Voodoo Economics am Vierwaldstättersee
In den Sümpfen Louisianas, aber auch am Vierwaldstättersee glaubt man immer noch an die schwarze Magie, den Voodoo. Ein besonders häufig praktizierter Kult sind die Voodoo Economics, die sich Anfang der 80er-Jahre über ganz Amerika ausbreiteten. Damals dampfte Voodoo-Zauberer Ronald Reagan die Spitzensteuersätze für Reiche und Konzerne ein – mit dem Versprechen, dass am Ende die Steuereinnahmen umso mehr sprudelten. Heute ist Amerika bekanntlich ein hoch verschuldetes Land mit einem tiefen Graben zwischen Arm und Reich.
Auch im Kanton Luzern vertrauen die bürgerlichen Parteien und eine Mehrheit der Bevölkerung auf die Zauberkräfte der Voodoo Economics. «Der Sinn einer Steuersenkung ist es schliesslich, dass man im Endeffekt mehr Geld einnimmt», versprach 2008 Marcel Schwerzmann, der parteilose, aber FDP-nahe Finanzdirektor des Kantons Luzern. Ein Jahr später nahm das Stimmvolk der Steuergesetzrevision mit grossem Mehr an. Nun hatte die Stadt Luzern tiefere Spitzensteuersätze als die steuergünstigste Zürcher Gemeinde Zumikon und die niedrigsten Unternehmensgewinnsteuern der Schweiz.
In den letzten fünf Jahren musste Luzern bereits vier Sparpakete umsetzen.

Steuern senken, um mehr Geld einzunehmen: Marcel Schwerzmann, Finanzdirektor des Kantons Luzern, nach der Abstimmung über die Steuergesetzrevision, 27. September 2009. (Foto: Keystone)
Doch Luzern ist nicht Nid- oder Obwalden, wo man bloss ein paar Reiche anzusiedeln braucht, um die doch recht bescheidenen öffentlichen Leistungen finanzieren zu können. Und Luzern liegt auch nicht so nahe bei Zürich und seinem Flughafen, um wie Zug Trittbrettfahrer spielen zu können. Der Kanton Luzern hat mehr Einwohner als die übrigen fünf Innerschweizer Kantone zusammen und mit seiner Hauptstadt als wirtschaftliches, gesellschaftliches und kulturelles Zentrum entsprechend hohe Zentrumslasten. Kurz, eine fast 80’000 Einwohner zählende Stadt kann nicht einfach auf 68 Prozent der Einnahmen aus den Unternehmensgewinnsteuern respektive 25 Prozent der Einnahmen aus den Einkommenssteuern verzichten.
Vergeblich warnte 2008 der damalige städtische Finanzdirektor Franz Müller (CVP): «Die Steuergesetzrevision verursacht zu hohe Steuerausfälle, für die Stadt ist das nicht verkraftbar.» In den letzten fünf Jahren musste Luzern bereits vier Sparpakete umsetzen. Doch es reicht immer noch nicht. Letzte Woche gab nun der neugewählte Stadtrat mit betretener Miene Sparmassnahmen bekannt, die nach eigener Aussage «ans Lebendige» gingen: Abschaffung des Schwimm- und Musikunterrichts, Erhöhung der Tarife bei der Kinderbetreuung, Aufhebung der Quartierarbeit für Kinder und Jugendliche, Aufschiebung bereits geplanter Sanierungen von Schulhäusern und Pflegeheimen oder Aufhebung von Bushaltestellen – dafür sollen aber kostendeckende Bestattungsgebühren eingeführt werden.
Luzern spart somit in erster Linie bei den Schwächsten der Gesellschaft, den Kindern und Alten. Den gutverdienenden Zuzügern in ihren luxuriösen Stadtvillen und Appartements (Mietpreise zwischen 7000 und 10’000 Franken) kann das natürlich herzlich egal sein – solange endlich die Parkplätze für ihre Stadt-Traktoren verbreitert werden.
