Ein nationaler Mindestlohn hilft nicht gegen Armut

In der Schweiz gelten 120’000 Personen trotz Erwerbstätigkeit als arm. Brächte ein Mindestlohn ihnen Besserung? Die Antwort ist eindeutig: nur in Einzelfällen. Gemäss einer Studie des Bundesamts für Statistik beziehen nämlich zwei Drittel der Working Poor einen Lohn über der Tieflohnschwelle (rund 3800 Franken). Sie sind dennoch arm, weil sie Lebenshaltungskosten haben, die über ihrem Einkommen liegen, oder weil sie ohne Zweitverdiener im Haushalt auskommen müssen. Ihnen wäre mit dem neuen Mindestlohn nicht geholfen.

Andererseits gelten nur 13 Prozent der rund 400’000 Tieflohnbezüger als Working Poor. Die anderen 87 Prozent sind nicht von Armut betroffen. Sie erzielen zwar ein bescheidenes Arbeitseinkommen, haben aber Lebenshaltungskosten, die durch diesen Lohn gedeckt werden. Das gilt z.B. für junge Menschen, die bei ihren Eltern oder in einer Wohngemeinschaft leben. Oder für Menschen, die mit einer berufstätigen Person zusammenleben, mit deren Zweiteinkommen sie den gemeinsamen Lebensunterhalt bestreiten. Zudem erhalten Personen mit niedrigen Löhnen zusätzlich zum Einkommen Sozialtransfers wie beispielsweise Prämienverbilligungen für die Krankenkasse.

Zwischen dem Lohn und dem Armutsrisiko besteht nur ein loser Zusammenhang.

Standortvorteile aufs Spiel gesetzt: Demonstration für den Mindestlohn in Genf. (Foto: Salvatore di Nolfi, Keystone)

Standortvorteile aufs Spiel gesetzt: Demonstration für den Mindestlohn in Genf. (Foto: Salvatore di Nolfi, Keystone)

Dass zwischen dem Lohn einer Person und ihrem Armutsrisiko nur ein loser Zusammenhang besteht, hat mit dem System zu tun, das die Schweiz für die Armutsverhütung gewählt hat. Der Einkommensausgleich erfolgt über die Umverteilungspolitik – namentlich über das progressiv ausgestaltete Steuersystem und fallspezifische Transfers wie z.B. subventionierte Kinderbetreuung. Der Einkommensausgleich wurde bislang nicht über Eingriffe in den Lohnbildungsprozess gesteuert. Das hat den grossen Vorteil, dass damit keine Jobs aufs Spiel gesetzt werden.

Wer einen tiefen Lohn bezieht und gleichzeitig zu den Working Poor zählt, hat häufig keine nachobligatorische Ausbildung. Die Hauptursache für diese Form der Armut liegt im Strukturwandel, namentlich der Globalisierung der Märkte und dem technologischen Fortschritt. Beides hat dazu geführt, dass die Qualifikationsanforderungen gestiegen sind. Ein gesetzlicher Mindestlohn kann diesen Trend nicht rückgängig machen. Die Lösung dürfte viel eher darin liegen, die beruflichen Aus- und Weiterbildung zu fördern. So wie es beispielsweise der Gesamtarbeitsvertrag der Temporärbranche tut.

Wir müssen aufhören, unsere Standortvorteile Schritt für Schritt zu demontieren. Und wir sollten unsere funktionstüchtige Arbeitsmarktpolitik nicht aufs Spiel setzen. Damit helfen wir niemandem. Deshalb: Nein zur Mindestlohn-Initiative! Sie schwächt die Wirtschaft und gefährdet Arbeitsplätze.

191 Kommentare zu «Ein nationaler Mindestlohn hilft nicht gegen Armut»

  • Imholz sagt:

    Gut gebrühlt Löwin, aber knapp am Ziel vorbei.
    Wen Sie Denken Frau Fischer-Rosinger, das sehr viele an der Armutsgrenze hängen, und nach Ihren Worten diese als „Niemand“ betitteln macht mich das mehr als Stuzig.
    Sie haben sicher nicht ganz Unrecht, aber einmal mehr macht sich die Wirtschaft das viel zu einfach.Es kann nicht sein, das man auf Kosten der Ärmeren Wachsen kann, sprich Billigarbeiter hat, um danach gut da zu stehen, das hat nichts mit Wachstum zu tun, sondern ist Ausbeudung.Wer an der Armut vorbei Politisiert, schwächt sich selber, den man verliert mehr als nur Kaufkraft.

  • Stefan Gisler sagt:

    Wie arrogant – faktisch schiebt sie die Schuld für Tieflöhne auf die Betroffenen, indem Fischer sagt, die Personen hätten halt keine nachobligatorische Ausbildung gemacht. Dass auch Leute mit jahrelanger Berufserfahrung im Alter nicht mehr eingestellt werden oder Wiedereinsteigerinnen trotz ehemals guter Ausbildung Mühe haben, eine feste Anstellung zu fairen Lohn zu erhalten, blendet sie aus. Alleinstehende sind hart betroffen. Arbeit auf Abruf zum Stundenlohn ist gerade im Dienstleistungsbereich (Gastgewerbe, Kiosk, etc.) eine Tatsache. Kenne Menschen mit 1500-2200 monatlich …

    • Anton Keller sagt:

      Alte Leute mit jahrelanger Berufserfahrung werden nicht mehr eingestellt, nicht einmal für 1000 Fr. pro Monat. Das ist heute so und wird auch nach Annahme der Initiative so sein. Die Initiative ist kontraproduktiv, denn sie nivelliert die Arbeitsbedingungen noch mehr und sorgt dafür, dass die Alten noch weniger Chancen haben. Wenn schon müsste man eine Altersquote in den Betrieben einführen. Doch da hört man von keiner Partei etwas.

      Klar nach der Sicht der Links/Grünen-Umverteilung sollten alle Arbeitenden leistungsunabhängig gleichviel verdienen, so eben wie zu DDR Zeiten.

      • Mark Keller sagt:

        Auch wenn Ihr erster Satz von gewissen Leuten immer wieder wiederholt wird, wird die Aussage deshalb nicht wahrer. Oder können Sie die Aussage belegen? Wenn ältere MA nicht mehr eingestellt werden hat das viele andere Gründe als den Lohn.

        Der gefordert Mindestlohn hat mit leistungsunabhängiger Lohngleichstellung nichts zu tun. Er hilft aber u.A. Lohndumping zu bekämpfen.

        • Peter Weber sagt:

          Eben doch – der erste Satz von A. Keller wird wahrer. Ein Mindestlohn hilft gewissen Leuten, die jetzt von Tieflohn betroffen sind, sicherlich. Fuer diejenigen, die jetzt keine Arbeit haben, wird es aber nicht einfacher eine solche zu finden. Im Gegenteil.

        • Anton Keller sagt:

          Wenn ältere MA nicht mehr eingestellt werden hat das viele andere Gründe als den Lohn. Genau wie sie es sagen:

          – das Risiko einer längerer Erkrankung steigt unweigerlich, so dass verschiedene Lohnausfallversicherungen den willigen Arbeitgeber drohen, die Prämien extrem heraufzuschrauben für die ganze Belegschaft. Die Mehrkosten für den temporären Ersatz inkl. Einarbeitung ist auch nicht zu unterschätzen.

          – für die ältere Mitarbeitenden muss der Arbeitgeber einen höheren Prozentsatz in die Pensionskasse zahlen

          – ältere Mitarbeitenden arbeiten einfach häufig weniger schnell

          etc.

          • Nico Meier sagt:

            Nicht nur bei alten Mitarbeitern steigt das Ausfallrisiko und die Motivation dieselben Auswirkungen sind bei Teizeitmamis zu beobachten. Da fällt Mami mehrmals pro Quartal für Tage aus und der Rest des Teams darf ihre Arbeit erledigen.

          • Meier sagt:

            @Nico Meier: Ich kanns nicht mehr hören. Genau solches fördert nicht, dass vielleicht auch mal Papi zuhause bliebe. Ganz abgesehen davon fehlen alle möglichen Kolleginnen und Kollegen ab und zu, von Unfällen bis zum Militär. Sich gegenseitig gegeneinander ausspielen zu lassen mit einerNorm von Menschen im Kopf, die nie krank werden, führt zu Entsolidarisierung, Krankheit und den reihenweisen Burn-Outs – statt dafür zu plädieren, dass das Ressourcenmanagement mit Menschen rechnet, die ganz natürlicherweise auch mal ausfallen oder sich um ein krankes Kind kümmern. Weil sie Menschen sind.

    • Paul Levi sagt:

      Die Lösung der Armut soll die Aus- und Weiterbildung sein? Wenn also z.B. eine Putzfrau sich fortbildet und dann einen besseren Job annimmt, wer putzt dann den Dreck, den sie vorher geputzt hat? Es wird zwangsläufig jemand angestellt, zum genau gleich miesen Lohn, wie seit eh bezahlt wurde. Wenn eine Putzfrau etwas mehr verdient, wird ein Manager nicht selber sein Büro staubsaugen.

      • Sofie Zurkinden sagt:

        Eine Förderung von Aus- und Weiterbildung ist sehr zu begrüssen, sowie auch die Förderung von Umschulungen beseonders für ältere Menschen. Und eine Förderung sollte in erster Linie finanziell sein. Wer aus der Unter- bzw. unteren Mittelschicht kann sich heutzutage z.B. die Kaderschule leisten? Von Uni/FH ganz zu schweigen.

        • Peter Huber sagt:

          In der Schweiz können sie an weltweit beste Hochschulen für ein Butterbrot an Studiengebühren. Diese Hochschulen stehen jedem offen, der sich anstrengt und nicht für eine reiche Oberschicht wie zB. in den USA. Wenn es jemandem nicht passt, einen Tieflohnjob zu machen, dann soll er sich für eine höhere Lohnklasse weiter qualifizieren.

          • Romero sagt:

            Es geht vergessen, dass ein Un oder Angelernter ohne Berufsabschluss oder Matur sich in nichts weiterbilden oder umschulen kann. Der Grundstein für alles ist die Matur oder zumindest die Berufslehre und wer stellt ein Erwachsener als Lehrling an?

          • A. Müller sagt:

            Für ein Butterbrot? Wie meinen Sie das denn? Sind 8-15 ooo für jemanden der vielleicht ein Einkommen 3500 netto hat ein Butterbrot? In was für einer Welt leben Sie denn?

      • Yves Namel sagt:

        Levi: Auch schon mal darüber nachgedacht, dass die (Arbeits-)Welt nicht statisch ist. Von denjenigen, die heute unter CHF 4’000/Mt verdienen, sind in 5 Jahren vielleicht noch die Hälfte in dieser Situation, wenn überhaupt. Das ist laufend in Bewegung. Und es gibt nur ganz Wenige, die ein Leben lang nicht mehr als CHF 4’000/Mt in einer Vollzeitstelle verdienen. Diese sollen andere Unterstützung erhalten, als dass man mit planwirtschaftlichen Mitteln exorbitant hohe Mindestlöhne verordnet und damit Arbeitsplätze vernichtet. Die SP sollte sich mal für die Schaffung von Arbeitsplätzen einsetzen.

        • Romero sagt:

          Oh oh! Langsam verstehe ich euch nicht! Ihr wollt irgendwie Wachstumsbeschränkung und trotzdem zusätzliche Arbeitsplätze. Das eine hebt das Andere aus! Fakt ist es braucht keine neuen Arbeitsplätze! Es hat genug davon! Es ist ein Traum mit noch mehr Wachstum alle Sozial und IV Bezüger mit einem Job zu integrieren. Völlig Realitätsfern!

        • Janine sagt:

          @Namel
          „Von denjenigen, die heute unter CHF 4’000/Mt verdienen, sind in 5 Jahren vielleicht noch die Hälfte in dieser Situation, wenn überhaupt.“ 2/3 der Personen, welche heute weniger als 4000.- verdienen, sind über 25 Jahre alt. Es handelt sich dabei also grösstenteils nicht um Berufseinsteiger. Was soll sich da schon gross ändern? Sie werden in 5 Jahren immer noch schlecht verdienen.

