Präventionskampagnen machen krank

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will wissen, was wir genau essen. Und wie viel wir wann essen, und ob wir uns hinterher genügend bewegen, um die Kalorien wieder loszuwerden. Zwar gibt es Angaben dazu, doch sie stammen aus der Import- und Verkaufsstatistik. Diese besagt, dass wir beispielsweise pro Jahr im Schnitt 90 Kilo Gemüse essen und etwa 22 Kilo Öl und Fett. Eine Unbekannte ist, wie viele Personen beispielsweise auf Gemüse verzichten und dafür die doppelte Menge Butter und Würste verzehren. Das BAG möchte es genau wissen. Ab Januar fragt es deshalb 2000 ausgewählte Personen nach ihren Essgewohnheiten und notiert deren Grösse, Gewicht, Bauch- und Hüftumfang.

Wozu? Es sei ein grosses Bedürfnis, sagte ein BAG-Mitarbeiter kürzlich der «NZZ am Sonntag». Das mag stimmen. Aber es ist in erster Linie ein grosses Bedürfnis des Bundesamts selber. Denn ohne Datengrundlage fehlt ihm die Legitimation für seine Präventionsmassnahmen. Und ohne diese könnte sich das Bundesamt schätzungsweise um die Hälfte entschlacken. Es würde sich selber zu einem guten Teil überflüssig machen. Folglich sucht das BAG nach Beweisen, die seine Kampagnen und Empfehlungen rechtfertigen. Und es tut dies sehr gewissenhaft.

Die Leute sollen essen, was ihnen passt. Doch das ist schwierig, die Stimmungskiller-Kampagnen des BAG verfehlen ihre Wirkung nicht.

Jugendliche ueberqueren am Samstag, 10. Mai 2009 einen Fussgaengerstreifen in Zuerich. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)

Das BAG legt Grenzwerte für Gewicht und Bauchumfang fest: Schweizer Jugendliche überqueren einen Fussgängerstreifen, 10. Mai 2009. (Keystone/Alessandro Della Bella)

So vermeldete es 2011, 53 Prozent der Schweizer Bevölkerung sei zu dick. Das habe eine Studie zum Salzkonsum ergeben, die das Universitätsspital Lausanne im Auftrag des Bundes durchgeführt hat. Die Studie hat nebenbei ergeben, dass die 1445 Studienteilnehmer um Bauch und Hüfte nach offiziellen Massstäben einige Zentimeter zu dick waren. Die Interpretation durch das BAG klang dramatisch. Der zuständige Mitarbeiter sprach von einem «massiven Übergewichtsproblem», das wir in der Schweiz hätten. «Wir wissen seit Jahren, dass wir ein grosses Problem haben», ergänzte er. «Es ist für uns also eine Bestätigung, dass wir mit unserer Einschätzung und den eingeleiteten Massnahmen richtig liegen.» Das ist Arbeitsbeschaffung im klassischen Sinn, für jeden erkennbar: Das BAG legt Grenzwerte für Gewicht und Bauchumfang fest (ein Zentimeter weniger ergibt hunderttausende Übergewichtige mehr) und schafft sich die statistischen Grundlagen, die die Volkserziehung rechtfertigen.

Was uns da eingetrichtert wird, schlägt auf den Magen. Es macht eher krank als gesund. So sollen falsches Essen und zu wenig Bewegung zu Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen führen. Aber was ist mit dem Stress, mit dem seelischen Wohlbefinden? Wer dauernd zu hören bekommt, er esse zu viel und bewege sich zu wenig, steht unter Stress, und wird krank. Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen sind die Folge, das seelische Wohlbefinden leidet. Das schlägt sich auch auf die körperliche Gesundheit nieder.

Die Leute sollen essen, was ihnen passt. Doch das ist schwierig, die Stimmungskiller-Kampagnen des BAG verfehlen ihre Wirkung nicht. Dass Fett, Zucker und Salz ungesund seien, daran wagt niemand zu zweifeln. Dabei braucht der Mensch all diese Dinge. Es wäre ungesund, sie nicht zu essen. Für das richtige Mass sorgt die Natur von allein. So haben wir ganz natürlich grossen Durst, wenn wir zu viel Salz gegessen haben. Das Salz soll verdünnt werden und den Körper möglichst rasch wieder verlassen. Ein Salzprogramm des Bundes mit dem Ziel, den Konsum pro Person und Tag von 8 auf 5 Gramm zu senken – braucht es das?

Die zwei Millionen Franken für die Ernährungserhebung sind ein vergleichsweise kleiner Budgetposten. Und trotzdem ist der Preis zu hoch. Denn das Bundesamt für Gesundheit wird mit den erworbenen Daten – der «ersten repräsentativen Erhebung zum Ernährungszustand» – die Bevölkerung noch vehementer umerziehen, nunmehr legitimiert durch die Befunde, die aller Voraussicht nach genügend dramatisch sein werden, um die Weiterführung und Intensivierung der Präventionsbemühungen zu rechtfertigen.

Praktisch wäre ein Mittel für Immunität gegen Präventionskampagnen. Sie machen krank. Und die Opfer figurieren danach in der Übergewichtsstatistik. Ein Teufelskreis.

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93 Kommentare zu «Präventionskampagnen machen krank»

  • daniel hofer sagt:

    Niemand kann wirklich begründen, wieso es ein Bundesamt für Gesundheit (oder Kultur, oder Kommunikation…oder ein DEZA) braucht. Aber wie sich diese mit Weltrekordsalären ausgestatteten Beamtenheinis bzw.-henrietten selber Beschäftigung kreieren ist schon beeindruckend. Aber eben: jede Partei braucht diese Ämter für die Entsorgung ihrer unfähigen Klientel und deshalb werden sie jedes Jahr grösser und lächerlicher.

    • Nico Meier sagt:

      Ich habe einen Bauch wahrscheinlich wäre ich in den Augen des BAG übergewichtig.
      Nun ich arbeite in einem Bürojob und habe dadurch weniger Bewegung als in der Jugend bin aber nicht bereit nur Gemüse zu essen. Ich esse täglich Gemüse aber auch Fleisch und Kohlenhydrate.
      Ich war in den letzten 3 Jahren einmal beim Arzt und habe insgesamt 6 Tage (in 3 Jahren) Krankheitshalber gefehlt.
      Bin ich ein Problem?