Beinahe bemitleidenswert wirkte der Auftritt des neuen Sozialdirektors Dr. Martin Merki. Vor seiner Wahl in die Regierung war der städtische Parlamentarier FDP-Fraktionschef und Vizepräsident der FDP-Geschäftsleitung. Gleichzeitig setzte er sich als Zentralschweiz-Korrespondent der «NZZ» jahrelang für die Tiefsteuerpolitik seiner Partei ein. Nun hat er geerntet, was er gesät hat. Und die Luzerner Voodoo Economics sind entzaubert.
Die Luzerner können übrigens die Sparmassnahmen ein wenig entschärfen, indem sie der vom Stadtrat vorgeschlagenen Steuererhöhung von 3 Prozent Ende Jahr zustimmen. Das wäre dann die erste Anhebung seit 30 Jahren.
document.write("
*100000)+")
// ]]>

55 Kommentare zu «Voodoo Economics am Vierwaldstättersee»
Es ist in der ganzen Schweiz dasselbe Problem bei Gemeinden, Kantonen und dem Bund. Fehlende Steuereinahmen werden absichtlich mit Schulden ausgeglichen und somit absichtlich ein Schuldenberg angehäuft, den man absichtlich späteren Generationen hinterlässt um jetzt absichtlich nicht das Problem der zu tiefen Steuersätze lösen zu müssen.
Abhilfe würde eine Initiative auf Bundes- oder Kantonsebene schaffen, welche das Schuldenmachen verbietet und dazu zwingt, bestehende Schulden zurück zu zahlen.
Unsinn: Die Schweiz konnte in den letzten Jahren Schulden senken (auch viele Gemeinden und die meisten Kantone. Und: DIE STEUEREINNAHMEN SIND IN TAT UND WAHRHEIT IMMER GESTIEGEN. Trotz tieferen Steuerstäzen.
Liefern Sie uns die Zahlen mit Link?
Und Abhilfe schafft eine Initiative auf Bundes- oder Kantonsebene, welche das Schuldenmachen verbietet und dazu zwingt, bestehende Schulden zurück zu zahlen.
Lieber Herr Moser. Diese „Abhilfe“ existiert bereits. Auf Bundesebene nennt sie sich Schuldenbremse und ist seit 2003 äusserst erfolgreich in Kraft.
Viele Kantone haben in der Zwischenzeit ebenfalls eine Art Schuldenbremsen eingeführt.
Und in der Tat sind die Schulden sowohl auf Bundes-, als auch auch auf Kantons- und Gemeindebene während der letzten 10-20 Jahr deutlich gesunken. Die Daten hierzu können Sie sich gerne selber raussuchen. z.B. auf http://www.bfs.admin.ch
So eine Initiative hatten wir ja und sie wurde auch angenommen: wir haben eine Schuldenbremse. Das ist auch gut so. Die Steuerpolitik in Luzern ist auch gut – sicher der bessere Weg als Zürich, wo man das Gegenteil gemacht hat. Egal: die Haushaltsituation wird vor allem durch die wirtschaftliche Lage geüprägt und die hat mit der steuerlichen Situation im Moment nichts zu tun. Die Eurokrise trifft auch gut geführte Gemeinden wie Luzern.
Die Schuldenbremse genügt nicht und sie gilt nur für den Bund. Kantone und Gemeinden können weiterhin auf Pump und Kosten der nächsten Generation leben. Das muss geändert werden – Je schneller umso besser.
Liebe Bürger, solange diese Poltiker nicht haftbar gemacht werden für Ihr tun, solange wird sich nie! was ändern so einfach ist das und die Schweizer machen ja bekanntlich lieber die Faust im Sack.
Das war kein Verwaltungsakt oder Paralamentsbeschluss: Stimmvolk hat gesprochen! .. und wird bei den nächsten Wahlen dieselben Bauernfänger wieder wählen. Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient!
