Die armen Städte und ihre teuren Bauten

Man mag es nicht mehr hören: Die armen Städte ächzen unter ihren Zentrumslasten, haben keine Stimme im (ländlichen) Umland und schon gar keine in Bundesbern. Mehr Geld fordern sie, mehr Mitsprache, ja gar eine eigene Vertretung im Ständerat.

Schaut man allerdings genau hin, stellt man als erstes einmal fest, dass dieselben Städte gerne viel Geld ausgeben. «Darf es nicht auch ein bisschen teurer sein?», scheint häufig ihre Maxime zu sein. Beispiele gefällig: Die geplanten Stadtzürcher Schulpavillons kosten ein Drittel mehr als diejenigen in Uster. Das neue Hardturmstadion soll doppelt so teuer werden wie die schmucke Luzerner Arena. Aber nicht nur Zürich übt gerne die grosszügige Geste. Die Stadt Bern, mit ihren 125’000 Einwohnern eigentlich ein grosses Dorf, leistet sich eine eigene Schulbürokratie, um die rotgrünen Bildungsideale gegen den bürgerlich dominierten Kanton zu verteidigen. Luzern unterhält das «notorisch defizitäre» (TA vom 10. Dezember) Kultur- und Kongresszentrum KKL. Von den Sozialtöpfen, die in den Städten meist üppiger dotiert sind als auf dem Land, gar nicht zu sprechen. Oder von den stets modernsten und mit allen Schikanen ausgerüsteten Trams und Bussen.

Die Städte suchen solche ‹Zentrumslasten› bewusst, um im regionalen, nationalen und internationalen Standortwettbewerb attraktiv zu sein.

Niemand verlangt von den Städten, so viel und so teuer zu bauen, wie sie es tun: Konzert im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL), August 2003. (Keystone)

Niemand verlangt von den Städten, so viel und so teuer zu bauen, wie sie es tun: Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). (Keystone)

Eben haben die Stadtzürcher Stimmberechtigten knapp 90 Millionen für die Erweiterung des Kunsthauses gesprochen. Und sich damit quasi selber eine neue Zentrumslast aufgebürdet. Für wen? Für die Schwyzer, Zuger, Schaffhauser und Aargauer, deren dringendster Wunsch es ist, auf Kosten der Zürcher hoch subventionierte Kultur zu konsumieren?

Wohl kaum. Viel eher haben sie es für sich selbst getan. Und für ihre Stadt. Damit eben gerade jene Schwyzer, Zuger, Schaffhauser, Aargauer und noch ein paar andere nach Downtown Switzerland kommen und in den dortigen Restaurants, Hotels und Läden vielleicht auch noch einige Franken liegen lassen.

Wenn man sieht, wie die Universitätsspitäler um die immer teurere Spitzenmedizin buhlen, wie sie Starchirurgen zu sich locken, als bewegten sie sich auf dem Transfermarkt der Fussballer, dann wirkt die Diskussion um die Zentrumslasten nachgerade abstrus.

Gibt es irgendeinen Völkerrechtspassus oder sonst eine unabänderliche universelle Verpflichtung für die Städte, Universitäten, Opernhäuser, Museen – und was es sonst noch an teuren Einrichtungen gibt – zu betreiben?

Eben. Vielmehr ist es doch umgekehrt: Die Städte suchen solche «Zentrumslasten» bewusst, um im regionalen, nationalen und internationalen Standortwettbewerb attraktiv zu sein, zu werden oder zu bleiben. Sie sollen daher endlich aufhören, zu jammern. Und sich einfach das leisten, was sie sich leisten wollen. Und das dann so einrichten, dass sie es sich auch leisten können.

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104 Kommentare zu «Die armen Städte und ihre teuren Bauten»

  • Phil Bösiger sagt:

    Gute Idee, Herr Lenzin. Dann soll meine Heimat- und Wohnstadt Basel mal anfangen, den Neuen Finanzausgleich NFA zu boykottieren. Das Durchfüttern der Landkantone zwecks Anheizung des Steuerwettbewerbs können wir uns definitiv nicht leisten. Mit den eingesparten 100 Millionen Franken pro Jahr können wir dann problemlos unsere Stadt weiter verschönern und Zentrumslasten abgleichen.

    • Roger Mettler sagt:

      Herr Bösiger: Ihre Argumentation greift ein wenig kurz. Die durch und durch ländlichen Kantone Schwyz und Nidwalden zahlen ebenso wie der Stadtkanton Basel in den NFA ein. Schwyz pro Kopf sogar einiges mehr.

      • Michael Strässle sagt:

        Das Schwyz so viel abliefern muss/kann liegt nicht am Muotatal sondern an der verlängerten Pfnusselküste. Sprich den Pendlern die in Zürich arbeiten und in Schwyz steuern zahlen. Die Manager verdienen auch wenn die Banken minus machen und somit in Zürich keine Steuern bezahlen.

      • urs sagt:

        simmt, und Schwyz ist ja aufgrund der hart arbeitenden Bergbauern im Muotatal reich geworden und gar nicht etwa wegen dem Flughafen und der Nähe Zürich. Dito Nidwalden mit Luzern.

    • Rafi Meyer sagt:

      Danke Herr Bösiger, Sie treffen mein Empfinden nach dem Lesen dieses Artikels auf den Punkt. Interessant ist auch, dass es am Wochende in der Stadt (z.B. Basel) nur so von SO/AG/JU/LÖ/68 Nummern wimmelt. Natürlich arbeiten diese ausschliesslich hier und nutzen keinenfalls das breite Angebot (Museen, Sportstätte, Nightlife, Restaurants, Weihnachtsmarkt, Fasnacht, Messen, Gesundheitsversorgung, Reisestartort, Shopping…)

      • iskra sagt:

        Das Gleiche gilt auch von Luzern: Es wimmelt von OW/NW/SZ/ZG/AG……..natürlich ( siehe oben von Rafi Meyer)………

    • Olivier sagt:

      Die Stadt Basel hat ihre hohen Steuereinnahmen nur dank zehntausenden von Grenzgängern aus BL, SO, AG, dem Elsass und aus Deutschland, die in Basel die Wirtschaft am laufen halten. Deren Ausbildung hat die Stadt nicht finanziert. Wenn die Stadt Basel endlich die Bildungsausgaben des Umlandes mitfinanziert plus der Nutzung, dann kann man über einen schweizerischen oder regionalen Finanzausgleich diskutieren. Nur würde in so einem Fall die Bilanz wesentlich negativer für die Stadt Basel ausfallen.

