Stromimport ist nicht des Teufels

Energiespezialist Urs Meister von Avenir Suisse sagte jüngst im «Tages-Anzeiger»-Interview: «Wir träumen im Energiebereich von einer Autarkie, die es nicht gibt». Tatsächlich kriegt man als Beobachter der derzeit laufenden Energiedebatte den Eindruck, es sei für die Schweiz Pflicht, 100 Prozent des Stromverbrauchs übers ganze Jahr gesehen mengenmässig im Inland generieren zu können. Viel verwendete Begriffe wie Stromlücke oder Versorgungssicherheit tragen dazu bei, dass die Debatte unter diesen Vorzeichen läuft.

Die absolute Selbstversorgung mit Strom ist jedoch im Reich der Phantasie anzusiedeln. Schon jetzt sind wir in den europäischen Strommarkt eingebunden. Im Winter importiert die Schweiz Strom, im Sommer exportiert sie ihn. Und auch was den Selbstversorgungsgrad anbelangt, sind Fragezeichen angebracht. Müssen es den 100 Prozent, oder annähernd soviel sein? Es galt bisher noch immer als Gütezeichen, wenn die Strombilanz positiv war. Sprich es wurde mehr generiert, als verbraucht.

Der Bau von Gaskraftwerken oder die staatliche Förderung von Photovoltaikanlagen ist genau abzuwägen, gegen den Import von zum Beispiel Windenergie.

Windenergie-Anlage in Cuxhaven (D).

Der Import von Energie kann sinnvoll sein: Windenergie-Anlage in Cuxhaven (D).

Zwar schliesst die Energiestrategie des Bundesrates für die Zukunft am Gesamtkuchen einen Anteil Stromimport ein. Allerdings geht man davon aus, dass dies nur für eine Übergangsphase der Fall sein würde. Im Grunde genommen, wird aber noch immer ein Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent angestrebt. Sprich, wenn wir 60 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, sollten wir auch über Anlagen verfügen, welche diese Menge Strom generieren können.

Man fühlt sich an die Debatte bezüglich Lebensmittelversorgungssicherheit erinnert. Wobei wir in diesem Bereich von einer 100-prozentigen Selbstversorgung weit weg sind. Es waren aber jeweils Krisenzeiten, welche der Schweiz deren Abhängigkeit von der Versorgung aus dem Ausland schmerzlich in Erinnerung riefen. Während des Zweiten Weltkriegs – als die Schweiz von den Kriegsparteien eingeschlossen war – führte der Anbauplan von Bundesrat Traugott Wahlen dazu, dass der Selbstversorgungsgrad markant erhöht wurde. Unschwer zu verstehen, dass dies das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöhte.

Auch wenn wir heute weit weg sind von solcher (Kriegs)-Not, dürfte der Wunsch nach Selbstversorgung – auch mit Strom – noch immer vorhanden sein. Ganz nach dem Motto: Wer weiss, was noch alles passiert.

Vom Gedanken der Stromautarkie sollte die Schweiz allerdings definitiv Abschied nehmen. Neben der technischen Abhängigkeit vom europäischen Strommarkt ist es auch ökonomisch nicht sinnvoll. In der Konsequenz mag das weitere Abhängigkeit schaffen, bei fossilen Energieträgern aber leben wir seit jeher mit diesem Umstand.

Und damit sind wir bei der politischen Debatte. Der Bau von Gaskraftwerken oder die staatliche Förderung von Photovoltaikanlagen ist genau abzuwägen, gegen den Import von zum Beispiel Windenergie. Diese soll laut verschiedenen Studien in absehbarer Zeit zu Marktpreisen zu haben und in grosser Menge erhältlich sein. Warum nicht beim schweizerischen Strommix auf 20 Prozent Windstromimport setzen? Oder wie es Meister ausdrückte: «Müssen wir wirklich im Inland investieren, wenn es hier besonders teuer ist? Für das gleiche Geld bekommt man in ausländischen Anlagen mehr Strom.»

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131 Kommentare zu «Stromimport ist nicht des Teufels»

  • Import ist nicht des Teufels – jedoch eines Tages nicht mehr bezahlbar.

    • Alois Krieger sagt:

      Es hat sich eben eine Strom-Subventions-Lobby gebildet. Sobald es Geld vom Staat gibt, geschieht das. Je mehr Geld geflossen ist, desto mehr Nebenjobs für Politiker in den Verbänden. Und in den Solarfirmen sitzen nicht die üblichen Verdächtigen sondern meist Linke Politiker. Man wird sich bestimmt handelseinig, die Linken bekommen Geld für sinnlose Solarinvestitionen gegen noch mehr Subventionen für die Bauern von der SVP….

      • Walter Bossert sagt:

        Schön zusammengebastelt! mehr ist dazu nicht zu sagen

      • Hanspeter Niederer sagt:

        Ach so, jetzt begreife ich endlich den irrwitzigen Widerstand der strammen Rechten gegen Alternativenergie. Der Gewinn könnte eventuell an ihren Taschen vorbeifliessen. Das geht natürlich gar nicht und muss mit viel Werbeaufwand verhindert werden. Dann doch lieber Grosskraftwerke, da weiss man, in welche Taschen der Gewinn fliesst. An den fetten Geldsäckeln der Rechten und Reichen soll also unsere Umwelt zugrunde gehen.

      • Cassandra Dürr sagt:

        Hr.Krieger, die Bauern bauen die grössten Photovoltaikflächen auf ihren Ställen u.Remisen. Da sind die privaten Häuslebauer Waisenknaben dagegen. Aber Subventionen für Bauern sind ja normal, nicht wahr? Hauptsache, man kann auf irgendwelche imaginären Linken losdreschen…

    • Alois Krieger sagt:

      Dann wird sich die Investition im Inland aber auch lohnen. Und die Technologie wird nur billiger.

    • Alle drei Jahre veröffentlicht der Weltenergierat eine Studie, in welcher die Energie– und Klimapolitik aller Länder verglichen wird. Die Schweiz belegt den ersten Rang und ist damit Nachhaltigkeits-Weltmeister. Ich erachte den Weltenergierat als sehr kompetentes Gremium, das erst nach einer genauen Analyse verschiedenster Kriterien diese wichtige Weltrangliste erstellt. Die Importabhängigkeit wird dabei stark gewertet. Wenn „sauberer Strom“ aus Ländern mit zum allergrössten Teil „zum Himmel stinkenden“ alten Kohle- und Gaskraftwerken gekauft wird (z.B. Deutschland), ist das kompletter Unsinn.

      • Hanspeter Niederer sagt:

        Diesen Bericht muss ich nicht einmal lesen um zu wissen, dass dieser 1.Rang der Wasserkraft zu verdanken ist. Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas. Es ist daher kein Riesen-Verdienst, dass wir 60% des Stromverbrauchs durch Wasserkraftwerke decken. Den vergangenen Generationen, die die Stauseen gebaut haben, darf man sicher ein Kränzchen winden, aber die jetzige Generation kann sich nicht auf diesen Lobeeren ausruhen. Der saubere Strom aus Windkraftwerken in der Nordsee als Beispiel hat rein gar nichts mit Kohlekraftwerken zu tun. Billige Polemik, schade für Sie und die Umwelt.

      • @Hanspeter Niederer: Anteile an der Stromproduktion in Deutschland 2011: fossile Brennstoffe 58.3% (Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Öl), Windkraft 7.6%, Photovoltaik 3,1% (siehe Wikipedia). Strom wird in Deutschland nur zu einem sehr kleinen Teil umweltfreundlich produziert. Dass die Schweiz aus Deutschland zunehmend Strom importiert, ist eine Dummheit, die wir in Zukunft lassen sollten.

        • Armin Bühler sagt:

          Abgesehen davon, dass der gesamte erneuerbare Stromanteil inzwischen über 20% erreicht hat und der Kohleverbrauch kontinuierlich gesunken ist. Deutschland hat seinen CO2-Ausstoss gegenüber 1990 um über 26% reduziert.
          Gemäss AGEB hat Deutschland letztes Jahr seinen seinen Erdgasverbrauch um 13% und seinen Steinkohleverbrauch um 2% reduziert, obwohl es 8 Reaktoren vom Netz genommen hat.
          Unabhängig davon, soll die Schweiz natürlich und ausnahmsweise in erneuerbare Energien und Effizienzmassnahmen investieren.

    • Martin Holzherr sagt:

      Auf absehbare Zeit wird heimisch erzeugter Strom aus neuen erneuerbaren Quellen (Wind + Sonne) viel teurer sein als Strom aus Windkraftwerken im Ausland.
      Die Schweiz sollte ihre Pumpspeicher und Staudämme auch dem Ausland zur Verfügung stellen und umgekehrt den im Ausland erzeugten Windstrom importieren.

