Schweizer Armee wohin? Nach Europa!

Es waren Sozialdemokraten, die schon vor Jahrzehnten aussprachen, was von der Schweizer Armee zu halten war, und dafür von der bürgerlich geprägten Schweiz verbale Prügel erhielten: Helmut Hubacher war es jeweils, der für seine Partei bei jeder Debatte um das jährliche Armeebudget zwar beredt, aber erfolglos beantragte, den Voranschlag an den Bundesrat zurückzuweisen. Es war Peter Bodenmann, der wohl frechste, der die unbestrittene, völlig tabuisierte Institution in unserem Land als «Trachtenverein» bezeichnete.

Wir alle, die wir Dienst im Felde leisteten, rote Panzerabwehr-Runkel ab dem Sturmgewehr zu verschiessen hatten und dabei einen blauen Oberarm und wohl noch ein blutiges Kreuz an der Stirn durch den gewaltigen Rückstoss davontrugen, wussten insgeheim, dass der «vaterlandslose Geselle» Bodenmann so unrecht nicht hatte.

Die Schweiz muss sich integrieren in ein weltweites, partnerschaftlich gesinntes Nachrichtenbeschaffungssystem.

Politblog

Verteidigt uns besser als der Gripen: Der Rafale der französischen Luftwaffe. (Bild: Keystone)

Immer wieder wurde die Armee nach dem Zweiten Weltkrieg reorganisiert. Die Armee 1961 setzte auf Dissuasion, auf Abschrecken, getreu dem Kalten Krieg entsprechend. Die Schweiz leistete sich mit Armeekorps, Divisionen, Brigaden ein Riesenheer, gegen 800’000 Mann. Man muss sich das mal vorstellen. Der gängige Slogan damals: «Wir haben keine Armee, wir sind eine Armee.»

Die Reform 1995 reduzierte den Bestand auf 400’000. Die Abstimmung der GSoA-Initiative 1989, die eine Abschaffung der Armee verlangte, erhielt immerhin 36 Prozent der Stimmen und blieb damit nicht ohne Wirkung. Die Armee 21 kam noch auf 100’000 Mann. Und heute? Welche Armee brauchen wir heute und in der Zukunft?

Das VBS weiss es nicht so genau. Im Bundesrat sitzt neben dem Armeeminister mit Didier Burkhalter nur ein gelernter Sicherheitspolitiker; er ist deswegen wohl auch ein Antipode von Ueli Maurer. Das Parlament ist eh heillos überfordert, sitzen doch in der Sicherheitskommission im Gegensatz zu früher eher Volksvertreter der zweiten Reihe.

Und das VBS ist immer noch durchsetzt von Strategen der vergangenen Zeiten, sie trauern der grossen Feldarmee nach und werden dabei tapfer unterstützt von der SVP, die ebenso nicht von den alten Erinnerungen loslassen kann.

Die Schweizer Armee ist heute immer noch eine Kampftruppe mit Panzerbrigaden und Infanterieverbänden. Sie neigt neben der Raumverteidigung im Wesentlichen immer noch zu einem Kampf der verbundenen Waffen. Darüber soll eine Luftwaffe in der dritten Dimension Schutz bieten.

Aber: Auf welches Bedrohungsszenarium ist diese Kampfaufstellung ausgerichtet? Panzerstösse aus der Tiefe des Ostens, die die Länder vor uns schnell durchstossen, sind nicht zu erwarten. Kommt ein Stoss aus Frankreich, aus Italien, Deutschland, gar aus Österreich? Ein ungläubiges Lächeln ist bei solchen Szenarien nicht zu unterdrücken.

Es sind in der Tat zwei Bedrohungsszenarien, die nicht zu unterschätzen sind: terroristische Angriffe aus der Luft, auf exponierte Einrichtungen, wie Atomkraftwerke – und ein Angriff im Netz, ein Cyberkrieg. Für einen Angriff aus der Luft braucht es eine optimale Luftverteidigung, gegen einen Cyberangriff braucht es völlig neue Instanzen, keine Armee im herkömmlichen Sinne, sondern Spezialorganisationen.

Und ganz wichtig: Die Schweiz muss sich integrieren in ein weltweites, partnerschaftlich gesinntes Nachrichtenbeschaffungssystem. Sie muss rechtzeitig vorgewarnt, die Luftverteidigung europäisch abgesichert werden. Dazu sind der französische Rafale oder der in Deutschland produzierte Eurofighter weit besser als der Gripen geeignet. Diese Kampfflugzeuge sind kompatibel mit den Verteidigungssystemen in den umliegenden Ländern, auch in der Vorwarnung, wie im Einsatz. Die Schweiz ist viel zu kleinräumig, sie weist keine strategische Tiefe aus, eine eigenständige Luftwaffe kann also von der Schweiz aus kaum rechtzeitig reagieren. Wenn wir die luftpolizeilichen Aufgaben richtig ernst nehmen wollen, können wir das nicht allein sicherstellen. Das kann Ueli Maurer als SVP-Politiker, als Vertreter einer isolationistischen Partei, schlicht nicht gefallen. Doch die Realitäten werden ihn früher oder später einholen. Ein erstes Verdikt hat ihn am letzten Wochenende erreicht.

82 Kommentare zu «Schweizer Armee wohin? Nach Europa!»

  • andreas abplanalp sagt:

    sehr einverstanden mit Schallers Thesen:ein effektiver Luftschirm kann, wie das Beispiel Genf in jüngster Zeit exemplarisch demonstriert hat ,nur in enger Zusammenarbeit mit dem benachbarten Ausland funktionieren.Für verklärende Neutralitätsnostalgie à la SVP gibt es heutzutage keine Daseinsberechtigung mehr.Vielleicht hilft das Gripendebakel, neue innovative Denkansätze zur zukünftigen Sicherheitsstrategie zu finden und zu definieren.Ob allerdings eine SVP-lastige VBS-Spitze dazu in der Lage ist,wage ich zu bezweifeln.
    Tabula rasa auch in diesem Bereich könnte nicht schaden.Das kommende Marignano-Gedenkjahr müsste genutzt werden,um unsere Neutralitätspolitik grundlegend zu überdenken.Was für die letzten 500 Jahre Gültigkeit hatte,braucht nicht unbedingt Credo für das kommende Jahrtausend zu sein.

    • Reto Stadelman sagt:

      Kurz heruntergebrochen: Für Neutralität gibt es keine Daseinsberechtigung mehr. Erklären sie mir das bitte?

      • andreas abplanalp sagt:

        De facto ist die Neutralität ja schon gestorben,Ausnahme vielleicht die etwas milderen Russlandsanktionen von BR Burkhalter als Vorsitzender de OSZE.Wenn man sich aber sonst etwas umsieht,muss man konstatieren,dass wir (fast) alle Beschlüsse der EU (und damit auch der NATO) quasi „autonom“ nachvollziehen.Warum nicht endlich akzeptieren,dass wir in einer globalisierten Schicksalsgemeinschaft und nicht auf dem Mond leben.Eine ECHTE Neutralität im engeren Sinn ist ergo gar nicht mehr möglich.Darum sollten wir auch dieses Tabu brechen und diesen ideologischen Ballast kompostieren!