      • Yves Schneider sagt:

        Ja klar, die BL/SO usw zahlen ja ihre Steuer in BS. gehen wir doch einfach zurück, bauen die Stadmauer wieder auf und verlangen Zoll für jeden der hinein will. Wir müssen uns grossröumiger orientieren und uns nicht mit erbsenzählen aufhalten. Eine Region NWS mit enger Anbindung ans Elsass sowie das Markräfler-Land hat Zukunft und hat die Möglichkeit die anstehenden herausforderungen erfolgreich zu meistern.

    • Walter Bossert sagt:

      Also Herr Bösiger, mit dem „durchfüttern“ des Landkantons dürften Sie nun ganz bös daneben gegriffen haben !! Vergesst eine Wiedervereinigung! Aus dieser Stadt tönt es noch genau gleich hochmütig wie es die Baselbieter Geschichte beschreibt! Von Einsicht keine Spur.

      • Christian Weiss sagt:

        Basel hat, wie in Städten üblich, grosse Einnahmen durch die ansässige Wirtschaft. Zu den Zentrumslasten kommen eben auch Zentrumsnutzen. Die Lasten werden übrigens im Nationalen Finanzausgleich berücksichtigt, weshalb Basel-Stadt (wie Zürich auch) weniger einbezahlt, als es auf Grund seiner Pro-Kopf-Finanzkraft müsste.

      • Nico Meier sagt:

        Wie bereits oben erwähnt funktioniert die Chemie in Basel nur weil viele menschan aus umliegenden Kantonen in der Stadt arbeiten.
        Ich arbeite selber in der Stadt bezahle dort keine Steuern aber ich konsumiere in der Stadt über Mittag ich erledige meine einkäuge in der Stadt usw.
        Wir müssen aufhören Stadt gegen Umland aufzuhetzen beide Teile sindwichtig die Arbeitspöätze sind nunmal in der Stadt ud wir haben nicht alle Platz in der Stadt zu wohnen, daher wohne ich ausserhalb bin gezwungen zu pendeln dafür sindmeine Steuern und KK Prämien einiges tiefer.

      • Samuel Keller sagt:

        Ach Herr Bossert, jetzt täubelen Sie doch nicht gleich los. Vom Oberbaselbiet her wird man auch nicht mit Nettigkeiten übersäht. Das ganze Hick Hack ist doch lächerlich und engstirnig. Hoffen wir auf die baldige Fusion, dann ergeben sich solche Diskussionen gar nicht mehr.

      • Phil Bösiger sagt:

        @Olivier: Danke, mit der Uni, die praktisch nur von BS und BL getragen wird, tun wir schon einiges für die geistige Entwicklung der ganzen Region. Ein „Grenzgänger“ (Ihre Bezeichnung) aus BL / SO / AG etc. zahlt keinen Rappen Quellensteuer in Basel, im Gegensatz zu den echten Grenzgängern aus dem Elsass und Südbaden.
        @Bossert: BL ist knapp noch Nettozahler in den NFA, aber mit dem Speckgürtel um Basel schon lange kein Landkanton mehr. Ich habe Plural verwendet, also Landkantone, und damit vor allem die Kantone der Inner- und Urschweiz gemeint. Ausser SZ und ZG sind das alles NFA-Empfänger.

      • Remo Nydegger sagt:

        Vergesst eine Wiedervereinigung, soso… Sagt wer? Sie? Sprechen sie nun plötzlich für alle?
        Mal abgesehen davon: Ich will auch gar keine Wiedervereinigung. Ich (und viele andere BS`ler, ZH`ler, GE`ler usw) will höchstens, dass der NFA endlich abgestellt wird. Soll der Kanton BL doch Bankrott gehen.

  • Philipp Rittermann sagt:

    gratuliere zum richtigen artikel. sie habens auf den punkt gebracht, herr lenzin.

  • Anton Keller sagt:

    Zentrumslasten wie Hafenkran, Landesmuseum, Kongresshaus, Opernhaus, Schauspielhaus, Kunsthaus, Stadien,

    • Alex Kramer sagt:

      Der funktionsuntüchtige (und deshalb nutzlose) Hafenkran ist ein absolut notwendiges Prestigeobjekt, sonst können Sie nicht mit Hamburg (oder zig anderen Käffern mit rostigem Hebegeschirr am Wasser) konkurrieren.
      Seldwyla live! Die Schildbürger kommen!

      • Christian Weiss sagt:

        Hamburg! Ein schönes Stichwort! Die verballern gerade 600 Millionen Euro in der Elbphilharmonie. Das Ding ist immer noch nicht fertig und ein Spiegel-Journalist hat vor kurzem vorgeschlagen, es auch gleich bleiben zu lassen und das Gebäude als Mahnmal gegen Grössenwahn und Politiker-Geltungssucht so unfertig stehen zu lassen, wie es jetzt ist.

  • Realitätsfern sagt:

    Wenn die politisch Verantwortlichen den Abstimmenden nicht nur die positiven, sondern auch die negativen Seiten eines zur
    Abstimmung stehenden Projektes klar aufzeigen würden, wäre wohl so manches Projekt Bach ab geschickt worden. Im ersten Betriebsjahr des KKL hatte man festgestellt, dass alleine die Glasfassadenreinigung pro Jahr um mehr als100’000.- CHF im Jahresbudget der Stadt Luzern niederschlägt. Alle Folgekosten müssten voll umfänglich vor der Abstimmung bekannt sein. Da würde sich mancher Abstimmende/r sich ein JA überlegen.

    • Walter Bossert sagt:

      Rf Sie haben nun mal geschrieben, was ich sehr oft denke, aber irgendwie nutzlos fand es zu schreiben. Aber es gibt noch eine andere Variante, nähmlich die, dass wir immer wieder angelogen werden.Das ist im Prinzip das selbe.

    • Hans Käslin sagt:

      OK Herr Realitätsfern, richtig interessant würde es wenn geschrieben würde welche Firma diese Arbeiten macht und warum sie den Auftrag erhalten hat. Aber wenn die Medien mit der Politik verfilzt sind und mit dieser in Symbiose leben, ist die Schlagzeile wichtig, nicht qualitativ hochstehender Journalismus. Laut jammern und sich dabei ins Fäustchen lachen ist das Motto. Wirklich was ändern will eigentlich keiner.