  • Missoni sagt:

    Wie viel verdienen Sie Frau Fischer 8’000 und wie viel verdient Ihr Mann 8′ oder 10’000 (Frauen verdienen eben weniger!) . Sie wissen doch gar nicht, wem Sie mit ihrem Nein was antun? Ich behaupte, Sie können Working Poor buchstabieren aber was es bedeutet ist Ihnen doch völlig egal!
    Übrigens, steigert man den Lohn der hart arbeitenden Frauen und Männer, die nicht ins goldene Nest geboren worden sind, steigt die Kaufkraft und das tut der Wirtschaft gut!

    • Anton Keller sagt:

      Wenn Sie zu einem „hart“ arbeitenden Coiffeur gehen und er ihnen die Haare schlecht schneidet, so werden sie ihm selbstverständlich den vollen Preis zahlen und wiederum dort die Haare schneiden lassen.

      • Stephan Nüesch sagt:

        Herr Keller,
        Warum wird der Beruf des Coiffeurs gleich lächerlich gemacht mit Ihrem „hart“ arbeiten. Wenn Sie 6 Tage pro Woche während 9-12 Std. hinter einen Sessel stehen ist fas sicher viel „härter“ als Ihr bequemer Akademikerledersessel!
        Warum werden in diesem Forum die Gewerbeangestellten aus Prinzip immer als ungebildete Däppen hingestellt?

    • Frank Baum sagt:

      @Missoni: Die Kaufkraft steigt nicht, wenn wir Massenarbeitslosigkeit provozieren. Da hat Frau Fischer eben recht. Eal, wieviel sie jetzt verdient.Und sie hat eben auch damit recht, dass gerade in der Schweiz der Niedriglohnsektor und die Working Poor sich kaum überschneiden (im Gegensatz zB zu den USA). Will man den Working Poor helfen, dann ist die heutige Strategie der <schweiz wesentlcih erfolgsversprechnder, als die Pläne von Rot.Grün, die ja in Europa so kläglich versagen. Ist ja nicht so, dass es Mindestlöhne und Massenarbveitslosigkeit in der EU nicht gäbe.

  • Mara Egger sagt:

    Gemäss ihrer Ansicht Frau Fischer.Rosinger, sollte also wieder einmal der Staat einspringen und die Unternehmen subventionieren, nur damit die Unternehmen und Firmen weiterhin die Arbeiter ausbeuten können. Was für eine skandalöse neoliberale Ansicht. Firmen die keine Löhne zahlen können von denen man leben kann, sollten ihre Geschäftstätigkeit einstellen, sie sind nicht überlebensfähig. Alles andere ist verblendete Augenwischerei. Mindestlöhne braucht es eben gerade deshalb, weil es die Wirschaft nicht geschafft hat den Arbeitern einen Lohn zu zahlen von dem man leben kann.

    • R.Merten sagt:

      falsche Logik Frau Egger. Die Unternehmen werden nicht subventioniert und die Arbeiter werden nicht ausgebeutet. Sie machen hier klassenkämpferische Behauptungen. Es ist doch wichtig, dass ein Betrieb aufrechterhalten werden kann, damit die Leute Arbeit haben- selbst wenn sie etwas weniger verdienen. Heute geht es den Leuten allgemein gut. Sie leben in der Regel aber auf recht grossem Fuss- verglichen mit früher. Selbstbeschränkung und Gürtel enger schnallen kennen halt viele Leute nicht mehr !

      • Stefan Gisler sagt:

        Selbstbeschränkung kenne Menschen, die ohne Anspruch auf Sozialhilfe mit 2000 Franken durchkommen müssen sehr wohl. Und müssen sie sich dann von Gutverdienenden solches Gewäsch anhören.

        • R.Merten sagt:

          Einzelfälle, Hr. Gisler- und da hilft auch die Sozialbehörde. Dieses weinerliche Getue bringt nichts, Hr. Gisler. Und Neid auf Besserverdienende, die halt meistens länger und härter arbeiten, auch nichts. Weiter- und Zusätzausbildungen helfen in den meisten Fällen, sich materiell besser zu stellen, Hr. Gisler !!

          • Peter Frick sagt:

            Die Einzelfälle sind zahlreicher als es den Steuerzahlern lieb sein kann, Hr. Merten. Das Obenherab der Profiteure bringt auch nichts, Hr. Merten. Länger und härter arbeiten um auf ein existenzsicherndes Minimum zu kommen, hilft dem Arbeitgeber sich besser zu stellen, Hr. Merten!!

          • Stephan Nüesch sagt:

            Herr Merten, Sozialhilfe für ehemalige Baufachläute über 50? Wo leben und träumen Sie eigentlich? Ihre Antwort ist eine Schande für Leute wie mich welche Ihre Gesundheit geopfert haben und sich mit 2500.- durchschlagen, OHNE Recht auf Sozialhilfe. Ja mein lieber Besserwisser, die Realität ist leider für zu viele Schweizer anders als Ihr imaginärer Sozialstaat!!! Meine ehemaligen Kollegen sind in der selben Lage!

        • Blanche Wu sagt:

          Herr Gisler: Wenn man will, kommt man als alleinstehende Person mit 2000 CHF pro Monat durch. Wer das nicht kann, der hat sein Budget nicht im Griff. Selber am eigenen Leib erfahren und ich hatte keinen Mangel. Sogar meine Ernährung war ausgewogen mit Gemüse und Fleisch (und das ist teuer). Ich lebte halt nicht gleich in der Stadt und die Wohnung war sehr alt und daher günstig. Man musste sich einfach straff an das Budget halten. Genau schauen wo einkaufen, etc. damals gab es Aldi bsp. noch nicht…

          • Stephan Nüesch sagt:

            Genau, ich lebe in der gleichen Situation seit Jahren, 2500.-, mit Auto, ohne irgendwelche Hilfe! Mindestlöhne brauchen wir nicht, aber korrekte Mietzinse in Versicherungsprämien!!!

      • Roger sagt:

        @Merten: Bitte keine Vergleiche mit ‚früher‘. Es ist nicht mehr früher, es ist jetzt und jetzt ist es anders.
        Die Unternehmen, welche schlechte Löhne zahlen, werden subventioniert und zwar durch den Steuerzahler, versteckt durch Sozialhilfebeiträge an die Schlechtverdiener. Damit die Unternehmen mit guten Zahlen da stehen und noch mehr schlecht bezahlte Stellen schaffen können. Das ist Planwirtschaft pur!
        Nicht jeder Betrieb muss zwingend aufrechterhalten werden, vor allem, wenn er zu wenig abwirft um seine fleissigen Arbeiter bezahlen zu können.

        • R.Merten sagt:

          kompletter Unsinn, Roger. Was Sie behaupten stimmt hinten und vorne nicht !!

          • Mark Keller sagt:

            Wer arbeitet und bei einem 100% Pensum nicht genügend verdient um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, und deshalb Sozialhilfe beziehen muss, dessen Arbeitgeber lässt sich einen Teil der Lohnsumme durch den Steuerzahler subventionieren. Es geht hier auch nicht um die Finanzierung eines Luxuslebens. Ihr Satz vom Gürtel enger schnallen an die Adresse der Working Poor, ist ein Schlag ins Gesicht dieser Menschen!

          • Lukas sagt:

            Herr R. Merten. Ihre Komentare die Sie von sich geben spechen sehr für die Idee von Swiss economics.
            Wie wir wissen, wemm man am ehesten kein Glauben schenken sollte, ist diese menschenverachtende Organisation.
            Im übrigen, können Sie glaubwürdig machen was falsch an Herrn Reger’s Aussage ist.Unsinn?Wohl kaum.

          • Peter Frick sagt:

            Das ist nicht kompletter Unsinn. Das umschreibt neoliberaltes Denken in Reinkultur, vertreten durch Leute wie Sie !!

        • Josef Marti sagt:

          Auch der Arbeitsmarkt funktioniert nach Angebot und Nachfrage, trotzdem aber nicht genau gleich wie ein Kartoffelmarkt. Löhne unter dem Existenzminimum sind nichts anderes als eine Umverteilung von unten nach oben weil die Allgemeinheit die Gewinnquote (Zinsen, Mieten/Pachten, Profite) zulasten der Lohnquote alimentiert, die Hauptsteuerlast jedoch Konsum, Verbrauch, Arbeit tragen, weil UnternehmeR- u. Unternehmensprofite steuerlich immer mehr privilegiert werden. Das ist genau das Grundmuster, das für die Einkommens- u. Vermögensschere entscheidend ist.

      • Peter Steiner sagt:

        Unternehmen werden selten direkt subventioniert, da haben Sie Recht.

        Trotzem sind diese Tieflohn-Unternehmen aber vom Staat unterstützt, nur indirekt. Die tiefen Löhne führen dazu, dass wenig Steuern bezahlt werden, dafür der Allgemeinheit aber Kosten für Krankenkassenbeiträge und Ergänzungsleistungen der Sozialbehörden entstehen.
        Lustigerweise sind die Kader in diesen Tieflohn-Branchen selbst nie von den tiefen Löhnen betroffen. Insofern, es wird Zeit, dass diese unfähigen „Unternehmer“ wieder lernen was Marktwirtschaft bedeutet: Wer keinen Gewinn erwirtschaften kann verschwindet.

        • Markus Schneider sagt:

          Herr Steiner Sie verwechseln jetzt zwei Sachen.
          Unternehmer ist ein Mensch der ein Betrieb selbstständig führt und das Risiko trägt.
          Alles andere sind höhere Angestellte. Diese haben neben dem Betrieb auch noch Ihre eigene Geldtasche die sich füllen muss.

        • Thomas Rutz sagt:

          Herr Steiner, Sie würden es in dem Fall also begrüssen, wenn diese Tieflohn-Unternehmen dank der Mindestlohn-Initiative den Betrieb einstellen müssen, weil nicht mehr rentabel. Die Angestellten verlieren dann ihren Job und finden höchstwahrscheinlich auch keinen neuen mit CHF 4’000 im Monat. Ergo muss dann die Allgemeinheit nicht mehr nur Krankenkassenbeiträge und Ergänzungsleistungen berappen, sondern gleich den kompletten Lebensunterhalt der Betroffenen (via ALV oder Sozialhilfe). Das wäre also für Sie die sinnvollere Lösung?

    • Frank Baum sagt:

      @Egger: Keine Angst, die Firmen werden bei der Annahme der Mindestlohninitiative auch ihre Tätigkeiten einstellen. Das Resultat wird Massenarbeitslosigkeit sein, vor allem in den Branchen, wo die Margen eben nicht so üppig sind. Um die Pharma-Industrie brauchen wir uns dabei keine Sorgen machen, aber im Service-Berecih wird es krachen. Wenn man sehen will, was Verzerrungen am Arbeitsmarkt anrichten, dann braucht man sich nur die Agenda2010 in Deutschland ansehen, wo man das Gegenteil tat (also Liberalisierung) und einen Beschäftigungsboom auslöste. Das gleiche taten die Skandinavier auch.

  • Beat Baumann sagt:

    Richtig, nicht alle Tieflöhner sind von Armut betroffen. Aber doch jede achte Person, 30’000 insgesamt. Die Gemeinden und Kantone müssen 100 Mio. Fr. weniger an Sozialhilfe aufbringen. Der Mindestlohn ist nicht der Königsweg im Kampf gegen Armut, aber er hat eine beachtliche Wirkung.

    • Anton Keller sagt:

      Jeder der wegen dem Mindestlohn statt wenig nichts mehr verdient wendet sich an die Sozialhilfe. Das haben sie schlicht nicht in Ihren Berechnungen berücksichtigt.

      • Peter Steiner sagt:

        Sie verstehen das ganze nicht, jeder in einer Tieflohnbranche wird schon heute von Sozialämtern unterstützt. Entweder als erwerbstätiger Working Poor oder als Rentner ohne Pensionkasse.
        Der einzige Unterschied, unfähige Abzocker können sich nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit bereichern.

        Ich vermute zu der Kategorie gehören sie auch Hr. Keller, nur so kann man ihr vehementes eintreten für Löhne unter dem Existenzminimum verstehen

    • Frank Baum sagt:

      Der Mindestlohn ist sicherlich nicht der Königsweg aber er hätte eine beactliche Wirkung – allerdings eine negative Wirkung. Er würde uns MAssenarbeitslosigkeit bescheren, wie im übrigen Europa bereits geschehen.

  • Martin sagt:

    Das kann ja nur eine Aussage von der „Denkfabrik“ Avenir Suisse sein, deren Einstellung ist: Die Arbeiterklasse immer schön unterbezahlt lassen, damit sich unser eigenes Konto schneller füllt.

