Der FDP-Fan

Wahlniederlagen von FDP und CVP haben jeweils mediale Nachspiele zur Folge, die nach recht unterschiedlichen Regeln ablaufen. Das gilt auch für die jüngsten Havarien der beiden Mitte-Parteien in Zürich, Luzern und Tessin. Bei der CVP geschieht wie immer: fast nichts, ausser ein wenig in die Mikrofone extrahierte Ratlosigkeit. Die Fortsetzung des FDP-Niedergangs hingegen hat erneut eine Programmdebatte von fiebrigem Eifer ausgelöst. In Gang gebracht wurde sie auch diesmal von einer speziellen Personengruppe, einem soziologischen Phänomen, das so wohl nur in der Schweiz existiert: dem FDP-Fan.

Der FDP-Fan ist als Kategorie ein Unikum. Es gibt SP-Wähler, es gibt SVP-Wähler, es gibt sogar noch einige FDP-Wähler – den Fan jedoch, den hat nur die FDP. Damit ist die hervorstechendste, leider etwas undankbare Eigenschaft des FDP-Fans angetönt: Er legt an der Urne nicht FDP ein. Oder er rät zumindest implizit davon ab. Aus Enttäuschung.

Denn der FDP-Fan ist überzeugt, dass die richtige, gute, wahre FDP anders zu sein hätte als die in der Realität existierende. Sie hätte beispielsweise so zu sein, wie es die mutigen, revolutionären Radikalen bei der Staatsgründung 1848 waren. Oder sie hätte wieder, wie zur Zeit der faschistischen Bedrohung, als institutionelles Bollwerk für Unabhängigkeit, direkte Demokratie und Föderalismus zu fungieren. Oder sie hätte jener empathischen Partei des Staatsaufbaus zu gleichen, die einst führend an der Errichtung der Sozialwerke mitwirkte. Oder sie hätte sich wieder, wie in den 70er Jahren, auf den Schlachtruf «mehr Freiheit, weniger Staat», auf Kampf gegen Regulierung und Fiskalabzocke zu besinnen.

Der FDP-Fan legt an der Urne nicht FDP ein. Oder er rät zumindest implizit davon ab. Aus Enttäuschung. Denn der FDP-Fan ist überzeugt, dass die richtige, gute, wahre FDP anders zu sein hätte als die in der Realität existierende.

Mit blauer Krawatte und Plakette: FDP-Parteigänger.

Kurz: Die FDP sollte nach Ansicht des FDP-Fans so sein, wie er, der FDP-Fan, selber ist. Das heisst also beispielsweise links – so postulieren es, in anderen Worten natürlich, linke Vordenker wie Josef Lang, Andreas Gross oder Frank A. Meyer. Oder scharf rechts – so tönt es bei Rechtsintellektuellen wie Christoph Blocher und Roger Köppel. Die lange, facettenreiche Parteigeschichte der FDP liefert für die «Richtigkeit» jeder politischen Façon genügend Referenzbelege.

Zugegeben: Die genannten FDP-Fans sind als führende Köpfe aus Politik und Publizistik kaum geeignet, ein Massenphänomen zu belegen. Trotzdem sei die These gewagt, dass die FDP-Fankultur nicht auf eine intellektuelle Elite beschränkt ist. So hat wohl fast jeder im Bekanntenkreis schon folgenden Satz gehört:  «Ich würde ja FDP wählen, wenn diese Partei nicht so links geworden wäre» bzw. «nicht so rechts» bzw. «nicht so bankenfreundlich» usw.

Daraus ergibt sich die zweite These: Die FDP sollte bei jeder Gelegenheit versuchen, die alte und neue Konkurrenz in der politischen Mitte – Grünliberale, BDP, CVP – zu umgarnen, sich mit ihr zu verbinden, sie zu schlucken. Die Schweiz ist auf eine pragmatische und konsensorientierte Mitte angewiesen, und zu Recht hat CVP-Präsident Christophe Darbellay festgehalten, dass die gegenwärtigen Atomisierungstendenzen diesem Politsegment schaden. Keine Marke aber ist besser geeignet, das Fortbestehen einer starken Kraftquelle im Zentrum zu gewährleisten, als die so positiv besetzte «FDP» (wohingegen der Niedergang der CVP im Allgemeinen mehr schulterzuckend als bedauernd zur Kenntnis genommen wird). Dass die FDP ein recht breites internes Meinungsspektrum aufwiese, würde sie sich etwa die Grünliberalen einverleiben, bräuchte ihr nicht zu schaden: Es gehört zum Wesen der Mitte-Parteien, dass sie kein so scharfes ideologisches Profil wie eine SVP oder eine SP ausbilden können.