      • Thomas Rudolph sagt:

        Tut mir Leid das sagen zu müssen: Aber ja, Sie sind ein Problem. An Ihnen kann ja kaum einer was verdienen – 2 Tage pro Jahr krank! Wahrscheinlich haben sie noch nicht mal Medikamente gekauft. Beginnen Sie doch wenigstens eine Therapie für irgendwas oder fangen sie mit einer Extremsportart an, um das Gesundheitsrisiko wenigstens etwas zu erhöhen. Sollte Ihnen das alles zu anstrenged sein, lassen sie sich doch wenigstens Botox spritzen, das geht im Liegen. Ich hoffe für das Pharmawohl das sie wenigstenirgendein Laster haben dessen auswirkungen irgendwie behandelbar sind. Danke.

    • R. Wenger sagt:

      Diese Erziehungsgequassel kann ich nicht mehr hören. Ich (Jg.1923) habe einen BMI von gegen 30 und lebe nach einer strengen Diät: Ich esse alles, was mir schmeckt und nichts das ich nicht mag. Zu einem Essen gehört ein Glas Wein und nachher ein starker Espresso. Sport habe ich nie betrieben und folglich auch keine Abnützungsschäden. Dabei fühle ich mich körperlich und vor allem geistig fit. Das findet auch meine Krankenkasse. Weil ich in den letzten 4 Jahren keine Leistungen bezogen habe, bekomme ich von ihr einen schönen Bonus.

    • Röufu sagt:

      Sie meinen: niemand konnte IHNEN erklären, warum es die braucht. Mir kommen spontan zehn Gründe in den Sinn. Aber Sie wollen ja nur wettern…

    • Pat sagt:

      Ihre Beschimpfung wirft kein gutes Licht auf Sie. Wenn Sie nicht wissen, weshalb es in einem entwickelten Land eine Gesundheitsbehörde gibt, ist das Ihr Problem. Und der Rest Ihres Anwurfes ist so unbedarft und böswillig, dass Sie sich schämen werden, ihn zu lesen, wenn Sie ihn wieder mal unter die Augen bekommen.

  • Peter Müller sagt:

    Sind wir ehrlich, es reicht ein 3-Sekunden Blick um zu erkennen ob jemand übergewichtig ist. Im Geschäft stelle ich fest, dass die wirklich Übergewichtigen selten gesund essen, kaum Sport treiben und nie die Treppe benützen. Dito im HB Zürich. Im Fitnesszentrum sind etwa 95% schlank. Ein Arbeitskollege hat innerhalb 10 Mt. über 10kg abgenommen nur mit etwas Sport und gesünderem Essverhalten; er war nicht dick.

    • Arnold Armin sagt:

      Ich gebe ihnen in allen Belangen recht. Allerdings kann man sich glücklich schätzen, wenn man nicht eine Veranlagung in sich trägt, zur Dicke zu neigen!

      • peter sagt:

        ja sicher das ist ein übel, aber 60 prozen der zu dicken jugendlichen hängen nur durch, egal wo pflöm und essen grad einen döner pmmes oder hamburger trinken red zuckerbull und cola bis zum ja eben übergewicht. nur rolltreppe und roller.

      • Klaus Künzi sagt:

        Mit und ohne irgend eine Veranlagung lässt sich nicht wegdiskutieren, dass jedes Gramm Gewicht oder Übergewicht selber gegessen oder getrunken wurde. Bei Erkennen einer Veranlagung heisst es halt konsequent zu sein.

    • Nico Meier sagt:

      Mein Grossvater von der Pubertät bis er 70 Jahre alt war immer ziemlich Übergewicht gehabt hat sich aber regelmässig bewegt und gesund ernährt. Abnehmen konnte er nie wirklich.
      Inzwischen ist er 83 Jahre alt schwimmt im Sommerhalbjahr jeden Tag einen Kilometer und ist kerngesund.
      Wir müssen unterschieden zwischen Gewicht und Gesundheit. Es gibt Menschen die sind übergewichtig uns gesund andere schlank und krank!

    • Heinrich Volgesang sagt:

      Ist genau wie mit den Armen. Die sind auch selber schuld, dass sie arm sind.

  • D.U. sagt:

    Ganz einfach:
    1. Budgets kürzen, überflüssige Stellen abbauen, die den Mist ausdenken
    2. Dicke Jugendliche gehen kaum in einen Sportclub. Grund: Zu viele „Supersportler“, die eh schon alles supergut können. Nein, da braucht es Sportclubs, die die Kids auffangen und dann, wenn möglich weiterreichen an die normalen Vereine
    3. BAG ganz abschaffen

    • M.M. sagt:

      Einverstanden, das BAG kann gut und gerne abgeschafft werden. Hätten dann auch endlich keine Grippe-impf-Freunde mehr zu befürchten. Und, das Gesundheitswesen würde etwas günstiger.

      • Leon Stoeckli sagt:

        Genau so sollte man es machen: Weg mit dem BAG. Dieses Amt ist verantwortlich für überteuerte Medikamente und eben für nutzlose „Gesundheitserziehung“. Wenn sich jemand mit 5 Kg Übergewicht wohl fühlt, soll man ihn in Ruhe lassen. Nicht jedes Gramm Übergewicht ist schädlich. Schliesslich ist jeder Mensch anders. Aber das BAG muss natürlich in kurzen Abständen etwas von sich geben, sonst würde man es wirklich abschaffen….

  • Markus Jaggi sagt:

    Wie wahr! Das BAG und dessen Kampagnen – notabene bezahlt mit Steuergeldern – sind genau diejenige Art willkürlicher Bevormundung, welche niemand braucht und sich auch niemand wünscht. Oder doch? Wie war das nochmals mit den Rauchern? Aber lassen wir das… wieso kann man nicht einfach die Leute leben lassen, auf die erzieherische Verantwortung der Eltern setzen und letztlich zwischenmenschliche Toleranz höher gewichten als staatliche Regulierungswut? Und so rein statistisch gesehen: wenn mehr als 50% übergewichtig sind, ist das so definierte Übergewicht dann nicht die neue Normalität… ?

    • Annette sagt:

      Ja, gewissermassen wird dann höheres Körpergewicht zur Normalität. Dadurch verschwinden aber nicht die gesundheitlichen Folgen.

