Politik hat die Nebenwirkungen einer Sucht

Im Bundeshaus kann man in dieser Herbstsession den Politikerblues beinahe hören – eine bittersüsse Melodie, die irgendwie an den «Blues du Businessman» erinnert, dem Lied aus der erfolgreichen französischen Rockoper «Starmania». Wie den überlasteten Geschäftsleuten in dem Musical scheint es vielen in der Politik zu gehen. Das Burnout von Natalie Rickli bringt die physische und psychische Überlastung vieler Parlamentarierinnen und Parlamentarier ans Licht.

Auf der Facebook-Seite von Natalie Rickli häufen sich unterstützende Worte, um der Aufsteigerin der Zürcher SVP gute und rasche Besserung zu wünschen. Die 35-jährige eiserne SVP-Prinzessin ist mit ihrer Bekanntgabe «Burnout – nie hätte ich gedacht, dass mir das passieren könnte» eine junge Frau geworden, die unter ihrem Engagement zusammengebrochen ist. In der Folge hat der Arzt ihr eine Pause verordnet.

«Wir sind wie Boxer: Wir können zwar vielen Schlägen ausweichen, aber stecken doch auch viele ein. Es ist manchmal sehr hart und man fühlt sich oft sehr alleine», gesteht Christophe Darbellay. Wie der CVP-Präsident leiden auch andere Politikerinnen und Politiker an diesen Nebenwirkungen des politischen Lebens, die die paradoxe Situation der Parlamentarierinnen und Parlamentarier aufzeigen. Sie geniessen zwar eine starke Medienpräsenz, müssen sich aber gleichzeitig alleine mit den Ansprüchen einer übervollen Agenda herumschlagen und sich vor allem auch alleine gegen harte Schläge wehren.

Alle befragten Politikerinnen und Politiker betonen, wie wichtig es ist, die eigenen physischen und psychischen Grenzen zu kennen.

Natalie Rickli referiert in Näfels über die Ausschaffungsinitiative, 1. Mai 2010. Foto: Keystone

Burnouts sind in der Politik nicht selten: Natalie Rickli referiert in Näfels (GL) über die Ausschaffungsinitiative, 1. Mai 2010. (Foto: Keystone)

Hört man sich unter den Politikerinnen und Politikern um, erkennt man, dass die psychische Ermüdung viel grösser als die physische ist. «Ich verliere keine Zeit damit, meine Abwesenheit zu rechtfertigen, denn genau das macht vielen meiner Politikerkollegen das Leben zu Hölle», so SP-Präsident Christian Levrat. Eine radikale Methode, ja eigentlich gerade das Gegenteil dessen, was von den Politikerinnen und Politikern an Image und Präsenz erwartet wird, damit sie etwas zu sagen haben.

Langer Rede kurzer Sinn: Burn-outs gibt es wie Sand am Meer. Vom spektakulären Fall Rolf Schweiger, der sich 2004 gerade mal sechs Monate an der Spitze der FDP über Wasser halten konnte, bis hin zum «Blackout» des SVP-Mannes Yvan Perrin im Jahr 2010 haben viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Auch auf Kantonsebene gibt es unzählige Beispiele von Politikerinnen und Politikern, denen ihr Einsatz im öffentlichen Leben über den Kopf gewachsen ist. «Ich bin ausgelaugt, Politik ist eine Sucht», dies die Worte, mit denen der Grüne Philippe Bieler 2003 seinen Rücktritt aus dem Waadtländer Staatsrat begründete.

Alle befragten Politikerinnen und Politiker betonen, wie wichtig es ist, die eigenen physischen und psychischen Grenzen zu kennen und etwas Zeit ausserhalb des Gefechts einzuplanen, um sich zu erholen und nachzudenken. Pascal Couchepin, Walliser FDP-Bundesrat von 1998 bis 2009, ist ein Paradebeispiel in dieser Hinsicht. Auch wenn seine Agenda aus allen Nähten platzte, nahm er sich die Zeit und zog sich am Mittwochnachmittag zurück, um oberhalb von Martigny längere Wanderungen zu unternehmen. Er betonte die Wichtigkeit für ihn, etwas Distanz zu gewinnen, um seine administrativen Herausforderungen zu analysieren.

