Wann werden Angriffe durch konstruktive Vorschläge abgelöst?

Im Politblog vom 20. Juni nahm Stefan Brupbacher, Generalsekretär der FDP, CVP-Bundesrätin Doris Leuthard heftig in Kritik. Dieser Angriff ist derart fehl am Platz und ungerecht, dass er geradezu nach Berichtigung schreit.

Der Vorwurf von Brupbacher an Leuthard lautet wie folgt: Der Bund verlangt von den Staatsbetrieben wie der SBB, Skyguide, Swisscom und der Post, ihre Energieeffizienz zu steigern und für ihren Eigenverbrauch nach und nach auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen. Brupbacher bedauert es, dass er als Versender eines Briefes oder als Bahnbenutzer nicht die freie Wahl hat, sich für eine umweltschädliche Energieform zu entscheiden. Er sieht darin eine bedauerliche Verletzung der freien Marktwirtschaft.

Gleich zu Beginn macht Brupbacher einen Überlegungsfehler, denn die Nutzerinnen und Nutzer der Dienstleistungen dieser Unternehmen haben auch heute schon keine freie Wahl der Energiequelle. Sie sind bereits heute gezwungen, umweltschädliche Energie zu verbrauchen, denn beispielsweise ein Viertel der SBB-Antriebsenergie ist nuklearen Ursprungs. Folglich kann man die Nutzerinnen und Nutzer nicht einer Wahl berauben, die sie gar nicht haben.

Doris Leuthard zeigt auf, dass eine erfolgreiche Energiewende nicht allein durch Gesetze, Abgaben und Subventionen erreicht werden kann, sondern auch von der Eigenverantwortung der verschiedenen Akteure abhängt.

Das Atomkraftwerk Gösgen, 29. Mai 2011. (Foto: Keystone)

Der Energiewandel ist kein Parteiprojekt: Das Atomkraftwerk Gösgen, 29. Mai 2011. (Foto: Keystone)

Zweitens stimmt die individuelle Perspektive gar nicht. Die Stromversorgung wird auf breiter Ebene, langfristig und mittels schwerer Investitionen gesichert. Dafür müssen die SBB – bleiben wir bei den Bundesbahnen als Beispiel – langfristige strategische Entscheidungen fällen, auch ob sie in erneuerbare oder nukleare Energie in Frankreich investieren wollen. Der in der Folge produzierte Strom wird ihre Lokomotiven jahrzehntelang antreiben, und dies unabhängig davon, ob Brupbacher oder der Verfasser dieses Artikels um 18.20 Uhr im Intercity von Lausanne nach Zürich sitzt oder nicht.

Durch ihren Anstoss nimmt Doris Leuthard die Aktionärsverantwortung in diesen Unternehmen im Namen des Bundes wahr. Sie zeigt auf, dass eine erfolgreiche Energiewende nicht allein durch Gesetze, Abgaben und Subventionen erreicht werden kann, sondern auch von der Eigenverantwortung der verschiedenen Akteure abhängt. Die grossen Unternehmen des Service Public bilden dabei keine Ausnahme. Paradoxerweise nimmt die FDP gerade jene Akteure ins Visier, die mit dem mutigen Beispiel der Eigenverantwortung vorangehen – an die die FDP sonst immer gerne appelliert.

Aber dieser Gegensatz ist nur scheinbar. Die Liberalen haben leider die Grundsatzentscheidung des Atomausstiegs immer noch nicht verdaut. Aus Angst, die Wählerschaft könnte sich bewusst werden, wie stark sie sich in den Lobbys der Vergangenheit verstrickt haben, wagen sie es nicht, diese offen infrage zu stellen. Sie haben die Richtung verloren und führen einen Kleinkrieg gegen die Umsetzung dieses Entscheids. Jede Massnahme, die vorgeschlagen wird, ist weder gut genug noch kommt sie zur rechten Zeit. Wiederholt habe ich einen der führenden FDP-Politiker um 14.30 Uhr gehört, wie er die Lenkungsabgaben kritisierte und meinte, man müsse vielmehr technische Normen festlegen. Am selben Nachmittag um 15.30 Uhr sagte besagter Politiker in derselben Kommissionssitzung, dass er keine technischen Normen wolle, weil diese angeblich zu bürokratisch seien, und er deshalb wirtschaftliche Lenkungsinstrumente bevorzuge.

Der Energiewandel der Schweiz ist kein Parteiprojekt. Auch konstruktive Vorschläge der Liberalen haben Platz, wie es der vor kurzem verstorbene FDP-Nationalrat Otto Ineichen mit grosser Courage bewies. Das Bündnis, das uns den Ausstieg aus der Atomenergie ermöglichen wird, ist kein einfarbiger Block. Jede und jeder kann sich gut vorstellen, dass zwischen den Grünen, Grünliberalen, Bürgerlich-Demokraten, Christdemokraten und Sozialdemokraten intensive Diskussionen ausgetragen werden müssen, bevor man sich auf Entscheide einigt.

Aber ein erster Schritt in diesem Prozess wäre zum Beispiel, sich zu informieren. Hätte Brupbacher dies getan, dann würde er nicht schreiben, dass eine KWh aus Photovoltaik 70 Rappen koste, wenn der Selbstkostenpreis der KWh aus Photovoltaik bei den 2012 in der Schweiz installierten Anlagen bei 35 Rappen liegt, mit starker Tendenz nach unten.

Das Ziel ist es, die Abhängigkeit unseres Landes von umweltschädlichen Energiequellen schrittweise zu reduzieren und unsere Wirtschaft von diesem Damoklesschwert zu befreien. Hierfür müssen wir aber auf zukunftstragende Infrastrukturen setzen. Ich wage zu hoffen, dass die FDP – die Gründerpartei der modernen Schweiz – nicht so zartbesaitet geworden ist, dass sie sich nicht mehr getraut, anderswo als auf den Finanzmärkten zu investieren. Sollten die Liberalen eine konstruktivere Haltung einnehmen, dann verpflichte ich mich persönlich dafür, diese in das Bündnis, das zum Ausstieg aus der Atom- und fossilen Energie führt, aufzunehmen, denn es geht hier definitiv um weit mehr als um einen Parteienkrieg.

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81 Kommentare zu «Wann werden Angriffe durch konstruktive Vorschläge abgelöst?»

  • Hans Müller sagt:

    Das Problem der FdP ist, dass sie von der ehemals staatstragenden Partei längst zur Lobbyingorganisation der Grosskonzerne und Superreichen verkommen ist. Vernunft hat da keinen Platz mehr.