Leider steuert das FDP-Führungspersonal exakt in die umgekehrte Richtung. Abweichungen von der (meist rechtsfreisinnigen) Mehrheitsmeinung werden innerhalb der Fraktion immer weniger geduldet. Und während CVP, BDP und Grünliberale klugerweise über eine engere Kooperation verhandeln, markiert FDP-Präsident Fulvio Pelli Distanz. Damit riskiert er, dass seine Partei, die so unentbehrlich für das politische System der Schweiz ist, in liberal-einsamer Reinheit zugrunde geht. Aus fortschreitendem Mangel an Wählern – dafür mit einer riesigen Fangemeinde.

56 Kommentare zu «Der FDP-Fan»

  • Alain Burky sagt:

    Der „FdP-Fan“ hat durchaus einige Gemeinsamkeiten mit dem „ehemaligen SP-Fan“.

  • Andi Egli sagt:

    Nebst den Fans gibt es auch die Berater; „die FDP sollte dies oder jenes Tun“, meinen sie. Letztlich sind es wohl auch Fans…

  • Reto Müller sagt:

    Liberale Reinheit! Daran fehlt es der FDP gerade. Und das schadet der von ihrem Unterbau her einzigen liberalen Partei der Schweiz sehr. Die Unreinheit öffnet Tür und Tor für Sonderinteressen, Klientelismus. Genau das straft der Wähler ab.
    Vor Jahren stand die FDP vor der Frage, ob sie sich als „Volkspartei“ gebärden sollte oder sich etwas mehr „Reinheit“ erlauben darf. Die Wählenden haben entschieden: Die FDP ist nicht mehr Volkspartei (nur noch 15 %). Um wieder zu erstarkten – und nicht in der Beliebigkeit zu verschwinden – braucht es jetzt liberale Reinheit mehr denn je.

  • Kurt Schmid sagt:

    Ich war einmal Stolz FDPler zu sein, einer Partei anzugehören die Liberal, Weltoffen und Verantwortungsvoll politisiert. Dem Stolz wandelte sich zunehmend zu Frust. Was war der geschehen? Immer mehr empfand ich die FDP als Steigbügelhalter der SVP. Dem Weg nach Europa folgte dümmliche Abschottungrhetorik, nachgeplappert den Rechtsnationalen. Gesunde Steuerpolitik wurde immer mehr zur Einbahn für tiefere Steuern für Reiche und Superreiche. Die Banken, Gehilfen einer gesunden Wirtschaft, wurden immer mehr zu einem wuchernden Krebs mit eigenen Gesetzen, unterstütz von der FDP. Dazu kommen Exponen

    • maurus candrian sagt:

      hallo kurt

      im gegensatz zu deiner haltung in sachen minarettverbot, burkaverbot etc. finde ich deinen post hier hervorragend.

      mit gruss aus bratwurst-town 🙂

      • D Bachmann sagt:

        Genau so ist es. Der FDP konnte man, selbst wenn man sie nicht wählte, mit Anerkennung begegnen für ihre Leistungen für das Land. Ganz im Gegensatz zur „wer nicht mit uns ist, ist wider uns“-SVP, die man nur entweder lieben oder hassen kann.
        Diesen gigantischen politischen Bonus hat das doch sehr unbedarfte FDP-Spitzenpersonal der letzten 10 Jahre komplett in den Sand gesetzt. Deshalb hoffen die Leute nun auf neue Kräfte wie GLP oder BDP. Eine Marke ruiniert man nicht in einem Jahr, in zehn Jahren aber durchaus.