      • Ben Palmer sagt:

        „Ja, gewissermassen wird dann höheres Körpergewicht zur Normalität“ Und wer hat das „Normalgewicht“ festgelegt und nach welchen Kriterien? Unbequeme Tatsache ist, dass Menschen mit moderatem „Übergewicht“ eine höhere Lebenserwartung haben, als „Normalgewichtige“, und sie dazu auch noch zufrieden mit ihrem Leben.

  • Hans sagt:

    „Für das richtige Mass sorgt die Natur von allein“ – Ja aber nur wenn man auch natürliche Produkte isst. Heute werden aber vor allem (massiv) verarbeitete Produkte verspeist und da kann sich der Körper nicht mehr selber regulieren sondern braucht Hilfe vom Verstand. Genau da setzt die Prävention an.

    • Annette sagt:

      Genau. Und damit die Präventionsarbeit zielgerichtet und fundiert ist, braucht es wissenschaftliche Arbeiten und die Erarbeitung passender Massnahmen. Genau das unterstützt das BAG bzw. macht es selber.

    • Ben Palmer sagt:

      „Ja aber nur wenn man auch natürliche Produkte isst. Heute werden aber vor allem (massiv) verarbeitete Produkte verspeist“
      Essen Sie nur rohes Fleisch und Gemüse? Was ist „massiv verarbeitet“? Meinen Sie damit gekocht, gegart, getrocknet, gewürzt? Wo kann man „massiv verarbeitete“ Produkte finden? Kocht oder brät man auf Ihrem Kochherd anders als in einem Restaurant? Stellen Sie Frikadellen anders her als McDonalds seine Hamburger? Sind Ihre belegten Butterbrote „natürlicher“ als Sandwichs aus einer Bäckerei oder Metzgerei? Sie werfen hier mit Stereotypen um sich, die nichts aussagen.

  • Walter Schneider sagt:

    Sozialisten wollen Menschen im besten Falle immer umerziehen.

    Im schlechtesten Falle in Lager stecken.

    Bis der „neue Mensch“ so ist, wie er zu sein hat.

    Dann bricht das System zusammen.

    Immer wieder.

    • Ben Zibble sagt:

      Kapitalisten erziehen die Menschen dauernd um. So wie etwa diejenigen die sich süsses Zeug Kiloweise in den Rachen schieben oder Brause mit 30% Zuckergehalt mit Gusto runterschlucken und das Zeug mit voller Ueberzeugung gleich auch noch ihrem Nachwuchs anbieten. Dann sind da noch alle die, die wegen eines elektronsichen Gerätes mitten in der Nacht vor geschlossenen Türen stehen um die ersten sein zu können welche die das Produkt gegen bares ergattern können. All das inkl. die Verfettung unserer Kinder basiert auf Glauben an das Markteinggedröhne der Konzerne die uns permanent beeinflussen

      • Bea Habegger sagt:

        Herr Zibele

        dann sollte man nicht beim Endverbraucher ansetzen, sondern bei den Vermarktern/d.h. das Problem an der Wurzel packen nicht die Blüte abreissen.

        Der Staat und das BAG will ja heutzutage an den Menschen verdienen. Nichts vermarktet sich so gut wie derzeit die Krankrednerei.

      • Kriezi Albin sagt:

        Herr Zibble, auf genau so eine Antwort habe ich gewartet. Leute wie Sie werden viel zu wenig gewürdigt und erhalten auch zu wenig Aufmerksamkeit! Fastfood-Ketten die Burger für einen Franken anbieten, verwöhnte Kinder die alles haben und trotzdem nicht genug bekommen! Wir sind nichts anderes als Marionetten der Grosskonzerne und dies wird durch eine Gesellschaft bekräftigt die lieber zuhause weRTLoses Zeugs im Fernsehn sieht, kaum bewegt und dann jedem anderen die Schuld für ihr Aussehen gibt. Wenn der Kapitalismus zusammenbricht, wird das sehr unschön werden!

    • Leon Stoeckli sagt:

      Was soll dieser Unsinn mit den Sozialisten???? Das BAG bzw. die verantwortlichen Bundesräte waren lange Zeit bürgerlich und die blöden Empfehlungen inkl. Krankmacherei kommen schon seit Jahren aus diesem Bundesamt. Sie stehen ganz einfach neben den Schuhen mit ihren blöden Anspielungen!

  • Marcello sagt:

    Als Arzt sehe ich jeden Tag übergewichtige Patienten. Übergewicht ist eines der zentralen Probleme der Gesundheitssituation der westlichen Welt und verursacht Kosten, die Krebserkrankungen oder Kreislaufproblemen nicht nachstehen. In der Schweiz sind wir noch nicht so weit, aber vor allem das Übergewicht bei Kindern nimmt massiv zu. Der Beitrag der Autorin zeigt schonungslos, dass sie sich mit der Materie nur stammtischniveaukonform auseinandergesetzt hat. Nur so sind Aussagen wie „man braucht Zucker, es wäre ungesund, ihn nicht zu essen“ zu erklären. Ich bin entsetzt über diese Ignoranz.

    • Arnold Armin sagt:

      Ihre Aussage ist sehr sachlich und trifft auch zu. Ich glaube zu wissen, dass die Kinder nicht nur durch Bewegungsmangel an Gewicht zusetzen. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass berufstätige Frauen kaum mehr Zeit finden gesunde Kost auf den Tisch zu bringen

      • noemi sagt:

        … doch dass die Berufstätigkeit der Frauen (?) etwas mit gesunder Kost zu tun hat, ist weder sachlich noch trifft dies zu.

      • R. Beer sagt:

        Dann stellen Sie als Mann doch gesunde Kost auf den Tisch. Wieso sollte das Aufgabe der Frauen sein? Übernehmen Sie selbst Verantwortung, anstatt diese auf andere abzuschieben.

        • Capri sagt:

          Spannend: Das heisst also die Rabenmütter arbeiten z.B. im BAG, füttern ihre Kinder schlecht (weil sie viel arbeiten, und niemand anders ihre Kinder gesund füttert), die armen vernachlässigten Kinder werden dick (evt. tragen sie wg. der Vernachlässigung sogar noch psychische Schäden davon…), damit müssen die Mütter v.a. die im BAG noch mehr arbeiten um Kampagnen auszuarbeiten… Die Aussage ist klar: Mütter an den Herd, dann werden die Kinder wieder gesünder… das BAG hat nichts mehr zu tun und kann aufgelöst werden oder? Glaub die Welt ist nicht so einfach..
          Muss leider Marcello zustimmen!

