Kein «nukleares Dorf» in der Schweiz

Sechzehn Monate nach Fukushima hat eine unabhängige Untersuchungskommission einen Bericht über den Verlauf des Unfalls veröffentlicht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Diskussionen lediglich auf die technischen Aspekte des Unglücks konzentriert. Das veranlasste mehrere Länder dazu, erneut die Sicherheit ihrer AKWs bei Naturkatastrophen zu überprüfen. Dieser neue Bericht hat jedoch die Rolle, die der menschliche Faktor bei dieser Katastrophe spielte, ans Licht gebracht. Der Präsident der Kommission ging sogar so weit, die Gründe dafür in der japanischen Kultur selbst auszumachen: in der Abneigung, Autoritäten zu hinterfragen, in der Tendenz, «dem Programm zu folgen» und in der Gruppenmentalität.

Wir kämpfen dafür, dass menschliche Risiken der Atomindustrie ebenso ernsthaft überdacht werden wie die technischen Gefahren.

Die Risiken sind nicht nur technischer Natur: AKW Mühleberg. (Bild: Keystone)

Die Risiken sind nicht nur technischer Natur: AKW Mühleberg. (Bild: Keystone)

Diese Äusserungen sollten uns ebenso nachdenklich stimmen wie jene zu den technischen Lücken, auf die nach dem Unfall so oft aufmerksam gemacht wurde. Gibt es in der Schweiz jenen freien und kritischen Geist gegenüber dem nuklearen Risiko, den die Kommission in Japan so sehr vermisst?

Dies darf bezweifelt werden, nachdem Marcos Buser, Experte für die Behandlung radioaktiver Abfälle, aus der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) ausgetreten ist. Seine Begründung für diesen Schritt war, den Aufsehern mangle es an Unabhängigkeit, da sie jenen, die sie kontrollieren sollen, zu nahestehen. Und es handelt sich hier nicht um einen Einzelfall. Bis vor etwas mehr als einem Jahr sassen im Ensi-Rat noch Horst-Michael Prasser, Professor an der ETH Zürich, dessen Lehrstuhl von der Atomlobby finanziert wird, und Peter Hufschmid, Präsident des Verwaltungsrats der Tropenhaus Frutigen AG, an der die Bernischen Kraftwerke (BKW), die Betreiber von Mühleberg, in bedeutendem Umfang beteiligt sind.

Die Grünen haben diese beunruhigende Tatsache wiederholt angeprangert: Der Genfer Ständerat Robert Cramer hat vor einem Jahr in einer Interpellation gefragt, ob es nicht an der Zeit wäre, dass ein Atomkraftgegner den Vorsitz des Ensi übernehme. Denn die Glaubwürdigkeit des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats sei eng mit dem kritischen Geist seiner Mitglieder verknüpft. Vergebene Liebesmüh! Der Bundesrat hat ein paar Monate später in seiner Antwort auf eine Motion des grünen Nationalrats Geri Müller zum selben Thema bekräftigt: «Die Unabhängigkeit des Ensi und die Transparenz seiner Tätigkeit sind gewährleistet. […] Der Bundesrat sieht daher keine Veranlassung, das System der Nuklearaufsicht in der Schweiz grundlegend zu ändern.»

Die Japaner sprechen vom «nuklearen Dorf», um das aus der Atomindustrie, dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie und der Regierung zusammengesetzte Triumvirat zu beschreiben. Wir wollen kein solches Dorf in der Schweiz und wir kämpfen dafür, dass menschliche Risiken wie der Mangel an Unabhängigkeit und Kritikfähigkeit ebenso ernsthaft überdacht werden wie die technischen Gefahren der Atomindustrie.

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160 Kommentare zu «Kein «nukleares Dorf» in der Schweiz»

  • Roland K. Moser sagt:

    „Der freie und kritische Geist“ wird in der Schweiz systematisch missachtet und getötet. Kein Vorgesetzter will Leute, die wirklich gut sind, weil sonst die Karriere des Vorgesetzten eben nicht mehr reibungslos verläuft. Die ganze CH-Wirtschaft und die Armee sind von diesem destruktiven Verhalten verseucht.
    Wie kann man da den Informationen glauben, welche aus einem AKW und von den zur Atomlobby gehörenden Ämtern und Behörden glauben?

    • Daniel Meier sagt:

      Und genau der von Ihnen Herr Moser beschwörte Geist ist in der Sozialindustrie und Flüchtlingshilfe so stark vertreten, dass dort im Tagesschnitt ca. 50 Beschwerden über die unsachgemässe Vergabe von Geldern an die Öffentlichkeit dringen…

      • Christoph sagt:

        So? Werden diese Beschwerden im Amtsblatt publiziert? An meine Öffentlichkeit gelangen diese 50 Berichte pro Tag jedenfalls nicht. Wird wahrscheinlich eine interne Kontrollstelle sein die das meldet und deren Berichte, säuberlich visiert, ungelesen im Archiv landen. Zudem, irgend wer muss ja für diese Beschwerden Anlass bieten und die Dunkelziffer dürfte dann auch noch bestehen. Geändert wird offenbar auch nichts, was insgesamt betrachtet für die Aussage von Herr Moser spricht.

      • „Der freie und kritische Geist“ wird im Artikel erwähnt.

  • Richtig ist, dass die Zuverlässigkeit und persönliche Integrität der technischen Experten und der Entscheidungsträger in den Gremien unabdingbar sind. Zum Zweck, solches sicherzustellen gibt es bei uns die Verfahren der direkten Demokratie und der freien Presse.
    Diese Presse ist aber nur frei, wenn sie sich mit Sachverhalten beschäftigt und rapportiert. Frau Goumaz hingegen hat den Weg der Polemik, der Unterstellungen und des persönlichen, sachfremden Angriffes gewählt.

    Was hat das Unglück von Fukushima mit den Schweizer AKW zu tun? Unsere Reaktoren wurden seit den 70er Jahren laufend erneuert und modernen Standards angepasst und zwar genau, weil unsere Experten zuverlässig, sachlich, technisch versiert waren – all dies trifft für Fukushima nicht zu.

    Einer ist Verwaltungsratspräsident beim Tropenhaus Frutigen und weil sich die BKW dort finanziell engagiert hat, ist der jetzt ein Charakterlump, ein Gangster, ein Desperado? Come on!

    Wo sind die Beweise, dass ein ETH-Professor von der Atomlobby finanziert sei? Was meint Frau Goumaz mit „Lobby“? Augenscheinlich so etwas wie eine finstere, zerstörerische Verschwörung von teuflischen Mächten! Mit Lobby wird ansonsten die Vertretung einer Interessengruppe im Vorraum des Parlamentes, der Parlamenteslobby bezeichnet. Hier wird einfach unter die Gürtellinie getreten ohne auch nur den Anschein zu erwecken, man habe konkret Hinweise auf unlautere Machenschaften.

    • hans nötig sagt:

      Wenn der enzige zuverlässige, sachliche und technisch versierte Weg ein Riss im Kernmantel mit einer Art Gurt zu sichern ist, dann kann ich glaubs auf diese Expertise verzichten, genauso wie auf die Mär von „die wollen ja nur unser bestes“ 😉

      • A. Leupin sagt:

        Können Sie uns bitte mal sagen, was der Kernmantel Ihrer Meinung nach ist und wozu er dient?

        • hans nötig sagt:

          Für unsere gut informierten Atomlobbyisten tue ich das doch gerne: Als Sicherheitsbehälter bzw. Containment wird eine Sicherheitseinrichtung von Kernkraftwerken bezeichnet, die den Reaktordruckbehälter umschließt, um die Umwelt im Falle eines Störfalls vor radioaktiver Kontaminierung zu schützen. [aus der deutschen Wikipedia]

          Gegenfrage: Wieso spricht das ENSI dem Containment oder Sicherheitsbehälter (Kernmantel ist irgendein Schweizer Begriff) eigentlich eine Schutzfunktion ab?

          • A. Leupin sagt:

            Der Kernmantel (engl. core shroud, siehe Wikipedia) ist eben gerade nicht das Containment und auch nicht der Reaktordruckbehälter, sondern „…ein oben und unten offener Stahlzylinder, der im Inneren des Reaktordruckbehälters
            den Reaktorkern mit den Brennelementen umhüllt…“ (Zitat Sicherheitstechnische Stellungnahme der HSK 2007). Und weiter: „Der Kernmantel hat neben der Führung des Kühlmittelstromes die Aufgabe, das untere und obere
            Kerngitter sowie den Kernmanteldeckel mit dem Wasserabscheider zu tragen.“
            Das ENSI spricht also weder dem Containment noch RDB die Sicherheitsfunktion ab!

          • A. Leupin sagt:

            Somit ist Kernmantel keineswegs ein Schweizer Begriff, sondern die (zugegebenermassen unglückliche) deutsche Übersetzung des englischen Begriffs „Core shroud“. Unter Wikipedia existiert übrigens eine recht gute graphische Darstellung, was man sich unter dem Core shroud vorzustellen hat.
            …und nur so nebenbei: es geht mir nicht darum, Sie von irgendetwas zu überzeugen, sondern rein, falsche Darstellungen und Aussagen zu korrigieren (und das hat mit Lobbyismus IMHO sehr wenig zu tun) – was Sie damit anfangen wollen, ist Ihnen überlassen.

      • Peter sagt:

        Sie haben ja nicht mal eine Ahnung, was ein Kernmantel ist, nicht wahr ?

    • Vollglatze sagt:

      Mühleberg ist sicher nicht auf dem neuesten Stand. Jedes Auto, das in der CH zirkuliert, hat 2 Bremskreise. Mühleberg hat immer noch kein 2. Kühlsystem (=unabhängiges Notkühlsystem). Feuerwehrpumpen als Notkühlung ist ja ein Witz.
      Auch die Erdbebensicherheit wird laufend neu errechnet, wobei immer wieder neue Werte für die Querbeschleunigung in die Rechnung eingesetzt werden.