    • max sagt:

      Lieber Herr Schmid, Sie sind entweder sehr jung, oder Sie waren nie ein FDPler. Der Linksrutsch der Partei ist anhand der Parteiprogramme, bzw. Beschlüsse nun wirklich klar nachzuvollziehen, was auch immer linke „Journalisten“ gegenteiliges verbreiten. Die grossen Sündenfälle dieser Partei sind klar die (mitgetragenen) Verstösse gegen die Ordnungspolitik, die illiberale Unterstützung der Ausweitung des staatlichen Einfluss‘, der Staatsquote, der personelle Niedergang zur Hausfrauenpartei mit den entsprechenden Exponentinnen (beginnend bei so tollen Exemplaren wie Nabholz, Frei-Wettstein).

      • max sagt:

        Heute sind Leute wie Inneichen , Noser und andere… (wie sag ich Spinner freundlich?) Aushängeschilder einer Partei, die keine mehr ist. Man ist gegen einen EU-Beitritt? Aha, deshalb ist ja auch der Vizepräsident der Nebs Parteipräsident. Deshalb wird in Bern auch Markwalder Ständeratskandidatin. Pellis Weissgeldstrategie war auch so toll. Und Sie kommen mit dem linken „Steigbügelhalter der SVP“ Gewäsch? Wo denn das??? Vielleicht sind gerade Sie deshalb auch ein Teil des Problems dieser einstmals grossen Partei!

        • maurus candrian sagt:

          zu noser: immerhin ist er noch ein fdp-nationalrat, der wenigstens hin und wieder eigenständig / outside the box denkt. und beruflich – im gegensatz zu diversen anderen fdp-kadern, die hohe bank-kader sind – noch in der real-wirtschaft tätig …..

    • Patrick Tanner sagt:

      @Schmid Obwohl ich langjähriges FDP-Mitglied bin, kann ich diese Partei wegen des ÖFFNUNGSKURSES gegenüber der EU mit der Unterstützung der äusserst schädlichen Personenfreizügigkeit nicht mehr wählen. Ich habe meinen Parteikollegen schon in 1990er Jahren versucht zu erklären, dass man die bilateralen Verträge nicht mit der Personenfreizügigkeit verknüpfen und dass man die Guillotineklausel keinesfalls akzeptieren solle, weil dadurch ein Sachzwang geschaffen wird. Das EWR-Mitglied Liechtenstein musste die PFZ nicht einführen (jährl. Kontigent v. nur 60 Niederlassungen, die verlost werden).

  • Monica Ruoff sagt:

    Ich habe mich im vorliegenden Artikel vollkommen wiedererkannt. So gerne ich FDP wählen würde, so sehr bringen es die Kandidatinnen dieser Partei doch jedes Mal fertig, für etwas einzustehen, dass ich nun wirklich nicht unterstützen kann, z.B. der Ersatz des AKW Mühleberg; und zwingen mich damit SP zu wählen, obwohl diese Partei eigentlich nicht auf meiner Linie liegt.

    • Andi Egli sagt:

      Na ja, wenn die SP letztlich doch auf Ihrer Linie ist, dann stehen Sie doch auch zu Ihren Neigungen. Machen Sie ein Outing. Es ist keine Schande, aus 100 Jahren Sozialismus nichts gelernt zu haben. Da gibt es viele Vorbilder: Lafontain, Levrat, Wermuth, Cavalli…. Aber versuchen Sie nicht dauernd, die FDP auf die linke Seite zu ziehen…

  • Constantin Seibt sagt:

    Herrje, ertappt, ertappt, ertappt.
    Und das von einem geradezu neiderweckend eleganten Gedanken.
    Es ist schon erstaunlich, dass die FDP die einzige Partei ist, die man mit melancholischem Gefühl nicht wählt.

  • Alter Hase sagt:

    Einst war ich ein glühender Anhänger der FDP und habe in kantonalen Kommissionen mitgearbeitet, und auch kandidiert. Das war im Baselbiet vor rund 50 Jahren. Damals waren die Anliegen von Mittelstand und Gewerbe in der FDP noch Leitschnur. Heute geben Spitzenverdiener, Grossbanken, Pharmaindustrie und andere Globalabzocker, pardon Player den Ton an. Heute bin ich parteilos.

