«Tuning ist illegal und eine Straftat»

  • Selbstbeschränkung statt Regulierung: Claus Fleischer, Geschäftsführer von Bosch eBike Systems. (Fotos: Bosch eBike Systems)

  • Mehr Trails dank E-Mountainbike: Enduro-Profi René Wildhaber.

  • Mit Spass und Motorunterstützung bergauf: Vielen Bikern sind 25 km/h zu langsam.

Mountainbiker sind Optimierer. Sie optimieren sich selbst durch Training und, na klar, vor allem ihr Bike: leichtere, coolere Teile, bessere Bremsen, potentere Federung. Bei schwarzen Carbonfasern und in allen Farben eloxiertem Aluminium beginnen die Augen zu leuchten. So sind denn auch die meisten Mountainbiker leidenschaftliche Tuner. Bei den E-Mountainbikes sieht die Sache nicht anders aus. Vielen reicht der auf 25 Stundenkilometer begrenzte «Uphill Flow» nicht aus. Wer die Begriffe E-Bike und Tuning in die Google-Suche tippt, bekommt 27’900 Treffer. Tipps, Tricks, Hard- und Software-Updates: Das Web bietet jede Möglichkeit, dem E-Motor zusätzliche Power zu entlocken. 

Die Fahrradindustrie und nicht zuletzt die Motorenhersteller beobachten diesen Tuning-Trend mit Sorge und wollen ab 2019 geschlossen gegen Motor-Tuning vorgehen, auch aufgrund der Befürchtung, dass E-Bikes den Status «Fahrrad» in Europa verlieren. «25 km/h sind am Berg doch genug», meint Claus Fleischer, Geschäftsführer von Bosch eBike Systems, und hofft im Interview auf die Vernunft der E-Mountainbiker am Berg.

Herr Fleischer, Sie haben auf der Eurobike angekündigt, dass sich Bosch eBike Systems verstärkt mit einer Initiative gegen das Tuning von E-Bikes beschäftigt. Was ist denn so schlimm daran, wenn jemand sein E-Bike frisiert?
Wir haben bereits vor drei Jahren erkannt, dass Tuning zum Problem für das E-Bike werden könnte. Denn wenn wir Tuning nicht in den Griff bekommen, kann es für die Branche insofern kritisch werden, als dass Gesetzgeber, Versicherungen und Aufsichtsbehörden ebenfalls darauf aufmerksam werden und feststellen: Da fahren zu viele zu schnell, und es kommt dadurch verstärkt zu Unfällen. Dann könnte der Gesetzgeber regulieren – und auch überregulieren. Und dann könnte das Pedelec, wie wir es in Europa nennen, den Status Fahrrad verlieren.

Aktuell ist es dem Fahrrad mit allen Rechten und Pflichten gleichgestellt. Und das wollen wir verteidigen. Tuning ist nicht nur unfair im Sport. Es ist auch illegal und eine Straftat. Jetzt sind wir auf den ersten Blick mit dieser Position die Spassverderber der Branche. Aber wir sind davon überzeugt, dass der Spass so länger andauert. Denn wenn es durch Tuning zu einer einschränkenden Regulierung käme wie beispielsweise eine Versicherungspflicht, Kennzeichen- oder die Helmpflicht, dann würde die Akzeptanz der Radfahrer gegenüber dem E-Bike zurückgehen. Deshalb positionieren wir uns gegen Tuning.

Was ist denn generell der Unterschied, ob man jetzt einen Töff tuned oder ein E-Bike?
Das ist relativ einfach. Das Pedelec 25 muss nicht homologiert werden, es gibt keine Zulassungsauflagen. Wenn du es tunest, machst du aber aus einem nicht zulassungspflichtigen Fahrrad ein zulassungspflichtiges Fahrzeug. Damit wird es zur Straftat. Denn seitens der Überwachungsbehörden verletzt der Tuner damit die Versicherungspflicht: Ein motorisiertes Kleinkraftrad muss pflichtversichert werden, es benötigt ein Versicherungskennzeichen. Bei einem getunten Mofa bewegt sich der Tuner im selben Rechtsrahmen.   