      • Nach dem Reaktorunfall in Three Mile Island (1979) baute man im AKW Mühleberg das Selbstständige Unabhängige System zur Abfuhr der Nachzerfallswärme (SUSAN), so dass die Nachwärme auch im Extremfall abgeführt werden könnte. Im Kraftwerk von Fukushima gibt es so was nicht. Die Sicherheit vom AKW Mühleberg könnte man durch wen auch immer überprüfen lassen, AKW-Gegner würden immer die erforderliche Unabhängigkeit zur BKW in Frage stellen. Das Ensi hat mein Vertrauen. Trotzdem ist eine zusätzliche unabhängige Überprüfung durch ausländische Experten unbedingt erforderlich.

  • Philipp Rittermann sagt:

    booh. sowas kann nur von einer grünen kommen. erstens erfüllen die akw’s in der schweiz wohl die weltweit strengsten sicherheitsanforderungen, zweitens spricht ja auch nichts gegen einen „vernünftig und realistisch“ geplanten atomausstieg und drittens ist die debatte seit fukushima künstlich und meines erachtens auch unverhälntismässig lanciert worden.

    • Cybot sagt:

      Die AKW’s in Japan erfüllten ebenfalls die „weltweit strengsten Sicherheitsanforderungen“ und galten bis Fukushima als die sichersten der Welt, noch vor den schweizerischen.

    • hans nötig sagt:

      Joa, vor allem Mühleberg mit seinem Riss im Mantel, höchste Sicherheitsanforderungen sind da nichtmal genug! Oh, wait.

      • luis sagt:

        wirklich bedauerlich wie Sie Risiken herunter spielen. Wenn Sie behaupten, dass in der Schweiz die strengsten Sicherheitsauflagen für AKW existieren, besitzen Sie eine Portion Naivität oder verkennen Sie Fakten. Das Problem (AKW Ja/Nein) nur auf die Politik zu reduzieren bringt uns auch keine bessere Lösungen.Wenn unsere AKW’s doch so sicher sind, Warum hat keine Versicherungsgesellschaft dieser Welt die Risiken eines Schweizer AKWs übernommen? Antwort: Die Angestellten aller Versicherungsgesellschaften haben eine grüne Neigung? Sind AKWs vernünftig?

  • Karin Gut sagt:

    Der Hauptfehler in Japan war, dass sehr selten auftretende Extrem-Naturereignisse (absichtlich?) unterschätzt wurden. Mögliche Unterschätzung von Extrem-Naturereignissen hat man nun auch in der Schweiz von verschiedensten Seiten nochmals durchgedacht. Gefunden wurde als grösste Schwachstelle ein eventueller Dammbruch oberhalb von Mühleberg. Bei Mühleberg lohnt es sich ohnehin über das Abschalten des bestehenden AKWs nachzudenken. Gegen den Weiterbetrieb der anderen AKWs gibt es aber ausser einem schwammigen „kein weiteres Fukushima“ keine stichhaltigen Argumente für eine Abschaltung.

    • Das Argument „kein weiteres Fukushima“ mag auf den ersten Blick schwammig erscheinen. Nur: Auch wenn ein Unfall dieser Grössenordnung sehr unwahrscheinlich sein mag, kann ein solcher keineswegs ausgeschlossen werden – bei vom Menschen gebauten und betriebenen technischen Systemen kann immer ein Fehler auftreten. Die Folgen eines Unfalles aber wären katastrophal und nicht verantwortbar. Ein Blick auf die Karte der Schweiz zeigt das. Sollte z.B. Gösgen in die Luft fliegen, wäre das Mittelland über Jahrzehnte hinaus unbewohnbar – und die Schweiz wäre verschwunden!

      • Frank Zanetti sagt:

        Falsch. Das Mittelland wäre immer noch bewohnbar, so wie auch die Umgebung von Fukushima bewohnbar wäre. Wenn da nicht die völlig willkürlich, wissenschaftlich nicht begründeten Grenzwerte wären. Und die irrationale Angst vor Radioaktivität. Der grösste Killer bei Tschernobyl ist nämlich die Psyche. Man redet den Leuten ein, sie würden krank. Und viele werden es tatsächlich oder bringen sich aus Verzweiflung um. Tatsache: Die Einwohner der Stadt Ramsar (Iran) nehmen pro Jahr 200 mSv an natürlicher Strahlung auf (50x mehr als in der CH und 10x mehr als Tschernobyl) und sie leben ganz gut damit.

        • Ein Berner namens Aschi sagt:

          Die Direktstrahlung im näheren Umkreis der KKW ist viel gefährlicher als die natürliche Strahlung. Deshalb wurde in über hundert Studien auf die erhöhte Zahl von Krebserkrankung bei Kindern hingewiesen .
          Trotz Öffentlichkeitsprinzip unterbindet das UVEK und ENSI eine genauere Information über die Schwachstelle des Mühlebergdammes. Statt die Stabilitätsnachweise ins Internet zu stellen, wie es für viele offiziellen Akten heute üblich ist werden Anfragen zur Einsichtnahme abgewiesen oder mehrere Tausender verlangt als Vorschuss, dass ein Gesuch nur vom ENSI behamndelt wird. Was wird versteckt?

        • Lea sagt:

          Lieber Herr Zanetti, waren sie einmal in Weissrussland? In gewissen Gebieten haben alle Menschen eine Narbe am Hals, da sie die Schilddrüse entfernen mussten. Aber die Angst vor Strahlung ist natürlich völlig irrational und Krebs eine psychosomatische erkrankung? Würden sie einen Pilz aus einem Wald rund um Tschernobyl essen?

          • Bruno sagt:

            @Lea: da musst Du nicht mal so weit gehen: in der Bretagne hatte es eine Massenaktion von Schilddrüsenoperationen gegeben, nachdem (niemand weiss Genaues) in der Wiederaufbereitungsanlage oder dem Brüter bei Le Havre ein Unfall geschah, der nie gemeldet wurde. Bis etwa 200km ins Landesinnere wurden Massenuntersuchungen durchgeführt. Es traf vor Allem Frauen, offenbar lagerte sich das Isotop einfach in der Fettschicht ab und wurde dann von der Schilddrüse „gesammelt“ oder umgekehrt. Jedenfalls kenne ich Bretonische Familien, wo ALLEN Frauen innert zwei Jahren die Schilddrüse entfrernt wurden..

        • gps sagt:

          Genauso ist es, aber… was nützen diese vernünftigen Worte,
          wenn bei „Strahlung“ und „Radioaktivität“ alle panikartig flüchten?

          Radioaktivität killt nur in Extremfällen, die Angst vor Radioaktivität hingegen hat Zehntausende auf ihrem Gewissen (Beispielsweise nach Tschernobyl unzählige Abtreibungen, emotionaler Stress durch unnötige Evakuierungen, Selbstmorde, Vernachlässigung der Gesundheit, weil man davon ausging, dass man eh bald sterben würde, Alkoholismus und sonstige Drogen…)

          Schuld daran sind hauptsächlich all die schlecht informierten wissenschaftsfremden Panikmacher.

      • Hannes Müller sagt:

        Atomkraftwrke fliegen nicht in die Luft, die schmelzen durch. Und genau das hat man mit den neuen Techniken im Griff. Man sagt dem fail safe, d.h. wenn’s so richtig schief geht, dann geht’s in einen Zustand, den man kontrollieren kann. Beim AKW ist dann kontrollieren etwas übertrieben- die neuen AKW haben (grob gesagt) eine Keramikplatte unter dem Meiler, die dafür sorgt, dass die Schmelze sich nicht aufschaukelt, sondern sozusagen verdünnt und abklingt.
        Man findet diese Informationen, wenn man denn will, das ist alles öffentlich und bekannt.

        • hans nötig sagt:

          Kommt auf die Art des AKW an, Tschernobyl flog zb in die Luft (derartige AKWs werden aber heute kaum noch betrieben).
          Man sagt dem Teil Core Catcher, aber der ist nicht dazu da dass das Zeugs verdünnt und abklingt, sondern nur das es nicht in den Boden gerät und so das ganze umliegende Land vergiftet (oder beim auftreffen auf das Grundwasser erneut reagiert). Man kann das nicht verdünnen und abklingen tut es von selbst (dauert aber).

          Meines Wissens besitzt jedoch kein AKW in der Schweiz einen Core Catcher.

        • Na ja, Fukushima ist durchaus in die Luft geflogen. Und wie die neuesten Erkenntnisse zeigen, wenn man sich denn informieren will, war es zumindest bei Reaktorgebäude 1 wohl nicht eine einfache Wasserstoffexplosion, sondern eine unkontrollierte Nuklearreaktion nachdem die Brennstäbe in den Abklingbecken freigelegt worden waren.

      • Nico Meier sagt:

        Die willkürlichen Grenzwerte sind tatsächlich ein Problem.
        Das Trinkwasser in der Schweiz ist aus natürlichen Quellen (Radon) verstrahlt und dürfte in Japan von Kindern nicht getrunken werden, da die Japaner tiefere Grenzwerte haben.
        Diese Natürliche Strahlung wirkt sich nachweisli nicht negativ auf die Bewohner in diesem Gebiet aus!

        • hans nötig sagt:

          Naja in gewissen Regionen in Japan sind die Werte mittlerweile so hoch, das die wohl noch vieles trinken „dürfen“ was bei uns schon lange im Sondermüll landet, vonwegen Willkür 😉

          Es sollte einem doch einleuchten das man, wenn man die jährliche Dosis von ca 300µSv am Boden in einer Woche oder einem Tag abkriegt, die Chancen auf einen eher ungesundes Ende steigen (man kann viel abkriegen und gesund bleiben oder wenig und Krebs kriegen, das kommt stark darauf an was und ob überhaupt etwas im eigenen Körper zerfällt)?

          • gps sagt:

            Die jährliche Durchschnittsdosis beträgt nicht 300 Mikrosievert, sondern in der CH ungefähr 3000 Mikrosievert.
            300 Mikrosievert
            Aber erst bei 100 Millisievert, also bei 100’000 Mikrosievert, wäre eine ernstzunehmende Gefährdung der Gesundheit zu erwarten (leichte Erhöhung der Krebswahrscheinlichkeit), und erst ab etwa 1 Sievert, oder 1’000’000 Mikrosievert, wären Symptome zu erwarten.

