Nach reiflicher Überlegung – Ja zu einem zweiten Tunnel
Ich bin nicht der letzte Postillion vom Gotthard, sondern nur einer, der in dieser Session nach langen Vorarbeiten im Ständerat entscheiden wird, wie wir den bald vierzigjährigen, mit 17 Kilometern längsten Alpenstrassentunnel sanieren wollen. Es war im Jahre 2009, als ich als Präsident der ständerätlichen Verkehrskommission beauftragt wurde, dem Bundesrat in einem Postulat Fragen zur Zukunft des Verkehrs am Gotthard zu stellen. Ein erster Themenkreis umfasste den Bereich der Sanierung des bestehenden Tunnels in technischer und organisatorischer Hinsicht. Ein zweiter Teil widmete sich den politisch-institutionellen Voraussetzungen des Baus einer zweiten Gotthardröhre. Dabei wurde auch die Frage nach der Vereinbarkeit mit dem Alpenschutzartikel unserer Bundesverfassung gestellt. Weitere Aspekte beinhalteten die Kosten der verschiedenen Varianten sowie die Wirkung auf die gewünschte Schwerverkehrsverlagerung. Die Kommission war sich bewusst, dass der Gotthardstrassentunnel mit einer oder zwei Röhren im Spannungsfeld von Kapazität, Verfügbarkeit, Sicherheit, Zustand der Anlage und Vollzug des Volkswillens stehen würde. Die von uns angestrebte Lösung musste diesen Forderungen Rechnung tragen können.
Unterdessen sind fünf Jahre ins Land gegangen. Bundesrat, Verwaltung und Spezialisten haben die notwendigen Abklärungen getroffen und schlagen dem Parlament vor, einen zweiten Tunnel zu bauen, anschliessend den bisherigen zu sanieren und in der Folge – das wird nach 2030 der Fall sein – die beiden Röhren je einspurig zu betreiben.
Aus staatspolitischer und volkswirtschaftlicher Sicht gilt es, die Situation für die beiden hauptbetroffenen Kantone Uri und Tessin zu beachten.

Die Kapazität soll nicht erhöht werden: Stau auf der Gotthard-Autobahn bei Wasen UR. Foto: Urs Flüeler (Keystone)
Verschiedene, wenn auch nicht alle Rechtsgutachten kommen zum Schluss, dass die vom Bundesrat vorgeschlagene Variante den Alpenschutzartikel nicht verletzt, da die Kapazitäten – definiert als verfügbare Spuren – nicht erweitert werden. Wenn der Verkehr im Urnerland und in der Leventina flüssiger läuft, nicht auf die Kantonsstrassen und die Umgehungsrouten in den Kantonen Wallis und Graubünden ausweicht und vor allem auch sicherer wird, so ist dies durchaus im Sinne eines richtig verstandenen Umwelt- und Alpenschutzes. Mit der gesetzlichen Verankerung des einspurigen Betriebs kann niemand – auch nicht die EU –, sondern nur der Souverän über eine Verfassungsänderung eine Kapazitätserweiterung erwirken.
Aus staatspolitischer und volkswirtschaftlicher Sicht gilt es, die Situation für die beiden hauptbetroffenen Kantone Uri und Tessin zu beachten. Zurecht wehrt sich die Urner Bevölkerung dagegen, dass bei einer mehrjährigen Schliessung der bestehenden Röhre der Bahnverlad des Schwerverkehrs im Talboden und des Personenverkehrs in Göschenen die Dörfer im Strassenverkehr ersticken liesse. Auch ist es unseren Tessinern Mitbürgern schwer zuzumuten, dass die wichtigste Strassenverbindung in die übrige Schweiz während drei bis vier Jahren geschlossen bleibt. Für die ohnehin schon strukturschwache Leventina wäre diese Situation ohne substanzielle staatliche Stützung ein wirtschaftliches Fiasko.
Den Baukosten des neuen Tunnels von rund zwei Milliarden Franken stehen bei einer reinen Sanierungsvariante 800 Millionen Franken Kosten für den temporären LKW- und den PW-Verlad auf die Schiene gegenüber. Diese Investitionen sind einmalig und nicht nachhaltig. Und in etwa dreissig Jahren würde eine nächste Sanierung eine Wiederholung nötig machen.
Das wohl am meisten einleuchtende Argument ist die Sicherheit. Es ist eine traurige Realität, dass schon viele Menschen in diesem Tunnel beim Zusammenprallen von Fahrzeugen ihr Leben verloren haben. Wenn der gleich lange Ceneri-Eisenbahntunnel aus Sicherheitsgründen richtungsgetrennt mit zwei Röhren gebaut wird, kann wohl niemand behaupten, dass diese Notwendigkeit bei einem Strassentunnel nicht gegeben sei.
Nach einer vertieften Analyse, bei der ich Vor- und Nachteile sorgfältig und ohne vorgefasste Meinung abgewogen habe, bin ich zur Überzeugung gelangt, dass der bundesrätliche Vorschlag der richtige ist.
91 Kommentare zu «Nach reiflicher Überlegung – Ja zu einem zweiten Tunnel»
und ausserdem wird die Lüftung etwa zwanzig mal weniger kosten, siehe Seelisbergtunnel …..
Das wäre mE auch die vernünftigste Lösung. Sie hätte auch den Vorteil, dass bei einem grösseren Unfall, der andere Tunnel zur Rettung benutzt werden könnte oder bei einem Defekt, Problem in der einen Röhre die Andere temporär wieder im Gegenverkehr betrieben werden könnte.
ABER: selbst wenn uns der BR heute versichern sollte, dass nur diese ‚einspurige‘ Nutzung der Tunnelröhren vorgesehen sei, werden ihm die Wenigsten dies wirklich glauben und (wie ich) vermuten, dass unsere Regierung (einmal mehr) auf Druck von aussen (EU, Autolobby) kippen wird und ihr ‚Versprechen‘ brechen dürfte.
