Freiwillige Familienplanung auch für die Armen – das gefällt nicht allen
Die Ecopop-Initiative sorgt im Moment für Debatten über massloses Wachstum und ökologische Fussabdrücke. Ecopop will nicht nur zur nachhaltigen Lebensqualität in der Schweiz beitragen – wir wollen auch das unfassbare Leid von Menschen in benachteiligten Regionen dieser Welt reduzieren. Der Initiativartikel 73a verlangt im dritten Abschnitt: «Der Bund investiert mindestens 10 Prozent seiner in die internationale Entwicklungszusammenarbeit fliessenden Mittel in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen Familienplanung». Alle Menschen sollen so mit freiem Willen ihre Familie selbst planen können, d.h. ohne staatliche Vorschriften oder materielle Mängel selbst über Zeitpunkt und Anzahl ihrer Kinder bestimmen können.
Seit 20 Jahren arbeite ich in der Entwicklungszusammenarbeit. Familienplanung gehört in all meine Projekte, bei denen es unter anderem um angepasste Technologie geht. In Kursen über Solartechnologie habe ich oft mit jungen Menschen zu tun, z.B. in Indien, Togo oder Haiti. Häufig haben sie keinen Zugang zu Aufklärung und Verhütungsmitteln. Parallel zu meiner Arbeit in sonnenreichen Ländern suche ich den Dialog über freiwillige Familienplanung als Teil einer nachhaltigen Entwicklung mit der Entwicklungsagentur des Bundes (DEZA), Hilfswerken, Politikern und Unternehmern. Das sei nicht ihr Kerngeschäft, sagt etwa Helvetas. Hugo Fasel von der römisch-katholischen Caritas wollte 2008 das Thema nicht einmal diskutieren. Positive Beispiele sind Switcher, Biovision oder Menschen für Menschen.
Jedes Jahr werden 80 Millionen Frauen ungewollt schwanger.

Eine DEZA-Mitarbeiterin erklärt einem jungen Mann in Kirgisien, wie man ein Kondom benützt. Foto: Keystone
Was von den Medien und Hilfswerken meistens vergessen wird: Gemäss UNO wird 220 Millionen Frauen der Zugang zu Familienplanung vorenthalten. Diese Diskriminierung führt Jahr für Jahr zu 40 Millionen Abtreibungen, da 80 Millionen Frauen ungewollt schwanger werden!
Dieses gewaltige Leid könnte reduziert werden – aber es gibt Interessensgruppen, z.B. in Rom, Washington oder Bern, die sich gegen dieses Menschenrecht stellen. 1994 fand die letzte Bevölkerungskonferenz in Kairo statt. Für 2014 war eine Nachfolgekonferenz in Kairo geplant – aber die UNO wagt es nicht, eine Konferenz zu organisieren, da sie Rückschläge befürchtet. 2004 hat die UNO immerhin Familienplanung als Menschenrecht bestätigt. Die einzige Gegenstimme kam von den USA.
HIV/Aids wird von der DEZA als übergreifendes Thema in alle Projekten integriert. 72 Parlamentarier aus allen Lagern fordern im Postulat von Doris Fiala, dass auch freiwillige Familienplanung und Prävention aller sexuell übertragbaren Krankheiten Teil aller DEZA-Projekte werden. Das will auch Ecopop.
Dass nun Politiker und Entwicklungsexperten nicht einmal bescheidene 10 Prozent des DEZA-Budgets für freiwillige Familienplanung einsetzen wollen, ist – in Anbetracht der grossen Not wegen fehlender Prävention – engstirnig und herzlos. Ecopop ist überzeugt, dass 90 Prozent der DEZA-Mittel, eingesetzt für alle Aktivitäten, die nicht mit der Familienplanung in Zusammenhang stehen, genügen, um nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Und da jeder in die freiwillige Familienplanung investierte Franken weit höhere Folgekosten spart (für Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Klimaschutz), und die Länder so schneller aus der Armutsfalle herauskommen, gibt es auch für ökonomisch denkende Menschen keine Alternative zu einer entsprechenden Ergänzung der bisherigen Entwicklungspolitik.
131 Kommentare zu «Freiwillige Familienplanung auch für die Armen – das gefällt nicht allen»
Aus Sicht eines Habenichts ist es rational, viele Kinder zu haben: Diese kosten nichts, wenn man nichts hat, können aber dennoch etwas bringen.
Sind die Armen zu bescheuert zum Verhüten? Wäre es in deren Interesse, würden sie es tun, vielleicht etwas weniger erfolgreich als in der Schweiz (1.4 Geburten pro Schweizerin), aber das ist auch nicht notwendig.
Wie „freiwiilig“ soll die Familienplanung der Armen sein, wenn man diese zumindest über gesellschaftlichen Druck verpflichten will, nicht mehr Kinder zu haben, als sie sich leisten können? Fortpflanzung ist elementares Menschenrecht.
Seit 20 Jahren arbeiten Sie in der Entwicklungszusammenarbeit, und haben noch immer nichts begriffen:
Nicht viele Kinder ist Ursache von Armut, sondern Armut ist Ursache für viele Kinder.
Und da die Entwicklungshilfe nichts verstehen will, kann sie auch nichts erreichen. Ein Teil der 220 Millionen Frauen ohne Zugang zu Verhütungsmittel werden keinen Entwicklunghelfer zu sehen bekommen, sie leben in Saudi Arabien, Dubai, Katar, Bahrain, Malaysia, Phillipinen. In nicht religiös dominierten armen Ländern sind bereits heute Kondome einfacher erhältlich, als steriles Verbandsmaterial.
Auf dieser Welt gibt es nur wenig Frauen, die kein Geld haben für ein Kondom und frei von zumindest „hartem“wirtschaftlichen“ Zwang (Geld für Schule, Medikamente der Familie), Sex haben wollen mit einem Mann, der es nicht einmal schafft, ein Kondom bei zu bringen, es sei denn, sie wollen ein Kind.
Auch in Kambodscha oder Mali wissen die schon, woher die Kinder kommen, da müssen Sie nicht hin, um es Ihnen zu erklären.
Tut mir leid, ein grosser Teil von Entwicklungshilfe ist Alibiübung zum verstecken, dass unser Reichtum auch mit der Armut anderer zusammenhängt.
Ja, die Entwicklungshilfe ist schlecht gelaufen. Bessere Versorgung mit Wasser, Brot und Medizin haben die Sterblichkeit zwar reduziert. Mehr Perspektiven als ein bescheidenes Überleben von Tag zu Tag hat die Entwicklungshilfe jedoch kaum irgendwo gebracht.
Es wäre eine etwas gar übertriebene Forderung an Ecopop, dass nun die Perfekt-Lösung geliefert werden müsste. Für 10% der Entwicklungshilfe-Budgets gibt die Ecopop-Initiative eine gewisse Zweckbindung vor – mit den restlichen 90% können es weiterhin all die Besserwisser besser machen…
‚Nicht viele Kinder ist Ursache von Armut, sondern Armut ist Ursache für viele Kinder.‘
Diese Aussage ist so richtig, so alt und so einfach zu verstehen, dass sie sich langsam auch unter selbsternannten Heilsbringern herum gesprochen haben sollte.
Familienplanung funktioniert nur über den Aufbau sozialer Sicherungssysteme, Kondome leisten keinen Beitrag dazu. Diese Art der Pseudo- Entwicklungshilfe ist ein Ausdruck der unsäglichen Arroganz des Westens gegen eine 3.Welt, deren Ausraubung in der Kolonialzeit den Reichtum des Westens begründet hat.
Hätte ich nicht besser sagen können Herr Schrader. Nach Jahren akademischer Entwicklungsarbeit und Feldarbeit kann ich Ihnen nur zustimmen. Der Autor dieses Artikels hinkt mit seiner Vorstellung von effizienter Entwicklungshilfe leider um 30 Jahre hinterher.
Toan, Schrader und Tuor@ Ich bin entsetzt über Ihre Aussagen!! Sie wollen aller ernstes das UNO Menschenrecht auf Familienplanung den Menschen in den Drittweltländern vorenthalten?? Was für uns selbstverständlich ist, sollen die weiterhin nicht dürfen?? Dann fordern Sie bitte konsequenterweise auch das Verbot von Verhütungsmitteln in der Schweiz!! Viele Kinder Kosten nichts?? Ja leben die den von Luft und Liebe?
2. Viele Kinder sind ein enormes Armutsrisiko, wie wollen sie wirtschaftlich auf einen grünen Zweig kommen, wenn sie ab dem 16 Altersjahr damit beschäftigt sind, eine wachsende Anzahl Kinder mehr schlecht als recht durchzufüttern?? Die Realität beispielsweise in Indien: Mit 16 Zwangsverheiratung, mit 17 erstes Kind, mit 18 zweites Kind, mit 19 drittes Kind, mit 20 viertes Kind und mit 21 das Fünfte.. Danach erneute Schwangerschaft mit Abtreibung und Komplikationen dabei. Später folgen weitere Kinder/Abtreibungen.