  • peter peter sagt:

    Gutenr Artikel, leider vergessen Sie ein:
    – Wir Menschen müssen vom hohen Ross herunterkommen, es braucht weniger Strom und mehr umdenken, statt verschwenden und verschandeln. Auch Meeresküsten, die ruhig sind, sind schön, nicht nur Rheintäler, Greina und Grimsel haben ihren Wert. „Sauber“ bezieht sich leider immer nur auf „Wasser“, „Wind“ etc. Schauen Sie mal, was im Nordosten Islands passiert ist! Ein lesenswertes Buch dazu:
    Dreamland: A Self-Help Manual for a Frightened Nation

  • Meier Pirmin sagt:

    Das „Intelligenteste“ wird wohl sein, uns langfristig auf Verträge mit osteuropäischen Atomstrom zu verlassen, die können das Geld ja gebrauchen und leiden weniger unter psychischen Problemen wegen Fukushima und verfügen auch nicht über unnötige Referendumsmöglichkeiten; ausserdem sollten wir für den Verbrauch von CO mit zentralafrikanischen Staaten noch ein Abkommen machen, dass wir uns global auf einen bezahlbaren „Durchschnittsverbrauch“ einigen. Ausserdem wird in Bern das Bubenberg-Denkmal durch ein Leuthard-Denkmal ersetzt, auch als allfällige Erinnerung an eine untergegangene Partei.

  • Walter Bossert sagt:

    Während der Ausstiegsdebatte im Bundesrat wurde von sich Ing. nennenden Personen , immer und immer wieder betont, die Schweiz könne ihren Bedarf an elektr. Energie locker aus Fotovoltaik und Windenergie selber decken! Alles gelogen? Dies ist ein weiterer Bericht, wie man nun den Kopf aus der Schlinge ziehen will, schöne Bildchen mit Windrädern deren erzeugte Energie wir nie erhalten werden, statt dessen bezahlen wir Oekozuschlag für Strom aus AKw,s oder Kohlekraftwerken. Wir werden für Dumm verkauft! Abhängig von Stromimport ist nicht gleich wie von Lebensm. Import, das müssen wir e. erfahren

    • Peter Pfrunger sagt:

      Atomstrom aus 100% importiertem Uran hergestellt in 100% importierten Atomkraftwerken ist in meinen Augen 100% Importstrom.

      • Walter Bossert sagt:

        Peter Pfrunger, von dem wollen wir ja wegkommen! Aber nicht wegen der Abhängigkeit.

      • Markus Weder sagt:

        Herr Pfrunger, die allermeisten AKW in der Schweiz sind im wesentlichen Schweizer Produktion. Beznau I und II zum Beispiel aus dem Hause Escher-Wyss respektive (spaeter) Sulzer Escher-Wyss und somit kein Import.

        • Peter Pfrunger sagt:

          Herr Weder, das sind klare Fehlinformationen die sie hier verbreiten. Man kann auch sagen es sind Lügen. Beznau I und II sind Druckwasserreaktoren von Westinghouse, Monroeville, Pennsylvania.
          Sulzer, Escher Wyss und Brown, Boveri & Cie. haben am Reaktor Lucens gewerkelt, der ja bekanntlich eine der ersten Kernschmelzen der Welt war und zur Stilllegung der Anlage und des Schweizerischen Atomkraftwerkbaus fürhre. Und genau es diese Lucens, wo jetzt erhöhteThoriumwerte im Wasser gemessen werden.
          Bennen sie doch bitte diese seltenen Erden beim Namen und für was sie gebraucht werden.

      • Matthias Meier sagt:

        Aber all die seltenen Erden für Solarzellen und Windräder werden natürlich in der Schweiz gefördert?!? Im Übrigen, wenn es wirklich nötig wäre, könnte die Schweiz ihr eigenes Uran produzieren. Nicht wirtschaftlich zu heutigen Weltmarktpreisen, natürlich. Der Uranpreis macht aber nur einen winzigen Teil der totalen Kosten der Atomenergie aus, so dass auch ein zehnfach höherer Preis sich kaum auf den Endpreis durchschlägt. Zudem kann man bei Uran Vorräte für den Bedarf vieler Jahre anlegen, was nicht mal bei fossilen Rohstoffen geht.

        • Karl Rütishauser sagt:

          Weder Windturbinen noch Solarzellen sind auf seltene Erden angewiesen.
          Über 90% der Solarzellen basieren auf Silizium. 28% der Erdkruste besteht aus Silizium.
          Die meisten Windturbinen verwenden keine Permanentmagnete und somit auch keine seltenen Erden. Abgesehen davon lassen sich auch Permanentmagnete ohne seltene Erden produzieren.

    • Armin Bühler sagt:

      Herr Bossert. Dass über 50% des Schweizer Strombedarfs mit den Dächern (ohne Wind, ohne Biomasse, ohne Kleinwasserkraft) gedeckt werden kann, ist eine Tatsache.
      Das heisst aber natürlich nicht, das man dieses Ziel auch unmittelbar verfolgen soll.

  • Nico Meier sagt:

    Natürlich ist die Schweiz in das europ. Stromnetz eingebunde sonst wären auch die Importe und Exporte garnicht möglich und ein unabhängiges CH-Netz wäre auch weniger stabil.
    Italien ist aus der Atomenergie ausgestiegen und importiert scheinheilig Atomstrom aus Frankreich.
    Wir sollten ein neues KKW in der Shweiz planen und bauen, so sehen wir wie es mit den Kosten für den Strom aussieht. Ich glaube kaum, dass Windenergie in absehbarer zeit zu Marktpreisen zu haben ist ausser die Marktpreise würden sich stark erhöhen. Mit dem KKW Leibstadt kann ich heute für ca 5Rappen die KWh Strom erzeugen!

    • Erik Schellenberg sagt:

      Die 5 Rp. pro kWh sin eine Milchmäitli-Rechnung!
      Die beinhalten weder das Risiko noch eine Entsorgung der Abfälle oder ein Rückbau der Anlagen!
      Wieso versichert keine Gesellschaft ein AKW? Immer muss der Staat bürgen!
      Wieso werden die im Bau befindlichen viel teurer?
      Es rentiert sich eben nicht, trotz jahrzehntelangen Subventionen! Nur Atommächte bauen noch (aus andern Gründen)!
      Mit der Windkraft ist das einfach: nach Gebrauch abmontieren und einschmelzen – kein Risiko, keine Folgekosten!

      • Hans Maag sagt:

        Der ehemalige CERN-Direktor und Nobelpreisträger Carlo Rubbia hat vor Jahren ein KKW auf Thoriumbasis vorgeschlagen. Die Kernreaktion bei Thorium ist nicht, wie bei Uranium und Plutonium, „selbstzündend“. Sie muss dauernd von aussen gezündet werden. Stellt man die Zündung ab, so stoppt auch die Kernreaktion augenblicklich. Zudem können im Thoriumreaktor auch radioaktive Abfälle verbrannt werden, das Endlagerungsproblem wäre damit zumindest wesentlich entschärft.

        • A.Capelli sagt:

          Carlo Rubbia hat in den Zwischenzeit sein Forschungsgebiet von Nuklear zu Solarenergie gewechselt.

      • Nico Meier sagt:

        @ Erik Schellenberg natürlich ist in diesen 5 Rappen die Ensorgung bereits eingerechnet, da die Betreiber einen Fonds äufnen genau für den Rückbau. Ist immer wieder schade wenn mit falschen Angaben Stimmung gemacht wird!

        • Hoffmann sagt:

          natürlich kann bei neuen AKW der Strom nicht mehr zu 5 Rappen erzeugt werden. Wie man in Grossbritannien gerade sieht wird dort über 11 Cent/kwh von den möglichen Atomkraftwerksbauern gefordert! Das wären als über 13 Rappen!!
          Was meinen Sie warum die EU-Subventionen für neue AKWs fordern?

          • Nico Meier sagt:

            @Hoffmann natürlich sind die Gestehungskosten bei neuen KKW auch höher nur wie hoch sind die Gestehungskosten bei Solarenergie wenn wir sämmtliche Subventionen rausrechnen? irgendwo zwischen 30 und 50 Rappen kro KWh da lassen wir lieber die alten KKW noch viele Jahre laufen.

          • Hoffmann sagt:

            @Meier
            Schauen Sie nach D, bei Freiflächenanlagen ist man dort zum Ende des Jahres bei ca 11 Cent/kwh Gestehungskosten u. ca 13 Cent/kwh Vergütung.
            Die alten AKW sind den Japanern teuer zu stehen gekommen. Aber wenn Sie es nach einem GAU in die sächsische Schweiz zieht…bitte, nur zu.

          • Armin Bühler sagt:

            Und sobald die Freiflächen PV-Anlage in 12 bis 15 Jahren amortisiert ist, betragen deren Stromkosten noch gut 1 cent/kWh. Dagegen kann kein amortisiertes AKW konkurrieren. Abgesehen davon, dass die Amortisierung eines neuen Reaktors wesentlich länger dauert.

          • Nico Meier sagt:

            Niemand kennt die Lebensdauer und die Unterhaltskosten von Flächenanlagen die mahr als 10 jahre im Betrieb sind.
            Alles nur Hellseherei die jeglicher Grundlage entbehrt.