Obwohl Pascal Couchepin nun seit drei Jahren in Pension ist, ist er nach wie vor in der Öffentlichkeit aktiv. Zwischen zwei Wanderungen findet er immer wieder die Zeit, um sich in seiner Sendung am Westschweizer Radio, über das er früher oft scherzte, treffend zu Wort zu melden. Und zur Erinnerung für alle, die es noch nicht gemerkt haben: Peter Bodenmann ist seit 1997 nicht mehr Präsident der SP Schweiz. Mit seinen vielen Kolumnen und Kommentaren in der Schweizer Presse ist er auf beiden Seiten der Saane jedoch allgegenwärtig. Wie gesagt: Wenn man die Nebenwirkungen der Politik – Abhängigkeit, Entzugserscheinungen usw. – ansieht, ist Politik eindeutig eine Sucht.

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75 Kommentare zu «Politik hat die Nebenwirkungen einer Sucht»

  • Thomas Zaugg sagt:

    Für mich stellt sich einfach die Frage, ob man diese Belastung in einem Milizparlament überhaupt bewältigen kann. Ich verstehe all die Politiker, die sich nur noch auf den Fulltime Job Politik konzentrieren. Die Qualität der Arbeit leidet nämlich mindestens genauso sehr wie die eigene Gesundheit.

    • Thomas, die Antwort ist einfach: Normaler weise ist man Politiker mit vollem Herzblut. Man kann, wenn man’s richtig üben will, umöglich noch X-Nebenjobs, Hausfrau, Mutter und Ehefrau sein. Irgendetwas leidet darunter. Mit diesem soit-disant Burnout habe ich kein Verständnis, weil jeder/ jede sollte seine Grenze kennen!

      • Die Politik ist etwas Spezielles und braucht in den meisten Parteien Leute mit Karakter. Es gibt aber Parteien, die ihre Mitglieder nach demk Aussehen oder Auftreten aufnehmen. Es gibt aber auch enene Partei, die schriftlich verlangen ihre Doktrin in allen Belangen übernehmen und nach Vorschrift ausüben. Da kommt es natürlich vor, dass junge Leute sehr viel Mühe haben dieser Vorschrift zu folgen und alles unternehmen, dass sie nicht abfallen.. Noch schlimmer ist es, wenn die Vorschriften aus dem Rahmen fallen und spez. von jungen Leuten nicht mehr akzeptiert werden, können.

  • marie-laure keefe sagt:

    Nicht Politik ist eine Sucht – Macht ist es!

    • will williamson sagt:

      Richtig erkannt. Macht und Profilierung! Es hat aber niemand diese Jammeri gezwungen, in die Politik zu gehen. Wer keinen Druck verträgt, soll es bleiben lassen und eben besser wandern gehen.

      • Steve sagt:

        Ja genau, das Wandern ist des Müllers Lust 🙂

        • Lucien Michel sagt:

          Rickli hätte halt auch ein Säugling mit ins Parlament bringen sollen, so macht man auf sich aufmerksam und muss sich weiter um einen Job kümmern, man kann sich so im Staatsfilz mittreiben lassen.
          Oder sie hätte sich wie die Europaspezialisten Markwalder einen Millionär angeln sollen, der die politische Karriere anschiebt
          Oder ein bisschen Häuser besetzen, und schon ist man politisches Liebkind des Mainstreams.
          Am besten aber ist, man wiederkäut Anti-SVP Phrasen, wie Allemann Bruderer Wyss Ricklin Sommaruga oder die Schweizerin des Jahres- schon hat man ausgesorgt. Komisch, und alle sind Linke

          • iskra sagt:

            Michel : Was hat das alles mit einem Burn-out zu tun ?

          • Elena Meier sagt:

            Sag mal, was ist denn dein Problem? Was für ein Rundumschlag gegen alle Frauen, die nicht so denken wie du? Du musst ja ziemlich frustriert und aggressiv sein!