3. Schulisch/wirtschaftlich kommt die Mutter nie vom Fleck, weil sie das Leben lang beschäftigt ist die Kinder zu versorgen. Wenn diese Frau die Möglichkeit hätte nur zwei Kinder zu haben und diese erst im 22 oder 24 Altersjahr, könnte sie weiter zur Schule gehen und sich dadurch eine deutliche bessere Zukunft aufbauen.
Zwangsheiraten gefährden das Recht auf Familienplanung, nicht fehlende Kondome.
Herr Wirz, sie haben in allen Punkten Recht, was die Auswirkungen von vielen Kindern auf die Armut betrifft. Allerdings geht mir nicht darum, das Recht auf Familienplanung zu unterschlagen, im Gegenteil. Es geht um die Frage, wie diese Probleme effizient angegangen werden können. Hier zeigt leider die Erfahrung (auch meine eigene), dass spezifische Programme zu Familienplanung begrenzten Erfolg haben, da sie eine gewisse Bildung und Akzeptanz in der jeweiligen Gesellschaft erfordern.
Herr Wirz, jede Familie, jede Frau soll das unbedingte Recht auf Familienplanung haben. In Somalia bedeutet das, kranken- und altersversichert und nicht abhängig von den Söhnen zu sein.
In der Schweiz bedeutet es, Kinder auch in sozial prekären Verhältnissen in die Welt zu setzen und die volle Unterstützung des Staates zu geniessen, in Form kostenfreier Kinderbetreuung, kostenfreie Ausbildung bis zur Erwerbsfähigkeit.
Danke, Felix Wirz, dem gibt es nichts hinzu zu fügen! Keine Frau wünscht sich mehr Kinder, als sie versorgen kann! Entwicklung eines Landes findet immer dann statt, wenn Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln und Bildung bekommen. Aber die beste Schulbildung nützt nichts, wenn die Mädchen ab 16 Jahren jedes Jahr ein Kind gebären müssen, dann wird ihnen jegliche Eigenentwicklung verunmöglicht, sie haben weder Zeit noch Geld, ein unabhängiges Leben aufzubauen. Das ist zutiefst frauenfeindlich! Dass sich die grossen Organisationen keinen Deut darum scheren zeigt, welchen Stellenwert Frauen haben.
Toan@ Zwangsheirat finden Sie also verabscheuungswürdig, Zwangsschwangerschaften dagegen legitim??
Es ist Kolonialismus alter Schule, einerseits in den Industrieländern Anreize zur Erhöhung der Geburtenraten zu geben, andererseits aber die „Bevölkerungsexplosion“ in der „Dritten Welt“ durch Zwangs-Verhütung zu verlangen. Wenn die Welt überbevölkert ist, dann sind Schweizer Teil dieser Überbevölkerung.
Übrigens habe ich mein Kind nicht geplant wie ein Haus, sondern bin mit Freuden ganz natürlich Vater geworden. Und dieses Kind heisst nicht „Wunschkind“, sondern geliebte Tochter. Und ich stehe nicht an, anderen zur Sicherung meines Luxus-Lebensstandards vorzuschreiben, wie viele Kinder sie haben. Das will Lollipop. Es ging den Schweizern in den letzten Abstimmungen nie um etwas anderes als ihr eigenes Wohl. Die „Sorge“ um die anderen ist also geheuchelt.
Nachdem ich zufälligerweise die letzte Arena mit dem Thema ECOPOP verfolgt habe, habe ich den klaren Entscheid für ein JA bestimmt. Nur der Exponent für die ECOPOP hat mich, anfänglich eher arrogant jedoch mit der Zeit fachlich und sachlich, überzeugt. Vor allem die zwei Verterter der Gegner fanden bedauerlicherweise nur fadenscheinige Themen und unangebrachte Vergleiche und Zahlen. Da frägt man sich schon, mit was für Grundlagen diese Nationalräte, unabhäging von der Partei,die Bürger in Bundesbern vertreten, wenn sie schon in einer Themensendung wie Arena so schwache Gegenargumente bringen.
Wer denken kann und im 21. Jahrhundert in der Schweiz lebt wird aufgrund seiner in der Schweiz absolvierten Schulbildung mit Sicherheit Nein stimmen!
Alle anderen verstehen einfach nicht, dass Zuwanderung, Entwicklungshilfe und Familienplanung keine gemeinsame Teilmenge haben.
Lieber Herr Forster
Ich KANN denken, habe einen Hochschulabschluss und gerade wegen der ganzen Bildung, die ich in sämtlichen Jahren geniessen durfte werde ich ja stimmen! Jeder Gymnasiast lernt im Gymi Geographie! …ich wundere mich sehr über Sie.
Könnten Sie das vielleicht klarer formulieren? Inwiefern ist geographisches Wissen ein Pro-Argument? Wie soll man das verstehen?
Freiwillige Familienplanung – Da könnten der Sozialindustrie die Kunden ausgehen.
Ja genau, wären da nicht die linken korrupten Gutmenschen in der Sozialindustrie, welche die Armen brauchen, würde niemand diese brauchen, wir könnten sie kastrieren oder einfach verrecken lassen, sie hätten überhaupt für niemanden Nutzen mehr, niemand würde sie vermissen, genausowenig wie niemand Sie vermissen wird, sehr geehrter Herr Roland K. Moser.
Könnten Sie mir bitte mit Ihren Worten wiederholen, was ich geschrieben habe? Ich vermute nämlich, Sie haben den Inhalt meiner Aussage nicht verstanden.
Sie sehen in Armen nur, oder zumindest vor allem, einen Wert als Kunden für die Sozialindustrie.
Aus deren Optik darüber nachzudenken fällt Ihnen nicht ein.
Dabei könnte das 11. Kind einer Nigerianerin ein Nobelpreisträger werden.
Sie verstehen Ihre Worte nicht, ich versuche nicht, es Ihnen zu erklären, vielleicht tun Sie sogar nur so als verstünden Sie nicht..
Ihre Worte tun mir weh, so wie sie da stehen, mit dem, was ich darunter geschrieben habe, gefällt mir das Ganze.
@ Anh Toan
Sie markieren hier schon etwas überheblich den Überexperten!
Leider wurden bis heute zig-zig-Milliarden in Entwicklungshilfe investiert und das Resultat ist mit Verlaub, äusserst unbefriedigend.
Scheinbar können sich auch Experten auf diesem Gebiet irren!
Vermutlich ist die Bevölkerungeplosion das allergrösste Problem der Menschheit, daher wäre ein Miteinander eher angebracht, als ein Gegeneinander und Rechthaberei?
Warum nicht Anreize für 1 Kind Familien schaffen, z.B. mit subventionierten kleinen Holzhäuser? usw.
Man muss der Ehrlichkeit auch gestehen, dass es diese Sozialindustrie gibt. Wie wir das unlängst sahen, das Hilfsaktionen vor allem an den Orten durchgeführt wurden, an denen ausreichend Presse präsent war.
Ich war mal ein Befürworter für Ärzte ohne Grenzen, Greenpeace, usw. Inzwischen sind die aber so kommerzialisiert, dass sie mehr Schaden als Nutzen anrichten. Wenn das Fundraising Einzug hält, sollte man den Sargdeckel schliessen. Für die 3. Welt ist es eh wichtiger, dass man sie vor Rohstoff- und Trinkwasserräubern aus dem Westen beschützt.
Das Leiden ist ein zentrales Thema in der Kirche. Stellt euch vor es wird nicht mehr geliten. Die Menschen würden sich nicht mehr mit dem Glauben befassen und die Kirche würde noch mehr an Macht verlieren.
@Gunz: „Leiden“ hat bei der katholischen Kirche einen hohen Stellenwert. Bei den Reformierten überwiegt aber deutlich das zurück zu Jesus Leitgedanken der Nächstenliebe.
Aber (zurück zum Thema) religiöse Hilfs-Vorstellungen sollten ohnehin nicht im Zentrum stehen. Es geht darum für unser Kinder und Enkel den Zivilisations-Kollaps abzuwenden, die Überbevölkerung und den damit einhergehenden exzessiven Rohstoff- und Energieverbrauch in den Griff zubekommen.
Herr Keller, Sie denken doch nicht wirklich, dass wenn weniger Menschen in der Schweiz leben, das Bevölkerungswachstum sinkt? Und dann meinen die Initianten noch, man könne das globale Bevölkerungswachstum mit der Verknüpfung von Familienplanung mit Entwicklungshilfe eindämmen? Ganz im Gegenteil, kein Land wird sich in die innere Politik dreinreden lassen und deshalb kann dann der Bund die Entwicklungshilfeausgaben drosseln und so hat man wieder einen neuen Spartopf gefunden!
