Laufen ist besser als jede Dating-App

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Vollbart, Muskeln, keckes Tattoo: Kein Wunder, lief Ethan Renoes Facebook-Seite nach diesem Video heiss. Foto: WGN News/Youtube

Es war einmal …

So könnten die Geschichten von zwei amerikanischen Hobbyläufern beginnen – beide auf der Suche nach «Miss Right». Sie zeigen, dass Tinder und Co. einpacken können. Laufen Sie, um die Liebe Ihres Lebens zu finden!

Ethan Renoe stellte die ungewöhnlich milden Dezembertemperaturen von Chicago in den Schatten, als er bei strömendem Regen in kurzen Hosen mit entblösstem Oberkörper lief und so die Aufmerksamkeit eines Reporters des Fernsehsenders WGN TV auf sich zog. «Ich liebe es, im Regen zu laufen, und es ist einfach zu nass, um ein Shirt zu tragen», beginnt er das Interview ganz harmlos. Und lässt dann die Bombe platzen: «Und übrigens ich bin Single!» Vergessen waren die Wetterkapriolen kurz vor Weihnachten, der strömende Regen, der restliche Beitrag verkam null Komma plötzlich zur Nebensache. Der Adonis, den der Reporter mit Hugh Jackman verglich, monopolisierte die Aufmerksamkeit der TV-Zuschauerinnen.

Der News-Beitrag mauserte sich innert Kürze zum Onlinehit: Er wurde innert zwölf Stunden mehr als eine Million Mal angeschaut, vereinte unzählige Likes und wurde tüchtig über Facebook und Twitter geteilt. Die Frauen überhäuften den TV-Sender mit Date-Anfragen, hinterliessen Kommentare wie «Plötzlich liebe ich das Laufen», «Ich ziehe nach Chicago» oder «Er braucht kein Shirt, das wäre eine Schande». Nur einen Tag später hatte Renoe 900 zusätzliche Facebook-Freunde – oder vermutlich eher Freundinnen. «Es war verrückt», sagte er in einem Interview kurz nach seiner spontanen Aktion. «The shirtless wonder», wie ihn der TV-Sender nannte, war quasi über Nacht in ganz Amerika bekannt. Er nutzte den Ruhm, um Bücher und seinen Blog zu vermarkten. Auf Anfrage sagt der 24-Jährige, dass sich der Wirbel erst jetzt langsam gelegt habe. Die Liebe seines Lebens hat er jedoch noch nicht getroffen: «Ich bin noch Single – vielleicht gibts ja bei euch coole Ladys!»

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So ging Steve Bergstrom auf Partnersuche … Foto: Facebook

Steve Bergstrom – ebenfalls aus Chicago – beschloss, während des örtlichen Marathons auf seinem Rücken Werbung für sich zu machen. Nicht nur, weil er die 42,195 Kilometer mit nackten Oberkörper rannte – was sich durchaus sehen liess. In grossen Lettern prangte auf seiner Haut: «SINGLE» mitsamt den Angaben seines Facebook-Profils.

Dass er die Nachricht an die Frauenwelt nicht auf seine Brust setzte, hatte seinen Grund, wie der Läufer die Journalisten später wissen liess: Bergstrom wollte die Teilnehmerinnen ansprechen, denn sie würden seine Leidenschaft fürs Laufen verstehen. Vorne hätten vor allem die Zuschauerinnen den Aufruf gesehen.

Die Rechnung ging nicht ganz auf: Er erhielt innert nur weniger Stunden zwölf Freundschaftsanfragen – allesamt aus dem Publikum.

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… und fand diese hübsche Frau mit dem Katzenplakat. Foto: Facebook

Eine von ihnen war Liz Heisler. Selbst Läuferin, stand sie an diesem Tag am Strassenrand und hielt ein Plakat hoch, auf dem das Bild ihrer Katze prangte. Ergänzt von der vielsagenden Info: «Meine Mami ist auf der Suche nach einem Katzenpapi.» Es kam zu humorvollen Chats zwischen den beiden, später zu romantischen Abendessen – und hier endet die Geschichte, zumindest im Netz. Ob es zwischen den beiden gefunkt hat oder nicht, steht also in den Sternen.

Und wenn sie noch nicht gestorben sind …

 

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11 Kommentare zu «Laufen ist besser als jede Dating-App»

  • Eric sagt:

    Wenn ich so joggen gehen würde, wäre ich wohl in kürzester Zeit der Lachwer No. 1 in unserer Gemeinde

    • Antonovlesvky sagt:

      Kann ich mir vorstellen da hier die meisten Maenner:

      1. Unterernaehrt sind weil das wenig-Fett Protein (Rot Fleisch) zu teuer ist. Anstatt Muskeln, nur Knochen.
      2. Die meisten Hipsters sind und mit Baerte laecherlich aussehen.
      3. Tattoos sehen auf weissen duennen Koerpern sowieso shit aus…

    • Hans-U. Gehrig sagt:

      Lachwer? Kenne nur Ingwer …

      (-:

  • Olaf Matiensen sagt:

    Wie verzweifelt muss man sein, um sich so zu produzieren

  • Sandra Züllig sagt:

    Bei den meisten männlichen Läufern, die mir täglich in den Strassen und Parks von Zürich begegnen, fallen mir als erstes die blassen hohlwangigen Gesichter auf, darunter dann ausgemergelte Oberkörperchen mit Spargelärmchen. Kein Wunder: Wer auch nur halbwegs ernsthaft auf Marathons hin trainiert, muss beim Torso abspecken. Dieser leptosome Konstitutionstyp erscheint mir alles andere als attraktiv.

    • Frankie sagt:

      Naja, dann sind wir einander noch nicht begegnet. Ich habe es, trotz Marathontraining und Lauf, nicht geschaft, mich auszumergeln. Trotzdem habe ich niemanden kennengelernt – man rennt ja einander davon. Schade eigentlich

  • Hotel Papa sagt:

    Ob das mit einer typischen schmächtigen Läuferfigur auch funktioniert…

    Da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens.

  • James sagt:

    Vollbart? Keine Frau will einen potentiellen Terrormusel.

    • Toni Keller sagt:

      Was zur Hölle? Verschwinden Sie ins Mittelalter!

    • Karl-Heinz Failenschmid sagt:

      Ich gehe davon aus, daß sich in erster Linie süße Jungs gemeldet haben

    • Bettina Fries sagt:

      Mir gefallen Vollbärte zwar absolut nicht, aber definitiv nicht aus religiösen Überlegungen, mich ekeln sie schlichtweg und ich mag das Gefühl auf der Haut nicht. Lustigerweise sind Körperhaare wiederum sehr erwünscht. Bin wohl ein Relikt aus den 60er Jahren ;)

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