  • Hans Kummer sagt:

    Der ignorante Blog der Dame zeigt, dass sie sich nie mit der Materie der Working Poors auseinandergestzt hat. Dass Ihr Verband der Personalverleiher eine grosse Mitschuld an dieser Miesere trägt, ist ihr anscheinend nicht bewusst. Die ausgelutschte Worthülse Arbeitsplatzerhaltung tönt in diesem Zusammenhang besonders zynisch, denn diese Temporärfirmen gehören mitunter zu den Vernichtern von Festanstellungen und somit echten Arbeitsplatzen.

    • Markus Schneider sagt:

      Und gerade die Mindestlohninitiative wird noch mehr Zeitarbeit bringen. Da so, während arbeitsschwachen Zeiten, keine Löhne entrichtet werden müssen.

      • Janine Meier sagt:

        Wenn Zeitarbeit soooo rentabel wäre, gäbe es ja schon heute keine Festangestellten mehr. Mit Zeitarbeit müssen die Leute jedes Mal neu eingearbeitet werden, was enorm viel kostet. Man weiss nie, ob der vermittelte Arbeiter wirklich gut ist. Zeitarbeit ist nur in sehr weniger Branchen rentabel und so wird es auch nach Annahme der Mindestlohninitiative sein.

    • Thomas Müller sagt:

      Wie sind die Personalverleiher Schuld das es kaum noch Jobs für schlecht ausgebildete gibt? Haben die Personalverleiher die IT, Industrielle Automatisierung und das Outsourcing erfunden?
      Personalverleiher verdienen normalerweise Prozentual am Stundenlohn und haben deshalb kein Interesse das dieses so tief wie möglich ist.

      • Blanche Wu sagt:

        Eigentlich kann man der Technik und dem Fortschritt die Schuld geben. Ohne IT könnte nie so viel automatisiert werden. Nun macht die Robotik ebenfalls sehr hohe Fortschritte…da werden also noch mehr Arbeitsplätze schwinden. Aber wir wollen es ja so! Alles für den Fortschritt! opfern! Da kann man nachher nicht klagen. Die einfachen Jobs braucht es irgendwann nicht mehr oder viel weniger und dieser Realität muss man ins Auge blicken. Sich weiterbilden, umschulen lassen, etc. man muss heute dran bleiben, sonst bleibt man stehen und wird wegautomatisiert.

      • Peter Frick sagt:

        Stimmt nur teilweise. Gegenüber dem Auftraggeber verrechnen sie sehr wohl marktgerechte Löhne. Damit die eigene Marge stimmt muss der Lohn des Ausführenden gedrückt werden.

  • Mark Keller sagt:

    Aha… Ist es eine Aufgabe des Staates mit Steuergeldern Firmen zu subventionieren, welche keine anständigen Löhne bezahlen wollen oder können? Wollen die Firmen keine anständigen Löhne bezahlen, dann kann es erst recht nicht sein, dass diese einen Teil ihrer Lohnkosten der Allgemeinheit aufbürden. Können die Firmen keine anständigen Löhne bezahlen, fragt es sich, warum diese Firmen mit Steuergeldern künstlich am Leben gehalten werden sollen, da sie sonst ja scheinbar nicht überlebensfähig sind.

    • R.Merten sagt:

      man sieht schon, Hr. Keller, dass Sie noch nie einen Betrieb geführt haben und deshalb auch nicht urteilen können. Aber Hauptsache, man kann andere schlecht machen, gell !

      • Mark Keller sagt:

        Haben Sie auch Argumente, oder spielen Sie generell auf den Mann? Wer seinen MA nur Niedrigstlöhne zahlen kann, und diese dann via das Sozialnetz unterstützt werden müssen, muss sich schon die Frage gefallen lassen, ob sein Betrieb eine Daseinsberechtigung hat. Das Motto besser einen kleinen Lohn als gar keine Arbeit ist äusserst zynisch.

        • H.Peter sagt:

          @Mark Keller: Sie sind der Meinung, dass Personen mit Einkommen unter 4000.- Sozialhilfe benötigen, um zu überleben? Vielleicht müsste man die Diskussion eher dahin führen, was den ein „anständiges Leben“ so beinhaltet. Wieviel qm Wohnfläche? Wie weit vom ÖV entfernt? Oder gar mit eigenem Auto und wenn ja, wie gross/teuer darf es sein, etc. Alles andere ist doch keine fundierte Diskussion..

        • R.Merten sagt:

          ich möchte nicht auf JUSO-Argumente eingehen, Hr. M. Keller. Aber entweder versteht man etwas unter Betriebs- und Volkswirtschaft oder man versteht nichts.

          • Markus sagt:

            Einfach zu behaupten, man wisse wie es läuft und der andere nicht ist kein Argument, Herr Merten. Schreiben Sie zwei bis drei Beiträge weniger und dafür wenigstens mit einem Hauch Substanz.

          • Stephan Nüesch sagt:

            Herr Merten, Ihre arrogante Art, Leute lfür dumm hinzustellen welche nicht „Wirtschaft“ studiert haben ist hier fehl am Platz! Ihre „Pseudoerfahrung“ beruht wohl eher auf einer oberflächkichen Lebenserfahrung und widerspiegelt das Bild von einem Manager der nie in einer Fabrikhalle oder Baustelle betreten hat.

          • Josef Marti sagt:

            Ihre Argumente stammen wohl eher aus der Stammtisch-Wirtschaft. Wenn jemand betonen muss dass er von der Sache etwas versteht dann ist das so ziemlich die beste Disqualifikation die man liefern kann.

    • Frank Baum sagt:

      @Keller: Keine einzige Firma wird in diesem Zusammenhang subventioniert. Man erlaubt ihnen lediglich, nach ihren Möglichkeiten Löhne zu zahlen und subventioniert dann die Menschen, die nicht genug verdienen. Würden wir statt dessen einen Mindestlohn fordern, dann würden die Firmen die Segel streichen, die diese hohen Löhne nicht zahlen können. Die Leute, die vorher einen Job und eine Staatsunterstützung hatten, bekommen neu keinen Lohn aber Arbeitslosenunterstützung und gammeln zu Hause herum (Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein Geldproblem). Wem genau haben wir damit geholfen? Niemandem.

      • Josef Marti sagt:

        Selbstverständlich ist das eine Subvention, dies insbes. deshalb weil weltweit bald alle Unternehmens- und Vermögenseinkommen steuerlich gegenüber Arbeit und Konsum massiv privilegiert sind.
        Natürlich ist der Mindestlohn keine Patentlösung, drängt sich jedoch als Korrektiv auf, solange die Einkommens- Geld- und Steuerpolitik einseitig nur im Interesse der Maximierung der Gewinnquote betrieben wird.

      • Janine Meier sagt:

        @Baum
        Und was ist mit all den Firmen, die Lohndumping betreiben? Die grosse Mehrheit der Firmen bezahlt ja heute schon mehr als 4000.- und überlebt trotzdem. Wenn eine Firma nicht überlebt, hat sie schlicht ein schlechtes Geschäftsmodell. Denn andere Firmen in der gleichen Branche können es sich auch leisten, anständige Löhne zu zahlen. Es gibt keine einzige Branche, in der nicht schon heute Löhne von 4000.- anzutreffen wären. Und wenn eine Firma bankrott geht, wird sie von einer anderen – mit einem besseren Geschäftsmodell – übernommen und die Arbeitsplätze sind gesichert.

  • Hans Müller sagt:

    Auch Frau Rosinger scheint eine typische Vertreterin des Prinzips „Gewinne privatisieren, Schulden sozialisieren“ zu sein. Die Armutsbekäpfung soll gefälligst der Staat (bzw. der Steuerzahler) übernehmen, während die Unternehmen weiterhin nicht existenzsichernde Löhne bezahlen dürfen und obendrein noch ständig weniger Steuern bezahlen müssen (Unternehmenssteuerreform lässt grüssen). Woher soll denn die öffentliche Hand das Geld nehmen, um die Armut zu bekämpfen, wenn Reiche und Unternehmen ständig weniger Steuern bezahlen, Frau Rosinger?

  • Reto Derungs sagt:

    Fischers Argumente sind stichhaltig und auch den Initianten bekannt. Triebfeder für derlei Initiativen ist aber nicht die Not der Tieflohnbezüger, sondern vielmehr die durch die beschämende Gier gewisser Exponenten genährte und von den Gewerkschaften und Linken dankbar instrumentalisierte Neidkultur. Dieser elenden Allianz zu Gevatter steht die arbeitsteilige und massenproduktionsbestimmte Industrie. Die pschologisch äusserst geschickte Werbung bezweckt und bewirkt eine konsumorientierte Werteverschiebung, welcher inzwischen auch der untere Mittelstand verfallen ist.

    • Daniel Britt sagt:

      Ach ja, da es sich einzig um ein Totschlag- Argument handle, dass zum Zuge kommt wenn eine Aussage nicht mehr mit Fakten Sondern nur noch mit Ideologien begründet werden kann.

  • Beat Stocker sagt:

    @Myra Fischer: Dann befürworten Sie also, dass Unternehmer an Stellen Geld verdienen, die nicht lebenskostendeckend sind? Das bedeutet auch, dass dadurch die Allgemeinheit die zum Leben fehlenden Gelder einschiesst. Müsste es nicht so sein, dass nicht kostendeckende Stellen nur von nicht gewinnorientierten Organisationen betrieben/vergeben werden dürfen?

    • H.Peter sagt:

      Was sind die Lebenskosten? 4000.- ?? Oder sind einfach die Ansprüche zu gross, wofür die Allgemeinheit nun wirklich nichts dafür kann…?!

      • Janine Meier sagt:

        Die Zahl 4000.- wurde von der SKOS festgelegt. Die SKOS weiss sehr genau, ab wann Ansprüche zu gross sind. Und 4000.- ist nicht viel. Verdienen Sie mehr als 4000 bzw. haben mehr verdient? Also.

    • Frank Baum sagt:

      @Stocker: Wieso sollten nicht kostendeckende Stellen nur von nicht gewinnorientierten Organisationen angeboten werden dürfen? Was macht es aus, dass man sich zB als Stiftung organisiert? Ist man dann etwas besseres? Schwebt man dann auf einer Moral-Wolke?

  • Roger sagt:

    Frau Fischer-Rosinger, ich habe es satt, mit meinen Steuergeldern die Gewinne der Unternehmen zu finanzieren. Deshalb sage ich Ja zur Mindestlohninitiative und nicht, wegen der Armut. Der Mindestlohn schwächt nicht die Wirtschaft, sondern höchstens die Bankkonten einiger weniger reicher Unternehmer, die dann auf unsere Kosten, mit staatlichen Subventionen in Saus und Braus leben.
    Die Aussage, die Mindestlohninitiative würde die Wirtschaft schwächen und Arbeitsplätze gefähren, haben Sie aber nicht belegt. Nur in den leeren Raum gestellt. Gehören Sie etwa zu den Profiteuren der Tieflöhne?

    • Markus Schneider sagt:

      Dann gehören Sie zu den Menschen die trotz der teureren Produkte in der Schweiz einkaufen damit die Unternehmer die Löhne auch bezahlen können. Denken Sie daran nicht jeder Unternehmer ist Millionär. Selbstständig heisst ja selbst und Ständig

      • Roger sagt:

        Ich wohne viel zu weit von der Grenze entfernt, dass es sich für mich lohnen würde, im Ausland einzukaufen. Ja, ich kaufe in der Schweiz ein und ich achte darauf, dass ich faire Produkte kaufe. Ich zahle gern ein wenig mehr, wenn ich weiss, dass die wahren Produzenten der Produkte fair entlöhnt und nicht ausgebeutet werden. Ich bin kein Schnäppchenjäger und ich verdiene nur wenig mehr als CHF 4000.– pro Monat. Diejenigen Unternehmer, die nicht Millionäre sind, sind meist die, welche faire Löhne zahlen. Unfaire Löhne werden von den Grossen und Reichen bezahlt.

        • Stephan Nüesch sagt:

          @Roger
          Genau! Wären noch hinzuzufügen, dass diese Grossunternehmem vor allem Grenzgänger anwerben und einstellen, obwohl es auf dem Arbeitsmarkt Schweizer gibt, aber über 45-50 sind, dehalb stellen diese keinen „teuren“ Schweizer ein!!! Das ist die nakte Realität die meine Alterklasse, über 50, überqualifiziert, auf dem Arbeitsmarkt trifft,dies trotz Gehaltsabsprüchen mit 40-60% „Rabatt“. Weder Linke noch Rechte haben da was kapiert!