  • Peter Zürcher sagt:

    Herr Lenzin, einen Völkerrechtspassus, sich „Universitäten, Opernhäuser, Museen “ etc zu leisten, gibt es zwar nicht, aber eine „unabänderliche universelle Verpflichtung“ sehr wohl. Diese Verpflichtung nennt sich „Zivilisation“, ein Wort, das vom lateinischen Wort „civitas“, die Stadt, abstammt. Nichts gegen das Leben auf dem Lande, aber der Fortschritt, die Kultur und eben die Zivilisation sind und waren schon immer Luxus-Produkte der Städte, die sich zu ihrer Finanzierung Ressourcen aus dem Umland aneigneten. Wenn Sie lieber zu den Jägern und Sammlern zurückkehren möchten, viel Spass!

    • Kaspar Tanner sagt:

      Herr Zürcher, wie ist es möglich, dass gotische Kathedralen, Renaissance-Paläste, Michelangelos „David“ oder Shakespeares Dramen ohne staatliche Einmischung entstanden sind?
      Ist es die Aufgabe des Staates, jeden heruntergekommenen Lebenskünstler zu alimentieren? Wird künstlerische Qualität durch numerische Quantität sichergestellt?
      Kunst war schon immer ein Geschäft. Kunst zum Job lebenslangem Rentenanspruch zu machen ist kontraproduktiv. Leute wie Da Vinci, Shakespeare etc. haben immer auch an ihr Portemonnaie gedacht – und das hat offensichtlich nicht geschadet.

      • Jörg Kühni sagt:

        @Kaspar Tanner: Ohne „staatliche“ Einmischung? Aha. Der Vatikan, die Dogen von Venedig, die Herrscherhäuser von Milano und Florenz und all die Potentaten, Signorien und andere Gremien, welche die von ihnen genannten Kunstwerke bestellt und bezahlt haben, waren natürlich allesamt reine *privatwirtschaftliche Unternehmen*, gell? Nun ja. Immerhin haben diese Leute noch verstanden, dass Investitionen nicht unbedingt schon im nächsten Quartal Rendite erzeugen müssen um gewinnträchtig zu sein.

    • Walter Bossert sagt:

      Und diese „Zivilisation“ zeigt dann in dem durch und durch zivilisierten Theater wie ein leicht bekleideter Mann auf den Knien herum rutscht und wie ein markierender Hund an einen Gegenstand pisst! Das haben wir schon im Kindesalter aufgegeben!!

      • Petter sagt:

        Ich kann Herr Tanner nur zustimmen. Es ist keinesfalls Aufgabe des Staates, die Kunst (was auch immer das ist) zu finanzieren. Ebensowenig Sport.
        Will ein Teil der Bevölkerung solche Vergnügen, dann soll dieser Teil der Bevölkerung dies auch selbst berappen.

        Ich bin nicht bereit mit meinem Steuerbeitrag das Stadttheater Bern pro Eintritt mit 230.- CHF zu subventionieren. Ich wäre hingegen bereit, 2-3 CHF mehr für die Sicherheitskosten zu bezahlen, wenn ich an Sportanlässe gehe…

        Der Staat ist verantwortlich für die Infrastruktur (tech. Einrichtungen und Rechtliches), sonst nichts…

    • Christian Weiss sagt:

      Die Universitäten und Opernhäuser werden ja wenig bis gar nicht durch die Städte finanziert. Das Opernhaus und das Schauspielhaus in Zürich werden kräftig vom Kanton alimentiert. Die Uni ist Kantons-, die ETH Bundessache. Die Staatsstrassen auf Stadtgebiet und grosse Teile der Verkehrsinfrastruktur werden ebenfalls nicht von der Stadt alleine bezahlt. Trotzdem bringt es die 380’000-Einwohner-Stadt Zürich fertig, jährlich mehr als 8 Milliarden zu verballern, während meine 11’000-Einwohner-Heimatgemeinde mit 60 Millionen auskommt. Um 8 Milliarden zu verballern, müssten wir 1,5 Milionen sein.

  • B. Habegger sagt:

    Zuerst wird gebaut und dann gedacht. Bern ist das Paradebeispiel schlechthin. Es ist geradezu grausam, was aus dieser einst wunderschönen Stadt droht zu werden. Im Westen Berns ist eine Waldstadt geplant, wo hektarenweise Wald der Bauwut der derzeitigen Regierung zum Opfer fallen sollen. Typisch Rot/Grün. „Grün“ sind solche „Volksvertreter“ bestenfalls noch auf dem Papier. Eine Schande für eine der schönsten Städte. Geld- und Machtgier regiert in dieser Stadt.

    • Christian Krieg sagt:

      Die Berner haben es in der Hand: einfach als Ausgleich mehr Bürgerliche wählen, dann ist alles etwas ausgewogener in der Bundestadt. Tschäppät etc. waren einfach zu lange am Ruder, ihr braucht frischen Wind.

    • Walter Bossert sagt:

      B. Habegger, Sie vergessen die Bereicherung ! Wald abholzen ,für die Bereicherer muss sich doch lohnen und wird wohl Schule machen.

      • Jörg Kühni sagt:

        Besagtes, „wunderschönes“ Waldgebiet grenzt an ein Quartier, dass aus allen Nähten platzt und wird durch eine megahässliche Autobahn zerschnitten, deren idyllisches „Rauschen“ im ganzen Wald unüberhörbar ist. Herr Habegger verschweigt, dass die Autobahn im Rahmen des Projektes Waldstadt zugedeckt werden soll, und bei weitem nicht der ganze Wald abgeholzt wird. Eine solche, nahtlose Erweiterung der Stadt Bern macht auf jeden Fall x-fach mehr Sinn als die fortschreitende Zersiedelung ausserhalb der Agglomeration. Das macht sogar für die Grünen Sinn.

      • B. Habegger sagt:

        Herr Bossert, ich sehe die Bereicherung sehr gut. Fraglich am Ganzen scheint, dass die Rot/Grünen nichts gegen das Abholzen dieses schönen Waldes tun, es sind doch jene Parteien, welche immer nach Ökologie schreien und überall mit Abgaben etc. die Umwelt ANGEBLICH ! schützen wollen. Es ist die SVP Bern, welche derzeit Unterschriften sammelt gegen diese Umweltverschandelung. Ist es nicht gerade die SVP, welcher man immer Bereicherung und Spekulation vorwirft. Es bleibt zu hoffen, dass das Volk bald einmal hinter diese Verlogenheit sieht und die Initiative möglichst zahlreich unterstützt.

    • urs sagt:

      stimmt weitgehend, auch wenn der Westen vielleicht doch eher der Norden ist. Aber natürlich stimmt es, dass wir die Autobahnschneise achtspurig offen im Wald geniessen wollen und nicht etwa zugedeckt. Gerade diese offene Führung der Autobahn im Wald macht den Reiz Berns aus.