@Forster: GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN
Bislang hat weltweit kein einziger Staat irgendwas konkretes in Richtung nachhaltige Bevölkerungsentwicklung in der Verfassung.
Wenn die Schweiz Ja sagt zu Ecopop-Initiative, wird das weltweit ein epochales Signal sein!
Ja, Herr Keller, alle werden sich über die Schweiz wundern und den Kopf schütteln. Was nützt es, wenn die Schweiz sich abschottet? Nichts, solche Probleme muss man mit Entwicklungshilfe lösen, welche den Wohlstand in diesen Ländern erhöht und soziale Strukturen schaffen, damit die Leute dort nicht die Kinder mehr als Altersvorsorge brauchen. Sobald dies eintrifft, werden auch die Geburtenzahlen rückläufig, aber nicht wenn man diesen Verhütung erklärt!
Werter Herr Forster, auch mit der ECOPOP-Initiaitive wird die Schweiz in 36 Jahren (primär durch Zuwanderung) knapp 1 Million Einwohner MEHR haben und Sie sprechen von Abschottung. Übrigens liegt das vom Bundesamt für Statistik errechnete „mittlere Szenario“, das für alle Planungen des Bundes bzgl. Verkehr, Energie und Infrastruktur zwingend verwendet werden muss, bei einem CH-Bevölkerungswachstum von 0,3% und liegt folglich noch unter dem Szenario, das bei Annahme der ECOPOP-Initiative (0,4% Bevölkerungswachstum: 0,2% Nettozuwanderung plus 0,2% Geburtenüberschuss) eintreten wird. Abschottung?
Das Wort «Freiwillige Familienplanung» lässt bei mir alle Alarmglocken schrillen.
Der Verfasser dieses Artikels verwendet «Freiwillige Familienplanung» mantramässig den ganzen Artikel hindurch, ohne konkret zu werden was damit eigentlich gemeint ist. Da ist doch irgendwo ein Hund begraben. Ganz spontan habe ich da eugenische Bilder vor Augen.
Vollig uninformativer Artikel.
@Heinz Müller: Ich plane, wieviele Kinder Sie freiwillig haben sollten, sollten Sie mehr haben wollen, ja dann müssen sie selber zu all Ihren Kinder schauen, denn dies ist nicht in meiner Familienplanung vorgesehen, Sie haben die Wahl.
Wozu etwas planen, wenn man nicht dafür sorgen will, dass sich der Plan konkretisiert? Da könnte man ja gleich einfach einen zischen gehen.
Nein, planen tun da definitiv die direkt Betroffenen und nicht jemand Anderer, alles Andere ist reine Polemik Ihrerseits. Es ist nun mal so dass viele Frauen meistens nicht mal wissen dass man auch mit natürlichen Methoden verhüten kann. Gerade viele Frauen in Drittweltländer wären aber sehr froh sie könnten nach dem 4ten Kind aufhören.
„Nein, planen tun da definitiv die direkt Betroffenen und nicht jemand Anderer,“
Und was machen die Entwicklungshelfer dabei?
Sie haben keine Ahnung, wieviel Frauen wissen, auch wenn sie arm sind.
„Und was machen die Entwicklungshelfer dabei?“ Aufklären, beraten und das Notwendige zur Verfügung stellen. Wissen allen hilft übrigens nichts, wenn einem die Möglichkeiten fehlen….
Ganz einfach, die Entwicklungshelfer informieren. Sehr oft sind es nicht einmal Europäer, sondern lokale Frauen die solche Veranstaltungen durchführen. Und über den Wissensstand der Frauen in diesesn patriarchischen Gesellschaften sind diese ganz bestimmt besser informiert als Sie oder ich.
Meine Frau war überzeugt, mindestens ein Kind zu brauchen, um der Hoffnung, nicht dem Glauben, dass jemand ihr hilft, wenn sie nicht mehr für sich selber sorgen kann. Inzwischen kennt sie das CH-Sozialsystem, und ist sich nicht mehr so sicher, sie hat schon seit sie 15 ist, drei kleinere Geschwister zusammen mit einer Grossmutter gross gezogen, der kleinste ist jetzt 14. Die Grossmutter hatte Haus auf dem Land, meine Frau hat das Geld gebracht. dann hat sie Geld gebracht, für die Familie Ihres Ehemannes.
Beratungsgespräch zu Familienplanung wäre ihr bestimmt nützlich gewesen,
Solange sie Geld brachte, hat die Familie des Ehemannes darauf verzichtet, dass sie Kinder gebar, das Geld war nützlicher.
Entweder Prostitution oder Kinder gebären waren die Parameter ihrer Familienplanung.
Sie hatte Glück, ich noch mehr!
Das ist alles ziemlich normale Realität an ziemlich vielen Orten dieser Welt: Wer kein Geld hat, wenn keine Familie für ihn sorgen, krepiert am Strassenrand, sobald er erwerbsunfähig ist. Und in Vietnam muss er dann noch wieter als hungernder Geist herumirren, wenn keine lebenden Familienmitglieder ihm Nahrung anbieten, seine Schulden bei Lebenden bezahlen.
Die kommen zu den Gesprächen, weil da gibt es bestimmt was gratis und wenn man es nicht braucht, kann man es verkaufen, vor allem aber ist da was los, das nichts kostet, dass gönn ich denen ja auch, mal einen Westler zu sehen,
Meine Frau kennt das CH Sozialsystem nicht von Leistungen, nur vom bezahlen, aber hoffen kann sie auch darauf.
Nur weil wir ja bei Einwanderungsbeschränkungen sind, und nicht nur Entwicklungshilfe mit Familienplanung.
Die „Freiwillige Familienplanung“ wird nur so oft erwähnt, weil es es immer noch Leute gibt die ganz spontan eugenische Bilder vor den Augen haben. Dabei geht es vorallem darum, die jährlich 80 Mio ungewollten Schwangerschaften zu verhindern, indem der Zugang zu Verhütungsmitteln für alle Menschen ermöglicht wird. (UNO – Menschenrecht)
Und sie meinen, diese Initiative helfe dabei? Wohl kaum, ich würde eher sagen, dass damit einfach Gelder in der Entwicklungshilfe verschleudert werden. Denn zuerst brauchen die Leute eine Perspektive und Bildung, erst dann merken die Leute, dass die Kinder nicht einfach als Altersvorsorge dienen.
Das eine bedingt doch das andere. Weniger Kinder mehr Zeit und Ressourcen für Ausbildung/Berufstätigkeit, mehr Kapazität um die wenigen Kinder wiederum auszubilden etc. Es geht doch nicht um ein entweder-oder, BEIDES braucht es! Mit der Ecopop-Initiative bleiben 90% für Bildung und Gesundheit und nur gerade mickrige 10% werden für Zugang zu Verhütungemittel und entsprechende Information (auch Bildung!) reserviert. Gibt es denn überhaupt einen vernünftigen Grund der dagegen spricht?
Alles spricht gegen diese Initiative, weil sie Dinge miteinander in Verbindung bringt, welche nichts gemeinsam haben. Und ich wehre mich gegen die Einschränkung der Einwanderung, den wenn ein Land nicht selber für alle Jobs die ausgebildeten Fachleute ausbilden kann, braucht es eben diese aus dem Ausland. Da die Bevölkerung in der Schweiz immer älter wird, braucht es in der näheren Zukunft mehr pflegendes Fachpersonal, dass man nur aus dem Ausland rekrutieren kann.
Aha. Okay. Das leuchtet ein.
Aber was haben jetzt «Freiwillige Familienplanung» in der Entwicklungshilfe und eine Quotenbasierte Einwanderungspolitik miteinander zu tun? Da sehe ich überhaupt keinen zusammenhang.
Mehr Menschen bedeuten mehr Druck auf die Umwelt (I=PAT Formel, informieren Sie sich selbst darüber).
In der CH besteht das Bevölkerungswachstum zu 80% durch Einwanderung, darum setzt Ecopop auch bei der Einwanderung an. Mit 1,5 Kindern pro Frau liegt die Geburtenrate so tief, dass man da sicher nicht ansetzen muss.
In den ärmsten Ländern der Welt (DEZA-Schwerpunktländer wie Mali, Niger, Burkina Faso) liegt die Geburtenrate bei 6 Kindern pro Frau. Die Bevölkerung verdoppelt sich in 20 Jahren. Ein ungeheurer Druck auch auf die natürlichen Lebensgrundlagen (Wasser, Holz, fertiler Boden etc.)..
