Zwischen High Heels und Bergschuhen

  • Eine spannende Stadt für Menschen, die einen City-Trip mit aktivem Sport verbinden möchten: Innsbruck. Foto: austria.info

  • Familienwandern am Patscherkofel: Auf dem Innsbruck Trek können Wanderer die Region rund um die Tiroler Landeshauptstadt in sieben Tagen zu Fuss erkunden. Foto: TVB Innsbruck / Christian Vorhofer

  • Städtetrip oder raus in die Natur? Wie wäre es mit beidem? Innsbruck bietet alles, was der vielseitige Urlauber wünscht. Foto: Innsbruck Tourismus / Christof Lackner

  • Fünf Gebirgsstöcke, fünf Bergerlebniswelten: Naturpark Karwendel, Patscherkofel, Mieminger Kette, Kalkkögel, Sellraintal und Stubaier Alpen. In der Region Innsbruck schmiegen sich Stadt und Berg in perfekter Harmonie aneinander. Foto: TVB Innsbruck / Christian Vorhofer

  • Bei den Promenadenkonzerten im Juli machen hochkarätige Formationen aus ganz Europa die Kaiserliche Hofburg zur Bühne. Foto: Innsbruck Tourismus / Emanuel Kaser

  • Maximilianjahr 2019: Das Goldene Dachl, die Schwarzen Mandern und das leere Grabmal von Kaiser Maximilian I. sind eindrucksvolle Zeugnisse seines Wirkens. Foto: Innsbruck Tourismus / Monz

  • Vor 30 Jahren wurde der Innsbrucker Panorama-Klettersteig von Hannes Gasser initiiert, dem Gründer der Alpinschule Innsbruck (ASI). Aufgrund seiner einzigartigen Perspektiven auf die rund 2000 Meter tiefer gelegene Stadt gilt er als eine der schönsten Klettersteige der Ostalpen. Foto: TVB Innsbruck / Christian Vorhofer

  • Ganzjährig begehbar präsentiert sich die Martinswand bei Zirl. Mehr als 150 Routen in den Schwierigkeitsgraden 3 bis 9 bieten viel Abwechslung und spektakuläre Aussichten über das Inntal. Foto: TVB Innsbruck / Christian Vorhofer

  • Im Kletterzentrum Innsbruck stehen 500 Kletterrouten und 200 Bouldermöglichkeiten zur Auswahl. So hat es ausreichend Platz für Freizeitkletterer und Wettkämpfer, für Trainings und Events. Foto: ki-02-@Alpenverein/norbert-freudenthaler.com

  • Ride with passion: Beim bis zu 28% steilen Anstieg durch die Höttinger «Höll» motiviert «Tourteufel» Didi Senft die Fahrer bei der Gravel Innsbruck. Foto: Gravel Innsbruck / Franz Oss

  • Sportler, die gerne abseits befestigter Wege laufen, werden rund um Innsbruck fündig. Tante Gert Run, Goethe Weg und Zirbenweg heissen die Strecken für sportliche Bergläufer. Foto: TVB Innsbruck / Andreas Amplatz

Innsbrucks Investitionen in Image und Infrastruktur scheinen sich auszuzahlen – die zweitgrösste Alpenstadt zieht junge Menschen ebenso an wie sportliche Grossereignisse, zuletzt die Weltmeisterschaften im Rad- und Klettersport. Was macht diese Stadt richtig?

«Berge im Visier einer Graffiti-Gruppe», so titelte die Tiroler Regional-Redaktion des ORF vor knapp zwei Jahren auf ihrer Website. Stein des Anstosses war selbstverständlich nicht die unbezifferbare Anzahl bunter Markierungen, die seit Menschengedenken den Weg auf, durch und über die Tiroler Bergwelt weisen. Nein, das sonderbare Kürzel «FOVS» war es, was die Gemüter erregte. Immer häufiger wurde es in und um Innsbruck gesichtet, als Pickerl an Strassenlaternen genauso wie an den Kreuzen stolzer Berggipfel, wie dem Habicht. Selbst in entlegenen Stubaier Kletterführen stösst man, auch heute noch, auf die vier Buchstaben. Die Dechiffrierung des Kürzels lieferte der ORF gleich mit: «For overall visual satisfaction», auf deutsch: «Zur allgemeinen visuellen Befriedigung». Man tut wohl gut, die Einordnung dieser alpinen Schmierereien den Stammtischen und Gerichten Tirols zu überlassen. Ein Kommentar sei erlaubt: Wenn es Innsbruck – und zwar Stadt und Land gleichermassen – an einem nicht mangelt, dann sind es befriedigende, visuelle Reize.

Mountain and the City

Für alle, die gerne Eulen nach Athen tragen: Drei gefühlte Wahrheiten über die Beziehung der Innsbrucker zu ihren Bergen, die seit jeher mehr sind als nur die Hintergrundkulisse der zweitgrössten Alpenstadt. Das von Stararchitektin Zaha Hadid gestaltete Gebäude, das sich gerade anschickt, das Goldene Dachl als Innsbrucks Wahrzeichen abzulösen, ist kein Konzerthaus, sondern die Talstation der Hungerburgbahn. Die weitaus berühmteste Tat von Kaiser Maximilian I., dessen Todestag die Tiroler heuer zum 500. Mal begehen, dürfte seine Gamsjagd sein, während der er sich in der Innsbrucker Martinswand verirrte und auf wundersame Weise gerettet wurde – Ursprung des heutigen Kaiser-Max-Klettersteigs. Und wer im Winter durch die zentrale Maria-Theresien-Strasse flaniert, sieht über den Schultern der Passanten mehr geschulterte Ski als Einkaufstüten.

Am Wasser und doch mitten in den Bergen: Innsbruck. Foto: traveller.com.au

Sage und schreibe siebzehn Klettergärten und sechs Kletterhallen (inkl. der weltweit grössten) sind im Umkreis von 30 Minuten von Innsbruck erreichbar. Vom familientauglichen «Innsbrucker Wohnzimmer» auf der Muttereralm bis zu den Toprouten im «Dschungelbuch» am Zirler Berg. In den alpinen Wänden von Karwendel am einen Innufer und den Kalkkögeln am anderen haben Kletterikonen wie Heinz Zak, Reinhard Schiestl, Andi Orgler oder Reini Scherer ihre Spuren hinterlassen. Ganz ohne Seil und Haken kann man sich Innsbruck auch erwandern: an einem Tag auf dem aussichtsreichen (FOVS!) Zirbenweg am Hausberg Patscherkofel, oder in bis zu acht Tagen auf dem frisch abgesteckten Innsbruck Trek. Und weil das Stadtgebiet nicht nur renovierte Bergbahnen und mehrere Almen, sondern auch einige Hochschulen mit 30’000 Studenten beheimatet, braucht man über das Angebot an Bars und Restaurants nicht viele Worte verlieren, ausser «zur kulinarischen Befriedigung aller» vielleicht.

Eine Stadt, in der das Verhältnis zwischen Kultur und Natur, zwischen High Heels und Bergschuhen, zwischen Knödelkarte und Aperol Spritz so stabil und ausgewogen ist, kann ein paar pinselnde Selbstdarsteller verkraften.

Dieser Beitrag wurde unterstützt von Innsbruck Tourismus.

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