    • Frank Baum sagt:

      @Roger: Wenn Sie es satt haben, mit Ihren Steuergeldern die Gewinne von Unternehmen zu finanzieren, dann brauchen Sie sich keine Sorgen machen: Das tun weder Sie noch sonst wer. Sie finanzieren wenn überhaupt Tranmsferleistungen an Leute, die es weniger gut haben als Sie. Man nennt das Solidarität. Aber das Grundprinzip der Solidarität haben die Linken nie kapiert. Sie spielen nur auf Neid.

  • hans meier sagt:

    Obwohl, oder genau weil ich natürlich für Lohngerechtigkeit bin, bin ich gegen die Mindestlohninitiative. Wir haben in der Schweiz einen ziemlich grossen Lebenskostenunterschied nach Regionen. Ein Arbeiter lebt im Wallis oder auch anderen Regionen mit 4000.- ziemlich gut, aber in Zürich oder Genf muss man damit schon sehr gut haushalten um irgendwie durchzukommen.
    Der Unterschied fängt bei den Wohnungspreisen an, geht über Krankenkasse und andere Versicherungen bis zu Lebensmittelpreisen. Dafür sind in ländlichen Regionen die eh schon knappen Stellen gefährdet wenn hohe Löhne bezahlt werden

    • Peter Ringger sagt:

      Gut, wenn niedrigere Lebenshaltungskosten auch niedrige Löhne rechtfertigen sollen, dann bitteschön auch umgekehrt. Also müssten Wenigverdiener auch ein Recht auf tiefere Preise haben. Statt Mindestlohn könnte man also für Wenigverdiener eine Rabattkarte einführen, die auf alle Güter zu Rabatt berechtigt, je tiefer der Lohn, desto höher der Rabatt.

      • Roger sagt:

        Im Initiativtext sind klar regionale Regelungen vorgesehen. Ausserdem sind CHF 22.– pro Stunde für niemanden zuviel. Weder für den Unternehmer, noch für den Arbeitnehmer. Diese CHF 22.– ist eine Richtzahl und ist verhandelbar.

  • Markus Schneider sagt:

    Meiner Meinung nach nützt den Arbeitnehmer der Mindestlohn nichts. Ich sehe mehrere Szenarien was sich abspielen könnten.
    – Die gelernten werden daher auch mehr verlangen und daher treiben wir die Teuerungsschraube nach oben.
    – Den ungelernten Arbeitern wird gekündigt, wenn nicht sofort halt dann wenn weniger Arbeit vorhanden ist.
    – Es könnte auch sein dass die Arbeitgeber dann die Löhne nach unten anpassen. (Gesetzliches Minimum)

    • Beat Stocker sagt:

      DAS HABEN WIR JA SCHON!
      Wer kann, verlangt massive Löhne (Ospel, Vasella, …)
      Für die Unternehmen spielt der Markt perfekt, weil sich immer ein Dummer (eine Dumme) finden lässt, welche(r) zu einem Hungerlohn vorübergehend arbeitet. Das Lohndumping geht bereits soweit, dass schweizer Arbeitnehmer +50 trotz guter Ausbildung und Erfahrung kaum mehr eine Stelle finden, weil der Import von (billigen) Arbeitskräften günstiger ist. Und das ganze bezahlst Du mit, indem Du ALV und Steuern (für Sozialhilfe) bezahlst.
      Dass Du damit die Gewinne der Unternehmer mitfinanzierst scheint Dir egal zu sein.

      • Markus Schneider sagt:

        Erstens mag ich mich nicht erinnern dass wir zusammen ein Bier getrunken haben.
        Jetzt zur Sache. Die Teuerung in der Schweiz ist gleich Null (Zinsen und andere Indikatoren sagen dies. Und es gibt unter den Unternehmern nicht nur Vasella und Ospel. Sondern sehr viele KMU. Ich meine dass über 50% der Arbeitnehmenden in KMU betrieben Arbeiten. Und da ist der Inhaber nicht darauf aus viel Geld in die eigene Tasche zu stecken sondern schaut dass es dem Betrieb gut geht. Ferner muss auch mal Geld da sein wenn nicht so viel Arbeit da ist. Auch hier müssen Gehälter bezahlt werden.

        • Roger sagt:

          Wenn aber ein Unternehmer zu wenig einnimmt, um seinen Angestellten einen fairen Lohn bezahlen zu können, und dieser muss dann zum Sozialamt, dann wird der Unternehmer praktisch vom Staat subventioniert. Solche Stellen müssen nicht um jeden Preis erhalten bleiben, denn das grenz an Planwirtschaft und wird vor allem von jenen praktiziert, die laut nach freier Marktwirtschaft schreien. Lohn- und Preisdumping hat aber nichts mehr mit Wettbewerb zu tun. Es ist nicht richtig, dass man lieber einen schlecht bezahlten Job hat, als gar keinen, denn das ist DDR-Geschwätz und darauf verzichte ich gerne.

          • Markus Schneider sagt:

            Ich habe nicht von einem schlecht bezahlten Job geredet, sondern von dem weiterbezahlen der Gehälter. Ferner will ich keinem den Lohn streitig machen. Aber es gibt Branchen, da ist es nicht möglich solche Löhne zu bezahlen, da es viele Freizeit- Selbstständige gibt die Hobbymässig noch etwas Geld dazuverdienen. Diese sind eine Konkurrenz zu den 100% ern in der Branche, und Arbeiten zu 1/3 bis zur 1/2 der angestammten Branche. Ergo müssen sich in der Branche die 100% anpssen falls sie Überleben wollen.

  • Thomas Hartl sagt:

    Genau dieser Einkommensausgleich über die Umverteilungspolitik, die Frau Fischer-Rosinger so rühmt, führt dazu, dass der Steuerzahler Unternehmen belohnen, die Löhne zahlen, von denen es sich nicht leben lässt. Benötigt ein Branche keine qualifiziertes Personal, so stehen unbegrenzt Arbeitskräfte zur Verfügung, und der Konkurrenzkampf läuft über die Lohnkosten . Das System belohnt so multinationale Kleiderketten, die ihre Mitarbeiter ausbeuten. Besser wäre dieses Geld investiert, wenn damit soziales und ökologisches Verhalten von Unternehmen steuerlich belohnt würde.

    • Markus Schneider sagt:

      Es gibt nicht nur Kleiderketten als Unternehmer. Dies ist nur ein kleiner Zweig.

      • Roger sagt:

        Dafür aber ein sehr ausbeuterischer Zweig, der weltweit sehr grosse Kreise zieht. Solchen Unternehmen gilt es, sofort Einhalt zu gebieten, denn sie behindern den Wettbewerb und die freie Marktwirtschaft. Durch die staatliche Subventionierung, wie sie heute praktiziert wird, steuern wir auf die Planwirtschaft zu. Wer keine fairen Löhne zahlen kann (will), der soll die Arbeit halt selber machen, oder seine unternehmerische Tätigkeit einstellen.

        • Markus Schneider sagt:

          Ich glaube ein Kalkulationskurs für die Unternehmen würde Ihnen gut stehen.
          Ich bin auch der Meinung dass die Kleiderbranche Ausbeuterisch ist, aber das habe ich mitzuverantworten, oder ich schau auf ein Label das mir sagt dass die MA bei der Produktion fair bezahlt worden sind. Ist eben auch eine Vertrauenssache.

      • Thomas Hartl sagt:

        @Markus Schneider: Natürlich sind auch Mitarbeiter anderer Branchen von Lohndumping betroffen. Allen gemeinsam ist, dass der Konkurrenzkampf über die Lohnkosten läuft, und das benachteiligt Unternehmen, die einen fairen Lohn zahlen wollen, aber wegen den Mitbewerbern nicht können. Durch einen fairen Mindestlohn läuft der Konkurrenzkampf wieder verstärkt über kreative Ideen und gute Qualität. Damit gewinnen alle.

  • Lukas sagt:

    Solange es Firmen giebt die sich gegenseitig die verrechneten Stundenlöhne nach unten drücken dreht sich die Spirale weiter, bis zum geht nicht mehr.Muss ein Arbeitnehmer noch Geld bringen um Arbeit zu finden?Die Mindestlohninitiative ist ein Mittel dem Entgegen zu halten.Die Wirtschaft, als grosser Profiteur.Ein Mindestlohn bei Vollzeit muss ausreichen für Miete,KK und ein einigermassen würdevolles Leben zu führen.Dazu gehören kein Auto,Smartphone und jedes Jahr teure Ferien (ab 1000.- pro Person).Kinder haben ist ein Grundrecht, doch sollte man sich das zweimal überlegen,die kosten.

    • Markus Schneider sagt:

      Auch die Initiative wird an der Druckerei nichts ändern. Man holt dann die Unternehmen aus dem Ausland.

      • Roger sagt:

        Auch die Unternehmen aus dem Ausland, sind an den Mindestlohn gebunden, wenn sie in der Schweiz operieren.

        • Markus Schneider sagt:

          Es sei denn diese nehmen selbständige als Subunternehmer.

          Alles schon erlebt.

        • Stephan Nüesch sagt:

          @Roger.
          „Ausländische Firmen sind an Mindestlohn gebunden“, dass ich nicht Lache!!! Das stimmt bei einigen wenigen Berufsgattungen. In meiner Branche kosten 2 junge, französische, diplomierte Grenzgänger weniger als 1 Schweizer! Das ist seit Jahren so! Wie kann man nur so naif ou blind sein! Sind Sie Politiker um einen solchen Unsinn zu verbreiten?

      • Lukas sagt:

        Herr Schneider.Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sind schon viele Unternehmen aus dem Ausland in die CH gekommen um Profit auf Staatskosten zu machen.Das ist der Grund zu MEI,Mindestlohn und Ecopop Ja zu stimmen.Mit diesem Paket können die Steuerzahler Subventionierung von Heuschrecken (Schmarotzer) eindämmen.Nichts ändern, Profit geht vor da ist ein Mindestlohen nicht erwünscht!

        • Markus Schneider sagt:

          Bitte nennen Sie mir Unternehmungen die auf Staatskosten Gewinn machen. Über konkrete Fakten würde ich mich freuen.

          • Lukas sagt:

            Herr Markus Schneider, schauen Sie sich einmal das Tranportwesen einmal genauer an.(z.B. Packet und Briefpost Ausländische Firmen mit Sitz in der CH) und die Arbeitsbedingungen.

          • Stephan Nüesch sagt:

            Gerne, zB eine Strassenbaufirma, in der Schweiz seit 40Jahren niedergelassen, Weltkonzern, welche öffentliche Arbeiten für Millionenbeträge ausführt, wo praktisch nur Grenzgänger arbeiten. In den Vertägen werden Residierende und Schweizer Bürger eingetragen, ausgeführt werden die Arbeiten dann ausschliesslich von viel billigeren französischen Grenzgängern, usw. Dies wird bewusst von Kantonen und Bund seit Jahren „übersehen“. Dies ist KEINE Ausnahme, die Liste ähnlicher Gegebenheiten ist gross wenn man sie wirklich sehen will.

      • Janine Meier sagt:

        Wenn der Arbeitgeber einem Ausländer auch 4000.- bezahlen muss wie dem Schweizer, betreibt er sicher keinen extra Aufwand und sucht im Ausland. Denn für den Ausländer muss er noch Papierkram für die Arbeitsbewilligung etc. erledigen. Der Schweizer hingegen kann gleich am nächsten Tag mit der Arbeit beginne, er kennt die Schweizer Arbeitsbedingungen etc etc. Und wie bereits gesagt wurde, auch das ausländische Unternehmen muss 4000.- bezahlen.
        Subunternehmer gibts es bereits heute und sie werden mehr oder weniger wirkungsvoll bekämpft. Das hat nichts mit der Mindestlohninitiative zu tun.

  • adam gretener sagt:

    Nach klar muss das eine Personaldienstleister sagen. Aber Sie versteht es nicht.

    Die unteren 20% sollen schön weiter politisch als Spielball fungieren und auch weiterhin als Bittsteller auftreten müssen.