Ganz viele Biker sagen, 25 km/h ist doch etwas arg langsam. Das fahren sie ja in der Ebene auch mit dem normalen Bike leicht. Gibt es hier keinen Spielraum nach oben? 
Die Frage kommt sehr oft und lässt sich einfach beantworten. Die Gesetzgebung in Europa sagt: Ein Pedelec hat eine Abschaltgeschwindigkeit von 25 km/h und eine Dauernennleistung von maximal 250 Watt. Damit ist das Elektro-Fahrrad als Fahrrad eingestuft. Wenn man die Geschwindigkeit anheben möchte, hat dies in Berlin und Brüssel zur Folge: Versicherungskennzeichenpflicht, Helmpflicht und keine Radwegbenützung. Das ist tatsächlich schwarz-weiss. Im Austausch mit vielen Verbänden in Berlin und Brüssel wurde klar: Die Ausnahme, dass ein E-Bike ein Fahrrad ist, wird es nur bis 25 Stundenkilometer geben. Sobald die Geschwindigkeit auf 30 oder 35 km/h angehoben wird, würden wir die genannten Auflagen bekommen.

Wie sieht das konkret in der Schweiz aus?
In der Schweiz gibt es das Speed-Pedelec, gleich wie in den anderen europäischen Ländern. Allerdings sind die Regularien und Zulassungs- und Nutzungsbestimmungen liberaler als beispielsweise in Deutschland oder den Niederlanden. Nimmt man Europa als Region, ist das Speed-Pedelec in der Schweiz am beliebtesten mit einem Marktanteil von etwas über 20 Prozent. Im restlichen Europa liegt der Anteil gerade einmal zwischen einem und zwei Prozent. Das Speed-Pedelec wird in Deutschland und den Niederlanden überreguliert: mit Licht, Spiegel, einklappbarem Ständer, Helmpflicht und ohne die Radwegnutzung. Und die Gefahr besteht, dass das durch Tuning eben auch für normale E-Bikes kommt. Die Geschwindigkeitsdiskussion ist für Pendler ein Thema, und hier bieten wir mit dem S-Pedelec die Wahl. 

Ein Tag im Bergführerleben von Marco Benz. (Video: Youtube/Bosch eBike Systems)

Und für Mountainbiker?
Nicht für Mountainbiker. Da sind doch die 25 km/h perfekt. Bergauf fährst du eh nicht schneller, runter bist du schneller und brauchst den Antrieb nicht. Warum muss es denn noch schneller sein? Es gibt doch schon genügend Diskussionen mit Wanderern und unmotorisierten Mountainbikern. Und auf Trails in den Bergen gibt es schon heute genügend Nutzungsdruck. Da ist es doch besser, wenn man sagt: Freiwillige Selbstbeschränkung, die 25 km/h reichen mir völlig, vor allem am Berg.

Oder wie die Amerikaner sagen: «Be careful what you are asking for!» Wenn du dir etwas wünschst, bekommst du immer beide Seiten der Medaille. Ganz ehrlich: Wenn wir auf den Trails noch schneller werden, rutschen wir immer näher ans Motorrad heran. Die Alpenvereine, vor allem in Deutschland und Österreich, sehen jetzt schon, dass zu viele E-Mountainbiker auf die Trails kommen. Wenn die dann auch noch schneller fahren, tun wir uns doch keinen Gefallen.

Und wie geht Bosch als Hersteller gegen Tuning vor, wie kann man diese Initiative verstehen?
Die Industrie hat sich mit den Normungsgremien getroffen und die sogenannte Pedelec-Norm angepasst. Diese Norm heisst EN 15194 mit der Ausgabe 2017. Diese Norm wird Mitte 2019 nach einer Übergangsfrist von eineinhalb Jahren verpflichtend. Sie besagt, dass die Systeme selbst erkennen müssen, ob sie getuned werden, und dann geeignet darauf reagieren. Wie das geschieht, sagt die Norm nicht, das muss jeder Hersteller für sich interpretieren. Das System macht über Sensoren und Software einen Plausibilitätscheck und überprüft, ob die Anzeige auf dem Display und die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit zusammenpassen. Wir haben das schon jetzt eingeführt, auch um die Händler ab jetzt mit den passenden Diagnosegeräten zu schulen. Ab nächstem Jahr legen wir nochmals nach. Wenn dann das System Tuning erkennt, muss es die Unterstützungsleistung des Motors reduzieren, sodass wir unter die 25 km/h kommen. In der Technik nennt man das einen «Limp-Home-Modus». Mit dem kommt man zwar noch irgendwie nach Hause, aber sicher nicht mit viel Spass und sicher mit weit weniger als 25 km/h.

