Kuschelkurs gegenüber Wirtschaftskriminellen
Die Schweizer Gerichte haben im letzten Jahr 64 Fälle von Wirtschaftskriminalität beurteilt. Dabei ging es am häufigsten um Veruntreuung und ungetreue Geschäftsbesorgung und insgesamt um eine Deliktsumme von knapp 500 Millionen Franken. Und dies ist nur die Spitze des Eisbergs, denn nur in etwa 20 Prozent aller Fälle werden Studien zufolge die Justizbehörden eingeschaltet. Hochgerechnet dürfte die Wirtschaftskriminalität jährliche Schäden in Milliardenhöhe verursachen. Dazu kommt, dass Wirtschaftskriminelle in der Regel glimpflich davon kommen, weil ihre Schuld schwerer nachweisbar ist als bei anderen Verbrechen. Und die Geschädigten haben meist das Nachsehen.
Die Zahlen und Fakten zur Wirtschaftskriminalität, die Unternehmen wie KPMG oder Ernst&Young jeden Frühling veröffentlichen, sind für die Politik offenbar kein Grund, dem «white-collar crime» den Kampf anzusagen. Möglicherweise kriminelles Gebaren in der Unternehmenswelt wird erst dann zu einem Politikum, wenn es um Fälle geht, die eine breite Öffentlichkeit bewegen – so war es bei der Swissair-Pleite, ebenso bei den UBS-Skandalen. Doch auch bei solch spektakulären Fällen halten sich die Aktivitäten des Eidgenössischen Parlaments in Grenzen, wie ein Blick in dessen Geschäftsdatenbank «Curia Vista» zeigt.
Die Ratsrechte im Parlament wird nur dann aktiv gegen Wirtschaftskriminalität, wenn es um die Verteidigung des Bankgeheimnisses geht.

Die Verantwortlichen für die Swissair-Grounding wurden mit Samthandschuhen angefasst: Am 2. Oktober 2001 blieben die Swissair-Maschinen am Boden. (Keystone/Steffen Schmidt)
Vorstösse, die Wirtschaftsdelikte stärker ahnden wollen oder den Begriff der Wirtschaftskriminalität strafrechtlich ausdehnen möchten, kommen gelegentlich von Parlamentariern der Ratslinken. Im Nachgang zu den UBS-Affären um Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA oder um exorbitante Boni reichte SP-Nationalrat und Rechtsprofessor Daniel Jositsch eine Parlamentarische Initiative ein, die die Strafbarkeit grober Sorgfaltspflichtverletzungen in der Geschäftsführung verlangte. Das Begehren wurde allerdings im Parlament versenkt. Ebenso wie die Forderung, auch Unternehmen strafrechtlich zur Verantwortung ziehen zu können, oder auch die Forderung, die Kompetenzen der Bundesstrafbehörden auszuweiten. Hängig sind derzeit zwei SP-Motionen, die eine Verlängerung der Verjährungsfristen bei Wirtschaftsdelikten fordern. Nach der Zustimmung im Ständerat geht die Vorlage nun an den Nationalrat.
Die Ratsrechte im Parlament wird nur dann aktiv gegen Wirtschaftskriminalität, wenn es um die Verteidigung des Bankgeheimnisses geht. So forderte die SVP in einer Motion eine Verschärfung der Strafbestimmungen bei Verletzungen des Bankgeheimnisses. Eingereicht wurden ausserdem mehrere Vorstösse zur Strafbarkeit des Bankdatendiebstahls sowie des Verkaufs von gestohlenen Bankdaten. Im Übrigen haben die bürgerlichen Fraktionen im Bundesparlament andere Prioritäten: Neue Straftatbestände oder Strafverschärfungen fordern sie vor allem bei Gewaltdelikten, gefolgt von Kindsmissbrauch, Ausländer- und Jugenddelinquenz sowie Raserdelikten. Die Ratsrechte setzt auf «Law and Order». In Vorstössen forderte sie beispielsweise die Verschärfung des Landfriedensbruch-Artikels, die Strafbarkeit von Eltern delinquierender Jugendlicher, Strafverschärfungen für Kriminaltouristen oder die Publikation von Raserurteilen mit «Namen, Wohnort und Nationalität des Täters». «Law and Order» gilt offenbar nicht für alle Kriminalitätserscheinungen im gleichen Masse. Die Forderung nach einer harten Gangart gegenüber der Ausländerkriminalität kontrastiert zum Kuschelkurs gegenüber der Wirtschaftskriminalität – trotz Deliktsummen in Milliardenhöhe.