    • Lele sagt:

      Sehr treffend formuliert, Marcello!
      Ich wundere mich auch über die unfundierte Aussage „Wer dauernd zu hören bekommt, er esse zu viel und bewege sich zu wenig, steht unter Stress, und wird krank.“ Auf welchen Erkenntnissen schlussfolgern Sie denn diese Kausalität? Evaluation von Präventionsmassnahmen gegen Übergewicht gerade im Raum Zürich haben nämlich gezeigt, dass die Zürcher Bevölkerung die Anstrengungen im Kanton Zürich zur Prävention von Übergewicht und Adipositas akzeptiert und unterstützt, wobei ein Viertel sich gar für deren Verstärkung ausspricht.

    • Ben sagt:

      Das Kostenargument ist ein Rohrkrepierer! Dicke verursachen nicht mehr Kosten. Auch wenn dieses Argument (übrigens wie bei den Rauchern) x-mal wiederholt wird wirds dadurch nicht wahrer. Wie auch immer.
      Ich erwarte vom BAG nichts anderes als sachliche Informationen. Welche Nahrungs-/Suchtmittel bewirken was. Aber ob ich die Empfehlungen akzeptiere oder nicht bleibt meine Sache. Stellenabbau beim BAG? Ja, gerne!

      • Hans sagt:

        @Ben: Können sie dies belegen? Ich kenne Studien, die genau das Gegenteil nachweisen: Übergewichtige verursachen mehr Gesundheitskosten. Würde mich wirklich interessieren und da sie ja nicht einfach so etwas behaupten, könne sie mir bestimmt auch weiterhelfen mit Untersuchungen, Studien usw.

      • Marcello sagt:

        Sie sollten mal die Statistik der amerikanischen Gesundheitsbehörde konsultieren. Gemäss dieser Zusammenstellung belaufen sich die Kosten für übergewichtsbedingte Erkrankungen (dazu gehören Arthrose, hoher Blutdruck, Herzinfarkt, Diabetes etc.) auf ca. 200 Mia. Dollar pro Jahr. Dazu gibts auch interessante Artikel in der Forbes Zeitschrift. Wer behauptet, dass trifft nicht zu, hat einfach keine Ahnung. Und übrigens: Wer mal auf einer Lungenstation gearbeitet hat, entdeckt den Zusammenhang zwischen Rauchen, Gesundheitskosten und vorzeitigem Tod rasch.

    • Leon Stoeckli sagt:

      Klar ist Übergewicht ein Problem, aber nicht bei jeder Person im gleichen Mass! Meine Mutter war übergewichtig und der Cholesterin-Spiegel war auch zu hoch. Von Geburt an hat sie zudem einen Herzfehler. Das Übergewicht hat meine Mutter links liegen gelassen. Die Cholesterinsenker hat sie eines Tages einfach nicht mehr genommen und ist 17 (siebzehn!) Jahre nicht mehr zum Arzt gegangen. Und heute ist sie über 96 Jahre alt, zudem schlank und rank. Ab und zu trinkt sie immer noch ein Glas Weisswein. Die Maschinerie des BAG sorgt vor allem für Umsatz in der Pharma-Industrie…..

  • egger sagt:

    Nicht ganz so extrem aber Frau Blumerformuliert genauso extrem in die Gegenseite wie das BAG auf die andere Seite.Auch Frau Blumer verdient sich das Leben damit mit dem Schreiben.Trtotzdem gebe ich Ir Echt was Sie übers BAGsagt.Auch ich wegere mich fast Taeglch uebers BAG (Ichbinein Hausarzt)

  • Theo Nötzli sagt:

    Danke für diesen blog! Die staatliche schulmeisterei mittels ungezählter präventionskampagnen nervt einfach nur noch. Die umerzieherinnen im BAG werden sich natürlich mit händen und füssen gegen das einstampfen der kampagnen wehren (inkl. die angeschlossene werbebranche), aber sinnvoller kann man kaum irgendwo beim bund sparen.

    • Annette sagt:

      Dann wäre ein Einsparen beim Bundesamt für Landwirtschaft effektiver: 60 Mio. Franken
      für die Absatzförderung von Fleisch und Milch etc. Das BAG setzt nur ca. 3 Mio. für seine Arbeit für mehr ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung ein!

      • Leon Stoeckli sagt:

        Aber das BAG sorgt für überrissene Preise bei den Medikamenten. Weg mit dem BAG und freie Wahl der Arzneimittel, z.B. auch aus dem Ausland. Wetten wir, dass so mehr als nur 60 Mio. gespart würden?

  • Garnier sagt:

    Es gibt viele sinnvolle Aufgaben, die der Staat für seine Bürger übernehmen kann. Die Verantwortung über unsere Gesundheit gehört definitiv nicht dazu. Die Art und Weise, wie mit fragwürdigen Untersuchungen Gesundheitskosten von Übergewicht, Rauchen (bin selber nicht Nichtraucher), und Grippeerkrankungen berechnet und daraus Kampagnen begründet werden, macht mir richtig Angst, genauso wie all die Vorschriften im Strassenverkehr, die eine Null-Risiko-Strategie verfolgen. Unsere Politiker täten gut daran, mal das Buch „Lebenslust“ von M. Lütz zu lesen – und dann dieses Bundesamt zu verkleinern.

  • Sven Ledermann sagt:

    Klar gibt es natürliche Prozesse, die bestimmen wann und wie viel wir essen, doch wie viele Personen halten sich noch an diese natürlichen Reflexe?
    Fakt ist, dass die Anzahl an Übergewichtigen gerade bei den jüngeren Menschen zunimmt.
    Da finde ich ins Gewissen reden gar nicht so schlecht, so lange es nicht permanent der Fall ist.
    Es ist jedoch auch Tatsache, dass die meisten Übergewichtigen ihr Gewicht behalten oder steigern (ist doch das selbe, wie das Rauchen).
    Die meisten sind einfach zu Faul, um gesund zu leben!
    Und seelische Störung durch das BAG empfinde ich als billige Ausrede!