      • Sportpapi sagt:

        Wenn Neutralität bedeutet, dass wir uns aus allem raushalten, nicht einmal die schlimmsten Verbrechen benennen, dann hat Neutralität tatsächlich früher wie heute keine Berechtigung. Wenn es heisst, dass wir uns aus Kriegshändeln heraushalten, dann macht das für uns Sinn. Wir lassen dann einfach andere für uns kämpfen. Wenn wir nicht einmal wirtschaftliche Sanktionen mittragen wollen, machen wir uns einfach zu Profiteuren.
        Gefordert sind manchmal wenigstens klare Worte, wenn wir schon nicht zu Taten bereit sind.

      • Peter Frieldi sagt:

        Herr Stadelmann, kurz heruntergebforchen für Sie: Neutralität heisst nicht, dass man keine Verträge mit Nachbarstaaten abschliessen kann. Neutralität heisst nicht, dass man sich einfach abschottet vom Rest der Welt. Neutralität heisst nicht, dass man unbesehen an jeden einfach alles verkauft, und die Augen vor den Vorgängen in der Welt verschliesst. Insbeondere heisst Neuträlität nicht, dass man sich blindlings gegen alles und jeden waffen,ässig verteidigt. ISt das Antwort genug für Sie?

      • Thomi sagt:

        Für mich gab es die noch nie! Warum ? Niemand kann uns garantieren, dass die Neutralität uns auch aus Konflikten heraushält, geschweige denn, davor schützt. Man kann aber durchaus neutral sein, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, wo man bedroht wird. Dann sollte man aber auch sagen können: „pass auf, lasst uns in Ruhe, sonst hole ich meine Kumpels“. Mal salop ausgedrückt 🙂

    • Gerold Stratz sagt:

      Das generelle „Kernproblem“ ist die „Europa-Phobie“ der SVP. Spez. vertreten durch den sektiererisch
      agierenden Blocher-Clan. Mit den bekannten „Schlagworten/Worthülsen“, wie: Fremde Vögte, fremde Richter,
      souverän, neutral, unabhängig, usw. treiben sie die übrigen Parteien vor sich her.
      C.B. präsentiert sich, koste es was es wolle, stereotyp als „Schlossgeist auf dem Schreck-Gespenster-Schloss-EU „.
      Motto: Not und Elend in der EU. Nur ICH, kann MEIN VOLCH vor dem Untergang retten.

  • Roland K. Moser sagt:

    Guten Tag Herr Schaller
    Die SVP ist keine isolationistische Partei. Aber die EU-Beitritts-Befürworter wollen die Schweiz und die SchweizerInnen von der Demokratie isolieren – Via den EU-Beitritt.

    Die Rafale oder der Eurofighter hätten an der Urne auch ein Nein kassiert.

    • Aebi Hanspeter sagt:

      Herr Moser Sie sind auch ein Redui-Denker! Isolation ist der falsch Weg und die SVP geht ja ganz klar diesen Weg. Für mich ist die Analyse von Herrn Schaller absolut richtig.

      • Roland K. Moser sagt:

        Ich sehe es so, dass der SVP die CH-Demokratie wichtiger ist, als der Beitritt zur sozialistischen und demokratiefeindlichen EU-Müllhalde.
        Mir auch.

    • Heinz Müller sagt:

      Gratulation für diese Argumentative Wortumkehrung. Kreativität muss man Ihnen zugestehen.
      Aber die Aussage, dass die SVP eine Nostalgische-Neutralitäts Politik betreibt haben Sie damit nicht entkräftet.

      Ich bin auch gegen einen EU Beitritt unter den momentanen Umständen. Aber dazu muss ich kein Mythos bemühen, sondern sage einfach gerade heraus, das es Wirtschaftlich, Sozial und demokratisch keinen Sinn macht. Warum also diese Nostalgie?

      • Roland K. Moser sagt:

        Die Verweigerung des EU-Beitritts ist progressiv, denn die EU ist unter anderem auch wegen ihrer totalitären Demokratiefeindlichkeit bei einem Grossteil der Bevölkerung nicht erwünscht.

        Wäre sie erwünscht, würde man ja über den Verbleib in der EU abstimmen können.

        • Thomi sagt:

          Nur mal so zum nachdenken: vor der MEI hatte die EU bei den Deutschen sogar Rekordwerte bei der Beliebtheit erreicht. Nachher gings runter. Man kann vieles schreiben, doch die Behauptung, die meisten wollen die EU nicht, ist genauso an den haaren Herbeigezogen, wie auch umgekehrt 🙂

  • Elmar Hutter sagt:

    Die Schweiz muss mit den Nachbarn vor allem im Bereich Luftlage-Erkennung und Nachrichtendienst zusammenarbeiten. Sie ist aber keineswegs zu klein für eine eigenständige Verteidigung. Die Diskussion um teure Kampfflugzeuge geht jedoch an der Grundsatzfrage vorbei: Sind bemannte Flugzeuge überhaupt in der Lage, ein Land zu verteidigen? Moderne Boden-Luft-Abwehrsysteme sind 1.) viel leistungsfähiger, da sie auch
    Raketen, Marschflugkörper und sogar Granaten im Flug treffen, 2.) kostenwirksamer, da bemannte Flugzeuge viel längere Reaktionszeiten haben und im Unterhalt sehr teuer sind. Die Zeit der Ritter (der Lüfte) ist vorbei.
    Für die Unterstützung der Bodentruppen braucht die Armee zwecks Schwerpunktbildung Kampfhelikopter statt Erdkampfflugzeuge und Drohnen für die Aufklärung.

    • Philipp Bürgler sagt:

      Bitte nicht schon wieder die absolut sinnlose Forderung nach Kampfhubschraubern! Es wäre zwar ein nettes Spielzeug und nice to have, aber für die Schweizer Verteidigungsstrategie fast unbrauchbar aus verschiedenen, bekannten Gründen.

      • Sandro Bär sagt:

        Nicht nur die wiederholte Forderung nach Kampfhubschraubern ist sinnlos, sondern auch das herbeireden vom Ende der Kampfflugzeuge.
        Es gilt hier mit einigen Mythen aufzuräumen:
        1. Moderne Kampfflugzeuge und ihre Lenkwaffen sind dazu fähig Marschflugkörper zu bekämpfen.
        2. Kampfhubschrauber können keine Aufgaben von Kamfjets übernehmen.
        3. Kampfdrohnen sind teurer als Kampfjets!
        4. Es gibt keine Luftkampfdrohnen.
        Ende der 60er hatten wir die gleiche Diskussion. Raketen statt Flugzeuge! Kanada und UK haben deshalb die Programme Avro CF-105 Arrow und BAC TSR2 eingestellt und später bitter bereut!