Wie er oben erwähnt, kann nur der Souverän die Verfassung ändern. Das heisst, mehr Spuren nur wenn das Volk dazu ja sagt. Das kann nicht umgangen werden.
Das kann nicht umgangen werden? Kennen Sie die Alpeninitiative, die die Anzahl Lastwagendurchfahrten per Verfassung auf 650’000 pro Jahr beschränkt?
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Die zweite Gotthardröhre würde sowieso die Kapazität erhöhen, selbst wenn sie nur einspurig befahren würde. Nachdem die Schweiz der EU schon 24 Milliarden geschenkt hat (effektive Kosten AlpTransit; versprochen wurden vom Bundesrat 7.6 Milliarden), bin ich nicht sicher, ob wir der EU nochmals 2 Milliarden (effektiv dann wohl auch eher 6.3 Milliarden) schenken sollten…
Wir haben eine Verfassung, die maximal 650’000 Transitfahrten durch den Gotthard pro Jahr erlaubt. Im Gesetz wurde daraus (ohne Vorlksabstimmung!) 1’200’000 gemacht und noch im Jahr der Inkraftsetzung (2011) massiv überschritten ohne, dass dies irgendwen gestört hat oder eine Abstimmung darüber durchgeführt wurden.
Und da sollen wir glauben, dass ein Ausbau der Spuren nicht ohne Volksabstimmung möglich ist? Natürlich ist es das: sobald der Tunnel gebaut ist wird er 2 Spurig befrahren werden und dies wird als vollendete Tatsache präsentiert werden. Wer kann das verhindern?
Hasler: Da Parlament und BR sich in den letzten Jahren über manche Abstimmung mittels selbst gezimmerter Artikel hinweggesetzt haben,werden Sie leider Recht haben.Es ist ein Jammer, dass sich in Bern jede/r über alles vom Volk Beschlossene hinwegsetzen kann.Das Wort Demokratie zählt für diese Leute gar nicht mehr.Hauptsache, sie können mit mafiosen Machenschaften ihren Kopf durchsetzen!Erbärmliche Charaktere!Dass nur eine Spur geöffnet wird, glaubt nicht mal der hinterletzte Schweizer!Nur: Geld wird es zum neuen Tunnel nicht mehr von uns geben. Sollen sie mal die hohle Hand bei der EU machen!
Oh je, das sind wieder mal sehr negative Betrachtungen. Vergessen Sie bitte nicht, dass die Regierung vom Volk gewählt ist und wir vermutlich das demokratischste Land der Welt sind. Was in der Politik abläuft ist doch vor allem ein unablässiges Lobying durch Gewerbler und Finanzwirtschaft. Trotzdem hätte ich mehr Angst, wenn die polternden Stammtischler noch mehr Macht bekämen..
Die Einhaltung der Bundesverfassung kann nicht eingeklagt werden. Dort liegt das Problem unseres Systems. D.h. auch, dass Bundesgesetze zu 100 % der Bundeverfassung widersprechen können.
Zweite Gotthard-Röhre? Nie! Warum dem Massenverkehr Tür und Tor öffnen, nachdem wir gerade erst das Bevölkerungswachstum eingeschränkt haben?
Wir haben das Bevölkerungswachstum eingeschränkt ??? Meinen sie etwa die #MEI, welche sowieso nicht umgesetzt wird, wie es sich die Befürworter wünschen ? Oder dürfen wir jetzt keine Kinder mehr bekommen ?
Sie dürfen soviele Kinder bekommen, wie sie wollen. Aber offenbar war es der Wunsch des Schweizer Volkes, das Wachstum einzuschränken, die Befürworten werden ja nicht müde, darauf hinzuweisen dass ihr Votum nicht fremdenfeindlich motiviert war.
Wenn man also das Wachstum eindämmen will, sollte man da konsequenterweise auch beim Verkehr (dem Strassen- …) tun. Eine zweite Gotthardröhre wäre aber so ziemlich das Gegenteil, es würde den Mehrverkehr auf der ganzen Nord/Süd-Achse massive pushen …
Wann kommt dann der 3.Tunnel? Überall extremes Wachstum Einwanderung 80000Personen jedes Jahr dann jeder m2 Meter verbaut.Das Problem ist die Leute können nicht mehr zurück Buchstabieren .Viele Leute wollen diesen Tunnel nicht, wer es unbedingt will das ist die Lastwagen Lobby.Fahre selber Auto aber das mit Vernunft .Nehmen sie mal gewissen Leuten das Auto eine Woche weg dann müssen sie sehen wie sie zwängelen wie kleine Kinder.
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen mit ihrem Text. Unbegrenztes Wachstum auf allen Ebenen. Die Autolobby ist eine realitätsfremde Gesellschaft, die nicht einsehen will, dass die Autos die grössten Umweltverschmutzer sind.
Beschränkung auf allen Ebenen wäre sehr vonnöten!!.
Nach kurzer Überlegung – Nein zu einem zweiten Tunnel.
Denn der Bundesrat wird wieder einmal nicht machen, was er gesagt hat. Also werden dann doch alle 4 Spuren befahren werden.
Für wie blauäugig hält uns Herr Bieri? Trau keinem Politiker über 30 Einspurig wird nach dem Bau gar nichts befahren. Giezendanner, Wobmann, Amstutz und Co. werden sehr schnell dafür sorgen, dass unser schönes Land mit einer Blechlawine überrolt wird.
Wie recht Sie haben, Volant. Aber es kommt noch schlimmer. Die von Ihnen Aufgezählten wie auch Doris Leuthard werden dann alle nicht mehr in der Politik mittun. Und die neue Generation fühlt sich nicht verpflichtet, Versprechen von anderen einzuhalten.
Mit gutem Willen kann für die Bauzeit die weiter ausgebaute Passstrasse offengehalten werden. Lastwagen gehören sowieso auf die Schiene (Huckepack).