Freiwillige Familienplanung wird jetzt schon im Rahmen der Entwicklungshilfe gelehrt/durchgeführt und ist dort auch schon klar definiert. Dies beinhaltet z.B. aufklärung der Frauen über verschiedene Möglichkeiten der natürlichen Verhütung, aufklärung der Frauen über ihre Rechte, Verteilung von Kondomen….. Wie sie da Eugnik hineininterpretieren ist mir ein Rätsel. Dasselbe wird übrigens an CH- und anderen Europäischen Schulen auch schon gemacht, da spricht ja auch niemand von Eugenik.
Sie sollten aus deren Optik denken, nicht aus Ihrer:
In der Kultur ist nicht akzeptiert, dass die Frauen „Nein“ sagen, oder Kondom verlangen, wenn der Erfolg der natürlichen Methode dies verlangt. Die kennen die Methode, haben keine Macht, diese an zu wenden. Es ist deren Pflicht, Söhne zu gebären, und tun sie dies erfolgreich, wird ein Sohn „reich“, bekommen sie wenigstens im Alter als Mutter des reichen Sohnes viele Rechte und haben kaum noch Pflichten. Einen erfolgreichen Sohn zu gebären ist der einzige Weg nach oben, Heirat nach oben ist nur anderer Herr.
Der Mann ist das Haupt der Fam
Ich denke, darin liegt der entscheidende Unterschied. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Verhütung und Abtreibung akzeptiert sind. Wenn sie allerdings auf gleiche Weise versuchen, in Entwicklungsländern Familienplanung zu propagieren, werden sie auf andere Probleme stossen. In ungebildeten, ärmeren Schichten sind kulturelle und religiöse Faktoren viel ausgeprägter und behindern Sexualaufklärung und Anwendung enorm. Dieses Problem löst man nicht mit Kursen zu Familienplanung, sondern mit Zugang zu Bildung.
@Clemens Tour: „Wir“ leben in einer Gesellschaft, welche auf dem Individuum basiert, reden von individuellen Menschenrechten. Die Armen haben Pflichten gegenüber der Familie, haben beinahe Existenzberechtigung nur als Teil einer Familie. Die Menschheit lebt seit Jahrtausenden so, bei uns sind wir dabei, diese Strukturen durch staatliche Strukturen zu ersetzen.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der das (sexuelle) Selbstbestimmungsrecht der Frauen ziemlich breit akzeptiert ist.
Sozialstaat, Emanzipation und Verhütung hängen zusammen.
@Clemens Tuor. Da haben Sie selbstvertändlich Recht, und die Bildung der Frauen in diesen Ländern sollte meiner Meinung nach ein zentrales Anliegen der Entwicklungshilfe sein. Leider ist auch dies ein Problem dessen Lösung durch diesselben Mächte (Religion, patriarchisches System) verhindert wird. Gerade deshalb finden informelle Abende (von lokalen Frauen durchgeführt), welche die biologischen Hintergründe der Empfängnis sowie natürliche Methoden zur Empfängnisverhütung erklären, einen sehr grossen Anklang bei den Frauen.
@Peter Schmid. Ich glaube wir verstehen uns. Solche Abende sind natürlich positiv und sollten gefördert werden. Allerdings stellt sich die Frage nach der Langzeitwirkung. Wenn diese Frauen nach dem Kurs nach Hause gehen und ihr Ehemann den unverhüteten Beischlaf fordert, wie viel bringt dann dieses Wissen konkret? Kulturelle und religiöse Restriktionen gefährden den Erfolg solcher Programme enorm. Das Umdenken muss in der ganzen Gesellschaft stattfinden. Natürlich sind Frauen ein Teil davon und deren Bildung ist entscheidend, aber finden diese auch Gehör?
@Anh Toan. An solchen Veranstaltungen wird unter den Frauen selbst auch ausgetauscht wie man sich dann am Besten enthält. Und Nein, „ich will kein Kind“ wird wohl keine sagen. Eine Frau die natürlich unbedingt noch Kinder will, muss sich übrigens in keinster Weise an diese Empfehlungen halten (das ist eben das schöne an der Freiwilligkeit) aber Frauen die dies nicht mehr wollen sind extrem dankbar für solche Informationen. Was haben Sie davon wenn Sie diese Informationen den Frauen vorenthalten?
Man sollte vor allem die Männer aufklären über die Rechte der Frauen und ihnen Kondome verteilen! Man sollte das eine tun und das andere nicht lassen. Wie viele Frauen haben auch hierzulande Kinder bekommen die sie nicht wollten? Will man ein Land fördern, dann muss man das Geld zu den Frauen geben, denn die brauchen es vor allem für die Familie. Männer kaufen sich unsinnige Dinge damit. Das ist ein alter Hut. Tut das das DEZA? Und: Diese Ecopopinitiative hat ja viel für sich. Aber ob dies das richtige Instrument für gegen Einwanderung ist, ist fraglich.
Entweder wollen die Männer die Frauen schwängern, oder es ist Ihnen egal, da sie sich ohnehin nicht um das Kind kümmern werden, wenn sie keinen Bock auf die Frau mehr haben.
Freiwillig Familienplanung verstehe ich im Artikel so: Wer nicht einfach Kinder auf die Welt stellen will, sondern den Zeitpunkt selbst bestimmen will, wann und wieviele Kinder er haben will, kriegt die dazu benötigte Hilfe/Mittel kostenlos.
Das steht so klar zwar nicht im Artikel, aber dieser Auslegung kann ich mich anschliessen. Konsequenz in unserer Welt wäre, jeder Frau die Möglichkeit zu kostenfreier, nicht stigmatisierender Abtreibung zu geben und denen, die Kinder haben wollen, kostenfreie Kinderbetreuung zu garantieren, Frauen mit Kind oder Kinderwunsch zu integrieren, statt sie an den Herd abzuschieben.
Unser Problem ist ja nicht die Bevölkerungsexplosion in Afrika, sondern die Implosion in CH und anderen mitteleuropäischen Staaten.
@K. Moser: genau so ist der Artikel zu verstehe, genau darum geht es Ecopop.
Die sog. Armen in der dritten Welt werden auf die freiwilligen Angebote aus der Schweiz etwa gleich reagieren wie wir regieren würden, wenn uns Afrikaner davon überzeugen möchten, dass man in Rundhütten besser lebt. Die Eco-Pop-initiative finde ich naiv, kolonialistisch und arogant.
Es ist bedauerlich, das linksgrüne Kreise (wie schon bei der Masseneinwanderungsinitiative mit der neoliberalen Economiesuisse) gemeinsame Sache machen mit religiös-fundamentalistischen Entwicklungshilfe-Organisationen wie z.B. der römisch-katholischen Caritas, die freiwillige Familienplanung und selbstbestimmte Verhütung der Frauen in der 3. Welt aus religiöser Verblendung gemäss dem Dogma „vermehret Euch und macht die Welt Untertan“ wider besseren Wissens strikte ablehnen. Ich hoffe immer noch, aber wahrscheinlich vergebens, dass die Linken endlich merken mit wem sie im selben Boot sitzen.
Die merken´s leider nie… Die einfache Kausalrichtung: ‘Nicht viele Kinder ist Ursache von Armut, sondern Armut ist Ursache für viele Kinder.’ ist leider auch falsch. Hallo Linke, es gibt auch Wechselwirkungen. Natürlich rührt sehr viel Elend in Entwicklungsländern, z.B. auch in lateinamerikanischen „Schwellenländern“, daher, dass Frauen ungewollt schwanger werden. Folge: Millionen alleinerziehender Mütter, die ihre Kinder kaum ernähren können. Aber lieber mit dem Papst heulen. Unsagbar, wie reaktionär unsere Links-Grünen geworden sind.
Herr Meier, ich gebe Ihnen Recht. Armut und Geburtenrate beeinflussen sich natürlich nicht nur einseitig. Zusammen mit fehlendem Bildungs- und Gesundheitswesen ergibt sich hier ein Teufelskreis. Die Frage ist nur, wie man denn diese Probleme lösen kann? Leider hat Entwicklungszusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass gezielte Familienplanung nach Ecopop nur dann etwas bringen, wenn der Grundstein zur Akzeptanz dieser in der Gesellschaft schon gelegt ist. Ansonsten verpuffen die gutgemeinten Ansätze oft, Beispiele gibt es viele dazu.
Werter Herr Tuor, ECOPOP hat nie behauptet, das die Problematik monokausal sei. ECOPOP will nur, das mickrige 10% der staatlichen CH-Entwicklungshilfe (von unseren Steuergeldern finanziert) in Programme der freiwilligen Familienplanung investiert wird. Nicht mehr und nicht weniger. Daneben sollen alle anderen Entwicklungshilfeprogramme weiterbestehen. ECOPOP ist auch für eine Erhöhung der Mittel für die CH-Entwicklungshilfe. Hätte ECOPOP dies aber zusätzlich noch bei ihrer Initiative verlangt, wäre diese wegen der „Nichteinhaltung der Einheit der Materie“ zu 100% für ungültig erklärt worden.