  • Cornelis sagt:

    Klar, in diesem Sinne wäre ich natürlich auch ein FDP-Fan! Allerdings verwuselt der Autor die anfangs so schöne Analyse im zweiten Teil, indem er auf die Schiene „rechts-links“ ausweicht, die da eigentlich gar keine Rolle spielen sollte, denn weder die Rechten noch die Linken haben tatsächlich viel Sinn für „Freiheit“ – ganz allgemein, von Bürgerfreiheiten bis hin zum freien Wirtschaften. Und dann schiesst er leider gerade nochmals daneben indem er den wichtigsten Faktor nicht erwähnt: Den berühmt-berüchtigten FDP-Filz, der langsam aber sicher die Wähler abschreckt.

  • Tee sagt:

    Wenn die FDP nicht immer Ihre Meinung revidieren würde, würde ich FDP wählen…. 🙂

  • Auguste sagt:

    hmm…, mit wenigen änderungen könnte man diesen trefflichen blog auch in thomas renggli’s steilpass-blog verwenden, um die situation beim grasshopper club zürich zu umschreiben. faszinierend.

  • Paul Galliger sagt:

    Ich würde ja schon FDP wählen, wenn das und das, dieses und jenes…also, zumindest der Beginn der Analyse ist durchaus treffend formuliert worden. Es ist aber kein grosses Wunder, geht man der These von Downs nach, wonach die meisten potentiellen Wähler in der Mitte zu finden sind (ist vor allem auf ein zweidimensionales Parteiensystem anwendbar). Ich denke, dass der FDP-Filz sicherlich noch seine Nebenwirkungen produziert. Dies ist aber nicht das Hauptroblem. Die Partei muss näher beim Volk politiisieren, den Nerv der Gesellschaft spüren und in seinen Formulierungen auf den Punkt kommen.

  • ouinouin sagt:

    Le PLR est l’aile droite du PS un peu comme les verts eb sont l’aile gauche.

  • Eric Cerf sagt:

    Sonnenklar: die FDP ist im freien Fall, nicht erstaunlich. Für mich steht die FDP (Füdle-Bürger-Partei) in erster Linie für Steuerhinterziehung (Kavaliersdelikt) “ Steueroptimierung“ sowie Souhäfeli/Deckeli Politik der Reichen. Keine Spur von sozialer Verantwortung, genau deshalb finden immer mehr Wähler den Weg zu der FDP nicht mehr. Viele Jungwähler,wenn sie denn wählen, findet die GLP viel atrraktiver, als eine Partei von gestern, diejenige ihrer Eltern. Auch sehe ich keine Leuchten mehr in der FDP, fast alle abgehalfterte Koryphäen, Schnee von gestern, kaum neue Ideen. Gruss an H. Pelli.

  • Gallmann Martin sagt:

    Die FDP setzt sich seit Jahren nur noch für die Interessen der Reichen ein. Flattax, Abschaffung der Erbschaftssteuer und des Eigenmietwerts, 24h Ladenöffnung – wer braucht dies ausser Leute mit viel Geld? Eben.- Wie bringe ich Familie und Arbeit unter einen Hut, wie bezahle ich die immer höher werdenden Mieten und Krankenkassen? Keine Lösungen. Die FPD hat sich von einer Volkspartei zu einer Minderheitenpartei entwickelt, die nur noch von denen gewählt wird, die profitieren. Das sind in der Schweiz vielleicht 8 – 10%. Dies ist dann der zukünftige Wähleranteil dieser Partei -siehe Deutschland.

  • cristiano safado sagt:

    Aushängeschild einer Partei sind deren Bundesräte. Die Politik von Merz (Unternehmenssteuer) und Couchepain (KK-prämien) waren jedoch noch harmlos gegenüber dem, was wir in der kurzen Amtszeit von Burkhalter bereits erlebt haben und was auf uns noch zukommen wird. Administrative Gesundschreibung und Abschiebung in die Fürsorge von zehntausenden von Behinderten; Schmälerung der Finanzkraft der Sozialkassen (ein Teil der Tabaksteuern geht neu in die Bundeskasse statt AHV); Kürzungen im Leistungskatalog der Krankenkassen, was u.a. zur Frühinvalidisierung vieler Personen führen wird. FDP – Nein!!!