    • markus müller sagt:

      da muss ich ihnen widersprechen mein herr: selbstverständlich kann jemand sich nicht gesund fühlen und demnach gesund leben, solange ihm ein anderer die ganze zeit vorhaltungen darüber macht, wie ungesund er eigentlich ist, wie krank und welchen risiken er sich tagtäglich aussetzt. zum gesund sein gehört erst mal das gesund fühlen. sprechen sie mal mit einem chirurgen. der wird ihnen wundersames über menschen erzählen die im medizinischen sinne eigentlich todkrank sein müssten aber dennoch, o wunder, lange leben. auch ein raucher kann alt werden. das sagt dir aber keine präventionskampagne.

  • Andy sagt:

    Hallo Claudia, habe mich auch schon gewundert wie schamlos die auf Volkskosten fett gewordenen Staatsangestellten ihren Tag mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Studien verbringen um dann ein oder zwei Plakate zu entwerfen welche ein paar Milliönchen kosten. Allein schon die täglichen Stadistiken dieser Schreibtischsportler verhelfen mir zu einer enoirm gesunden Verdauung, dafür bin ich besondes dankbar und für deinen herrlich bissigen Artikel übrigens auch. lg, A.

  • Andy sagt:

    und Stadistiken ist extra so geschrieben, kommt ja auch von Stadisten…

  • Marc Schmid sagt:

    Es ist erschreckend, wie die staatliche Bevormundung und der verantwortliche Beamtenapparat in allen möglichen und und unmöglichen Lebensbereichen wuchern.
    Das sind genau die Bereiche wo man mal mit radikalen Sparmassnahmen beginnen sollte. Stattdessen spart der Staat regelmässig zuerst dort wo es der Bevölkerung weh tut (Bildung, Verkehr, Soziales), aber der Beamtenapparat wird kaum je zurechtgestutzt.
    Aber ohne Druck geht nichts. Gefragt sind ein paar clevere Juristen, die einen wasserdichten Initiativtext zustandebringen.

  • Weingartner sagt:

    Der Beitrag vereinfacht komplexe Zusammenhänge soweit, dass er ins absurde abgleitet. Wenn ich frau Blumer richtig verstehe, dann meint sie tatsächlich, dass jeder essen soll, was immer er will. Solange ihm niemand ein schlechtes Gewissen einredet, wird keine Gefahr für seine Gesundheit bestehen. Der geistige Tiefgang von dieser Überlegung veranlasst mich folgendes Zitat wiederzugeben: „Mit dem Gewicht halte ich es wie der Mond. Wenn er zunimmt, nehme ich auch zu. Wenn er abnimmt, – dann soll er doch.“ 🙂

    • Ben Palmer sagt:

      @Weingartner: “ Wenn ich frau Blumer richtig verstehe, dann meint sie tatsächlich, dass jeder essen soll, was immer er will.“ Können SIe Ihr eigenes Leben nicht selbst in die Hand nehmen, brauchen Sie dafür die Hilfe von Staatsangestellten, die nichts, aber auch gar nichts über IHR Leben wissen.

  • Pascal Meister sagt:

    Naja, bitte nicht dramatisieren. Nicht jeder lässt sich durch die Einschätzung „Du isst zu viel“ oder „Du isst ungesund“ stressen oder überhaupt belästigen, schon gar nicht die Mehrzahl der Männer. Also halb so schlimm. Sicher hat das Durchschnittsgewicht die letzten 40 Jahre zugenommen, und das BAG tut etwas, OK, man kann über das Mass streiten. Aber eine Aussage im Artikel ist haarsträubend: Wer zu viel Salz ist, bekommt Durst, soweit richtig. Nur ist der menschliche Körper NICHT dazu geschaffen, Kalorien in flüssiger Form aufzunehmen! Alles andere als Wasser kann also zu Übergewicht führen!

    • Leon Stoeckli sagt:

      „der menschliche Körper NICHT dazu geschaffen, Kalorien in flüssiger Form aufzunehmen“ was soll denn das heissen? Ich kann also beliebig Bier und Wein trinken und kriege trotzdem keinen Pirelli? Na dann, prost!

  • DAM sagt:

    Ich werde bei solchen Themen immer an eine meiner Lieblingsanekdoten erinnert: ‚Damals als die Briten noch Kolonialmacht waren, gab es in Indien eine Schlangenplage. Die Briten beschlossen deswegen für jede getötete und abgelieferte Schlange eine Prämie auszubezahlen. Daraufhin begannen die armen Inder Schlangen zu züchten.‘

    Die Auswirkungen solcher theoretisch plausiblen Kampagnen und Präventionsmassnahmen auf die Praxis sind oft nicht voraussehbar. Und wenn nun zuerst ‚künstlich‘ eine Grundlage für solche Massnahmen geschaffen werden muss, ist dies erst recht höchst fragwürdig.

    • Walter Bossert sagt:

      Gute Umschreibung des menschlichen Handelns! Dieses Beispiel lässt sich auf viele Begebenheiten anwenden und so werden oft genau die gegenteiligen Wirkungen erreicht, als was eigentlich das Ziel war. Habe ich schon oft beobachtet.

  • sabine sagt:

    Eine vernünftige Ansicht. Bloss steht zu befürchten, dass die Volkerziehungsmassnahmen nicht aufhören, sondern sich noch verstärken werden, denn es stehen – die Autorin sieht das ganz richtig – Heerscharen von ausgebildeten Personen bereit, die sich Arbeit verschaffen müssen. Werden wir – ganz im klassischen Sinne der Dienstleistungsgesellschaft, die sich gegenseitig die Haare schneidet – damit enden, dass jeder jeden therapiert und überwacht, um zu sehen, was gegessen wird und ob man sich auch ja genug bewegt? Gesundheitsterror Jogging-süchtiger Bürolisten…

  • Markus Weisshaupt sagt:

    Ein wunderbarer Beitrag, Frau Blumer! Sie haben mit jeder Zeile Recht und es freut mich, zum Einstieg in den Tag so etwas sauber liberal Argumentiertes zu lesen. Es sollte viel mehr Journalisten geben, die sich konsequent zum Ziel setzen, täglich und aufs Neue immer wieder die unsinnigen und kostentreibenden Staatswucherungen – wie eben bspw. fast alles, was aus dem BAG kommt – zu hinterfragen und zu bekämpfen.