Ein Geschenk an den Transitverkehr der EU in Form eines zweiten Tunnels? NEIN DANKE!
Zweit Tunnel bauen um sie dann nur je mit halber Kapazität zu betreiben… Als nächstes baut man sich dann noch 2 Häuser um beide halb zu bewohnen… echt bireweich…
Danke Realist! Dachte schon ich sei der Einzige, der so denkt! Wenn eine zweite Röhre und zweispurig, dann sollen auch beide befahren werden können. Ich werde nie einer zweiten und zweispurigen Röhre zustimmen, die nur einspurig befahren werden darf! Solch idiotisches kann echt nur unsere Regierung vorschlagen!
Aber, aber, realist, das zweite Haus wird ja nur gebraucht, weil das erste saniert werden muss und man eine Zwischenlösung im Hotel ablehnt oder ein bisschen Staub während dem Umbau nicht verträgt. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und in 30 Jahren müssen die Häuser wieder saniert werden, wahrscheinlich gleichzeitig, dann baut man dann als Übergangslösung wohl wieder zwei neue. Die dürfen dann aber nur zu einem Viertel bewohnt werden. „Dazu gebe ich ihnen mein Ehrenwort – ich wiederhole, mein Ehrenwort….“
Meine Sorge ist, dass der NEAT (für über 20Mrd gebaut, über 50km lang) so nicht gebraucht wird. Allen Beteuerungen zum Trotz habe ich Mühe zu glauben, dass man sich beim Bau eines zweiten Tunnels danach auf die Benutzung von nur einer Spur beschränken wird… Damit sind die Verlagerungsziele bedroht. Und damit eine 20Mrd Investition….
Volle Zustimmung, Herr Bieri. Kapazitätsbeschränkung auf Kosten der Sicherheit im heutigen Gegenverkehrstunnel ist die schlechteste Variante. Da würde ich es vorziehen, wenn die A2 auf einem tunnelfreien Abschnitt nur zweispurig mit Gegenverkehr wäre, das wäre weit weniger gefährlich.
Eigenartig: Sonst spricht man in diesem Land nur vom Geld, und hier praktisch nicht. Wissen die Zürcher, Lausanner, Berner, dass das Geld für den Gotthard bei ihnen fehlt, wenn sie zusätzliche Autobahnspuren dort wollen, wo es wirklich Verkehr hat?
Versucht doch die Zwängerei. Nach der Volksabstimmung gibts dann wieder lange Gesichter, dass das dumme Volk der weisen Entscheidung ihrer Politiker nicht folgen wollte.
Oder akzeptiert den mehrfach ausgesprochenen Volkswillen gegen eine 2. Röhre und greift zu anderen Lösungen für die Sanierung! (sage ich als Anwohner der A13, die während der Sanierung massiv mehr benutzt werden wird. Ich bin aber bereit für die absehbare Zeit einen Teil der Last zu tragen!).
Einen teuren Tunnel bauen, und dann doch nicht wirklich brauchen. Das halte ich für völlig falsch. Wenn schon müsste die damit mögliche Kapazitätssteigerung auch genutzt werden (und ich bin sicher, das würde es auch bald). Besser ist es aber, das Geld da einzusetzen, wo es mehr Nutzen erzielt. Also keine zweite Röhre. Und dafür überlegen, ob der provisorische Bahnverlad nicht doch dauerhafter aufgebaut werden könnte.
Das sind alles sehr vernünftige Überlegungen. – Leider wird es in der Realität nicht bei zwei einzelnen Fahrspuren bleiben: Wer wird dennn dagegen sein die zweite Fahrspur wenigstens an Ostern, Pfingsten dann auch im Sommer oder generell bei Bedarf zu öffnen?
Nachdem die CH 20 Jahre lang gegenüber der EU für eine Verlagerung auf die Schiene und gegen mehr Strassenkapazität eingetreten ist, schaffen wir jetzt auf einmal gegenteilige Fakten!
Für mich ein nicht nachvollziehbarer Kurswechsel und wenn die 2. Röhre mal da ist wird sie auch genutzt werden!
Selbst wenn die 2. Fahrspur befahren würde, verhindert dies staubedingte Abgase. Es gibt andere Möglichkeiten, die Anzahl Fahrten zu verringern; sei dies eine Transitbörse für LKW (und landquerenden Privatverkehr) oder einfach ein Strassenzollsystem, wie es in Frankreich und Italien schon gang und gäbe ist.
Es geht nicht an, den gesamten Verkehr für lokale Probleme verantwortlich zu machen. Kapazitäten müssen entweder geschaffen oder die Nachfrage begrenzt werden.
z.B. Notwendigkeit des Pendelns begrenzen; Attraktivität von Privatfahrten reduzieren, wo sie Kapazitätsgrenzen übersteigen, …
Herr Stocker, Kapazitätsgrenzen reduzieren die Attraktivität von Privatfahrten. Einfacher ginge es nicht. Es braucht für die Erfüllung Ihrer Forderung also keinen 2. Tunnel. Und auch sonst nirgends den Ausbau der Kapazitäten. Denn ein Ausbau führt _immer_ zu mehr Verkehr.
Ich bezweifle das bei einer 3 jährigen Totalsperrung des Gotthardstrassentunnels die Ersatzkapazität durch den Scheiteltunnel (Göschenen-Airolo) für PKW und Neat für LKW bereitgestellt werden kann.
Die Umleitung über die Gotthardpassstrasse im Sommer(ev. mehr) ist wahrlich eine schlechte Idee.
Die Schöllenenstrasse ist nicht geeignet für zusätzliche Reisecars da diese in den engen Kurven fast anhalten müssen bei Gegenverkehr. Ergibt wieder Stau.
Nur mit der 2. Röhre gibt es einigermassen eine vertretbare Lösung zur Sanierung des Tunnels.