Klar, man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass die Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität in erster Linie Sache der Unternehmen ist. Oder, dass das geltende Recht genügt und nur konsequent umgesetzt werden muss. Oder auch, dass Probleme nicht immer mit dem Strafrecht gelöst werden können. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die meisten Mitglieder des Bundesparlaments das Problem der Wirtschaftskriminalität nicht wirklich ernst nehmen.
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64 Kommentare zu «Kuschelkurs gegenüber Wirtschaftskriminellen»
Die C(omplicen)V(on)P(leite-Bänkstern), die F(reunde)d(er)P(leite-Bänkster) und die $(eilschafter)V(on)P(leite-Bänkstern) sind eben zu eng mit den potentiellen und tatsächlichen Wirtschaftskriminellen verfilzt. Offensichtlichstes Beispiel dafür ist die intime Duzfreundschaft zwischen $VP-Führer Christoph Blocher und Ex-UBS-Pleite-Bänkster Marcel Ospel. Wer bürgerliche PolitikerInnen wählt fördert die Wirtschaftskriminalität und schiesst sich damit als Normalverdienender selbst ins Knie. Das ist politischer Masochismus und mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu erklären.
So Herr Belser, ist es Ihnen jetzt wohler? Wähle und stimme meistens Mitte/lLinks, aber dazu benötige ich einen differenzierten Blick aufs Ganze. Es gibt, ihn den von Ihnen defarmierten Parteien, auch anständige Politiker, die aus ihrer Überzeugun, das beste für die Schweiz und ihre Einwohner wollen. Ich kenne einige dieser Politiker in Gemeinden, Kantonen und im Bund,
welche sich bemühen ohne Scheuklappen (links und rechts) zu politiseren. Opfern Sie doch einmal Zeit für die Allgmeinheit, als Schulpfleger, in einer Sozialbehörde, als Gemeinde- oder Kantonsrat usw.
Lustiger Beitrag, leider fehlen die Argumente.
Eduard J. Belser nicht zu verwechseln mit Eduard J. Belser, der Kurator des Basler Kutschenmuseums
Gibt und gab es auf linker Seite keine Duz- Freunschaften? Vielleicht sogar in Libyen?
der beraterstab des bundesrates, sowie ein grossteil des parlamentes, setzen sich genau aus diesem wirtschaftsfilz zusammen. es ist klar, dass da gewisse missbräuche unter den teppich gekehrt werden. dem bundesrat fehlt die kraft und die entschlossenheit hier aufzuräumen, denn sie wissen, dass sie auf deren „goodwill….“ angewiesen sind. ausserdem zeigt der fall „swissair“ auf, wie sehr doch die privaten interessen aller beteiligten gegenüber der firmenloyalität überwiegen. ein weiteres problem ist die vernetzung bis in höchste kreise; eine (dreckige) hand wäscht da die andere. schwierig.
Wirtschaft funktioniert bis tief in die Grauzonen der Legalität und sogar darüber hinaus. Wirtschaftskriminelle haben ihre Lobby und füttern sie gut. Wirtschaft basiert auch auf der Tatsache das Kosumenten in der CH keine Rechtsunterstützung erhalten, eine Rechtsstreit wird bewusst zeitlich in die Länge gezogen, Normalverdiener können sich eine Verfahren nicht leisten, das ist auch Teil des Geschäftsmodelles der Wirtschaft. Insofern ist Wirtschaftskriminalität juristisch und organisch in Bern von Links über die Mitte bis Rechts personell gut besetzt. Rechtsstaat? Kaum, aber Erfolgsmodell CH!
Die Justiz ist an der Aufklärung von Wirtschaftskriminalität gar nicht interessiert. Im Schwyzer Fall IPCO, wo 650 Betroffene um 125 Mio. erleichtert wurden, wurde von 1997 bis 2011 untersucht, es wurde 2011 sogar noch der Staatsanwalt ausgewechselt. Beim erstinstanzlichen Prozess vor Schwyzer Gericht wurden die meiisten Täter mit bedingten Strafen und Bussen bedient. Teils wurden die Betrogenen öfters befragt als die Täter. Auch wurde der Strafbehörde wiederholt Schmiergeld angeboten. Dies wurde damit gedankt, dassjdas Strafverfahren jahrelang unterbrochen wurde. Die Verjährungs-Uhr tiggt.