          • Hoffmann sagt:

            Eben doch, wenn Sie googlen würden würden Sie PV-Anlagen finden die älter als 40 Jahre sind und kaum Degration haben. Ob das nun grosse Anlagen u. kleine Dachanlagen sind macht bei der Lebensdauer keinen Unterschied.
            Die Kosten nach der Zeit der Förderung von 20 Jahren kann man tatsächlich auf 1 Cent/kwh schätzen. Das einzige was noch Geld kostet sind die Wechselrichter, die aber immer länger halten u. günstiger werden, und die Versicherung der Anlage.

          • Armin Bühler sagt:

            Photovoltaik-Module haben typischerweise eine Leistungsgarantie, welche nach 25 Jahren Betriebsdauer 80% der Nennleistung garantieren.
            Da es hierbei überhaupt keine bewegliche Teile gibt, gibt es prinzipiell keinen Grund, dass eine PV-Anlage nicht auch über 50 Jahre lang betrieben werden können sollte. Es gibt zudem zahlreiche Bauten, welche über 100 Jahre alt sind. Es gibt keinen Grund, weshalb das wetterfeste Montagegestell einer Freiflächenanlage nicht ebenfalls mehrere Jahrzehnte überdauern sollte.

  • Urs Wälchli sagt:

    Ja sicher muss in der Schweiz investiert werden. Es kann doch nicht angehen das alles billig sein muss, nur die Schweizerlöhne sind überrissen und machen alles viel teurer in unserem Land. Wenn wir mit den gleichen Lohnkosten kalkulieren könnten wie im Ausland, dann wird sich die Alternative Energieproduktion auch in der Schweiz rechnen. Wir wären weniger abhängig vom Ausland und das Allerwichtigste, wir würden Arbeitsplätze schaffen, die in Zukunft in der Schweiz fehlen werden.

    • Walter Bossert sagt:

      Sind Sie sicher, dass die Lohnkosten unsere Produkte teuer machen? Wenn ich den Lohn eines Fachmannes der bei mir eine Reparatur ausführt, vergleiche mit der Gesammtrechnung, tut mir der Handwerker leid!

  • Emil Roduner sagt:

    Es ist durchaus in Ordnung, wenn wir in den europäischen Strommarkt eingebunden sind. Dennoch ist es für die Schweiz überlebenswichtig, dass sie nicht noch auf einem weiteren Gebiet vom Ausland, insbesondere vom benachbarten Ausland, abhängig wird. Wir lassen uns schon heute in allen möglichen Fragen unter Druck setzen und stellen jedesmal fest, dass wir eben von der EU abhängig sind. Genau diese Abhängigkeit gilt es zu verringern und nicht noch auszubauen. Das dürfen wir uns kurzfristig auch etwas kosten lassen, es wird sich längerfristig auszahlen.

  • Thomas Schneider sagt:

    Ja, die Krux ist natürlich schon die Abhängigkeit und die daraus resultierende Erpressbarkeit. Warum soll man nicht zuerst im Inland z.B. Solarstromanlagen auf Hausdächern fördern (mit Zuschüssen vom Bund). Gerade in Hinblick auf die laufende Weissgeldstrategie und die Diskussionen mit Deutschland etc. wäre es fatal gerade von diesen Ländern über Mass Strom zu beziehen. Darum lieber grösstmögliche Autarkie. Russland hat ja vorgemacht, wie man leicht Länder erspressen kann, welche in grösserem Stil Gas abnehmen. Das Oel kommt doch von weiter her, also nicht von unseren unmittelbaren Nachbarn

  • steve sagt:

    Dass der Import von Windenergie solcher aus inländischer Produktion vorzuziehen ist, macht ökonomisch betrachtet Sinn, da die Schweiz nun wirklich keine windige Ecke ist und man die Windenergie dort nutzen sollte, wo sie auch anfällt.
    Aber ein Ersatz für Strom aus Gaskraftwerken kann das nie sein. Man kann Strom aus Band- oder Spitzenenergie-Kraftwerken nicht mit „Zufalls-Strom“ vergleichen, welcher je nach Laune des Wetters mal anfällt oder auch nicht. Man kann die (versorgungs-, nicht umwelttechnisch betrachtet) wertvollen Stromerzeuger nicht mit den „wertlosen“ Stromquellen vergleichen.

    • Armin Bühler sagt:

      Im Gegensatz zu grossen Reaktoren sind PV-Anlagen und Windturbinen nicht auf grosse, plötzlich-abrufbare Reserveleistungen angewiesen, da deren Stromproduktion sehr gut voraussagbar ist (Wettervorhersage, Sonnenstand) und bei einem technischen Ausfall einer Anlage ist vergleichsweise wenig Leistung betroffen.
      Die Schweizer Wasserkraftwerke haben übrigens bereits eine maximale Leistung von 13.8 GW während der mittlere Strombedarf nur 6.8 GW beträgt. Zudem reichen die maximalen Speicherreserven für bis zu 3 Monate. Es gibt weder Nächte noch Windflauten, die so lange andauern.

  • Rudolf Graf sagt:

    Ich bin exakt dieser Ansicht. Was sollen wir in der Schweiz in Windenergie investieren, wenn an der Küste oder auf dem Meer ein Mehrfaches des Ertrages bei gleichen Investitionen herausschaut? Es gibt eine Studie, wonach in der Nordsee zwischen England und Dänemark Windparks möglich sind, die die ganze Stromproduktion von Europa abdecken könnten. Warum sollen wir in unserem kleinen Land mit wenig geeigneten Standorten gross in diese Technologie investieren? Eine andere Sache ist tiefe Erdwärme, da könnten bei uns bestimmt mehr Anstrengungen unternommen werden.

  • Cornelis Bockemühl sagt:

    Die Konsequenz wäre aber, dass wir dann nicht „lokal denken und global handeln“ (=SVP-Stil), sondern dass wir lernen, Energieprobleme auch europaweit zu denken!

    Typisches Beispiel: EBM kauft eine Solaranlage in Sizilien – sicher billiger und effizienter als sie im Baselbiet zu haben wäre. Dennoch: Womit decken die sizilianischen Dörfer rundherum ihren Strombedarf? Kohlekraftwerk? Keine Ahnung – wurde in keinem Artikel zum Thema erwähnt!

    Dabei nehmen wir den Sizilianern doch gerade einen guten Solarkraft-Standort weg – und am Ende fühlen wir uns „grüner“ bloss weil wir mehr Geld haben??

    • Rolf Bombach sagt:

      Sizilien hat doppelt so viel Sonnenstunden wie die Schweiz, der Sonnenstrom kostet daher dort die Hälfte. Auch sind die Sommer-Winter-Unterschiede viel geringer. Solange die Schweiz Strom nach Italien exportiert, steht der Sizilianische Strom in gewisser Weise direkt hier zur Verfügung, ohne dass er transportiert werden muss.

      • Walter Bossert sagt:

        Und wie lange wird es wohl gehen, bis uns in allen Zeitungen wieder vorgeworfen wird, wir Schweizer hätten den Sizilianer oder welchen auch immer die Natur verschandelt! Das wird nicht lange dauern denn Sizilien ist gleich wie die Ufer an der Nordsee ja auch Feriengebiet und wir sollen dann wieder ein schlechtes Gewissen haben!!

        • Nico Meier sagt:

          Wenn wir an wenigen Orten in Europa grosse Mengen von Strom produzieren und diesen über den ganzen Kontinent verteilen müssen geht viel davon durch den Transport verloren. Erst Smartgrid würde dieses Problem entschärfen das ganze europ. Netzt auf Smartgrid umzubauen wäre allerdings extrem teuer.
          Das sollte auch bedacht werden.

          • Karl Rütishauser sagt:

            Smartgrid heisst lediglich, dass die flexiblen Verbraucher dann einschalten, wenn viel (günstiger) Strom vorhanden ist.
            Ein Elektroboiler könnte dann anstatt ausschliesslich während der Nacht auch flexibel am Tag einschalten. Das ist keine technische Hexerei. Es braucht dafür lediglich entsprechend flexible Stromtarife.

    • Erik Schellenberg sagt:

      Also so viel Dummheit!
      Wenn die EBM in Sizilien produziert wird der Strom auch dort ins Netz gespiesen und verkauft. Die Sizilianer nutzen dann Solarstrom. Mit dem Ertrag kauft die EBM vielleicht Windstrom aus dem Schwarzwald. Das ist ökologisch und absolut OK!

      Du bekommst ja auch nicht deine Noten aus dem Bankomat, die du vor einem Jahr eingezahlt hast, sondern irgend welche!

      • Cornelis Bockemühl sagt:

        Der Solarstrom macht sicher in Sizilien mehr Sinn als hier! Nur müssen wir dann unser Gartenhag-Denken überwinden, also nicht mehr „die CH benutzt soundsoviel % regenerativen Strom“, sondern dann sind wir einfach Europäer, Teil eines Kontinents! Also „Dreck-AKW“ in F, „Dreck-Kohle“ in D, PL, … usw sind dann auch „unsere“, nicht „denen“. Da hat dann auch wieder jeder seinen „Job“: Wasserkraft in CH und NO, Sonne von P bis GR, Wind an Atlantik und Nordsee, die Pumpspeicherwerke dann wieder in der CH, die Geothermie in I, usw. usw.

        Drum: Es ist ein Unding, dann noch in CH-Grenzen zu denken!