  • Oliver Steiner sagt:

    Bravo, dem gibt es eigentlich nichts mehr beizufügen.

  • Yves Schneider sagt:

    Ja Herr lenzin streichen wir doch einfach Theater, Museen, Konzertsääle usw. kippen wir die Kultur, auch die Universitäten und die Spitzenmedizin, alles nur Kostenfaktoren, können gestrichen werden. Ich habe selten eine solche kurzsichtige Einseitige Ansicht gelesen. Die Städte haben Zentrumsaufgaben und müssen versuchen im internationalen Vergleich top zu sein. Ich glaube nicht, dass auch nur ein Tourist nach ZH kommt um den Üetliberg oder den See zu sehen. Das Gleiche gilt für Bern, Basel usw. Flüsse gibt es überall und da muss ich nicht extra eine Stadt besuchen gehen. Aber für Kultur ja.

    • Christian Weiss sagt:

      Herr Schneider, die Universitäten und die Spitzenmedizin bezahlt nicht die Stadt Zürich. Und jene Kultur, die wirklich Leute anzieht (z.B. Streetparade) wird ja von der Stadt auch noch stiefmütterlich behandelt. Die gibt ihr Geld lieber für einen grossen Verwaltungsapparat und für die Föderung von Kunstprojekten aus, die auch die ausländischen Touristen nicht sehen wollen. Und die Zentrumsaufgaben (die der Kanton auch noch mit 300 Millionen jährlich alimentiert) allein können nicht erklären, warum Zürich pro Einwohner rund vier mal so viel Geld ausgibt wie eine mittlere Zürcher Gemeinde.

    • Roland Meinrad sagt:

      Wieso brauchen sie Touristen in einer Stadt? Wieso muss sich eine Stadt international behaupten? Kann ein Dorf keine Kultur bereitstellen? Oder wollen sie für die Kultur nicht den Gegenwert bezahlen?
      Wenn die Kosten höher sind als die Einnahmen durch die Internationalität seh ich keinen Grund, wieso dass man dies alles machen muss.

    • Patrick sagt:

      Wegen dem Stadttheater oder dem Kunstmuseum, so hege ich den Verdacht, verirren sich sehr wenige Touristen nach Bern. Da zieht die Altstadt (oder alleine die lokale Bucherer-Filiale) wohl mehr.

    • T.Orm sagt:

      Lieber Herr Schneider
      Sie haben recht, dass Leistungen nicht nur durch die Kostenbrille betrachtet werden sollten. Auch Ihrer Aussage, dass Städte Zentrumsaufgaben haben, stimme ich zu. Doch welche? Und wie finanzieren? Auf Pump zu Lasten zukünftiger Generationen? Denen bürden wir ja schon die Unterhalts – und Abbruchskosten auf.
      Vehement widerspreche ich Ihrer Aussage, Städte müssten im internationalen Vergleich top sein. Gibt es einen einzigen vernünftigen Grund? Bitte nicht die int. Konzerne, Arbeitnehmer etc. bringen, das ist Quatsch. Der Schweiz ginge es auch ohne Google, UBS und Co. gut.

      • Ruedi Meyer sagt:

        Richtig, es waren ja nicht der SBV und die SBG , die beiden Vorgängerbanken der UBS, und noch ein bisschen die Berner Kantonalbank, die Uhrenindustrie gerettet und sie dann an Nicolas Hayek verkauft haben.

  • Anton Schneider sagt:

    Als Stadtzürcher graust mir jedes Jahr vor der Steuerlast und überlege auch bereits, Zürich wieder zu verlassen. Wenn ich dann feststelle, wofür mein Riesenbatzen draufgeht – alles meist Geschenke an die Linke und Staatsbediensteten und deren Ideologien. Wirtschaftliche Betrachtungen und Folgekosten interessieren nicht und werden der Wählerschaft bewusst unterschlagen. Deshalb ist der Budgetspielraum bereits nahe bei 0. Die Fixkosten für die Geschenke an die Linke fressen alles auf und in Zürich hat die Linke die Mehrheit schon lange von deren Politik abhängig gemacht. Leider!

    • Rene Wetter sagt:

      @Schneider: Ich empfehlen Ihnen irgendwo in den Bezirk Andelfingen zu ziehen, Sie werden zwar sofort feststellen dass dort die Steuern auch nicht niedriger sind und es gewisse Annehmlichkeiten nicht gibt. Aber Sie sind unter Ihresgleichen dort wird stramm rechtskonservativ gestimmt und gewählt, Sie werden nie mehr überstimmt. Aber Sie werden feststellen, dass auch auf dem Land Geld ausgegeben wird, sei es für überdimensionierte Strassen oder irgendwelche Mehrzweckhallen. Das lokale Gewerbe braucht Aufträge die ihnen von ihren Freunden in der Gemeinde zugeschoben werde

  • Andi sagt:

    Danke Herr Lenzin! Man hätte es kaum besser formulieren können!

  • Thomas Hitz sagt:

    Was wäre – zum Beispiel – der Kanton Schwyz ohne den Kanton Zürich: Ein Kanton ohne Flughafen, ohne Universität, ohne Spitzenmedizin, ohne Theater, ohne Oper, ohne nennenswerte Museen, etc. etc. Kurzum: Ein Kanton – vom Kloster Einsiedeln einmal abgesehen – ohne jedwelche kulturelle Bedeutung, wirtschaftlich irrelevant und arm. Oder glaubt Herr Lenzin ernsthaft, dass sich irgend ein Investor oder eine prominente, reiche Person im Kanton Schwyz ansiedeln würde, wenn er die Infrastruktur Zürichs nicht nutzen könnte? Wohl kaum!

    • Michael sagt:

      @Hitz: Als Nachtrag: Natürlich. Schwyz, Zug usw. sind sowas von selbständig Lebensfähig das es tätscht. Darum wissen Sie immer auch alles besser. Unsere flotten Urkantone wäre eine eingezäunte Kuhweide ohne Züri. Punkt.

  • Hansueli Kaufmann sagt:

    Ich teile die Auffassung von René Lenzin, generell neigen wir alle dazu, uns mehr zu gönnen, als wir uns im Grunde leisten könnten, und zwar von links bis rechts, quer durch die politische Landschaft (das ganze aufgeblähte Kreditwesen lässt grüssen). Das Tragische an den Städtebauten ist, dass wir dies auf Kosten der nächsten Generationen tun. Vielleicht wäre auch hier eine Art Schuldenbremse hilfreich (zb. dass die Zinslast im langjährigen Mittel einen gewissen Prozentsatz der Jahreseinnahmen nicht übersteigen darf; Ausnahmen wären z.B. mit einer 3/4-Mehrheit im Parlament möglich).