      • Karin Gut sagt:

        Klar, es ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit, z.B. ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass unsere Zivilisation mit dem aktuellen globalen Bevölkerungswachstum direkt Richtung Kollaps steuert. Im Gegensatz dazu ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gösgen „in die Luft“ fliegt extrem gering.
        Und auch eine Energiewende kann erheblich nachteilig sein wie Deutschland jetzt erlebt: das Jobwunder war schnell zu Ende als China im grossen Stil im Markt mitmischte und der grosse Strompreis-Anstieg gefährdet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit.

        • hans nötig sagt:

          Naja in dem wir auf einen Kollaps hinsteuern steigt ja auch proportional dazu die Chance das ein paar AKWs hochgehen, die muss ja jemand betreiben

          Zum deutschen Strompreis: http://www.heise.de/tp/blogs/2/152346

        • Ein Berner namens Aschi sagt:

          Die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze in der Schweiz beträgt 1:20. Bei 500 Reaktoren auf der Welt ereigneten sich bisher 5 Kernschmelzen (=1%). Bei 5 Reaktoren ergibt das 5% für unser Land in 40 Jahren (1:20), resp. 1:10 falls in den nächsten 40 Jahren die Häufigkeit der Kernschmelzen konstant bleibt. Ein Lottogewinn ist da extrem unwahrscheinlicher. Wenn es aber um die Zukunft der Kinder geht und den prallen Geldsäckel ist die Risikofreude gewisser Bonzen unverschämt. Wer trägt die Verantwortung beim GAU? Keiner, nur wir Stimmbürger die das dulden. Die Deutschen sind gescheiter.

          • Hannes Müller sagt:

            Wesentlich ist, dass eine Kernschmelze möglich gemacht wird. Eben so, dass nichts verpufft.

        • Ich stimme Ihnen zu, dass die Wahrscheinlichkeit eines Nuklearunfalles in der Schweiz sehr klein ist. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nur eine Seite der Medaille. Die Auswirkungen eines Unfalles wären aber so gross, dass halt eben auch eine noch so kleine Eintretenswahscheinlichkeit nicht mehr tragbar ist.

      • Tja Herr Haller, wenn eines der maroden französischen Reaktoren nahe der Grenze „in die Luft fliegt“ haben wir dasselbe Resultat mit oder ohne Gösgen.

  • daniel hofer sagt:

    Dieser Blog wird von rotgrünen Parlamentarierinnen monopolisiert. Kein Problem. Aber die Argumentationen dieser offensichtlich im geschützten Verwaltungsmilieu sozialisierten Frauen gleichen sich: ein existierendes oder imaginäres Problem wird anhand von „Studien“ dimensioniert und die „Schuld“ den Kapitalisten und Rechten zugeschoben (im realen Sozialismus wurden ja keine AKW gebaut?). Was nie folgt sind Lösungsvorschläge. Also hier: wie die 10-Millionen-Schweiz ihre Hochleistungswirtschaft sowie ihre Luxusinfrastruktur (nicht ihre Nachttischlämpli!) mit nichtatomarer Energie versorgen soll.

    • Nico Meier sagt:

      Herr Hofer das ist relativ einfach wenn auch nicht ganz billig und sauber lösbar.
      Da bauen wir einfach einige Gaskraftwerke das Gas kommt dann aus Ländern wie Russland oder dem Iran ob das das Ziel dieser linken Frauen ist?

    • Stefan Schmid sagt:

      Herr Hofer, nehmen sie es leicht. Der Atomausstieg, welcher da letztes Jahr beschlossen wurde ist gar kein Aussteig. Bis mal ein AKW abgestellt wird, dauert es noch Jahre, bis das letzte abgestellt wird noch 40-50 Jahre, vielleicht länger.
      SP/Grüne haben sich da toll über den Tisch ziehen lassen.
      Wir haben also locker eine Generation, um zu entscheiden, was danach geschehen soll. Bis dahin wird man vielleicht auch sehen, ob das, was sich diese rotgrünen Parlamentarierinnen erhoffen bezüglich Solarenergie etc… auch eintreffen wird. Und sonst: Gaskraftwerke sind schnell gebaut. Alles ganz easy

  • Die Nuklearindustrie ist facettenreich. Der medizinische und wissenschaftliche Bereich. Für viele Forschungszweige sind radioaktive Nuklide notwendig, das wird von keiner Seite bestritten. Das Problem ist die militärische Bereich und die Energiegewinnung. Leider hängen beide Sparten zusammen. Keine Frage: Ohne das Erste wäre das Zweite nicht „rentabel“. Doch Atomwaffen sind so oder so nicht einträglich. Werden alle notwendigen Sicherheitsmassnahmen beachtet, lohnen sich AKWs nicht. Und so auch die von der Nuklearindustrie gesponserten ETH-Lehrstühle nicht – eine Tatsache! Leider!

  • Das grösste Risiko der Menschheit ist ihre stark wachsende Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen. Bereits 85% des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs werden durch Erdöl, Erdgas und Kohle abgedeckt. Erst die fossilen Brennstoffe brachten den Anstieg der Weltbevölkerung von 1 auf 7 Mia. Menschen. Intelligente grün denkende Menschen haben längstens erkannt, für die schrittweise Ablösung der fossilen Brennstoffe braucht es alle drei: Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Kernenergie (später mit neuen Brennstoffen wie Uran-238 aus unserem heutigen Atommüll und Thorium-232 sowie Kernfusion).

    • Ach Herr Jorns. sie beten wieder einmal ihr Mantra herunter. Sie sind irgendwann im letzten Jahrtausend stehen geblieben und glauben ganz fest an die Wunder der Atomkraft, die es dann eimal in ferner Zukunft mit Zauberreaktoren unendlich viele saubere gratis Energie schenken wird. Sie merken dabei nicht, dass sie das alte Lied der AKW Lobby singen und nicht einmal die Melodie neu ist.

      • Kleine beachtenswerte Unterschiede gibt es schon! Früher waren es 82%, heute sind es schon 85%. Das heisst, sowohl die erneuerbaren Energien wie auch die Kernenergie haben weltweit sinkende Anteile. Wie die Menschheit in Zukunft die fossilen Brennstoffe ersetzen will, ist mir ein Rätsel. Und vergessen wir nicht, erst 17% der Energieversorgung erfolgt mit Strom. Ich hoffe jeden Tag neu, die erneuerbaren Energien und die Kernenergie könnten ihren Anteil endlich erhöhen. Möglich wäre es, doch scheint der notwendige Aufwand sehr schwierig zu realisieren sein. So bleibt mir heute nur mein Mantra!

        • Ein Berner namens Aschi sagt:

          Sinn Hans-Werner hat im Buch „das grüne Paradoxon“ geschildert, dass die Kernenergie für das Klima kontraproduktiv ist. Wenn die reichen Industrieländer weniger Oel verbrauchen (wegen KKW) sinkt der Preis dafür und die Entwicklungsländer verbrauchen umso mehr Oel. Die Fördermenge wird von den Scheichs hoch gehalten. Wieso? Diese leben in ständiger Angst vor einem Umsturz oder einer Invasion durch Westmächte. Deshalb wollen sie noch schnell Milliarden $ gewinnen und auf der ganzen Welt anlegen. Weltweit organisierte Verbraucher müssten selber das Oel rationieren um es später noch zu nutzen!

          • Hans-Werner Sinn hat noch nicht begriffen, dass die Weiterentwicklung der nicht fossilen Energieproduktion ein langwieriger über viele Jahrzehnte gehender Prozess ist, der nur gewährleistet ist, wenn diese Energiequellen in genügendem mass genutzt werden. Darin liegt der Hauptgrund, dass es für die schrittweise Ablösung der fossilen Energien alle drei braucht: Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Kernenergie (später inkl. Kernfusion). Gerade die Entwicklung der langfristig äusserst wichtigen Kernfusion wird noch über Jahrhunderte weiter gehen.

  • Marcel Meier sagt:

    Dann können mir die mit den Pro AKW Kommentaren sicher in wenigen Worten sagen wieso keine Versicherung ein AKW versichern würde, oder besser gesagt die Prämien so hoch währen, dass der Strom x-fach teurer wäre als Solarstrom.
    Tja, mit den x Milliarden die jedes Jahr in AKW Forschung gesteckt wird könnte man wohl auch alternative Energieproduktionen optimieren bzw. die Energieeffizienz der Häuser etc. signifikant steigern.

    PS: Uran ist wie Öl endlich, Sonnenstrahlung, Wind und ähnliches sind sozusagen unendlich vorhanden.

    • A. Leupin sagt:

      Eine Versicherung funktioniert nur dadurch, dass durch eine Vielzahl von Versicherten die Schadensfälle einzelner abgedeckt werden. Von daher ist das Versichern einer grosstechnischen Anlage für eine Versicherungsgesellschaft nur dann interessant (und das Risiko abschätzbar), wenn sie die Versicherung für eine genügende Anzahl von gleichartigen Anlagen übernehmen kann. Im Beispiel von AKW wäre das nur gegeben, wenn eine Gesellschaft beispielsweise international die Versicherung für alle Anlagen übernehmen würde.

    • Das Rauchen in der Schweiz verursacht jährlich 3’520 Krebstote. Zigaretten-Packungen müssen auf das auch den Nichtrauchern zugefügte Risiko hinweisen. Eine Versicherung durch Raucher und Tabakindustrie gibt es nicht. Bei inhärenten (= nicht überhitzbaren) Mini-Reaktoren wird man das Maximalrisiko problemlos versichern können. Mini-Reaktoren haben eine kürzere Entwicklungszeit als grosse Reaktoren. Ich erwarte die ersten ab 2020. Brennstoff für die Kernspaltung gibt’s noch mehrere 10’000 Jahre (Uran-235 und neu Uran-238 sowie Thorium-232), für die Kernfusion gibt’s ihn unbeschränkt.