      • Armin Bühler sagt:

        Prinzipiell könnte die EBM schon ein erneuerbares Kraftwerk im Ausland erstellen und deren Strom den Schweizer Konsumenten verkaufen. Aber das passiert leider nicht. Italien und Deutschland haben Einspeisevergütungen und damit wird über 100% der Stromproduktion von den Italienischen und Deutschen Stromkonsumenten bezahlt. Die CH-Stromkonsumenten bezahlen keinen einzigen Rappen für diesen Strom.
        Problematisch ist, wenn dieser EE-Strom in der Stromproduktion der EBM ausgewiesen wird, obwohl ihre Kunden gar nicht dafür bezahlen. Wenn sie ihn nochmals als Ökostrom verkaufen würde, wäre das Betrug.

  • Beat sagt:

    Natürlich ist Stromimport eine Option. Allerdings sind zwei Dinge sorgfältig abzuwägen. Erstens: Wie fross darf die Abhängigkeit des Landes von Ausland sein und dann: Ist die Investition im Ausland wirklich preislich günstiger? Allein der Netzausbau kostet laut deutscher Netzgentur mehrere Dutzend Milliarden (Euro nicht Franken). Umsonst kommt der Strom nämlich nicht in den Süden. Deutschland oder Dänemark ind sicher nicht so edel und stellen uns die Leitungen gratis hin. Und auf Solarstrom aus Italien würde ich lieber nicht hoffen. Erst muss dort der NEAT-Anschluss vernüftig realisiert werden

  • Weidmann sagt:

    Bei fast allen Produkten erhalten wir im Ausland mehr fürs Geld! Bei Markenprodukten „Made in EU/China“ lässt sich diskutieren. Bei technischen Investitionen verlieren wir den Wissensanschluss… Für kurz denkende Profiteure mag dies gut sein.
    Würde der Strom günstiger?
    Österreich hat keine AKW bezieht den Strom aus CZ AKW, war ein Volksentscheid um auf AKW zu verzichten. Wie der Strom wirklich generiert wird lässt sich nur mit Papier einschätzen, da nur ein Stromnetz zur Verfügung steht.
    Bitte verpasst den Schritt nicht, die Invbestitionen in CH zu tätigen. Es ist Vorlksvermögen!

  • maurus candrian sagt:

    ob die schweiz wirklich eine „strom-anbauschlacht“ braucht, ist eine berechtigte frage. die ch ist in x anderen bereichen ebenfalls nicht autark. falls aber tatsächlich einmal die tiefen-geothermie zum funktionieren kommen wird (mit leistungen je bohrung/standort in grössenordnung eines akw’s), dann hätte die ch strom „zum versauen“, wirklich absolut autark

    • Walter Bossert sagt:

      candrian, ja wenn das wenn und aber vielleicht doch nicht ist. Kraftwerke, welche mit thermischer Energie aus der Erde betrieben werden sind in die gleich Kategorie einzuordnen wie der Fusionsreaktor, seit 50 Jahren wird davon geredet und nichts ist Realität geworden.

      • maurus candrian sagt:

        @ bossert: lieber herr bossert: sie übersehen eine „kleinigkeit“: die kernfusion ist eine technolog. höchstkomplexe und extrem teure angelegenheit. während tiefen-geothermie leicht vereinfacht dargestellt so funktioniert: man nehme eine tunnelbohrmaschnine, setze sie jedoch, statt horizontal, vertikal ein. in mehreren kilometern tiefe erdkruste so heiss, dass wasser durch dasselbe bohrloch hinuntergelassen und wieder raufgepumpt werden kann, und oben z.b. dampfturbine antreibt. null risiko, null abfälle, investition kann bspw. über 20 jahre amortisiert werden, nachher praktisch gratis-energie

        • Walter Bossert sagt:

          Lieber Herr Candrian,Sie werden es nicht glauben, aber ich kenne diesen Sachverhalt auch. Das ändert aber nichts an der Tatsache dass wir weder das eine noch das andre zu nutzen im Stande sind. Allerdings würde ich für die Erschliessung der Erdwärme nicht gleich mit einer „Tunnelbohrmaschine“ anfangen, die Basler hatten schon Probleme genug mit einer sehr kleinen. Auch das hineinpumpen von Wasser ist aus physikalischen Gründen leicht schwierig weil es die dumme Tendenz hat einen Siedeverzug zu erleiden und sich so zu sagen energieaufwändig wehrt in die Erde einzudringen, lieber Candrian!

          • maurus candrian sagt:

            @ walter bossert: leider muss ich wiederum richtig stellen. tiefen-geothermie ist eben nicht nur das basler modell, wo zwei löcher gebohrt wurden, und dem wasser ein weg vom einen loch ins andere geschaffen werden musste (was dann gewisses rumpeln an der erdoberfläche verursachte). mit einem einzigen grossen loch könnte im selben loch z.b. wasser hinuntergelassen und stark aufgewärmt wieder raufgepumpt werden. les petites différences …..

  • Helbling Rolf sagt:

    Endlich spricht es jemand aus – besten Dank dafür!
    Kein Mensch denkt auch nur im Traume daran, in den Bereichen Erdölprodukte, Erdgas, Lebensmittel, Autos, Arbeitskräfte usw. vom Ausland unabhängig zu sein. Warum also ausgerechnet Strom?
    Stellt sich nur die Frage: Wie bringt man das der SVP bei?

  • Karin Gut sagt:

    Wohlstand basiert letztlich auch auf einer positiven Handelsbilanz, oder zumindest nicht zu sehr negativen Handelsbilanz. Wo nicht zwangsläufig importiert werden muss (wie Rohstoffe, Fossile Energie etc.) sollte man keinesfalls unbedacht auf Import setzen. Solange unsere Kernkraftwerke noch sicher betrieben werden können, sehe ich kein Anlass überhastet auf Stromimport oder Gasimport zu setzen, um eine Kernkraft-Stromlücke zu schliessen, denn ohne unsinniges Subventionieren werden die alternativen Energien nicht schlagartig als Ersatz zur Verfügung stehen.

  • Hans Burri sagt:

    Chapman sagt: Es galt bisher noch immer als Gütezeichen, wenn die Strombilanz positiv war. Richtig. Nur sollte er vielleicht den unübersehbaren Trend beachten, dass genau diese Strombilanz der meisten europäischen Länder immer stärker ins minus abdriftet. Die meisten Länder importieren unter dem Strich Strom. Netto-Exporteure gibt es nur wenige. Mir scheint Import langsam zum Deckmantel der Inkompetenz zu werden in der Schweiz rechtzeitig genügend neue und allgemein akzeptable Produktionsformen für Strom bereit zu stellen.

    • Armin Bühler sagt:

      Es wird europaweit genau gleich viel Strom exportiert wie importiert. Etwas anderes ist physikalisch unmöglich.

  • Müller sagt:

    Finanziell durchaus nachvollziehbare Gedanken. Aber von Frankreich Atomstrom importieren? Eher nicht.
    Wir sollten unseren Beitrag zum Atomausstieg leisten – und zwar mit dem alternativen Energiemix, der sich für die Schweiz geradezu anbietet. Wasser-, Pumpspeicher-, Solar- und Windkraftwerke.
    Wir sollten dann auch deutlich ÜBER 100% produzieren. Mit dem Überschuss können wir Wäremepumpen zum Beheizen unserer Gebäude antreiben. Dann kommen wir auch von den fossilen Brennstoffen los – und damit von einer weiteren Abhängigkeit. Absolut sauber und nachhaltig.

  • Kurt Blaser sagt:

    Es ist erstaundlichwie bei Stromimport allen die Hölle heiss gemacht wird jedoch beim Thema Lebansmittel die Importabhängigkeit kein Problem scheint. Mit der stetigen Verbauung von Grünflachen sinkt die Möglichkeit von Selbstversorgung in der Schweiz zusätzlich jeden Tag, aber da sieht niemand ein Problem, vieleicht weil am Lebensmittelimport massiv verdient wird?

    • Walter Bossert sagt:

      Kurt Blaser, Sie haben recht was die Lebensmittel betrifft, dass ist allerdings aus meiner Sicht etwas anderes. Unsere Stromverschlingende Industrie,Banken, Versicherungen, Züge, Trams,Einkaufscenter und vieles mehr essen nichts, sind aber für deren Betrieb auf Strom angewiesen.Das sind auch alles Wirtschaftsrelvante Betriebe um die uns das Ausland beneidet und am liebsten abschalten würde.

      • Kurt Blaser sagt:

        kann ich verstehen, nur in der derzeitigen globalisierten Weltwirtschaft würden sich viele in`s eigene Fleisch schneiden, da die Besitzverhältnisse internationel verteilt sind und alle wollen Gewinn erwirtschaften. Ich sehe dieses Problem mit der hohen Kaufkraft der Schweiz, von welcher das Ausland provitieren will, in der Schweiz kann alles teurer verkauft werden als sonstwo.

  • Und im Gegenzug kaufen wir mit unseren dutzenden Milliarden Euros, die Deutsche Lufthansa, die Deutsche Post und weitere europäische Firmen. Dann herrscht das Gleichgewicht der Macht.