Danke Herr Tanner, das sind Informationen, die ich nicht hatte bisher. Ich wäre auch für eine Erhöhung der Ch-Entwicklungsgelder. Wenn denn diese Resourcen richtig eingesetzt werden. Ich habe nie gesagt, dass der 10% Ansatz der Initiative schlecht sei. Er ist gut, wird aber das Problem nicht lösen. Die 180Mio Fr wären in einem Projekt zum Ausbau des Zugangs zu primärer Bildung besser eingesetzt. Die Initiative scheint über die Forschung in diesem Gebiet nicht genügend informiert zu sein und das kritisiere ich halt. Auch sehe ich Schwierigkeiten mit der Umsetzung.
Selten so einen Riesenstuss gelesen. Das ganze zeugt von politischer Naivität, Arroganz und Dummheit. Diese Initiative ist bei ganz genauer Betrachtung nicht mit unserer heutigen BV vereinbar, da sie sich in die Souveränität anderer Staaten einmischt. Wenn man etwas von anderen fordern will, soll man zuerst mit gutem Beispiel vorausgehen. Entwicklungshilfe in der heutigen Zeit heisst nicht mehr missionieren wie im ausgehenden 19. Jahrhundert, heute begleitet man die Bevölkerung vor Ort. Bei der Einwanderung starre Zahlen in der Verfassung zu verankern ist wenig nachhaltig und schlicht dumm.
Wenn sich freiwillie Familienplanung im Rahmen der Entwicklungshilfe in die Souveränität der Staaten einmischen würde, müsste im Umkehrschluss die Entwicklungshilfe schon längstens eingestellt werden, da sie ja angeblich der Verfassung widerspricht. Oh ja, und der Aufklärungsunttericht im eigenen Land wäre dann ja wohl auch zu streichen.
Die Zahlen der Ecopop sind denn auch nicht starr sondern in Prozenten der Bevölkerung. Informieren Sie sich doch mal bevor sie kommentieren.
Auch Prozentzahlen sind starr! Es geht ja nicht um freiwillige Familienplanung, sondern um Bedingungen, an welche die Entwicklungshilfe gebunden ist, und genau dies ist ein Eingriff in die Souveränität. Ich sage nicht, dass in der Schweiz der Aufklärungsunterricht gestrichen werden müsse, übrigens steht davon auch nichts in der BV.
Mit Ihrer Aussage wollen Sie aber dieselbe Information die jungen Schweizern/Europäern zur Verfügung steht den afrikan. Frauen vorenthalten, mit der der Begründung dass es gegen unsere Verfassung gehen würde. Die freiwillige Familienplanung ist auch jetzt schon im Katalog der Entwicklungshilfe enthalten. Neu wäre einzig dass nun ein gewisser Prozentsatz der Gelder dafür aufgewendet werden muss. Oder wie haben Sie das mit dem „guten Beispiel vorausgehen“ gemeint? Was machen wir denn nicht schon? P.S. die Prozentzahlen der Ecopop entsprechen dem derzeit europäischen Mittel, interessant nicht?
Die Prozentzahlen in Europa, beinhalten jedoch die Wanderung innerhalb der EU nicht, also kann man diese Zahlen nicht mit der Schweiz vergleichen.
Entwicklungshilfe soll stabile politische und wirtschaftliche Bedingungen in den Ländern bringen, dazu bessere Ausbildung und Erhöhung des Wohlstandes. Dann braucht es eine Altersvorsorge und dann erst werden die Geburtenzahlen sinken. Alles ist viel komplexer, als von den Initianten dargestellt.
Das diese Problematik sehr komplex ist, ist sich die Ecopop sehr wohl bewusst. Genau deshalb soll ja auch nicht das ganze Budget für die Familienplanung, sondern nur 10% eingesetzt werden. Aber es ist sehr wohl sinnvoll wenn den Ländern und ihrer Bevölkerung auch bewusst gemacht wird dass sie eine gewisse Verantwortung für ihre Nachkommen haben. Das Eine tun, das Andere nicht lassen ist hier die Devise.
Die Wanderungszahlen eines Landes (z.B. DE) werden sehr wohl unter berücksichtigung der EU-internen Wanderung erhoben. Wie kommen Sie darauf dass dies nicht so ist?
Was bitte hat dieses Anliegen mit der Beschränkung der Zuwanderung zu tun? Verschmutzt ein Mensch mehr, wenn er in die Schweiz kommt (hier lernt er meistens erst das Abfalltrennen!)?
Ich war lange kein Freund der katholischen Kirche, aber, dass CARITAS über solche ökofaschistische Anliegen gar nicht erst sprechen will, ist ein ermutigendes Zeichen. Chapeau, CARITAS!
Das Problem der Bevölkerungsexplosion global anzugehen ist „ökofaschistisch“?
Wenn man dabei planen will, wer sich wie oft fortpflanzt, schon.
Die wahren Reaktionäre sind heute die Links-Grünen. Haben keine Ahnung von gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen Zusammenhängen und Wirkrichtungen. Aber quasireligiöse, sozialromantische Vorstellungen von politisch korrekt und falsch. Damit werden Argumente der Gegner einfach ignoriert, verdreht und verleumdet: „Wenn man dabei planen will, wer sich wie oft fortpflanzt, schon.“ Unterste Schublade…
@Thomas Meier: Sie dürfen mich links und grün nennen, auch ahnungslos von überhaupt Zusammenhängen und Richtungen, quasireligiös, verdrehend und ignorierend, aber womit sie mich echt getroffen haben, weil ich geb mir so Mühe es nicht zu sein, und dennoch durch die Zensur zu kommen (vielen Dank übrigens!) ist
„politisch korrekt“
Auch ich arbeite seit über 20 Jahren in der Entwicklungshilfe + was ich bisher verstanden habe ist, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Kinderreichtum und der fehlenden Fähigkeit der völlig verarmten Staaten besteht, für die soziale Sicherung anstelle der einzelnen Familien aufzukommen. Im Unterschied zum wohlhabenden Westen gibt es kein Rentensystem, keine Arbeitslosenversicherung, kein Krankenkassensystem usw. Dies hat wiederum mit den geringen Steuereinnahmen und der geringen wirtschaftlichen Differenzierung zu tun. Ich mag daher die bissigen u träfen Kommentare von Anh Toan.
Dieser Zusammenhang ist mittlerweile absolutes Grundwissen für jeden, der sich in diesem Gebiet weiterbildet (Ich forsche selber im Bereich sozialer Sicherungsmechanismen in Entwicklungsländern). Schade, dass der Autor des Artikels in diesen 20 Jahren nicht auf dem neusten Stand geblieben ist. Was Ecopop propagiert ist Entwicklungs“hilfe“ nach dem kolonialen Muster des letzten Jahrhunderts. Wir wissen ja, wie effizient diese war. Schön hingegen, dass es offensichtlich auch andere Beispiele gibt, Herr Weilenmann. Sie haben natürlich absolut Recht mit Ihrem Kommentar.
Schwaffeln Sie doch bitte nicht einen solchen Stuss! Die FREIWILLIGE Familienplanung ist seit 1968 ein verbürgtes UNO-Menschenrecht. Dass Sie offensichtlich aus ideologischer Verblendung gegen dieses Menschenrecht sind, macht betroffen und stimmt einen traurig. ES IST EINE SCHANDE und MENSCHENFEINDLICH!
Wow Herr Tanner, immer mit der Ruhe. Ich habe weder gesagt, dass ich gegen freiwillige Familienplanung bin, noch scheint es angebracht, mir ideologische Verblendung zu unterstellen. Leider sind UNO-Menschenrechte in vielen Teilen der Welt nicht Realität. Ich bezweifle in meinem Kommentar lediglich, ob der Ecopop-Ansatz hier helfen kann. Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Ansätze sehr wenig bringen, da sie sich nicht mit den Ursachen der Geburtenrate befassen. Verhütung ist hier leider nur ein sehr kleiner Aspekt.