Stimmt, die politisch und gesellschafltich Verantwortlichen sollte man an den Pranger stellen… gerade so wie es unsere Vorfahren erledigt haben. Wir haben es denen aber viel zu leicht gemacht und tun es noch. Wir waren auch nicht grad die hellsten diesem Unsinn über Jahre zuzustimmen… Wir haben noch viel mehr Neoliberalem Unsinn zugestimmt. KK Prämien, PK, Versicherungen,Sinnbefreite Liberalisierungen, Ersatz von direkten mit indirekten Steuern usw.. Es wurde übertrieben und die Tragik dabei ist, noch immer werden Kritiker in Grund und Boden gestampft….
Wer hat denn diese Politiker gewählt? Die Politiker haben immer gesagt, was sie tun werden und mit etwas Verstand im Kopf hätte man auch gemerkt, was das für Folgen hat. Das Volk hat meistens die Politikerinnen und Politiker, die es verdient bzw. gewählt hat.
@arthur simon: Wieso sollen die Politiker in diesem Fall dafür haftbar gemacht werden? Es gab schliesslich eine Abstimmung und die Stimmbürger haben die Steuergesetzrevision mit grossem Mehr angenommen. In diesem Fall trifft es genau die Richtigen.
„Luzern spart somit in erster Linie bei den Schwächsten der Gesellschaft, den Kindern und Alten.“
Das ist weder neu noch einzigartig. Das kennen wir doch schon länger auch von anderswo.
Kurt Marti hat schon vor langer Zeit die Warnung an den kleinen Mann herausgegeben: „Kleiner Mann hab acht, was man mit dir macht.“
http://glareanverlag.wordpress.com/category/kurt-marti/
Hauptsache die Asylindustrie floriert. Schweizer ins Reservat.
Die Asylbetreung ist keine Industrie da hier nichts produziert-hergestellt wird. Immigranten werden Weltweit dazu herangenommen die einheimischen Arbeitskräfte mittels tiefsten Löhnen und miesen Arbeitsbedigungen in Wettbwerb mit immer tieferen Standards zu setzen. Die USA, Deutschland machen dies seit Jahren so… und Sie kommen, aus den armen Ländern wie Ungarn, Polen, Rumänien… und schön schaut man zu wie sich die ärmsten gegenseitig auf die Köpfe schlagen und streicht die Profite aus billigsten Arbeitskräften ein….
Es ist glasklar, was unter dem Begriff „Asylindustrie“ gemeint ist. Die „Flüchtlingsindustrie“ habe ich vergessen und hole es deshalb hier nach.
Ich bin ein Gegner des PFA und der gesamten Einwanderung auch aus den von Ihnen genannten Gründen. Habe ich Sie richtig in Erinnerung, wenn ich Ihnen unterstelle, Sie seien ein PFA-Befürworter?
Was haben Steuersenkungen für die, die sie gar nicht brauchen, mit Asylpolitik zu tun? Wer solchen Schwachsinn von sich gibt wie Sie, Herr Moser, disqualifiziert sich schlicht selbst. Es sind genau die Leute Ihres Schlages, die derartigen Politschwachsinn überhaupt ermöglichen. Aber wie es schon seit Jahrtausenden heisst: beati sunt pauperi spiritu. Aber wenn Sie Luzerner sind, sind Sie hoffentlich einer der Leidtragenden. Denn Besseres haben Sie auf jeden Fall nicht verdient!
Stimmt doch gar nicht: Die Ausgaben für Fürsorge, für AHV und für Spitäler sind in den letzten Jahren überall (bei Bund, Kantonen und Gemeinden) gestiegen. Ebenso die Bildungsausgaben. Wir müssten hier von der „Sparlüge“ sprechen statt von Voodoo Edonomics.
Und jetzt kommt noch einer der Sorte, der – beweisen kann der „Martin“ das natürlich nicht – wieder irgend einen Blödsinn von sich gibt. Ihnen ist wohl jegliche Bildung verweigert worden.
