Lausanne ist der ideale Innovationsmotor

Die Schweiz erhält einen nationalen Innovationspark. Die rechtlichen Grundlagen dieses Projekts, das zugleich Antriebskraft und Schaufenster für Schweizer Innovation werden soll, hat das Parlament bereits geschaffen – nun geht es um die Konkretisierung. Zwei Standorte eignen sich für diese international ausgelegte Struktur besonders gut: Lausanne und Zürich. Dabei hat Lausanne den entscheidenden Vorteil, bereits auf einen Innovationspark zurückgreifen zu können, der zudem ein beträchtliches Entwicklungspotenzial aufweist.

Lausanne und Zürich werden sich als Standorte durchsetzen, weil Innovation nicht auf Befehl entsteht. Nehmen wir das Beispiel Silicon Valley: Die Gegend gilt als ideale Verbindung von weltweit führenden Universitäten, multinationalen Firmen, KMUs, Startups, Investoren und Risikokapital. Dabei hängt die «Magie» dieses Erfolgs nicht von einem politischen Entscheid ab. Das kalifornische Modell hat inzwischen als Inspiration für die Schaffung von unzähligen Innovations- und Technoparks gedient, insbesondere in Frankreich. Die meisten dieser Projekte waren jedoch zum Scheitern verurteilt, weil einige Gebäude und ein paar Millionen schlicht nicht ausreichen, um Intelligenz zu generieren. Genau diesen Fehler sollte die Schweiz nicht machen.

Damit ein Innovationspark auch international mithalten kann, muss er auf international anerkannten Universitäten aufbauen.

Gebäude der EPFL in Lausanne. (Foto: Keystone/Laurent Gillieron)

Schweizer Technologie ist weltweit führend: Gebäude der EPFL in Lausanne. (Foto: Keystone/Laurent Gillieron)

Pragmatisch ausgedrückt: Damit ein Innovationspark auch auf internationaler Ebene mithalten kann und dabei noch über ausreichende Ausstrahlungskraft verfügt, ist eine Grundbedingung unbedingt zu erfüllen: Er muss auf international anerkannten Universitäten aufbauen. Unsere beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen eignen sich diesbezüglich ideal: Sie treiben den Schweizer Innovationsmotor bereits heute an und haben die Schweiz zu einem weltweit bedeutenden Zentrum für hochstehende Technologie und Forschung gemacht. Der neue Innovationspark braucht daher vorhandene Strukturen nicht von Grund auf neu aufzubauen. Er soll eher das, was bereits existiert, verfestigen, dynamisieren und die beiden Innovationsstandorte Lausanne und Zürich in ihrer Entwicklung unterstützen.

Beide Standorte verfügen zudem über genug Platz. Das wohlbekannte Zürcher Gelände auf dem Dübendorfer Flugplatzareal wurde inzwischen vom Bund freigegeben. Dabei hat die Sache auch einen Haken: Die ETH Zürich ist relativ weit entfernt. Lausanne hingegen verfügt über ein 22 Hektar grosses Gelände, das gleich neben der EPFL liegt und zurzeit noch von verschiedene Fussballvereinen genutzt wird. Auch zahlreiche Startups und multinationale Firmen sowie hunderte Forscher befinden sich in unmittelbarer Nähe. Kurz: Die 22 Hektaren vergrössern einen bereits existierenden Innovationspark. So gesehen scheint es nicht nur logisch zu sein, dass Lausanne und der Genferseebogen Bestandteil des zukünftigen Schweizer Innovationsparks werden, sondern, dass diese Region ihr eigentliches Herz wird.

Die Stadt Lausanne hat ihr Interesse bereits zum Ausdruck gebracht, indem sie sich bereit erklärt hat, die Parzelle neben der EPFL dem Park zur Verfügung zu stellen. Ein ausgezeichnetes und äusserst proaktives Manöver,  weit weg vom Abwehrreflex, den man manchmal aus der Romandie kennt. Die Botschaft ist klar: Wir warten nicht, dass uns die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, sondern beteiligen uns aktiv am Projekt – und gestalten es auch gleich mit.

Jetzt muss nur noch geklärt werden, was mit den Fussballplätzen geschehen soll, die sich zurzeit auf dem Lausanner Gelände befinden. Hier liegt die Verantwortung beim Kanton Waadt, der angesichts der grossen Herausforderung für die Region und die gesamte Schweiz zweifellos eine Lösung finden wird – denn Innovation ist der Ursprung unseres Wohlstands. Sie ist unser Rohmaterial, und verdient als solches unsere gesamte Aufmerksamkeit und unsere grössten Bemühungen.

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21 Kommentare zu «Lausanne ist der ideale Innovationsmotor»

  • Hofer Robert sagt:

    Die ETH Lausanne zeichnet sich durch eine äusserst geschickte PR- und Markeitng-Kompetenz aus. Sie versteht es immer wieder,sich durch „events“ und Ankündigungen in den Vordergrund zu schieben.
    Vor einem übereilten Investment empfehle ich, sorgfälitg zu überprüfen, welche verwertbaren Forschungsdurchbrüche in den letzten 10 Jahren aus diesem Innovationspark hervorgingen.

  • Martin sagt:

    …und noch mehr Leute werden in die CH einwandern.

  • Beat Keller sagt:

    Man scheint offenbar in der Romandie die Bedeutung der gleich benachbarten Empa nicht mit ihrer Bedeutung als Innovationsmotor und Bindeglied zwischen Hochschule und Industrie zu so genau zu kennen. Das der Standort Lausanne oft und gerne Werbung in eigener Sache betreibt ist wohlbekannt. Man darf gespannt sein, welche zusätzlichen Argumente die ETHZ noch ins Feld führen wird. Dabei ist die Anbindung an den nahe gelegenen internationalen Flughafen Zürich nur eines davon. Eine carte blanche für NR Ruedi Noser wäre übrigens eine gute Idee.