      • hans nötig sagt:

        Joa, ich stelle son Mini-Reaktor in meine Stadt anstatt erneuerbare Energieträger, damit ich teuer Uran bezahlen muss, das ganze noch entsorgen und zudem für die gesamte Bevölkerung die Sicherheit gewährleisten muss.

        Sowas können sich auch nur Lobbyisten ausdenken.

        • Wer spricht denn schon davon, erneuerbare Energieträger durch Mini-Reaktoren zu ersetzen? Vergessen Sie das möglichst rasch! Wir brauchen alle heute zur Verfügung stehenden Technologien. Wir sollten allerdings den Atomausstieg nur soweit vollziehen, wie die erneuerbaren Energien auch wirklich imstande sind, die Stromproduktion abzudecken. Eine starke Förderung der erneuerbaren Energien ist unbedingt notwendig. Zudem braucht es eine ständig neu vorzunehmende Beurteilung der durch die erneuerbaren Energien zu erwartenden Leistung.

      • Mal sehen Herr Jorns, wie sich die Immobilienpreise an der Goldküste entwickeln, wenn mal der erste Minireaktor in einer Villa steht. Es gibt genau einen Fusionsreaktor der funktioniert, der aber ist nicht patentierbar od monopolistisch steuerbar. Man nennt ihn landläufig Sonne + die scheint tatsächlich für alle. Deshalb ist deren Nutzung überhaupt nicht im Interesse der Stromlobby + wird von dieser bekämpft. Lieber haben diese AKWs, wo sie am Hebel sitzen + die mengen und Preis nach belieben steuern können.

        • Ein Mini-Reaktor wie etwa der schon weit entwickelte gen4energy (früher nannte man ihn Hyperion-Reaktor) könnte z.B. Burgdorf mit ca. 15’000 Einwohnern versorgen. Er steht nie in einer Villa sondern auf einer Fläche wie ein kleiner Fussballplatz einer Schule. Selbstverständlich sind diese Reaktoren inhärent (= nicht überhitzbar) und können deshalb bei einem Unfall nur sehr wenig Radioaktivität abgeben. Eine Evakuierung der Umgebung ist nie notwendig.

          • hans nötig sagt:

            Nochmals, für was soll ich einen teuren Mini-Reaktor in meine Stadt stellen wenn (das Teil ist ja noch nichtmal lizenziert) gratis Energie von Sonne, Erdwärme, Wind etc mit einer vermutlich ähnlich grossen Investition verfügbar ist?

            Ist es eine Pflicht alle verfügbaren Ressourcen aus einem Planeten rauszupressen bevor man sich über langfristig günstigere Alternativen Gedanken macht?

          • Seppi sagt:

            dann erklären sie mir bitte wie der dazugehörige nukleare brennstoff gewonnen werden soll?! inhärent höhrt sich gut an (wie der forschungreaktor in basel), nur die leistung dürfte äussert bescheiden sein und an der gewinnung des brennstoffes ändert sich gar nichts. der verstrahlte abfall dürfte wohl (bezogen auf die endleistung) ein vielfaches heutiger anlagen betragen. also für mich macht das recht wenig sinn, geschweige denn das sich sowas in grösseren anzahl realisieren liesse, wenn doch schon solaranlagen als störend empfunden werden.

  • H.Trickler sagt:

    Grüne und Linke haben genug politischen Einfluss, um dafür zu sorgen dass auch kritische Köpfe in den Überwachungsgremien sind. Diese müssen aber Sachwissen und nicht nur Ideologien einbringen!!

  • Walter Bossert sagt:

    Im Prinzip hinterfragt ein jeder Betrieb in der Schweiz auch die menschlichen Gefahren mindestens eben so intensiv wie die technischen Gefahren. Das wird ja von den Versicherungen auch so vorgeschrieben. Eine grosse menschliche Gefahr bei den AKW.s ist sicher die Gleichförmigkeit und Routine des Alltags.Was Fukushima betrifft betrifft, bin ich der Meinung, dass nur ein Bruchteil dessen kommuniziert worden ist, was alles schief gelaufen ist.Vor allem, wenn man schon vorher gewisse Eigenarten dieses Volkes beachtet hat.Auch wir sind viel zu obrigkeitsgläubig!

  • Nadine Binsberger sagt:

    Sobald man ein AKW einschaltet, setzt man augenblicklich Prozesse in Gang, die erst nach Jahrzehntausenden wieder aufhören, und in dieser Zeit Schäden anrichten, die nie wieder gutzumachen sind. Es ist gar nicht möglich, die Atomenergie im Griff zu haben. Daher ist es müssig von „Experten“, „strengsten Sicherheitsvorkehrungen“, „vertrauenswürdiger Technologie“ etc. zu sprechen. Diese Kategorien gelten nur für Promillebereiche, in Anbetracht der ganzen Problematik.

    • hans nötig sagt:

      Ich bin ja auch kein Freund des Atomstroms, ganz im Gegenteil, aber man sollte das ganze schon ein wenig dezidiert anschauen. Es ist nicht per se gefährlich, oder nicht mehr, das Problem ist nur das man um eine maximale Sicherheit zu gewährleisten (welche selbstverständlich nicht bei 100% liegt) das ganze nicht als profitorientiertes Unternehmen betreiben dürfte.

      Was den ganzen Atomstrom hier auf der Erde ja auch so sinnlos macht, es gibt soviele Energieträger die sauberer und vorallem massiv günstiger sind.

      • hans nötig sagt:

        Da es kein edit hier gibt: Ich spreche nur vom Betrieb, die gesamte Problematik vonwegen Entsorgung, die Sauerei bei der Urangewinnung etc gehört für mich in den sinnlos Teil.

    • Die Physik kann zeigen, dass unser Atommüll noch ca. das 50-fache der bisher produzierten Energiemenge abgeben kann. Der Atommüll hat dann nur noch kurze Halbwertszeiten von ca. 100 Jahren. Dieser lässt sich problemlos verpacken. Die Entwicklung der zukünftigen Reaktoren findet in Argentinien, Brasilien, Frankreich, Grossbritannien, China, Japan, Kanada, Russland, Südafrika, Südkorea und USA statt. Die Entwicklungszeit wird auf 10 Jahre für Mini-Reaktoren und 20 Jahre für grosse Reaktoren geschätzt. In der Schweiz muss mindestens ein heute erhältlicher Reaktor gebaut werden.

    • H.Trickler sagt:

      Frau Binsberger, er ist eine Binsenwahrheit dass man auch AKWs wieder ausschalten kann!

    • A. Leupin sagt:

      Die Prozesse, die Sie ansprechen (radioaktiver Zerfall) laufen seit Jahrmillionen natürlich ab und werden noch weitere Jahrmillionen natürlich ablaufen.
      Der bei der Kernspaltung treibende Prozess (Spaltung von Kernen durch Neutronen) lassen sich innert Sekunden(bruchteilen) unterbrechen.
      Somit ist Ihre Aussage so einfach nicht korrekt, auch wenn Sie diese bei jeder Gelegenheit wiederholen.

      • hans nötig sagt:

        Man kann die Kettenreaktion abschalten in dem man den Reaktor in einen unterkritischen Zustand überführt, das heisst jedoch nicht das man den Kernspaltungsprozess sofort beenden kann, das ist ein grosser Unterschied (und sollte man spätestens nach Fukushima eigentlich wissen)!

        Wenn man den Prozess einfach so abschalten kann gäbe es ja auch keine Nachzerfallswärme.

        • A.Leupin sagt:

          Sie scheinen den Unterschied zwischen Kernspaltung und radioaktivem Zerfall nicht zu kennen. Kernspaltung in einem Kernreaktor wird durch (thermische) Neutronen induziert, das heisst, sobald diese Neutronen fehlen, bricht die Kettenreaktion sehr schnell zusammen. Radioaktiver Zerfall dagegen lässt sich nicht steuern: Bei einer Kernspaltung entstehen zwei Teilkerne, welche instabil sind und weiter radioaktiv zerfallen können. Die Nachzerfallswärme im Reaktor entsteht somit nicht mehr in Folge der Kettenreaktion, sondern dieses radioaktiven Zerfalls, der mit der Zeit abklingt…

    • gps sagt:

      Diese Prozesse sind schon eine Zeitlang „im Gange“
      (seit die Erde entstanden ist, oder besser gesagt
      seit das Uran in einer Supernova enstanden ist)…

  • Technik, in welcher Form auch immer, ist nur soweit beherrschbar wie Menschen fehlerlos sind. Fakt ist, wir sind nicht ohne Fehler und können sie nicht ausschliessen. Sämtliche Kontrollmechanismen folgen diesem Grundsatz. D.h. unabhängig davon ob Systeme redundant oder um ein vielfaches ausgelegt sind, der Fehlerteufel ist an Bord, je komplexer das Zusammenspiel desto wahrscheinlicher ein Unfall. Einfach muss das Ziel lauten und wenn die Konsequenzen zu gefährlich sind für Mensch und Natur, dann werden Alternativen entwickelt. Die Unworte der Menschheit heissen wohl alternativlos & Verzicht.

  • Nico Meier sagt:

    Die Kernenergie birgt gewisse Risiken.
    Genau wie auch die Wasserkraft Risiken birgt stellen wir uns vor, was bei einem Dammbruch einen Stausees passieren würde!
    Die Alternative zur Kernmenergie sind fossile Brennstoffe wie Gas,Öl oder Kohle. Wollen wir wirklich aus der sauberen Kernenergie aussteigen um Gas- Öl- oder gar Kohlekraftwerke zu bauen, die nicht nur CO2 ausstossen sondern uns in die Abhängigkeit von Regimen wie Russland oder Iran treiben?

    • hans nötig sagt:

      Die Alternative zu endlichen fossilen Energieträger sind erneuerbare Energien. Die sind zwar auch endlich, aber die Sonne oder das Meer „lebt“ vermutlich einiges länger als alle Kohle/Uran/Erdöl/Erdgas Vorräte zusammen.