Vielen Dank für diesen Beitrag, es hat mir so gut getan dass doch noch jemand die Wahrheit kennt. Doch es wird wohl kaum etwas nützen. Die von Neoliberalen gesteuerte Umverteilung des Vermögens wird so weitergehen wie bisher. Das Volk wird so geschickt in die Irre geführt das es weiter den Einflüsterer der Hochfinanz folgt. Ein wirtschaftlicher Niedergang wie den USA, in dem nur noch ein Paar wenige Billionen besitzen und 47% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt ist uns sicher wenn wir so weitermachen. den Sinnvolle Steuern hemmen die Wirtschaft nicht sondern sie halten sie in Gang.
Wählt nicht mehr SVP und FDP… vielleicht hilft es ja.
absolut richtig, herr meier – wenn alle sp wählen würden hätten wir dieses problem nicht, da die schweiz dann pleite wäre.
Die Schweiz gibt es dann gar nicht mehr.
Mit dem guten Beispiel vorangehen, Herr Rittermann: spenden Sie Ihre AHV/Ihren Lohn Herrn Rich oder Herrn Kielholz. Leben Sie ohne Obdach, es wird Ihnen Spass bereiten…
Und so sind nur die bürgerlichen regierten Gemeinden pleite, das rot-grüne Zürich floriert…
Irgendwie herzig, dass jedes Mal, wenn jemand gegen SVP/FDP schiesst, sofort ein beleidigter Anti-SP-Kommentar folgt. Es gibt auch noch andere Parteien. Auch interessant wie immer angenommen wird, dass Linke Parteien Schulden machen und alles in den Abgrund maneuvrieren. Als ob die Krise den Sozialdemokraten anzulasten wäre.
Und wieder wurde eine bürgerliche Lüge entlarvt. Wunschdenken und Realität sollten zeigen, dass der Erfolg nur mit moderaten und gerechten Steuern auf Dauer bestehen. Gilt auch für die Schweiz. Denn einseitiger Reichtum ist demokratiefeindlich und behindert die Entwicklung. Nach unten dringt dieser Reichtum nie, ausser die Besitzer sind sehr sozial. Das ist aber ganz selten der Fall. Das zeigt die Realität. Meist überwiegen die Nachteile für den Staat und die breite Masse. So wie der Kommunismus in einer grösseren Gesellschaft nicht funktioniert, genau so wenig funktioniert der Kapitalismus.
Der Kapitalismus funktioniert prächtig. Unsere Demokratie haben wir nur dem Kapitalismus zu verdanken. Ohne Kapitalismus wäre eine pluralistische Gesellschaft nicht zu haben – ganz zu schweigen von dem Wohlstand, den wir geniessen.
Dass man die Steuern senken kann, indem man die Leistungen kürzt ist doch eigentlich ganz ok. Wenn eine Gemeinschaft dies so machen möchte, soll sie doch. Ich bin jedoch nicht ganz sicher, dass dem die meisten Luzerner zugestimmt haben, resp. hätten, denn die Frage wurde ihnen so nicht gestellt. Wenn die Linke die Sozialleistungen ausbauen möchte, fragt die Rechte mit welchen Mitteln denn. Wenn die Rechte die Steuern senken möchte, fragt die Linke nichts? Eins ist nun jedoch klar: so wie sich der Ausbau von Sozialleistungen nicht selbst refinanziert, so tut es auch die Steuersenkung nicht.
Wie kann man als Korrespondent so vereinfacht und verdreht die Situation einschätzen? Ganz bewusst werden die Steuern gesenkt (von den Bürgerlichen), so dass der Staat sparen muss! Das ist auch richtig so. Die Staatsausgaben und Einnahmen nahmen in den letzten 20 Jahren nur zu – so auch die Staatsquote. Nicht nur Bürger und Firmen müssen die Kosten im Griff haben, auch der Staat.