Der Bau des Nationalstrassennetzes und der flächendeckenden Abwasserreinigung waren die bedeutendsten, mutigsten und weitsichtigsten Projekte im letzten Jahrhundert. Als pens. Bauingenieur wünsche ich mir, dass auch die jüngeren Generationen weitsichtig denken, planen und handeln. Keine Frage, die zweite Tunnelröhre gehört zu dieser Weitsicht – aus oben dargelegten Gründen. Die Strassentransitbäume werden so oder so nicht in den Himmel wachsen, dafür sorgen die begrenzte Leistungsfähigkeit der Zufahrtsstrecken und die Verkehrsverlagerung. Die Plafonierung ist bereits Tatsache.
Genau diese Weitsicht wünsche ich mir auch, Herr Zimmermann. Und genau deshalb gilt es, diesen absolut historischen Fehler nicht zu machen und die 2. Röhre nicht zu bauen.
Alt Bundesrat Hans Hürlimann sagte 1980, der Gotthardstrassentunnel sei kein Korridor für den Schwerverkehr. Eindrücklicher kann kaum gezeigt werden, wie rasch morgen schon vergessen ist, was heute versprochen wird. Gleichwohl wird heute versprochen, die neue Röhre bloss einspurig zu befahren. Unehrlicher geht es kaum! Und das von der Landesregierung. Eine grosse Enttäuschung. – 2. Röhre: NIEMALS.
Aber natürlich werden die beiden Röhren anschliessend nur einspurig befahren… Sind der Herr Bieri und seine Kollegen wirklich so naiv oder halten sie uns für blöd?
Eveline Widmer Schlumpf wird schon vor Abschluss der Sanierung einknicken und der EU zusichern, dass man selbstverständlich 4 Spuren öffnen wird. Dem Volk wird sie sagen, diese Entwicklung sei leider überhaupt nicht vorhersehbar gewesen und der Bundesrat habe seinen Spielraum maximal ausgenützt.
Ich staune immer wieder, wie fast alle Gegner die Frage ständig auf die Kapazität reduzieren. Die selben Leute verlangen in vielen anderen Bereichen die faktisch absolute Sicherheit. Sie sind dafür sogar bereit, überrissene, groteske Gesetze und Vorschriften in Kauf zu nehmen, welche die persönliche Freiheit einschränken. Geht es um die Gotthardröhre, spielt die Sicherheit plötzlich keine Rolle mehr, obwohl es heute unbestritten ist, dass Tunnel mit Gegenverkehr ein grosses Sicherheitsrisiko darstellen – und das bei einem der längsten Strassentunnels der Welt!
betrachten Sie doch bitte mal (auch Herr Bieri kann das gerne machen) eine Unfallkarte. Und dann investieren Sie die 2 Milliarden dort, wo es die Sicherheit effizient verbessert. Für dieses Geld kann man ein Velonetz aufbauen, welches wahrscheinlich 70% der Velounfälle verhindert. Oder die Fussgängerstreifen in der ganzen Schweiz so gestalten, dass wir die Sicherheit im Fussgängerbereich massiv erhöhen. Oder sämtliche noch vorhandenen Bahnübergänge kurzfristig sanieren. Jede dieser Massnahme würde bei geringeren Kosten 10-20 Mal mehr Sicherheit bringen.
Ich teile Ihre Meinung, dass man das Geld andernorts häufig besser einsetzen kann. In diesem Fall geht es eben nicht nur um einzelne Aspekte wie die Sicherheit, sondern um eine Gesamtbeurteilung der Situation. Wir reden hier von einer bedeutenden Verkehrsachse, die nicht nur international sondern in erster Linie auch national wichtig ist. Darum funktioniert der Vergleich mit einzelnen Bahnübergängen und Radwegen nicht. Von der Finanzierung solcher Projekte ganz zu schweigen…
„Das ist eine sinnvolle Lösung“. Wie ist diese Feststellung gemeint? Volkswirtschaftlich sinnvoll? Wohl kaum. Die Kosten für eine einspurig befahrbare Röhre sind praktisch gleich hoch wie für eine zweispurig befahrbare Röhre. Wie kann man im Ernst für so eine riesige Geldverschwendung eintreten?
Ich bin Ingenieur. Ich plane jede wirklich wichtige Sache zweimal (Fluchtwege, Lüftungen, Schutzinstallationen), so dass im Ernstfall mindestens eine ausfallen kann und es immer noch geht. Das ist Standard… Man nennt das Redundanz, 2×100% oder 3×50% oder was auch immer. Klar ist Redundanz für einen Phil Einer etwas schlechtes, aber in der Technik ist es manchmal wichtig und nützlich. Kosten für zusätzliche Verfügbarkeit, Sicherheit etc… Weniger Tote, auf gut deutsch.
Sorry wenn ich als Ingenieur wiederspreche: Der Gotthardstrassentunnel hat einen unabhängigen Fluchtstollen seit dem Bau des Tunnels.. Damit ist die Redundanz in dieser Beziehung schon gegeben.
Die Sicherheit bei einer zweiten Röhre steigt trotzdem etwas an, es gibt dann wahrscheinlich weniger schwere Unfälle!
Der zweite Tunnel muss gebaut werden, weil die bisherige Tunnelröhre saniert wird. Um ein totales Chaos am Gotthard zu vermeiden, braucht es eben die zweite Röhre. Das ist auch wichtig für den Kanton Tessin – das sollten wir nicht vergessen.
Haben Sie vergessen, Herr Bieri, dass Uri immer Nein gesagt hat zu einer zweiten Röhre am Gotthard, letztmals 2011? Und haben Sie vergessen, dass Sie damals persönlich am Parteitag der CVP Uri gegen eine zweite Röhre eingesetzt haben? Die Fakten haben sich seither nicht geändert.
Wenn die Urner wirklich keine zweite Röhre am Gotthard wollen, dann sollte man konsequenterweise auch die zweite Röhre des Seelisbergtunnels wieder zumauern. Da gäbe es in Uri ein Riesengeschrei, denn diesen Komfort will man eben doch. Nur die Tessiner dürfen sich offenbar denselben Komfort nicht wünschen.