      Die sind jedoch „leider“ sehr gut dezentral nutzbar (abgesehen von Gezeitenkraftwerken, grossen Windparks oder ähnlichem), was ein ziemlich starkes Umdenken in der Politik voraussetzen würde, was selbstverständlich von den grossen in der Branche versucht wird zu verhindern (die verlieren Marktanteile wenn Sie ihr Wasser selbst heizen).

    • Es gibt keine saubere Kernenergie, radioaktives Brennmaterial ist bereits bei der Gewinnung, im Abbau radioaktiv und wenn es verbraucht ist, bleibt es gefährlich, über Jahrtausende. Sie blenden Gewinnung und Entsorgung komplett aus. Das ist Schönrederei. Und wenn sie von gewissen Risiken schreiben und einen Dammbruch mit einem radioaktiven Gau vergleichen wollen, dann haben sie Raum und Zeit verlassen. Beides ist dramatisch, traurig und tödlich, doch das eine wirkt sich über Generationen schädlich aus und macht riesige Gebiete für den Menschen nicht mehr nutzbar: Wohin sollen wir dann?

      • Nachtrag: Um bei Fakten zu bleiben, erneuerbare Energien sind bis zu ihrer Erstellung und Entsorgung auch nicht sauber, das ist noch ferne Zukunft. Allerdings sind die Risiken kalkulierbar und ein Unfall in keinster Weise mit einem Fallout zu vergleichen.

      • gps sagt:

        Das ist es ja: Das Material ist von Anfang an radioaktiv! Auch wenn man es nicht in einem KKW einsetzen würde und dann wieder einbuddeln, so hätte man radioaktive Stoffe im Boden – sie sind nunmal Bestandteil der Erde!

        Ein Dammbruch-Super-GAU wäre um einiges dramatischer als ein Atom-Super-GAU. Halb Zürich würde beispielsweise innerhalb von zwei Stunden überflutet werden, es gäbe unzählige Tote. Bei einem Atom-Super-GAU könnte man wenigstens in aller Ruhe fliehen, und es gäbe vielleicht 2-3 Tote im Kraftwerk selber.

        • Daniel Keller sagt:

          Das haben sich die Leute in Fukushima sicher auch gedacht: ruhig bleiben, mal noch ein Bierchen aus dem Kühlschrank holen, schauen was im Fernsehen so kommt – „du, ist das nicht der Müller, der im Kraftwerk arbeitet, was guckt der so gestresst?“ – und dann am Wochenende, wo man sowieso wegfahren wollte, rasch ins Tessin bis die Sache vorüber ist.

  • Hannes Müller sagt:

    Wenn man Leute nimmt, die mehr mit der Politik verbandelt sind als mit der Wissenschaft, wird’s auch nicht besser.

    Die Kontrolleure werden immer nahe an den Kontrolierten sein, weil auch die Kontrolleure etwas von der Sache verstehen müssen. Sinnvoll wäre, wenn gerade im Zeitalter des Internets eben gewisse Daten öffentlich wären.

  • Thomas Hanhart sagt:

    Es reicht ein Blick in das der Schweiz sicher nicht sehr unähnliche Finnland. Dort ist der noch einzige neue Atomreaktor in Europa im Bau (Atomkraftwerk Olkiluoto). Die Kosten laufen da aktuell dermassen aus dem Ruder, dass diese Anlage sich wohl nie rechnen werden wird, sollte sie überhaupt fertiggestellt werden. Es ist kaum anzunehmen, dass dies in der Schweiz anders sein würde, im Gegenteil. Dass dies gewissen Konzernen und Gross-Wirtschaftsverbänden egal ist, ist natürlich verständlich, weil riesige Auftragsvolumina winken würden. Bezahlen würden aber wieder wir (dummen) Steuerzahler!

  • Sie sind wirklich ganz schlecht informiert! Einseitig ideologisch orientierte AKW-Gegner sind leider häufig zu finden! In Europa sind zurzeit 11 Reaktorblöcke in fünf Ländern mit einer Bruttogesamtleistung von 12.246 MW in Bau. Weitere werden schon bald in Bau gehen. In Flamanville (F) wird übrigens ein gleicher Reaktor wie in Olkiluto gebaut. Doch erst bei den neusten zwei Baustellen für diesen Reaktortyp (in China) läuft der Bau problemlos und entsprechend kostengünstig. Wir sind gut beraten, von den gemachten Erfahrungen zu profitieren.

    • Thomas Hanhart sagt:

      Ja wenn man den ehemaligen Ostblock dazu nimmt, haben sie recht. Macht für mich die Sache aber weder besser noch vertrauenswürdiger. Und ja, ich bin ideologisch motiviert. Ich mag keine missgebildeten und unter lebenslangen Schmerzen leidenden Kinder!

      • Der Unfall im AKW Fukushima wird voraussichtlich kaum messbare gesundheitsschädliche Auswirkungen für Menschen haben. Dies ist ein erstes Ergebnis einer Untersuchung über die Folgen des Unglücks, an der die UNO-Kommission UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation) gerade arbeitet. Mehr als 1’000 Kinder und 27’000 Erwachsene aus der Präfektur Fukushima wurden bisher untersucht. Das Gleiche gilt die 20’115 Arbeiter, die im AKW eingesetzt waren. Tschernobyl hat nichts mit dem Leichtwasser-Reaktor in Fukushima und bei uns zu tun.

        • Thomas Hanhart sagt:

          Also Sie würden sagen, man kann jetzt in diese 20km Zone rund um das AKW zurückkehren und bedenkenlos Gemüse und Salate von dort essen? Ziehen Sie doch mal mit dem Zirkel einen 20km Kreis um Mühleberg oder Beznau, Sie werden erstaunt sein. Bald zwei Jahre sind nun um, in welchen man nicht in diese Zone zurückkehren darf. Nur ganz am Rande der Zone dürfen die Leute mal ein paar Stunden ihr Haus besuchen. Ich respektiere Ihren Effort zu Gunsten Ihrer Profession, aber ich als Laie habe endgültig kein Vertrauen mehr in diese Technik. Schluss und Aus!

        • hans nötig sagt:

          Die Liquidatoren sind einzig und alleine am Grafitbrand gestorben, die Radioaktivität hatte auch nichts mit dem ansteigen der Krebsraten in der Region zu tun, in Fukushima ist noch kein Mensch zu schaden gekommen. .

          Darum pilgern ja auch AKW Befürworter wie Sie momentan in diese Region, um aufräumen zu helfen und all das Gemüse zu essen das dort keiner mehr will, ja?

        • Seppi sagt:

          wenn ihre zahlen stimmen und nach wikipedia präfektur fukushima mit rund 2millionen menschen bevölkert ist, entspricht das einer untersuchungsquote von nicht mahl 1.5%. die zahlenbasis läst doch einigen spielraum für interpretation, oder?!

          • Da gebe ich Ihnen Recht. Allerdings nehme ich an, dass man bisher neben den im AKW eingesetzten Mitarbeitern die am meisten gefährdeten Bewohner untersucht hat. Insgesamt werden bis 2013 offenbar 1,2 Mio Bewohner untersucht. Wir sind gespannt auf den Schlussbericht.

      • gps sagt:

        Die missgebildeten Kinder sind ein Mythos. Mutation ist nicht gleich Missbildung, das ist ein riesiges Missverständnis, das zur Panikmache missbraucht worden ist!

    • Peter Pfrunger sagt:

      .. und wie viele genau von diesen Im Bau befindlichen Reaktorblöcken werden denn von privaten finanziert, weil Atomstrom so unschlagbar günstig und lohnenswert sei und der Bau von AKWs so ein tolles zukunftsträchtiges Geschäft, so dass der Staat garantiert keine Subventionen, Finanzgarantien und schlicht Milliarden von Steuergeldern darin verlocht?
      Allein schon vom ökonomischen Standpunkt muss man AKWs ablehnen bevor man überhaupt noch die Gefährdung ansieht.
      Der einzige Grund AKWs zu wollen ist wenn man von der Macht profitiert die ein solches Monopol darstellt.

    • hans nötig sagt:

      Flamanville, tolles Beispiel:
      Geplant war ein Reaktor mit dem Budget von 3,3 Mia Euro innerhalb von 5 Jahren zu bauen, das heisst er wäre jetzt (2012) fertig.
      Heute ist er frühestens 2016 fertig und kostet mindestens 6 Mia Euro.

      Zudem musste sich das Atomkraftland Nr 1 der Welt, Frankreich, Strom aus einem Land besorgen das den Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg wagte (Deutschland). Aber klar, wenn andere was tun muss das ja gut sein, keine Frage..

  • Alfred Siffert sagt:

    Ja, der Faktor Mensch: Im „Gymer “ gab es drei, vier Hochbegabte, fünf sehr Kluge… alle Anderen 0815. Und was ist aus diesen 0815 geworden? A konnte nicht zeichen und im Werken nicht mal ein Loch bohren oder ne Schraube anziehen: er ist heute Kieferchirug. B ist durch die Matur gefallen, Papi hat dann ein Internat bezahlt. B ist auch durch die Uni gefallen aber dank Papi ist er heute Anwalt. C konnte einem nie ins Gesich schauen, hat gestottert und ist heute Kommunikationsberaterin. Und D? Hatte im Rechnen ne 4-5, war total unkreativ und ist heute Ingenieur in einem AKW: viel spass wenn…

  • Hans Maag sagt:

    Die Leute und auch unser Bundesrat vergessen, dass auch sichere KKWs entwickelt werden könnten. Beispiel: das von Carlo Rubbia vorgeschlagene Thorium-KKW. Im Gegensatz zum Uran ist Thorium häufig vorhanden und muss laufend von aussen gezündet werden. Fällt die Zündung aus, so stellt die Kernspaltung ab. Zudem kann im Thoriumreaktor ein Grossteil unserer KKW-Abfälle verbrannt und auf eine tiefe Halbwertzeit gebracht werden. Die allgemeine Hysterie verhindert leider solche Neuentwicklungen, sie bewirkt auch, dass wir nur noch Sozialarbeiter und Psychiater ausbilden anstatt Ingenieure?