Dann bitte werter Herr Tuor nennen Sie mir nur ein Programm mit in einem Umfang von jährlich ca. 180 Millionen CHFR (um einen solchen Betrag würde es sich nämlich nach Annahme der ECOPOP-Initiative handeln) bei dem ein solcher Ansatz (freiwillige Familienplanung) durchgeführt wurde. Zudem wissen Sie ganz genau, dass Millionen für viel unützere Entwicklungshilfeprogramme mit sogar schädlicher Wirkung ausgegeben wird. Wehren sie sich auch bei solchen Programmen, die sogar die Macht von gewissen Dikatoren in 3.Weltstaaten zementieren? Sie sind nur aus dogmatisch-ideologischen Gründen gegen ECOPOP
Herr Tanner, sie kennen mich nicht, also verbitte ich mir Unterstellungen zu meiner ideologischen Ausrichtung. Und mit Dogmen hat das herzlich wenig zu tun. Eine vernünftige Diskussion zu diesem Thema wäre wünschenswert. Sie haben Recht, es gibt viele grosse Programme die ineffizient oder sogar kontraproduktiv sind. Und handkehrum sind Programme zu Familienplanung sicher gut. Allerdings verkauft Ecopop dies so, als würde damit das Problem der Überpopulation gelöst. Dahinter stehen jedoch ganz andere Mechanismen, die anders angegangen werden müssen. Warum das Geld nicht in Bildung investieren?
Eben, sie sagen es selber: FREIWILLIGE Familienplanung und nicht von einen fremden Staat auferzwungene Familienplanung!
Herr Forster, wo steht bei Ecopop etwas von Aufzwingen?? Ich lese dort ganz klar nur das Wort FREIWILLIG. Aufzwingen ist ein Begriff der von Ihnen stammt, nicht von Ecopop. Unterlasen Sie solche unwahre Propaganda bitte zukünftig. Danke
Ich glaube Ihnen entgeht, was eine freiwillige Familienplanung ist. Freiwillig heisst nicht: vorne steht einer und erzählt und wir dürfen (wenn wir das möchten) uns hinsetzten und zuhören. Freiwillig bedeutet: man muss sich informieren lassen und entscheidet DANN freiwillig ob man die Informationen umsetzen will oder nicht. ehrlich…dass man das heute noch erklären muss…
@Urs Forster. Aufgezwungen wird gar nichts. Es steht den Staaten frei auf die Entwicklungshilfe aus der Schweiz zu verzichten wenn diese es als ach so wichtig betrachten dass sie möglichst viele Staatsbürger produzieren und es nicht ertragen das ein kleiner Anteil der Entwicklungshilfe in die Infromation der Frauen über die Familienplanung investiert wird. Dann sollen aber diese Länder auch die Verantwortung für ihre Staatsbürger tragen wenn diese Erwachsen sind, und nicht einfach ins Ausland abschieben. Ersteres würde der Gesamtmenschheit mehr dienen.
Also doch, wer sich dies nicht bieten lässt, bekommt keine Entwicklungshilfe. Was ist daran freiwillig?
@Urs Forster. Haben denn diese Länder überhaupt irgend ein verbrieftes Anrecht auf Entwicklungshilfe? Ist die CH denn das einzige Land welches Entwicklungshilfe anbietet? Ist die Enwicklungshilfe der CH so gross dass ganze Länder finanziell abhängig von uns sind? Die Antwort auf alle Fragen ist hier klar Nein. Den Ländern steht es nach wie vor frei Entwicklungshilfe von Anderen anzunehmen wenn sie es nicht ertragen wollen dass ihre Bevölkerung aufgeklärt wird. Entwicklungshilfe fordert übrigens auch noch in anderen Bereichen Gegenleistungen ein (aktive Mitarbeit, Sicherheitsgarantie….).
@Clemens Tuor, Markus Wellemann
Ich habe keine vertiefte Kenntnis von tatsächlicher oder theoretischer Entwicklungsarbeit, ich lebe einfach seit ein paar Jahren auch in der Welt von Armen, ich habe lediglich ein wenig Kenntnis von deren Leben.
Ich freue mich, dass Sie meine Kommentare nicht als generelle Beleidigung Ihrer Arbeit verstanden haben.
Verlangen Sie konsequenterweise auch ein Verbot von Verhütung in der Schweiz! Oder gilt Ihre Ablehnung zum Recht der Familienplanung nur gegenüber den Armen in den Drittweltländern??
Ich verlange doch kein Verbot von Verhütung, für niemanden. Ecopop will mit den Mitteln den Armen das Recht auf freie Familiernplanung, die halt auch 10 Kinder umfassen kann, wegnehmen.
Ich verteidige das Recht zur Familienplanung, vor allem das recht der Frauen dazu, die haben nämlich meistens kein Recht auf Familienplanung, und daran können Kondiome und Aufklärungsunterricht für Frauen nichts ändern.
1. Toan@ Sie wundern mich also schon sehr. Ecopop will genau das Gegenteil von dem was Sie behaupten; Ecopop will den Armen das Menschenrecht auf Familienplanung ermöglichen. Im Initiativtext steht ausdrücklich FREIWLILLIGE FAMILIENPLANUNG. Niemand von Ecopop stellt das Recht, 10 Kinder zu haben, in Frage. Ecopop will Demjenigen helfen, der weniger Kinder möchte, aber selber dazu nicht in der Lage ist dieser Wunsch zu realisieren.
Sie wollen das Recht auf Familienplanung verteidigen und sagen selber, dass viele Frauen heute noch kein recht auf Familienplanung geniessen? Gleichzeitig bekämpfen Sie aber jegliche Versuche, dieses Menschenrecht zu stärken und wollen nicht, dass die Frauen Zugang zu Aufklärung und Verhütungsmittel, und somit zu einem selbstbestimmten Sexualleben haben?
Ich vermute stark Ihre Ansichten beruhen auf einer religiösen Argumentation, welche die Verwendung von Verhütungsmitteln nicht duldet.
Wer die Umwelt tatsächlich schützen will, kann ECOFLOP nicht ernst nehmen. 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen. Anstatt den Verbrauch wirksam zu senken, will die Initiative v.a. zwei unnütze Dinge: erstens sollen diejenigen, die sehr viel Ressourcen verbrauchen, dies „zuhause“ tun und zweitens diejenigen, die fast nichts verbrauchen, sollen Familienplanung machen. Wer sein Engagement wirklich wirksam einsetzen will, kämpft für Ressourceneffizienz bei den verschwenderischen 20% der Weltbevölkerung.
Frau Binsberger, was Sie vorschlagen, ist zwar vernünftig, aber wie man hier so sagt, politisch nicht durchsetzbar.
Stellen Sie sich mal vor, 100 Läufer starten auf einer sehr langen Langstrecke, es bildet sich schnell eine Spitzengruppe und nach 90% der Strecke sagt man der Spitzengruppe, ihr seit zwar die schnellsten, aber auf dem falschen Weg und werdet disqualifiziert.
So ungefähr ist es derzeit mit dem Westen, die Spitzengruppe wird sich von keinem vernünftigen Argument zur Aufgabe bewegen lassen, im Gegenteil, die laufen immer schneller um auch vor der Kritik davon zu laufen.
@Schrader 9:55: Man kann sich dazu entschliessen, unsere Lebensgrundlagen als ohnehin bereits verloren zu betrachten. Aber wer sich entscheidet, unsere Lebensgrundlagen retten zu wollen, sollte sein Engagement in effektive Lösungen investieren und nicht in Scheinlösungen. Es nützt nichts, Scheinlösungen (wie z.B. ECOFLOP) anzustreben, nur weil sie sogenannt „durchsetzbar“ sind. Wenn ich nach Chur muss, muss ich einen Weg nach Chur suchen, nicht nach Schaffhausen – auch wenn mir der Weg nach Schaffhausen geläufiger ist.
Es ist ja nichts verloren, Frau Binsberger. dieser ECO- Flop, wie Sie so schön sagen ist ja nur einer der vielen Fehlschüsse, über die man sich nur verwundert die Augen reiben kann. Mehr aber auch nicht.
Es ist eine interessante Situation, offensichtlich ist ein Gesellschaftsmodell am Ende, nur ist eine Alternative nicht am Horizont.
Eigentlich könnte jeder durchschnittlich Begabte formulieren, was notwendig ist. Aber das will ja keiner hören.
Wachstum und Wohlstand ohne Qualitätseinbussen sind gefragt, Prostitution bei ewiger Jungfernschaft.
Die Reaktionen auf diesen Artikel beruhigen mich soweit. Ich habe allerdings Angst, dass der Schweizer Durschnittsbürger auf diesen lächerlichen „Entwicklungshilfe“-Paragraph der Initiative hereinfallen könnten. Der Westen muss nicht arme Familien in Entwicklungsländern in Verhütung „unterrichten“, das ist Entwicklungsarbeit à la 70er Jahre.. Effizient sind der Ausbau sozialer Auffangnetze und Investition in Bildungs- und Gesundheitsprogramme. Wie schon von anderen erwähnt, die Geburtenrate in diesen Ländern ist ein Symptom, nicht die Ursache des Problems.
Diese Angst habe ich auch!