    • Ronnie König sagt:

      Oder mal sich der Macht der Masse bewusst werden und diese Sklavenhändler in die Schranken weisen! Da das Heer dieser Halbrechtlosen mittlerweile sehr gross ist, besthet die Möglichkeit nebst Initiativen auch mal ein wenig zu streiken, aber Gewerkschaften und solche Ideen gelten hier als obsolet. Bis dann gar nichts mehr geht und wir eben auch an diesem Punkt angelangt sind. Und dann? Vieles geriet die letzten 30 Jahre völlig aus dem Lot. Nun versucht man Menschen durch Maschinen zu ersetzen. Was konsumieren Maschinen eigentlich ausser Wartung und Energie? Weiterdenken ist nicht einfach.

      • A.Studer sagt:

        @Ronnie: Jetzt übertreiben sie aber masslos. Unternehmer/Arbeitgeber mit Sklavenhändler gleichzusetzen zeugt entweder von miserablen Geschichtskenntnissen oder von einem ziemlich beschränkten Geiste. Ich würde es begrüssen, wenn die Kommentare hier wieder vermehrt mit Fakten & Tatsachen unterlegt werden anstatt diesen populistischen Aussagen (welche von links wie auch von rechts kommen).

        • Ronnie König sagt:

          Es geht nicht grundsätzlich um Arbeitgeber, aber alles was mit Zeitarbeit/temporär zu tun hat!!!! Swissstaffing ist die Interessenvertretung dieser Halunken. Darum gehts. Und immer wie mehr Firmen, auch die glorreiche Hoffroche und Novartis folgen diesen Untätern! Wenn sie als den Kapitalismus erhalten wollen, dann sollten sie deren Auswüchse bekämpfen oder stellen sich langsam auf Sozialismus oder Chaos ein. Sie können wählen!

  • Ronnie König sagt:

    Der Mindestlohn löst sicher nicht alle Probleme. Der Wildwuchs, das Aussaugen der Mitarbeiter aber, das bringt die Probleme erst. Es gibt Lohndifferenzen regional, die sind nicht dramatisch, aber die zwischen den Branchen und vor allem unten und oben. Ohne unten geht oben ja gar nix! Wie will man Wachstum generieren, wenn unten nichts mehr ist? Unten gehts in Richtung 3.Welt mit allen Begleiterscheinungen, das hilft oben das Ende zu verzögern, aber es kommt auch dort so sicher wie das Amen in der Kirche. Diese egoistische Unlogik ist der Anfang vom Ende. Und dann?

  • Ivo sagt:

    Auch wenn es offenbar niemand hören will. Aber es ist so einfach: Je teurer Arbeit ist, desto weniger wird davon gekauft.
    Da nützt alles Täubelen nichts.

    • Roger sagt:

      Konsumieren wird die Menschheit immer. Das plötzlich alle damit aufhören, das ist reine Phantasie und in der Realität gar nicht umsetzbar. Wir sind momentan auf dem Weg in die Planwirtschaft, weil Unternehmen staatlich subventioniert werden. Das wird die Wirtschaft schlussendlich vollends zerstören. Wenn wir sie erhalten wollen, dann müssen wir ihr helfen, den richtigen Weg zu finden. Darum ein Ja zum Mindestlohn.

    • Daniel Britt sagt:

      Also sollen wir uns alle einfach billiger verkaufen?

    • Markus Schneider sagt:

      Es sei denn ein Prestige Markenprodukt wie I- Phone ETC hier wird jeder Preis bezahlt. Hauptsache ist man kann Prahlen.
      Interressanterweise auch welche die unter 4000.- verdienen.
      Und dazu noch das teuerste Flatrate Abi

    • Janine Meier sagt:

      Es ist aber auch so: Je mehr die Leute verdienen, dest mehr geben sie aus und die Produktpreise sinken.

  • Fred David sagt:

    „Als Arbeitgebervertreter tritt swissstaffing für die Interessen der Personalverleiher ein.“ (Website von swissstaffing).

  • Joe Amberg sagt:

    Arroganz und Abzockerei pur. Zuerst nützen die Arbeitgeber ihre Macht der Lohnfestsetzung um miserable Löhne zu zahlen, und dann darf der Steuerzahler (zu 80% NICHT von den Unternehmen finanziert dank „Unternehmenssteuerreform“ I, II, III etc. pp. !!) die Differenz ausgleichen. Sagenhaft…

    • Anton Keller sagt:

      Die Macht der Unternehmen kommt hauptsächlich aus der Personenfreizügigkeit, welche die Links/Grünen besonders gut finden.

      • Daniel Britt sagt:

        @Keller ihr Argument ist so falsch, dass es sogar ihnen auffallen sollte! Erstens besteht das Problem wesentlich länger als die PFZ und zweiten profitiert ja ausgerechnet die Wirtschaft. Die PFZ liefert ihnen ja die billigeren Arbeitskräfte.

        Aber es klingt ja besser wenn man es den Linken anhängen kann, da die ja eh an allem schuld sind.

  • Ralph Sommerer sagt:

    Der Liberalismus ist der Totengräber des Mittelstands. So funktionierts: „Der Einkommensausgleich erfolgt über die Umverteilungspolitik – namentlich über das progressiv ausgestaltete Steuersystem“. Gleichzeitig wettert man gegen Umverteilung und fordert, Leistungsträger und Unternehmen steuerlich zu enlasten (UStR II). Die entsprechenden Ausfälle bezahlt dann der Mittelstand. Der Sozialstaat subventioniert damit die liberale Tieflohnpolitik der Unternehmen, und wird dazu noch vom Mittelstand bezahlt. Wenn das kein Win-Win nach dem Geschmack der Liberalen ist!

  • Peter Steiner sagt:

    Ob es wirklich schlau war Frau Myra Fischer-Rosinger zur Vizedirektorin zu machen?
    Ich denke nicht. Auf den Posten sollte jemand der genug intelligent ist zu verstehen, dass nicht jeder lebenslang lernen kann oder muss. Es braucht nun mal auch Strassenreiniger oder Leute im Laden an der Kasse. Und nicht jeder kann aufsteigen und Karriere machen, irgendwo setzt auch die Intelligenz eines jeden eine Grenze. Aber scheinbar kann man trotz eingeschränkter Intelligenz Vizedirektor bei einem Lobby-Verband werden – immerhin etwas das tröstet 🙂

    • Markus Schneider sagt:

      Nur dass der Strassenwischer, angestellt in der Gemeinde über dem Minimum der Initiative ist.

    • Hans mueller sagt:

      Je teurer der strassenreiniger desto schneller wird er durch automatische Systeme ersetzt…

      • Peter Ringger sagt:

        Erklären Sie mir doch bitte, wie „automatische Strassenreinigung“ funktionieren soll.

        • Roger sagt:

          Und erklären Sie uns gleich auch, welche Ausbildung derjenige braucht, der die automatische Strassenreinigung wartet und steuert und wieviel der dann kostet und ob es sich dann nicht doch lohnen würde einen ‚teuren‘ menschlichen Strassenreiniger oder zwei einzusetzen.

  • Peter Ringger sagt:

    Wir brauchen ein Recht auf Arbeit. Statt ohne Gegenleistung Arbeitslosengeld zu bezahlen, sollte der Staat genügend Stellen schaffen, um alle Arbeitslosen zu beschäftigen, dann könnten die ALV und die Sozialhilfe abgeschafft werden. Der Staat bekommt Arbeitskraft fürs Steuergeld und wir haben Vollbeschäftigung, win/win also. Es braucht dann auch kein Mindestlohn für die Privatwirtschaft, aber Stellen unter dem Mindestlohn des Staates wären automatisch unattraktiv.

    • Markus Schneider sagt:

      Und rein in die Planwirtschaft. DDR lässt grüssen. Übrigens auch dort hats nicht funktioniert.

      • Peter Ringger sagt:

        Quatsch, das hat doch mit Planwirtschaft nichts zu tun. Die Privatwirtschaft würde dadurch ja in keinster Weise eingeschränkt, sondern könnte genau so weitermachen wie bisher. Steuern könnten gesenkt werden wenn der Staat die Arbeitskraft der Arbeitslosen nutzen und damit Geld verdienen könnte, die Privatwirtschaft würde also profitieren. Erklären Sie mir bitte, was das mir DDR zu tun haben soll.

        • Roger sagt:

          Jeder soll eine Stelle erhalten, wenn nötig vom Staat? Und der Staat entscheidet dann, welchen Job man macht? Reine Planwirtschaft, Herr Ringger.

          • Markus Schneider sagt:

            Ich gehe mit Ihnen einig. Und die Menschen ja wir reden über Menschen machen die Arbeiten nicht sauber weil Ihnen die Arbeit nicht zusagt. Es sollte den Menschen noch eine Freude machen. Es ist schade wenn man den ganzen Tag Arbeiten muss. Es macht viel mehr Freude wenn man Arbeiten darf und liebt was man macht.

          • Peter Ringger sagt:

            Es ist doch immer noch besser, vom Staat eine anständig bezahlte Stelle zugewiesen bekommen, die den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht, als zuhause rumzusitzen und nutzlose Bewerbungen zu schreiben. Nennen Sie das meinetwegen Planwirtschaft, aber im Unterschied zur DDR würde ja die Privatwirtschaft dadurch weder verboten noch beeinträchtigt, sondern könnte von weniger Steuern profitieren. Der Staat beschäftigt ja heute schon tausende von Leuten, niemand ruft deswegen „Planwirtschaft“. Es wären dann einfach ein paar Tausend mehr.

      • Ralph Sommerer sagt:

        @Schneider

        Ich möchte ihre Antwort lesen, wenn die Liberalen die Schweiz dem TTIP-Abkommen unterstellen wollen, das die EU gerade in vollkommener Geheimhaltung mit den USA verhandelt. Dort ist ein von Unternehmen einklagbares Recht auf Profit verbrieft, für das der Steuerzahler geradestehen muss. Dann werden Sie vermutlich etwas von „alternativlos“ und „freiem Markt“ fabulieren und behaupten, wer dagegen sei, wolle DDR Planwirtschaft in der Schweiz. Der Markt-Liberalismus hat übrigens auf diesem Planeten auch noch nie funktioniert.

    • Martin Renold sagt:

      Wir brauchen kein Recht auf Arbeit, wenn überhaupt dann brauchen wir ein Recht auf Einkommen. Die Diskussion darüber ob der Staat oder die Privatwirtschaft sich neue Beschäftigungen ausdenken soll ignoriert doch das wirkliche Problem.

      • Peter Ringger sagt:

        Das ist schon richtig, aber die Initiative für ein Grundeinkommen hat doch absolut NULL Chancen. Ich sähe da bei einer Initiative für „Recht auf Arbeit“ die Chancen schon wesentlich grösser, da hier das Argument des „Geld fürs Nichtstun“ nicht sticht.

  • Naseweis sagt:

    ich finde es äusserst schäbig wenn wegen kommentaren die nicht passen – emailadressen auf eine Spam/rote Liste gesetzt werden, aber das ist usus beim Tagi wie wir feststellen konnten/mussten – peinlich und äusserst schäbig

  • John Zysset sagt:

    Für mich ist die es Initiative absolut der falsche Weg, jeder der diesen Mindestlohn will scheint sich nicht im klaren zu sein das schlussendlich niemand mehr zum Leben hat ! Das Resultat wird sein das der Lebensunterhalt weiter in die Höhe schnellt, Kleinbetriebe werden Personal entlassen müssen und das restliche Personal wird mehr leisten müssen ! Es gibt nur eine Lösung , die Politik müsste dafür sorgen dass die Lebensunterhaltskosten gesenkt werden, alles andere geht garantiert in die falsche Richtung !

    • Blanche Wu sagt:

      Aber der Staat erhebt ja überall Gebühren, etc. Der macht ja auch mit…

      • John Zysset sagt:

        …das ist ja das Problem , darum schrieb ich „die Regierung müsste“ ich habe auch meine Zweifel das unsere Top Verdiener Regierung überhaupt so viel Interesse hat , den Lebensunterhalt von ihrem Volk runter zu schrauben, für das müsste das Volk auf die Barrikaden , aber für das geht es vielen Schweizern noch zu gut ! Aber eben bei Annahme vom Mindestlohn geht der Schuss ganz sicher auch hinten raus ! Je mehr Löhne bezahlt werden müssen , umso teurer wir unser Land , das vermute ich nich, davon bin ich überzeugt !