  • Wolfgang Jenne sagt:

    Dem Artikel stimme ich grundsätzlich zu. Allerdings sollte die Schweiz sich nicht als Schweiz sondern als teil des Europäischen Strommarktes verstehen. Wenn wir den Atomausstieg schaffen reicht das nicht wenn es im kleinen Europa andere AKW’s gibt. Vor diesem Hintergrund sollten wir alles tun, um
    – selbst Strom nachhaltig (sprich Solar, Wasser, Wind, Biomasse) produzieren
    – Strom und allgemein Energie sparen
    Wollen wir wirklich den Atomlosen Weg gehen, sollen bitte nicht alle selbsternannten Umwelt- und Landschaftsschützer aufschreien, wenn jemand über ein neues Wasserkraftwerk oder ein Solarkraftwerk in einer Felswand nachdenkt.

    Was auch vergessen wird: Wenn es hier eine starke Energieproduktion gibt, haben wir gegenüber Europa auch bessere Karten. Schliesslich ist Europa bei einem Atomausstieg auf unsere Speicherkraftwerke angewiesen.

    • Walter Bossert sagt:

      Jenne, welches europäische Land ausser Holland ist auf unsere Speicherkraftwerke angewiesen? Gehen Sie doch mal im Schwarzwald spazieren!

  • Simon Bieri sagt:

    Der Artikel bringt es auf den Punkt und bricht ein politisches Tabu – sehr gut! Die CH will sich ans ETS (europ. CO2-Handel) anbinden, um an der viel höheren Liquidität und den damit verbundenen tieferen Preisen/Kosten teilzuhaben, was gemäss BR D. Leuthard als inländische Massnahme gelten würde.
    Die EU zielt klar auf einen gesamteuropäischen Strommarkt, d.h. es wird mittelfristig nur noch einen Strompreis geben, und Import/Export über Grenzen wird massiv vereinfacht werden. Wo ist der Unterschied zum ETS..? Investitionen in norwegische Windkraft (> 3000 h) und CH-PV wäre doch pragmatisch!

  • Silvie Blake sagt:

    Jetzt fällt es den Träumern langsam auf, dass dieser kopflose Ausstieg aus der Atomenerigie nicht so einfach auszugleichen sein wird. Nur, sollte es absolut tabu sein, Atomstrom aus anderen Ländern zu beziehen, dies wäre absolute Heuchelei. In Wirklichkeit war dies wieder einmal ein konzeptloser Entscheid unserer Politiker auf Druck eines Ereignisses und der Öffentlichkeit. Willkommen in der Realität.

    • meewis daniel sagt:

      liebe siolvie blake,
      leider muss ich dich verbessern.
      nicht der ausstieg ist kopflos sondern der einstieg in die atomindustrie war kopflos.
      40 jahre sind die laufzeiten von akws.
      der angekündigte ausstie in 40 jahren ist absolut fahrlässig,und wird sicherlich stark verküzt.
      das es in der schweizeralpen genügend gratis wind weht,
      dazu braucht es kein professor,dass weiss jeder normalo.
      siehe gemeinde schönau im schwarzwald,strompiraten kaufen stromnetz und produzieren mit windenergie eigenstrom,
      sogar rendtabel für bevölkerung,und billiger.
      darum sind sie dagegen,weil sie weniger bezahlen müss

  • Der auf dem Strommarkt billig angebotene Strom wird zum allergrössten Teil mit alten „zum Himmel stinkenden“ Kohle- und Gaskraftwerken (z.B. aus Deutschland) sowie mit Kernkraftwerken (Frankreich) produziert. Wenn wir etwa Deutschland einen Mehrpreis für angeblich mit Windkraft und Photovoltaik erzeugten Strom bezahlen, ist das eine sinnlose Alibiübung. Nur ein relativ kleiner Prozentsatz des deutschen Strommixes wird so gewonnen. Unser Mehrpreis hat einzig zur Folge, dass buchhalterisch gesehen Deutschland dann selbst etwas mehr „schmutzigen“ Strom verbraucht. Der CO2-Ausstoss bleibt gleich.

    • Armin Bühler sagt:

      Schon merkwürdig:
      Die Schweiz importiert seit Jahrzehnten Strom aus Deutschland und Niemand hat sich daran gestört.
      Inzwischen hat Deutschland seinen erneuerbaren Stromanteil von 4% auf 20% (stark steigende Tendenz) erhöht und jetzt soll er nicht mehr gut genug sein…
      Die Schweiz importiert übrigens insbesondere dann Strom wenn der Spotpreis in den Nachbarländern günstig ist – also beispielsweise wenn viel Wind- oder viel Solarstrom im Deutschen Netz ist.
      Abgesehen davon, produzieren ja gerade die CH-Stromkonzerne mehr fossilen Strom im Ausland als die Schweiz gesamthaft Strom verbraucht.

  • Hans P. Grimm sagt:

    Rätia-Energie und das Tessin machens vor, sie finanzieren Kohlekraftwerke in Deutschland, sollen doch die Andern den Dreck haben! Typisch AKW-Gegner!
    Es ist auch möglich, ein AKW z.B. in Polen zu finanzieren, wie es Italien macht, die Italiener wollen ja keine AKW’s also bauen sie dies in Polen.
    Solange das Geld regiert können wir alles im Ausland finanzieren und zu unserem gebrauch dann Strommässig importieren.

    • Karl Rütishauser sagt:

      Die Schweizer Stromkonzerne, welche seit Jahren fossile Kraftwerke im Ausland bauen, sind keine AKW-Gegner sondern betreiben meist AKWs.

  • Berta Müller sagt:

    Da sich die Schweiz bei den Nahrungsmitteln schon lange nicht mehr selbst versorgen kann, wir zu viel Strom verbrauchen und sich viele über die „Verschandelung“ der ach so schönen Schweizer Bergwelt aufregen, gibt es nur eine einfache Lösung.

    Wir machen 30% der IT- und Finanz-Welt zu Biobauern mit Solarzellen auf den Scheunen. So sparen wir massiv Strom auf der einen Seite, können uns mit Nahrungsmitteln und Strom selbst versorgen. Und auch die Liebhaber der „heilen“ Bergwelt sind dann zufrienden.

  • Ueli Waldispühl sagt:

    Die Illusion der Autarkie betrifft nicht nur die Abhängigkeit von einem Stromverbund. Es ist auch eine Illusion, an Unabhängigkeit zu glauben, wenn man eigene Kraftwerke mit importiertem Uran, Gas etc befeuert. Wenn wir den Brennstoff importieren, können wir genausogut fertigen Strom importieren. Der Unterschied ist nicht mehr gross .. ausser dass Importstrom aus erneuerbaren Quellen (Wind, Sonne) im Ausland zu viel günstigeren Bedingungen produziert werden kann. Echte Unabhängigkeit bekommen wir nur dann, wenn wir ausschliesslich Strom aus eigenen Wasser- Wind- und Sonnenkraftwerken verwenden

  • Kurt Ochsner sagt:

    Strom hat Eigenschaften, die allen anderen Produkten abgehen, deshalb sind die meisten Vergleiche (zB mit der Landwirtschaft) müssig: Es muss immer genau so viel konsumiert wie produziert werden, und das exakt gleichzeitig. Strom hat keine Qualität, nur seine Verteilung. Ganz Europa ist ein einziges Stromnetz. Es ist nur eine indirekte Lagerhaltung möglich, in Form von gefüllten Stauseen oder Primärenergie (Öltanks, Kohlehalden). Wer hier von Unabhängigkeit schwafelt, muss Stauseen oder andere Batterien fordern.

  • alfred sagt:

    man / frau sollte nicht nur an „stromimport“ denken >>> viele kraftwerke im ausland gehören den grossen schweizer stromkonzernen oder sie sind daran beteligt >> auch ohne AKW in der schweiz wird geld durch die stromleitungen in die kassen der stromkonzerne gespühlt >>> der kampf um die CH-AKWs gilt einzig und allein dem „noch mehr profit“
    GIER ist GEIL >> aber frisst hirnsubstanz

  • Peter Frsichknecht sagt:

    Leider ist die Strom Lobby in der Schweiz nachhalltig an den eigenen Interessen und Gewinnen interessiert. Der Endkunde soll bezahlen und bitte kein Mitspracherecht oder Reklamationen an den Tag legen. Die Politik schläft dabei und möchte nicht kundenorientiert arbeiten – sofern es die Strombezüger betrifft. Mehr Mut wäre angebracht und vor allem mal Transparenz hinsichtlich Preisgestaltung. Wo findet den der Wettbewerb statt? Es gibt keinen und die WEKO sollte auch in eigenem Interesse tätig werden. Ansonsten können solche Organisationen nicht mehr wahrgenommen werden.

    • Hans P. Grimm sagt:

      Dummgeschwätz von Strom-Lobby! die allermeisten EW’s und Stromkonzerne gehören den Kantonen, Städten und Gemeinden. Aber mit der Liberalisierung geben wir den int. Energiekonzernen die Möglichkeit unsere EW’s aufzukaufen, hat in der Romandie bereits begonnen. Danach arf Herr Frischknecht über die Strom-Lobby wettern, dann ist’s aber zu spät und wir werden abgezockt!