Es bringt nichts wenn Frauen Kondome zur Verfügung haben, der Mann aber aus traditionellen und religiösen diese nicht benutzen wird. Die Rolle der Frau ist in diesen Ländern ist sehr weit untergeordnet, ihre Rolle ist ganz klar verteilt (Kinder bekommen, aufziehen, kochen, arbeiten, dem Mann fügig sein). Aufgeklärte Frauen machen zudem meist eines, sie verlassen ihre Familien, Traditionen und das Land und gelten als Verstossene, oder sie machen weiter wie bisher weil sie weiter in Ihrer Rolle bleiben müssen. Es Beadrf mehr als ein paar Verhüterlis um diesen Zustand zu verändern, sehr viel mehr
Verlassen sie ihre Familien, ist der einzige Weg zu genügend Wohlstand für eine gewisse Sicherheit im Alter Prositution. Sie gehen ohne Vermögen weg und können mit anderer Arbeit nur genug verdienen, um zu überleben, bis sie alt sind. Dann können sie nicht mehr arbeiten und z.B. im Kloster auf Almosen und Naturheilkunde hoffen.
Apropos Rolle der Frau in der 3. Welt und so: Weltweit liegt der Frauenanteil zB in Paralementskammern bei 19.3%. Die Rangliste mit 188 Parlamenten wird aber nicht von einem euroamerikanischen Land sondern von dem kleinen Ruanda (Zentralostafrika!) angeführt, wo 56.3% aller Parlamentarier Frauen sind, dank Frauenquote. Auch die CH liegt dahinter. Ruanda ist aber das dichtest besiedelte Land Afrikas + kämpft seit Jahrzehnten mit dem Problem der Überbevölkerung. Erst jetzt, wo es die einseitige Orientierung an der Landwirtschaft aufgibt + konsequent neue Industrien aufbaut, ist Hoffnung in Sicht
Ruanda ist auch aus einem anderen Grund interessant: Das mausarme afrikanische Land ist in den letzten Jahren zu etwas Reichtum gelangt, weil es mit Hilfe von Rebellen die Coltanminen im Ost-Kongo ausbeutete + zeitweilig zum grössten Coltanexproteur wurde (Coltan ist essentiell für die Mobilfunktelefonie). Das zeigt wieder einmal, dass va Kolonialismus „hilft“ (ich weiss, es ist zynisch). Aber der Reichtum in der CH ist zu einem guten Teil auch dadurch zustande gekommen, dass wir unsere Armut exportiert haben + tatkräftig am Reichtum der Siedlergesellschaften (USA, AU, CA, SA) partizipierten.
In gewissen Teilen gebe ich Ihnen recht Frau Zurkinden
Doch in einem widerspreche ich. Dank der Frauen überleben diese Völker. Denn wer arbeitet gewissenhafter als Frauen die Kinder zu versorgen haben? Auf diese Weise bleibt ausreichend Platz für die grossen Künste des Lebens wie Philosophie, Mathematik, Lebensweisheiten, und noch ein paar exklusive und geschlechtsspezifische Ämter.
Wenn ich zum Beispiel dann das moderne China und Indien sehe, nicht jeder Bauer kriegt seine Partnerin von Frau.
Es gehen viele leer aus. Doch bei jener Bevölkerungsdichte spielt dies wohl auch keine Rolle mehr.
Ginge es wirklich darum unseren Fussabdruck zu verkleinern, wären in der Initiative Ziele definiert, wie wir den Ressourcensverbrauch reduzieren wollen. Die stehen aber nicht drin. Was macht die Initiative also wirklich? Simple Ressourcensicherung für uns. Dadurch, dass es in den armen Ländern weniger Leute gibt, haben wir mehr zur Verfügung und müssen gar nicht erst Sparsamkeit lernen.
Man versucht den Bürgern vorzugauckeln, die Initiative sei sozial, und einige mögen dies auch wirklich glauben, in Wahrheit zielt sie jedoch darauf ab unseren Lebenstandart auf Kosten anderer zu erhalten
In der Schweiz wird der Ressourcenverbrauch dadurch fast plafoniert, dass die Bevölkerung nur noch 0,2 % wachsen darf. 0,0 % wären besser gewesen.
Besser wäre Reduktion des Lebensstandards der Schweiz auf 30% des jetzigen Ist, 12 qm Wohnfläche pro Person, nur einmal in der Woche Fleisch, keine private Mobilität, …
Nur das wäre ökologisch, schon weil mehr gar nicht geht ohne parallele oder nachfolgende Generationen zu schädigen.
12 qm Wohnfläche pro Person ist eher obere Mittelklasse in Vietnam, die können stresslos Dichte.
Angenommen wir würden sogar 50% von unserer Entwicklungshilfe in die Familienplanung stecken und angenommen es würde funktionieren und die Geburtenraten würde wirklich sinken. Wie gross wäre der globale Einfluss der Schweiz auf die Gesamtbevölkerung? 0.1%? 1%? Die Schweiz ist zu klein um weltweit die Bevölkerungsexplosion eindämmen zu können. Das ist natürlich kein Argument gegen Entwicklungshilfe, aber das zeigt, dass Ecopop mit der Entwicklungshilfe nur ablenken will vom Hauptanliegen der Vorlage.
Wenn wir Ja sagen zu Ecopop, so wird die Schweiz auch bald im Armeleuteclub landen.
In dieser hervorragende Präsentation von Alec Gagneux, können Sie auch diese hinzufügen: so gibt es 40 Millionen in den Entwicklungs unerwünschte Welt Geburten, ist eine Figur, in der Nähe der der jährliche Anstieg der Weltbevölkerung 80 Millionen. Nichts in der Bereitstellung dieser Grundrecht auf Frauen, die verlangen es so sehr das Problem der übermäßigen Zunahme der Weltbevölkerung zu lösen. ECOPOP hat daher die Unterstützung der Organisation Französisch DEMOGRAPHIE RESPONSABLE handeln für die gleiche Sache.
Die Initiative ist ein trojanisches Pferd. Verbunden mit der Forderung nach mehr Entwicklungszusammenarbeit, die allerdings in einer neokollonialistischen Form daher kommt, stellt sie das Verhältnis der Schweiz zu ihren Nachbarländern nicht nur wie die SVP-Abschottungsinitiative in Frage, sondern beschädigt es zwingend und schwer. Die Schweiz würde sich mit der Annahme dieser Initiative ihr wirtschaftliches Grab schaufeln. Eine solch schädliche Vorlage gehört deutlich bachab geschickt.
Ich denke es Armut und Kinderreichtum verstärken sich gegenseitig. Ein Teufelskreislauf! Die Einstellung der Gesellschaft hat aber ebenfalls einen grossen Einfluss auf die Anzahl Kinder. So ist die Anzahl Kinder in Brasilien in allen Schichten – auch in der armen Unterschicht – auf ca. 2 gesunken. Man sagt, dass ein z.B. die Novelas (Fernsehserien) einen grossen Einfluss dabei hat, da dort Familien mit max. 2 Kindern positiv dargestellt wurden. Armut bedint also nicht in jedem Fall Kinderreichtum. So gesehen, finde ich diesen Teil von Ecopop das Beste an der Initiative.
„In 2010, the TFR for the more educated women was 1.26 and 2.47 for the less educated woman“
habe ich in einer princetonstudie gefunden:
Also die Armen haben doppelt soviele Kinder.
Auch, dass in Brasilien rund 30 Millionen in dern letzten 30 Jahren den Aufstieg in die Mittelklasse geschafft haben, das sind rund 15 Prozent der Bevölkerung, die nicht mehr viele Kinder produzieren müssen. Dank dem allgemein höheren Wohlstandsniveau wurden aber auch viele Sozialprogramme in den armen Regionen finanziert (Nordeste).
Brasilien hat viel erreicht, nicht mit Aufklärungsfilmchen und Kondomen.
Was mir an ECOPOP sauer aufstösst, ist die Arroganz, mit der sich dieses Land – moralisch überhöht – erdreistet, unter dem Deckmantel der (Entwicklungs-)Hilfe Menschen eine Lebensweise aufzuzwängen. Gründe für die Armut und das Elend auf der Welt gibt es viele, und auch die Schweiz mischt da ganz vorne mit: Ausbeutung durch Industrie und Billiglohnwirtschaft, Zerstörung und Vereinnahmung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, Spekulation mit Grundnahrungsmitteln oder Trinkwasser, Waffenexport, private Söldnerfirmen. Glencore, Nestle, Ruag…. aber hauptsache BioTreibstoff aus Mais.
Und was mir sauer aufstösst, ist die Arroganz und ein gewisses eurozentrisches Überlegenheitsgefühl gewisser Blogger, die den Frauen der 3.Welt ein verbürgtes UNO-Menschenrecht, nämlich selbstbestimmt und freiwillig verhüten zu können, vorenthalten möchten, was den Frauen der 1.Welt schon lange zugesteht. Das ist eher ein „kolonales“, selbstbezogen moralisch überhöhtes Überlegenheitsgefühl gegenüber den Frauen der 3.Welt. Auch stört mich, dass diese Blogger nicht Mal realisieren, dass sie im selben Boot sitzen mit fundamental-religösen Kreisen.
