Neue Spuren im Schnee
«Alles fährt Ski, alles fährt Ski, Ski fährt die ganze Nation…», sang der Schweizer Schlagersänger und Schauspieler Vico Torriani 1963. Ein Jahr später kam Vreni Schneider zur Welt. Ihrer «Gesangskarriere» war zwar wenig Erfolg beschieden, aber als dreifache Gesamt-Weltcupsiegerin im Skirennsport ist sie trotzdem in bester Erinnerung der einstmals so grossen Skination Schweiz. Tempi passati.
Immerhin: In der vom Bundesamt für Sport Baspo publizierten Sportstudie Schweiz rangiert Skifahren als beliebteste Wintersportdisziplin auf Rang vier der am meisten ausgeübten Sportarten der Schweiz. Knapp hinter Schwimmen und Velofahren, aber mit beachtlichem Abstand zu Wandern/Bergwandern. Im Jahr 2014 waren das in Zahlen 35,4 Prozent der Schweizer Bevölkerung oder 8,8 Prozent mehr als noch 2008 – damit gehört Skifahren zu den grossen Gewinnern. Erst an 14. Stelle (5,1 Prozent der Schweizer Bevölkerung) folgt Snowboarden, Rang 16 gehört dem Skilanglauf, 17 den Disziplinen Ski-/Snowboardtouren und Schneeschuhlaufen, und Rang 18 Schlitteln/Bob (3,3 Prozent).
Es gibt Alternativen
Aber müssen es denn immer die Wintersportklassiker sein? Als der Innerschweizer Joe Steiner vor Jahren wegen gerissenen Kreuzbändern das Snowboard und die Ski in die Ecke stellen musste, entwickelte er kurzerhand einen «Luftschlitten», den er seither unter dem Markennamen Airboard verkauft. Gefahren wird das Wintersportgerät liegend und mit dem Kopf nach vorne, gelenkt wird es durch Gewichtsverlagerung, gebremst durch Querstellen. Rasant geht es auf präparierten Pisten (Voraussetzung hierfür ist eine speziell ausgewiesene Strecke) und im Tiefschnee zu Tale. Netter Nebeneffekt: Anders als ein Davoser Schlitten dämpft die Luft des Airboards Schläge.
Ein Schlitten der anderen Art ist der sogenannte Snowbraker des Konstanzer Tüftlers Dieter Blessing. Er ist für Tiefschneeabfahrten konstruiert und soll Schneeschuhläufern den kräfteraubenden Abstieg durch den Pulverschnee ersparen. Schlittenfahren ist damit unabhängig von präparierten Bahnen überall möglich, selbst von abgelegenen Gipfeln.
Gleiten statt Stapfen
Kraft sparen, Spass erhöhen – das ist auch das erklärte Ziel der Crossblades des Schweizer Erfinders Ulo Gertsch. Das neu entwickelte Wintersportgerät ist eine Mischung aus Schneeschuh und Ski. Das Spezielle daran ist, dass man mit den Crossblades sicher hochsteigen, kraftsparend abfahren und lautlos dahingleiten kann. Und das funktioniert ganz simpel: Mittels einer Wendeplatte auf der Unterseite können die Crossblades einfach und schnell von Steigen auf Fahren umgestellt werden. Und umgekehrt. Auf Spaziergängen und Winterwanderungen kann so Kraft gespart werden im Aufstieg, in der Abfahrt oder beim Gleiten über Flächen und in kupiertem Gelände, wie man es oft in voralpinen Regionen oder im Jura findet.
Wer allerdings auch im Winter lieber nicht zu Fuss unterwegs ist, der kann immer noch die Anschaffung eines Fat Bikes prüfen.
Welche weiteren Wintersport-Alternativen empfehlen Sie?
Ein Kommentar zu «Neue Spuren im Schnee»
Neue Spuren im Schnee…Was wäre wenn es keine menschgemachte Spuren im Schnee hätte? warum dürfen diese weissen Flächen nicht weiss und vom Menschen unberührt bleiben? Es scheint sich eine Zwangsvorstellung in die Köpfe der Menschen festgesetzt zu haben, jede einigermassen natürlich aussehende Fläche sofort zu verändern, frei nach dem Bibelspruch- und mach dir die Erde untertan!