Eine Handlung ist halt eben dann kriminell, wenn Sie vom Gesetz als solche vorgesehen ist. Offenbar kamen die Richter zum Schluss, dass die SR-Verantwortlichen nicht gegen das Gesetz verstossen haben. Entsprechende Flugzeuge unter dem Titel „Wirtschaftskriminalität“ abzubilden ist deshalb schlicht eine falsche Anschuldigung wider besseren Wissens. Herr Capodici verträgt es offenbar nicht, dass sein individuelles Weltbild keine Gesetzeskraft hat.
Sie verstehen offenbar wenig vom Prozess der Gesetzgebung. Im Artikel wird nicht in erster Linie kritisiert, dass es nicht zu Verurteilungen kam. Es wird kritisiert, dass die angeblichen „Law And Order“ Parteien sich strikt dagegen zu Wehr setzen Gesetze zu erlassen die Wirtschaftskriminalität einzuschränken. Ganz im Gegenteil, ihr „Law And Order“-Ansatz beschränkt sich darauf Minderheiten zu benachteiligen wo immer es geht.
Herr Domenico, Vielleicht koennen Sie ja dann erklaeren weshalb jegliche Versuche wie: Strafbarkeit grober Sorgfaltspflichtverletzungen in der Geschäftsführung, immer wieder abgelehnt werden. Passt das etwa in Ihr Weltbild?
Warum nur wenige Prozesse erfolgreich sind? Prozesse kommen meist erst viele Jahre nach der Tat ins Rollen. Bis dann ändern sich viele Firmenstrukturen oft. Mails sind gelöscht. Konten verschwunden. Mitarbeiter weitergezogen. Etc. Zudem wird in der Branche halt viel mündlich abgemacht. Die rechtsstaatliche Prozessführung wird somit extrem erschwert. So scheitern halt viele Prozesse – selbst bei himmelschreiend offensichtlichem Delikt – kläglich an dem Nicht-Mehr-Erbringen-Können der Tatbeweise und insbesondere des Nachweises des Tat-Vorsatzes.
Die ParlamentarierInnen sind durch die geheimen Parteispenden der Wirtschaft vor vorne herein Böcke in den Gärten der Wirtschaftskriminalität. Das hiesige Strafrecht ließe sich wesentlich durch den Erstz der meist sehr schwierig zu beweisenden verbrecherischen Absicht durch die Grobfahrläßigkeit verbessern. Noch nützlicher wäre das ersatzlose Streichen der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Strafen («geschäftlich begründeter Aufwand») im Steuerrecht des Bundes, der Halb- und Ganzkantone.
es dürfte wahrscheinlich auch so sein, dass eine mehrheit der wirtschaftskriminellen der ratsrechten politisch nahe steht. man betrachte die „täter“ beim swissair-grounding oder bei der ubs, die ohne staatshilfe ebenfalls gegroundet wäre. gerade die exponenten der rechten populisten, die svp betreibt ein „law and order“ politik gegenüber allen „kleinen“ um ihren mob bei laune zu halten. dafür lassen sie die wirtschaft in ruhe – oder könnte es sein, dass auch ihr übervater blocher noch ein paar leichen im keller hat (südafrika)…
In (un)bewährter Manier vermischen sie mehrere Dinge miteinander. Wirtschaftskriminalität nachzuweisen ist eine komplexe Aufgabe, daher auch die niedrige Verurteilungs-Quote. Aber meistens ist der Niedergang eines Unternehmens tatsächlich nur dem Unvermögen der Verantwortlichen geschuldet und nicht einem strafbaren Fehlverhalten. Ihre Polemik ist daher einfach nur populistisch, bedient die unterschwellige Wut gegen die-da-oben (warum eigentlich, meist trifft es ja nur Aktionäre und die sollten die Risiken ihres Unternehmens eigentlich kennen?).
Ich nehme an, Verstösse gegen das Kartellgesetz gelten auch als Wirtschaftskriminalität.
Da kann man dann aber wohl kaum von einfachem „Unvermögen der Verantwortlichen“ reden. Dass als einziger Autohersteller BMW wesentliche Strafen bezahlen musste, zeigt doch eben, dass hier das Justizsystem total versagt.
Was den Niedergang von Unternehmen angeht, gebe Ich Ihnen völlig recht: Das ist und darf nur das Problem der Eigentümer / Anteilseigner sein.