      • Armin Bühler sagt:

        Die Schweizer Stromkonzerne sind allesamt AGs, welche Gewinnmaximierung anstreben müssen und nicht tun, was volkswirtschaftlich und langfristig sinnvoll ist.
        Die kantonalen Vertreter in deren Verwaltungsräten nehmen keinen Einfluss bzw. werden beeinflusst. Die Schweizer Stromkonzerne produzieren deshalb inzwischen mehr fossilen Strom im Ausland, als die Schweiz überhaupt gesamthaft Strom verbraucht. Weil sich die Schweizer Stromkonzerne mit Beteiligungen an ausländischen, fossilen Kraftwerken verspekuliert haben, haben sie auch einen Gewinneinbruch erlitten.

  • jonas graf sagt:

    wie richtig erkannt waren wir nie autark – nicht nur im strombereich. wir liegen mitten in europa – ob das den europaskeptikern passt oder nicht. zusammen aber mit der stromlobby wird genau aus jenen kreisen die nie dagewesene unabhängigkeit gepredigt. es ist richtig und für die zukunft noch wichtiger weiter als nur bis zur schweizergrenze zu denken. dass die strombarone ihre macht nicht abgeben wollen ist auch klar. es sind endlich mehr gelder in die forschung von alternativen zu investieren. nicht wie bührer (economiesuisse) einer gefährlichen, veralteten energiegewinnung nachzuträumen.

  • Urs Weiersmüller sagt:

    Bei wem soll man den Strom denn kaufen? Dass wir mit den Deutschen schlecht verhandeln, ist bekannt. Oesterreicher haben selbst zuwenig, Italiener halten sich nicht wortwörtlich an Verträge, bleibt also noch Strom aus Frankreichs Atomkraftwerken. Andere Staaten sind zu weit weg…da frisst der elektrische Widerstand beim Transport den Strom wieder weg.

  • Ueli Schwotzer sagt:

    Als im Süden Siziliens wohnender sehe ich rund um mich herum grossflächige Solarkraftwerke entstehen. Platz dafür ist noch fast unbegrenzt da. Im Gegensatz zu Windgeneratoren machen sie keinen Lärm (ich spreche aus Erfahrung), fügen sich auch optisch gut in die Landschaft ein. Oft werden sie als Treibhäuser benutzt, weil unter den Panels ein angenehmes Klima herrscht. Kürzlich stellte eine spanische Firma hier eine 6 Megawatt Fotovoltaikanlage auf. Das können doch die Schweizer auch? Im Zeichen des Niedergangs der hiesigen Landwirtschaft sind das echte Alternativen.

    • Photovoltaik nützt nur in Ländern, wo im Sommerhalbjahr ein Strommangel herrscht. Wir und auch Österreich haben im Sommer mehr als genug Strom aus Wasserkraft. Im Winter fliesst bei uns wenig Wasser und die Stauseen können nur einige Wochen überbrücken. Windkraft bringt in der Schweiz wenig. Allenfalls ist in ferner Zukunft die tiefe Geothermie zu tragbaren Preisen nutzbar, doch damit rechnen können wir noch nicht. Um ein neues Kernkraftwerk kommen wir nicht herum. Doch mehr als eines wäre zu grosse Konkurrenz zu den Erneuerbaren. Gaskombi oder Stromimport in grossen Mengen wäre eine Dummheit.

    • Sacha Meier sagt:

      Leider können das wir Schweizer nicht, da hierzulande nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Innovation und Technologie dem Niedergang geweiht sind. Und das sage ich als 50-jähriger entlassener Elektroingenieur. Während die Landwirtschaft noch dank Subventionen landschaftspflegerische Funktionen ausüben darf, wird im Technologiebereich eine knallharte Rechnung angestellt: Alles, was im Ausland billiger zu haben ist, wird ausgelagert bzw. von dort bezogen. Das ist die Quittung für das EWR-Nein vor elf Jahren und unser daraus resultierendes Hochpreisinsel-Dasein. Das alte Rom lässt grüssen.

      • maurus candrian sagt:

        @ sacha meier: bzgl. ewr-neins kann ihnen nur zugestimmt werden. dies war der grösste sündenfall der ch-politik der letzten 100 jahre. verbockt vom selbsternannten ch-heiland chr. blocher. bei einem ewr-ja könnte die ch in diversen dingen mitreden, nach dem ewr-nein bleibt uns hingegen in sehr vielen bereichen nur übrig, diskussionslos eu-recht zu übernehmen (alternative: isolierung und grosse schwierigkeiten mit dem markt, in welchen rund 60% der ch-exporte gehen). im übrigen wünsche ich ihnen, dass sie wieder einen job finden

    • Hoffmann sagt:

      Moderne WKA machen auch keinen Lärm, ich spreche da aus Erfahrung weil ich in 400m einer 2 MW Anlage wohne!

  • Martin Holzherr sagt:

    Die Diskussion, die hier angestossen wird, war überfällig. Tatsächlich kann der Kostenunterschied zwischen heimisch erzeugter Windenergie und Windenergie erzeugt an der Atlanikküsten ohne weiteres einen Faktor 3 ausmachen.
    Ich behaupte sogar, in den nächsten 20 Jahren kann sich die Schweiz heimisch erzeugte Energie aus neuen erneuerbaren Quellen (Wind+Sonne) gar nicht leisten, wohl aber Windenergie aus dem europäischen Ausland.

  • Waldmann sagt:

    Wir müssen bei der Energieerzeugung Selbstversorger sein. Weil wir auch alle unsere Nahrungsmittel selbst erzeugen (und alle Konten unserer Banken selber füllen und die Maschninen unserer Industrie selber kaufen). Man soll sich mal vorstellen, was sonst wäre, wenn die Grenzen geschlossen würden. Wir hätten genug zu essen, könnten aber nicht mehr kochen und müssten eiwg vom Bündnerfleisch und Käse leben.

  • Andreas Notter sagt:

    Lieber Herr Chapman. Vielen lieben Dank. Ich muss sagen ich habe lange auf diesen Artikel gewartet! Die aktuelle Diskussion erscheint mir völlig surreal!

  • Markus sagt:

    Schweiz ist ein integraler Teil des europäischen Stomnetzes. Wir sind hier ein gern gesehener Teilnehmer da wir über grosse Mengen an „Batterien“ (Speicherseen) verfügen, Nördlich der Schweiz sind Wind und Sonnenkapazitäten am Netz,die man vor 3 Jahren noch für unmöglich gehalten hätte – Trend wird weitergehen! Bereits jetzt werden in Europa Grundlast-Gaskraftwerke in Spitzenlast-Anlagen konvertiert weil der Anteil von alternativen Energien zu gewissen Tageszeiten unerwartet hoch ist. Fazit für uns: Nicht in Kraftwerke, sondern in Netzkapazität und Speichersee-Erweiterungen investieren!

    • Martin Holzherr sagt:

      Absolut richtig. Wasserkraft, Windräder und Solarzellen liefen alle Strom, allerdings zu unvorhersehbaren Zeiten und einmal viel und dann wieder sehr wenig. In einem grossräumigen Netzverbund gibt es trotz den Produktionsschwankungen der einzelnen Stromerzeuger nur noch wenig Schwankungen. Und diese verbleibenden Auf und Abs können mit Speicherseen ausgeglichen werden.

      • Urs sagt:

        @Holzherr: endlich mal jemand der nachdenkt und sich informiert statt überholte parolen zu repetieren! denen, die noch nicht ganz soweit sind sei das buch „100 prozent erneuerbar“ und eigene recherche zur meinungsbildung empfohlen. und anschliessend eine wanderung im solartechnisch schlechter gestellten schwarzwald zum anschauungsunterricht.

  • Hoffmann sagt:

    100% EE-Strom sind auch in der CH möglich. Windräder können auch in der CH aufgestellt werden, aber auch PV auf Gebäude.

    Es ist nicht nötig teuren Offshore-Windstrom vom Meer zu importieren. Atomstrom ist zu teuer und wie das Beispiel GB die Einspeisevergütungen für Atomstrom wollen, zeigt dass da auch keine 11 Cent/kwh Atomstrom-Vergütung ausreicht.
    Da ist man mit Windstrom u. Solarstrom schon günstiger, auch weil da lange Stromleitungswege mit ihren Verlusten u. Kosten entfallen.

    Und die Autarkie im landwirtschaftlichen Bereich könnte durch vegetarische Lebensweise erreicht werden.

    • m. isler sagt:

      Sie haben aber eine Ahnung! Ist Ihnen eigentlich bekannt, dass die “Stromernte“ kubisch zur Windgeschwindigkeit zunimmt. Das heisst zum Beispielt: Doppelte Windgeschwindigkeit = 8-facher Ertrag, 3-fache = 27-mehr Ertrag. Schauen Sie sich doch mal eine Windkarte von Europa an (Googeln). Ausserdem arbeitet eine WKA erst ab ca. 6 m/s rentabel, wer etwas anderes behauptet lügt. Wo haben wir das denn in der CH?