  • Super!?! Je tiefer die Löhne für die Angestellten in der Firma , je HÖHER sind die Subventionen durch den Staat durch die Übernahme der Lebenskosten mit Steuergeldern. Zusäztlich sollen noch die Steuern für Unternehmen noch gesenkt werden, will heissen staatlich geförderte Umverteilung des Geldes. Die Kluft ARM versus REICH wird immer tiefer!

  • f.a.blume sagt:

    nein zum gripen
    ja zu existensichernden mindestlöhnen

  • Anton Keller sagt:

    Temporärunternehmen freuen sich schon auf die Annahme Mindestlohn-Initiative. Da wird die Arbeit auf Abruf, selbstverständlich zu 22 Fr. /Std. stark zunehmen. Angestellt wird nur für die Zeit, wo auch viel Arbeit da ist.

    • Roger sagt:

      Das ist ja heute schon so und daher hat diese Tatsache wohl kaum etwas mit der Mindestlohninitiative zu tun. Es ist lediglich die unsäglich Gier der Unternehmer, welche dieses Verhalten fördert.

      • Janine Meier sagt:

        Genau und vor allem: Temporärarbeiter müssen jedes Mal neu eingearbeitet werden und man ist sich nie sicher, wie gut der Arbeiter ist, denn man vermittelt bekommt. Wenn Temporärarbeit so lukrativ wäre, wäre niemand mehr festangestellt.

  • Paul Schlaegeli sagt:

    „Dass zwischen dem Lohn einer Person und ihrem Armutsrisiko nur ein loser Zusammenhang besteht, hat mit dem System zu tun, das die Schweiz für die Armutsverhütung gewählt hat.“

    Ich glaube, ich habe hier noch nie etwas gelesen, das weiter entfernt von der Wahrheit ist, als dieser Satz.

  • Roland k. Moser sagt:

    Das Problem ist, dass die Abzocker die Löhne machen. Deshalb wird sich die Lohnschere auch immer weiter öffnen. Weder direkte (Mindestlohn) noch indirekte (Steuererhöhungen bei hohen Einkommen) wird daran etwas ändern.

    Es braucht eine schweizweit gültige maximale Lohnschere von max. 1 : 3, netto, 100 % Pensum. Mit schweizweit ist gemeint, dass die Betrachtung gesamtschweizerisch zu erfolgen hat. Also tiefster Lohn in Genf Fr. 3’000.– netto 100 % Pensum, max. Lohn in St. Gallen 9’000.–, netto, 100 % Pensum.

    • Markus Schneider sagt:

      Hatten wir kürzlich nicht mal eine Abstimmung ähnlicher Natur die abgelehnt wurde?

    • Stephan Nüesch sagt:

      Lieber Herr Moser,
      Recht schön Ihre kartesische Lösung! Kommen Sie zurück auf die Erde. 3000.- in Genf? Sie haben wohl keinen blassen Schimmer wie hoch die Mietzinse in Genf sind, und auch anderswo, und wie tief die Löhne der Grenzgänger sind. Absurde Idee und Lösung!

  • Hartmann E. sagt:

    Der Gipfel bei der Iniative ist -wie ich gestern gelesen habe – , dass Schüler und Studis (auch mit reichen Eltern, welche gem. Gesetz die erste Ausbildung zu finanzieren haben), die 4.000.– auch bekommen sollen. Was ist mit den Lehrlingen, die zählen wohl nichts. Ein solches Gesetz ist hirnrissig und wäre Abzocke pur von der arbeitenden Bevölkerung, welche Reiche finanzieren dürfte. So ein Quatsch mit der hohlen Hand kann nur von links kommen! Nur nichts selbst dafür tun! Das gibt ein dickes Nein!

    • Blanche Wu sagt:

      Lehrlinge sind halt Deppen…wissen Sie das noch nicht? Wenn wir von Klassenkampf sprechen…Akademiker schätzen Lehrlinge nicht, da sie ja die Hirnis sind welche bahnbrechende Entdeckungen machen und die Welt retten. Der Lehrling ist ein Hinterwäldler und kann sowieso nicht differenziert denken…hmm. Alles klar? Daher kann ich viele Akademiker nicht ausstehen, da diese vor Arroganz nur so strotzen und sich einbilden, sie seien die super Menschen. Es gibt zum Glück auch anständige unter ihnen. Meist aus Arbeiterfamilien kommend…

      • Hartmann E. sagt:

        @Blanche Wu:Sie sagen es, ich weiss es,da ich an der Uni war!Herrensöhnchen wie Wermuth und Glättli studieren nie bis zum Schluss,weil sie es nicht schaffen und natürlich – man höre sich um – nach dem Bachelor ‚durch‘ sind und 1-2 Semster pausieren müssen!Das Mittel eines Studiums bei normalen,nicht sehr stressigen Studiengängen liegt zw. 12-15 Semestern!!!.Diese sind off.mit 7-8 Semestern durchzubringen,was ein kleiner Teil schafft.Dann wundern sich AG,dass die länger studieren als Ausländer.Mit 4000.-Zuschuss würde es länger dauern.Bern hat eine Grenze bei 15S gezogen,dann wird’s teurer! 😉

        • Meier Urs sagt:

          Solche Aussagen sind nicht ganz korrekt: Erstens übernimmt ein Lehrbetrieb ein Grossteil der Kosten für die Ausbildung der Lehrlinge und ich empfehle Ihnen mal danach zu fragen. Sie wären erstaunt wie teuer die Kurse sind und wie teuer die Abschlussprüfung alleine ist. Ein Studium wird in der Regel selbst finanziert und wenn man Glück hat gibt’s Stipendien. Man muss sich nicht immer in der Rolle des Opfers sehen! Lehrlinge sind sehr wohl geschätzt in den Betrieben.

          • Markus Schneider sagt:

            Herr Meier,
            die Lehrabschlussprüfungen werden durch die Unternehmer finanziert, welche die Lehrlinge an die Prüfung schicken oder durch Ausgleichsfonds in die Unternehmer einbezahlen. Einführungskurse werden durch den Lehrbetrieb bezahlt. Die Kosten der Experten und die Schule werden vom Staat übernommen (Gimmi auch) Nur was ist teurer 5 oder 1 Tag Schule. Grossen Mathematikaufgabe!

    • Lukas sagt:

      Die Schüler und Studis weden dann nur als Praktikant eingestellt (Mindestlohn gilt da nicht mehr).Nicht gewusst?

      • Hartmann E. sagt:

        @Lukas. Danke für die Info, nein, nicht gewusst. Trotzdem: Bis 25 haben gem. Gesetz die Eltern dafür aufzukommen. Reicht das Einkommen nicht, kann man selbst etwas dazu verdienen.
        @Blanche Wu:Ein guter Lehrling,der sich immer weiterbildet,kommt oft weiter und verdient mehr als ein Studierter,der auf seinem ehemaligen Niveau sitzen bleibt oder unter cum laude (5) abgeschlossen hat.Die haben’s heute echt schwer,bes. wenn sie einen Studium wählen,das eh überlaufen ist, wie Psych., Jura etc..Es gab viele,die haben nach 2x Nichtbestehen geweint. Hat man nach dem Grund gefragt:Eltern wollten es so!

      • Stephan Nüesch sagt:

        Doch gewusst und gemacht! Ist sehr gut so! Das ist für viele Universitätler die einzige gute Betriebsausbildung da sie sonst unbrauchbar sind in einer Unternehmung und dem wirklichen Stress des beruflichen Alltags nicht standhalten.
        Ein Lehling hat diese Phase mit 17-18 schon längst assimiliert und kann sich in eine Gruppe integrieren. Ein 25-30 jähriger Akademikerfrischling hat da noch 2 Jahre dazuzulernen! Was kostet wohl mehr?

    • Janine Meier sagt:

      Schüler und Studis bekommen die 4000.- ja nicht einfach so, sondern wenn sie ARBEITEN. Studenten machen häufig denselben Job wie jemand, der eine Lehre hat, gerade im Büro-Bereich. Wieso sollen sie dafür dann nicht anständig entlöhnt werden? Wenn Sie eine Lehre haben und mit 22 noch bei Ihren reichen Eltern wohnen, bekommen Sie auch denselben Lohn wie jemand, der eine eigene Wohnung und arme Eltern hat. Seit wann bitte ist denn der eigene Lohn abhängig vom Einkommen der Eltern?
      Lehrlinge und Praktikanten kosten erstmal und bekommen neben dem Lohn viel Wissen vermittelt.

  • Bernhard sagt:

    Ich habe mal eine Frage, vielleicht kann sie mir jemand beantworten: Wenn die Mindestlohn-Initiative angenommen wird, heisst das dann, dass das Existenzminimum neu definiert werden muss? Sprich: Dass z.B. auch jeder Sozialhilfebezüger mindestens 4’000.- erhalten muss, weil darunter kein menschenwürdiges Leben möglich zu sein scheint? Dass auch Nebenjobs wie z.B. Kinderhüten oder Tagesmutterschaft mit 22.-/Stunde vergütet werden müssen? Ich fände es scheinheilig, wenn der Mindestlohn nicht mit dem Existenzminimum verknüpft würde. Denn das machen uns die Initianten ja allem Anschein nach weis!

    • Ronnie König sagt:

      Nein, das Existenzminimum ist eine fiktive Grenze und nichts Absolutes, aber anheben wäre komplett falsch! Entstanden aus einem gewissen gesellschaftlichen Konsens und auch mit einem gewissen Segen der Wirtschaft, generiert man so doch subventionierte Kundschaft und vergrössert den unproduktiven Arbeitsmarkt mit weiteren Konsumenten. Eigentlich eine Situation die man doch vermeiden sollte, aber von links bis rechts mangels an sinnvollen Alternativen oder radikalen Wechsel so gewollt ist.

      • Bernhard sagt:

        Einverstanden Herr König. Ich frage mich in diesem Fall aber, warum in Sachen Sozialamt ein anständiges Leben mit deutlich weniger als 4’000.- möglich sein soll; als Arbeitnehmer soll mir aber der genau gleiche Betrag nicht zum Leben reichen? Das passt für mich irgendwie nicht zusammen. Die Art und Weise, wie das Geld hereinkommt, spielt ja auf der Ausgabenseite keine Rolle!

    • Lukas sagt:

      @Bernhard.Sozialhilfebezüger ist so eine Sache.Die „Arbeitslosen“ Ausgeseuerten haben nur Anspruch auf einen minimalen Lebensunterhalt mit zusätzlichen Leistungen die nicht Bar auf die Hand kommen.Bei Berufstätigen oder Rentner nennt man das Ergänzungsleitungen z.B. KK.Es kann duraus sein, dass ein Sozialhilfebezüger besser da steht als ein Working poor.
      Das Existenzminimum ist auch nicht gleich Existenzminimum.Es hat genügend Arbeitende die unter dieser Grenze bezahlt sind.Es hat genügend Informationen im Web, bitte nehmen Sie sich Zeit und Sie finden Antworten auf Ihre Fragen.

  • Pius Tschirky sagt:

    Es ist eigentlich eine groteske Diskussion um diesen Mindestlohn. Ich arbeite nur 70 % und mein Nettolohn erreicht ebenfalls nicht Fr. 4000.– Meine Frau verdient ca. Fr. 2 500.– pro Monat. Zusammen macht das also Fr. 78 000.– pro Jahr. Es kommt dazu noch das fiktive Einkommen des Eigenmietwertes und mein Reineinkommen beträgt dann dann also an die Fr. 90 000.–. Nach allen Abzügen beträgt mein steuerbares Einkommen dann ca. Fr. 60 000.– was einer Steuerrechnung von durchaus Fr. 7000.– entspricht. Warum aber langt der Staat bei einem sognannt Armen so zu?

  • André Dünner sagt:

    Etwas unsinnigeres hat die Schweiz noch nie gehört. Man führt ja lieber keine Ausgesteuertenstatistik, da in jenem Falle doch kein Geld sondern nur Kosten zu erwarten sind. Nichtwahr?

    Unternehmen zahlen praktisch keine Steuer, s’Kässeli von Bund, Kanton und Gemeinde schreibt rosa Zahlen o. ä..

    Die einzigen noch vollumfänglich zahlenden Wirtschaftsteilnehmer sind die Arbeitnehmer. Beim Shopping, bei Reisen, beim Futtern, beim Autöli fahren, im Zügli und ÖV generell, usw..