          • Christine sagt:

            @iskra Elena Meier:Was hier Hr. Michel anspricht,ist gar nicht so falsch.Aber Sie scheinen es beide nicht verstanden zu haben.
            Natürlich hat das,wenn man etwas weiter als die eigene Nase studiert,etwas mit dem Burn-out zu tun.Und ich glaube,dass es Zufall ist,dass es hier oben nur um Frauen geht.Man hätte auch Lévrat, Wermuth, Roth, Girod etc erwähnen können.Diese werden ganz bestimmt nie an einem Burn-out erkranken, denn meist bekommen das nur pflichtbewusste Arbeitstiere mit randvollen Agenden und null Freizeit.Dies ist ja wohl bei denen nicht der Fall.

      • will, absolut richtig, die soll Hausfrau bleiben, ihre Kinder erziehen und mit ihnen wandern gehen!

    • Marie-Laure, richtig, aber Geld haben Sie noch vergessen!

  • Philipp Rittermann sagt:

    das gros der parlamentarier hat einen übersteigerten geltungsdrang. daher auch die „nebenwirkungen“. banal, aber wahr.

  • nico sagt:

    ach ja , seit wann kön nen politiker das symptom bekommen? von was bitte?? cüpli halten, von gelafer zu gelafer eilen, nicht überdachte meihnungen rausposaunen? …. und sollte tatsächlich so was eintreten , kann man sich fragen ob die person überhaupt fähig / tauglich wäre ein grösseres amt auszufüllen.

  • L. Gerber sagt:

    So einfach? Alle sind Opfer ihrer Leidenschaft? Und wie steht’s mit dem Bedürfniss seinen Namen möglichst oft in der Zeitung zu sehen, sein Gesicht möglichst oft im Fernsehen zu zeigen? Mir scheint, dass viele dieser ‚armen‘ Politiker dafür keine Mühe scheuen. Und nicht alles davon gut ist für die Gesundheit von Menschen und für unser Land. Aber wenigstens ist es gut für die Medien, die haben immer wieder neue Themen, sinnvolle und weniger sinnvolle.

  • markus müller sagt:

    ich schätze wenn sich die sogenannt ‚überlasteten‘ politikerInnen auf die politik alleine konzentrieren und nicht noch x mandate in der wirtschaft, als manager oder verwaltungsräte in firmen und vereinen wahrnehmen würden hätten sie selbst gewonnen, weil sie sich auf eine sache allein konzentrieren können und die politik würde davon sehr profitieren. ich verstehe das burn out von frau ricklin, aber es wundert mich nicht. ein job in der medienbranche, nationalrätin, vizepräsi svp, verwaltungsrätin, selbstdarstellerin auf allen sozialen medien. ich hätte schon lange einen burn out.

  • Pat Geering sagt:

    Leidenschaft Politik? Dass ich nicht lache. Zeigt mir einen Politiker ab Stufe Gemeinderat der die Politik tatsächlich zum Wohle der Gemeinschaft (und damit Leidenschaft) ausübt und nicht zum Wohle seiner selbst und der seiner Freunde und ‚Gönner‘. Wer nach den USA schielt und bei Mitt Romneys Verständnis von politischen Ämtern den Kopf schüttelt tut dies sicher nicht zu Unrecht. Aber ist es bei uns tatsächlich besser? Also ist Politik doch nichts anderes als eine Mischung aus Managementkarriere mit ‚Big Brother‘ Flair. Politik ist pures Business und Macht. Auch das kann auch süchtig machen!

  • G. Meier sagt:

    Politik ist vor allem Selbstdarstellung, denn niemand muss sich aktiv politisch betätigen. Viel Energie wird zudem aufgewendet, um die ideologischen Standpunkte zu verteidigen. Ich wünsche mir, dass wieder vermehrt im Interesse unseres Landes politisiert wird und nicht nur, um die Parteiparolen zu vertreten. Ein Berufsparlament ist keine Alternative, denn da geht die Bodenhaftung (noch mehr) verloren.

    • Alex von Steiger sagt:

      Herr oder Frau G. Meier hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Mit alles Vollprifipolitikern würde noch mehr unnötige Unsinnpolitik betrieben als das zur Zeit üblich ist.

  • Alles Unfug. Diese Rickli ist eine Simulantin und spielt hier den Scheininvaliden; hoffentlich wird ihr irgendwann mal die IV gekürzt.