      • Hoffmann sagt:

        Ja, habe ich! Schauen Sie nach dem Windatlas BW (Baden-Württemberg). Da gibt es sehr viele Standorte die diese 6 m/s erfüllen und die hat es auch in der CH.
        Da Sie sich anscheinend nicht auskennen sollten Sie wissen dass die Windgeschwindigkeit in 10m Höhe nicht ausschlaggebend ist sondern die in Nabenhöhe der WKA. Bei modernen Anlagen also bei 140 m Höhe!!
        Wenn Sie das nicht glauben können Sie das im obigen Windatlas nachlesen, Sie werden das sicher ergooglen können.

        • m. isler sagt:

          Macht sehr viel Sinn auf einigen Hügel solche Riesendinger aufzustellen, gell. Fundament, Kran, Zufahrt etc., alles kein Problem -eben, keine Ahnung vom Ganzen.

          • Hoffmann sagt:

            Stellen Sie sich vor, in D stellt man diese Riesendinger auf Hügeln auf. Natürlich mit Fundament, Kran, zufahrt usw.
            und natürlich wird das gemacht wenn sich das rentiert u. genehmigt wird..
            Was ist los, finden Sie den Windatlas für BW nicht oder was?

          • Armin Bühler sagt:

            Es gibt im Jura in den Alpen Gebiete mit viel Wind. Österreich ist ebenfalls ein Alpenland und hat bereits heute 1100 MW Windkraft installiert. Die Schweiz kann gemäss BFE mindestens 8% seines Strombedarfs mit Wind decken. Da es inzwischen Windturbinen gibt, welche speziell für Schwachwindgebiete ausgelegt sind, wird dieser Wert inzwischen noch höher sein. Das AKW Mühleberg deckt dagegen nur knapp 5% des Schweizer Strombedarfs.
            Die Schweiz hat bereits hunderttausende Strommasten und tausende Skilifte, Seilbahnen, Strassen und Staudämme. Die Landschaft ist alles andere als unberührt.

          • m. isler sagt:

            @Hoffmann: Eine vergleichbare WKA arbeitet an der Küste von Schleswig-Holstein mit fast doppelter Volllastunden im Jahr als an einem guten Standort in BW (ergoogelt). Mittlere Windgeschwindigkeiten sind ein Anhaltspunkt, mehr nicht.
            Ein Standort kann konstant 6 m/s Wind haben. Ein anderer zur Hälfte 0 m/s und zur anderen Hälfte 14 m/s. Beide haben also im Schnitt 7 m/s, trotzdem produziert (theoretisch) die zweite das 4-fache an Strom. Die einzelnen WKA auf Hügeln in BA sind gut für das Gewissen, mehr nicht.

          • Karl Rütishauser sagt:

            Das Fraunhofer Institut IWES hat 2011 eine detaillierte zum Windkraftpotential in allen Bundesländern erstellt. Dabei hat Bayern das grösste Windkraftpotential aller Bundesländer. Die beiden Bundesländer im Süden haben zusammen ein Windkraftpotential von 125 TWh, wenn weniger als 2% der Fläche zur Windstromerzeugung genutzt wird.

          • m. isler sagt:

            Ob einzelne WKA in Bayern od. BW auf (bewaldenter) Anhöhen oder ein Windpark mit ‚zig WKA an einem Küstengebiet
            aufgestellt wird, hat schon einen erheblichen Einfluss auf die Kosten der Planung bis zur Abtragung/Ensorgung derselben.

    • m. isler sagt:

      @Armin Bühler: Die WKA’s stehen aber mehrheiltlich in Niederösterreich und Burgenland. Welche die an den Quatsch glauben, dass neuartige Windturbinen den Schwachwind gut verwerten können, sollen bitte schön dort investieren, die suchen nämlimmer Geldgeber: Oder glauben Sie etwa auch noch an Mondscheinkollektoren? Die Physik lässt sich nicht überlisten! Leider tummeln sich viele Leute/Firmen im alternativen Energiesektor, die mit betrügerischen Angaben den Leuten das Geld aus dem Sack ziehen wollen. Ja, ja der Traum vom Strommachen auf einfache Art (ohne AKWs) ist und bleibt eben nur ein Traum

      • Armin Bühler sagt:

        Alstom hat gerade einen €130 Millionen Auftrag für eine 108 MW Windfarm in Brasilien erhalten. Dort setzen sie ihre neue Schwachwindanlage ein, welche bereits bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von 7.5 m/s einen Ausnutzungsgrad von 41% erreicht.
        Alstom ist übrigens ein weltweit agierender Konzern im Energie- und Transportbereich mit 94’500 Mitarbeitern weltweit (5’000 Mitarbeiter in der Schweiz).

      • Karl Rütishauser sagt:

        Die neue Gamesa G114-2.0 MW erreicht bei 7 m/s bereits über 80% ihrer Nennleistung.
        Gamesa ist der viertgrösste Windkraftanlagenhersteller der Welt (zweitgrösste in Europa und grösser als Enercon) und hat knapp 7000 Mitarbeiter.

        • m. isler sagt:

          Bühler & Rütishauser: Und ab 8, 9 m/s ist Schluss, da laufen die Dinger unter Vollast. Sie können ja selbst mal ausrechnen
          vieviel eine gleich grosse WKA bei Vollast 12 m/s ungefähr bringt. Dann haben Sie ein Aha-Erlebnis. Solche spassige Anlagen im Binnenland kann sich Deutschland schon leisten. Die können das ja mit dem super billigen Braunkohlestrom locker quersubventionieren. Die CH leider nicht. Brasilien setzt übrigens auch noch auf Atomstrom.

        • Armin Bühler sagt:

          Diese Schwachwind-WKA haben lediglich etwas längere Rotorblätter. Sie haben eine kleinere Gondel, einen kleineren Generator und die ganze Windkraftanlage muss geringere Kräfte bewältigen können, da das Drehmoment geringer ist. Das heisst die WKA ist günstiger, als eine gleich grosse WKA mit höherer maximalen Leistung.
          Die WKA im Binnenland erhalten nicht mehr Einspeisevergütung, als die an der Küste und sie erhalten zudem wesentlich weniger als Offshore WKA.
          Vestas, Gamesa, Alstom, Nordex etc. entwickeln und produzieren diese Windkraftanlagen doch nicht aus purem Vergnügen.

          • m. isler sagt:

            Leistung in Watt ist immer noch das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl dividiert durch 9550. Bei nur etwas längeren Blätter muss daher die Drehzahl der WKAl höher sein. Ich werde nicht schlau aus Ihrer Argumentation. Ist das neue Physik?

          • Armin Bühler sagt:

            Offensichtlich hat Herr Isler leider keine Ahnung wie Windturbinen funktionieren.
            Die Drehzahl ist bei leistungsfähigeren Windturbinen nicht höher, sondern das Drehmoment und die achsparallelen Kräfte die auf die Rotorblätter/Flügel wirken. Sobald die Nennleistung erreicht wird (d. h. bereits etwas vorher), wird der Anstellwinkel der Rotorblätter/Flügel verändert, so dass die Auftriebskraft der Flügel und somit das Drehmoment limitiert wird.
            Im übrigen sinkt die Drehzahl der Windturbinen mit dem Rotordurchmesser, da die Schnelllaufzahl einen gewissen Wert nicht überschreiten sollte.

          • m. isler sagt:

            Sie meinen die Pitch-Regelung? Ist nichts Neues. Die Schnelllaufzahl darf aber bei Auftriebsläufer auch nicht unterschritten werden, sehr problematisch bei ihren Schwachwindanlagen mit turbulenten Winden im Binnenland. Standorte mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von > 7 m/s (50 Meter ab Boden) können übrigens Superstandorte sein. Im Uebrigen empfehle ich Ihnen mal die Veröffentichungen von Albert Betz zu studieren. Seit da hat sich nämlich nichts grundlegendes verändert.

          • m. isler sagt:

            Bei einer Schwachwind-KA die ein geringeres Drehmoment bewältigen muss (wie Sie schreiben!), muss die Drehzahl höher sein um die gleiche oder höhere Leistung zu erzielen als bei einer normelen WKA bei gleicher Wingeschw. und gleicher durchströmter Fläche. Ist doch logisch, oder nicht? Schwachwindanlagen sind immer auf mehr Drehmoment konzipiert, d.h. die vom Wind durchströmte Rotorfläche erlaubt mehr Flügelabdeckung. Typisches Beispiel ist die Westernmill.
            Im übrigen bringt Ihre Pitch-Regelungen nicht mehr Leistung, vielleicht mehr Ertrag.

  • Rudolf Steiner sagt:

    Danke, immer wieder gut wenn etwas Common Sense in eine Diskussion eingebracht wird, in welcher zu viele Teilnehmer gewisse Annahmen einfach als gegeben betrachten.