Die Tuning-Kit-Hersteller sind ähnlich gute Software-Entwickler. Tritt hier die Branche geschlossen auf, um dagegen vorzugehen? Kriegt man Tuning überhaupt in den Griff?
Über den Zweirad-Industrie-Verband in Deutschland und Velo Suisse in der Schweiz ist das eine geschlossene Aktivität der Industrie. Aber das Phänomen ist ja auch gesellschaftlich ganz interessant. Ich vergleiche es gern mit Haustüren und Einbrüchen oder Computern und Virenprogrammen. Das ist immer eine «Balance of Power». Immer wenn du die Hürde höherlegst, kommt einer und knackt sie. Es scheint ein gesellschaftliches Phänomen zu sein, dass dafür genügend kriminelle Energie und auch die technische Leidenschaft vorhanden sind. Die Aufgabe der Industrie ist es, die Hürde immer höher zu setzen, sodass sie nur noch wenige, und dann mit grossem Aufwand, knacken können. Dennoch wird es immer einen geben, der so clever ist und auch den Aufwand betreibt, um so etwas zu knacken. Das Wichtigste ist, dass die grosse Masse nicht mehr so einfach ein E-Bike tunen kann. 

Sind Sie auf dem E-Mountainbike in den Bergen unterwegs? Sind Ihnen 25 km/h auf den Trails zu langsam? Oder haben Sie schon Konflikte zwischen Bikern, E-Bikern und Wanderern erlebt? 

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48 Kommentare zu ««Tuning ist illegal und eine Straftat»»

  • Klaus Müller sagt:

    Es ist immer das gleiche, vorwiegend deutsche, Problem. Keiner gönnt dem anderen etwas was er sich selbst nicht gönnt. Dann wird nach dem Gesetzgeber gerufen und Regulierung gefordert. Der Regulierungswahn ist bei uns grenzenlos. Wenn wir Deutschen endlich mal begreifen könnten, dass nicht der Neid uns glücklich macht sondern Großzügigkeit gegenüber den Wünschen und Vorlieben anderer. Mit Freiheit konnten wir noch nie so richtig umgehen.

  • Fred Schönbächler sagt:

    Es geht im Zeitalter von Open Software überhaupt nicht, dass die Industrie meint, sie könne mit Verwaltungen gemeinsame Sache machen und proprietären Code verstecken. Natürlich unterstützt Bosch so etwas, aber es soll niemand glauben, dass das im Interesse des Kunden ist; es geht allein ums Geld.

    Herr Gates hat sich mit Windows eine goldene Nase daran verdient. So war es mit dem DVD-Ländercode; so war es mit der ungenügenden, oft fehlerübersäten Software in Routern.

    Bis Linux kam, bis der DVD-Code-Hack veröffentlicht wurde, bis für die meisten Router freie Software zur Verfügung stand. Davon hat der Kunde etwas, alles andere ist nur Gechäftemacherei.

    Frisieren ist ein Randproblem, es gibt genügend rechtliche Mittel, egal ob weiland beim Töffli oder heute beim Pedelec.

  • Gabriel sagt:

    Typisch alles muss reguliert werden null Freiheit ! Bosch soll das Geld lieber an den Kunden weiter geben mit billigeren E bike Komponenten, statt das für unnötige Systeme auszugeben

  • Rolf sagt:

    über Rot fahren auch…aber, bei der fortschreitenden alg. Verblödung – who cares and why??