    • Lucien Michel sagt:

      Ja der gute Gfeller, wohl einer der sich im Milieu der Scheininvaliden auskennt.

    • Christine sagt:

      Gfeller: Was verzapfen denn Sie für einen Stuss? Ich bin mir sicher, dass Frau Rickli keine IV beziehen wird. Ein Burn-out wird 1. über die Krankenkasse abgerechnet. Und 2. so lange wird Frau Rickli sich nicht krankschreiben lassen, wie das andere in diesem Fall tun würden. Die wird ihrem Arzt schon sagen, dass sie wieder fit ist, wenn sie fit ist.
      Frau Rickli ist eine pflichtbewusste, nicht arbeitsscheue Person und wird alles daran setzen, raschmöglichst wieder auf die Beine zu kommen.

      • Giuli di Mona sagt:

        Alles wunderbare, nicht differenzierte Klischees , gell Christine. Dem sagt man Loyalität.

        Das Leben scheint zeitweise sonderbare Wendungen zu nehmen.
        Was sehr nützlich ist, wenn Mensch weise politisieren will.

        Auch ich wünsche Frau Rickli eine rasche Genesung.

  • Die SP löst das „Problem“ anders: Ihre jungen Karriere-Politikerinnen haben nach dem Gymer noch nie eine ehrliche Arbeit bei irgendeinem Arbeitgeber geleistet. Sie sind direkt in die Politik eingestiegen und nie irgendetwas anderes getan. Was dabei herauskommt: Weltfremde Weltverbesserungsphantasien, die bei den Volksabstimmungen regelmässig bachab geschicht werden.

  • Hans Rudolf Knecht sagt:

    Burn out – das moderne Wort für den Zustand einer Depression! Ich wundere mich nicht wenn Menschen in eine Depression fallen, wenn sich sich rühmen über 1’400 Facebook-„Freunde“ zu haben!! Frau Rickli ist einer dieser Menschen, die viel Zeit mit „twittern“ verbringt und sich ihrer Facebookfreunde rühmt, welche ihr auch ihr Nationalratsmandat sichern.

  • Gildo Dall?o sagt:

    Bourn out ist nicht nur bei National- und Ständeräte möglich. In der Privatwirschaft ist diese Krankheit sehr verbreitet. Ich möchte allen die sich über die Belastung der Politiker (auch Frauen) abschätzig äussern sagen, dass es einfach nur dumm ist. Ich empfehle allen Kritikern den Job auch man zu versuchen. Frau Natalie Rickli wünsche ich gute Besserung und ein gutes Umfeld.

    • Gildo, nein, bei einem Burnout hat man wohl den falschen Job gewählt. Die bekanntesten CEO’s und Patrons wie Nicolas Hayek, Joe Ackermann, Philipp Hildebrand und die berühmtesten Politiker aus USA, D, F, usw., haben noch nie von einem solchen Schwachsinn geredet. Man ist soweit fit und robust, oder gar nicht!

  • Martin Bundich sagt:

    Politik mit Sucht in Verbindung zu bringen ist wohl etwas gewagt. Wenn schon müsste man von der Geltungssucht reden, die gewisse Leute überhaupt in die Politik treibt. Wenn dann diese Geltungssucht mit limitierten intellektuellen und physischen Kapazitäten gepaart wird, kann dann wohl gut ein „Burnout“ entstehen. Hauptursache: Überforderung! Bei Natalie Rickli scheint mir dies der Fall, denn es war ja nicht zu verheimlichen, dass sie sich auf einem für sie zu hohen Niveau zu bewegen versuchte.

  • Oliver Burkardsmaier sagt:

    Burnout… Laut Meinung der SVP ist das doch gar keine Krankheit, und jene, die einen Burnout geltend machen, sind scheininvalide.
    Hat Frau Rickli sich von diesem Standpunkt jemals distanziert?
    Meines Erachtens sollte Sie das, falls ihr etwas an ihrer Glaubwürdigkeit liegt.

    • will williamson sagt:

      Eine interessante und absolut zutreffende Überlegung, die Sie da anstellen. Daran hat Frau Rickli vermutlich nicht gedacht als sie die Diagnose bekannt gegeben hat.