  • maurus candrian sagt:

    1848, bei der gründung unseres modernen bundesstaates, war die fdp d i e staatstragende partei. die modernste und beste partei der schweiz, europas, des globus. die fdp hatte noch echte substanz im dienste der breiten ch-bevölkerung, bis vor rund 20 jahren, als sie noch ganz hervorragende köpfe wie gilles petitpierre oder rené rhinow in ihren reihen hatte.

    und heute: nur noch kümmerliche lakaien / befehlsempfänger der abzockerkaste.

    eigentlich jammerschade.

    die schweiz bräuchte eine neue partei, welche (endlich) wieder die interessen des breiten mittelstandes vertreten würde.

  • Hansli sagt:

    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Parlament-will-Zuwanderung-bremsen/story/26535826
    Ist das etwa liberal? EIn echter Liberaler hätte dem nie zugestimmt.

    • maurus candrian sagt:

      sind sie sich ihrer aussage absolut sicher?

      jedes jahr in der schweiz + 100’000 einwohner, macht in 10 jahren + 1 mio einwohner, in 20 jahren + 2 mio einwohner. in 30 jahren + 3 mio einwohner.

      es kann wohl kaum das ziel sein, das gesamte mittelland + die haupttäler der alpen flächendeckend zu betonieren.

      wir sollten diese diskussion nicht den faschistoiden blocheristen überlassen. aber im gegensatz zu diesen volksverhetzern sachlich, realistisch, verantwortungsvoll mit dem thema umgehen.

    • Hansli sagt:

      Die Begrenzung der Zuwanderung kann nur über einen planwirtschaftlichen Stellenplan für Unternehmen erfolgen.

      Die Zubetonierung der Landschaft findet statt, weil wir das wollten. Die meisten Bauzonen wurden lange vor der PFZ eingezont. In unzähligen Gemeindeabstimmungen hat die Bevölkerung dem zugestimmt. Das war der Wille des Volkes, sonst hätten wird dem nicht zugestimmt. Das Volk hat beschlossen die Schweiz zu betonieren. Die Naturschutzverbände kämpfen seit 30 Jahren dagegen an. Andere Länder haben sich anders entschieden und bauen Städte.

      • maurus candrian sagt:

        das mit dem planwirtschaftlichen stellenplan für unternehmen würde aber auch nicht ganz der reinen lehre entsprechen 😉

        zur zubetonierung der landschaft: da dürften wir auf gleicher linie sein. ich plädiere auch dafür, dass die ch endlich ihr bünzlihaftes einfamilienhaus-denken aufgibt und insbesondere in den städten und agglomerationen endlich in genügendem ausmasse hochhäuser zulässt

        • Alex Kramer sagt:

          ich will aber nicht in einem hochhaus wohnen und bin kein bünzli. in unserer kindheit sind wir noch ÜBER LAND von Oerlikon nach Fällanden zu verwandten gefahren – heute ist da alles, restlos alles zugebaut und es gibt deshalb keine freiräume mehr. das alles ist dem wirtschaftlichen wachstumswahn zum opfer gefallen. wollen wir weiter auf dieser linie fahren, dann wähle man die FDP. mittlerweile weiss ich auch nicht mehr, wen ich wählen soll. die GLP will den atomausstieg ja auch erst in 35 jahren vollzogen haben, das sind dann noch mal 2 generationen, die so weitermachen müssen wie bisher?

  • Christian Bolliger sagt:

    Und ich wähle die FDP trotzdem noch. Als Liberaler wähle ich nun mal eine genuin liberale Partei und nicht eine sozialliberale (die den Kapitalismus abschaffen will), oder eine nationalliberale (die alles verbieten will was stört) und auch nicht eine grünliberale. Als echter Liberaler werde ich immer wichtige Differenzen zur FDP haben, was mich mit ihr verbindet ist das Primat der Freiheit und damit verbunden der Respekt gegenüber dem Individuum.

    So werde ich auch im Herbst die FDP Liste einlegen, Filippo und Doris kann ich ja streichen.