Als runter mit Ihrem Lohn, Herr Schmid. Sie können in ihrem Haushalt sicher irgendwo noch sparen.
Genau! Und wer braucht schon Schwimmunterricht – einfach nicht ins Wasser fallen… traurig…
Das Problem ist, dass wenn der Staat Steuern senkt, es noch lange nicht bedeuten muss, dass er auch sparen muss. Das ist eben das Problem. Heute steuern senken, Schulden machen – sollen sich meine Nachfolger darum kümmern.
Dass ein Staat sparen muss, bzw. soll, da bin ich absolut dafür. Darum bin ich auch für einen möglichst kleinen und effizienten Staat. Denn je mehr Gesetze, Einschränkungen, Gremien, Ämter und was es da auch noch geben mag, in Erscheinung treten, desto mehr Richter, Polizisten, Politiker und was dafür noch alles braucht, wird es geben.
Das mag schon sein, aber dann sollte man in erster Linie die Steuern von tiefen und mittleren Einkommen senken.
Wie kann man auch so verdreht die Situation einschätzen, Stefan Schmid ? Die Unternehmenssteuern wurden in Luzern auf einen schweizweit tiefsten Wert gesenkt ( von den Bürgerlichen ) um im unseligen Steuerwettbewerb die Nase vorn zu behalten. Und jetzt, um die Kosten im Griff zu haben muss gespart werden. Gleichzeitig legen die Wirtschaftsförderer ausländischen Firmen den Roten Teppich aus, in der Hoffnung, es handle sich sicher um gute Steuerzahler. Ob die Konkurrenzfähigkeit von Luzern verbessert wird ? Steuersenkungen auf dieser Ebene erhöhen in erster Linie Unternehmehnsgewinne.
Das funktioniert aber nur, wenn keine Schulden gemacht werden dürfen. Wie Sie allerbestens Wissen, wird mit tiefen Steuersätzen geprahlt und gleichzeitig Bund, Kanton und Gemeinden überschuldet.
Ach ja, im Kanton Luzern hat man den Steuerfusss für Holdinggesellschaften um 5000% gesenkt, von 0,5 auf 0,01. Das ist Politik für Reiche! Beleg (vgl. Neue LZ vom 27.9.05)
Senken um 5000%? Ich nehme an, Sie hatten in Mathematik einen Fensterplatz. Wohingegen Ihre Bemerkung, dies sei Politik für Reiche, absolut korrekt ist. Sozusagen 100%.
Zum Trost: O-Ton Webseite: „Das Château Gütsch wird in den nächsten Jahren zu einem Luxus-Boutiquehotel aus- und umgebaut. Die bestehenden 31 Zimmer werden auf 20 reduziert und besonders grosszügig gestaltet. In einem neuen, modernen Gebäude entstehen weitere 40 Zimmer und Suiten, ein Spa und Banketträumlichkeiten. Bei optimalem … bla.bla… im Jahr 2013 die ..bla..bla.ersten Gäster.logieren können.“
Gem. Presse vom russischen Oligarchen um 10 Mio von UBS ersteigert, erst dem „Kollegen“ für 100 Mio angeboten, dann dem LU-Stapi für 50, der dankend ablehnt – dieser „Investor“ kann rechnen!
Erstmal ist schon der Begriff „Voodoo Economics“ ideotisch. Steuersenkungen für Betriebe sind eine Entlastung und setzen Geld frei für die unternehmerische Tätigkeit. Zweitens hat sich die Stadt Luzern einige Probleme selber eingebrockt: Ist grösser tatsächlich besser oder war die Eingemeindung verschiedener Gemeinden in die Stadt in den letzten Jahren wirklich so vorteilhaft? Danndieses leidige Thema Zentumslasten. Wer ein KKL will muss halt dafür auch zahlen. Und zuletzt: Viele Firmen haben seit 2010 mit dem tiefen Franken zu kämpfen. Die Steuersenkunen haben da vielen geholfen.