  • Christoph sagt:

    Ein krankes System kann nur kranke Menschen hervorbringen. Wer das freiwillig mitmacht und hier wird niemand gewzungen, soll ja scheints ein freies Land sein, ist auch selbst schuld. Am besten wie Randständige und Suchtkranke behandeln; in der Gosse liegen lassen und Nase rümpfend vorbeihuschen. Für etwas gibts ja schliesslich Sozialämter.

  • Marius Meier sagt:

    Politik verlangt einen exponierten Hang zur Selbstdarstellung. Wie man sich die Welt wünscht, versucht der oder die Politikerin seinen Einfluss zu nehmen und „outet“ sein Politbild. Dass dies sehr viel Kraft kostet, keine Frage. Schade finde ich, dass die Weltbilder ziemlich starr, je nach Parteizugehörigkeit, vorgegeben sind und häufig gehässige, nicht lernfähige Debatten laufen. Rechthaberei.
    Auch wenn ich fast nie die Meinung von Frau Rickli teile – Gute Besserung!

  • Norbert Leupi sagt:

    „Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen“ sagt doch, dass man nicht gleichzeitig mehrere Dinge erfolgreich tun kann.Und wer
    es trotzdem tut, wird zum „Fall Rickli“ !

  • Markus Berner sagt:

    Die Politik ist eine Sucht, für wenige eine Passion – diese bleiben trotz Engagement gesund – für die meisten eine reine Profilierungssucht, die sie derart verblendet, bis sie scheitern. Frau Rickli kann man nur gute Besserung wünschen. In den meisten Belangen, dann wird sich auch der Gesundheitszustand bessern. Wie man in den Wald ruft, kommt es halt zurück und wenn man Kranke generell dauernd als Simulanten und Sozialbetrüger beschimpft, schadet es nicht, einmal selbst zu erleben, was das heisst.

  • Juerg Frey sagt:

    Die – gutgemeinten – Besserungswuensche auf Frau Rikli’s Facebook-Seite sind beispielgebend und ein Zeichen der Zeit: gute und „rasche“ Besserung; genau daran kranken wir; moeglichst rasch wieder funktionieren und das Leben dem „courant normal“ uebergeben, alles andere ist eine Schwaeche und nicht gesellschaftsfaehig. Ein Burnout kann auch ein Hilferuf der Seele und des Koerpers sein, dass gewisse Dinge im Leben veraendert werden sollten; den Zweiflern dieser These kann ich waermstens das Buch von Elisabeth Tova Baily empfehlen:“Das Geraeusch der Schnecke beim Essen“.Langsamkeit als Lebensform

  • Die letzten Jahre waren ja auch geprägt von unproduktivem Parteiengezänke. Zudem hatte die SVP einige ziemlich dumme Patzer zu verzeichnen. Dass dieses Klima der Gesundheit abträglich ist hätten sie sich früher schon denken könne, das kommt ja nicht plötzlich.

  • Mirjam sagt:

    Abstossend, all diese negativen und abschätzigen Kommentare hier. Obwohl ich politisch das Heu überhaupt nicht auf derselben Bühne habe wie Frau Rickli, wünsche ich ihr gute Besserung. Ihr Blogger da draussen, habt ihr überhaupt eine Ahnung – nur einen Schimmer – was ein Burnout mit einem macht und wie es einem da geht? Und wer von euch stellt sich für ein Amt zur Verfügung? Offenbar könnte die Schweiz ja von eurer selbstlosen Bescheidenheit profitieren.

    • will williamson sagt:

      Früher sprach man von Erschöpfung. Aber man muss ja „in“ sein. Dann heisst es halt „Burnout“. Die Ursache ist längerfristige Überforderung, sehr oft Selbst-Überforderung. In der Politik eher das Letztere. Wer keinen dicken Pelz hat, sollte halt nicht in die Politik gehen, schon gar nicht in die SVP. Gezwungen wird ja niemand. Nichtsdestotrotz wünschen wir Frau Rickli selbstverständlich eine baldige Erholung.