  • Ludwig V. sagt:

    25 für E-Biker ist genug und eine Fahr- Prüfung der Personen angebracht 70 plus

  • Noah sagt:

    Ich bin 15 und wir haben 3 ebikes zuhause, ich will nur mal sagen das ich es überhaupt super praktisch finde weil ich immer mit dem bike zur schule kann 6km am Berg, macht das mal mit normalen Velo ohne pflutschnass in der Schule anzukommen!!! Ausserdem setzen sich auch mal meine Eltern aufs Bike, und das ist super,uns reichen ja auch 25 kmh. Und tuning am Bosch kann man in 10 Sekunden machen du nimmst ein kleines Magnet und tust es an die Tretkurbell ganz aussen wo das Pedal fesgeschraubt ist, dann nimmst du den Sensor an der linken Seite der ‚Schwinge‘ ab und befestigst ihn mit einem Kabelbinder 10 oder 15 cm nach vorne… sodass er mit dem Magnet parall steht, so wird der Motor ausgetrickst und es funktioniert super aber ist Illegal. Geht auf youtube und schaut Prysides Tuning bike an

  • C.Corno sagt:

    der rechtsfreie Biker-Raum ist ein Paradies für Frisierer. Solange diese Verkehrsteilnehmer nicht identifizierbar sind, kämpfen die Behörden gegen Windräder.

  • Toni Mueller sagt:

    Wusste gar nicht das sowas verboten ist. Langsam werden diese Dinger interessant.

  • Marcel Heimgartner sagt:

    25 km/h für E-Mtb sind ok, resp. eine absolut genügend schnelle Unterstützung.

    Die Bremsen sind jedoch immer noch ungenügend. Diese müssen noch stärker werden.

    • Jakob sagt:

      Die Aussage, die Bremsen seien ungenügend, ist schlicht Quatsch. Bei einem mehrere tausend Franken teuren e-Mtb sind in aller Regel sehr potente Bremsen verbaut. Richtig eingestellt und gewartet, ist mit ihnen jederzeit ein sicheres Verzögern gewährleistet.
      Bei einem billig-Baumarktrad, welche meiner Meinung nach gar nicht auf unseren Strassen zugelassen werden sollten, sieht es womöglich kritischer aus…

  • Simon Wegert sagt:

    Das Fahrrad geniesst schon viel zu lange und vor allem zu Unrecht einen Sonderstatus. Hoffentlich kommt bald die Regulierung und damit bitte auch eine Helmpflicht und zwar zu Integralhelmen. Und eine Begrenzung des Motors auf 35 km/h auf geradem nicht abschüssiger Strasse. Dann bitte auch eine Haftpflicht-Versicherung und eine Pflicht für grosse Nummernschilder die nicht kleiner sein dürfen als jene von Motorrädern. Und nicht zuletzt bitte auch eine angemessene Steuer vom 25% des Listenpreises des Fahrzeuges. Zu überlegen wäre dann noch die Kostenbeteiligung an den Strassen, die derzeit ja vollumfänglich von motorisierten Strassenverkehr getragen wird.

    • C.Corno sagt:

      geerade ein Helm liegt im eigenen Interesse, wenn die Biker das nicht von allein einsehen, dann muss es halt per Gesetz geregelt werden. Oder eben es werden Unfallfolgen, die durch Nichttragen eines Helms entstehen von der Versicherung ausgeschlossen. Ansonsten geht dieser Leichtsinn auf Kosten der Allgemeinheit.

    • I. Baaumgartner sagt:

      Flasch! Die Kommunalen Strassen werden über die normalen Steueren finanziert und nicht über irgendwelche Vignietten, oder sonstige Verkehrsabgaben.
      Daher bezahlt jeder Velofahrer der Steuern bezahlt seinen Anteil an der Strasse.

      Ich bin kein Freund von E-Bikes. Schon gar nicht von E-Mtb. Aber ihre Vorschläge sind schlicht ein Witz.

  • Thomas Abderhalden sagt:

    Von meinem Balkon sehe ich direkt den schmalen Velostreifen auf dem Trottoir, der direkt vor dem Zaun des Schulhausgeländes durchgeht. Wenn da die Kinder rausrennen, ist es schon mit den normalen Velos ein Problem. Wenn ich jedoch die Pedalentöffs mit 45km/h sehe, die weniger als einen Meter vor dem Zugang zum Schulgelände durchblochen, dann muss ich sagen, das ist doch total verrückt. Die Strasse die parallel dazu verläuft ist nicht nur Tempo 30, sondern hat auch noch einen aufgepflasterten Fussgängerstreifen, d.h. da fährt kein Auto mit mehr als 10km/h durch *und* es ist ca. 1.5m vom Tor entfernt. Ich habe kein Auto, und bin also eigentlich auf der Veloseite. Die Pedalentöffs auf die Velowege zu lassen, ist völlig unverantwortlich.