      • Elmar Hutter sagt:

        Sandro Bär/Philipp Burger: Eine moderne Boden-Luft-Abwehr verfügt über eine viel höhere Wirksamkeit als ein paar Hochleistungs-Kampfflugzeuge. Die knappen Mittel eines Kleinstaates sind in Defensivsystemen effizienter eingesetzt als beim Versuch, die Rüstung von Mittel- und Grossmächten nachzuahmen. Wir müssen uns auf die eigenen Stärken konzentrieren: Die Schweizer Armee schützt das Land innerhalb dessen Grenzen.
        Raketen und Granaten können von Kampffflugzeugen nicht abgefangen werden.
        Kampfflugzeuge werden schon heute wegen der gegnerischen Luftabwehr teilweise durch Kampfhelis ersetzt.

        • Sandro Bär sagt:

          Herr Hutter: Eine moderne Boden-Luft-Abwehr ist eine notwendige Ergänzung zu Kamfflugzeugen. Das Eine tun und das Andere nicht lassen. Auch die modernsten Boden-Luft Abwehrsysteme können nur Schwarz oder Weiss. Genau diese Fehleinschätzung wurde schon während der Raketeneuphorie der 60er Jahre gemacht und ist heute noch gültig.
          Eine Rakte oder ein Flabgeschoss kann nur abschiessen, also kein Missverständnis aus dem Weg räumen oder so.
          2. Keine Luftwaffe der Welt ersetzt Kampflugzeuge durch Helis. Auch dies ist nur Ergänzung und macht auch nur gegen so genannt weiche Ziele bis max Panzern sinn.

    • Peter Vogler sagt:

      @Elmar Hutter.Sie wollen als einen Luftpolizeidienst mit Raketen;Marschflugkörpern und dergleichen durchführen.Eine Aufgabe der Luftpolizei ist es Flugkörper zu identifizieren zu begleiten oder wenn diese auf Funkaufrufe nicht reagiern,einen nicht zulässigen Flugweg nehmen.Die Ursach davon können auch technische Defekte sein,wie Funkgeräteausfall,Navigationsprobleme,Fehlreaktionen des Autopiloten wegen widersprüchlichen Messungen der Sensoren,Ausfall des LS bei dichtem Nebel.Dann begleitet die Luftwaffe die „Falschflieger“ sicher auf die Piste,schiesst nicht einfach ein Zivilflugzeug runter.

      • Elmar Hutter sagt:

        Peter Vogler: Ich stelle die Notwendigkeit einer kleinen bemannten Flugwaffe für den Luftpolizeidienst nicht in Frage. Für diese Aufgabe in Normal- und Krisenzeiten braucht es jedoch nicht die teuersten Jets. (Der Gripen wäre dafür geeignet.)
        Im Verteidigungsfall sind jedoch moderne Boden-Luft-Abwehrsysteme klar effizienter als bemannte Jagdflugzeuge. Weshalb einen Jet hochschicken, wenn diese Aufgabe vom Boden aus direkt, schneller und massiver geleistet werden kann?

        • Matthias Widmer sagt:

          Herr Hutter: Ich gebe ihnen recht, die kommenden Flugabwehrsysteme sind tatsächlich eine feine Sache (Stichwort Mörsergranaten abfangen). Jedoch ist FLAB immer und aus Prinzip NUR unterstützend tätig.
          Sehen sie’s so: Selbst im tiefsten Krieg müssen sie wissen was/wen sie vernichten (nur ein bischen anschiessen geht ja bekanntlich nicht). Ergo brauchen sie Flugzeuge dort oben (und alle heutigen Drohen fliegen erst bei gesicherter Lufthoheit). Weiters gibt es besonders and der Kriegsschwelle (auch darüber) Verhältnismässigkeiten. Als Verteidiger ist man selten an toaler Zerstörung interessiert

          • Elmar Hutter sagt:

            Herr Widmer: Die Lufthoheit kann auch durch eine moderne Boden-Luft-Abwehr sichergestellt werden. Überlappende
            bodengestützte Systeme für die verschiedensten Höhenbereiche sind schon heute verfügbar. Die Wapa-Armeen haben diese Art von Luftschirm bereits vor Jahrzehnten vorexerziert.
            Über Kampfdrohnen habe ich nicht geschrieben. Drohnen zur Aufklärung werden wohl in allen Armeen grösserer Länder eingesetzt. Mehr über solche Dinger können Sie z.B. in der Fachzeitschrift Schweizer Soldat erfahren. Was die
            Verhältnismässigkeit in Krisenlagen betrifft, verweise ich auf die Luftpolizei (s.oben).

        • Martin Gruner sagt:

          @Elmar Hutter: Die Armee braucht diese Flieger auch, um im Ernstfall Angriffe fliegen zu können. Boden-Luft Abwehrsysteme sind zwar gut zur Verteidigung, aber in einem Krieg müssen wir auch den Gegner angreifen können und zwar aus der Luft! Zudem: Wer in einem Krieg die Lufthoheit gewinnt, der hat den Krieg praktisch schon gewonnen. So eine Situation kann aus dem Nichts entstehen und ohne gute Jets sind wir einfach geliefert.

          • Elmar Hutter sagt:

            Martin Gruner: Der Gripen war primär ür den Luftpolizeidienst vorgesehen. Als Mehrzweckflugzeug ist dieser relaltiv kostengünstige Jet auch für Angriffe im Aufmarschgebiet eines Gegners und für Luftaufklärung geeignet. (s. auch
            Antwort an P. Vogler betr. Gripen)

            Die F/A- 18 unserer Luftwaffe sind unverständlicherweise nicht für Erdkampfmissionen vorgesehen. Für die Luftpolizei hätten alternativ auch F-16 beschafft werden können. Die teure F/A- 18- Beschaffung hat die schon lange fällige
            Modernisierung der Flab verzögert.

            Modernisierung der Flab behindert.

  • André Bron sagt:

    Ende der Siebzigerjahre machte ich (als vorbehaltloser Armeefreund) mal öffentlich den Vorschlag, unsere Armee sollte sich ins NATO-Konzept einbinden lassen oder noch besser, die Schweiz solle die NATO mit dem Schutz unseres Landes beauftragen. Die Reaktionen waren entsprechend vernichtend. Vielleicht wird ja die Zeit doch langsam reif für vernetztes Denken und Handeln?

    • Peter sagt:

      Zu welchem Preis?