Würde man das Kartellgesetz durchsetzen und Externalisierung von Kosten minimieren gäbe es – so vermute ich – auch kaum so viele grosse Firmen.
Ich habe mich als damaliges Flight Attendant bei der Swissair doch auch ziemlich betroffen gefühlt, ohne Aktionärin zu sein. Wirtschaftskriminalität betrifft eben nicht nur die Share- sondern alle Stakeholders, also auch Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden usw.
Liebe Gabriela, da haben sie recht! Und ich als damaliger Swissair-Aktionär habe meinen Abschreiber auch gemacht! Allerdings ohne für meinen Fehler (nämlich Aktionär zu werden) andere verantwortlich zu machen! Wenn sie ehrlich sind, liebe Gabriela, dann haben sie Swissair aus den gleichen Gründen gewählt wie ich (Ansehen, Sicherheit, Rendite). Dann haben wir beide den gleichen Fehler gemacht und unser Geld (für sie die berufliche Zukunft) unfähigen Leuten anvertraut! Wirtschaftskriminalität? Nein! Einfach nur Unvermögen der verschiedenen Herren!
Bald 12jahre ist es her, das Grounding oder besser tituliert: Die Schande der Schweiz ! der Film Grounding hat wieder spiegelt wie der VR und BR auf der ganzen Linie versagte ! 300-400 Mio wollte man nicht in die Swissair investieren, dafür x-milliarden in die ubs ! was für eine blasphemie ! So oder so ich als Swissair fan vermeide die SWISS zu fliegen, da diese keine Schweizer Fluggesellschaft ist.
Und damit die grossen Fische noch tiefer im Nebel verschwinden können,beabsichtigen die lieben Linken das Bankgeheimnis auch in der Schweiz und für alle aufzuheben! Dann können sich die kleinen gegenseitig bescheissen und beschuldigen und die Gerichte sind vollgestopft mit Kleinkram während die grossen Fische gleich mehrfach profitieren können! Dieses Spiel kennen wir doch zur genüge und es ist bedenklich dass die Linke das noch nicht gemerkt hat. Wenn die linken doch Betrugsfälle in Milliardenhöhe kennen, dann zeigt diese doch endlich an!! Sonst fragen sie ja auch immer nach Fakten!
Weshalb sollten bürgerliche Politiker das Problem Wirtschaftskriminalität auch ernst nehmen ? Sie leben ja sehr gut davon, deshalb ja auch keine Offenlegung von Spenden, Spesen ect. Aber im Endeffekt gilt: ohne uninformiertes Stimmvolch, dem es momentan noch viel zu gut geht, ist Wirtschaftskriminalität nicht möglich.
Es ist eben einfacher, Hatz auf IV-Rentner und Asylanten zu machen. Dass die bürgerliche Mehrheit kein Interesse daran hat, Wirtschaftskriminelle zur Rechenschaft zu ziehen, verwundert nicht. Genauso wie Steuerbetrüger geschützt werden, indem man das Bankgeheimnis nicht abschaffen will.
Erstaunt das jemanden? Sind es denn nicht die Mitte-Rechts-Fraktionen, die Vorstösse, wie dieser von Herrn Jositsch, versenken? Und warum nur tun sie das? Arbeitsplatzgefährdung? Abwanderung von Firmensitzen?
Augen auf….wenn man Hufgetrampel hört, denkt man ja auch nicht an Zebras, sondern an Pferde.
Sie tun es, weil sie selbst an derartigen zwielichtigen Geschäften beteiligt sind oder aber, weil es der Golf-Buddy oder Polo-Sitznachbar ist. Ich will endlich wissen, wer in welchem Verwaltungsrat sitzt, mit welcher Lobby kuschelt und dadurch wer wes Brot isst und drum des Lied singt!
Es ist doch klar die rechtsextremen Parteien (SVP,FDP,CVP) schützen doch nur ihre eigene Klientel und geheimen Geldgeber. Denen ist der Staat sowieso schnuppe, wenn sie nur in Ruhe ihren Reibach machen können. Das Gefasel gegen Grün oder Links ist eine der Hauptlügen, stellen doch die „Bürgerlichen“ seit 1848 fast überall die Mehrheit!