Die Zwei-Röhren-Süchtigen wittern bei jeder Gelegenheit Tunnelluft. Volksabstimmungen, Umwelt, Alpenschutz interessieren sie nicht, der Tunnelblick lässt sie nur möglichst viele Fahrbahnen für Motorfahrzeuge sehen. Die zweite Röhre ist reine Zwängerei, geboren in Köpfen die mental nicht über die Stossstange hinaussehen und sie ist ein unerschöpflicher Goldesel für die Bauwirtschaft.
Lieber Lucien, Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben, nie in einen Unfall im Tunnel zu geraten. Da würden sie erleben, warum richtungsgetrennte Röhren ein sicherheitstechnisches Muss sind. Der Gotthard wurde lange vor dieser Erkenntnis (aus Monblanc und Gotthardunfällen) erbaut.
Sorry der Gotthardstrassentunnel hat einen unabhängigen Fluchtstollen. Er ist damit in Bezug auf Flucht bei Brand den richtungsgetrennten Tunnels heute schon ebenbürtig.
@Bruderer: weshalb sind denn alle übrigen Autobahntunnel in der Schweiz richtungsgetrennt und zweispurig befahrbar? Hat man die aus lauter Dummheit so gebaut?
@Mueller Von den 10 längsten Strassentunnel der Schweiz sind 5 einröhrig,(Gotthard, San Bernadino, St. Benard, Mappo Morentina, Sachseln), 4 sind zweiröhrig, einer führt nur in eine Richtung. Dann, einer der meistbefahrenen Tunnel der Schweiz, der Milchbuck Tunnel ist einröhrig. see http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Schweizer_Tunnel.
Ein zweiröhriger Tunnel gilt als sicherer da es weniger schwere Unfälle gibt, Im Brandfall, den ich angesprochen habe, ist eine Fluchtröhre, wie beim Gotthard schon gebaut, ebenbürtig
@Mueller: Neben dem Gotthard Tunnel sind auch der San Bernardino, der Sachseln, der Mappo Morentino und der Milchbucktunnel einröhrig. Ob die aus Dummheit so gebaut wurden, oder aus Sparsamkeit, kann man diskutieren. Aber Sicherheit im Brandfall kann auch mit einem Fluchtstollen erreicht warden, Der Gotthard hat so einen Stollen, ich selber finde die Flucht in einen Stollen, ohne Verkehr besser als ein Flucht in einen Autobahntunnel wo der Verkehr allenfalls mit 100 km/h weiterfährt. Eine zweite Röhre bringt aber eine Verbesserung bei der Unfallschwere.
Den Baukosten des neuen Tunnels von rund zwei Milliarden Franken. Bis jetzt hat jedes Projekt des Bundes ein zigfaches mehr gekostet. Besser es rechnet dies noch mal jemand durch der das auch kann.
Wenn man noch heute mit den Bauarbeiten für die zweite Röhre beginnen würde dauert die Bauzeit 10 Jahre. Wie dann die Autowelt aussieht weiss ich selbst nicht.
Peter Bieri hatte damals wohl auch nach „reiflicher“ Überlegung die Pro Helvetia abgestraft (1 Mio weniger), weil sie Thomas Hirschhorn unterstützt hatte. – Und dieser Peter Bieri kommt in seinen „reiflichen“ Überlegungen zu keinen neuen Lösungsansätzen, die nicht alle schon längstens bekannt sind. Wenn er sich wenigstens die Mühe genommen hätte, neue Argumente zu liefern. Stattdessen gefällt er sich als Spindoctor und pickt sich selektiv einzelne Argumente heraus, um den Bau einer 2. Röhre zu rechtfertigen. Wer glaubt, dass dann nur eine Fahrbahn offen ist, glaubt auch an den Osterhasen.
Ok. und das gegen den Wille des Volkes. Unsere Abstimmungsresultate werden ja eh in letzter Zeit nicht mehr mit dem nötigen Ernst behandelt.
Weiter so, der Bürger denkt!
kein Wunder gehts mit der Schweiz bergab wenn „nach reiflicher Überlegung“ ein zweiter Gotthardtunnel resultieren soll. Da will uns einmal mehr jemand für dumm verkaufen. Nein danke!
Auch ich favorisiere die 2-Tunnel-Lösung und bin trotzdem klarer Verfechter der Alpeninitiative. Den Kritikern könnte jedoch mit der lange überfälligen Schaffung einer Transitbörse (und der damit zusammenhängenden Limitierung der Transitfahrten) entgegengekommen werden. Sie würde gewährleisten, dass nicht einfach die 2. Spur zum Kapazitätsausbau missbraucht wird, da dieser nicht mehr benötigt wird.
Nachdem sich dann wirklich alle dazu geäussert haben und die Volkentscheide rechtskräftig sind, dauert es wohl etwa 6 bis 8 Jahre bis die 2. Röhre gebaut ist. Erst dann kann die neue Röhre in Betrieb gehen. Danach dürfte es nochmals etwa 4 Jahre dauern bis die alte Röhre saniert ist. Nach meiner Rechnung ist der gleichzeitige Betrieb der beiden richtungsgetrennten Röhren erst ab den Jahren 2025-209 spruchreif. Bis dann gibt es neue Erkenntnisse! Zudem Solange die Zufahrtsachsen nicht weiter ausgebaut wird, wird auch die Kapazität des/der Strassentunnels nicht grösser sein können.
Geschätzter Herr Bieri
Danke für die Diskussionsmöglichkeit.
Das Sicherheitsargument finde ich scheinheilig. Denn die rechtsbürgerliche Seite hat gegen ein Verbot von Waffenexprten lobbiert. Das Argument, dass jedes Menschenleben, dass durch Schweizer Waffen ausgelöscht wird, zählte nicht. Heuchlerisch.