Herr Tanner, ich hoffe sie glauben nicht ernsthaft, dass fehlender Zugang zu Verhütung das Hauptproblem von Familienplanung in Entwicklungsländern ist. Niemand hier will irgend jemandem ein Recht auf Familienplanung entziehen, darum geht es doch gar nicht! Es geht darum, wie man dieses Recht am besten gewährleisten kann resp. welches die effizienten Massnahmen dazu sind. Hier setzt unsere Kritik an und darum dreht sich die Diskussion. Also hören Sie auf zum 10ten Mal ins gleiche Horn zu blasen und versuchen sie sachlich zu diskutieren. Bitte.
@Tuor, ich verlange von Ihnen endlich auch eine sachliche Diskussion. Sie sollten endlich damit aufhören, den ECOPOP-Initianten koloniales Gebahren und ähnliches zu unterstellen. Selber den ECOPOP-Befürwortern ideologisch-menschenfeindliche Beweggründe zu unterstellen und sich dann dagegen zu wehren, selber in eine ideologische Ecke gestellt zu werden, ist schlicht und einfach scheinheilig und zeigt eine gewisse Doppelmoral. ECOPOP verlangt auch keine freiwillige Familienplanung, um die Zuwanderung in die CH zu begrenzen sondern nur aus dem Grund, das globale Bevölkerungswachstum zu reduzieren
„Selber den ECOPOP-Befürwortern ideologisch-menschenfeindliche Beweggründe zu unterstellen“ Bitte zeigen Sie mir wo ich solche Aussagen gemacht habe. Ich habe lediglich versucht, mit Argumenten zu erklären, warum der Ecopop-Ansatz nach meiner Erfahrung nicht effizient sein wird. Ich warte weiterhin auf ein Argument von Ihrer Seite. Alles was ich lese sind Anfeindungen und Unterstellungen.
Weil ja die Aufklärung meistens aus religiösen Gründen blockiert wird, ist es natürlich sehr unterhaltsam zu beobachten wie das in den betroffenen Ländern aufgenommen wird.
„Freiwillig“ hört sich immer gut an, wenn es aber mit anderen Interessen zusammenfällt oder kollidiert, wird es oft nur zu einer Floskel.
Aber die 10% Klause ist auch nur da um das Gewissen zu Beruhigen und um vom Hautpthema der Initiative abzulenken. Es muss ja nicht praktisch umsetzbar sein…
ECOPOP ist der Weg!
Und zwar der Weg der es genau vorzeichnet wo und wie es umzusetzen ist,
das gute daran ist noch die Entwicklungshilfe welche ECOPOP auch berücksichtigt.
Das ist nicht nur Geburtenkontrolle (die in manchen Länder nötig wären)
sondern auch investition in die Bildung.
Und wie sagte Frau Someruga kürzlich, bei einer Diskussion zur MEI. ECOPOP ist die
ehrlichere Lösung. Na ja ob sie das heute auch noch so meint?
Was ist daran ehrlich? Diese Initiative will nur den Wohlstand in der Schweiz sichern und indirekt bei den Entwicklungsausgaben sparen. Aber bei einer Annahme wird dieser Schuss hinten hinausgehen. Die Schweiz wird sich dann gänzlich vor der Weltengemeinschaft lächerlich machen und abschotten. Wir leben sehr gut von den Entwicklungsländern (Steuereinnahmen von Clencore Xstrata und anderen Rohstoffhändlern).
Bei der Entwicklungshilfe sparen?? Wo haben Sie diese (offensichtlich falsche) Behauptung her?? Ich denke eher nicht, dass sich die Schweiz lächerlich machen wird. Bei jedem grossen Umdenken muss jemand der erste Schritt machen. Immer nur darauf warten, dass der Andere ihn zuerst macht, ist nicht zielführend…
Die ganze Geburtenkontrolle schiesst am Ziel vorbei.
Zuerst müssen in den Ländern die Korruption beseitigt und die vorenthaltenen Gewinne aus ihren Rohstoffen bezahlt werden, damit die ganze Infrastruktur auf ein höheres Niveau kommt.
Die Industriestaaten haben jetzt lange genug mit Kolonien und Ausbeutung auf Kosten der „unterentwickelten“ Länder gelebt.
Die Ecopop Initiative hat nur einen Fehler: Sie sollte fuer die ganze Welt gelten, nicht nur fuer die Schweiz. Die Ecopop Leute haben richtig erkannt, dass unser Konsum und unsere Bevoelkerungsdichte heruntergefahren werden muss, um den Planeten ueberleben lassen zu koennen. Leider wird das kaum moeglich sein, denn das menschliche Hirn ist faehig Schwierigeiten zu produzieren, kann diese aber nicht loesen. Es wird bestimmt interessant werden, wie der Planet einmal zugrunde gehen wird. Wohl nicht der erste oder der letzte Planet, dem es so geht in unserem Universum.
Guten Tag/Abend
Der Zufall will es, dass ich in einem Land lebe das verschwenderisch viel Platz hat und „nur“ ca. etwas über 30 mio. Bewohner.
Es hätte eigentlich Platz um viel Lebensqualität zu schaffen … doch der Raubbau, Umweltsünden und bewusst/unbewusste Gewinnstreben machen sowas knapp unmöglich.
Familienplanung beginnt damit dass ausreichend geschult wird. Nur mit einer Landeshymne singen ist es noch nicht getan.
Und genau dort haben Globalplayer massivst versagt. Denn diese wollen Gewinne erwirtschaften und die Produkte verkaufen und nicht zwingend den Wohlstand ganzer Völker.
Wenn man den Gegner von ECOPOP so zuhört könnte man glauben das Familienplannung und das Recht auf Abtreibung ein Privileg ist das nur reichen weissen Menschen aus der westlichen Welt zugestanden werden sollte, währen die Frauen in der Dritten Welt sich gefälligst mit ihrer angestammten Rolle als Mutter möglichs vieler Kinder abfinden soll. Würdet ihr mit der gleichen Furor auch eine Iniative bekämpfen die 10% der Entwicklungshilfe für Impfungen und sauberes Trinkwasser reservieren möchte? Soll moderne Medizin nur für uns erreichbar sein?
Was Impfungen? Es gab doch schon 2 Abstimmungen in der Schweiz, die wollten, dass festgehalten wird, dass es Impfungen eben nicht braucht – also würde das schon bekämpft werden…
Sie irren sich in ihrem Glauben gewaltig „könnte man glaube “ – versuchen sie den Glauben durch Wissen zu ersetzten und lesen sie alles nochmals durch – dabei würde ich Ihnen ans Herz bzw. an den Verstand legen, die Beiträge von Clemens Tuor zu lesen; er scheint über genügend Mut zu verfügen und war offensichtlich deshalb schon einmal im Ausland.
Um Rechte zur Abtreibung geht es ja nicht per se, wenn bei armen Frauen Kinderreichtum traditionell als Wohlstand gesehen wird ! Es gibt leider nur 15 % Afrikanerinnen , die einsehen , dass sie keine 2 Kids mehr haben , weil sie sie nicht mehr satt gekommen.
Dann starteten da und sogar in Indien private Organisationen zur Verhütungsaufklärung und , dass es bei bald 10 Milliarden Menschen keine Jobs mehr gibt , noch unbebaute Anbauflächen , was für alle Hunger bedeuten wird !
Auch eine bildungsfremde Buschmutter versteht , dass mehr als 2 Kids nicht mehr satt werden bei ihr , weil diese Mutter noch weiß , wie sie selbst mit vielen Geschwistern hungern musste. Oder will man alle hungernde Flüchtlinge noch die nächsten 50 Jahre aufnehmen ?
Man kann die Familienplanung ja nur so eingrenzen , dass man das nur ausufern lässt , wenn die Nationen auch selbst damit zurechtkommen !
Viele Interessante Kommentare und Gedanken finde ich hier, Danke
Doch ein Wichtiger Punkt fehlt mir.
Es ist doch entscheidend, dass wir arme Länder entwickeln und der Wohlstand gleichermassen gestärkt wird. Durch Zuwanderung stieigt die Kriminalität erwiesenermassen. Wer will schon hinter Alarmanlagen oder in bewachten Luxus Villen „Gefängnissen“ leben? Lebensqualität bedeutet einen starken Mittelstand aufzubauen und das Weltweit!
Nachhaltige Entwicklungen sind wichtig und nicht rassistisch oder unsinnig. Wachstum stillt nur die Gier Einzelner.