      NATO- Einbindung: Finanziell nach den NATO- Vorgaben?
      Dies ergäbe zirka 10 Milliarden pro Jahr die vorwiegend ins Ausland transferiert werden

      Aufgabe der Neutralität und Unabhängigkeit?
      Dies wäre ein irreversibler Zustand

      • André Bron sagt:

        Tja, werter Peter:
        Die doppelten Kosten, welche erst noch ins Ausland flössen, würde ich jedem Armeeabschaffer und Kampfjetverhinderer gönnen.
        Neutralität, welche denn? Diejenige, mit Kreti und Pleti auf dieser Welt Geschäfte zu machen und von Kreti und Pleti Geld anzunehmen?
        Unabhängigkeit, wo denn? Die Zeiten der Anbauschlacht sind längst vorbei und wer noch meint, ganz Europa brauche unseren Strom, der hat die jüngsten Entwicklungen auch nicht ganz mitbekommen. Aber vielleicht können wir in Folge des Klimawandels irgendwann unser Wasser in Flaschen verkaufen?

        • Peter sagt:

          Ja sehr geehrter Herr Bron

          Die Unabhängigkeit beginnt beim Denken und führt über entsprechende Strategien zum zielführenden Handeln

          Die Neutralität hat unser heilige Bruder Klaus treffend umschrieben, „mischet Euch nicht in fremde Händel“ d.H. Konflikte

      • Pascal Feldmann sagt:

        Klar würden auch grosse Teile des Budgets ins Ausland fliessen. Aber dort wären sie sinnvoller eingesetzt wie in der Schweiz.

        • peter sagt:

          Das Auslagern von hoheitlichen Aufgaben ins Ausland wäre ein mehrfacher vorsätzlicher volkswirtschaftlicher Unsinn

          Die wertvollen Kompetenzen, die Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze der Wehrtechnik sind in der Schweiz zu erhalten

  • Peter Künzler sagt:

    Herzlichen Dank Herr Schaller. Als ebenfalls langjährig in der Armee Aktiver schaue ich schon seit Jahren kopfschüttelnd zu, wie die „armeefreundlichen“ Kräfte in der Schweizer Politik trostlos in den alten Konzepten weiterwursteln. Ich bin froh, wieder mal eine – grundsätzlich armmefreundliche – Stimme zu hören, welche die seit Jahren offensichtlichen Fakten wieder mal beim Namen nennt. Wenn das so weiter geht, stimmen wir bei der nächsten Beschaffungsvorschlag über den Kauf von Hellebarden und Morgensternen ab.

  • Roland Peier sagt:

    Absolut richtig: Die Armee muss ihre Rolle überdenken und sich von vergangenen Szenarien endlich lösen. M.E. gehört die Schweiz schon längst in die NATO. Punktuell wird sie ohnehin nicht angegriffen. Der Neutralitätsgedanke ist längst überholt und entspringt einer Zeit, in der sich einzelne Länder Europas noch gegenseitig Angriffskriege lieferten.

  • Marton Pal sagt:

    „Kommt ein Stoss aus Frankreich, Deutschland, gar aus Österreich? Ein ungläubiges Lächeln ist bei solchen Szenarien nicht zu unterdrücken.“ Wer garantiert Ihnen denn, dass sich die politische Situation nicht so sehr ändert, dass dies der Fall sein wird? Nicht in den nächsten 10 Jahren, nicht in den nächsten 20, aber was ist in 30 oder 50 Jahren? Sollte F oder DE einen Stoss planen haben auch andere Nachbarländer angst um Ihre Existenz, denn wenn es soweit ist, ist die politische Lage in Europa grundlegend verändert/gewandelt. Daher kann man diese Möglichkeit nicht ausser Acht lassen..

    • Oreg Meyer sagt:

      In der Konsequenz hiesse das, an einer völlig überholten Ausrichtung festzuhalten in der Hoffnung, dass sie „in 30 oder 50 Jahren“ wieder aktuell wird. Das wollen Sie nicht wirklich, oder?

      • Peter sagt:

        Das Schicksal ehemals blühender Kleinstaaten wie LIBANON, ehemals „die Schweiz des nahen Osten“ genannt, zeigt wie nahe Wohlstand und Elend liegen können.

    • Anton Bauer sagt:

      Herr Pal, Sie haben im Grundsatz schon recht. Niemand kann garanteiren, dass nicht eines der Nachbarländer doch eines Tages auf diese Idee kommen könnte.
      Aber sollte das passieren, fällt mir wirklich gar keine Strategie ein, mit der die Schweiz sich im Alleingang gegen eine solche Aggression verteidigen könnte.
      Allenfalls könnte man mit einem Atomschlag drohen. Mindestens im Falle Frankreichs wäre aber auch das nur um den Preis der eigenen vollständigen Vernichtung zu machen. Die Schweiz ist schlicht zu klein um sich in solch einem Szenario militärisch zu verteidigen.

      • Marton Pal sagt:

        Herr Bauer; Aus diesem Grund schrieb ich „Sollte F oder DE einen Stoss planen haben auch andere Nachbarländer angst um Ihre Existenz“. Genauer formuliert, sollte DE (wieder) auf die Idee kommen, Europa besetzen zu wollen, werden die Franzosen das nicht einfach so hinnehmen. Sollte so ein Fall eintreffen, werden F und DE oder meinetwegen auch IT und F nicht mehr die besten Freunde sein und entsprechend eine Invasion fürchten. Sie kennen doch, kleine Fische bilden einen Schwarm und wirken wie ein grosser Fisch.

      • Heinz Müller sagt:

        Mir würde da schon eine Strategie gegen diese Form von Aggression einfallen: Asymmetrische Kriegsführung.

        Aber da fragt man besser die Taliban wie sowas geht, anstatt in High-Tech zu investieren.

        Und die Taliban waren heftig aus diversen Quellen subventioniert. Also: Wie mans dreht und wendet, ohne Verbündete, kann mans eh vergessen.

  • Gartenmann Werner sagt:

    Zur Neutralität: Sie ist topaktuell, sie ermöglicht in einer diffusen geostrategischen Situation eine glaubwürdige Plattform für Friedensdiplomatie – siehe OSZE-Präsidium und Ukraine. Ich habe etwas Mühe mit den eher älteren Herren, die nun als Besserwisser in der sicherheitspolitischen Diskussion auftreten und den Aufbruch über die Grenzen dozieren. Immer wird der Armee vorgeworfen, sie habe keine Strategie. Das stimmt nicht, man lese die entsprechenden Dokumente. Wenn wieder Naturkatastrophen oder andere ausserordentliche Lagen entstehen, hilft die Schweizer Armee. Nicht die Nato oder die EU

    • Andreas Ungricht sagt:

      Vielen Dank, Herr Gartenmann. Ich könnte keine besseren Worte finden. Die Neutralität ist topaktuell, sie ist mühsam aber fürht schlussendlich zu Sicherheit und Wohlstand. Andren herzulaufen ist nur auf den ersten Augenblich einfacher. Wenn es darauf ankommt, wird man fallengelassen wie eine heisse Kartoffel.