Im Strassenverkehr gibts Unfälle. Leider.
Seien Sie wenigstens ehrlich und stehen Sie dazu, dass Ökologie und Sicherheit egal ist. Es geht um freie Fahrt, Warenumschlag und Geld.
MfG
S. Züst
Altdorf, Uri
Sehr geehrter Herr Züst,
Sie mögen das Sicherheitsargument aus Herr Bieris Sicht für scheinheilig halten, ihre Argumentation verstehe ich sogar. Aber, wenn ich mit meiner Familie durch den Gotthard fahre, bin ich froh um mehr Sicherheit. Was können meine Kinder (ich kann wenigstens Wählen) dafür, dass viele Bürgerliche für den Waffenexport sind? Ich möchte einfach sicher ins Tessin und zwar mit dem Auto.
Lieber Herr Gerber
Wenn Sie noch sicherer sein wollen, nehmen Sie den ÖV. Verstehe Sie gut. Dich bin ich sicher, dass ein zweites Tunnel ein erster Schritt Richtung Totalöffnung ist. Das wäre sehr unsicher….
Und die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene trägt zur Sichherheit bei. Der Lastenverkehr verursacht Unsichherheit zum grössten Teil. Eine 2. Röhre verhindert dies.
Und ein gesunder und unverschmutzter Lebensraum bedeutet auch Sicherheit.
Alles Gute und viele sonnige Tage im Tessin.
Ein Halt in Uri empfehle ich auch ;-).
Lg
Diese richtige Lösung hat noch einen weiteren Aspekt: Wenn eine Röhre durch einen Unfall oder sonstwie gesperrt ist, kann der Verkehr in der zweiten Röhre zweispurig im Gegenverkehr weiterlaufen und so kilometerlange Staus sowohl im Urnerland wie in der Leventina verhindert werden.
…und durch die Redundanz wird die Kapazität erhöht, welche zu berechnen ist mit Anzahl mögliche FZ pro Tag mal Anzahl Tage Verfügbarkeit. Damit ist ausgewiesen, dass eine zweite Röhre per se die Kapazität erhöht, unabhängig davon, dass nur eine Spur befahren werden soll.
Die Verladelösung kostet ca. 1. Mia. weniger als ein neuer Tunnel. Dieses gesparte Geld könnte man auch zur Förderun der Leventina einsetzen.
Treibstoffpreise endlich massiv erhöhen, damit Transporte und Privatfahrten wichtige Kostenfaktoren werden.
Es ist weder ein Menschenrecht, am Sonntag das schöne Auto in der Stadt auszuführen, noch am Wochenende mit dem Auto ins Tessin zu fahren, noch zu jeder Jahreszeit Erdbeeren und australisches Lammfleisch im Migros zu kaufen.
Den Tunnel könnte man sanieren, meinetwegen den Verkehr während dieser Zeit auf die Schiene verlegen (und massiv reduzieren).
Und danach – für die Sicherheit – den Tunnel jeweils abwechselnd für 3 Stunden in eine Richtung öffnen.
Mässigung wäre gut.
NEIN! Ich bleibe bei meinem NEIN ZUR ZWEITEN RÖHRE! Wer will, findet immer Gründe für ein Ja. Doch bin ich der Meinung, dass die Weichen nun endlich definitiv Richtung Öffentlichem Verkehr, Richtung Umweltschutz und mehr Sicherheit gestellt werden sollten. Wer mit dem Zug ins Tessin geht, verbraucht wesentlich weniger Energie, schont das Klima und reist bequemer und sicherer.
Warum nicht ein Tunnel Göschenen-Sedrun, und die Frage 2.er Tunnel ist gelöst, und ein Tunnel nach Sedrun gibt dieser schwachen Region wieder etwas Zuversicht, oder. Die Unterländer sollen sich vorstellen, wir hier oben haben 6 Monate Wintersperre, der Lukmanier-Pass ist fast immer geschlossen. Wollen wir nicht die Touristenbahn benutzen, so bleibt nur die Strasse nach Chur-Zürich. Im Unterland habt ihr alle Richtungen offen, und unsere schwache Region gedeiht langsam aber sicher
zur Brache=Einöde. Will die Schweiz soweit kommen lassen?
ich bin absolut der meinung von herrn bieri. die 2. röhre ist sinnvoll und ich bin der überzeugung, dass wohl viele automobilisten hierfür einen obolus entrichten würden.
Ich bin für einen 2. Gotthard-Autobahntunnel. Ich sehe die Schweiz nicht nur als ein Transitland zwischen Nord- und Südeuropa, sondern auch als eine Power-Wirtschaftsregion in Europa. Dazu gehört eine sehr gute Infrastruktur dazu, die ständig den Veränderungen angepasst werden muss, wenn wir wirtschaftlich erfolgreich sein wollen. Dazu gehört nun ein 2. Gotthard-Autobahntunnel. Von mir aus bitte auch mit entsprechender Maut! Und zum Alpenschutzartikel: Ihr „grünen“ Träumer, wacht doch endlich mal auf. Wir sind nicht mehr das Heidiland von einst. Selbst unsere Alpen gleichen mittlerweile einem Disneyland als eher einer unberührten Naturlandschaft. Die haben wir in Europa anderswo, aber wir hier haben das längst verpasst. Also bin ich dafür, wenigstens das Optimum herauszuholen. Deshalb ein deutliches „JA“ für den 2. Gotthard-Autobahntunnel!