Tja Martin, wen dem so wäre würde ich nicht auf einem Vitrastuhl bei Novartis meine Hosen abwetzen. Und bei Aperos Pfunde zulegen. Also Vorsicht mit den Investitionen. Von 1Fr. werden vielleicht 20Rp. wirklich sinnvoll eingesetzt. Bei kleinen Unternehmen dürfte die Summe auf 50-65Rp. steigen. Das sind Realitäten die man selten hört, wer lässt sich gerne am Apero den Lachs vom Brötli nehmen? Es gibt wirklich mehr Voodoo Economics als uns lieb sein kann. Schauen sie sich mal in Fr. den PR-Aufwand an der betrieben wird. Das reicht manchmal schon fast für eine Pilotanlage in der Produktion.
Martin: zur Korrektur, es wurden nicht verschiedene Gemeinden eingemeindet, nur Littau, und das per Volksentscheid !
Sie haben völlig Recht: moderate Steuern erhöhen die Investitionsrate und somit das Potentialwachstum. Das Potentialwachstum wird zwar im Moment von der Eurokrise überschattet, aber mittelfristig ist der Weg der moderaten Besteuerung genau der Richtige. Selbst die irren Schweden haben ihren Spitzensteuersatz zurückgenommen. Nur unsere linken Journalisten erkennen das nicht.
Als Ronald Reagan Anfang 80er Jahre die Stsuern senkte, die Inflation bekämpfte und die Märkte deregulierte, war das für die USA genau das Richtige. Die 70er waren schlimmer als alles was dann kam.
ich bin eh‘ dafür, dass nur noch die ausländer in der schweiz steuern zahlen; so hätte die pfz wenigstens EINEN sinn.
gehen sie mit ihrem xenophoben Frust an die Urne…vielleicht gewinnen sie mal eine fremdenfeindliche Initiative…versucht haben schon etliche…Republikaner, Nationale Aktion und ihre Nachfolgeorganisation SVP…aber dann müssten sie sich ein neues Feindbild suchen….einfach immer schön dranbleiben
Hausaufgaben wohl schlecht gemacht. Etwas googlen bringt es zu Tage: Die Steuereinnahmen im Kanton Luzern nahmen von 2008 – 2012 waren stabil – gar mit einer leichten Zunahme: Puls 1.7%
Die Spartechnik ist bekannt: Man spare für 20 Jahre die Strassensanierung weg, danach kommt man nur noch mit dem Maulesel durch. Sparen bei der Gotthardlinie macht aus den Eisenbahninstallationen mit der Zeit Alteisen und aus den Tunnels und Brücken Ruinen und Höhlen.
Beim Sozialen kann man es gleich machen, die späteren Sanierungsausgaben für Arbeitslose und mangelhaft Ausgebildete und chronisch Arbeitslose werden ein Mehrfaches dessen kosten, was man jetzt glaubt zu sparen.
So bestiehlt man seine eigene Zukunft und die der Kinder. Will man das?
Will man
Ideologisches Blabla nützt keinem was, aber es gibt x Beispiele auf wessen Kosten die Luzerner Regierung diese aggressive Steuerpolitik umsetzt. Hier ein Beispiel; das Schulgeld an den Kantonsschulen wurde innert zwei Jahren von 265 CHF auf 465 CHF erhöht. Übrigens der Kanton Aargau kennt diese Gebühr nicht! Dies ist nur eines von vielen Beispielen wie der Kanton seine schlechte Finanzlage verbessern will. Steuern runter, Gebühren rauf, ist für einen finanziell gesunden Mittelstand der sichere Tod. Eine ehrliche Informationspolitik vor der Steuergesetzrevionsabstimmung fehlte schlicht weg.
Die Informationen wurden absichtlich falsch mitgeteilt.