    • Chris Thomas sagt:

      Und lieber Hans, die Linken versprechen schon wieder Rezepte, die nicht „verhebed“ und dann der Bürger dafür noch mehr zu bluten hat.
      Wie so oft widersprechen sich die Gutmenschenparteien …aber man einigt sich dann wieder wie immer auf irgend einen utopischen Kuhhandel.
      Aber schön, dass nun auch Gute Liebe und Linke kapieren, wie die sogenannte lösungsorientierte Koalition der Vernunft funktioniert….oder eben nicht.
      Leider kann man zu dem Thema nicht einfach Position gegen die dumpfe SVP beziehen …und dies als stilvolle gerechte urbane weltoffene Vision unter Mainstream-Applaus verkaufen

    • Thomas Müller sagt:

      Blabla..
      Lobbyorganisation für die Abzocker ist wohl der billigste Vorwurf. Und wieso ist sie das? Weil die FDP die einzige Partei war die nicht in populistische Hysterie ausgebrochen ist beim Auftauchen der Abzockerinitiative?
      Die FDP macht sich stark für eine wirtschaftlich starke Schweiz die schlussendlich jedem Bürger zugutekommt. Nur so können nämlich die vielen Staatsaufgaben die gewünscht sind auch finanziert werden. Ohne FDP/CVP hätte die Schweiz Arbeitslosenzahlen wie das sozialistische Frankreich oder wäre isoliert wie damals Haider Österreich.

      • Hans Müller sagt:

        Frankreich ist seit ein paar Tagen sozialistisch und hat nicht erst seit der Wahl von Hollande diese Arbeitslosenrate. Von wem wurde Frankreich vorher schon wieder regiert? Wer hat noch mal das Defizit angehäuft (dito in Italien, USA, …)? Eben! Und warum wehrt sich die FdP schon wieder mit Händen und Füssen gegen eine stärkere Regulierung der Banken? Blabla…

        • Chris Thomas sagt:

          Ach Hans ein bisschen zurückschauen dann haben’s auch Sie. Es sind die linken Rezepte, die, ob selber an der Macht oder mit dem Druck der Strasse als Opposition die westlichen Staaten in Paradieschen zu verwandeln versprachen. Resultat: D. als das sogenannt stärkste Standbein der EU muss 53% des Budgets für Sozil-und Schuldendienste aufwenden. F als 2.starkes Standbein importiert wie Zimbabwe seit 2 Jahren mehr als es exportiert. Und unsere Linken träumen noch immer von 6.Ferienwoche, Rente mit 60, Vaterschaftsurlaub, Grundeinkommen etc etc 1000 Fr verdienen 1100 ausgeben können nur Linke

          • Philippe Calle sagt:

            Für Frankreich entspricht das genau der Tatsache. Die als „Rechte“ bezeichnete Partei UMP hat seit Jahren auf Druck der Strasse nur linke Politik geführt. Das Ergebnis sehen wir heute…

  • Welschfreundlich sagt:

    Wenn jeder politisch Verantwortliche die Energiewende im Herzen trägt, gelingt sie. Da ist Innovation, Aufklärung, Finanzierung und ein Leader gefragt, der die Fahne des Wechsels zu vorderst trägt. Ich hoffe,diese Botschaft versteht Jedermann.

    • adrian wehrli sagt:

      Es gibt keine Wende, das ist alles bloss Marketing. Der einzige Weg ist Vorwärts, Forschung, Forschung, Forschung. Früher war die Schweiz Weltspitze in der Energieforschung. Was die hanf-ökö-sozi Fraktion möchte ist nur moderner Ablass. Wir verbrennen Braunkohle und machen damit Solarpanele, welche uns dann wieder Strom geben, (Wobei es 10 Jahre dauert bis die Energie wieder hergestellt ist, die es dazu braucht)

      • Beat sagt:

        @Wehrli: Die 10 Jahre Energie – Payback – Zeit die Sie erwähnen waren vor ca. 3 – 5 Jahren noch aktuell. Heutige PV-Anlagen haben eine solche von typisch 4 – 5 Jahren, Tendenz sinkend. Bei einer Lebensdauer von typisch 27 Jahren ergibt das einen Erntefaktor von bis zu 7. Auch diese Werte werden Jahr für Jahr verbessert, eine technologische Grenze die bald erreicht wäre und nicht überschritten werden kann ist mir nicht bekannt. Für Prognosen zu PV – Energiegewinnung für kommende Jahre kann man z.B. mit Lebensdauer 30 Jahre, Payback 3 Jahre und somit Erntefaktor = 10 annehmen.

        • Karlmax Schmid sagt:

          Das ist ja schön für Sie aber Sie machen den selben Fehler wie der Genosse Nordmann,der freut sich am kw-Preis von 35 Rp aber,da man in D sieht ein grosser Teil nicht direkt brauchen kann, muss noch für diesen Teil ein Abnahmepreis bezahlt werden Damit kostet`s halt wieder 70 Rp und Ihre Payback geht auch wieder wie früher. Weiter wäre da noch eine vorgezogebne Entsorgungsgebühr fällig,statt Subventionen die nie vom Volk angenommen wurden. Aber ich hoffe dass dann wenigstens der Ausstieg mit allen Kosten zur Abstimmung vorliegt,das könnte bei vielen noch Stiehlaugen geben.

  • Hans P. Grimm sagt:

    Atomkraftwerke sind durch solch der neuesten Bauart mit den neusten Sicherheitseinrichtingen zu ersetzen!

  • Tom Wildi sagt:

    Sehr sachliche Analyse der Energiewende-Diskussion – sie ist wirklich eine Frage des (geschlossenen) Willens – und nicht der technischen Machbarkeit. Wenn Sie als SP-Politiker so offen die Hand reichen – was sollte ein Liberaler anders tun als sie packen und gemeinsam daran zu Arbeiten, die fossile & nukleare Energie-Abhängigkeit (beide mit grösstenteils ausländischer Wertschöpfung) durch erneuerbare (und grösstenteils inländisches Wertschöpfungs-Potential) Energie-Technologien abzulösen!
    Chapeaux, Herr Nordmann!

    • Arne Tvedt sagt:

      Die „Energiewende-Diskussion – sie ist wirklich eine Frage des (geschlossenen) Willens – und nicht der technischen Machbarkeit.“ Solche Aussagen freuen den Ingenieur. Da will sich die Politik locker über die Naturegesetze (der 1e und 2e Hauptsatz der Thermodynamik lässt grüssen) hinwegsetzen. Doch nein, auch hier wird die Natur obsiegen, wird bei Windstille, Sturmböen und bedecktem Wetter (bei uns recht häufig) nicht WISO Strom aus der Steckdose fliessen sondern importierter Strom aus CO2 Dreckschleudern und AKWs, und all das zu ungleich höheren Kosten und Auslandabhängigkeit. Einfach genial !