  • hanna juch sagt:

    Guten morgen, wohne etliche Kilometer weiter im Westen und denke ich bin um 40 Jahre zurück versetzt! Also hier beim Indianer der ist nicht blöd kommt der Strom vom Wasser, was da ist (Itaipu)! Jeden Tag, gratis! Warum denkt ein Volk solange nach wenn es soviel Wasser hat und dazu noch soviel Gefälle!? Unabhängigkeit war doch dem CH immer schon soviel wert! Ausserdem was macht das für einen Sinn, Milliarden in die Armee zu stecken und dann durch den Spargedanken sich abhängig machen? Dezentraleversorgung ist immer besser weil angepasster, umweltverträglicher! Oder geht es ums Geschäft? LG H

    • Hans P. Grimm sagt:

      War gestern in den Kavernen der Kraftwerksbaustelle Linth-Limmern im Glarnerland, dort wir für über 2 Milliarden ein Kraftwerk gebaut. Tolle Sache!

  • hanna juch sagt:

    Gösgen, ich war dagen aber mein Vater dafür! Hitzige Gespräche, ich war 15j.! Die letzten 15 Jahre habe ich im Süden von Portugal gelebt. Klar hatten wir Solar- und Windenergie! Zusätzlich noch 1 Generator. Den brauchten wir nur selten. Das hat bestens geklappt, wir mussten auf nichts verzichten. Alles nacheinander erledigen, schön im Schritt! Zugegeben die ganze Anlage war etwas kostspielig, ohne Zuschüsse! Aber den Luxus wollten wir uns leisten! Das war es uns wert! Wir hatten keine Ausfälle und auch keine Gebühren. Sol u.Wind ergänzen sich gut – in Portugal! In jedem Land was es hat!

  • Karl Rütishauser sagt:

    Dass der Stromimport des Teufels sein soll, haben wir insbesondere der PR der Atomlobby zu verdanken, welche während Jahren mit der Stromlücke gedroht hat, welche angeblich nur mit neuen, ausländischen AKWs gedeckt werden könnte.
    Diese PR wurde leider auch von vielen Medien unkritisch geschluckt und inzwischen sind sie verblüfft darüber, dass jetzt nicht sofort andere Kraftwerke gebaut werden.
    Unabhängig davon ist es sehr wohl sinnvoll, dass die Schweiz in Effizienz und erneuerbare Energien investiert, da diese Massnahmen langfristig die Kosten reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

  • Walter Bossert sagt:

    Rütishauser, wenn wir schon von PR und Atomlobby schreiben, dann bitte auch von PR der Alternativen.Oder meinen Sie tatsächlich, dass alles was uns aus dieser Richtung vorgegaukelt wird, auch hält was versprochen wird? Wenn man sich an einer einschlägigen Ausstellung mit kritischem Blick umsieht, muss man leider feststellen, dass es vor allem darum geht,den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    • Armin Bühler sagt:

      Abgesehen davon, dass es in der kaum in erneuerbare Energien investiert wird und bis jetzt nur Werbespots gezeigt wurden, die gegen Solarenergie wettern (z.B. Axpo-Spot) und nicht umgekehrt.
      Effizienzmassnahmen und erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze in der Schweiz und reduzieren die Abhängigkeit von importierten Energieträgern. Diese Arbeitsplätze zahlen Steuern und entlasten die anderen Steuerzahler. Eine Erhöhung der Abhängigkeit von den Ölscheichs schafft weder Arbeitsplätze noch werden damit die Steuerzahler entlastet.

      • Hans P. Grimm sagt:

        Axpo baut im Glarnerland ein Wasserkraftwerk für über 2 Milliarden! Dies sind investitionen in erneuerbare Energie oder?

        • Armin Bühler sagt:

          Das sind 2.5 Mrd für ein Pumpspeicher, welches leider mehr Strom verbraucht als es produziert.
          Und die Vergrösserung des Muttsees erhöht dessen Speicherkapazität nicht einmal auf einen Tag.

          Die Pumpspeicher in der Schweiz (welche mehrheitlich in der Nacht mit überschüssigem Atom- und Kohlestrom betrieben werden) werden bald mehr Strom verbrauchen als der gesamte Öffentliche Verkehr.

          Wind, PV und Biomasse produzieren dagegen tatsächlich Strom und verbrauchen ihn nicht.

    • Hoffmann sagt:

      Der Rückbau der AKWs, die Endlagerung wird den Leuten das Geld erst richtig aus der Tasche ziehen. Ein GAU wird sie gar vom eigenen Grundstück vertreiben. Tolle Alternativen haben Sie mit ihren AKWs.

  • Roland K. Moser sagt:

    Es darf nur Strom importiert werden, der aus der Überschussproduktion von erneuerbaren Energien stammt. Alles andere macht keinen Sinn. Oder will mir jemand sagen, wir müssen die AKWs abstellen, damit wir AKW-Strom importieren müssen/dürfen/wollen?

  • Armin Bühler sagt:

    Mit dem „Alles-ist-billiger-im-Ausland“ muss man vorsichtig sein.
    Abgesehen davon, dass sich fast jedes Produkt inklusive dem Newsnetz im Ausland günstiger produzieren liesse:
    Mit diesem Argument sollte man auch die Schweizer Landwirtschaft nicht mehr subventionieren und letztlich auch die Spitäler sowie die Universitäten schliessen.
    Am Schluss wäre dann die ganze Schweiz ohne Arbeit und eigene Wertschöpfung (abgesehen von ein paar Steueroptimierern) womit die Schweiz früher oder später ganz geschlossen werden könnte und sich die Frage vom Stromimport ohnehin erübrigen würde.

  • Markus sagt:

    Absolut irrelevant ob da nun noch einige Atommeiler am Netz hängen! Gestehungskosten von Wind- / Wasser (incl Gezeiten KW) / Sonne werden immer niedriger – sicheres Zeichen dafür sind die Investitionen der „Energiegiganten“ in diese Technologien. Atommeiler und thermische Kraftwerke werden sich von alleine „eliminieren“ da nicht mehr konkurenzfähig. Einziger Stolperstein der diese Entwicklung verlangsamen könnte: – Veraltete Netze / Netztechnologien welche die erhöhten Ansprüche einer dezentralen / antizyklischen Einspeisung dieser alternativen Kapazitäten nicht „managen“ können!

  • Karl Rütishauser sagt:

    Investitionen in erneuerbare Kraftwerkskapazitäten zahlen sich langfristig besonders aus, da sie einem vor Brennstoffpreisschwankungen schützen und nach der Amortisationsdauer, zu unschlagbar günstigen Kosten Strom produzieren können.

    Italien hat unter anderem deshalb hohe Stromkosten, weil es lange Investitionen in seinen Kraftwerkspark vernachlässigt und in die kurzfristig günstigste Option (Gaskraft) investiert hatte.

  • Maria Baumann sagt:

    Die Atomhysterie in der CH hat – trotzdem in Fukushima niemand durch den Atomunfall gestorben /verstrahlt worden ist, und viele inzwischen wieder zurück in ihre Heimat dürfen – eine völlig irreale Dimension angenommen. Dadurch ist es allmählich statthaft für Fundamentalisten und leider auch für engagierte Journalisten jeden Unfug zu fragen, zu behaupten oder sonstwie in den Raum zu stellen. Physikalische und marktwirtschaftliche Grundsätze zählen bei diesen „Betrachtungen“ schon längst nicht mehr. Typ. CH-Tugenden wie Sparsamkeit, Blick fürs Ganze und Realitätsbezug vermisse ich zunehmend.

  • Ruedi Züst sagt:

    Die Selbstversorgung betreffend Energie ist möglich und sollte beibehalten werden und zwar mit den Mitteln, welche es bisher geschafft haben.
    Wer reich ist, soll den Preis für alternative Energien bezahlen und nicht stolz sein und die Armen verachten, welche die Mittel dazu nicht aufbringen können.
    Es ist eine Heuchelei, eine Gerechtigkeit zu verlangen, wozu der Arme nicht fähig ist, und die anderen Alternativen für die Alternativen der Reichen zu verteufeln.

    Es ist eine Torheit den Strom aus Frankreich beziehen, als Sklave der EU, welches ihre Atommeiler an der Grenze zur Schweiz aufstellt.

  • Ruedi Züst sagt:

    Die Anschaffung eines Kochherdes kostet 1’000 Franken.
    Die Anschaffung einer Solaranlager kostet vielleicht 10’000 Franken, mit welchen 10’000 Franken aber der Kochherd noch nicht warm zu kriegen ist.
    Die Photovoltaik ist ein Tropfen auf einen heissen Stein, womit bei Sonnenschein etwas Strom abgeliefert werden kann, womit bei Abbezahlung der Investion kein Gewinn erzielt werden kann, wie versprochen, indem nur der Ersatz der alten Anlage durch eine neue fällig wird.

  • Ruedi Züst sagt:

    Der heilige Geist soll richten zwischen mir und der katholischen Redaktion des Tagesanzeigers.

    Wenn ich mit der Wahrheit im Unrecht bin, soll Gott mich richten, wenn die Redaktion mit ihrer Intoleranz gegenüber der Wahrheit im Unrecht ist, soll Gott die Redaktion richten. Amen.

  • Hans P. Grimm sagt:

    Warum soll man den Strom nicht im Ausland besorgen?

    Man will sich ja auch von den Ausbildungen unserer Arbeiterkinder verabschieden und dafür gut Ausgebildete aus den Ausland importieren!

    So schliess^t sich der Teufelskreis!

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