall qualitativ besser und noch effizienter erledigt als ein zweites Spital, dann verschafft sich ersteres einen Konkurrenzvorteil, welcher mit entsprechenden Verträgen mit den Krankenversicherern belohnt werden soll. Das zweite Spital muss sich dann entweder verbessern oder es hat keine Zukunft. Zu befürchten ist, dass mit einer Einheitskasse den ineffizienten Spitäler wieder die Kosten gedeckt werden und die effizienten Spitäler den Anreiz verlieren, qualitativ hochstehend und kostenbewusst zu agieren.
Gesprochen wie ein wahrer Ökonom, der noch nie im Leben eine medizinische Handlung vorgenommen hat.
Und wo bitte ist Ihr Argument? Ein Spitalaufenthalt ist viel mehr als ein medizinischer Eingriff. Wenn die Prozesse und Schnittszellen in einem Spital nicht funktionieren, kann der medizinische Eingriff noch so perfekt sein. Am Ende wird ein ungenügendes Ergebnis herausschauen. Es genügt nicht, Topmediziner in einem Spital zu haben um ein Topspital zu sein.
Was und wen braucht man denn sonst noch?
@Schrader: Was für eine Frage. Ein paar kleine Beispiele: Sofern sie nicht auf der Wiese oder im Feldlazarett operieren wollen, braucht es beispielsweise jemanden, der eine sachgerechte Infrastruktur organisiert und im Stande hält, welche eine qualitativ hochstehende und effiziente Behandlung überhaupt zulässt. Es braucht jemanden, der klare Prozesse definiert, um die Kommunikation zwischen Fachbereichen sicherzustellen und ineffiziente Doppelbehandlungen zu vermeiden. Es braucht ein Qualitätsmanagement und vielleicht auch eine Hotellerie. Machen das alles die Ärzte?
Das alles können Ärzte und haben es seit Beginn der organisierten Medizin vor 5.5 Tausend Jahren immer gemacht. Das sich seit dieser Zeit ständig verbessernde Gesundheitswesen ist doch erst durch Betriebswirte und Juristen beschädigt worden, die sich nur einen Teil vom dicken Kuchen abschneiden wollen, ohne Kernkompetenz. Ärzte können heilen, diagnostizieren und auch das Gesundheitswesen gestalten.
Wer nicht heilen und diagnostizieren kann, ist fehl am Platz und nur ein unsinniger Kostenfaktor.
@Dr. med Neuenschwander: Wo kassieren bitte die Krankenkassen bei 5.5 Prozent Verwaltungskosten? Wie hoch sind die Verwaltungskosten der Spitäler? Wie ehrlich sind diese mit den Abrechnungen? Aus eigender Erfahrung weiss ich wie genau Sie es mit den Abrechnungen mit den Kassen nehmen. Diese Kosten bezahlen wir als Prämeinzahler.
Eben mit der Einschränkung, das Krankenkassen, Prämienzahlungen, Abrechnung, Fallpauschalen, usw. überhaupt nichts mit gesundheitlicher Versorgung zu tun haben. Es geht komplett ohne, indem man das Gesundheitswesen, wie vergleichbar das Bildungswesen oder die Justiz aus dem öffentlichen Haushalt finanziert und die darin Arbeitenden nach Tarif vergütet.
Damit lägen die Kosten bei derzeit vielleicht 30 Mrd. Franken.
Das Gesundheitswesen kann nur gesunden, wenn alle Formen des betriebswirtschaftlichen Denkens, Markt, Wettbewerb konsequent eliminiert werden. Um Patienten zu versorgen braucht man weder Krankenkassen, noch kantonale Gesundheitsdirektionen.
Wir haben 1.1 Mill. Spitalsaufenthalte im Jahr, einer kostet ca. 9000 Fr. Macht 10 Mrd., ausgewiesen werden aber 20 Mrd. für die stationäre Betreuung. Das gilt allg., 50% der Kosten des Gesundheitswesen werden für Patienten und Krankheit, die anderen 50% patientenfern und nutzlos für die Fehlorganisation, an der aber kräftig verdient wird, ausgegeben.
Personalkosten sind der grösste Kostenfaktor im Gesundheitswesen. Wenn sie also 50% einsparen wollen müssen sie rund 200’000 Personen entlassen. Und kommen sie mir jetzt nich mit den Krankenversicherern, dort arbeiten nur 5% der Leute, die sie mit Ihrer tollen Berechnung auf die Strasse stellen müssten. Mit einer solchen Milchbüechli-Staatsmedizin kann das Gesundheitswesen keinesfalls gesunden. Die Gesundheitsversorgung wäre am Boden.