  • Markus sagt:

    Das gleiche könnten Sie über die Bauern schreiben. Die kriegen aber immer mehr Kohle und sind massiv übervertreten in Bern. Merken Sie was? Jammern scheint zu helfen.

    • Walter Bossert sagt:

      Die Bauern produzieren wenigstens etwas was man sogar essen kann, im Gegensatz zu einem aufgeschichteten Asthaufen, welcher angeblich Kunst sein soll, aber genau dem selben Bauer im Walde abgeschaut wurde!

  • Hansli sagt:

    Müssten die Städte nicht so viel in die Finanzausgleiche abdrücken, gäbe es diese Diskussion nicht.

    • Christian Weiss sagt:

      Es sind die Kantone, nicht die Städte, die den nationalen Finanzausgleich bezahlen. Im Falle des Kantons Zürich kriegt die Stadt Zürich durch den kantonalen Finanzausgleich jährlich rund 300 Millionen Franken als Zentrumslastenbeitrag. Und nur so als Beispiel, was verschiedene Gemeinden im Kanton Zürich so ausgeben: Bassersdorf 5100 Fr./EW, Illnau-Effretikon 6250 Franken/EW, Kloten 8900 Franken/EW, Dübendorf 5700 Fr./EW, Horgen 9500 Fr./EW und Zürich 20’000 Fr./EW.

  • w.hueppi sagt:

    Ein sehr polemischer Kommentar, welcher den Zentren nicht gerecht wird. Erst kuerzlich, versenkte die Dunkelkammer in Bern,
    einen Lastenausgleich fuer die Zentrumsleistugen an die grossen Staedte der Schweiz. Es waren die gleichen Kantone, welche eine Ueberpruefung des Lastenausgleichs verweigerten, unter dem Motto: Zuerich, Basel, Genf, Lausanne sollen zahlen u. wir wollen weiterkassieren.

  • Peter Bichler sagt:

    Bravo Herr Lenzin. Auf den Punkt gebracht!

  • Christian Krieg sagt:

    Es müssten aber Schritte überlegt werden, wie die durch die stets erweiterten Agglomerationen das Gefälle Stadt/Land verringert werden kann. Die Vororte profitieren viel mehr von der städtischen (teuren) Infrastruktur, Kultur etc. als man annimmt. In Orten (wie z.B. Regensdorf, auch schon eine Stadt) hat man hohe Steuereinnahmen, den Ansatz kann/will man nicht mehr senken, also werden Überschüsse „verbaut“ in nicht dringende, wenn auch schöne, Gemeindeprojekte. Die Bevölkerung ist jedoch wieder vermehrt auf die Zentren ausgerichtet, profitiert davon, also müssten mehr Geldmittel dahin fliessen

    • Walter Bossert sagt:

      Das die Umgebung und das Land von den Zentren profitieren würde, wird seit langem übertrieben dargestellt! Würde man sich fragen ob das Umland ohne Stadt leben kann, müssten doch alle zugeben;ohne grosse Probleme! und wie wäre es umgekehrt ??
      Läuft man mal durch ein Kunstmuseum hat man den Eindruck diese Millionenteuren Tempel sei einzig und alleine für ein paar interessierte der Regierung gebaut worden, welche mit wichtiger Miene die Erklärungsdame nach Tiefsinniger Erklärung fragen.

  • Willi Meier sagt:

    Und was ist bitte mit all den Mehrzweckhalllen, Postautokursen usw., welche den ländlichen Gemeinden brav von der Stadt her subventioniert werden?

    • Christian Weiss sagt:

      Wie bitte? Mehrzweckhallen gehören genau zu jenen Infrastrukturbauten, die Gemeinden ganz alleine berappen müssen. Und an die Haltestellen auf den Postautokursen müssen sie Beiträge zahlen. Der ÖV ist zwar subventioniert. Aber dass ist er auch in der Stadt und bezahlt wird’s von den Kantonen und vom Bund.

    • Walter Bossert sagt:

      Meier, erzählen Sie nicht solchen Blödsinn. Kanton und Gemeinden bezahlen an den öV und da auf dem Land mehr Biliete verkauft werden als in der Stadt ist es wohl eher umgekehrt!

  • Thomas Rauch sagt:

    Ein eher peinlicher Erguss…

    • Walter Bossert sagt:

      Wem ist da was peinlich?

      • Sigrist sagt:

        Peinlich für jeden, der eine Uni besucht, gerne ins Museum geht, mit dem Tram fährt, mal ins Theater geht und nicht versteht, warum Kritiker (vom Land) auf der Hand herum hacken, aus der sie fressen!

        • Christian Weiss sagt:

          Universitäten werden von Kantonen und vom Bund finanziert. Gerade in Zürich werden viele Kulturinstitutionen vom Kanton mitsubventioniert. Das Tram ist auch nicht kostendeckend und wird über ZVV-Beiträge vom Kanton unterstützt. Der Kritiker (vom Land) bezahlt also den ganzen Plunder mit seinen Steuern, ob er ihn braucht oder nicht. Von den Universitäten profitiert er auch ohne eigenen Besuch mit. Von Institutionen, die vornehmlich grenzdebile Avantgarde-Kunst bieten, hat er hingegen gar nichts. Weil er Fäkal-Theater und Hafenkräne an der Limmat Schrott findet, gilt er dafür als Hinterwäldler.

        • Walter Bossert sagt:

          Nun kommen mir langsam die Tränen! Auf Ihre Hand verzichte ich ganz gerne.

        • Michael Wyss sagt:

          Aber genau das ist es ja, was der Herr schreibt. UNI, Museum, etc. sind ja Statussymbole, Magnete für Renomee und somit Einnahmen. Was denken Sie wie es z.B. mit Zürich ohne UNI, ETH, Oper etc. bergab geht. Wieviele gutbezahlte Arbeitsplätze, Mieter und Besucher wegfallen.