  • Carlo von Ah sagt:

    Was für ein Trauerspiel! Alles, was wir in diesem Land an Fachkompetenz haben, wird abgeschossen. Zurück bleiben Emotional-Politiker mit beschämend wenig Sachverstand in naturwissenschaftlichen Fragen (z.B. in der Kernenergiefrage oder in der Gentechnikfrage; möchte gerne wissen, wieviele Besorgte ins Ausland in die Ferien reisen ohne an fremden Destinationen nach dem Gen-Muster der zu sich genommenen Nahrung zu fragen). Siehe dazu das gestrige Sonntagsgespräch mit Prof. Schatz.

  • Diana sagt:

    Als Software-Entwicklerin mit 30 Jahren Berufserfahrung weiss ich wie alle anderen „Techies“, dass kein System garantiert fehlerfrei sein kann, es ist einfach nicht möglich, alle Eventualitäten zu berücksichtigen. Und aus derselben Erfahrung weiss ich auch, dass immer irgendwann ein „Benutzer“ etwas so Verrücktes mit dem System anstellt, das niemand erwartet hätte. Deshalb kann ich auch niemanden ernst nehmen, der uns vorlügt, man könne die Sicherheit von Atomanlagen garantieren. Wir in der Informatik haben für so ein WorstCase wenigstens die Möglichkeit von Backups, versuch das mit einem AKW

    • Martina sagt:

      Danke Diana. Nun bin ich aber gespannt auf die Gegenargumente der Atomlobby.

      • Peter sagt:

        Diese Gegenargumentation wird ja wohl kaum anders sein, als die der Umwellobby?

      • Diana sagt:

        Das sollte ja kein Problem sein, hier in den Tagi-Foren tummeln sich ja genug PR-Leute der Atomindustrie, die auf jeden Einwand ein Textli bereit haben – nur ändern all die lustigen PR-Textli herzlich wenig daran, dass jedes System zu gegebener Zeit unkontrollierbar werden kann – für’s Aufräumen sind dann die nächsten Generationen zuständig

        • Martina sagt:

          Ja, und was für Textli und mit welcher Arroganz! Da wird mit einseitigem Fachwissen um sich geschlagen, jeder Nichtphysiker als Volltrottel hingestellt, dumme Gegenbeispiele angeführt. Unverantwortbares wie Abbau und Entsorgung sowie menschliches Versagen, Terrorismus etc. werden fein säuberlichst übergangen. Wer unbedingt Extremsport betreiben will, soll dies tun, doch bitte nur dort, wo wir worst case nicht mit einbezogen werden

      • Hans Maag sagt:

        Martina, um welche Atomlobby handelt es sich eigentlich? Unsere Kraftwerke sind grösstenteils in öffentlicher Hand. .

    • A. Leupin sagt:

      Sie haben insofern recht, dass es eine 100% Sicherheit bei keinem Aspekt des menschlichen Lebens und somit auch bei technischen Systemen nicht geben kann. Bei technischen Systemen, bei denen ein Versagen sehr grosse Auswirkungen hat, wird dieser Tatsache Rechnung getragen, dass wichtige Teilsysteme redundant oder diversitär ausgelegt werden (Übertragen auf eine Software heisst dass, dass die Software zur Erfüllung wichtiger Aufgaben auf mehreren Servern gleichzeitig läuft oder verschiedene Programmcodes verwendet werden). Damit lässt sich die Sicherheit drastisch erhöhen.

      • Diana sagt:

        @Leupin: natürlich versucht man jedes Risiko zu minimieren und dazu gibt es viele Techniken, aber egal was man tut, man kann nie eine Garantie abgeben. Eben deshalb muss man das WortCase-Szenario immer im Auge haben und sich immer fragen, ob man den Super-GAU verkraften könnte. Ich bin der Meinung, dass er nicht verkraftbar wäre und deshalb würde ich so ein System niemals bauen. Wenn ich etwas in den Sand setze, dann ernte ich ein paar wütende Benutzer, im Fall eines AKWs riskiert man aber unser aller Leben – soviel Risikofreudigkeit halte ich ehrlich gesagt für obszön.

    • A. Leupin sagt:

      Einfach noch zur Illustration: Wenn Sie eine Software haben, welche die Verkehrsampeln in der Stadt Zürich steuert und diese alle Ampeln durch eine Fehlfunktion gleichzeitig auf grün stellt, werden Sie vermutlich einige schwere Verkehrsunfälle verursachen. Sicherheitsgerichtet ist, dass die Ampeln per Default mal auf Rot stehen und nur durch mehrere redundante Programme und evt. sogar von verschiedenartige Programmcodes auf grün gestellt werden können…

      • hans nötig sagt:

        Wie gut sind Computersysteme, wie auch AKWs, absolut fehlefrei, sogar in einem nicht dafür ausgelegten Notfall, weswegen diese redundaten Systeme niemals die falschen zwei Ampeln auf grün stellen können.

        Ich hoffe Sie arbeiten nicht in einem AKW, in der Informatik sind Sie auf alle Fälle bestimmt nicht beschäftigt 😉

        • A. Leupin sagt:

          Wie gesagt, 100% fehlerfreie Systeme gibt es nicht – wenn man das akzeptiert, gibt es aber zumindest Möglichkeiten durch verschiedene Massnahmen (Redundanzen, Diversitäten, sicherheitsgerichtete Auslegung des Systems – d.h.z.B. im Fall der Ampeln, bei einer Fehlfunktion oder nicht eindeutigen Signalen schalten diese auf Rot) lässt sich die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Fehler massiv senken.
          Aber vielleicht können Sie ja zumindest mal ausdeutschen, was Sie mit Ihrem ersten Satz überhaupt zum Ausdruck bringen wollen? Dass redundante Systeme nutzlos sind?

    • Diana + Martina: Stellt euch vor, ein geübter Kletterer besteige gut ausgerüstet die Eiger-Nordwand. Anderswo balanciert ein Kind auf einem Seil, das einen Meter hoch über den Rasen gespannt ist. Der Worst Case beim Kletterer ist für ihn schlimm, mag das Risiko, dass er eintritt noch so klein sein. Schafft es das Kind auf dem Seil? Wir sind gespannt. Das Risiko herunter zu fallen ist gross. Es könnte sich wehtun. Inhärente (= nicht überhitzbare) Kernreaktoren werden zurzeit in etwa 12 Ländern entwickelt. Im Worst-Case erwärmt sich der Brennstoff leicht, dann sinkt die Temperatur von selber ab.

      • Diana sagt:

        @Leupin: natürlich versucht man jedes Risiko zu minimieren und dazu gibt es viele Techniken, aber egal was man tut, man kann nie eine Garantie abgeben. Eben deshalb muss man das WortCase-Szenario immer im Auge haben und sich immer fragen, ob man den Super-GAU verkraften könnte. Ich bin der Meinung, dass er nicht verkraftbar wäre und deshalb würde ich so ein System niemals bauen. Wenn ich etwas in den Sand setze, dann ernte ich ein paar wütende Benutzer, im Fall eines AKWs riskiert man aber unser aller Leben – soviel Risikofreudigkeit halte ich ehrlich gesagt für obszön.

        • Im Reaktortyp von Tschernobyl war dieses Risiko tatsächlich zu hoch. Doch die Leichtwasser-Reaktoren von Fukushima und der Schweiz sind ganz anders gebaut. Der Unfall im AKW Fukushima wird voraussichtlich kaum messbare gesundheitsschädliche Auswirkungen für Menschen haben. Dies ist ein erstes Ergebnis einer Untersuchung über die Folgen des Unglücks, an der die UNO-Kommission UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation) gerade arbeitet. Mehr als 1’000 Kinder und 27’000 Erwachsene (inkl. AKW-Mitarbeiter) aus der Präfektur Fukushima wurden bisher untersucht.

      • hans nötig sagt:

        Wenn der Bergsteiger runterfällt reisst er aber nicht die gesamte Region mit sich.

        In Entwicklung heisst momentan wird noch nichts so betrieben.

        Nicht überhitzbar heisst das die Kettenreaktion in sich zusammenfällt, weil bei Überhitzung der Moderator wegfällt. Das macht einen Reaktor aber noch lange nicht inhärent sicher.

        Die Windmühlen drehen sich zu schnell für mich heute.

    • Hannes Müller sagt:

      Darum ist es wichtig, Reaktoren so zu bauen, dass sie bei Fehlfunktion in einen erträglichen Zustand kippen (fail safe). Diese Technik existiert und wird bei neuen Reaktoren angewandt.

  • Wieso überrascht es mich nicht, wenn eine Grüne die Atomenergie verteufelt? Wir nutzten die Atomenergie in der Schweiz nun schon seit über 40 Jahren, wann hatten wir den letzten nuklearen Supergau in der Schweiz? Die technologische Nutzung der Atomenergie hat sich weiterentwickelt und die Nutzungsvorschriften werden immer rigider. Wozu also jetzt einen auf Hysterie machen? Wer die Atomenergie mit alternativen Energien ersetzen will, der ist für höhere Stromkosten und eine vom Ausland abhängigere Schweiz.

    • Diana sagt:

      Japan nutzt die Atomenergie auch seit Jahrzehnten und hat genau wie Sie argumentiert – Ihre Frage hat sich in Fukushima beantwortet. Was die Kosten anbelangt, ich bin bereit mehr zu bezahlen, bezweifle aber, dass es längerfristig so sein wird, weil erneuerbare Energien zwangsläufig wirtschaftlicher werden. Und was die Abhängigkeit anbelangt, auf welcher Schweizer Alp wird das Uran abgebaut?

      • Rohstoffe muss die Schweiz bis auf wenige Ausnahmen importieren. Darunter gehören auch diejenigen für die Produktion von Photovoltaikzellen sowie Stahl für Wasserturbinen. Übrigens haben die allermeisten Schweizer – ich gehöre auch zu ihnen – gar nichts dagegen, wenn dereinst die erneuerbaren Energien den Atomausstieg ermöglichen werden. Heute ist es bei weitem noch nicht so weit! Wir sollten den Atomausstieg immer nur soweit vollziehen, wie die erneuerbaren Energien auch wirklich imstande sind, die Stromproduktion abzudecken. Zu viele neue AKW sind wegen der Konkurrenzierung zu vermeiden.