    • Auguste sagt:

      hmm…, solange das individuum (hüppi, mühlemann, kielholz, ospel & konsorten) bei der, am liebsten total liberalen, schweizer finanzindustrie soviel respekt geniesst, dass sogar notfalls das ganze land dafür in geiselhaft (implizite staatsgarantie) genommen werden kann, ist hierzulande ja alles in bester liberaler ordnung und es braucht auch nichts aufgeräumt zu werden.

      das kosmetische streichen von filippo und doris lässt sie weder echter noch schlauer aussehen, christian bolliger.

  • Sabrina sagt:

    Seit Jahrzehnten predigt die FDP: weniger Staat. Doch ihre Exekutive-Mitglieder blähen den Staat von Jahr zu Jahr auf (ob Bund, Kantone oder Gemeinden) und die Haushaltsdefizite werden immer grösser. Wer an diesem Slogan der FDP glaubt, glaubt wohl noch an den Storch…

    • Alex Kramer sagt:

      weniger staat predigen und vom staat garantien fordern (too big to fail) ist wie wasser predigen und wein saufen.
      macht alles nichts, denn der papst hat ja nun allen sündern die sünden erlassen (dummerweise ohne zu kassieren dafür, früher hätte man noch ablass blechen müssen); so können die FDP-ler weiterhin liberal agieren und die CVP-ler dazu reagieren oder einfach zustimmen, wie man’s nimmt.
      auf jeden fall ist die reduktion der staatsquote bei diesen parteien makulatur, seit jahren!!
      ich hoffe, dass es in diesem überbevölkerten land bei den herbstlichen wahlen mal so richtig chlöpft..

  • René sagt:

    „Mehr Freiheit, weniger Staat.“ – ganz einfach. Schuster, bleib bei Deinen Leisten.

    • tobe or not tobe sagt:

      Mehr Freiheit für die Wirtschaft ihre Arbeitnehmer auszunützen. ?

      Mehr Freiheit für die bürgerlichen, niemand an ihren Status rankommen zu lassen. ?

      Mehr Freiheit für FÜDDLIBÜRGER?

    • Alex Kramer sagt:

      weniger staat und too big to fail? – tönt etwa so liberal im gedankengut wie 5er und weggli.
      sie müssen ein eingefleischter schuhmacher sein, wenn sie alles über den leist definieren??
      ich kann Sie nur an meinen obigen kommentar verweisen, alles andere erübrigt sich.

  • Reto Nauser sagt:

    Auch ich werde weiterhin die FDP wählen. Müssten wir uns auf ein 1-Parteien-System einigen, dann wäre die FDP noch immer mit Abstand die gescheiteste Wahl. Und nach wie vor die Partei mit den klügsten Köpfen. Was der FDP einzig fehlt ist halt das gewisse Sexappeal. Aber dafür ist die Politik ja eigentlich auch nicht da;-)

  • w.berweger sagt:

    Mir ergeht es wie Kurt Schmid. Ich muss leider noch schärfer ins Gericht fahren: Seit dem Aufstieg der SVP gebärdet sich die FDP wie eine Prostituierte vor der Rechten. Und dabei gehört die FDP in die Mitte. Will sie die verärgerten Wähler zurückgewinnen, muss sie nicht liberal, sonder wieder sozial-liberal werden. Sie muss sich programmatisch und personell von der Hochfinanz verabschieden und glaubwürdig für eine nachhaltige Umwelt-und Sozialpolitik einstehen. Sie muss die Grundwerte aller Bürger hochhalten.Nur so kann ich wieder FDP wählen!!

    • Auguste sagt:

      hmm…, vielleicht waren sie eine weile weg, aber die fdp, die sie wollen, gibt es inzwischen, nur nennt sie sich glp.

      • Thomas Lanz sagt:

        Jeder Stein ist sozialer als die GLP. Das haben wir in Stadt und Kanton Zürich sehr deutlich gesehen.

  • Descartes sagt:

    Puis-je m’exprimer en français sur ce blog de 24 heures? Pour moi l’expression „le centre“ est synonyme de ventre mou. On ne veut pas prendre ou affirmer ses positions et c’est bien ce qui mine le PLR. Plus de courrage et pas uniquement du politiquement correct. Que la gauche ne veuille pas comprendre le message de ras-le-bol exprimé par 30% des citoyens qui votent à droite (UDC), sur certaines questions c’est compréhensible mais que le PLR s’obstine à nier certains problème, et bien il le paie cash. Ecologie et sécurité sont les sujets porteurs.