    • Mirjam, Burnout ist ein relativ neuer Ausdruck. Das kannten wir meine Frau und ich in unserem Geschäftsleben absolut nicht. Heute für dies und das ist man plötzlich „geburnoutet“ wie schön dieser Ausdruck… Arznei: Ausspannen, spazieren, fischen, gut essen, etwas neues kaufen, z.B. ein tolles Auto ein Schmuck usw. Burnout ist keinesfalles lebensgefährlich, man kann aber darüber gut referieren!

    • walter bossert sagt:

      Herrlich, wie sich doch hier gewisse Leute mal abreagieren und ihre wahre Einstellung zeigen konnten! Wäre es um eine linke gegangen hätten sie schnell den Schwanz eingezogen um nicht Schimpfis von Frau und Parteikollegen zu erhalten!

  • Gabi sagt:

    Interessiert mich überhaupt nicht ob Frau Rickli ein Burn out hat, den es interessiert Sie ja auch nicht ob ich eines habe.
    Ich bin ja nur ein normaler Bürger, der arbeiten muss und schauen muss wie er den Monat übersteht, auch mit viel Stress und Forderungen vom Arbeitgeber – ohne Rücksicht auf Müdigkeit oder persönliche Schicksalschläge! Man kann es sich als normal Büezer nicht leisten ein Burn out zu haben, den sonst ist irgend wann der Arbeitsplatz neu besetzt. Ich habe mit den Politikern oder Frau Rickli überhaupt kein Mitgefühl, sollen nicht immer so auf „wir sind die Armen“ machen.

  • Ruedi Lais sagt:

    Ich habe rund 25 Jahre Kommunal- und Kantonalpolitik hinter mir. Politik ist ganz klar eine Tätigkeit mit hohem Suchtpotenzial. Süchtig macht weniger die Macht (=Möglichkeit, etwas zu bestimmen oder verändern), sondern die (mediale) Aufmerksamkeit, die einem zuteil wird. Als Kantons- oder Nationalrat wird man an jedem Provinzanlass speziell begrüsst und kann von persönlichen Begegnungen mit der Prominenz erzählen, man steht im Mittelpunkt. Erfolg wird nicht daran gemessen, was man für die Wähler erreicht hat, sondern am Wahlresultat und der hierarchischen „Höhe“ des eroberten Amtes..

  • Nicolas Weber sagt:

    Jaja der Burnout – Der inoffizielle Ritterschlag der Leistungsgesellschaft.
    Ich würde mir ja ein Parlament wünschen, in dem es nicht die Lautesten und Präsentesten sind, die Gehör finden. Wenn PolitikerInnen nicht so viel Zeit damit verschwenden müssten, sich selbst ins Bild zu setzten, würde kaum jemand unter der „Last“ eines Nationalratssitzes zusammenbrechen. Dummerweise verschlägt es kaum Menschen die frei von Geltungs- und Profilierungsdrang sind.

  • 12 Jahre lang sass in ich einem Kantonsparlament. Daneben Arbeit in einem anspruchsvollen Beruf. Zweimal kollabierte ich physisch an Erschöpfung. 80 Stundenwoche mit über 60! Nicht immer kann man sich den Aufgaben, die man angenommen hat, entziehen. Z.B. Abnahme einer Maturaprüfung. Dann rebelliert plötzlich der Körper. Ich hatte noch Glück: Bei mir war es harmlos. Ich reduzierte daraufhin das Pensum meines Brotberufs. Das ist leider nicht allen möglich. Als Kantonsparlamentarier ist man nicht selten mit einem 40%-Pensum konfrontiert und erhält jährlich 10‘000 Fr. oder weniger

  • marc sagt:

    Frau Rickli hat sich in die Erschöpfung gearbeitet. Das nennt man dann neudeutsch Burnout. Sie liebt die Politik und betreibt sie mit Leidenschaft (auch wenn sie nicht gerade meine politische Richtung vertritt). Sie wird sich wieder erholen und weitermachen. Ein Suchtverhalten hat jeder, auch wenn man sich das nicht zugestehen mag. Sucht heisst ja vor allem, von etwas nicht mehr lassen zu können, selbst wenn man sich klar ist, dass es einem schaden könnte. Eine suchtfreie Gesellschaft wird es nie geben. Möge daran glauben, wers mag. Auch Bescheidenheit kann zur Sucht werden.