  • Ali Ferkous sagt:

    Ich wohne zwar auch in einer „Zentrumslast“, aber muss ihnen absolut Recht geben: Nichts machen die Stadtbewohner lieber, als neue Infrastruktur finanzieren, ohne an die zukünftigen Unterhaltskosten zu denken. Wie sagte schon Beni Weibel: „Wir sind derzeit zu stark auf neue Investitionen fixiert. Sobald etwas fertig gebaut ist, kommt immer gleich die Frage: Was kommt als Nächstes? Wir sind uns zu wenig bewusst – und das habe ich auch immer als SBB-Chef betont – dass neue Investitionen a priori schlecht sind. Denn sie verursachen Folgekosten.“ … und die Folgekosten werden immer unterschlagen

  • W. Tanner sagt:

    Ich gratuliere zu diesem ehrlichen Bericht. Dass die Bauern jammern ist schon längst ein Tabu-Thema. Jetzt beginnen auch noch die Städtepolitiker. Wer hat wem abgeschaut? Vielleicht sollten die sogenannten Volksvertreter doch mal etwas für ihre Wählerinnen und Wähler tun. Es ist schon längst bekannt, dass bei „Schein“-Projekten nie die jährlichen Unterhaltskosten auf-gelegt werden. Auch die Zweitwohnungs-Initiative oder die Raumplanung ist ein Paradebeispiel, wie die Politik mit der Wahrheit und der Demokratie umgeht. Die Verschandelung der Schweiz ist auf dem besten Weg.

  • Thomas Meier sagt:

    Sorry, aber dass solche Artikel veröffentlich werden ist einfach nur peinlich. Nur damit ich das richtig verstehe? Diese Herr arbeitet also für den Tagesanzeiger, aber versteht nicht was Universitäten, Opernhäuser, Museen, also mit anderen Worten Bildung und Kultur, für einen Nutzten für unsere Gesellschaft haben? Offenbar ist Herr Lenzin nicht gerade sehr gebildet, zumal solche Zusammenhänge selbst ein Kind versteht. Vielleicht sollte er mal eine dieser Universität aufsuchen und ein paar Bücher lesen, er hat das offenbar noch nicht oft gemacht und es bitter nötig…

    • Ali Ferkous sagt:

      Herr Meier, sehr wohl möglich, dass Sie lange an der Universität rumgehangen sind, viele Bücher gelesen, aber die wichtigen nicht verstanden haben, und erst noch einen Uni-Abschluss gemacht haben. Auf gut Deutsch: Sie haben eine Bildung aufgeklatscht erhalten. Wir sagten wir doch damals an der ETH: „Besser denken als studieren!“

      • Thomas Meier sagt:

        @Ferkous: Haben Sie auch ein Argument mit einem Inhalt oder beschränken Sie sich nur darauf mir vorzuwerfen, dass ich zulange an einer Uni rumgehangen habe (was Sie weder beurteilen können, noch zutrifft)?

    • Beat R. sagt:

      Peinlich ist, dass sie keine Argumente vorbringen sondern nur gerade den Artikelschreiber beschimpfen. Wahrlich peinlich Herr Meier !

    • T.Orm sagt:

      Lieber Herr Meier
      Geht es in dem Artikel darum, die von Ihnen genannten Einrichtungen abzuschaffen? Sicher nicht! Aber muss es immer die grösste, teuerste oder neueste Einrichtung sein? Bildung, Gesundheit, Wasser- und Energieversorgung sowie die Verkehrsinfrastruktur gehören zu den ureigensten staatlichen Aufgaben und daher auch – solide und nicht auf Pump – staatlich finanziert. Kunst und Sport sicherlich nicht. Wer Kunst und Sport konsumiert, soll Theater und Fussballstadien und deren Folgekosten wie z.B. Polizeieinsätze auch finanzieren! Oder Stifter resp. Sponsoren finden.

  • Sigrist sagt:

    Universität, Museen, Fussballstadion, Tram/Bus braucht es nicht!
    Finanzausgleich für ländliche Gegenden braucht es nicht?
    Zudem: warum hat eine Stadt mit 150’000 Einwohner keinen Ständerat, „Kantönli“ mit 30 oder 50’000 Bewohnern schon?
    Ziemlich unausgegoren, dieser Beitrag von Hr. Lenin.

    • Ali Ferkous sagt:

      … hat er nicht geschrieben. Der Unterschied zwischen Analphabeten und Illetristen besteht darin, dass erstere nicht lesen und zweite das Gelesene nicht verstehen können. Herr Lenzin hat – auf einen Satz verkürzt geschrieben, dass die Stadtbewohner endlich die Verantwortung für ihr eigenes Abstimmungsverhalten übernehmen sollen…

  • Pesche B sagt:

    Bravo, Bester Artikel in diesem Jahr in der BZ! Genau so ist es, Städter lebten schon immer auf kosten der anderen.

    • Sigrist sagt:

      Genau, die Städte beziehen Geld aus dem Finanzausgleich, welcher von Gemeinden aus dem Emmental und dem Oberland gespiesen wird.

  • Samuel Matter sagt:

    Städte erlauben sich ‚Architektenfürze‘, Fehlspekulationen hingegen gibt es auch zu Lande. So werden zB. die Spitäler im BL aufgehoben, bzw. auf das Bruderholz konzentriert und jetzt steht man vor der Tatsache, dass das Gebäude nicht kann, was man von ihm erwartet. Dafür reisst man in der Stadt für die ‚bessere Rendite‘ ein Kinderspital ab und baut ein neues, funktional minderwertiges, schon jetzt eine ewige Flickbaustelle. Der Unterschied besteht darin, dass die Stadt für Fehlplanungen mehr Gelegenheiten bietet.

  • Jörg Kühni sagt:

    Eine flächendeckende, gleichmässige Verteilung von Profiten und Kosten hat es in der Menschheitsgeschichte noch nie gegeben. Wirtschaftliche Wertschöpfung neigt zur Konzentration in Städten & Agglos. Gleichzeitig sind Ballungsgebiete auf ein ausreichendes Hinterland angewiesen und nicht selten sind es Zuzüger, die im Zentrum für Aktivität sorgen. Der Grad einer Zivilisation misst sich daran, dass sie für einen effizienten AUSGLEICH zwischen Zentrum und Peripherie sorgt (via Umverteilung). Die aktuelle Nullsummenspiel, welches zwischen Stadt & Land heraufbeschworen wird, ist einfach nur blöd.

  • sandro gasser sagt:

    bei abstimmungen überlegt man die folgekosten für die bauten nicht. z.b. bei schulhäuser werden teuere fenster aus eichenholz statt aus günstigem kunststoff montiert etc. das beste kann nicht teuer genug sein. hier wären die RPK gefragt die hinterfragen, aber da oft in der gleichen partei passiert da nix. auch hallenbäder oder stadthäuser / hallen sind solche geldfresser! ein guter artikel! natürlich dürften auch die medien gewisse bauprojekte hinterfragen was nur sinn machen würde. a propos: was kostete die tiefgaragen z.b. beim schauspielhaus und warum sind diese oft leer? TEURE PREISFRAGE !