  • Pescio Guido sagt:

    „Panzerstösse aus der Tiefe des Ostens, die die Länder vor uns schnell durchstossen, …“ Vielleicht nicht gerade mit Panzerstössen, aber ist das, was auf der Krim passiert ist, von Herrn Schaller nicht realisiert worden? Geschah der Ueberfall auf die Krim mit den neusten Tablet-Computern oder mit konventionell bewaffneten Truppen, und erst noch in feigster Absicht ohne Abzeichen? Konventionelle Verteidigung oder Cybertechnik? Das eine tun und das andere nicht lassen…
    Kommt ein Stoss aus Frankreich, Italien, Deutschland, Oesterreich etc.? Nun verbal ist’s ja schon von DE und IT geschehen…

    • Matthias Kirchner sagt:

      Herr Pescio, was Sie und all die anderen die auf die Krimkrise verweisen um ein Bodenheer rechtzufertigen vergessen: die 200’000 Mann starke ukrainische Armee machte einen komplett farb- und bewegungslosen Eindruck. Denken Sie ernsthaft unsere schlecht motivierten und schlechter Ausgerüsteten Milizionäre sind bereit sich einer Armee nach Natostandart in den Weg zu stellen um z.B. die Anektion der Waadt zu verhindern? Man würde genau wie die Ukrainer befinden, dass es zwar ein Skandal und eine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist, jedoch trotzdem nicht wert ist dafür zu sterben.

  • Peter sagt:

    Es ist zu Unterscheiden zwischen der bereits gut organisierten und bestens funtionierenden Luftraumüberwachung und Kooperation im Luftpolizeidienst in Friedenszeiten und in Zeiten angespannter Lage oder Konflikten um Europa (Lybien).

    Sobald sich die NATO- Partner oder vereinzelte NATO-Staaten anderweitig engagieren, z.B. zugunsten ehemaliger Kolonien, liegen für die NATO-Partner andere wichtigere Prioritäten vor, als für die Schweiz die Kohlen aus dem Feuer zu holen.

    Im Krisenfall möchte ich NEUTRAL, nicht auf fremde Polizisten, Feuerwehren, fremde Armeen oder Luftwaffen angewiesen sein

  • Mario Thöni sagt:

    Ein weiterer Spezialist meldet sich zu Wort. Oberst a.D. aus dem kalten Krieg, der es besser weiss, dass der Rafale oder Eurofighter mit umliegenden Verteidigungssystemen kompatibler wäre. Ich finde es lachhaft, wie jeder das Gefühl hat, er sei ein Spezialist bezüglich Kampfjetbeschaffung!

  • Bruno Peter sagt:

    Militärpolitische Aussagen passend. Die zu den Kampfjet völlig falsch! Das von den EU-Luftwaffen formulierte Lastenheft für einen Eurofighter wurde von den Lobisten in Deutschland (Typhoon) und Frankreich (Rafale) völlig entstellt. Das Resultat sind vermurkste unbezahlbare Projekte. Ganz anders die Schweden, sie realisierten den britischen Eurofighter-Entwurf, strikt dem ursprünglichen Eurofighter-Pflichtenheft folgend. Kein Jet ist besser in die NATO integriert als der Gripen C/D! – Das Datalink-Konzept des Gripen ist das umfassendste. Der Gripen verschiesst als einziger alle gängigen Waffen.

  • Fritz Kälin sagt:

    Eine Frechheit. Den Abbau von 400’000 auf 100’000 Mann wird +/- mit der 1989er Initiative ‚begründet‘. Dass das Volk die Halbierungsinitiative der GSoA (von 200’00 auf 100’000) wuchtig bachab schickte, wird nicht einmal erwähnt. Der Bestand der Armee XXI betrug laut Abstimmungsbüchlein keineswegs 100’000 Mann.
    Wer sogar bei der Abwehr von Bedrohungen durch die eigene Armee zum Schutze von Land und Bevölkerung von „Isolationismus“ spricht, betreibt billiges Politmarketing. Leute wie er sind das grösste Sicherheitsrisiko unseres Landes.

    • Peter sagt:

      Der Verfasser Anton Schaller ist Journalist, und als Oberst a.D. war er in der militärischen Abteilung Presse und Funkspruch, der „Kriegsorganisation“ des Schweizer Radios, in seinem Metier tätig, – 2007 bei der APF Chef der TV-Truppe, im Zivilberuf stellvertretender Chefredaktor des DRS-Fernsehens – Quelle: http://www.klartext.ch/?p=8023

      Er war zudem Politiker und letzter Präsident des LDU. Dessen Gründer, Gottlieb Duttweiler, engagierte sich in weiser Vorraussicht bereits 1938 vor dem 2. Weltkrieg für die dringende Beschaffung von 1000 Flugzeugen.

      http://de.wikiped

  • Philipp Bürgler sagt:

    Obwohl ich in ein paar Punkten durchaus der selben Meinung bin wie Herr Schaller, bin ich tatsächlich froh, dass er a.D. ist! Ein Offizier einer Milizarmee, der daraus aber Schlüsse zieht, die dermassen gegen die grundlegendsten Werte der Schweiz verstossen will ich als Bürger und AdA nicht. Eine offene Diskussion in der Armeefrage ist ebenso nötig wie die Zusammenarbeit mit Partnerstaaten. Genau dies geschieht ja bereits seit langem und funktioniert prima. Beinahe in jedem meiner WKs waren bis jetzt ranghohe Gäste aus dem Ausland anzutreffen, sogar aus Südkorea – ganz real, ohne Cyberspace.

  • Markus sagt:

    Schön, dass jetzt nach der Abstimmung die Linken den wahre Grund nennen, wieso sie gegen den Gripen sind. Es ging ja nie darum das der Gripen schlecht war, das können Laien ja sowie so nicht beurteilen, sondern darum die Schweiz Schritt für Schritt in die EU zu führen. Wie fühlt sich der naive Teil der Stimmbürger, der sich zu einem Nein verleiten lies ohne zu erkennen um was es eigentlich ging?

    • Martin Cesna sagt:

      Lauter dumme Schweizer! Lauter schrecklich dumme und naive Schweizer und Schweizerinnen!
      …. oder doch nicht?
      Wie kann man auch nur auf einen vernünftigen Grund kommen, die Gripen abzulehnen!
      Vielleicht gibts ja doch einen? Theoretisch müsste spätestens der Dritte, den man fragt, einen haben.
      Was man so indirekt von seinen MitbürgerInnen halten kann.

  • Marc Schinzel sagt:

    Herr Schaller operiert mit Klischees. Die Armee ist längst nicht mehr die Armee der infanteristischen und mechanisierten Grossverbände, die sich gegen eine Panzerinvasion aus dem Osten wappnet. Richtig ist, dass die Armee ihre Mittel und Ausbildung der massiv veränderten Bedrohungslage anzupassen hat. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Allerdings glaube ich nicht, dass wir auf eine eigenständige Sicherheitspolitik verzichten und uns der Nato anschliessen sollten. Weshalb die bewährte Neutralität ohne Grund über Bord werfen? Eine punktuelle Kooperation mit der Nato ist heute schon möglich.