  • Immanuel Felder sagt:

    Wenn diese 25/45-Beschränkung etwas weniger unsäglich woanders läge, dann wären E-Radler die Temporeferenz in 30er Zonen. Die Aufmerksamkeit der stärker motorisierten wäre dann weniger zwischen Tacho und Überholmöglichkeit. Bei Generell 50 wären S-Pedelecs Referenzgrösse statt Überholgrund. Minim mehr Aufwärtstempo ist verglichen mit der Situation abwärts zu verkraften. Und abwärts bremsen die wenigsten prinzipiell und behinderungsbewusst auf 25 runter, sondern situativ – trotz längerem Bremsweg. Was hier auf Asphalt gilt, gilt im Gelände besonders. Auf eine gesetzliche Begrenzung auf 30er/50er Pedalhilfen für eine entspanntere CH!

  • Joe Amberg sagt:

    Jedes Billigstvelo ohne irgendwas von E fährt locker mit 60…70 km/h den Berg runter. Ja, eBikes grösser 25 km/h gehören auf die Strasse. Gefälligst endlich 50 km/h einführen statt 45 km/h, das ist ja echt nur dämlich. Ja, eine zum Töffli / 50ccm Töff vergleichbare Prüfung wäre für 50 km/h schon längst überfällig. Nein, das eTuning – wie bei den Töfflibuebe – ist in der Schweiz definitiv nicht strafbar, kompletter Nonsens. Und selbst bei einem Unfall ist es in der Schweiz noch nie gelungen, zu beweisen, dass das Tuning für den Unfall verantwortlich war. Und der Rest ist Industriepolitik von Bosch…

  • Lori Ott sagt:

    Ich fände es richtig, dass ganz generell Fahrzeuge welche nicht zu 100% per Muskelkraft angetrieben werden nicht als Velo durchgehen. Was zum Geier ist denn so schlimm an einer Zulassung und einer angemessenen Versicherungspflicht?
    Zudem haben motorisierte und hilfsmotorisierte Fahrzeuge nun wirklich nichts verloren auf Velo-, Fuss- und Wanderwegen. Die diesbezüglich aktuell gültige Regelung muss dringend entsprechend geändert werden, die Unfallstatistik spricht Bände!

  • Turi sagt:

    Sobald ich von meinem 2-Rad-Händler zwangsweise aufgeboten werde, um mein e-Bike mit einem «Limp-Home-Modus» nachzurüsten, verkaufe ich es und verzichte zukünftig ganz. Ich lasse mir doch in mein mehrere Tausend Franken teures motorisiertes Velo keine künstliche Bremse einbauen, nur weil die Branche Angst um allenfalls zurückgehende Umsätze hat. Zudem ist es lächerlich zu glauben, man könne Tuning ganz verhindern. Schon in meiner Kindheit wurden Töffli frisiert. Wurde man erwischt, gabs halt rote Ohren. Haben wir deshalb darauf verzichtet? Sicher nicht.

    • Sacha Meier sagt:

      Lieber Turi, wir leben nun einmal im 21. Jahrhundert. Beim E-Bike können Sie ohne Händler heute schon nicht mehr allzuviel machen. Sich gegen das System aufzulehnen bringt nichts. Das System von Bosch ist etwa gegen unautorisierte Eingriffe mittels tw. verschlüsselten CAN-Bus-Daten geschützt (besonders beim Akku, um die billigen Generika aus dem Spiel zu werfen). Und der Bordcomputer entdeckt dank regelmässiger Software-Updates immer mehr Hardware-Tuning-Module und prüft sogar den Jitter des Tachos. Diese periodischen Updates müssen Sie machen, da das System sonst automatisch nach der doppelt verfallenen Servicezeit, bzw. km (typisch alle 1’000km) in den Limp-Mode wechselt. Der konsequent durchgesetzte Zwangsservice aller computerisierten Gefährte stützt übrigens auch unsere Wirtschaft.

      • Weidmann sagt:

        Den Computerkran kann sich Bosch in den Hintern stecken. Bosch ist übrigens der Schimpfname der Franzosen für die Deutschen -zurecht! Zum Fahren braucht es einen Motor und eine Batterie und keinen Computer. Das kann Bosch auch nicht ändern.