Krankenversicherer und auch die kantonalen Gesundheitsdirektionen gehören nicht zum Gesundheitswesen. Wenn man die Krankenkassen und damit die gesamte Abrechnung, Leistungserfassung, Kodierung, abrechnungsorientierte Dokumentation ersatzlos streicht, kann man auch sehr viel ¨überflüssiges, patientenfernes Personal sparen. Wie die Unternehmen sind Spitäler und Arztpraxen nicht dazu da, Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten.
Patienten betreuen reicht völlig aus, dazu braucht man keine Betriebswirte, Krankenhausmanager, usw. Wer nicht operieren oder wenigstens verbinden kann, ist für nichts.
Gemäss Ihrer Logik braucht es keine IT, keine Buchhaltung, keine Hotellerie, keine Infrastruktur, keine Patientenadministration usw. Ihre Aussage ist doch sehr abschätzig gegenüber jenen in einem Spital, welche sicherstellen, dass ein Arzt überhaupt erst arbeiten kann.
Man braucht Nebenprozesse, vielleicht 10% der derzeitigen Ökonomie, sicher keine Hotellerie, IT bestimmt, vor allem Medizininformatik. Aber zur Not geht es ohne allen dem.
Der aktuelle Stand ist, dass die Nebenprozesse mehr stören, als sie nutzen. Solange nicht klar ist, was Qualität im Gesundheitswesen überhaupt ist, braucht es keine Qualitätskontrolle. Wir, unter uns, wissen schon, was sinnvoll ist, was schadet, was nützt.
Die ganzen Parasiten, die nur am Honigtopf mit fressen wollen, brauchen wir und die Patienten nicht. Patienten brauchen nur Medizin, nicht das Gesundheitswesen.
« Wir, unter uns wissen schon, was sinnvill ist ». Wer ist denn wir? Die allwissenden Götter in Weiss? Kommen Sie, diese arrogante Haltung ist nun wirklich für die Grossmehrheit der Ärzte – zum Glück für die Patienten – Schnee von gestern. Zur Qualität: Es ist gemäss Gesetz an den Leistungserbringern zu definieren, wie man Qualität misst. Wer dies nicht tun kann oder will, soll wenigstens den Anstand haben, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen. Zudem: Ärzte sind nun mal keine guten Ökonomen wie Ökonomen keine guten Ärzte sind. Darum braucht es beide.
Fakt ist, wenn möglich vom Spital fernhalten. Mit Blessuren rein; zersägt, sediert, intubiert und pathologisiert wieder raus. Entthront die Chefärzte und setzt Ihnen Ökonomen vor die Nase, sonst verlassen die Laborratten den Käfig nie mehr.
Die Ökonomen und Betriebswirtschaftsfuzzis führen im Spital höchstens zu mehr Bürokratie. In Indien behandelt ein Arzt ein mehrfaches an Patienten, einfach weil dort nicht der halbe Arbeitstag durch Berichteschreiben für Krankenkassen und Juristen und anderes nutzloses Gesocks vergeudet wird.
Als jemand der seit 30 Jahren in den USA lebt und das amerikanische Krankenkassensystem jeden Tag selbst erlebt, kann ich nur den Kopf ueber Herrn Hilltpold schuetteln. Das VA system hat rein gar nichts mit einer Eihnheitskasse zu tun. Er sollte sich vielleicht einmal ueber Medicare informieren, das ist eine Einheitskasse im richtigen Sinn und funktioniert vorzueglich. Dagegen funktioniert das sogenannte Wettbewerbssystem ueberhaupt nicht. Die USA hat die hoechtste Kindersterblichkeit under den industrialisierten Laendern.
Aber eben Fakten scheinen nicht seine Staerken zu sein
Ich erinnere mich an meine Tante in GB. (GB kennt seit langem den Public Health Service; eine art Einheitskasse). Meine Tante hatte ein Herzproblem und musste operiert werden. Sie musste sage und schreibe 1 1/2 Jahre auf einen OP-Termin warten. Zynisch gesagt, hätte sich das Problem von alleine lösen können. Solches könnte uns auch blühen, wenn wir eine EK einführen. Dann kann es durchaus vorkommen, dass die untersten Einkommen von der medizinischen Behandlung ausgeschlossen werden, da sie sich eine KK nicht mehr leisten können. EK: auf keinen Fall; ich sage überzeug NEIN.