  • urs sagt:

    und – Herr Lenzin, in vielen Städten Osteuropas finden Sie die nicht mehr so prestigeträchtigen STädte. Alte Trams, verstaubte Museen aus den 60ern, keine Investitionen, Schulsysteme welche den lokalen Anforderungen nciht gerecht werden, und das schönste, die Medien verdienen das Geld nicht mit den Lesern, sondern indem Sie für die Reichen schreiben, damit diese noch REicher werden. Und – dies beginnt mit einer sehr tiefen Steuer.

  • Beat R. sagt:

    Das Problem ist eben auch, dass in den Staedten vorallem die Linken wohnen. Die leben vom Staat, weil sie dort arbeiten order irgendwie sonst durechgefuettert werden. Das kann ja nicht wirklich zu gesunder Ausgabenpolitik fuehren.

  • Paolo Testarelli sagt:

    Sehr vernünftiger und nüchterner Artikel.
    Kaum zu glauben, dass Sie beim Tagi arbeiten.

  • Felix Rothenbühler sagt:

    Offenbar ist sich keiner der (Hinterbänkler-) Politiker zu schade, sich im aktuellen Stadt-Land- und Geber-Nehmer-Kantone-Bashing profilieren zu wollen. Dabei werden die Argumente je länger je kurzsichtiger und dümmlicher…
    Die Top-Shots wohnen in NW, SZ und ZG, WEIL in Zürich, Luzern, Genf, Basel und Bern eine gute und ansprechende Infrastruktur vorhanden ist. Wer zieht nach SZ, wenn ihn nicht Zürich interessieren würde?
    Offenbar versucht man einen Keil zwischen Stadt-Land und Geber-Nehmer zu treiben – um davon abzulenken, dass der wahre Konflikt zwischen Arm-Reich verläuft. Billig!

  • Rolf Schumacher sagt:

    Unsere Städte sollen sich konkurrieren. Es ist gut, dass Luzern sich als Kulturmetropole international einen Namen macht. Es ist richtig, dass in vernünftige hightech-Spitzenmedizin investiert wird. Es ist gut, dass Genf und Zürich solide Finanzplätze sind. Wenn Bern gehörig in die Zukunft investiert und um seine Position ringt, ist das auch ok. Oekonom. Zentralisierte Monokulturen (Fr-Paris, Japan Tokyo, Moskau-RU, Ungarn Budapest, A Wien) sind krankheitsanfälliger als Länder mit konkurrierenden Städten (USA, Australien, Canada, D, UK, CH). Es wäre schlimm wenn CH=ZüriCH bedeutete.

  • Michael Berger sagt:

    Natürlich gibt es Beispiel von überhöhten Ausgaben, etwa weil etwas gebaut wird, was nicht nötig ist, oder teurer gebaut wird als notwendig. Hierfür sind tatsächlich die Stadtbewohner allein verantwortlich.
    Daneben gibt es aber auch hohe Ausgaben, die sich eine Stadt zwar leistet, mit dem Ziel eine tolle Stadt sein zu wollen. Doch profitieren Agglomeration und Umland häufig ebenso davon, wie die öffentliche Infrastruktur und kulturelle Angebote. Schliesslich gibt es aber tatsächlich unfreiwillige Zentrumslasten: „Soziale Problemfälle“ und Kriminelle sammeln sich gerne in Städten.

  • Jolanda sagt:

    Von mir aus sollen die Städte keine Zentrumslasten mehr bekommen – wenn sie dafür dann auch nicht mehr in den interkantonalen Finanzausgleich einzahlen müssen und man endlich Kostenwahrheit für Nicht-Städter (die ja auch nicht bezahlen an die Zentrumslasten) einführen kann. Das heisst einmal Stadttheater für Nicht-Stadt-Berner: 200.-. Parkplatz in der Stadt für Auswärtige: 20.-/h (natürlich noch Roadpricing an der Gemeindegrenze), analog für Museen, etc. Die Stadt Bern könnte auch ohne Aausgleich der Zentrumslasten überleben – ob das Land ohne das Geld aus der Stadt überleben kann?

  • Philippe Mettauer sagt:

    Zu durchsichtige Polemik, die dieser Journalist hier vom Zaun bricht. Die Städter sollten sich dadurch nicht provozieren lassen, denn der Nadelstich bringt ausser althergebrachten Vorurteilen nichts Neues, leider. Übrigens:sollte Herr Lenzin im Tessin mit ähnlich grobem Geschütz arbeiten, wäre in unserem Land nichts weniger als der Bürgerfrieden in Gefahr!

  • maurus candrian sagt:

    nur eine bemerkung: es sind ja die gemeinden und ganzen landstriche um die städte herum, welche den grössten teil ihrer sozialfälle in die städte abschieben (natürlich nicht fassbar aktiv, aber die gemeinden steuern sehr wohl die richtung, indem sie die sozial schwächsten schikanieren und blossstellen, was eben in den städten viel weniger stattfindet). ohne all die sozialhilfeempfänger, welche mehrheitlich nicht in den städten geboren sein dürften, hätten die städte kaum finanzprobleme

  • Jan Holler sagt:

    Herrje, kann man eigentlich in diesen Blogs nicht vermehrt intelligente und durchdachte Kommentare erwarten? So lange die Zentren Nettozahler (innerkantonaler Finanzausgleich) sind, erübrigen sich solche Kommentarschnellschüsse wie von R. Lenzin (und letzthin P. Keller gegen den Kanton Bern).
    Geht es hier eigentlich bald nur noch ums Provozieren, Polarisieren und Anbiedern? Warum erwähnt Herr Lenzin nicht, dass die Zentrumslasten auch vieles andere beinhalten, als (teure) Kulturbauten?
    Nichts gegen Provokationen, aber dann bitte intelligente und nicht so billige!!

  • Hans Wu sagt:

    Lieber Herr Lenzin,
    ich stelle ihre Aussagen nicht grundsätzlich in Frage. Über Sinn und Unsinn von Repräsentativbauten wie dem KKL kann man sich streiten. Die Diskussion muss allerdings zwingend um eine Dimension erweitert werden, die sich miit dem Begriffspaar Zersiedelung und Verdichtung zusammenfassen lässt. Es gibt aus ökologischer, ökonomischer und landschaftsschützerischer Perspektive nichts effizienteres als die möglichst dichte Stadt. Würde man die Mobilitätskosten derart hoch ansetzen, dass die Steuervorteile nicht mehr ziehen, würde sich das Problem von alleine lösen.