  • markus müller sagt:

    ich gratuliere frau blumer! endlich hat mal noch jemand anders den mut diesen krankhaften gesundheitswahn anzusprechen. nach den rauchern gehts denn dicken an den kragen. ich könnte jetzt sagen: „ich habs ja gesagt.“gabs da nicht mal noch so ein zitat: dort wo am meisten über menschlichkeit gesprochen wird ist die unmenschlichkeit am grössten usw.? könnte man wohl auch so sagen: dort wo am meisten über gesundheit gesprochen wird ist die ungesundheit am grössten.

  • sandro gasser sagt:

    endlich, endlich kann man ihnen vorbehaltlos zustimmen, frau blumer. es gibt hoffnung im hause tages-anzeiger!

  • Thomas Marthaler sagt:

    Verglichen mit den Werbeanstrengungen der Nahrungsmittelmultis für Coca Cola, Mars und andere fetttriefende Produkte ist der Einfluss des BAG vermutlich vernachlässigbar. Die finanziellen Kosten der Fehlernährung für die Allgemeinheit und die Auswirkungen bei den Betroffenen, stellen tatsächliche Probleme dar. Die Autorin sollte einmal mit Kinderärzten sprechen oder sich in einer Selbsthilfegruppe mit erwachsenen Übergewichtigen umhören, so dass sie die Problemfelder der modernen Ernährung etwas besser einordnen kann. Vor dem nächsten Politblog würde sich ein Faktencheck lohnen.

    • maja sagt:

      Dann soll das BAG gefälligst auch bei Food-Hersteller das schlechte Gewissen einimpfen und das Volk in Ruhe lassen.
      Aber eben, da beissen sie sich die Zähne aus. Das zu viel Zucker dick macht ist altbekannt. Es gibt ja schon lange diesen grausligen Kunstzucker, der eher krank macht als dass er schmeckt. Fertigprodukte sind mir persönlich ein Gräuel. Die fertig
      Babynahrung verbildet den Gaumen der Kinder, da fängt es ja schon an.

  • Thomas Ernst sagt:

    Herzlichen Dank! Sie sprechen mir aus der Seele.

  • Scherrer Guido sagt:

    Vor 50 Jahren wurde ein „Wohlstandsbäuchlein“ nicht abschätzig gewertet. Wir sollten, so glaube ich jedenfalls, nicht jede Modeströmung „nachäffen“, auch wenn sie vom BAG hochstilisiert wird und dem aktuell modischen Schlankheitswahn vermeintlich geschuldet sei.

  • Mathis sagt:

    BRAVO BRAVO BRAVO für diesen Artikel. Stimmt haargenau.
    In diesem Zusammenhang muss noch erwähnt werden, dass die Farmalobby auch noch kräftig „mitmischelt“ . Z.b. um Grenzwerte so zu setzen, dass möglichst viele Menschen „krank“ und /oder „Behandlungsbedürftig“ sind. Somit läuft der Absatz der Medikamente am Besten.
    Dieses Phänomen, der Rechtfertigung von sich selber, ist nicht nur im Gesundheitswesen zu finden.

  • M. Müller sagt:

    Sie möchten also lieber eine Schweiz, in der jeder selbstbestimmt leben darf. Dann sollen wir also lieber so sein wie die USA? Nein danke! Es gibt immernoch zu viele Menschen die schlicht nicht wissen, wie sie sich und ihre Kinder gesund ernähren. Daher ist es richtig etwas zu unternehmen. Sonst können wir ja auch gleich alle Versicherungen abschaffen, da der Mensch ja angeblich selber weiss was für ihn gut ist und von sich aus Geld auf die Seite legt…

    • Markus Weisshaupt sagt:

      Natürlich gibt es gibt immer noch zu viele Menschen die schlicht nicht wissen, wie sie sich und ihre Kinder gesund ernähren – da haben Sie absolut Recht. Das Problem ist aber, dass Präventionskampagnen diese Leute in der Regel auch nicht erreichen (Illetrismus, kulturelle Hintergründe, die sich mit Kampagnen nicht ausmerzen lassen, grundsätzliche Ignoranz usw.) und sich somit nichts ändert, ausser, dass man alle anderen mit den steuerfinanzierten Kampagnen verrückt macht. Der Versicherungsvergleich hinkt respektive würde nur umgekehrt stimmen (zB höhere Versicherungsprämien bei Fettleibigkeit)

    • Marc Schmid sagt:

      Ja, genau, M. Müller. Ich möchte eine Schweiz, in der jeder selbstbestimmt leben darf und nicht von staatlichen Stellen und deren Angestellten gegängelt und bevormundet wird!

    • Ben Palmer sagt:

      „Sie möchten also lieber eine Schweiz, in der jeder selbstbestimmt leben darf.“ Sie nicht? Wollen Sie fremdbestimmt leben, wollen Sie sich von irgendwelchen Funktionären vorschreiben lassen, wie Sie zu leben haben? Glauben SIe wirklich, nur Sie und das BAG wüssten, wie man gesund lebt?.

  • G. Meier sagt:

    Die Importstatistik als Grundlage ist eine äusserst fragwürdige Basis für diese Erhebung, denn etwa ein Drittel der Lebensmittel landet leider im Abfall. Einige Bundesämter (insbesondere das BAG, das ASTRA + das BAV) wollen uns mit Massnahmen eindecken, welche unsere persönliche Freiheit einschränken. Wie richtig erwähnt in diesem Artikel, tun sie das nicht zuletzt, um ihre teuren Jobs zu rechtfertigen. Also mit unseren Steuergeldern will Bundesbern Normen festlegen, welche uns auferlegen, wie wir uns zu verhalten und was wir zu tun haben. Wer pfeift diese übereifrigen Beamten endlich zurück?

  • Jörn sagt:

    Herzlichen Dank, Frau Blumer, für diesen Beitrag. Eine kleine Anekdote dazu: laut Statistik sind meine Söhne zu klein und zu leicht. Dazu sagte Arzt: Vergessen Sie die Statistik (sie ist nur ein Indikator). Schauen Sie sich die Kinder an. Sie sind gesund und munter – Mit ‚zu dick‘ verhält es sich gleich. Statistisch lässt sich die Gesundheit eines Menschen nicht beurteilen. Das geht nur direkt am Einzelnen. Problematisch ist, dass immer mehr Menschen ein Gefühl für ihren eigenen Körper, dessen Fähigkeiten und Bedürfnissen verlieren und sich immer mehr dem Diktat der Statistiken unterwerfen.