    • Hans Burri sagt:

      Gewisse falsche Vorstellungen scheinen über die Jahre zementiert worden zu sein. Wie beispielsweise bei der Wertschöpfung. Tatsache ist doch, dass bei den gebauten KKWs die inländische Wertschöpfung viel grösser war als allgemein angenommen wird. Bei den neuen erneuerbaren dürfte es gerade umgekehrt sein. PV-Panel kommen fast ausschliesslich aus China, der viele Stahl für PV- und WKA-Tragkonstruktionen, Flügel, etc. ebenfalls aus dem Ausland. Was bleibt ist Installation und dafür setzt man grösstenteils Solarteure aus dem Ausland ein. Tom Wildi müsste sich besser informieren.

      • Chris Thomas sagt:

        Die ganze Diskussion erinnert stark an bemannte Marsstationen. Nur baut niemand Raketen, weil es theoretisch machbar sein soll.
        In Grossdeutschland und Seldwyla reagieren krebsende rückgratlose von kleinsten Windböen getriebene Mehrheiten der „Regierungen“ auf jeden Mainstreamfurz, jedes Expertenstimmlein, um ihre Unfähigkeit weiter zuzudecken. Wir sind uns mittlerweile deren tägliche Lügen gewohnt, und wie immer wiederkauen Filz Mainstream und vor allem Staatsabzocker ihre Fantasiephrasen, Liebe und Nette applaudieren, und beim zu erwartenden Misserfolg sind wieder andere die Bösen.Widerlich

  • Arne Tvedt sagt:

    Die Energiewende soll erzwungen werden mit aller Macht, da entscheidet der selbsternannte Energie- und Umweltexperte was nun ein „guter“ und was ein „schlechter“ Energieträger ist, nach Bedarf werden hierfür Kriterien hervorgeklaubt, wird mal die ganze Produktionskette, mal nur ein kleiner Ausschnitt derselben betrachtet. Etwas mehr Sachlichkeit täte Not, und da sind noch die Beschränkungen der Natur, Effiziens, Effektivität und Kosten. Nein, so einfach wie manche dies vorgeben ist die Lösung nicht … die Umsetzung wird mehr Zeit erfordern und deutlich mehr kosten als versprochen.

  • urs sagt:

    es ist bedauerlich, wenn dem Generalsekretär der ‚Wirtschaftspartei‘ elementare ökonomische Wahrheiten von einem Sozi erklärt werden müssen. Allenfalls kann die FDP tatsächlich mal Ihre ‚Politik‘ überdenken. Lenkungsabgaben verzerren den Standortwettbewerb deshalb müssen polizeiliche Massnahmen kommen und polizeiliche Massnahmen sind Marktverzerrend deshalb müssen marktwirtschaftliche Instrument wie Lenkungsabgaben eingesetzt werden. So die Kurzzusammenfassung der Positionen auf der WEbseite der FDP.

  • Girafo Gondolfsky sagt:

    „Wiederholt habe ich einen der führenden FDP-Politiker um 14.30 Uhr gehört, wie er die Lenkungsabgaben kritisierte und meinte, man müsse vielmehr technische Normen festlegen. Am selben Nachmittag um 15.30 Uhr sagte besagter Politiker in derselben Kommissionssitzung, dass er keine technischen Normen wolle, weil diese angeblich zu bürokratisch seien, und er deshalb wirtschaftliche Lenkungsinstrumente bevorzuge.“

    Das bringts präzis auf den Punkt.

    • Philipp Rittermann sagt:

      das ist schon richtig herr gondolofsky. nur. es fehlen realistische konzepte von links….rechts. die deutschen sind uns da bezüglich umrüstung auf gaskombi-kw’s schon einen wesentlilchen schritt voraus; aber auch die mussten bezüglich kostenwahrheit lehrgeld bezahlen. der bundesrat wäre gut beraten, sich hier mit einigen spezialisten aus de auszutauschen. das wär‘ dann auch mal ein sinnvolles reisli für frau leuthard.

    • Realist sagt:

      Dieses Verhalten entspricht konstanter Praxis der FDP und SVP. Es ist die bewährte Taktik zu einem Null-Entscheid zu kommen.

  • Thomas Struntz sagt:

    „Sie sind bereits heute gezwungen, umweltschädliche Energie zu verbrauchen, denn beispielsweise ein Viertel der SBB-Antriebsenergie ist nuklearen Ursprungs.“ Ich könnte jetzt hier aufzählen, was alles für chemische Abfälle bei der Produktion von PV-Panel entstehen und allgemine der immense Ressourcenverbrauch von Solar und Wind (benötiges Material pro erzeugtem Strom ist ca 100 mal grösser als bei KKW) dann reden wir hier wieder über „umweltschädlich“. Daneben kommt noch der immense Landbedarf + „Ästetik“. Das Problem ist das CO2 und die momentan einzige Lösung ist die Kernenergie.

    • adrian wehrli sagt:

      Herleitung richtig, Ableitung falsch.

    • Girafo Gondolfsky sagt:

      Herr Strunz, diese Aufzählung hätte ich tatsächlich gern. Dann setzen Sie bitte die (sehr beliebig angesetzte) Materialmenge in Relation zu den Zehntausenden Jahren Lagerzeit für nukleare Abfälle, beziehen in die CO2-Bilanz auch die Urangewinnung ein – und die Umweltzerstörung in den (politisch allesamt ach so stabilen) Förderländern. Stichwort „Wismut“. Und das liegt in Deutschland, nicht z.B. in Niger. Sie setzen hier sehr grossspurig Behauptungen in die Welt, die nur eines belegen: Sie haben sich mit der Materie nicht wirklich befasst.

    • Peter Pfrunger sagt:

      Bitter Herr Struntz bitte seien sie so lieb und machen sie die Rechnung hier öffentlich. Ihre Informationen scheinen ungemein wertvoll zu sein zur Meinungsbildung. Bitten enthalten sie uns diese nicht.
      Ich bin gespannt auf ihre qualifizierte Aufzählung der chemische Abfälle betreffend Mengen, Lebensdauer und Giftigkeit/Schädigung der Umwelt, die einen direkten Vergleich von Atomstrom zu Photovoltaik- und Windstrom ermöglicht.
      Ich bin gespannt auf ihre Zahlen und Rechnungen.

    • Cornelis Bockemühl sagt:

      Weit über 80% der weltweit erzeugten ENERGIE (nicht Elektrizität – wohlgemerkt!) wird fossil erzeugt – also CO2-Problem. Kernenergie kommt auf einen Anteil von ca. 2%, mit extrem hohem Aufwand kaum über 5% steigerbar, angesichts rasch schwindender U-Reserven.