    Ein Armutszeugnis für den Kapitalismus welcher die Gelddruckerei hauseigen und intern hat. Das Zuchtvieh lässt grüssen.

  • Kalle Praktikus sagt:

    Der Mindestlohn bei Vollzeit sollte das Existenzminium abdecken und dem Facharbeiter am Monatsende noch etwas übrig lassen. Hohe Mieten und Krankenkassenprämien sollten nicht zu staatlichen Zuzahlungen führen, sondern zur Anhebung des Existenzminiums und den darauf aufbauenden Mindestlohn. Es ist schon ein wenig komisch, dass Wirtschaftsvertreter beim Lohn den Staat dazwischen schalten wollen, wenn doch jeder staatliche Eingriff angebelich schädlich für die Volkswirtschafts ist. Die Verweigerung eines existenzsichernden Lohnes passt nicht zu einem Industriestaat. Daran sollten wir arbeiten!

  • Hans Maag sagt:

    Ein staatlich diktierter Mindestlohn fördert die Armut, da dann diverse Löhne auf Fr. 4000.- blockiert oder abgesenkt werden. Negativ wirkt sich auch aus, dass der Anfangslohn von Gelernten und Ungelernten gleich ist. Da damit die Berufslehre uninteressant wird, führt dies zu einem know-how Verlust. Überdies wird vermehrt arbeitsintensive Produktion automatisiert oder ins Ausland ausgelagert. Auch für Bauern, deren Eigenlohn meist unter Fr. 22.-/Stunde liegt, werden unlösbare Probleme entstehen. Einziger Vorteil: Die Gewerkschaften werden unnötig da es nichts mehr zu diskutieren gibt.

  • Leo Klaus sagt:

    Leider stimmt die Aussage nur sehr bedingt. In vielen Branchen existiert schon heute faktisch ein Mindestlohn, dank GAV. Dieser ist zwar nicht ueberall hoch genug, schuetzt die Arbeitnehmer aber trotzdem von Lohndumping und schafft klare Verhaeltnisse fuer die Sozialpartner. Die schamlose Ausnuetzung der Arbeitnehmer in gewissen Faellen, z.B. im Raum Tessin oder im Fall Zara (Zuerich) koennte man mit einem Mindestlohn viel besser bekaempfen.

    Ein Mindestlohn muss her, besonders dort wo es keine GAV existiert.

  • Men Luzi sagt:

    Eine Firma bzw. ein Unternehmen das seinen Arbeitern nicht 4000 Franken im Monat bezahlen kann, will bzw. das keinen Lohn zum Leben bezahlen kann, ist in unserer globalisierten Welt nicht konkurrenzfähig, solange wir einen Hochpreisinsel bleiben, müssen auch die Löhne rauf. Alles andere ist Abzockerei und Versklavung. Wann nehmen endlich die Firmen ihre Verantwortung gegenüber ihren Arbeitern wahr. Arbeiten dürfen sie, aber genug verdienen dürfen sie nicht. Aber der Chef darf absahnen. Frau Myra Fischer-Rosinger ist ihres Posten nicht würdig.

  • Heinz Ulrich sagt:

    Ich bin der Meinung, dass ein nationaler Mindestlohn wenig Sinn macht. Die regionalen Unterschiede sind zu gross. Mein Vorschläg wäre ein ganz anderer. Und zielt in erster Linie auf die Plantwirtschaft à la UdSSR. Ein Unternehmen das einem Mitarbieter, der 100% arbeitet, einen Lohn unter dem Existenzminimum zahlt. Das der Mitarbeiter zum Sozialamt muss fürs aufstocken. Sollte sanktioniert werden! Wer 100% arbeitet der soll 100% nicht noch zum Sozialamt und die Steuergelder belasten. Das Unternehmen ist nicht konkurenzfähig und gehört deshalb weg vom Markt.

    • Janine Meier sagt:

      Die regionalen Unterschiede sind in der Initiative mitberücksichtigt: Der Mindestlohn kann kantonal angepasst werden, darf aber nicht unter 4000 liegen.

  • Rene Wetter sagt:

    Das mit der weiterbildung tönt immer schön bleibt aber toter Buchstaben, viele Firmen reut jeder Franken den sie dafür ausgeben muss. Also muss der MA das selber berappen was beim Tieflöhne nicht möglich ist. Tiefnöhne aufzustocken ist nichts anderes als Zementierung von Strukturen und Suventionierung dieser Branchen. Es ist abzulehnen. Dann immer das Argument vom Stellenabbau: Aktuell importieren wir ständig neue Tieflöhner. Mindestlöhne würden diverse Branchen zwingen die Produktivität zu erhöhen statt unqualifiziertes Personal reinholen.

  • Hans sagt:

    Aus dem Tagi (April 2012): Der neue Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, spricht Klartext: «Nicht jeder Lohn kann für eine Familie existenzsichernd sein», sagt er und verweist auf Zweiteinkommen und Sozialhilfe. «Wo ausnahmsweise das Haushaltseinkommen nicht ausreicht, gewährleisten Sozialversicherungen und Sozialhilfe die Existenzsicherung.»
    So siehts aus. Ist das die Schweiz, die man will?

  • Naseweis sagt:

    Bei einer Vollzeitbeschäftigung sollte alle Löhne so sein, das sie den Lebensunterhalt einer Familie garantieren-zum Lohn zählen ja auch Kinderzulagen. einmal zu definieren wäre, was dazu gehört, dass man vom Lebensunterhalt gehört, ich denke3 Mal teure Familienferien gehören da nicht dazu. ebenso 2.auto und smartphon und Designerklamotten. Aber ich wünsche es niemandem ds er/sie Sozialhilfe beantragen muss um einigermassen „anständig“ leben kann. Sozialhilfe beantrogen ist demütigend und ein schmerzhafter Prozess.Aus Fischer-Rosinger’s Warte ist leicht zu reden- i.d. Realität ist es Schlimm.

  • Sacha Meier sagt:

    Mindestlöhne sind gut gemeint, haben aber im Umfeld der global mobilen Arbeitsleistung und unantastbarer Konzerngewinne/Boni eine kontraproduktive Wirkung. Branchen mit niedrigen Margen ziehen einfach weg. Im Lokalgewerbe führt das zu einem Teuerungsschub, der rasch wieder das alte Reallohnniveau herstellt. Mit Schein-Teilzeitarbeit kann und werden die auch gerne umgangen. Was wir brauchen, ist genau das Gegenteil: Einen staatlich subventionierten Niedriglohnsektor (Aufstocker), damit z.B. auch sozial schwache und heute nicht mehr gebrauchte Ü50-Arbeitnehmer wieder eine Stelle finden, statt in der Fürsorge zu 100% vom Staat leben zu müssen.

    • Rene Wetter sagt:

      @Meier: Wrum soll dann ein Arbeitgeber noch Leute zu einem existenzsichernden Lohn einstellen, wenn er sie ja vom Sttat subventioniert haben kann? Warum soll man via Subventionen Strukturen erhalten die dann einfach bei der nächsten Krise zusammenbrechen? Das Ü50 Problem wird so eh nicht gelöst. Auch seiner einen billigen Hilfsarbeiter nimmt er nicht einen 55 jährigen ausgesteuerten Ingenieur sondern einen 20 jährigen Ungelernten. Letzterer ist flinker, ev. auch gesünder und er ist dem Chef keine Konkurrenz, der will doch niemand der besser qualifiziert ist

  • Gerber sagt:

    Es ist immer das selbe Lied: Die den Arbeitgebern nahestenden sogenannten Volksvertreter versuchen, mit dem Argument „Arbeitsplätze“ den Teufel an die Wand zu malen.
    Dass dies nur ein sinnvoller Beginn ist, die Ungleichheit in der Gesellschaft endlich auszugleichen, wird dabei sträflich verkannt!

    • Sacha Meier sagt:

      Herr Gerber, die von Ihnen zitierte «Ungleichheit der Gesellschaft» wurde von uns, dem Volch, gewollt. Schliesslich waren wir es, welche dem Wohlstand für alle aus der verflossenen sozialen Marktwirtschaft überdrüssig geworden waren und mit den WTO-Beschlüssen 1995 de facto wieder ein Dreiklassen-Feudalsystem eingeführt haben. So haben wir heute das einfache Volk, die Vasallen, welche den Status des alten Mittelstandes eingenommen haben. Und dann noch den System-Geldadel, der via seinen Lobbyisten unsere gewählten Politiker steuert. Da wird für die nächsten Jahrhunderte wohl so bleiben.

  • hanna sagt:

    Frau Fischer-Rosinger: Es doch nicht sein, dass jemand von seinem Lohne für 100% Arbeit nicht leben kann und die oberen unverschämt abzocken. Diese Initiative ist eine Antwort auf die unverhohlene Gier in den Teppichetagen, wo man sich – ob gerechtfertigt oder nicht – Boni zuschanzt, obwohl das Geschäftsergebnis diese nicht unbedingt zuliesse. Ein existenzsichernder Lohn ist, wenn jemand von seinem Verdienst problemlos seine laufenden Kosten begleichen, genügend Nahrungsmittel beschaffen und für Unvorhergesehenes etwas zurücklegen kann. Das widerum sichert den sozialen frieden im Land.

  • Osci Schreiber sagt:

    Bekämpfung der Armut ist nur ein Nebeneffekt der Initiatve. In erster Linie geht es um soziale Gerectigkeit.

  • Marcel Senn sagt:

    Die Tiefstlöhne sollen also via Sozialtransfers vom Steuerzahler subventioniert werden und gleichzeitig sägt die SVP an allen Sozialleistungen und möchte viele am liebsten abschaffen!
    In der CH haben wir ja Probezeiten von 3 Monaten — da kann ein Arbeitgeber ja schauen, ob der ungelernte oder Angelernte die erwünschte Leistung bringt — und wenn er sie bringt, dann ist sie auch 4000.– wert, ansonsten kann er ihn ja wieder entlassen!
    Wer ein Business aufbaut mit Löhnen zu 500 bis 3000 Franken – der soll doch in Polen, Rumänien oder Asien produzieren!
    .

    • Ronnie König sagt:

      Nein, das ist in der Schweiz leider Realität, auch dass Schwarzarbeit existiert, die fürstlich bezahlt wird. Was man in einem Leben nicht alles feststellen kann, es ist schlicht unglaublich!!! Und es werden Aufträge nach Polen vergeben, aber hier erledigt, nur nirgends dann wirklich Abgaben entrichtet. Alles abgesegnet in Bern wie mir scheint, sonst müssten doch andere Zustände herrschen.

    • Margot sagt:

      Das kann ich so unterschreiben! Und statt billige EU Bürger, vor allem aus den Südländern und Grenzgänger in die Schweiz zu holen, wären auch die Inländer wieder konkurrenzfähig.

  • nick white sagt:

    ich habe selber vor 20 Jahren 3 Job’s gleichzeitig gehabt und dies nicht nur für kurze zeit, habe meine Schule bzw. Weiterbildungen alle selber finanziert und konnte mich innert 10 Jahren in die heutige Positionen bringen. Ich finde es schlimm welcher Neid Heute herrscht, ich kenne viele wie auch in unseren Firma die punkt 17 Uhr Feierabend machen und wenn eine Weiterbildung angeboten wird, sofort das weite gesucht wird, man arbeitet ja schon so viel, was soll das. Aber mehr Geld wollen das geht. Es sollte immer ein nehmen UND geben sein, von beiden Seiten.

  • Stefan W. sagt:

    Was die jungen, gut ausgebildeten Neoliberalen so oft ausblenden, weil sie eben nur selten in Kontakt mit Menschen aus dem Tieflohnbereich kommen: Ein Staat kann im Gegensatz zu einem Unternehmen die weniger effizienten Leut nicht einfach feuern. Er muss auch für sie ein Auskommen und ein sinnvolles, befriedigendes Leben ermöglichen. Und ja, es gibt nun einmal Menschen, die nicht so intelligent und nicht so tüchtig sind, wie Frau Fischer-Rosinger. Es gibt Menschen, die eine höhere Ausbildung einfach beim besten Willen nicht schaffen. Auch die gehören aber zum Staat!

    • Liliane sagt:

      Endlich sagt das mal jemand! Es sind nun mal nicht alle so super leistungsfähig ohne das sie etwa faul wären. Muss man diese Leute mit einem Hundeleben abstrafen nur weil sie von vornherein nicht so gute Karten hatten?