Herr Amstutz. Wenn Sie schauen, wie sich die Verkehrszahlen am Gotthard seit Jahren entwickeln, werden Sie feststellen: Stagnation! Wenn Sie Geld in den Strassenbau investieren wollen, dann dort, wo bis zu 140’000 Fahrzeuge pro Tag auf der Autobahn verkehren (Agglomerationen Zürich, Basel, Genf, Lausanne) und die Mobilität stark zunimmt. Also nicht am Gotthard mit durchschnittlich 17’000 Fahrzeugen – so viele Fahrzeuge hat es auf unzähligen Strassen in den Städten.
die Argumente Mehrverkehr, etc kann ich schon nicht mehr hören. Wo leben diese Leute eigentlich. Die Welt steht nicht still und alle wollen Mobilität. Was mich stört, kein Mensch spricht von der ökologisch Seite. Was glauben unsere „Grünen u. Roten“ eigentlich dazu? Bei diesen eweigen Staus laufen die Motoren (Klimaanlage, Stop and Go) und hier werden Schadstoffe en Masse produziert. Beim flüssigen Verkehr wird die Umwelt viel weniger belastet. Hier könnten Fachleuchte einmal ehrlich informieren und die ewigen Diskussionen würden ein Ende nehmen. 2. Tunnel ja und EU auch zahlen lassen/Neat!!!
Abgase durch Stau sind mit wenig Aufwand zu beseitigen. Ein Warteraum mit Rotlichter und abgestellten Motoren, danach freie Fahrt bis zum Tunnelende. Schont die Umwelt, die Nerven und die Gesundheit. Mit Anzeigen, wie lange die Wartezeit noch dauert, kann man den Leuten eine schöne Pause ermöglichen: Kaffee trinken, die Aussicht geniessen, mit den Kinder spielen, die Beine vertreten. Danach gehts dann ohne Stau und ohne Halt bis auf die andere Seite des Berges. Ganz einfach. Ganz billig. Man muss nur wollen.
Warteräume? unnötig Platz verschandeln u. Autofahrer schikanieren. Abgestellte Motoren bei 30 u. mehr Grad im Sommer. Sind Sie ein Träumer? Wohl gleich noch ein Disneyland hinstellen? Kinder spielen wo laufend Autos kommen u. gehen? Von tuten und blasen keine Ahnung, wohl ein Gutmensch der noch nie die Strecke gefahre ist. Dann noch der HInweis: ganz einfach ganz billig. Mann muss nur wollen gilt nur für eine zweite Tunnelröhre! Die alte muss saniert werden! Ich höre schon das Gejammer wenn der jetzige Tunnel für Monate/Jahre zu ist. Der Zug ist keine Lösung, da nur umit Subverntion möglich.
Eine absolute Bieri-dee und wahrheitswidrig dazu. Die Beschränkung auf zwei Röhren wird nur in ein Gesetz geschrieben. Das kann das Parlament ändern ohne obligatorische Volksabstimmung.
Güter auf die Bahn – das ist seit langem die Lösung des Problems! Wir brauchen keine zweite Röhre für den Autoverkehr, sondern die konsequente Umsetzung der Alpeninitiative plus endlich mal Kostenwahrheit für die Lastwagentransporte. Dass bei genügend Kapazität die Röhren doch nur einseitig benutzt würden, ist der Witz des Jahres, glaubt niemand! Es gäbe täglich „Ausnahmen, begründete natürlich“, es braucht nur jemand das Wort Sicherheit zu erwähnen, ob es stimmt oder nicht, ist nebensächlich, schon wäre das eine begründete Ausnahme. Fazit: Der LKW-Verkehr wird noch mehr zunehmen.
@Muller: wenn Sie auf der A2 vor dem Gotthardtunnel im Stau stehen werden Sie feststellen, dass der Stau hauptsächlich aus PKW (und eben gerade nicht aus LKW) besteht. Ihr Argument greift nicht.
Das stimmt nicht, ich stand schon mehrmals dort im Stau, zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Es hatte jedesmal rund einen Drittel LKW’s. Wir fuhren jeweils über den Berg und waren so schneller.
@Muller: Über den Berg fahren, das ist ja der grosse Witz der Sache. Die Autobahnen wurden/werden gebaut um schnell und sicher von A nach B zu kommen. Und auch um die Hauptstrassen und Dörfer zu entlasten.
Aber da der Gotthardstrassentunnel seit über 30 Jahren ein gefährliches Nadelöhr ist und dazu die Nord – Süd Hauptverbindung sein soll ist es nicht mehr als vernünftig eine 2. Röhre zu bauen.
Güter auf die Bahn, einverstanden. Nur es fehlen die Kapazitäten von Grenze zu Grenze.
……. rund zwei Milliarden Franken stehen bei einer reinen Sanierungsvariante 800 Millionen Franken Kosten für den temporären LKW- und den PW-Verlad auf die Schiene gegenüber
.
wunderbar, gemäss dieser milchbüchleinrechnung wird der bund die verladekosten bezahlen
.
wir brauchen nicht 4 tunnels
schwerverker durch den bassistunnel
privatverkeher im alten bahntunnel verladen / winter
im sommer über den pass
und das nur während der 3 tunnel renoviert wird
.
und dazu haben wir noch den lötschberg und den bernhardino
.
viel wichtiger währe ein überholverbot für den schwerverkehr
Was Versprach uns einst CVP Bundesrat Hans Hürlimann bezüglich Gotthard-Strassentunnel?
Die globalisierte Weltwirtschaft wird es spätestens nach dem Jahr 2016 so nicht mehr geben. Nach dem Zusammenbruch des Finanzsystems – und der ist nur noch eine Frage der Zeit – wird ganz sicher wieder vermehrt lokal produziert und konsumiert. Es werden weniger Güter transportiert. Eine zweite Tunnelröhre zu bauen ist echt hirnrissig . . .
800 Mio. für ein Provisorium verbraten, das ist einfach nicht vorausschauend geplant und macht keinen Sinn. Mit einer 2. Röhre hält man sich Optionen für die Zukunft offen. Wer weiss denn schon, was in 30-40 Jahren ist. In Zürich wäre man heute auch froh, man hätte vor 40 Jahren die U-bahn gebaut. Oder die A1 wäre damals 3-Spurig von Genf nach St.Gallen geplant und gebaut worden. Alles Fehler die sich heute rächen.