  • Meier Hans sagt:

    1. Interessant und aussagekräftig würden solche Studien, wenn die Mediterranen als Vergleichsgruppe auch untersucht würden.

    2. Die Berechnung volkswirtschaftlicher Kosten, resp. Einsparungen würden stimmen, wenn alle mit 70 sterben würden. Wenn alle versprochenen, möglichen Einsparungen realisiert würden, käme das Gesundheitswesen auf negative Kosten.

  • maja sagt:

    Die Angabe woher die Daten für die Statistik ist glaube ich auch nicht so recht. Ich denke eher, dass da Cumulus- und Coopkarten missbraucht werden.
    Saudi-Arabien versucht den Frauen einzureden, das Autofahren die Eierstöcke schädigt. Irgendwie ist es doch immer das selbe Prinzip wie die Regierung versucht die Menschen unter Kontrolle zu halten.

  • Jonas Abderhalden sagt:

    Genau, Frau Blumer; „schätzungsweise (um) die Hälfte“ des BAG beschäftigt sich mit Präventionskampagnen. Es kann manchmal durchaus sinnvoll sein, solche Aussagen resp. Behauptungen zuerst zu recherchieren. Aber undifferenziertes BAG-Bashing ist ja heutzutage sehr beliebt. Mit einem Titel wie „Präventionskampagnen machen krank“ disqualifiziert sich eine solcher Beitrag von Beginn weg. Der Titel repräsentiert aber die verkürzt-verkrampfte „liberale“ Argumentationsweise dieses Textes sehr gut.

  • Maria Gessler sagt:

    Und nach den Dicken kommen dann die Senioren an die Reihe. – Prävention wirkt manchmal ganz anders als vorhergesagt. Vielleicht sollte man sich beim BAG doch langsam überlegen, ob anstatt Symptombekämpfung nicht zuerst einmal die Frage nach den wirklichen Ursachen wichtig wäre. Die Evolution hat uns halt einfach nicht mit einem der modernen Lebensmittelherstellung angepassten Körper ausgestattet. Abgesehen davon wird z. B. schon in der Schule offenbar im Fach Hauswirtschaft auch auf z. B. Beutelrösti, fertig gerüstete Gemüse o. ä. zurückgegriffen. Aber eben, der Rubel muss unbedingt rollen.

  • Mike Meier sagt:

    Wer dauernd zu hören bekommt, er esse zu viel und bewege sich zu wenig, isst wahrscheinlich zu viel und bewegt sich zu wenig. Aber wir können ja auch warten, bis wir hier bezüglich Übergewicht Zustände haben wie in den USA, bevor man versucht, die Leute etwas besser über Ernährung aufzuklären. Weil Liberalismus, oder.

  • Markus Scholl sagt:

    Wen interessieren denn die Kampagnen des BAG?

  • Beat sagt:

    Zu dumm auch dass das BAG nicht zu wissen scheint welch extreme Intervention die Erhebung für die Teilnehmer ist. Damit ist schon vorher klar dass die Resultate nicht repräsentativ sein können. Anders als bei einer einmaligen Stichprobe ändert sich hier das Verhalten der Teilnehmer während der Erhebung und das Resultat wird automatisch verfälscht.
    Trotzdem: Es ist kein guter Witz zu behaupten diese Kampagnen machten krank. man kümmert sich doch gar nicht gross darum.

  • Ben Palmer sagt:

    Claudia Blumer sagt es, wie es ist: Wenn einmal ein Amt geschaffen ist, muss es sich immer wieder Arbeit beschaffen, um seine Existenz zu rechtfertigen.

  • Hanspeter Niederer sagt:

    Wer bestreitet, dass sich die Industrienationen buchstäblich zu Tode fressen, hat von gesunder Ernährung keine blasse Ahnung. Allerdings kann man auf eine Auklärungskampagne, die die wahren Verursacher dieser sauteuren Dekadenz, nämlich die Nahrungsschrott-Produzenten, beim Namen nennt, noch ewig warten. Diese werden die Aufklärung des Volkes mit ihren teuren Lügenkampagnen zu verhindern wissen.

  • Ben Palmer sagt:

    «Wir wissen seit Jahren, dass wir ein grosses Problem haben». Warum hat das BAG ein Problem, ist es nicht das Problem der betroffenen Personen? Indem sich das BAG das Problem zu eigen macht, hat es eine Rechtfertigung, um Budgetforderungen zu stellen, um „SEIN“ Problem zu lösen. Nur, das Problem kann es nicht ohne die Einwilligung der betroffenen Personen lösen. Am Einfachsten kann man das erreichen, indem man übergewichtige Menschen als unvernünftig und unbeherrscht skizziert und stigmatisiert. Man kann es schon einmal über Krankheitskosten versuchen, Übergewichtige unbeliebt zu machen …

  • Peter Frick sagt:

    Kann man sich gegen den Hyperaktivismus auch impfen lassen? Dann möchte ich diese Impfung dem BAG sehr ans Herz legen. Dieser überdimensionierte Apparat sollte als erstes schlanker werden.

  • Jutta Maier sagt:

    Was für ein himmelschreiend oberflächlicher und einseitiger Artikel. Die Autorin gehört wohl zu der Gattung, die sich bei Kritik (mehr Bewegung und bewusster Essen) mit einer Schoggi vor den Fernseher setzt und schmollt, statt die Kritik ernst zu nehmen. Auch hat sie von Grundnahrungsstoffen wie Salz, Fett und Zucker offenbar keine Ahnung, was damit im Körper passiert. Es ist eben schon ein Unterschied, ob man das Fett in Form gesättigter Fettsäuren oder ungesättigter Fettsäuren einnimmt, und in welchen Mengen und was für Zucker geschluckt wird. Und der Tagi publiziert sowas???