Na immerhin ist dieser Staat, in dem die „rechtsextremen“ Parteien (ich würd mal Ihren Kompass neu kalibrieren) die Mehrheit haben, doch seit 1848 erstaunlich erfolgreich. Das könnte allenfalls auch daran liegen, dass eine unternehmerische Freiheit, die nicht jede Fehlinvestition und jede falsche Entscheidung kriminalisiert, in der Endabrechnung wesentlich besser ist, als wenn man nach Konkursen und Groundings „hängt die Schuldigen!“ ruft. Zumal der Staat erwiesenermassen mehr Geld in Investitions- und Planungsruinen versenkt als Private.
Wirtschaftsdelikte sind schwer nachzuweisen; an dieser Tatasache ändern auch schärfere Gesetze nicht. Zudem ist zu berücksichtigen, dass wenn man die Grenze der strafbaren Handlung zu tief ansetzt, plötzlich jeder Unternehmer der einmal eine falsche Entscheidung getroffen hat, ins Gefängnis wandern könnte.
Und übrigens, bei Wirtschaftskriminalität geht es nur um Geld, und Geld soll ja anscheinend nicht das Wichtigste sein…
Warum wird nicht eine gesetzliche Grundlage geschaffen, dass bei Verdacht auf Vermögensdelikte oder Steuerbetrug das Bankgeheimnis für die betreffenden Personen aufgehoben werden kann? Das wäre doch sicher zweckdienlicher als immer gleich mit Rundumschlägen das ganze Volk unter Generalverdacht zu stellen und damit nur den kleinen zu schaden und das ausgerechnet von den angeblich sozialen!
Berufliches Versagen, Inkompetenz und Dummheit sind kein Verbrechen. Wenn dem so wäre, müsste man auch einen Teil der Politiker zur Rechenschaft ziehen und aus dem Verkehr nehmen.
Nur einen Teil?
@Hannes Müller: Sie haben Recht …
Ein guter und richtiger Kommentar. Die Täter mit Krawatte und Anzug werden geschont, wenn denn überhaupt ein Verfahren gegen sie eingeleitet wird. Oft dauert dies so lange, dass es zu einer Verjährung kommt. Die Schäden, die diese Täter anrichten, gehen üblicherweise in grosse Beträge, nicht selten sind es Millionen-Beträge. Die gleiche Ratsrechte, die diese Täter schützt, lobt, dass in der Schweiz alle die gleichen Rechte hätten. Ich kann darüber nur noch bitter lachen. Wenn jemand in einem Geschäft etwas kleines stiehlt, wird er gnadenlos verfolgt, als Ausländer soll er weggewiesen werden.
Gleiches Recht für alle heisst, dass eben auch bei den Grossen der Tatbestand eines Deliktes einwandfrei nachgewiesen werden muss. Wenn ein Ausländer einen Mist macht, dieser Mist aber nicht ein Delikt darstellt, wird er auch nicht ausgewiesen (abgesehen davon, dass es fast Mord und Totschlag für eine Ausweisung braucht).
Man muss die Bürgerlichen nicht mögen. Man sollte als Journalist jedoch ein Mindestmass an Objektivität beibehalten und allerwenigstens vollständig berichten. Beides misslingt Herrn Capodici gründlich. Was er uns verschweigt ist, dass die Schweiz in der von ihm zitierten Studie von E&Y zur Wirtschaftskriminalität von allen untersuchten Ländern der absolute Musterknabe ist. Noch seien wir zwar „nicht perfekt“, aber die Schweizer Unternehmen hätten sich „dem Idealzustand angenähert“. Also bitte!
Dass es noch schlechter geht ist keine Rechtfertigung für Misstände.
aber ewiges Nörgeln braucht es eben auch nicht.
Herr Capodici betritt gefährliches Terrain, die Swissair Verantwortlichen als kriminell zu bezeichnen. Immerhin sind sie auf der ganzen Linie freigesprochen worden.
Natürlich wurden sie freigesprochen. Aber nicht weil sie unschuldig sind, sondern, weil sie Beziehungen in Politik, Jusitz und Wirtschaft haben.
Oder wollen Sie behaupten, von heute auf morgen könne ein finanzielles Loch von 6 Milliarden entstehen, wie es bei der Swissair der Fall war? Das ist nur möglich, wenn über mehrere Jahre systematisch die Buchhaltung gefälscht wurde – Und das wurde sie, sonst wäre nicht von heute auf morgen das Loch von 6 Milliarden „entstanden“.
..kommt noch dazu, wenn sich ein Unternehmer nicht an das Gesetz hält und gebüsst wird, darf er das als Aufwand an den Steuern abbuchen. So wird des Rechtsempfinden des einfachen Bürgers mit Füssen getreten.