      Angesichts dieser Verhältnisse – und ohne noch auf andere Probleme der Kernenergie einzugehen! – kann ich rein technisch diese „einzige Lösung“ wirklich nicht ernst nehmen!

      Kurz: Es gibt keine „einzige Lösung“ – es wird viele brauchen! Die Kernenergie wird nie mehr als eine marginale Rolle spielen: vergessen wir sie also lieber rasch!

      • Thomas Struntz sagt:

        @all Zuerst für alle die sich dafür interessieren sollten sich bitte auf folgender Seite informieren: http://bravenewclimate.com/ Ja, da gibt es viel Infos, nicht erschrecken, aber ohne diese können Sie leider auch nicht sachlich mitreden. Der Stahl für die Windräder muss auch abgebaut werden und die Mengen sind viel grösser als beim Uran. Für den Abfall aus PV-Produktion->Man benutze Google.

        • Beat sagt:

          Also Hr. Struntz, das ist natürlich kein faires Angebot. Es muss schon erwartet werden, dass Sie die relevanten Punkte referenzieren und belegen. Es ist eine Zumutung die tendenziöse und von Nuklearbefürwortern abgefassten Unmengen von Text selber nach Ihren Perlen abzusuchen. Ich habe deshalb nur schnell ein Beispiel herausgezogen, das erste das ich fand: Ein Link zur gov site von Südaustralien. Siehe da: Mit 10’000 m^2 PV Fläche versorgen sie dort 200 Häuser. Das macht 50m^2 pro Haus, was nur einen Bruchteil der Dachfläche (z.B. 10x5m) bedecken würde Nix da von grossem Flächenverbrauch.

      • Thomas Struntz sagt:

        Herr Bockemühl,es gibt Reaktoren, die können mit dem Abfall der heutigen Betrieben werden. Am Ende hat man Abfall, der nur noch ca. 100 Jahre gefährlich ist. Wieso gibt es diese Reaktoren nicht? Einfach gesagt: politische Gründe. Einer dieses Typs lief als Versuchsreaktor 30 Jahre lang in den USA: http://en.wikipedia.org/wiki/Integral_Fast_Reactor. Noch besser ist, dass diese auch mit Thorium betrieben werden können, welches viel häufiger ist als Uran. Der Gesamtenergiebedarf der Erde könnte damit mehrere 10’000 Jahre gesichert werden. Mehr als genügend lange.

        • Cornelis Bockemühl sagt:

          Die Sache ist doch die: Ja, technisch kann man vieles! Dass man’s nicht macht hat aber „politische Gründe“ nur insofern als die Politik beschlossen hat, dieser Technik nicht auch noch so viel Geld hinterher zu werfen wie der bisherigen Kerntechnik!

          Denn der Punkt ist doch schlicht und einfach: ökonomisch rentieren diese Dinger einfach nicht! Und bei der „konventionellen Kerntechnik“ sieht man, dass sie auch nach Jahrzehnten nicht rentiert: sie wird immer teurer statt billiger!

          So – und von den Risiken haben wir bisher noch garnicht gesprochen…

          • Thomas Struntz sagt:

            Zeigen Sie mir bitte ihre Rechnung, dass sich KKW nicht rentieren. Das ist einer dieser zig „link-verdrehter“ Greenpeace Floskeln, die einfach nur eines sind: Falsch. Fakt ist, die Wasserkraft wurde zu beginn massiv intern (damals NOK) subventioniert aus den Einnahmen der Kernenergie. Was die Politik beschliesst, heisst nicht das es richtig oder sinnvoll ist. Die Risiken sind klein im Vergleich zur Alternative Klimaerwärmung welche 100% sicher ist und die ganze Erde betrifft. Die gängigen Hochkulturen sind alle genau an solchen Umweltproblemen gescheitert,nicht an kriegen.

      • Thomas Struntz sagt:

        Eine weitere Anmerkung ist, dass sie sagen, dass es einen enormen Aufwand benötigen würde, so viele KKWs zu bauen. Das ist klar, aber der Aufwand die gleiche Energiemenge mit Solar oder Wind herzustellen ist noch viel, viel grösser ist. So gross sogar, dass es neben de,technischen Problemen, ein logistisches Geben würde wegen dem unglaublich grossen Material (Stahl) bedarf: http://bravenewclimate.com/2009/10/18/tcase4/

        • Peter Pfrunger sagt:

          Oh jeh! Herr Struntz zählen sie doch die chemischen Abfälle einfach auf anstelle solche Links zu posten.
          Dann stellen sie die Zahlen doch bitte noch in Relation zu denen der Atomenergie, da sie ja sagen, „benötiges Material pro erzeugtem Strom (bei Solar- und Windstrom) ist ca 100 mal grösser als bei KKW.“

          Ihr „schnellet Brüter“ ist auch nicht wirklich vertrauenserweckend http://de.wikipedia.org/wiki/Schneller_Brüter#Gefahren_und_Gegenma.C3.9Fnahmen
          Zu welchen Kosten diese schnellen Brüter die kWh liefern werden …. wer sich das überhaupt leisten will.

        • Peter Pfrunger sagt:

          Wenn die Liste der schnellen Brüter vollständig und aktuell ist, dann sind genau zwei zur Zeit in betrieb „„China Experimental Fast Reactor“, Testreaktor, seit 21. Juli 2010 in Betrieb“ mit 20 MW und in Indien „Prototyp / Demonstrationsreaktor“ mit 500 MW. Zwei in der Liste sind geschmolzen (INES 4). Es waren meist Test- oder Forschungsreaktoren.
          In Japan wurde seit 1994 an einem Brutreaktor getüftelt der 2050 den kommerziellen Betrieb aufnehmen sollte – also 56 Jahre später … und wohl viele, viele, viele, viele …. viele, viele, viele … viele Forschungs- und Baumilliarden später.

          • Thomas Struntz sagt:

            Nicht jeder Brüter ist gleich und der von mir erwähnte ist der EBR-II, der über 30 Jahre in Betrieb war. Die technischen Details habe ich schon verlinkt, aber ich bezweifle, dass sie das verstanden haben. Denn wenn man es versteht, ist man automatisch für die Technologie. Zu Ihren Forschungsmilliarden, wieviel Geld wurde in den letzten 20 Jahren in alternative Energien investiert? Und dann schauen sie mal den Prozentsatz an der totalen Energieproduktion an…Das Geld wurde einfach Gesagt für 0 Ertrag vernichtet. Viel besser wäre es gewesen, es zb. damit Häuser zu sanieren (isolieren).