  • heidi sagt:

    Ich habe nichts gegen die CH-Armee, wenn sie bei Naturkatastrophen eingesetzt wird, für das braucht die CH sicher nicht die beste Armee der WELT, wie UM propagiert.

  • Thomas Bosshard sagt:

    Die technischen Ausführungen von A. Schaller sind falsch. Bezüglich Kommunikation sind alle westlichen Kampfflugzeuge, auch der Gripen E, Nato-Kompatibel, also fähige mit den umliegenden Staaten zu kommunizieren. Die restlichen Ausführungen kann ich nicht unterstützen. Die Verteidigung der eigenen Souveränität ist nach wie vor Kernaufgabe der Schweiz. Sonst muss man zuerst die Verfassung entsprechend ändern.

  • Peter Klaus Affolter sagt:

    HALT, EINE AUSLEGEORDNUNG MACHEN!
    Erstaunlich: vor Wochen wurde ich aus dem geschätzten Aargau wegen meiner Statements für eine „Auslegeordnung in Sachen Gripen“ und „Prioritäten FÜR eine effiziente Armee“ getadelt – und was habe ich gestern vernommen:
    BUNDESRAT MAURER SAGT im SRF-Interview zum Gripen-NEIN:
    „Für was, warum und wie genau, auf DIE KERNFRAGE ist man bei Befürwortern und Gegnern nicht eingegangen“. RICHTIG, aber seine späte Einsicht.
    Jetzt müssen eine realistische AUSLEGEORDNUNG und ein vernünftiger Massnahmenkatalog erarbeitet werden für die SICHERHEIT von Bevölkerung und Infrastrukturen in einem „Gesamtkontext“ (s.Daniel Eckmann, BZ 31.März). Auf dieser Basis müssen Prioritäten gesetzt werden hinsichtlich Ausrüstung, Verwendung, Einsatz- und Ablaufstrukturen- EFFIZIENTE ohne LEERLÄUFE- und einer tragbaren Finanzierung: auch für die Luftraumüberwachung und -Sicherung. Mein Fazit nach 30 Jahren Miliz- Dienst bei der Fliegertruppe (Frühwarnradar und EKF, Elektronische Kriegsführung)

    • Peter Vogler sagt:

      Warten,warten,Konzepte noch und noch und nochmals trödeln bis die alten Kisten vor Altersschwäche vom Himmel stürzen.Als dann Frau Galadé von Varianten sprach war mir klar,Nimzowich Larsen Attacke,klassische Variante oder vielleicht indische Variante,Polnische oder moderne Variant,solange bis das Fällchen runterfällt.Im Schach läuft die Uhr nur für denjenigen der seinen Zug machen soll,wer herumtrölt dem droht Partieverlust wegen Zeitüberschreitung In der Politik läuft die Uhr aber für Befürworter und Gegner einer Sache,die Zeitüberschreitung für beide Seiten macht Verhinderer zu Siegern.

      • Peter Klaus Affolter sagt:

        Herr Vogler, spielen Sie ruhig Schach,bleiben Sie geduldig, das kostet nichts und schadet nicht. MfG P.Affolter

  • Reto Stadelman sagt:

    Eine eigenständige Armee zu haben ist letztlich eine Frage der politischen Philosophie. Wer die Schweiz als neutral versteht, wird die Armee hochhalten, selbst wenn sie nicht lange durchhält.
    Denn seien wir realistisch: Die Schweiz kann in einem Krieg nicht lange durchhalten. Seien wir aber auch FAIR! Der 2. Weltkrieg hat uns nicht erwischt, weil wir mit Hitler in gewissen Bereichen kooperierten, wegen der geographischen Lage, aber AUCH weil es Hitler teurer gekommen wäre die Schweiz zu besetzen als sie einfach zu erpressen.

  • André Dünner sagt:

    So hart es klingen mag, do dumm vermutlich ist auch die Darlegung meinerseits. Es ist weit schwieriger einen „Frieden“ zu bewahren, als einfach mal einem eins drauf zu hauen. Weit schwieriger.

    Dennoch braucht es hin und wieder einem eins auf den Deckel zu geben. Zu guter letzt entscheidet sich auf welche Art und Weise. Und somit ist der Gedanke nicht weit entfernt sich mal zu fragen wie es Kinder unter sich regeln. Kriegen diese Atomwaffen in die Hände? Haben diese Marschflugkörper? Haben diese …? Sie haben bestenfalls „Zündhölzlis“ und mit denen zünden sie sich gegenseitig nicht einmal an.

  • George Berger sagt:

    Wirklich cool für die Schweiz wäre eine ECHTE Cyberabwehr. Wär das nicht ein echter Standortvorteil für Innovative Firmen wenn man hierzulande nicht ganz so leicht auspioniert würde wie anderswo? Leider wird das VBS unter dem Begriff Cyberdefence, eher das abhören von Bürgern verstehen, als den Schutz vor fremden Nachrichtendiensten (mit welchen man nach dem Autor des Artikels intensiver zusammenarbeiten soll?!). Islamischen Terrorismus gab es hier noch nie, wenn man weiterhin auf „Friedenunddemokratie-Kriege“ (in Wirklichkeit sind es Ressourcenkriege) verzichtet wird das auch so bleiben.

  • Alexander Steinacher sagt:

    Herr Schallers totale Legitimation: Oberst a.D. Er setzt uns eine Mischung aus GSoA-Propagandaclichés der abgegriffensten Sorte und ein paar analytisch glaubwürdigeren Fakten-Optionen vor. Z.B.- „können wir das nicht allein sicherstellen.“ „Eine eigenständige Luftwaffe kann von der Schweiz aus kaum rechtzeitig reagieren“ – Eben, dafür sind die Voraussetzungen zu schaffen. Die Illusion, die Nato, oder was weiss ich was für „Freunde“ kämen uns bei jedem Überfall mit Erpressungsfolge subito zu Hilfe ist schlicht Spekulation auf naivstem Niveau. Verharmlosung statt echt analytischer Hilfe!

    • Peter sagt:

      Richtig Herr Steinacher

      Oberst a.D. Schaller war bereits 2007 als Mitherausgeber des Buches (Festschrift) „Christophe Keckeis: Die Zukunft der Schweizer Armee“ aktiv

  • Werne Fricker sagt:

    Die Schweiz ist und bleibt neutral. Punkt. Deshalb braucht sie auch eine eigene Armee, die gut ausgerüstet ist. Natürlich muss man auch die heutigen Möglichkeiten ins Auge fassen: Terror und Cyberabwehr. Ich verlasse mich lieber auf die eigenen Leute als auf mögliche ausländische Beschützer. Sobald man sich mit der Nato einlässt, wird man natürlich auch dazu , Truppen ins Ausland zu schicken, was nicht unserer Neutralität entsprechen würde.