Sehr viele Parlamentarier, quer durch alle Parteien, sitzen in Verwaltungsräten, werden dafür gut bezahlt und haben im Gegenzug die Interessen der Unternehmen auf politischer Ebene zu vertreten. Letztlich ist das Korruption, aber in der Schweiz gehört das zum legalen System. Selbstverständlich sind die Unternehmen nicht an einer Verschärfung betreffend Wirtschaftskriminalität interessiert. Die Politiker stimmen aber auch aus Selbstschutz dagegen. Denn wenn bei einem Unternehmen, das sie vertreten, etwas aus dem Ruder läuft, wollen sie möglichst unbehelligt aus der Sache rauskommen.
Wen wunderts schon? In einem Geldsystem welches keine Grenzen nach oben aufweist und dem Mob permanent vermittelt wird „Reich und Millionär“ zu sein wäre das wichtigste Ziel? Während sich das System mit Zins und Zinseszins, mit dubiosen Finanzprodukten, welche alle Geld aus dem Nichts generieren, bereits auf höchst wirtschaftskriminellem Kurs befindet, sind Türen weit offen für jegliche kriminellen Akte und Filz, welche eine Legalität dieses Handelns schon längst in Frage stellen müssten.
Ohne gemeinsam und global definierte Grenzen nach oben wie nach unten, ist der Crash kalkuliert!
@eugen boller, wohl auch andere
Sie schreiben zutreffend, langsam geht die Fantasie aus um gewisse Quantitäten überhaupt noch zu rechtfertigen. Den Crash, wie Sie sagen, erleben wir … wenn uns die Ideen ausgehen die Sachen so zu verpacken die eigentlich kaschierte Erfindungen des Rades sein sollen und das gute Stück bereits seit tausenden von Jahren irgendwo herum gelegen ist.
Das machen wir vielfach. Stimmt, es bräuchte neue Werte.
Danke für Ihre Stellungsnahme
Kaum die Problematik angesprochen, greifen Sympathisanten der Wirtschaftskriminellen den Boten an, um nicht auf die das Zusammenleben bedrohende Wirklichkeit eingehen zu müssen. Ein bekanntes, nichtsdestotrotz schändliches und armseliges Verhalten. Der Kaugummidieb verwahrt auf Lebenszeit, der kriminelle Abzocker hofiert von Staat und Geldadel, das muss irgendwann zur Eskalation führen! Aber darüber wollen die Bessermenschen lieber erst gar nicht diskutieren. Totengräber des Zusammenlebens weltweit.
Der Autor beschreibt in seinem Kommentar nur das,was rechte Parteien weltweit machen:Sie sind Scharfmacher immer dann,wenn es gilt,die Kriminalität der eher unteren Schichten zu bekämpfen.Die Reichenkriminalität,die nunmal eher finanzieller,also auf den ersten Blick abstrakter,weil nicht sofort offensichtlicher Art ist,vernachlässigen sie sträflich.
Wenn in der Wirtschaft Inkompetenz allein schon als Straftatbestand reichen soll, dann soll das bitte auch für Politiker gelten. Da bin ich dann mal gespannt, wieviele Leute sich noch freiwillig für ein Exekutivamt zur Wahl stellen. (Und wieviele Politiker schon heute hinter Gittern sässen…).
Ein entscheidender Unterschied im Härtegrad zwischen Politikern und Wirtschaftsführern besteht: Wenigstens ein paar Wirtschaftsführer spielen mit dem eigenen Geld, Politiker nehmen immer das anderer Leute.
Eigentlich müsste man Preise verteilen. Ein wegen Bankraub unschuldiger im Knast sitzender meinte: Gott segne Geld und den der es hat.
Wo sitzt jemand UNSCHULDIG im Gefängnis! Bitte sofort melden, es hat sonst schon zuwenig Plätze und zudem kosten diese viel Geld!!
Ich finde das nicht in Ordnung.
Punkt.
Wirtschaft und rechte Politik bestimmen WAS kriminell ist, WER kriminell bestraft wird und WER Nicht. Und dieser rote Faden zieht sich durch ganz Europa, aber auch in Übersee sind diese Machenschaften bekannt. Und da breite Völkerschichten überall lieber Schuldzuweisungen in verschiedenste Richtungen machen, die Bösen auch da finden, wo es die Politik der Masse vorgibt, wird sich nichts ändern. Es fehlt individuelles Denken, Informieren, Selbstbewusstsein. Die Macher und Wirker sind und bleiben die Feudalherren des Kapitals, egal ob kriminell oder nicht, Schutz ist gewährleistet.