  • Chappuis Jean-François sagt:

    Le slogan du PLR devrait être, nous optons pour le changement en tenant compte des récents événements au Japon et notre future sera le vôtre !
    Car ce parti du centre-droit, a des personnalités avec de grandes qualités, comme les autres partis aussi. Par-contre, j’ai l’impression qu’il ne sait pas les mettre en valeur et c’est ça qui court à sa perte.
    Il est encore temps… Il faut réagir !

  • Auguste sagt:

    hmm…, weil ja keiner von uns in der blütezeit des freisinns dabei war, schreibe ich dieses irrationale „fdp-fan sein“ gottfried kellers novelle „das fähnlein der sieben auftrechten“ zu, das für viele – zumindest in der deutschschweiz – schulische pflichtlektüre war und dessen qualität offenbar nachhaltige wirkung entfaltete.

    ganz ohne verklärung und patina gibt die fdp seit jahren ein bild des jammers – ja, manchmal sogar des grauens – ab. ihre bundesräte sind entweder magistrale zeitverschwendung (couchepin), mehrfach rohrkrepierer (merz) oder praktisch unsichtbar, wie…?…?…?

  • Edouard sagt:

    Vue d’helicoptère:
    PLR manque de point focal, nous avons perdu de vue le trépied philosophique qui était liberté, responsabilité et solidarité. Nous nous noyons dans les intérêts à court terme des puissants tandis que le secrétaire du parti se prend pour un machiavel, en fait de pacotille. Que peut faire un jeune? Essayer de sauver le bateau qui coule ou contribuer à la construction d’une nouvelle unité autour de principes clairs. Laisser l’électoralisme de côté pour attirer un électorat sain?

  • Meier Pirmin sagt:

    Fabian Renz schreibt prima Kommentare! Der Begriff „liberal“ ist viel weiter als freisinnig, und liberal will fast jeder sein, neuerdings z.B. die Grünliberalen, die z.B. von den freisinnigen Organen wie NZZ und der Monat noch kaum Gelegenheit bekommen haben, sich auch mit ihrem Beitrag zur Liberalismus-Diskussion nicht nur politisch, sondern geistespolitisch-theoretisch zu melden, allerdings besteht hier bei allen, die sich liberal nennen, noch ein klares Defizit. Z.B. nennt sich heute die CVP sozial-liberal, wiewohl sie noch gar nie eine Liberalismusdiskussion geführt hat. Let’s be liberals!

  • Hösli Matthieu sagt:

    Durant le règne de Pelli, le PLR a clairement viré à droite et hélas pas seulement sur le plan économique. Il s’est détourné des principes républicains en écartant le contrôle des initiatives par le juge, l’augmentation de la transparence pour combattre la corruption des élus et j’en passe. Les jeunes urbains comme moi, ne peuvent plus voter pour un tel parti qui défend systématiquement les cantons tricheurs comme Zoug contre ceux qui travaillent et font la richesse de la Suisse (Zurich, Genève, Bâle, Vaud). Ni progressiste ni conservateur, minable et mou, il est voué au déclin et il mérite !

  • Hösli Matthieu sagt:

    Je tien encore un exemple parfait. Celui de la lutte des élus PLR pour affaiblir la loi sur la concurrence déloyale et notamment la lutte contre les cartels. Et dire qu’il ose encore se revendiquer libéral. Ce n’est hélas pas en imitant l’UDC que le parti se relèvera car les électeurs préfèrent toujours l’original à la copie.

  • Roger sagt:

    Der Autor spricht einen interessanten Punkt an. Haben wir es hier mit einem „Swissair-Effekt“ zu tun? Befürchten wir, dass ein weiteres, urschweizerisches Symbol und Markenzeichen Bach ab geht? Zugegeben, ein „Grounding“ der CVP würde mich kalt lassen, doch ein sang- und klangloses Verschwinden der FDP würde mich, „SVP-wählenden FDP-Fan“ schon irgendwie traurig machen…

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