  • Simon sagt:

    Die Strategie auf der Ausgabenseite zu politisieren hat schon immer deutlich mehr Wählerstimmen gebracht. Sollten bei laufend steigenden Ausgaben die Steuer-Einnahmen mal nicht mehr reichen, können ja immer noch die Gebühren und Abgaben weiter erhöht werden. Und die Bussen im Strassenverkehr – man beachte die steigenden Budgets. Letztes Beispiel in der Stadt Bern: Die Gebühren pro kWh Energie steigen von 0.29 auf 2.7 Rappen. Die Zahlungsbereitschaft der Bürger ist beim Pflichtkonsum sehr elastisch…

  • Walter Kunz sagt:

    Herr René Lenzin hat uns die richtigen Antworten eigentlich schon vorweggenommen.

  • Peter Fürst sagt:

    Was macht eigentlich eine Stadt aus? Ich lebe gerne in Zürich, genau wegen des grossen kulturellen Angebotes. Dass die Landkantone ihren fairen Anteil an den Zentrumslasten übernehmen sollten, machen sie nicht nur mit den Alpaufzügen an der Bahnhofstrasse überdeutlich. Ich habe selten so einen einseitigen Artikel gelesen.

  • Oliver Burkardsmaier sagt:

    Jaja, wer braucht schon Kultur, oder gar Spitzenmedizin, und vor Allem Sozialwerke!
    Es würde uns doch viel besser gehen, wenn wir das alles nicht hätten.
    Nunja. Zumindest würde es die Rentenkassen entlasten.
    Herr Lenzin, dieser Artikel gehört mit zum schlechtesten was ich bisher heir gelesen habe. Beschäftigen Sie sich doch mal ein klein wenig mit der Menschheitsgeschichte, vielleicht geht Ihnen dann das eine oder andere Auge auf.

  • Andreas Bohner sagt:

    Herr Lenzin. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt. Die Villen spriessen aus den Boden, die Geldvermögen vermehren sich exponentiell. Schauen Sie wie im Ausland, in Dubai oder Asien derzeit gebaut wird. Teilweise bezahlt mit unserem Geld. Und wir hier in unseren Städten sollen uns nun nur noch graue Betonklötze leisten dürfen? Dies damit noch mehr Steuern gespart werden können, welche wiederum in die Villen und ins Ausland fliessen. Möchten Sie wirklich in einem solchen Land leben?

  • Peter Wigant sagt:

    Dieser Artikel von René Lenzin verdient ein Bravo! Aber bitte so laut dass es auch in den Stuben von Stadt- und Geminderat gehört wird. Herr Lenzin lassen Sie sich von den „Nein-Sagern“ nicht beirren.
    Mit freundlichen Grüssen.
    Peter Wigant

  • jürg zgraggen sagt:

    Teilweise haben sie vielleicht ein bisschen recht. Jedoch, mit Google Trends sieht man interessantes. Z.B hat Maur einen extrem kleinen Steuersatz, ins Opernhaus Zürich wollen die Bewohner dann aber überdurchschnittlich, mehr als Zürcher. Rund 30% mehr Schwyzer als Zürcher interessieren sich fürs Opernhaus Zürich. Ins Kunsthaus wollen etwa gleich viel % Zuger wie Zürcher. Bei der Wahl vom Wohnort Zug/ Schwyz spielt auch eine Rolle, das es nicht zuweit von einer Stadt wie Zürich mit entsprechendem Angebot liegt…Ausserdem sollte es z.B. Möglichkeiten für die Musiker geben, die auch vom Land…

  • dani wyss sagt:

    nun, mich würde halt interessieren, wieviele der städter am wochenende „aufs land“ flüchten (von skifahren bis, segeln, wellnessen, wandern, sport aller art, romatik, wandern. inkl. der dazugehörigen nutzung der nötigen infrastruktur: abwasser, abfall, strassenbau, usw.)? und für dieses angebot für die städter, soll die lanbevölkerung alleine aufkommen? im gegensatz nutzen die ländler das stadtangebot weit weniger-wegen der niederen einkommen auf dem land! das „stadtwohnen“ ist nur dann ökologischer, wenn dieser tourismus aufs land nicht einbezogen wird! ansonsten kommt es nicht „günstiger“.

  • chocolate sagt:

    Schwacher Artikel, Herr Lenzin. Die Uni(spitäler) werden vom KANTON finanziert.
    Und wenn Sie dann eine Transplantation brauchen, gehen Sie aus Kostengründen ins Spital nach Hintertupfikon? Die Stadtbewohner sind schon genug bestraft dafür, dass sie die abgeschobenen Sozialfälle der ‚Landgemeinden‘ übernehmen dürfen und bezahlen unter anderem auch höhere KK-Prämien als Landgemeinden. Auch wenn diese keine eigenen Spitäler haben und die Bewohner in die Stadt gehen.
    Überhaupt, was soll diese doofe Auseinanderdividiererei? Wäre eine Diskussion darüber, was wir ALLE wollen, nicht fruchtbarer?

  • sepp z. sagt:

    schaffen wir doch einfach den NFA ab. dann leistest sich jeder was er sich leisten kann. und für die städte fallen die milliardenzahlungen aufs land weg.

  • Christian Knuchel sagt:

    Könnten Sie näher erläutern, was genau Sie mit „Bildungsbürokratie“ meinen?
    Während sinnlos überdimensionierte Investitionen mit Sicherheit nicht zu befürworten sind, so darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass Ballungszentren besondere Funktionen übernehmen und in manchen Fällen in Wahrheit auf mehrere Gemeinden aufgeteilt sind, wodurch sich der Begriff, was überhaupt „Stadt“ ist und was nicht, relativiert. Weiterhin ist Budgetineffizienz zwar zu berücksichtigen, aber nicht das Hauptproblem. Eine die Handlungsfähigkeit des Staates aushöhlende Einnahmenpolitik ist um einiges zentraler.

    • Christian Knuchel sagt:

      Mir ist ein Fehler unterlaufen, weswegen meine Frage bezüglich der, ich korrigiere, „Schulbürokratie“ hinfällig ist. Es ist allerdings im Rahmen des Subsidiaritätsprinzips durchaus verständlich, wenn eine Region, welche ihre Interessen durch die übergeordnete Instanz nicht vertreten sieht, in dieser Beziehung ihren eigenen Weg geht. Ihr Seitenhieb auf „rotgrüne“ Bildungspolitik lässt dennoch Fragezeichen im Raum zurück, besonders im Kontext eines onehin schmerzlich unterfinanzierten Bildungssystems. Der Artikel hinterlässt den Nachgeschmack der Schmähung des Prinzips der Chancengleichheit.

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