Das bestimmt einzig und allein das Gesetz. Na, und dieser Artikel.
Der Bericht zeigt deutlich, dass die rechte Mehrheit im Schweizer Parlament an einer möglichst laschen Kontrolle der Wirtschaftskriminalität interessiert ist, sonst könnten ja eigene Interessen und Verflechtungen tangiert sein. Spätestens seit dem Kopp-Skandal und der aufgedeckten Verbindungen des Ehemannes von BR Kopp zur Mafia ist bekannt, dass Politiker der Rechten auch in höchsten Stellen schmutzige Hände haben, vom Geldwaschen und anderen unsauberen Machenschaften. Ans Tageslicht kommt nur ein Bruchteil, doch der internationale Druck wächst von Tag zu Tag.
Missmanagement sollte Strafbar sein! Wenn CEO’s oder Verwaltungsräte schon X-Millionen verdienen, dann haben diese auch eine Verantwortung gegenüber dem Unternehmen oder Konzern dieses wirtschaftlich und gewinnbringend zu führen. Eben weil er ja die Geschäftsleitung ausübt muss er die Fähigkeit haben das Unternehmen bei wirtschaftlichen Turbulenzen sicher aus der schiefen Bahn zu lenken. Führer die ganze Konzerne derart in schieflage versetzen das Sie vom Staat gerettet werden müssen habe meiner Meinung nach entweder das Prevet erschlichen oder sind durch Vitamin B in diese Position gerutscht.
Mit dem ersten Eintippen der Buchstaben hatte ich vor es kurz zu fassen. Geht kaum.
Wirklich alle, sollten sich sich selber zudrehen und fragen, „Habe ich bereits mal was falsch gemacht?“ Vermutlich kann keine/r den Kopf aus der Schlinge ziehen, sagen … „Ich? Niemals! Wir wissen wie wir sind. Haben andere bis hin zu internationaler Verantwotung in Grössenordnung gigantisch, ist die Sache besonders schwer. „In der Schweiz macht man das doch nicht! … Ode. Und diese Person klaubte uns dies aus den Taschen? Unverfrorenheit! … Bitte. Wie machen wir was in Zukunft anders? Wie, wann, wer?
Wenn es möglich ist Dinge wieder gut zu machen, dann wäre es ab heute eine gute Vorgabe für die Zukunft. Jeder für sich sollte dies entscheiden. Wer Mut hat, kann dies öffentlich tun. Wer nicht, dieser eben für sich selber. Einzig sich dran halten ist wichtig.
Wenn gewisse Sachen mittlerweile zur Gewohnheit geworden ist … jemand Mut hat und dann darauf aumerksam macht … das ist Mut haben.
Zuwarten bis alle danach schreien ist dann wohl populistisch. Oder nicht?
Wer denkt sie/er schulde wem was, melde an bestrebt zu sein es besser machen zu wollen.
Das wärs in Kürze gewesen. Danke.
Unsere SVP fordert ja immer wieder Kuschelijustiz, weil sie die aynzigste Partay ist wo sich für die Schwyzer aynsetzt.
Und deshalb hat die liebe Vouchspartei ja auch Finanzdelikte von der Abschiebungsinitiative ausgenommen. Merken Sie etwas?
Gewagte These, Fall „Swissair“ als wirtschaftskriminelle Tat zu qualifizieren. denn Hauptmerkmal dieser Kriminalitaet ist persoenliche Bereicherung zum Schaden Dritter, was wohl den SR Verantwortlichen nicht zu unterstellen. Auch Managementfehler sind noch nicht unbedingt ungetreue Geschaeftsfuehrung, jedoch die Haftung ist zu wenig im Visier. Warum wohl braucht jeder Arzt Hpfl.Versicherung ? Echter Wi-Kriminalitaet hinkt Justiz hinterher, da es an Spezialisten fehlt, denn die muessen Tricks besser kennen als Kriminelle, das lernt man nicht an der Uni. Der Beitrag hat zu wenig Substanz .Leider
Mich nervt es enorm wenn immer wieder ganz pauschal von Unrechtmässigkeiten berichtet wird, diese aber weder beweisen noch Personen nennen kann. Es sind einfach alle Rechtsstehenden Wirtschaftsbetrüger Punkt. Aus längst vergangener Zeit Beispiele zu nennen könnte man auch so verstehen, das es aktuell keine gibt und wenn doch dann bringt doch diese an den Tag, da kenne ich zum Glück keine Parteigrenzen wie viele andere.