  • Hans Hegetschweiler sagt:

    Die Idee, ein günstiges Flugzeug von einem neutralen Land zu kaufen, sicher richtig. Maurer schoss sich mit dem sturen Festhalten an der Ideologie seiner Partei, dass das Volk immer Recht und immer das letzte Wort hat, selber ins Bein. Man kann nicht zugeben, dass viele Volksentscheide populistisch gesteuert sind und kaum weise. Das Volk (zu dem ich gehöre) ist nicht in der Lage, komplexe technische Argumente zu verstehen, weshalb Herr Maurer notgedrungen den Abstimmungskampf mit Versatzstücken aus der Reduit-Zeit bestritt und promt verlor, weil er so nur seine eigenen Gefolgsleute ansprach.

    • Urs Gautschi sagt:

      1. Gripen E mit einem Preis von 140 Mio CHF pro System ist nicht günstig. 2. Der Gripen ist NICHT aus einem neutralen Land, sondern mehrheitlich aus den U.S.A. und weiteren, europäischen NATO Staaten. Einzig der Name SAAB und ein wenig Blech sind aus Schweden… 3. Das Volk ist sehr Wohl fähig komplexe Dinge gut zu beurteilen. Viele Gesetze die komplexer (da juristisch) als ein Kampfjet-Deal sind, werden auch an der Urne beurteilt. Es gibt etwas… Man nennt es „Schwarminzelligenz“… 4. Die SVP mit der ewig gestrigen Giardino Haltung gehört weg vom VBS. Diese Partei hat die Armee ruiniert!

      • Sandro Bär sagt:

        Herr Gautschi, Herr Hegetschweilers Argumente sind nicht so falsch. Ich habe in vielen Diskussionen über den Gripen-Kauf gesehen dass kaum ein Bürger und nicht mal die glp und sp-Nationalräte welche gegen den Flieger opponierten wussten um was es in technischer und operationeller hinsicht geht. Wie sollen solche Leute einen Evaluationsbricht verstehen?
        Im persönlichen Gespräch mit einem dieser Nationalräte musste dieser nach 5 min. kapitulieren weil er kein Fachwissen hatte…

        • Urs Gautschi sagt:

          Es geht nicht um die einzelene Person – BR U.Maurer versteht ja auch nichts von der Sache… Es geht um das Gesammte. Also um das Volk (Schwarmintelligenz). Jenes hatte immer wieder einen guten Riecher und entschied weise. So auch im Fall Gripen.

  • Hella sagt:

    Jetzt, wo die Nato kurz vor dem Auseinanderfallen ist, wird in der Schweiz über den Beitritt zur Nato diskutiert.
    „Wenn’s dem Esel zu gut geht, dann geht er auf’s eis, Tanzen.“ sagt ein altes deutsches Sprichwort.

    Soso, die Schweiz in die Nato. Punkt1 hätten wir.
    Lassen sie mich die nächsten Schritte raten:

    2. Freihandelsabkommen mit den USA
    3. Monsanto- Pflanzen auf dem Rütli
    4. Schadensersatzvertrag mit den Habsburgern für Jahrhunderte entgangenen Gewinn.
    5. Winkelried wird posthum zur persona non grata erklärt
    6. Die Schweiz beantragt, als Mitglied in den Staatenbund der USA aufgenommen

  • Urs Gautschi sagt:

    Die Armee wurde von den SVP Bundesräten Ogi, Schmid und Maurer zu Tode reorganisiert, restrukturiert, umgebaut und nun an die Wand gefahren. Dieser Verein ist heute niemals das Geld wert was er kostet! Es ist ein Scherbenhaufen der seines gleichen sucht! Die Schweizer Armee muss neu erfunden werden. Entweder an die NATO angebunden oder weiterhin neutral. Klar, es wird gigantische Summen kosten. Aber daran führt wohl kein Weg vorbei. Das Nein zum Gripen E war ein erster, richtiger Schritt! Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende!

  • Kaufmann Gotthard sagt:

    Lieber Anton Schaller (wir kennen uns) was schreibst Du da betreffend der Haltung VBS ? Kein Mensch dort oben will was Du
    formulierst, die wollen ja nur Abbau, siehe WEA und Rüstungsbotschaft 2014.
    Wir von der gruppe GIARDINO kämpfen für eine Armee, welche die Landesverteidigung als wichtigste Aufgabe, gemäss
    Bundesverfassung erfüllen kann. Bedrohungslagen müssen wir nicht analysieren, es kommt die, welche dann eintritt, völlig
    unabhängig von jeder Prognose. Auf diesen schlimmsten Fall ist die Armee auszurichten, dafür braucht es nach wie vor Panzer, Flugzeuge und mindesten 300000 Mann.

  • Linus Luchs sagt:

    Es wird eine europäische Armee geben, zu welcher jeder Staat einen Teil beiträgt, je nach finanziellen und personellen Ressourcen. Zurzeit vermögen die Isolationisten diesen Weg zu blockieren, langfristig wird sich die Einsicht jedoch durchsetzen, dass eine wirksame militärische Verteidigung in Europa nur als Gemeinschaft funktioniert. Die Schweiz wird aber noch viele Jahre die Rolle des tapferen gallischen Dorfes im bösen römischen Reich spielen wollen.

  • Peter Richter sagt:

    Die grösste Gefahr in Mitteleuropa sind vermutlich Religionskriege inkl. Terrorattaken,
    darauf sollten wir uns einstellen.
    Vermutlich wär es von Vorteil, wenn einige brauchbare Kampfjets zu Verfügung stehen würden, wenn jemand versucht z.B. einen Stausee oder Atomkraftwerke zu attackieren.
    Nach einer langen Friedenszeit glauben wir nicht mehr an Konflikte in Europa, es wird aber leider immer wieder zu überraschenden Wendungen kommen. Leider!

    • Gunter sagt:

      Eh, wann wurde das Letze Mal ein AKW oder ein Stausee bombardiert in der Schweiz? Nur die Briten haben im 2. Weltkrieg die Staumauer des Moehnesees in Deutschland bombardiert.

  • Beat sagt:

    Aufs Einfache reduziert sagt Hr. Schaller dass es besser gewesen wäre den F5 – Ersatz mit einem F/A 18 Ersatz zu bewerkstelligen. Diese Logik verwundert mich nur deshalb nicht, weil beim Untertitel ein „Oberst AD“ verschämt am Ende steht.
    Schon in meiner Militärzeit habe ich gelernt mich ab der oft seltsamen Logik dieser Gilde nicht mehr zu verwundern.