    • Hugo Knüsel sagt:

      @Stefan W. Aber der gleiche Staat und sein ach so sozialen Parteien will uns einreden, der weitere ungebremste Zustrom von noch mehr Unqualifizierten sei eine tolle Sache und sei gut für alle. Zuerst die Tür zum EU Arbeitsmarkt weit aufmachen und sich dann wundern, dass die Firmen die billigsten einstellen ist schon arg naiv. Soweit ich mich erinnern kann war gerade auch die SP dafür, eine klassisch neoliberale Partei, nicht wahr?

  • Thomas Berger sagt:

    Selten so einen Quark gelesen. Wenn diese Tiefstlöhne angehoben werden, was glauben Sie wohl, was dann passiert? Dieser Mehrverdienst wird praktisch vollständig in den Konsum fliessen (im Gegensatz zu Löhnen von Bestverdienern!!). Und genau das begünstigt die Wirtschaftslage.

  • Ruedi sagt:

    Die einfachen Fragen an die Gegner von Mindestlohn4000 Monat oder 22Std. ist:

    Warum schadet so ein berechtigter Mindestlohn der Wirtschaft?

    Warum schaden die nach oben offenen Löhne der Wirtschaft nicht?

    Das Geld wird ja sowieso ausgegeben – nur eben ungerecht nach oben verteilt – und nach unten zuwenig!

    Das Märchen mit der Ausbildung ist nur die Lüge der Besserausgebildeten und Profiteure von unterbezahlten – um ihre ungerechtfertigt viel zu hohen Löhne – zu rechtfertigen

    Denn in der Wirtschaft wird mehr Personal mit weniger hohem Ausbildungsgrad benötigt und beschäftigt

    Personal-Dienstleister und Temporärbüros sind die Sklavenhändler des modernen Industrie-Zeitalters – verkaufen Arbeitskraft mit hohen Gewinnen – und geringem Aufwand – sonst nichts

    Die Sklavenhändler machen Gewinne auf Kosten der ALV u. Sozialämter (Beitragszahler/Allgemeinheit) – Die Putzffrau kriegt 16 u. das Sklavenbüro verlangt 35-50 vom Arbeitgeber.

    Also ist die Wirtschaft nicht zu arm um 4000/22 zu zahlen – wie uns das einige Märchenerzähler (Profiteure) weismachen wollen

    Diese Arbeit sollte der Staat das RAV machen – hier wäre eine Zentrale Erfassung der offenen Stellen und Stellensuchenden mit gleichzeitiger fairer Vermittlung am Effektivsten – als Ministerium für Arbeit im Sinne der Arbeiter und der Wirtschaft.

    Einfach mal die Richtung wechseln und umverteilen von oben nach unten – statt umgekehrt wie es jetzt ist!

    Konsumieren kann nur wer fair entlöhnt wird und ausreichend Geld hat, das stärkt die Wirtschaft. Die Arbeiter geben das Geld wieder aus – die Profiteure horten es wie Dagobert Duck im Tresor – sie entziehen so das Geld aus der Wirtschaft.

    • Hugo Knüsel sagt:

      @Ruedi: Wenn Sie die Wahl haben für 4000.- zwischen einem ohne Ausbildung und einem mit Ausbildung, dann nehmen Sie den ohne?

      • Ruedi sagt:

        @Hugo Knüsel, Ja vielleicht!

        Ich würde den besseren und zuverlässigeren nehmen. Wenn jemand genug Berufspraxis hat, kann er durchaus besser arbeiten wie einer mit Berufsbildung. Bei mir ist die Arbeitsleistung Lohn-Entscheidend und nicht die Ausbildung – gibt auch viele Berufsumsteiger – ein gelernter sollte aber mehr wie 4000/22 Mindestlohn verdienen

        Als Kleinunternehmer habe ich ab Mitte der 80er Jahre bereits die höheren Löhne bezahlt wie der jetzt von der Initiative geforderte Mindestlohn im Jahre 2014 – das geht schon lange wenn man will

        Ein Unternehmer der keine Existenzsichernden Löhne bezahlen kann – hat keine Existenzberechtigung

        Ich bin der Meinung dass eine 100%-Anstellung unbedingt Existenzsichernd sein muss

        Es kann nicht sein das sich Unternehmer vom Sozialstaat, Beitragszahler ALV/SA Arbeitskräfte subventionieren lassen

        Rechnen sie mal aus wie weit sie mit 4000/22 im Monat kommen bei den heutigen CH-Lebenskosten. Wenn sie mal zum Zahnarzt müssen eine Krone oder Brücke brauchen sind sie mit dem Lohn schon ein Sozialfall

        Die Festsetzung von ML 4000/22 sollte der steigenden Teuerung angepasst werden

        Was immer vergessen wird bei der Verallgemeinerung von Mindestlöhnen ist die Branche. Ein Körperlich schwer arbeitender Bau/Arbeiter hat Spesen. Braucht viel mehr Geld für Essen, Trinken (Auswärtsverpflegung). Teure Sicherheits-Schuhe, viel verschleiß von Arbeitskleider Wetterschutz, Anfahrtsspesen – und ist meist vor Rentenalter Körperlich angeschlagen.

        Absolut nicht vergleichbar wie bspw. Eine leichte Büroarbeit. Man muss nicht die Bildung bezahlen – die Leistung und Produktivität ist Gewinnbringend nicht die Ein/Bildung!

        Da sollte ein fairer Lohn bei 100%-Job in allen Branchen der angemessen Entschädigt und mehr wie Existenzsichernd ist – doch Selbstverständlich sein.

        Man möchte ja nicht nur um zu überleben am Rande des Existenzminimums im Hamsterrad rennen, etwas Sparen und sich mal etwas extra gönnen – sollte doch auch noch drin liegen.

  • Josef Rutz sagt:

    Vergesst diese Schnapsidee Mindestlohn, sie ist nicht umsetzbar, sie schadet der Wirtschaft und speziell den KMU’s, weil das niemand bezahlen kann. Damit würde lediglich mehr Armut und tausende Arbeitslose produziert, deshalb ist jetzt die Zeit gekommen seriös über DAS BEDINGUNGSLOSE GRUNDEINKOMMEN nachzudenken und zu diskutieren! Dieses ist nämlich tatsächlich umsetzbar, dazu sind aber fundamentale Reformen im Banking- und Steuersystem eine absolute Notwendigkeit. Kluge Köpfe braucht das Land!

    • Janine Meier sagt:

      Wenn das niemand bezahlen kann, weshalb verdienen 91% der Arbeitnehmenden denn heute bereits mehr als 4000?

    • Markus Schneider sagt:

      Das bedingungslose Grundeinkommen würde die KMU erst recht belasten, weil dann vermehrt im Ausland gekauft würde. Ferner würden viele Leute in unser Land einwandern um von diesem Profitieren zu können.
      @ Frau Meier
      Ziehen Sie mal die rote Brille ab.
      Solange jeder nur auf seinen Geldbeutel achtet und sich manche auch als Freizeit Selbständiger auftreten, werden in gewissen Branchen keine anständige Löhne zu erwarten sein.
      Oder wären Sie bereit für eine Stunde Coiffeur 150.- hinzublättern.
      Dies ist nämlich aus meiner Milchbüechlikalkulation etwa der Preis für ein anständiges Gehalts.

  • Alex Wetter sagt:

    jeder Mensch sollte von seiner Arbeit dezent leben können inkl Wohnen, Essen, Kleidung, Bildung, Gesundheit – wenn der Lohn zu tief ist, muss man eben die Kosgten (Wohnen Gesundheit zB) senken

  • Sophokles Merton sagt:

    Der beste Beitrag den ich zu diesem Thema gelesen habe. Gratuliere Frau Fischer-Rosinger!
    Es ist in der Tat ein Problem, wenn Mitmenschen mit Ihrem Lohn nicht genug verdienen um über die Runden zu kommen. Aber das ist eben nicht nur durch die Einnahmen sondern auch die Ausgabenseite definiert, wie die Working Poor Statistik, welche Fischer-Rosinger zitiert klar zeigt. Wenn der Mindestlohn (vor allem in so undifferenzierter Weise) eingeführt wird, dann wird ein mindestens ein gewisser Teil der Mitarbeiter zu teuer und daher nicht mehr angestellt. Dies ist nur dann nicht der Fall, wenn die

  • Sophokles Merton sagt:

    Nachfrage nach Arbeitskräften unelastisch ist (was aber bei tiefen Löhnen sehr selten ist.). Andernfalls besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter entlassen werden Die Auswirkungen sind aber vor allem für potentielle Mitarbeiter nachteilig. Wenn bei angestellten Mitarbeitern die Lohnerhöhung wohl noch geschluckt wird, werden keine neue Mitarbeiter eingestellt. Die Initiative schadet also v.a. Menschen ohne Arbeit (also den Schwächsten der Gesellschaft) und helfen wenn überhaupt nur einem ganz geringen Teil der Working Poor, die es benötigen. Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint

  • Carlo1971 sagt:

    Es ist schon spannend. Kaum zeichnet sich eine Mehrheit für die Mindestlohninitiative an, wird schon in den schwärzesten Farben gemalt. Persönlich bin ich für die Initiative. Den so lohnt es sich für die Unternehmen nicht mehr billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen. Speziell das Tessin wird sicher davon profitieren. Somit würde sich dann hätte sich auch die Einwanderungsinitiative erledigt. Spezialisten wird es eh nicht betreffen. Die bekommen schon ein hohes Gehalt.

  • W. Zimmermann sagt:

    Die Kommentare zeigen zwei unversöhnliche Lager auf – wer hat nun recht? Ich würde den „kleinen liberalen Sündenfall“ wagen, weil auch die liberale Seite nicht frei von „Sündenfällen“ und „Inkonsequenzen“ ist. Die Zukunft würde dann zeigen, ob „schwarz“ oder „weiss“ recht gehabt hat oder ob die Auswirkungen in den „Grautönen“ dazwischen liegen werden. Einen Versuch ist es allemal wert, wenn damit der soziale Friede gestärkt wird. Allerdings wäre es hilfreich gewesen, den Mindestlohn in einem vergleichbaren Gegenvorschlag auf Gesetzesstufe festzulegen. Was wäre, wenn es aus dem Ruder läuft?

  • W. Zimmermann sagt:

    Werte Frau Fischer-Rosinger, welche Schritte meinen Sie mit „Schritt für Schritt demontieren“? Der Souverän hat sich bisher in der Regel standortfreundlich verhalten und die Sozialpartnerschaften funktionieren gut. Als liberal denkender Bürger könnte ich ebenso gut die „liberalen Sünden und Inkonsequenzen“ der liberalen Seite beklagen, aber ich tue es nicht. Initiativen sind immer ein „Überdruckventil“ und könnten vermieden werden, wenn sich das Parlament auf seine Konsensfähigkeit zurückbesinnen und selektive Korrekturen von sich aus vornehmen würde (Konkordanzdemokratie). Liebe Grüsse.

  • Elsbeth Vocat sagt:

    „Wenn ein AG den Mindestlohn nicht bezahlen kann, so soll er halt den Betrieb schliessen“. Ja eben. In Riehen gab es vor einigen Jahren 7 Kioske der Kiosk AG, heute sind es gerade noch 2. Schlicht und einfach weil das Kiosk-Geschäft nicht mehr rentiert. Mit Mindestlohn müssten auch die privaten Verkausstellen geschlossen werden. Gerade iin diesem Bereich kann man solche Mehrausgaben nicht an die Kunden überwälzen, die Preise für Zeitschriftn, Zigaretten etc. sind ja fix, die Margen sehr klein. Und wer garantiert dem Selbständigen ( zB Taxifahrer, Coiffeur, Handwerker etc.) einen Mindestlohn?

  • R. Leber sagt:

    Ich stehe dem Mindestlohn äusserst ambivalent gegenüber: Einerseits sehe ich die grossen Vorteile, welche der de facto Mindestlohn der Gegenwart als Umlage von progressiven Steuern (Sozialleistungen) mit sich bringt – nämlich den Erhalt von Arbeitsplätzen und der damit verbundenen Wertschöpfung. Andererseits halte ich die Daseinsberechtigung eines Arbeitsplatzes, welcher nicht genug Gewinn generiert, um davon leben zu können, für fraglich. Der Meinungsbildungsprozess hat begonnen 🙂

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