        • Peter Pfrunger sagt:

          Die Turbinen braucht es auch bei den AKWs.
          Sie tun jetzt so als seien die AKWs aus heimischen Tannen und Moos und Lehm aus Schweizer Tälern gebaut.
          Die Primärenergie, die dann aber in nutzbaren Strom gewandelt wird ist aber im Gegensatz zu Uran ziemlich ungefährlich und muss weder importiert noch entsorgt werden.
          Haben sie eine Ahnung wie viele Notbatterien in den Kernkraftwerken lagern? Die sind doch bei den Strombetriebenen Fahrzeugen von ihrer Zunft also Umweltsünder so verschrien.

          • A. Leupin sagt:

            Bezüglich geringerer Gefährlichkeit von Wasserkraftnutzung (und insbesondere Staudämmen) würde ich mal ein grosses Fragezeichen setzen – klar ist, dass Ihre Aussage der Wahrnehmung (resp. dem „Bauchgefühl“) eines Grossteils der Bevölkerung entspricht…

          • Peter Pfrunger sagt:

            Herr Leupin, das ist jetzt ein klares Ablenkungsmanöver Ihrerseits.
            Sie tun jetzt so als hätte ich etwas zur Gefährlichkeit der Wasserkraft gesagt.
            Ich frage mich weshalb das so ist. Liegt es daran, dass sie nichts zu den Kosten und Verfügbarkeit der zum Betrieb benötigten Primärenergie sagen mögen, weil da die AKWs so dermassen schlecht abschneiden, dass Herr Jorns mit Brennstoff für futuristische Kraftwerke argumentieren muss, die trotz Milliardenteurer, jahrzehntelanger Forschung nicht mal im Labor funktioniert?

          • A. Leupin sagt:

            Herr Pfrunger,
            Ich habe auf Ihre Aussage geantwortet, dass „Die Primärenergie, die dann aber in nutzbaren Strom gewandelt wird, im Gegensatz zum Uran ziemlich ungefährlich sei“ – dann definieren Sie mal, welche Primärenergie Sie damit meinen – wohl kaum Kohle oder fossile Brennstoffe. Und belegen Sie bitte Ihre Aussage von der „Ungefährlichkeit“ anderer Primärenergie mit Fakten, anstelle anderen Ablenkungsmanöver vorzuwerfen.

          • Peter Pfrunger sagt:

            Sonne,Wind, Biomasse, Holz …

          • Peter Pfrunger sagt:

            Durch sparsam Geräte, eneregetische Verbesserungen, intelligentere Anwendungen nicht gebrauchte Primärenergie.
            Es macht tatsächlich keinen Sinn in einem thermischen Kraftwerk Strom zu produzieren um ihn dann hunderte Kilometer und mit enormen Verlusten in einer Elektroheizung wieder in Wärme zurück zu wandeln – wieder mit Verlusten.

          • A. Leupin sagt:

            Herr Pfrunger,
            Ihre Aussage entspricht nur der halben Wahrheit: Thermische Kraftwerke machen bei sinnvollem Einsatz durchaus Sinn – ich führe hier nur die Stichworte „Wärme-Kraftkopplung“ oder Einsatz von Wärmepumpen für die Heizung ins Feld: So erstaunlich es klingen mag, aber ein thermisches Kraftwerk mit Wärme-Kraftkopplung und der Einsatz von Wärmepumen ist in vielen Fällen für Heizzweicke deutlich effizienter als beispielsweise die direkte Verwendung eines Brennstoffs zu Heizzwecken…

    • gps sagt:

      Immerhin einen GAU in Lucens 1969..

      (Sonst bin ich völlig mit Ihnen einverstanden)

  • Walter Bossert sagt:

    Die Grünen wären um einiges glaubwürdiger, würden sie mit ihrer Politik die AKW.s nicht noch notwendiger machen, als sie ohnehin schon sind. Mehr Leute benötigen zwangsläufig mehr Strom! Bei einer Verteuerung der Energie wird vom Gipfeli bis zum Socken alles teurer. Das heisst wir bezahlen bares Geld für die Ausländer welche ihrerseits den reichsten zu noch mehr Reichtum verhelfen! Wie sozial sind unsere selbsternannten Sozis und Grüne?

  • Roland sagt:

    Diana spricht genau dass an, was bei all den Disskusionen um AKW Sicherheit gerne ausgeblendet wird. Es gibt keine 100%ige Sicherheit und wird sie nie geben, Halbwertszeiten hin und Energiebedarf her. Und bitte schön, wer übernimmt den die Verantwortung wenn’s den wirklich mal „passiert“? Ich höre schon jetzt die Experten sagen „Das konnte niemand vorhersehen, tut uns leid“ Klingelt es da nicht bei Euch? Tschernobil, Flutwelle? Ehrlich ich verstehe nicht wieso 16 Monate später schon wieder alles vergessen sein soll. Und bitte an alle, nicht auf den Mann bzw. die Frau zielen, das bringt nichts.

  • Roland sagt:

    Zum Argument von Herrn Leupin, zwei gleichzeitig auf grün geschaltete Ampeln reichen völlig aus um Tote und Verletzte zu provozieren oder? Oder anders gesagt eines von hunderten von AKWs das kollabiert ist bereits eines zuviel. Egal ob in China oder in Mühleberg.

    • A.Leupin sagt:

      Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten gibt es schon rein dadurch, dass eine grosse Zahl von Leuten Autofahren – dazu braucht es nicht einmal zwei Ampeln. die gleichzeitig auf grün stehen. Was ich damit sagen will: Jede Tätigkeit ist mit einem gewissen Risiko verbunden, dabei verletzt zu werden oder ums Leben zu kommen. Wichtig ist aber bei jeder Tätigkeit, dass das Risiko (d.h. die Auftretenswahrscheinlichkeit x die Auswirkungen) möglichst klein gehalten werden.

  • Ein Berner namens Aschi sagt:

    @A. Müller: Teilkernschmelze in Lucens schon vergessen. Heute fliesst dort radioaktiv verseuchtes Grundwasser aus dem Berg. Hysterie machen Leute, die uns Angst einjagen wollen: verteuerter Strom, geringeres Wirtschaftswachstum, höherer Kohlenstoffverbrauch–> Klimaproblem, Abhängigkeit vom Ausland. Es geht um ein Risikomanagement. Wer die Augen und Ohren dazu verschliesst sollte nachdenken: Risiko = Wahrscheinlichkeit x Auswirkungen. Die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze in der Schweiz beträgt bisher 1:20. Die Auswirkungen eines Supergaus sind kaum auszumalen. –> Extrem hohes KKW-Risiko.

  • Thomas Hanhart sagt:

    Unter den Stichwörtern „Siemens Global“ und „Energiewende“ findet man übrigens fundierte Analysen und Lösungsansätze zu dem, was nun einige gerne wider als Utopie zerreden würden. Da sind ganz konkrete Visionen und Lösungsansätze zu lesen die echte Freude und Mut zum Aufbruch machen. Mir ist schleierhaft, wie man angesichts dieser Möglichkeiten noch irgendeinen Gedanken an diese gefährliche Atomkraft verschwenden kann.

  • Peter Müller sagt:

    Die Erfahrungen aus Fukushima zeigen doch wie rücksichtslos die Atomindustrie Risiken ignoriert und wie wichtig eine funktionierende staatliche Kontrolle ist. Für mich als Aussenstehender ist heutige Situation mehr als unbefriedigenden besonders bei den Zuständigkeiten zwischen UVEK und Ensi. Ein Ensi zu haben das sich bei allen Entscheidungen hinter dem Kernenergie Gesetz versteckt kann es ja auch nicht sein. Damit meine ich weil es nicht im Gesetz steht müssen wir ewig mit unseren alten AKWs leben oder wenn etwas passiert, heisst es ja wir wissen es das es gefährlich ist aber es steht halt nichts im Gesetz dazu. Irgendwie kann man bei den Entscheidungen ob es das UVEK oder das Ensi betrifft halt den gesunden Menschenverstand nicht erkennen.

  • Man/frau möge sich auf Zeiten einstellen, wo einem Energie nicht halbgratis (Strom) oder billig (Öl) nachgeschmissen wird! Klar, dass diese Zeiten schnell da sind. Wozu Kühlschränke im WINTER? Sind wir hier in Schildbürgen? Elektrische „Fussöfeli“? Taghell beleuchtete Städte? Nonstopp online? Immer auf Trab… (motorisiert natürlich).

  • Maria Baumann sagt:

    Grünen verfolgen doch nur das eine Ziel die AKWs abzuschalten. Nachdem man merkte, dass die IAEA die Leistungen des ENSi hochgewertet hatte, nachdem sich jede der grünen und gegnerischen Vorwürfe an mangelnde Sicherheit der CH-AKW als haltlos herausstellt, versucht man jetzt konsequent den Bund und das Inspektorat ENSI zu desavouieren und zu destabilisieren. Indem die Dame A. Thorens (die anscheinend wenig Ahnung hat – auch über die Unfallursachen von Fukushima) hier wilde Quasi- Behauptungen aufstellt und irgendwelche menschlichen Faktoren ins Feld führt, wird sie der Sache nicht gerecht.

    • Martina sagt:

      Und hier (Post vom 28.6.2012) wirft „Frau Baumann“, welche Missbildungen und Krebserkrankungen nach Reaktorunfällen leugnet, Frau Thorens vor, irgendwelche menschliche Faktoren ins Feld zu führen:
      Originaltext: Unfug: Die Bilder sind gefakt oder stammen sonst wo her. Missbildungen derart gab es nicht in Chernobyl. Die Auswirkungen von Strahlung kennt man seit 1945 bestens mittels jeder Menge Studien. In Japan wird überhaupt nichts festzustellen sein. Die Leute haben praktisch keine Unfallstrahlung erhalten. Bis 150mSv/y zeigen alle seriösen Studien keine Krebserhöhung oder gar Missbildung.