  • Quoi ou qui est une drogue? La cocaine, une jolie maîtresse peuvent être une drogue, si il y éxagération! Dans la politique, comme dans la profession, il faut connaître ses limites. Il y a tant de capitaines d’industrie qui ne connaissent aucun burnout, par contre dans la politique, on est subitement à bout de forces, pourquoi? Parce-que la politique est malsaine, fausse, mensongère, est concurrentielle, il existe également du mobbing. En un mot Mesdames et Messieurs, si vous désirez un infarctus immédiat, devenez politiciens!

    • will williamson sagt:

      A votre connaissance: Comme drogue je préfère une jolie maîtresse à la cocaine! Et comme je ne désire pas l’infarctus immédiat je ne deviens pas politicien. Je vous remercie de vos conseils!

  • Von Herzen wünsche ich Frau Ricklin gute Genesung. Nun ist „born-out“ keine Erkrankung, sondern eine existentielle Krise, ein Eingeständnis, dass jemand seinen eigenen Überforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Die Bekanntgabe eines burn-out“ bleibt problematisch. Ist jemand erkrankt, geht es die Öffentlichkeit nichts an, woran er erkrankt sei, er genießt Persönlichkeitsschutz. Das gilt auch für die evtl. diagnostischen Elemente von Depressivität usw., die sich im „burn-out“ verstecken können. Deshalb: Erkrankt zu sein, muss nicht mit „burn-out“ gerechtfertigt werden. Gute Besserung!

    • Heulsuse sagt:

      Wie kann man an etwas erkranken, das keine Krankheit ist/sein soll?
      Man lese im ICD-10 nach und findet als Definition „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Das sagt doch schon alles. Jemand hat (vereinfacht gesagt) sein Leben nicht im Griff und gilt dann als krank?

    • will williamson sagt:

      Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass es die Öffentlichkeit nichts angeht, woran jemand erkrankt ist. Wenn aber eine öffentliche Person die Diagnose selber bekannt gibt, ist ja gerade beabsichtigt, dass es die Öffentlichkeit erfährt. Man soll doch Mitleid haben mit der Person, die durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Partei und das Volk in diese üble Lage gebracht worden ist. Eine andere Interpretation kommt mir da nicht in den Sinn.

    • Sehr geehrter Herr Dr. Eicher, ich bin nicht Arzt, aber ein burnout ist nach meiner Meinung keine Krankheit, sondern ein momentaner Zustand. Das kann imaginär, ein Selbstmitleid, oder eine Entäuschung sein. Es ist aber nicht irreparable, eine positive Einstellung, eine schöne Überaschung können sehr viel helfen. Es grüsst Sie Martial!

  • sepp z. sagt:

    Als Unternehmer mit eigener Firma und ehrenamtlichen Tätigkeiten finde ich es peinlich, wie Politiker hier jammern und von ihrer vielen Arbeit klönen. Notabene die Politiker, die kranke Berufstätige gerne als Scheinkranke abstempeln. Aber wahrscheinlich soll da einfach die nächste Diätenerhöhung der Damen und Herren Politiker schöngeredet werden.

  • Ich hoffe wirklich, dass es bei der Politik um mehr geht, als um die persönliche Profilierung. Ich sitze im gleichen Parlament wie Herr Lais und habe bei den meisten Kolleginnen und Kollegen den Eindruck, dass sie echte politische Überzeugungen mitbringen. Man sollte nicht vergessen, dass wir treuhänderisch im Sinn unserer Wählerinnen und Wähler zu handeln haben. Ich meine, diese Verantwortung wird von den meisten Politikern durchaus ehrlich wahrgenommen. Es gibt überall seltsame Leute. Sie sind aber nicht die Regel.

  • Regina Möckli sagt:

    Burn out entsteht bei übermässigem Engagment, fehlender Rücksicht auf normalkörperliche, normalmenschliche Bedürfnisse, Abhängigkeit von unmenschlichen Werten und von falscher Anerkennung. Auch bei Frau Rikli ist nichts anderes darunter als eine psychische, psychiatrische Erkrankung. Die Diagnose Burn out ist nur eine Umschreibung. Krankheit als Chance. Veränderung und Umlernen ist angesagt. Vielleicht hilft es ihr und der Partei Psychisch Kranke nicht mehr zu diskriminieren und abzuwerten.
    Mitgefühl sollte für das menschliche und einander wohlwollende Verhallten unter uns da sein.