          • Beat sagt:

            @Thomas Struntz 1.7.2012; 20:12: Es ist genau umgekehrt. Wenn man ein Befürworter der Technologie ist, dann kann man sie verstehen. Oder man meint es wenigstens. Nicht alle fallen auf die plumpen Tricks herein die Sie anwenden um Ihre Sache zu stützen. SIe befürworten Bruttechnologie im Gegensatz zu Erneuerbaren Quellen. Dabei missachten Sie dass Sie eine technologie vergleichen die vor 4 Jahren aktuell war mit der Möglichkeit einen Reaktor zu bauen den Sie in 25 Jahren in Betrieb bringen könnten wenn Sie sofort anfangen.

        • Cornelis Bockemühl sagt:

          Wenn man von ENERGIE statt nur von ELEKTRIZITÄT redet, dann ergeben sich gerade bei der Solarenergie unendliche Möglichkeiten, die sehr viel billiger sind!

          Das fängt damit an, dass man die Wäsche zum Trocknen nach draussen hängt statt sie in den Tumbler zu werfen. Und es hört mit der solaren Raumheizung und Klimatisierung noch lange nicht auf!

          Wenn wir, nachdem wir wirklich VIEL Brennstoff auf diese Weise eingespart haben, noch einen kleinen Teil dann doch noch wieder für ein Kraftwerk (mit Wärme-Kraft-Kupplung!) verwenden haben wir VIEL mehr CO2 eingespart als mit Kernenergie erreichbar!

          • Thomas Struntz sagt:

            Aus Sonne Strom zu machen ist wahrlich nicht das beste. Warmwasser macht mehr Sinn. Dumm ist nur, dass man das im Winter eher braucht, wenn die Sonne nicht scheint und somit muss dann entweder genügend anderer Strom vorhanden sein. Sprich Gas oder KKW. Wärme-Kraft-Kopplung ist wieder so eine typische Mistidee.Es entsteht C02, fertig, bei KKW nicht. Die KKW heizen übrigens auch sehr viele Haushalte mit der Abwärme, falls sie das nicht gewusst haben. Das Problem ist C02 und die Klimaerwärmung.

        • Beat sagt:

          @Struntz 27.Juni 15:11: die Autoren des tcase4 haben einen kapitalen Überlegungsfehler gemacht: Die Voraussage des Wachstums des Energieverbrauchs weltweit wird offenbar am BEDUERFNIS gemessen, das die Menschen der Erde hätten, wenn man annimmt alle solten so viel Energie verbrauchen dürfen/können wie die heutigen westlichen Industriellen. Der Forecast verkennt aber total dass die ERFUELLUNG dieses allenfalls real tatsächlich vorhandenen Bedarfs niemals Schritt halten wird, sondern unabhängig von der Technologie die wir anwenden hinter dem Bedarf zurückhinken wird wie heute ja auch.

  • Philipp Rittermann sagt:

    die angriffe auf frau leuthard diesbezüglich sind alles andere als fehl am platz. und es geht hier auch nicht um einen parteienkrieg, herr nordmann. fakt ist, dass frau leuthard und ihr „spezialistengremium…“ nicht in der lage ist, ein transparentes und kostenrelevantes konzept vorzulegen; sondern nur mehr oder weniger diffuse vorstellungen. ich befürchte stark, dass wenn dies so weitergeht, eine gehörige kostenschwemme auf die energie-konsumenten zukommt. ich rate frau leuthard einen blick auf deutschland zu werfen, da hat man diesbezüglich schon einschlägige erfahrungen gemacht.

    • urs sagt:

      Wissen Sie, Herr Rittermann, es ist vermutlich nicht sehr trivial, 30-40 jährige präzise Modelle mit lauter unbekannten zu formulieren. Dies dürte bei allen relevanten Themen so sein. Oder kennen Sie das ‚kostenrelevante konzept‘ für den Treibstoffmarkt? Oder für die Bankenrefinanzierung?

  • Cassandra Dürr sagt:

    Die FDP ist seit etwa mitte d.1970er-Jahre nur noch eine träge, fantasielose, arrogante Besitzstandswahrungs-Partei. Das hat Fritz Leutwiler schon 1989 klar u.deutlich ausgesprochen. Ein paar Jahre später ist er sogar ausgetreten!
    Es sind ängsliche, griesgrämige, alte Männer am Ruder, denen der Push für Neues fehlt. Statt schon vor 20 Jahren d.Zeichen d.Zeit zu sehen u.zu nutzen, haben sie eine Anti-Umweltschutz-Ideologie aufgebaut u.es ausländischen Firmen überlassen, in diesem Gebiet durch Innovation Geld zu verdienen. Da hilft auch Müller nix.
    Und die wollen auch noch die „Elite“ sein? Haha

    • Amsel Leuthardt sagt:

      Sie beschreiben den Zustand der SP Schweiz sehr treffend! Es sind ängsliche, griesgrämige, alte Männer und Frauen am Ruder, denen der Push für Neues fehlt. Statt schon vor 20 Jahren der Zeichen der Zeit zu sehen undzu nutzen, haben sie eine reaktionäre Pseudo-Umweltschutz-Ideologie aufgebaut und ermöglichten ausländische Firmen, Subventionen für Alternativ-Energie-Projekte abzuzocken. Und womit machte die SP noch Furore? Aha, mit der Tantenverordnung und einem Verbotsversuch der innerfamiliären Kinderbetreuung! Alle Macht dem Staat, ein Hoch der linksideologischen Indoktrination! Mehr Steuern

    • @Dürr: Die SP ist seit etwa Mitte der 1960er-Jahre nur noch eine träge, fantasielose, arrogante Besitzstandswahrungs-Partei. Helmut Hubacher sagte im April 2012, die SP habe schon 1942 die staatlich gelenkte Planwirtschaft beerdigt. Heute sind ängstliche, griesgrämige, alte Männer und Frauen am Ruder, denen der Push für Neues fehlt. Statt vorwärts zu schreiten klammert sich die SP ideologisch an der Überwindung des Kapitalismus fest und fordern populistisch neue Steuern auf Erbschaft und Vermögen. Das ist reaktionärer Vulgärsozialismus pur! Und die wollen auch noch die “Elite” sein? Hahaha!