    • Leon Stoeckli sagt:

      Offerieren Sie doch bitte mal Zahlen! Wie viele Leute sterben bei bester Gesundheit und in welchem Alter? Wie viel Leute sind bei ihrem Tod übergewichtig, sterben aber an einer Krankheit, die nichts mit Salz, Fett und Zucker zu tun haben? Wie alt werden denn Personen die all diese ‚giftigen‘ Stoffe zu sich nehmen im Allgemeinen?

  • heidi reiff sagt:

    es gibt ja auch Veganer, die einfach konsequent kein Fleisch essen , ich esse, wenn ich hunger habe, nicht jeden tag fleisch, ab und zu auch Pilze so Eierschwämme an Rahmsauce, diese fanatischen Gesundheitsapostel sind für mich auch nicht das gelbe vom Ei ich habe keinen Schlankheitswahn bin auch kein Barbypuppenfan, meine Tante selig hat mir mal gesagt das Prinzip war damals, wer nicht arbeitet, hat auch keine Berechtigung zu essen, zum glück ist es ja nicht mehr so wie früher gender bender nach wie vor ?

  • Statt eines Kommentars ein Link zu meinem Blog:
    http://blog.ebalance.ch/2013/10/18/bullshit-journalismus/
    verbunden mit der Bitte um mehr Faktentreue.

    • Leon Stoeckli sagt:

      Sie schreiben in Ihrem Artikel: „Vergleicht man das, was in der Schweiz in Sachen Prävention geschieht, mit den Programmen und Aktivitäten in vielen Ländern weltweit, so haben wir einen grossen Aufholbedarf.“ Das scheint mir genau das Problem zu sein. Weil man im Ausland mehr Geld aus dem Fenster wirft und wahrscheinlich weniger alt wird als in der Schweiz, müssen wir aufholen. Das ist absurd. Und es ist genau die Einstellung die jede noch so überflüssige Kampagne rechtfertigt. Wie wäre es denn, das BAG würde auch mal schauen wie teuer die Medikamente weltweit sind?

  • Bruno Landolt sagt:

    Oh doch, Frau Blumer, Information tut Not. Das durch die Erhebungen gewonnene Wissen ist sehr wertvoll und kann via öffentlicher Diskussion darüber, zu wertvollen Korrekturen im Nahrungsmittelangebot führen. Das von Ihnen angezettelte BAG Basching ist eines Tages-Anzeigers nicht würdig. Ich möchte Sie und die Redaktion sehr bitten, es bei einer objektiven Beschreibung der Tatsachen zu belassen und nicht mit billigen, persönlichen Wertungen Stimmung zu machen.

  • Walter Bossert sagt:

    Falls es einmal möglich wird zu einem annehmbaren Preis auf den Mond zu reisen,würde ich es begrüssen alle Statistiker dorthin zu verfrachten. Aber vorläufig würde sich da die Sahara anbieten.

  • Walter Bossert sagt:

    Es ist schon Paradox, da wird auf der einen Seite vehement und mit den dunkelsten Scenarien die Überalterung der Bevölkerung beschworen, auf der anderen Seite genau das Gegenteil, wir würden uns zu Tode rauchen ,saufen und fressen! Lasst doch jedem diese Freiheit, wer früh stirbt, beansprucht weniger öffentliche Leistungen.

  • Wolfgang Göller sagt:

    Schlicht: Verschwendung von Steuergeldern. Am Flughafen ZH: „Kommen sie das nächste Mal mit dem Velo…“ Im Bus in Stäfe: „Steigen Sie eine Haltestelle früher aus“ (dann verpasse ich den Zug). „Iss viel Gemüse, iss viel Obst. ….“Ob es gesund ist – vielleicht. Aber wer sich gesund ernähren will, tut es auch ohne die vielen Plakate. Die Designer der Werbung könnte man auch sparen. Und das Geld könnte man brauchen, um die KV zu verbilligen. Vielleicht könnten sich dann ein paar Leute mehr gesunde Nahrung leisten. Ich empfinde die Gesundheitswerbung als Bevormundung. Sie weckt Oppositionsgelüste

  • Daniel Tannacker sagt:

    „Wer dauernd zu hören bekommt, er esse zu viel und bewege sich zu wenig, steht unter Stress, und wird krank.“ ?!? Müssen wir uns diese verschwörungstheoretischen, selbstverleugneten Stammtischsprüche wirklich anhören?

  • Bea Habegger sagt:

    Das BAG verkommt je länger desto mehr zum Bundesamt ausser Glaubwürdigkeit. Statt die Bevölkerung zu schützen, agiert diese Behörde immer mehr als verlängerter Arm der Pharmaindustrie und bewirbt EU/WHO-konform Krankheit statt Gesundheit. Schade um das dereinst beste Gesundheitssystem

  • Anna Meier sagt:

    Ich hoffe, ich bekomme einen solchen Fragebogen… Ins Antwortcouvert steck ich dann einfach eine „Stuhlprobe“… was ich gegessen habe und wie viel können die dann ja selber analysieren…. lol.

    Nein, echt jetzt. Dieser völlig hysterische Hühnerhaufen von Herrn Berset ist eines dieser Bundesämter, das ich noch nicht mal im absoluten Ernstfall ernst nehmen würde. Bis jetzt bin ich immer gut damit gefahren einfach gar nichts oder genau das Gegenteil davon zu machen, was das BAG mir rät… Und die ganzen erfundenen Grippewellen und sonstiger Blödsinn haben bei mir noch nie gezogen 🙂

  • Heinz Stiller sagt:

    Die Lebenserwartung in der Schweiz beträgt rund 83 Jahre. Das gehört zu Spitzenwerten in der Welt, nur die Japaner leben noch länger. In Europa leben die Spanier und Italiener ähnlich lange.
    Wir sollen den Fett- und Salzkonsum einschränken, mehr Obst und Gemüse essen? Genau das tun die Chinesen. Lebenserwartung: Rund 73 Jahre.
    Von Afrika, wo sie noch weit weniger „ungesunde“ Sachen essen, gar nicht zu reden.
    Entweder haben diese Gesundheitspolitiker keine Ahnung von Statistik – oder sie wollen uns killen.

  • Andy sagt:

    Der Hauptgrund zu über 90% der Übergewichtigen ist eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Wenn diese Personen etwas mehr auf ihre Ernährung achten würden und ein klein wenig mehr sich bewegen würden gebe es viel weniger gesundheitliche Probleme und somit auch weniger Kosten für den Staat.

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