Wir leben in einer Welt deren Denkansätze auf ganz falschen Annahmen beruhen. Das ist so wie damals, als man gedacht hat, die Erde sei eine Scheibe. Die „Tunnelbohrer“ leben noch auf dieser Scheibe. Wer ein wenig weiter denken kann der weiss, dass es so wie in den letzten 50Jahren nicht mehr weiter gehen wird. In 3 bis 4 Jahren ist die Schnapsidee von der zweiten Tunnelröhre sowieso kein Thema mehr. Hoffentlich sind dann auch die meisten Politiker die solchen Unsinn vertreten – als gäbe es nicht grössere Probleme die gelöst werden müssten – ebenfalls nicht mehr in ihren Ämtern.
Wenn ich alle dafürs und dagegen höre und lese, wird klar. Wir Schweizer wollen keine Lösungen sondern geniessen es Probleme ewig zu pflegen. Die perfekte Lösung gibt es nicht. Also brauchen wir eine die funktioniert. Vorstellbar, dass sich schon die Erbauer des Tunnels Gedanken machten und projektierten wie Revisionsarbeiten durchgeführt werden können. Erinnert sich jemand an das damalige Konzept? Ebenso vorstellbar, dass dank laufend gutem Unterhalt eine Totalrevision nach CH-Perfektion gar nicht die Dringlichkeit hat die man uns weismachen will. Es gibt also Handlungsspielräume. .
Eine Bieridee aus Leuthards Departement (einspurig !) bleibt eine Bieridee, Bieri hin oder her.
Ich bin von der SBB und dem Dept. Doris L. völlig enttäuscht. Es gelingt auch nach 20 Jahren Planung und 3 Jahre vor Eröffnung nicht, aus der NEAT ein ökologisch und ökonisch schlagkräftiges Konzept für Güter und Personen auf die Beine zu stellen. 25 Mrd. verlocht und die haben bis heute kein Argumentarium wieso man überhaupt diese Röhre baute! Es ist haarsträubend und der grösste Affront gegenüber dem Steuerzahler in jüngster Schweizer Geschichte. Kein Wunder haben Befürworter für eine zweite Strassenröhre überhaupt die Oberhand. SBB-Führung und BR sind für das NEAT-Debakel verantwortlich.
Herr Züllig, es gibt sehr wohl einen Grund für den Bau der NEAT. Ziel der NEAT (Neue Alpen Transversale) ist es, den Güterverkehr auf die Schienen zu verlagern und so die Anzahl der Lastwagen auf CH Strassen zu reduzieren. Leider haben die Nachbarländer die Zubringer noch nicht gebaut, laut Medien, so dass es noch nicht so weit ist, dass die LKW’s auf den Schienen den Gotthard passieren. Ich hoffe, dass es bald so weit sein wird und sich der LKW Verkehr um ein Vielfaches reduzieren wird.
@Gruner: Nein, was erzählen Sie hier, das ist es ja eben. WIR Schweizer müssten hocheffiziente Terminals für den Ver- und Entlad der Lastwagen bauen und Top-Rollmaterial anschaffen. Das wäre ein Business. WIR haben bis heute nichts gemacht, es gibt kein Konzept dafür! Der Schienenkorridor Hamburg – Genua kommt nie. Die Lastwagen werden kommen – und zwar hier in die Schweiz und dadurch. Wir sind nicht bereit – trotz 40 Mrd. in Lötschberg und Gotthard. Es ist eine Katastrophe. Jeder Container, den SBB Cargo transportiert kostet Geld. Wir geben Mrd. aus um noch mehr Geld dabei zu verlieren!
was für eine schnapsidee vier löcher in den gotthard zu fräsen. wieso nicht jeden berg gleich vierfach durch löchern, damit es allen lobbyisten recht ist. hauptsache loch, im berg und in der öffentlichen kasse.
Eine zweite Röhre ist meiner Meinung nach überfällig! Herr M. Leuenberger stellt sich hin und will die „Verkehrstoten“ reduzieren. Der längste Strassentunnel hat Gegenverkehr in der Röhre. Viele Frontalkollisionen verlaufen tödlich, vor allem PKW vs. LKW. Dazu noch in einem Tunnel, wo die Rettungskräfte schwer zur Unfallstelle gelangen. Die 2. Röhre ist überfällig aus Gründen der Verkehrssicherheit, sowie auch zur Wartung des Tunnels. Fahren die Autos durch den Berg, anstatt darüber, dient dies bestimmt dem Alpenschutz.
Eine 2. Röhre ist absolut notwendig, je früher desto besser. Unser Strassenverkehr kolabiert jeder Tag etwas mehr. Nicht nur die 2. Röhre ist kein Luxus, sondern auch das Autobahnnetz sollte mit 6 Fahrbahnen ausgebaut werden. Der Automobilist bezahlt gerne etwas mehr, wenn er für das Geld auch mehr bekommt !!
Mir ist nicht klar, warum der Verlad auf die Bahn für LKW nach der Revision des Tunnels wieder abgebaut werden muss. Ein solcher Verlad sollte permanent sein. Zusammen mit einem Reservierungssystem kann dann auch der Platz für die wartende Fahrzeuge reduziert werden. Und mit weniger LKW im Tunnel ist auch die Sicherheit wesentlich gedient.
Übrigens ist der Güterverkehr mit Container auf der Bahn die bessere Lösung. LKW braucht es nur noch für den Lokalen Verkehr.
Mit anderen Worten ist jetzt der definitive Auftrag aus Brüssel eingetroffen.
Mich erstaunt, dass niemand wirklich vom San Bernardino spricht. Mein Vorschlag, die zwei Gotthardröhren werden wie geplant gebaut und dann je einspurig benützt. Die Gotthardroute wird dann zur internationalen Hauptroute erklärt. Durch den San Bernardino-Tunnel darf dann nur noch regionaler und nationaler Verkehr fliessen, also keine ausländischen Lastwagen.