Unsere Gesetzt bei Wirtschaftsberbrechen sind ein Freischein für Nachahmer, damit werden diese sogar noch dazu motiviert. Was würde wohl passieren wenn in der Schweiz die Höchstgeschwindigkeit auf „nicht zu schnell“ fest gelegt würde oder bei Verstössen keiner zur Rechenschaft gezogen würde, aber da wird mit der grossen Kelle angerührt.
Warum häufen sich die Aufdeckung von kriminellen Machenschaften ausgerechnet immer im Vorfeld von Wahlen? Das sieht ja ganz so aus, als würde da das Wissen über Ungereimtheiten immer schön aufgehoben um dann im richtigen Moment selber politisches Kapital daraus zu schlagen! Ungeachtet der Tatsache dass in der Zwischenzeit wichtige Zeugen sterben könnten! Wirtschaftliche Vergehen können zudem nur dort entstehen wo auch etwas erwirtschaftet wird, wer die hohle Hand macht, trägt dieses Risiko nicht.
Lieber Walter Bossert Zeit politischer Aufgeregtheit ist vor Wahlen, also steigen „Werbeballone“ oder es werden Medien genutzt wie Drohnen + wenn diese ein Koernchen entdecken werden daraus Elefanten, dies alles menschliches Spiel, nicht nur in Politik. Ihr Schluss bez. wirtschaftlicher Kriminalitaet ist falsch, denn diese ist ebenso praesent in Politik, wo nichts erwirtschaftet wird, aber Projekte das Doppelte kosten und dann die Frage, Korruption oder nur schlechte Planung. Ich schrieb w.o., dass Fall Swissair kein Bsp. fuer Wirtschafkriminalitaet. Warum fragt niemand was Lobbyismus ist ?
Der Zeitpunkt der Aaufklärung ist da. Ziehen wir Bilanz. legen wir die Fakten auf den Tisch.. damit endlich Ruhe und Orndung ist.
Wer nichts verstecken hat, hat nichts zu befürchten.. Wer sich übermässig engagiert für Dunkelkammern, der stellt sich selber ins Interessen-Licht der Fahnder. Alles eine Frag der Zeit.. bis auch diese Blase platzt.
Jährliche Schäden in Milliardenhöhe! Da sind die Aufwendungen für Asylsuchende ein Pappenstiel dagegen. Ladendiebstähle von Randständigen oder Asylanten dürften höchstens ein Promille dessen ausmachen, was die Seilschaft der Nadelstreifenträger raubt. Ich kenne einen SVP-Politiker, der bei der Swissairpleite über 100‘000 Fr. verloren hatte. Er will einen ausländischen Ladendieb ausschaffen, der Waren für 10 Fr. entwendet und fasst andererseits Wirtschaftskriminelle mit Glacéhandschuhen an. Da muss man sich nicht über die langen Finger der Bewohner der Teppichetagen wundern.
Unser Rechtssystem ist für die Feudalisten und Oligarchen gemacht. Diese operieren in den Bereichen Steuerhinterziehung, Steuerbetrug, Schmiergelder, Geldwäsche immer im Grenzbereich zwischen Legalität und Illegalität. Und wenn mal ein Fisch im Netz hängen bleibt und es kommt zu einer Strafuntersuchung, vielleicht sogar zu einer Anklage, kann der dicke Fisch mit einem Heer von Anwälten jedes Mal nachweisen, dass der Vorsatz nicht erfüllt ist. Noch Fragen: Die Politiker machen die Gesetze und wir wählen die Politiker. Wer jetzt noch Fragen hat, hat den Rechtsstaat nicht begriffen
Im besten Fall unterliegt der Blog Autor zusammen mit einem Grossteil der Kommentierenden einem Grundlagenirrtum – im schlechteren (und wahrscheinlicheren) wird hier schamlos gebogen, gelogen und verdreht. Unfähigkeit ist nicht strafbar. Geld vernichten ist nicht strafbar. Konkurs gehen ist nicht strafbar. Widerlich wie der Blogautor von Delinquenz schreibt bei Menschen, welche von der Justiz freigesprochen wurden.