    • will williamson sagt:

      Man gönnt es ja niemandem. Aber vermutlich ist es ja nicht schlecht, wenn Leute, die andere als Simulanten, Scheininvalide und Sozialschmarotzer einstufen, durch eigene Erfahrung merken, dass da offenbar doch reale Probleme existieren.

  • Hess Theo sagt:

    Ich habe Frau Rickli vor Monaten ein Mail geschrieben und sie darauf aufmerksam gemacht, dass ihr rühriges Tun ähnlich unerträglich ist wie das von Frau Jaqueline Fehr. Ob das Wachstum der schwarzen Waldameise, ein Kampfflugzeugkauf, der Milchpreis, die Cervelathaut oder sonst ein vermeindliches Problem auftauchte, Rickli wie Fehr wussten dazu mehr.
    Man kann nicht immer mittanzen, auch wenn Musik aufgespielt wird. Ihr angebliches Gesundheitsproblem hat sich Frau Rickli selbst eingebrockt.

  • Urs Kym sagt:

    Wenn man als gewöhnlicher Arbeitnehmer mit so was kommt ist man gemäss allgemein vorherrschender Meinung der von Nickli vertretenen Partei ein linkes Weichei, welches die Absicht hat, auf Kosten der Allgemeinheit zu leben und eine Karriere als IV-Schmarotzer anstrebt.

  • Rolf Bryner sagt:

    Burnout ist nichts anderes als eine Selbstüberschätzung oder falscher Ehrgeiz. Ob Politiker oder Nichtpolitiker sollte man seine Fähigkeiten hinterfragen und seinen Ehrgeiz realitätsbezogen umsetzen. Ein Burnout ist somit nichtrs anderes als eine Fehleinschätzung seiner selbst oder ein ungesunder Ehrgeiz.

  • Immer, wenn die SVP gegen die IV-Bezüger gewettert hat, musste ich mir Tiraden anhören (auch am Arbeitsplatz), dass meine Tochter nur Kostenfaktor und Schmarotzer sei. Nun erwischt es die Schimpfer auf Scheininvalide selber! Aber mit sich selber ist man immer grosszügiger.

  • r.meier sagt:

    diese hasstiraden gegen die svp wird langsam unerträglich,momentan ist jetzt ch.mörgeli an der reihe,eines ist sicher,sp und grünen-anhänger,sind hetzer der allerersten güte,vom gutmenschentum keine rede,sieht man wieder mal bei diversen kommentaren zu diesem bericht,

    • Sibylle Weiss sagt:

      Was heisst hier unerträglich?Also was den Mörgeli angeht,hat dies wohl weniger bis gar nichts mit Hetze sondern mit seiner Leistung,die hinter den Erwartungen zurückblieb, zu tun!Somit hat er sich die Suppe selbst eingebrockt.Dasselbe gilt für Zuppiger, Herman Ley, Reto T., die damals kandidierende Nat.rätin,welche trotz Arbeit Soz.gelder bezog u.danach ein Strafverfahren am Hals hatte! u. nicht zuletzt CH.Blocher!All these are facts, welche nun mal passiert sind.Was Mörgeli passiert ist, passiert täglich zig-Male, nur mit weniger teuren Anwälten und Aufsehen!Selbstmitleid Fehlanzeige!

  • Fricker Werner sagt:

    Man kann nur Politiker werden, wenn man sich vorher in irgend einer Organisation profilitiert hat, meistens in einem örtlichen Verein (Dorf), oder publizistisch tätig ist und damit bekannt wird. Das bedeutet also immer viel Arbeit neben dem Job. Wenn man dann Gemeinderat ist, hat man die Chance, Grossrat, dann Regierungsrat oder Nationalrat zu werden. Aber man kann keiner Partei beitreten und wird automatisch portiert, auch hier muss man in Parteikommissionen Einsitz nehmen und etwas leisten. Also hat man auch hier schon viele Stunden Arbeit – neben dem Beruf. Und heute muss man im Netz sein.

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