Hanna 4.Juni 2014 21:51
Völlig daneben, dieser Vergleich mit GB und der Vergleich des Public Health Service mit unsern KVG.
Wieso völlig daneben? Hanna spricht von Erfahrungen in einem Einheitskassensystem. Darum geht’s ja bei der Abstimmung am 28. September.
Der National (nicht Public) Health Service in GB ist ein staatliches Gesundheitswesen ohne Krankenkassen, auch keine Einheitskasse. Was ist an Wartezeiten schlimm? Lebensnotwendige OP’s werden auch im NHS zeitnah ausgeführt, dafür aber keine medizinisch nicht indizierten Operationen, wie bei uns.
Auch in CH werden Rationierungen in der med. Versorgung kommen, spätestens wenn die Schmerzgrenze an Kosten erreicht ist (wir schätzen die bei 30% vom BIP).
Wir sitzen auf einem Kontinent voll mit Einheitskassenmodellen und wir schauen uns dasjenige an, das nicht funktioniert.
Das ist in etwa so wie wenn man für die Planung eines Eisenbahnnetzes die Albanischen Staatsbahnen als Modell nimmt anstatt der Schweizer oder der Französischen Bahn.
@Schenker und Co.: Ich bin seit 17 Jahren Spitalarzt. Die verschiedenen Leistungserbringer haben ganz unterschiedliche Leistungsaufträge, Infra- und Personalstrukturen. Aus dieser unsinnigen Wettbewerbsdiskussion und dem daraus resultierenden ökonomischen Druck resultiert eine « Rosinenpickerei » insbesondere der privaten Anbieter: Low risk Eingriffe, wenig oder kein Personal ausbilden, eingeschränkte Dienstleistung in Randzeiten u.a.m.. Auf Grund von Chancenungleichheit gibt es daher keinen Wettbewerb. Und wer soll denn die Qualität und die Effizienz der Eingriffe beurteilen? Die KK? Wohl kaum!
Kann es dem Staat nicht eigentlich wurst sein ob ich z.B. Kügelchen oder Antibiotika schlucke? Darf nicht jeder auf seine eigene Art gesund werden? Nein, darf er nicht, denn mit der Einführung des KK-Obligatoriums wurde das Gesundheitswesen staatlich reguliert! Der Gesetzgeber muss ja definieren, was genau obligatorisch ist.
Das Kind was Herr Hitpold retten will liegt also schon längst im Brunnen! Und wird nicht wieder lebendig wenn sich am Staatsmonopol noch ein paar private KK-Manager bereichern.
Drum: Einheits-KK führt zu Ende was das Obligatorium begonnen hat, also beide oder keins!
Erlaubt Herr Hitpold eine Entgegnung?
1. Die vergleichbare Einheitskasse in den USA heisst Medicare und ist überaus populär
2. Die VHA (Veterans’ Health Admin, ein universelles Gesundheitssystem) übertrifft wiederholt alle privaten Spitäler in praktisch allen bewerteten Kategorien (slate.me/1gO7LTn)
3. Der Schmuddel- und Wartelisten-Skandal betrifft ein teil-privatisiertes Spital (Walter Reed, wapo.st/1nn2uUk)
Natürlich ist zu bedenken, dass das VHA ordentlich alimentiert werden muss, aber da sparen Republikaner lieber zugunsten von Unternehmenssteuer-Senkungen, fast wie bei uns die FDP.
1) Es gab eine Zeit in der ALLES funktionierte und NICHTS obligatorisch war. Radikale Veränderungen braucht das Land! Die Skandale in ALLEN Bereichen zeigen « es ist Zeit, die Heiligen Kühe zu schlachten ». Nach jahrelangen Versäumnissen, braucht es eine Ausrichtung, die NEUE Standards und Möglichkeiten bietet. Erkennbar ist, wo Kommissionen über Verfehlungen und Missstände Aufklärung betreiben, werden genau diese verhinderten Entwicklungen als die Probleme benannt. Politisch und Wirtschaftlich motivierte Verhinderung, durch Besetzung der entscheidenden Schlüsselstellen, lähmt das Land und Volk.
2) Eine selbsternannte Elite treibt ihr Unwesen auf dem Rücken der Allgemeinheit. Das Lobbyisten Bundeshaus muss gesäubert werden, nur dann haben gute Ideen und anständige Leute wieder eine Chance. Die dem Volk verpasste Zwangsjacke gilt es zu entsorgen, damit der Schweizer wieder FREI Atmen kann. So lange die uns gegeneinander ausspielen, so lange sind wir die Verlierer und Zahler.