Verantwortungsvoll hätte es in Luzern so aussehen sollen: Zuerst wird versucht durch Sparen bei den Kantonsfinanzen ein möglichst grosser Überschuss zu erwirtschaften. Nach ein paar Jahren Überschuss senkt man die Steuern so, dass man in den Bereich kleiner Defizite kommt. Bis dann das erhoffte Steuersprudeln beginnt, zehrt man von den früheren Überschüssen. Wenn die Steuereinnahmen jahrelang nicht erheblich steigen, werden die Steuern wieder erhöht.
So wäre der mögliche Gewinn genau so wie ihn Luzern erhofft hat – aber ohne Risiko!
Wenn man sich in der Umgebung von Luzern umsieht und mit früheren Erinnerungen vergleicht, dann wundert es mich wenig, dass da ein gewisser Geldmangel überhand nimmt. Man könnte auch etwas böse sagen, das da viel zu viel Geld vorhanden ist. Es ist schlicht eine Katastrophe wie die Umgebung von Luzern verbetoniert wurde ohne jegliche Rücksicht! Da verstehe ich die Bergler, welche die zweit- Wohnungsinitiative als unberechtigter Angriff aus dem Unterland empfinden.Für mich besteht diese Gegend nur noch aus schier unüberwindlichen Verkehrsknoten.
Warum setzen wir nicht einfach folgende Grundsätze in die Verfassung:
– die Politik dient dem Volk, nicht der Wirtschaft
– das Wirtschaften dient der Versorgung der eigenen Bevölkerung
– Kapital und Gewinne sind nicht Privatsache, sondern Volkseigentum
Dann würde nicht mehr „Gewinn privatisiert und Verlust/Schulden sozialisiert“.
Das Wir muss einfach wieder in den absoluten Mittelpunkt unseres Lebens kommen. Es ist von allem genügend da, wir leben gar im totalen Überfluss, aber die meisten häufen immer noch mehr und mehr an. Und sie? Bereit, ihr ich-ich-ich-haben-will einem Wir zu opfern?
Weil wir nicht den Kommunismus in unsere Verfassung schreiben wollen. Im 20. Jahrhundert haben zig Millionen durch diese Ideologie ihr Leben gelassen. Das reicht.
Man will es in Luzern den kleinen Nachbarkantonen Schwyz und Nidwalden nachmachen: Steuern runter auf Teufel komm raus, dann strömen die Reichen ins Land! Das kann aber bei LU nicht funktionieren. LU ist ein Kanton mit viel Landwirtschaft und einer grossen Agglo, den die Zentrumslasten der gesamten Region Zentralschweiz wie ein Mühlstein am Hals hängen. Die Steuern so zu senken, dass der Kanton wirklich für Reiche und Superreiche attraktiv wird, das liegt bei dieser Struktur einfach nicht drin. Ich sass von 1995-2007 im Kantonsparlament von LU und habe deshalb gegen jede Steuersenkung gestimmt
Wenn ein Stimmbürger dank einer Steuersenkung vielleicht 100 Fr. sparen kann, stimmt er eben Ja. Dass dabei der reiche Mitbürger vielleicht 10’000 Fr. spart, interessiert ihn nicht. Dafür müssen Gebühren erhöht und Zulagen gestrichen werden. Die gesparten 100 Fr werden unter dem Strich mehrfach weggefressen. Dies wiederum stört den Reichen nicht, denn dieser zahlt die Gebühren aus der Portokasse. Mit andern Worten: Die Mehrheit der Stimmbürger stimmen gegen ihre Interessen. Eine Steuersenkung ist IMMER eine Umverteilung von unten nach oben. Aber man kann halt niemanden zum Glück zwingen.
Präzise erkannt und richtig dargestellt. Dem kann ich ohne Einschränkung zustimmen. Allerdings wird hie und da sogar gegen eine Steuersenkung gestimmt, s. Basel. Die Luzerner könnten also noch von anderen lernen…