  • Amsel Leuthardt sagt:

    Hier ein vernünftiger Vorschlag: Die AKWs reichen einen Plan ein, wie sämtliche AKWs in den nächsten 10 Jahren auf den neuesten Stand aufgerüstet werden. Deutschland kann den Ausstieg aus dem Atomstrom nicht finanzieren, ein Viertel der privaten Stromverbraucher kann ihre Kosten schon heute nicht mehr selber bezahlen. Die Mehrheit der Schweizer will Atomstrom und lehnt einen Ausstieg ab. Da können der Bundesrat und die linken Medien von WoZ über Tamedia-Gruppe bis zu SFDRS noch so dagegen anschreiben und das Gegenteil behaupten; der Wählerwille steht: Wir wollen auch in Zukunft Atomstrom!

    • Hans Sommer sagt:

      Alle die sich für Atomstrom aussprechen nehmen im Kauf, dass ein nicht mit Sicherheit auszuschliessender Gau grosse Teile der Schweiz für Generationen unbewohnbar macht. Wie nur kann man so etwas verantworten?
      Diese Leute sind auch direkt dafür verantwoprtlich, dass der Ausstieg aus der Atomenergie schwierig oder gar unmöglich wird, weil sie bewusst und mit viel Aufwand dafür arbeiten.

    • Markus Trüb sagt:

      Die Behauptung, dass die Mehrheit der Schweizer Atomstrom wolle, ist ohne belegbare Studien, die das beweisen, haltlos. In dem Sinne: Ich behaupte, was einigen Ewiggestrigen gefällt & kriege von denen Zuspruch. Andererseits dresche ich mit Allgemeinplätzen auf die von mir als links eingestuften ein & ernte erneut Zuspruch. Wahrlich ein erhellender Beitrag, auf den viele Leser gewartet haben.

    • Rene Wetter sagt:

      @Leuthardt: Können Sie das belegen, dass eine Mehrheit der Schweizer den Atomausstieg ablehnt? Können Sie ihre Behauptung dass 1/4 der D Haushalte den Strom nicht mehr bezahlen können belegen? Sie behaupten einfach Sachen ohne was zu wissen. Bei den Uraltmeilern Mühleberg und Beznau wird sich eine solche Nachrüstung wohl nicht mehr lohnen, vorallem wenn bei M. der Kernmantel erneuert werden muss.
      Neue AKWs werden keinen billigen Strom produzieren, denn die Kosten explodieren. Erkundigen Sie sich mal wie der Bau des modernsten AKW in Finnland vorangeht.
      I

      • Beat sagt:

        Vielleicht bezieht sich Hr. Leuthardt auf die Konsultativabstimmung die kurz vor dem 11.3.11 im Kt. Bern abgehalten wurde und pro Atomkraftwerke ausfiel. Was Hr. Leuthardt sicher vergisst ist dass die Zeit nach Fukushima eine andere ist und eine solche Mehrheit bestimmt nicht mehr gefunden wird.

    • Hans Gerber sagt:

      ich finde Ihren Vorschlag völlig unvernünftig. Er greift zu kurz und ist gespickt mit nicht bewiesenen Behauptungen bzw. Argumenten der Atomlobby, denen Sie scheinbar alles ungeprüft Glauben. Was macht Sie so sicher, dass eine Mehrheit mit dem Damoklesschwert ‚Atom‘ leben wollen? Ich und viele Andere (evtl. die Mehrheit?) wollen keinen Atomstrom mehr.

    • Girafo Gondolfsky sagt:

      Wen meinen Sie mit „wir“, Leuthardt? Also mich nicht. Gabs eine Volksabstimmung, von der ich nichts weiss? Dann bitte schön die Quellen zu den deutschen Stromverbrauchern – mit präziser Ursachendarlegung unter Berücksichtigung der Strommarktliberalisierung und der neuen Quasimonopole. Nicht zu vergessen: eine sauberes Finanzierungsmodell für Stilllegung und Entsorgung sowie die Sanierung der Uranminen, ein Konzept, wie die sichere Endlagerung uber die nächsten, sagen wir 50’000 Jahre gewährleistet werden soll, und den Nachweis der Uranverfügbarkeit über die nächsten Jahrzehnte. Etc. Merci.

    • Hans Müller sagt:

      Ich bin auch ein Wähler und ich will keinen Atomstrom. Was Sie hier von sich geben ist lediglich Ihre Meinung, nicht der Wählerwille!

    • Jan Holler sagt:

      „Wir wollen …Atomstrom“ und „die Mehrheit will Atomstrom und lehnt einen Ausstieg ab“? Zu diesem Wir gehöre ich nicht und welche Umfrage oder gar Wahl („der Wählerwille steht“) hat ergeben, dass die Mehrheit einen Ausstieg ablehnt?
      Der Atomstrom ist wenn schon nur darum willkommen, weil er künstlich billig gehalten wird: Es gibt keine Versicherung für den grossen Schadensfall und viel zu tief kalkulierte Entsorgungs- und Rückbaukosten, die höher sind, als die Erstellungskosten. Wären diese Kosten im Strompreis, dann wäre der behauptete „Wählerwille“ wohl ganz ein anderer.

    • Margot sagt:

      Die Zukunft ist sowieso Atomstromfrei weil früher oder später das Uran ausgeht. Je früher wir das Problem angehen umso mehr sind die nächsten Generation dafür gerüstet. Aber Frau Leuthardt, ich weiss nicht woher Sie die Behauptung nehmen dass eine Mehrheit der Bevölkerung den Ausstieg ablehnen?

  • Antil Nuciler sagt:

    @ Leuthard,

    Total BS, das glauben Sie doch selbst nicht?

  • adrian wehrli sagt:

    Bitte nicht Energiepolitik und „vernünftig“ im gleichen Satz verwenden. Denn das ist eine hochemotionale kopflose Diskussion geworden und wenn dann noch jemand von den Sozialisten etwas dazuschreibt, hagelt es nichtssagende nutzlose Klauseln wie: „Eigenverantwortung der Akteure“ „Energiewende“. Und dann die Kommentarschreiber, die Watt nicht von Volt unterscheiden können, aber Ihren lauwarm gekochten Senf auch noch dazu geben. Amen.

  • Hans Gerber sagt:

    die Analyse von Nordmann gefällt, wegen der Tiefe seines differenzierten Denkens. Im Gegensatz zum Artikel von Brupbacher, der mit seinen trivialen Zahlenspielchen in populistischer Manier den Atomstrom rechtfertigen will. Ich verstehe nicht, dass die Freunde des Atoms alles glauben, was sie uns erzählen. Die Mär vom sauberen Atomstrom oder dass er billiger, nachhaltiger und Wachstumsfördernd ist. Es ist längstens Bewiesen, dass dem nicht so ist! Trotzdem hören wir diese Lügen immer wieder. Behauptungen wie im Mittealter; die Erde ist eine Scheibe, obwohl sie seit Anbeginn der Zeit Rund ist.