    • Roland Bieri sagt:

      Na gut, ob man nun in 20 oder 40 Minuten am Flughafen ist spielt keine Rolle. Ich denke der Genferseebogen verdient sicherlich mehr Aufmerksamkeit und all die Anstrengungen der vergangenen Jahre sollte nun auch einmal belohnt werden. Zürich ist sehr wichtig und wir können auf diesen Wirtsch aftsstandort stolz sein, aber ich glaube es ist sinnvoll, 2-3 starke Witrschaftsregionen zu haben (Zurich, Basel, Léman).

  • Sportpapi sagt:

    Soooo einfach ist es dann auch wieder nicht, neue Fussballplätze zu finden. Denn diese sollten ja auch noch einigermassen zentral liegen, um von Kindern und Jugendlichen erreicht zu werden. Flugplatz Dübendorf ist zu weit weg von der ETH? Von welcher ETH denn? Zentrum, Hönggerberg, die bereits mit einem Bus-Shuttle verbunden sind? Oder den diversen Aussenstandorten, zum Beispiel der EMPA in Dübendorf?

  • Richi sagt:

    A-ha Fathi Derder ist also Kommunikationsberater! Kommunikationsberater für wen denn? Schelm, wer böses denkt!

  • Michael Bornhaeusser sagt:

    Innovation braucht fürwahr Forschungseinrichtungen ABER vor allem Unternehmertum und Unternehmer, Eine Uni wie die EPFL ist nicht das Allheilmitte, Innovation in Wertschöpfung umzusetzen. Hierzu braucht es weit mehr z.B. Start Up Struckturen mit unternehmerischem Support, internationale Netzwerke und Vertriebsunterstützung sowie natürlich die Finanzierung. In der Bay Area treibt das Business die Innovation zu Produkten und Profiten, nicht Stanford, sorry. Der Standort der Uni ist nicht erheblich sondern das Gesamtumfeld drumherum.
    Michael Bornhäusser, Präsident i-net Innovation Networks

  • Matthias Erzinger sagt:

    Ein Kommunikationsberater macht einseitig Werbung für die ETH Lausanne. Dabei ist in Lausanne schon lange mehr Schein als Sein..

    • Roland Bieri sagt:

      ach ja? Aus welchem Grund denn? Wegen dem Learning Center? Oder weil das EPFL „nur“ auf Platz 29 und nicht wie die ETHZ auf Platz 13 kommt? Ich finde es amüsant, wenn sich die Zürcher bedroht fühlen – ist ein weilchen her als es in der Schweiz echte Konkurrenz gab, gell liebe Zürcher. Abwarten und schauen wo der Arc Lémanique in 10 Jahren steht, im vergangenen Jahrzehnt war das Wachstum nämlich stärker als im „Greater Zurich“ – on verra bien. ABE

      • Ueli Käser sagt:

        Kann mir jemand sagen, ob aus der über 100 jährigen ETHZ-Geschichte irgendein Unternehmen herauskam, welches mehr als 500 Mitarbeiter hat und einen nachhaltigen Wert und Arbeitsplätze geschafft hat?

    • Hanz kaufmann sagt:

      Bitte geben Sie aussagekräftige Beispiele die Ihre Behauptung stützen. Ansonsten behalten Sie Ihre Kommentare besser für sich.

  • Hanz kaufmann sagt:

    Forschungsdurchbrüchen und Start-ups en masse. Einfach auf der Webseite der EPFL selber nachlesen.

    Ich habe selber 5 Jahre neben den Fussballfeldern gewohnt. Unten am See gibt es noch einmal ein halbes dutzend Fussballfelder. Ein neuer Standort für die Fussballfelder ist sicher das kleinste Problem und höchstens ein Scheinvorwand. EMPA und EAWAG sind sicher auch keine schlechten Standorte. Im Gegensatz zu mehreren tausend Wissenschaftler um die Ecke aber ganz klar die schlechtere Wahl. Innovation findet beim „Kaffetrinken“ statt. Ein Shuttlebus zu nehmen ist da lebensfremd.

  • Hannes Müller sagt:

    Vom Technopark in Zürich weiss der gute Mann offenbar nichts. Wirklich ein Fachmann.

  • Sandro Zazzali sagt:

    Ohne Einsatz gibt es kein Ergebnis.
    Wie kann man in den Clean-Tech-Themen Fortschritte erzielen ohne Einsatz?
    Egal ob Lausanne, Zürich oder Basel, je mehr Initiativen in diese Richtung gehen umso grösser sind die Chancen, dass die Schweiz bei den erneuerbaren Energien nicht nur investiert sondern auch Mehrwert schaffen kann.

    Rdz-Vous in 5 Jahren für eine erste Zwischenbilanz?

  • Thomas Läubli sagt:

    Mir schaudert vor Leerformeln wie „Innovationsmotor“, „Entwicklungspotenzial“ oder „Ausstrahlungskraft“. Das klingt nach abgehobenem Management, das nur auf einer oberflächlichen Ebene operiert. Gute Universitäten entstehen nicht durch eine hübsche Politur, sondern durch solide Arbeit von Studenten und Professoren. Nur weil man auf der ETH Hönggerberg einen Fünffingertrakt hingestellt hat, wird deswegen noch nicht bessere Forschung betrieben.

  • Pierre Ebloui sagt:

    Avant de postuler un nouveau leadership national, Zurich et ses „élites“ devraient d’abord régler le problème de la place financière suisse et sortir le pays de l’ornière dans laquelle ils l’ont entraîné.

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