  • Fleischer sagt:

    Bosch ist vor allem die Firma, welche die Rekuperation vehement verhindert. Vermutlich werden es die Ausländer sein, welche dann endlich moderne Ebikes auf den Markt bringen. Deutsche Ausreden helfen dann nichts mehr.

    • Fahrer sagt:

      Bei Mittelmotor-Antrieben (Motor am Tretlager) geht das glaub wegen dem Freilauf nicht – Bosch kann da nichts dafür…

  • Juliana sagt:

    Wer rasen will, soll sich einen Töff kaufen. Mit einem Velo haben E-Bikes sowieso nichts zu tun: Es sind Motorfahrzeuge, gehören deshalb nicht auf Radwege. E wie Euphemismus, also Schönfärberei.

    • Tom sagt:

      Bin der gleichen Meinung. Die 45km/h schnellen eBikes gehöhren definitiv nicht auf den Veloweg und schon gar nicht auf den Trail. Wer den Trail nur mit Antrieb schafft, ob Up oder Down, hat da so oder so nichts verloren.

      • Fredi sagt:

        Und das entscheidet Sheriff Tom? Sollen Leute die es nicht aus eigener Kraft ins Tram schaffen auch zu Fuss gehen? Warum gibt es farbige Kleider für Blinde? Weshalb pflegt man unheilbar Kranke überhaupt noch?

        Gut, dass Sie auf solche Fragen keine Antworten geben dürfen.

  • V.Ludwig sagt:

    E-Biker sollten eine Prüfung machen und nicht schneller als Töffli fahren.

    • Roger sagt:

      Ich fahre mit dem hudskommunen Strassenvelo schon schneller als ein Töffli. Muss ich dann auch eine Prüfung absolvieren? Das Problem sind die Fahrer, die sich – wie im Auto – nicht um die anderen Verkehrsteilnehmer kümmern.

  • Asdf sagt:

    E bikes sind mit konventionellen bikes schon lange nicht mehr vergleichbar. Ich persönlichen würde mir nie eines kaufen. Entweder richtig Radfahren oder gar nichts.

    • Thomas Schmid sagt:

      Sobald Sie mal behindert oder jahrelang geschwächt sind werden Sie das anders sehen. Oder sollen alle auf E-Rohlstülle umsteigen? Oder jahrelang rumliegen bloß weil ewig gestrige oder Neider Mühe mit dem Fortschritt haben?

      • I. Baumgartner sagt:

        Das hat nichts mit Fortschritt verweigern zu tun. Ich bin auch mal fast ein Jahr lang mit E-Motor in meinem Cargobike gefahren. Das hat meiner Meinung nach wenig mit Radfahren zu tun.

        Meine Eltern fahren beide ein E-bike. Sind damit mobil und fahren damit an Orte wo sie sonst nicht hinkommen würden. Finde ich einerseits gut, aber teilweise auch nicht. Denn meine Mutter hatte schon zweimal einen Unfall damit weil sie mit dem schweren Teil ab und zu einfach überfordert ist. Aber damit ist sie ja in bester Gesellschaft wenn ich mir die Unfallstatistiken so ansehe.

  • Konrad Meier sagt:

    Wer um Himmelswillen ist auf die Idee gekommen ein so hässliches Wort wie „Pedelec“ zu erfinden. Das grenzt ja schon an die verdeutschung der Nase mit dem Wort „Gesichtserker“.

  • Hans Wanderer sagt:

    Ich sehe immer mehr wie im Wald auf dem Hügel hinter mir die Wege sich füllen mit diversen eBikes und eMountainbikes von Leuten die es sonst niemals da hoch geschafft hätten auf diversen schmalen Wegen.
    Ich bin selbst leidenschaftlicher Velofahrer aber der Natur zuliebe sollte man diese Teiler auf die Strassen verbannen.

  • Tinu sagt:

    Ich verstehe das Thema nicht ganz. Wer schon mal mit einem E-Bike unterwegs war, weiss dass 25 kmh aufwärts sehr schnell ist, für kleine Wege sicher zu schnell. Zudem ist bergaufwärts klar die baulich bedingte Leistung des Motors der limitierende Faktor. Und die ist als „Hardware“ nicht umprogrammierbar. Mit einer Motorenleistung von 500W (ist entgegen dem Artikel in der CH noch pedelec-konform) sind jedenfalls schon 25 kmh bergaufwärts (sagen wir mal 8% Steigung) nie und nimmer erreichbar. Da sind wir eher bei 10-15 kmh.
    In der Ebene siehts anders aus, das ist klar.