  • Urs Minder sagt:

    Jeder militärische Konflikt erzeugt gewaltigen Verschleiss an Mensch und Material. Langandauernde Konflikte brauchen ein gewisses Potential an verfügbaren Truppen. Aber auch ein niedergerüstetes Land wie die Schweiz kann mit dem nötigen Willen standhalten. Leider möchte ein grosser Teil der Politikelite Verantwortung abgeben und die grosse Integrationswirkung der Armee zugunsten teurer Integrationstherapieformen, eindämmen. Das die Bürger in Ihrem Land auch Soldat sind, ist das wahre Erfolgsmodell. Sonst wären wir schon seit hunderten Jahren deutsch, französisch oder anderes.

  • Beringer sagt:

    Lieber Herr Schaller, ihr vermeintlich überzeugender Schreibstil kann vielleicht romantische Seelen streicheln, aber ich vermute mal, dass sie aus der politisch „relativ“ ruhigen Zeit der letzen Dekaden die komplett falschen Schlüsse ziehen. Vermutlich ist es ihnen entgangen, dass sich die Schweiz mitten in einem Wirtschaftskrieg der subtilen Sorte befindet (vielleicht können sie auch hier ein ungläubiges Lächeln nicht unterdrücken). Situationen und angebliche Freundschaften änderten sich immer wieder schlagartig und der gutgläubige Ungläubige war der erste, der auf der Strecke blieb…

  • swissness sagt:

    Wir haben genug Leute in diesem Lande die meinen, wir könnten Internationale Konferenzen abhalten, die dann aber durch Flugzeuge beschützt werden, die völlig veraltet ist. Die 54 Tiger können nun einmal nicht in der Nacht und bei schlechter Sicht fliegen. Das wäre das gleiche, wie wenn die CH-Luftwaffe in den 1960 Jahren noch mit Doppeldeckern herum geflogen wäre. Diese Leute möchten sich dann auf das Know How der NATO verlassen, womöglich auf deren Flieger, die gerade von einem Angriffskrieg zurückkommen. Als neutrales Land möchte ich auf so etwa aber lieber verzichten.

  • swissness sagt:

    Die 32 F/A-18 werden dann auch nicht bis 2030 fliegen, wie einige Gripengegner behaupten, sondern viel früher an ihr Lebensende kommen, da diese mit dem Nein zu den Gripen viel mehr beansprucht werden, wobei die 54 Tiger schon heute kaum noch eingesetzt werden, da diese nicht in der Nacht und bei schlechter Sicht fliegen können. 32 F/A-18 sind eben nicht 32 F/A-18 in der Luft, da immer etwa die Hälfte dieser Flieger zur Wartung und Betankung ab Boden bleiben muss, was Gripengegner verheimlichen.

  • Peter Frieldi sagt:

    Herrr Oberst A.d. Schaller: genau diese Überlegungen, die ich in Ohrem Blog lesen kann, haben mich bewogen, gegen das Gripen-Fonds Gesetz zu stimmen. Genau diese Überlegungen müssten jetzt bei den Verantwortlichen im VBS und in der Regierung angestellt werden. Welche Gefahren gibt es realistischerweise, und wie stellen wir uns ebenso realistischerweise darauf ein, mit welchen Mitteln (personell und materiell). Ich bin durchaus für eine Schweiz, die gut gerüstet den Gefahren begegnen kann. Aber die Gripen Protagonisten haben es nichtgeschafft, ein überzeugendes Argumentarium daür aufzubauen.

  • Robert Bleuer sagt:

    Mein Gott, was da alles geschrieben wird! Die meisten verzapfen gelinde gesagt einfach einen völligen Blödsinn, verbeissen sich in irgendwelchen Details und parteipolitischen Worthülsen und lassen Komma- und andere Rechtschreiberegeln einfach weg… Einzige Ausnahme: Kommentar von Peter Friedli vom 25.5./11.37 Uhr. Genau darum geht es jetzt. Herr Schaller hat das wohl auch in diesem Sinne gemeint. Das VBS muss jetzt endlich seine Hausaufgaben machen. Welches sind die realistischen Bedrohungen für unser Land in den nächsten zehn Jahren? Wie können wir diese aus heutiger Sicht wirkungsvoll bekämpfen? Aus der Beantwortung der zweiten Frage ergibt sich dann eine Auflistung der dazu erforderlichen Mittel. Stichwort Luftpolizei (als Teilbereich einer der möglichen Bedrohungen): da sind vorweg einmal die konkreten Aufgaben einer Luftpolizei zu definieren. Wenn man das wirklich konkret und seriös macht, lassen sich daraus auch da die erforderlichen Mittel ableiten. Gut möglich, dass es dazu ein entsprechendes Flugzeug braucht. Ob das dann eine dieser sündhaft teuren Kampfmaschinen à la Gripen ist, wage ich zu bezweifeln. Wohl eher nicht. Das war für mich einer der Hauptgründe, zur Gripen-Fonds-Vorlage nein zu stimmen. Damit habe ich nicht nein zu einer modernen Armee gesagt. Aber jetzt einfach mal 22 Gripen bestellen (warum 22?) ohne dass man konkret weiss, für was man diese Dinger einsetzen will – nein danke.

    • Martin Gruner sagt:

      Leider ist in den letzten Jahren die Anzahl der Flugzeuge dramatisch gesunken! Für die Mirage gab es keinen Ersatz und der Tiger wird wohl auch nicht mit 55 Flugzeugen ersetzt. Es werden immer weniger Flieger. Eine Entwicklung, die mir zu denken gibt. Gerade bei den Flieger, wo man diese nicht in ein paar Wochen bestellen kann und geliefert bekommt. Für eine effektive Landesverteidigung, ist eine starke Luftwaffe das A und O.

  • Bachmann Gabriel sagt:

    VBS Zukunft:
    1. Dienstpflicht einführen und Zivilschutz für Naturkatastrophen ausbauen
    2. kleines Heer mit vier Infanterie Brigaden wie die HBCT der US Armee
    3. kleine Verbände an friedensFÖRDERNDEN Einsätzen teilnehmen lassen, um Erfahrungen zu sammeln
    4. Luftpolizeilicher Dienst mit EU regeln
    5. Cyber- und IT verbände Europaweit vernetzen (bereits im Tun)
    6. intensivere Zusammenarbeit mit anderen NDs (bereits vorhanden)
    7. politisch: rechtliche Grundlage schaffen, dass im Falle einer grossen Bedrohung innerhalb von wenigen Monaen ein starkes stehendes Heer aufgestellt werden kann.

  • Martin Gruner sagt:

    Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, von einem direkten Nachbarsland angegriffen zu werden. Wieso? Auch im WW2 ging es vor allem um wirtschaftliche Interessen. Unsere Nachbarstaaten sind teilweise wirtschaftlich nicht so auf der stabilen Seite, wie wir das sind. Eine Krise à la Griechenland in bspw. Italien und schon kann es losgehen! Da müssen wir in der Lage sein, unser Land zu verteidigen. Auch eine grössere Naturkatastrophe wie bspw. ein Erdbeben in einem Nachbarland, kann zu einer Krisensituation führen. In der heutigen Zeit bildet die Luftwaffe das Herzstück des Militärs.

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