  • Tom Müller sagt:

    Inwiefern sind Gaskraftwerke weniger Umweltschädlich als AKWs? Macht mal die Scheuklappen auf: Die verstrahlte „Todeszone“ um Tschernobyl ist heute ein absolutes Naturparadies mit einer einzigartig grossen Biodiversität. Die schädlichen Wirkungn eines GAUs sind sehr viel kleiner als die schädliche Wirkung durch die Präsenz des Menschen. Traurig, aber wahr. Gaskraftwerke hingegen schädigen das Klima und gefährden so die Biodiversität auf dem ganzen Planeten massiv!

    • Marco Casutt sagt:

      „Die verstrahlte “Todeszone” um Tschernobyl ist heute ein absolutes Naturparadies“

      Tja, und die Menschen sterben noch heute an den Folgen dieser Katastrophe. Aber das ist ja kein Problem, solange eine „grosse Biodiversität“ besteht, richtig?

  • Die Zeit der Fukushima-Allianz ist vorbei. Sogar Bundesrätin Doris Leuthard sieht nach ihrer Kehrtwende allmählich zwischen den Nebelschwaden den Horizont. Immerhin gibt es schon Momente, wo sie sich bewusst wird, dass einzig das Volk über den Atomausstieg entscheidet. 2014/15 soll nach ihren Aussagen am Swiss Economic Forum die Volksabstimmung stattfinden. Wir erinnern uns noch gut, wie sie einige Wochen nach den Fukushima-Unfällen erklärte: „Es ist leichtsinnig, zu verlangen, dass die Schweiz auf die Kernenergie verzichten soll“. Wir warten gespannt auf die Volksabstimmung zum Atomausstieg.

  • David Herger sagt:

    Schön finde ich es, dass man immer von einem gemeinsamen Weg des Atomausstiegs spricht, doch zumindest ich konnte niemals meine Meinung bei einer Abstimmung dazu äussern.
    Witzig ist auch, dass Brupbacher vorgeworfen wurde mit falschen Zahlen zu hantieren. Ich kann mich noch gut an eine Carte Blanche von einem Grünen hier in dieser Zeitung erinnern, auch über das Thema Atomausstieg. Dabei wurden nicht nur falsche Einheiten verwendet, sondern auch utopische Werte für die Stromproduktion und Solarenergie angenommen.
    Die Atomausstiegbefürworter schulden mir immernoch ein Konzept für die Umsetzung.

  • Realist sagt:

    Träumen Sie ruhig weiter. Die AKW-Betreiber haben nur das Problem, das sie die Rückbaukosten noch längst nicht beisammen haben und – gleiche Finanzierung wie bisher – bis zum Stilllegungszeitpunkt nicht zusammen bekommen. Darum spielen sie auf Zeitgewinn. Das pfeifen nicht nur die Spatzen sondern auch die Amseln von den Dächern.

  • Hannes Müller sagt:

    Herr Normann,

    es gibt NUR umweltschädigende Energieerzeugung. Einfach mehr oder weniger, und mehr oder weniger teuer, und mehr oder weniger durch religiöse Gefühle aufgeladen.

  • Fabien sagt:

    Schon wieder einer, der dem tumben Bürger die sog. Energiewende ins Hirn pressen will. Die schweizerische Stromproduktion ist praktisch CO2-frei heute, dazu äusserst zuverlässig und sehr günstig, was nicht nur für Kleinverdiener vorteilhaft ist, sondern auch Arbeitsplätze in stromintensiven Betrieben erhält. Das alles soll wegen eines Unfalls in Fukushima, der Todesopfer durch den Tsunami, und nur durch ihn, gefordert hat, aufs Spiel gesetzt werden. Die PV- und Wind-Fans sollen ihre Anlagen selber finanzieren. SBB, Post und Swisscom machen sinnlos Werbung, ihre Nachhaltigkeit ist unglaubwürdig

  • Emanuel Müller sagt:

    Die FDP hat offenbar immer noch nicht begriffen, dass es bei Umweltgütern Marktversagen gibt und hier eben der freie Markt nicht effizient funktioniert. Mit ihrem politischen Verhalten zeigt die FDP, dass sie bei globalen Problemen wie dem Klimawandel und der Ressourcenverknappung keinen Handlungsbedarf sieht, obwohl solche Risiken auch eine ernste Bedrohung für unsere Wirtschaft darstellen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist klar, was zu tun ist, nämlich wirksame umweltpolitische Massnahmen zu ergreifen und umzusetzen. Schade, dass bürgerliche Politiker hier konstruktive Lösungen verhindern.

  • Regula Baggenstos sagt:

    Die Energiewende ist eine grosse Chance für die Eigenständigkeit der Schweiz. Schon heute engagieren sich unzählige grosse und kleine Schweizer Unternehmen und unendlcih viele Private für Energie-Effizienz und für erneuerbare Energien. Die Schweiz mit ihrem extrem hohen Ausbildungsstandard sollte deshalb die Bequemlichkeit der Vergangenheit überwinden und noch viel stärker investieren in Forschung, Entwicklung, Produktion und Anwendung der nachhaltigen Energiezukunft. Nue so kann sich die heutige zerstrittene Krisensituation in eine grosse Chance wandeln, für unsere eigenständige,Schweiz

  • Werner Wollersheim sagt:

    Die Aussage von Amsel Leuthardt ist schlichtweg falsch. Was finanziert werden muss, ist ein Netzumbau, und diesem ist es egal, welcher Strom fliesst. Und was die meisten nicht wissen, die tatsächlichen Kosten der Atomstromerzeugung werden in der Schweiz, genauso wie in Deutschland über den Staat finanziert. Allein deswegen ist Atomstrom für die Erzeuger eine CashCow. In beiden Ländern sind das pro Kopf etwa 600 CHF. Seit diese Quersubventionen wegfallen, geht die Atomstromlobby auf dünnem Eis, und nur aus dieser Richtung kommen ihre Argumente. Alles andere ist dummes Geschwätz

  • Felix Schweizer sagt:

    Alles eingerechnet kam ich auch immer auf einen Solarstrompreis von70 Rp/KWh. Das Teuerste daran sind nicht die Panels sondern die Installation, also soll man die Verbilligung der Hardware nicht überschätzen. Den KWh-Preis für eine 2012 erstellte Anlage kann er nur schätzen – erst in 20 – 25 Jahren kann er abrechnen. A pro pos: Kann der Herr Nationalrat die Abrechnung einer 1992 erstellten Anlage vorlegen? Ich habe viel gesucht und – nicht wirklich überraschend – noch keine gefunden. Die Kosten sind ja für die Politiker nicht soo wichtig, bei weitem nicht so wichtig wie das Image des Wohltäter

    • gerne: hier die Darlegung der Kosten und der Produktion einer Anlage aus 1991. Unter diesem Link http://www.roger-nordmann.ch/articles/2011.09.24_20ans_PV_treboux.shtml (kosten einer 3 KW-Anlage 1991 Fr. 60’000, 2011: gegen fr 15’000, mitte 2012: gegen 12’000.-) (

      • Beat sagt:

        Die Annahmen zu Lebensdauer und Energie – Payback sind aber gar futuristisch.
        Auch wenn man realistische Zahlen anwenden würde (z.B. 4 Jahre Pyback und 27 Jahre Lebensdauer) kommen schon sehr gute Werte zustande.