    • Jan Brunner sagt:

      Rein von der Hubarbeit her reichen 500 W bei 8% Steigung für fast 23 km/h (mit Reibung und anderen Verlusten sind es natürlich etwas weniger). Hast du vielleicht mit 8 Grad Steigung gerechnet? Dann wären es 13 km/h.

  • Meinrad sagt:

    Bei Mountainbikes bin ich einverstanden, da reichen 25 km/h. Ich verstehe jedoch nicht, weshalb S-Pedelecs nicht 50 km/h fahren dürfen. 45 ist eine sehr ungünstige Geschwindigkeit: zu schnell, um von Autos zügig überholt werden zu können, zu langsam, um nicht überholt zu werden.

    Da verstehe ich, wenn man in vernünftigem Rahmen „frisiert“. + 10 km/h sind weder für die Bremsen ein Problem noch für einen Fahrer mit Auto- oder gar Töffbillett.

    • E.W.Forster sagt:

      Das Problem ist nicht die Hardware, die könnte auch höhere Geschwindigkeiten meistern. Das Problem ist die „Weichware“, sprich der Mensch – mit höherer Geschwindigkeit steigt das Risiko für Unfälle mit schweren Verletzungen bis Todesfolge exponentiell an.
      Da gibt es keine Knautschzonen.

    • Ueli Küng sagt:

      Ebikes sind von der Konstruktion und den Rahmenproportionen her immer noch Velos und in keiner Weise mit einem Töffli oder Kleinmotorrad zu vergleichen. Man muss nur mal ein E-Bike neben ein kleines Motorrad stellen, dann sind die Unterschiede sofort klar. Daher sind sie auch nicht geeignet mit starken E-Motoren betrieben zu werden. Der Schwerpunkt ist ungünstig hoch. Die Beinstellung auf den Pedalen ist suboptimal für das Lenken ab 35 km|h.

  • Christian sagt:

    Ich fahre schon seit Jahrzehnten Fahrrad, egal ob Rennrad oder MTB. Auch wenn ich schon über siebzig bin erreiche im Flachen immer noch über 30 Km/Std und Berggab kann es ab und zu über 70 Km/h auf dem Taco anzeigen. Warum sollte ich nicht ein E Bike mit Unterstützungs gleich schnell fahren dürfen. Wenn hingegen ein ungeübter Pensionär ein E Bike fährt, dass 25 Km/h fährt, wird es gefährlich. Da sollte der Gesetzgeber den Hebel ansetzen.

    • Sacha Meier sagt:

      Gesetze haben heute in den seltensten Fällen etwas mit Realität, Gerechtigkeit, oder Gefahren zu tun, sondern sind rein lobbyistische Ausgeburten. Diese dienen einzig dazu, der Wirtschaft mit dem geringsten Aufwand zu höchstmöglichen Erträgen zu verhelfen. Stellen Sie sich nur vor, die Lobbyisten wären nicht durchgedrungen, und für Pedelec bestünden Altersgrenzen und Kennzeichen/Versicherungspflicht – wie bei den S-Pedelec. Dann würden sich eben weniger in den Sattel hieven – sprich die Umsätze wären kleiner. Es gäbe auch weniger S-Pedelecs, wenn man auf 30 km/h, statt auf 45 km/h begrenzt hätte.

  • tina sagt:

    ich fahre nicht in die berge, in der stadt reichen 25kmh. in mischzonen müssen aber alle aufeinander schauen. es ist total daneben, dort schnell durchzubrausen und ebenso, wenn man zufuss nicht schaut. ein bisschen wohlwollendes entgegenkommen braucht es, aber eben auch von fussgängern, auch wenn diese immer vortritt haben sollen. leider kann man das nicht mit bussen einfordern.
    ich finde dieses wohlwollende schauen wird immer weniger. das würde automatisch dazu führen, dass man auf der strasse fährt, wenn man bölzen möchte.

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