      • Ein Berner namens Aschi sagt:

        „Seriös“ werden oft nur jene Studien bezeichnet, welche das eigene Vorurteil stützen. Man vergleiche die Aussagen über die Anzahl Toten und Geschädigten gemäss der wahrscheinlich seriösen (ohne“ „) russischen Akademie der Wissenschaften zu Tschernobyl (Hunderttausende) oder die Angabe der Putin-Regierung oder der KKW-Oligarchen (einige Dutzend). Dann merkt man wie der Hase läuft, gleich wie in der Schweiz…

      • Maria Baumann sagt:

        Ja liebe Martina, alles ist immer noch richtig, auch wenn du es hier noch 3 mal wiederholst. Frau Thorens unterschlägt, dass einerseits menschliche Faktoren aber vorallem auch kuturelle, japanspezifische Faktoren für diesen Unfallursächlich waren. Das hängt damit zusammen, dass sie die Untersuchungsergebnisse der japanischen Parlamentskommission nur partiell und damit verfälscht widergibt. Diese Kommission stellte fest, dass dieser Unfall spezifisch mit jap. Eigenschaften zu tun hat: Unterwürfigkeit, Kadavergehorsam und blinder Autoritätsglaube. Das sind aber keine typ. CH-Eigenschaften!

      • Martina sagt:

        Nachtrag: Bitte liefern Sie die Quellennachweise der von Ihnen erwähnten, seriösen Studien.
        Besten Dank!

        Hier ein Bericht betr. Schilddrüsenerkrankungen der Kinder von Tschernobyl:
        http://www.youtube.com/watch?v=0kSHI5O-lAg&feature=related

  • Marius Meier sagt:

    Obwohl ich Grüner bin, finde ich diese Nebengefechte eher bemühend. Es ist eine Grundsatzfrage und eigentlich ist der Atomausstieg eine beschlossene Sache. Niemand will wirklich AKWs, da hilft kein Marketing.

    Also, so meine Meinung, müssten wir Grünen unsere Kräfte sammeln und die Potenziale der Erneuerbaren suchen, da gibt es noch mehr! Und klar, Strom muss relativ betrachtet teurer werden, weil Strom etwas sehr wertvolles ist.

  • Maria Baumann sagt:

    Das ENSI ist unbahängig und hat bereits vor 20 Jahren Notstandssysteme und Unfallfilter für CH AKW vorgeschrieben. Viele Länder geben solche Vorgaben erst heute nach Fukushima vor. Diese ganze Diskussion, die von Gegnern und Grünen entfacht wird um via einer Diskreditierung der Aufsichts-Behörden nun – auf der Japan Schiene – die CH-Atomenergie vorschnell abzuschalten ist eine einzige Zwängerei und haltlos in der Substanz.

    • Diana sagt:

      Vor 20 Jahren hiess das ENSI noch HSK und stand damals öfters unter der Kritik, dass es von der Atomlobby ferngesteuert war. Und für das ENSI selbst wurden letztes Jahr die Bestimmungen geändert, weil man zuvielen Leuten an der Spitze „zu grosse Nähe zur Atomlobby“ vorwarf. Hätte das ENSI wirklich unabhängig funktioniert, hätte es nicht nach Fukushima nochmal derart über die Bücher müssen. Und hätte das HSK unabhängig funktioniert, hätte man Mühleberg nicht jahrelang mit einer befristeten Bewilligung laufen lassen, weil die Sicherheitsaspekte nie für eine definitive Bewilligung reichte.

    • Peter Müller sagt:

      Frau Baumann bestätigt damit zwar indirekt, dass nicht nur Japan ein Problem mit der Atom-Aufsichtsbehörde hat sondern viele Länder. Wir sollten doch unsere Lehren aus dem Vorfall ziehen und auch unsere Atomaufsicht einer genauen Überprüfung unterziehen. Das hat nichts mit Diskreditierung zu tun.

    • Peter Pfrunger sagt:

      Frau Baumann wird je länger die Diskussion dauert und ihre „Argumente“ zerpflückt und als nichtig entlarvt werden, aggressiv und beschränkt sich auf persönliche Verunglimpfung der Gesprächspartner und Phrasendrescherei.
      Der Punkt, wo sich eine Diskussion mit ihr erübrigt hat ist längst überschritten.

  • Lucien Michel sagt:

    Ja «Maria Baumann», oder wer immer Sie sein mögen, jedenfalls eine loyale Stimme der Atomlobby, die Mär von der Unabhängigket der ENSI zu verbreiten braucht wohl eine gehörige Portion Naivität oder aber handfeste materielles und/oder ideologisches Interesse in der AKW-Industrie.

    • Maria Baumann sagt:

      Das ENSI unterliegt einem der modernsten und schärfsten Kernenergiesicherheitsgesetzen der Welt. Es wurde 2009 unabhängig vom BFE/UVEK, so wie es Art. 8 der IAEA Nuclear Safety Convention forderte. Die Zu-viel-Nähe -Vorwürfe, die man den beiden Herren im Verwaltungsrat des ENSI, machte, und zu deren Rücktritt führten, waren lächerlich und substantiell kontraproduktiv. Prof. Prasser war einer der hartnäckigsten Verfechter von Sicherheitsreserven, die über das gesetzliche Mass hinausgehen. Sein Fachwissen war für diesen Job goldrichtig. Da haben die NaivGegner den Gärtner zum Bock abgestempelt.

  • Roland K. Moser sagt:

    „…Der Präsident der Kommission ging sogar so weit, die Gründe dafür in der japanischen Kultur selbst auszumachen: in der Abneigung, Autoritäten zu hinterfragen, in der Tendenz, «dem Programm zu folgen» und in der Gruppenmentalität…“ Über solche kulturelle Eigenheiten steht auch etwas im Buch „Die Überflieger“ von Malcolm Gladwell.

  • Beat sagt:

    Spannende DIskussion. Seit 1 Jahr habe ich mich wieder vermehrt für die Techniken der Energieumwandlung und -Verteilung interessiert. Erstaunlich was Forschung und Industrie im Berecih Fotovoltaik in den 25 Jahren seit Tschernobyl erreicht haben. Damals war es noch völlig unrealistisch ein AKW mit EInsatz von Solarzellen ersetzen zu wollen. Ein Panel konnte vielleicht schon mal eine Glühbirne auf einer Alp ohne Stromnetzanschluss zum Leuchten bringen. Heute können wir mit vergleichbaren Investitionen ein kleineres AKW mit PV ersetzen. Die Diskussion läuft also in die falsche Richtung.

  • Je ne suis pas expert, mais à mon avis, jusq’à présent ces centrales ont parfaitement fonctionné. Bien contrôlées, révisions régulières par des spécialistes, au moindre signal, on est sur place, etc. Pourquoi tout d’un coup comparer la Suisse au Japon? Les conditions atmosphériques sont différentes, nous n’avons pas de mer, aucun tsunami n’est à craindre. Nous ne possédons pas 55 centrales, mais seulement 5. Il faut arrêter cette hystérie continuelle. Ce dont nous avons besoin, par n’importe comment c’est de l’énergie. La Suisse semble incapable ou ne veut pas trouver d’alternative!

  • Je ne suis pas expert, mais à mon avis, jusqu’à présent ces centrales ont parfaitement fonctionné. Bien contrôlées, révisions régulières par des spécialistes, au moindre signal, on est sur place, etc. Pourquoi tout d’un coup comparer la Suisse au Japon? Les conditions atmosphériques sont différentes, nous n’avons pas de mer, aucun tsunami n’est à craindre. Nous ne possédons pas 55 centrales, mais seulement 5. Il faut arrêter cette hystérie continuelle. Ce dont nous avons besoin, par n’importe comment c’est de l’énergie. La Suisse semble incapable ou ne veut pas trouver d’alternative!

  • P. Herzog sagt:

    Auf so einem Blog sind technische Diskussionen sinnlos. Das einzige, das zählt, bei uns Amateuren, ist die Erfahrung. Und die sagt uns: Haben wir eine Kernschmelz in einem AKW in der Schweiz, müssen ein Grossteil der Bevölkerung in Frankreich, Deutschland, Italien oder Oesterreich ein Asylgesuch stellen. Also, wir in unserem Miniland sollten so rasch als möglich auf AKW’s verzichten, auch wenn man für die Überbrückung ein zwei Gaskombikraftwerke bauen muss. (ist sowieso egal, im globalen Vergleich. Bei dem billigen Erdgas werden die bald wie Pilze aus dem Boden schiessen).

  • Edi Steinlin sagt:

    Ich bin dafür dass man zuerst allen AKW Gegnern den Strom abschaltet. Vielleicht würden sie dann nachdenker bevor sie reden. Niemand will Atomkraftwerke aber im Moment geht es dummerweise nicht anders. Es war eine Glanzleistung von unserem Nationalrat, 2 – 3 Monate nach Fukushima den Atomausstieg zu beschliessen. Im Moment ist dieser gar nicht möglich. Als erstes müssten wir unser Stromnetz verdoppeln, siehe Deutschland.

    • Reto Jorns sagt:

      Bin ganz dieser Meinung. Zudem fehlt dann immer noch die Leistung eines AKW’s wenn die NEAT betrieben werden soll, das wird auch nie berücksichtigt! Grundsätzlich ist es mir lieber wenn wir in der Schweiz solche Werke haben, die einigermassen gut kontrolliert werden, als wenn uns die Franzosen noch einige an die Grenze stellen.

  • Michael Kaufmann sagt:

    Vous aussi avez consommé pendant des années l’éléctricité qui sortait de la fiche d’alimentation, sans vous gêner une seconde d’ou cette éléctricité venait. Vous aussi avez profité des centrales nucléaires et vous aussi êtes responsable de votre part de „déchets nucéaires“ que vous avez produit avec votre manque de conscience. Alors ne venez pas mainenant ici larmoyer et vous poser en grande moraliste anti-nucléaire, vous êtes dégoutante dans votre hypocrisie, aussitant comme les autres andouilles rouge-vertes et leurs consorts!!

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