    • Die Photovoltaik bringt nicht in jedem Land den gleichen Nutzen. Während z.B. Deutschland das ganze Jahr froh für Photovoltaik-Strom ist, haben wir in der Schweiz mit unseren Wasserkraftwerken und AKW im Sommerhalbjahr einen Stromüberschuss. Solange die AKW Gösgen und Leibstadt in Betrieb sind und sich unser Strombedarf wegen den aufkommenden Wärmepumpen-Heizungen und den Elektrofahrzeugen nicht stark vergrössert, wird das so bleiben. Sobald während der Schneeschmelze die Stauseen gefüllt sind, exportieren wir unseren Stromüberschuss. Der dabei erzielbare Preis ist leider tief.

  • Jean-Fran*çois chappuis sagt:

    Master Proper Nordmann nous explique qu’avec lui on lave plus blanc en utilisant des produits biologiquement renouvelables.
    Certes l’idée est louable et pleine de bonne conscience, mais cela ne se réalise pas du jour au lendemain par un coup de baguette magique !
    Il faut donner le temps au temps, afin de remplacer cette énergie de transition qu’est le nucléaire, sans être obligé de la compenser par des achats massifs d’énergie à l’étranger de provenance soit-disant inconnue, mais qui sera à ne pas en douter de l’énergie produite par des centrales de l’Est, dans des conditions assez douteuses !

  • Werner Lauterbach sagt:

    Die Gesetze der Physik und der Oekonomie lassen sich nicht manipulieren. Ein Atomstrom-Ausstieg ist technisch sinnlos und oekonomisch nicht verkraftbar. Die Sirenengesänge der Politiker und die verbale Weichspülung der Medien ändern daran letztendlich auch nichts. Die Kommunisten setzten in Osteuropa mit Waffengewalt den real existierenden Sozialismus um scheiterten kläglich; die Griechen glaubten den Sozialstaatsversprechen und sind heute Konkurs. In Deutschland kann jeder Fünfte seine Stromrechnung nicht mehr selber bezahlen. Atomstromausstieg ist eine einsame, dumme und teure Sache.

  • M. Bättiger sagt:

    Ah, wieder ein Linker im Politblog, der eine „Carte Blanche“ erhält. Wie überraschend. Selten eine so einseitiges Presseorgan gesehen. Selbst als linker Journalist wäre mir dies langsam peinlich, da so offensichtlich. Den Artikel lese ich schon gar nicht mehr. Er wird ähnlich bestimmt sein wie die Aussage, die NEAT bringe eine Verlagerung und koste 8 Mrd. oder die PFZ führe zu keiner erhöhten Einwanderung. Und wenn man sich dann geirrt hat, trägt sowieso niemand die Verantwortung. Alleine die Masseneinwanderung – man rechnet mit einer 10 Mio Schweiz in 15 Jahren, macht alles zunichte.

  • M. Bättiger sagt:

    In all den Wochen findet man im Politblog nur linke Journalisten oder linke Politiker – von Rechsteiner über Hodgers bis Nordmann. Ein einziger „bürgerlicher“ kam in den letzten Wochen zum Zuge – klar, muss da einem Linken die Möglichkeit zur Replik gewährt werden (im umgekehrten Falle selbstredend nicht). Was für ein Propagandablatt dieses Portal doch geworden ist. Ausgewogener Journalismus scheint nicht mehr gefragt zu sein.

  • Peter Zurbrügg sagt:

    Wir recht Sie haben! Und zu sagen ist noch, dass auch Kommentare, welche nicht linkspopulistisch sind, kaum veröffentlcht werden. Die Linken brauchen eben so Propagandablätter, denn die Leithammel haben Angst, ihre Schäfchen könnten anfangen selber zu denken! Das würde wie im Ostblock geschehen, das Ende des Sozialistischen Traums bedeuten.

  • Wann wird es möglich sein, mit Roger Nordmann konstruktiv über die zukünftige Nutzung der Kernenergie zu sprechen? Auch wenn ich weder Reaktorphysiker noch Kernphysiker bin, hatte ich die Möglichkeit, ein Jahr lang Vorlesungen über Kern- und speziell Reaktorphysik zu besuchen. Zudem befasse ich mich laufend mit der aktuellen Forschung in der Reaktortechnik, sowohl im Bereich der inhärenten (nicht überhitzbaren) Reaktoren mit neuen Brennstoffen (für noch mehrere 10’000 Jahre) wie im Bereich der Kernfusion (Brennstoff unbeschränkt). Beide Reaktortypen erzeugen Abfall mit kurzen Halbwertszeiten.

  • Beat sagt:

    @Jorns: Wir können nicht auf die Kernfusion warten. Ich habe bereits vor 8 Jahren an Komponenten für einen Versuchsreaktor in F. mitgearbeitet und dieser hat noch immer grosse Schwierigkeiten eine Furion länger als einige Tausendstelsekunden aufrecht zu erhalten. Diese Technologie ist vielleicht noch 50 oder 80 Jahre weit, wer weiss das? Von wegen „aktuelle Forschung“. die THTR – Technologie wurde praktisch überall auf der Welt schon vor mehr als 10 Jahren aufgegeben, ist also Schnee von gestern. von wegen aktuelle Forschung. Die Ergebnisse der PV werden dagegen jedes Jahr besser.

  • @Beat: Ich bin auch ein Fan von Photovoltaik. Doch bleiben wir realistisch. Kein Land hat in den letzten Jahren die Photovoltaik durch Quersubvention derart stark gefördert wie Deutschland. Trotzdem wurden 2011 noch keine 0,5% des Gesamtenergieverbrauchs (= 3,1% Strom) mit Photovoltaik abgedeckt. Das ist sehr ernüchternd und zeigt, dass wir die schrittweise Ablösung der fossilen Brennstoffe allein mit Photovoltaik und andern erneuerbaren Energien kaum jemals schaffen werden. Es braucht ganz klar alle drei: Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Kernenergie (später inkl. Kernfusion).

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