Schnell und schön

Lange war das schwache Geschlecht dazu verdammt, in Männerklamotten zu laufen – weite Shirts, unförmige Hosen, alles in Schwarz, Blau, Rot oder Weiss – das wars. Mehr hatten die Sportartikelhersteller für Läuferinnen nicht zu bieten. Bis vor einem knappen Jahrzehnt Adidas, Nike & Co. die Schwäche der Läuferinnen entdeckten: Wir sehen auch beim Sport gerne modisch aus!

Miranda Kerr posiert mit Swarovski Activity Tracking Jewelry. Foto: Richard Allen (Swarovski)

Schön sportlich: Miranda Kerr posiert mit Swarovski Activity Tracking Jewelry. Foto: Richard Allen (Swarovski)

Weshalb die trainierten Körper unter Zelten verstecken, wenn taillierte Shirts mit keckem Ausschnitt die Kurven betonen? Das Shirt darf farblich auf die Laufschuhe abgestimmt sein – wenn noch das Haarband passt: perfekt! Schliesslich ist es schwierig genug, verschwitzt und ausgelaugt noch eine gute Falle zu machen. Das bedeutet, wir shoppen gerne – auch in Sportläden. Zwar kann weder die Mode noch die Accessoires oder Schminke aus Ratten Vollblutpferde oder aus Mägden Prinzessinnen machen – aber fast! Einige Tipps von Frau zu Frau.

  1. Vorsicht! Schminke verkommt beim Schwitzen oft zur Kriegsbemalung, denn auch die wasserfesten Mascaras halten nicht immer, was sie versprechen, wenn es richtig zur Sache geht. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir auf den Hollywoodaugenaufschlag verzichten müssen: Wimpern färben heisst das Geheimnis der Läuferin – das Gute daran ist, es hält gleich mehrere Wochen.
  2. Make-up ist beim Sport keine gute Idee, denn der Körper braucht die Haut, um sich mittels Schweiss kühl zu halten. Make-up verstopft die Poren und damit sozusagen die Klimaanlage. Also: je schweisstreibender das Training, desto weniger Make-up. Viel besser sind für die Sportlerin die sogenannten Blemish Balms, bekannt als BB Cremes – mischt man sie zusätzlich mit einer ungetönten, leichten Tagescreme (vorzugsweise mit Sonnenschutzfaktor), ist die Atmung der Haut kaum beeinträchtigt, und der Teint bleibt schön eben.
  3. Für Morgen- oder Mittagssportlerinnen, die gleich nach dem Sport wie aus dem Ei gepellt aussehen müssen, ein kleiner Tipp fürs Schminken nach dem Sport: Ab ins Eisfach mit den Abschminktüchern oder -pads. Die kühlen Tücher wirken der Rötung entgegen, beruhigen die Haut und schliessen die Poren. Das Auftragen von Schminke ist dann eher möglich.
  4. Ebenfalls zum Thema danach: Viel Sport bedeutet (hoffentlich) auch viel duschen. Das trocknet die Haare aus. Es heisst also: mit Shampoo geizen. War das Training nicht allzu schweisstreibend, reicht es völlig aus, die Haare mit klarem Wasser abzuspülen und den Conditioner zu nutzen. Wer nicht auf Shampoo verzichten will, kann auch durchaus nur die Längen und nicht auch die Kopfhaut damit behandeln – das schont den Skalp. Wer fürs Styling einen Fön braucht, sollte bei der Hitze Vorsicht walten lassen, je heisser, desto schädlicher für die Haarpracht.
  5. Bleiben wir beim Thema Haare: Pferdeschwanzträgerinnen kennen den Knick, den herkömmliche Haargummis in langen Haaren hinterlassen. Das tun die sogenannten Invisibobbles nicht. Sie halten zudem besser, wenn die Haare nass geschwitzt oder frisch gewaschen sind.
  6. Es muss nicht immer ein Rossschwanz sein! Die deutschen Marathonzwillinge machen vor, dass auch Geflochtenes chic-sportlich aussieht und praktisch ist.
  7. Besonders für Frauen sind Sportuhren vielfach ein Graus: klobig, unförmig und so gross, dass dafür fast ein Waffenschein Pflicht ist. Das muss nicht sein. Schmuckhersteller Swarovski scheint das Problem erkannt zu haben und hat einen Aktivitätstracker in Bling-Bling-Version auf den Markt gebracht. Dessen Funktionen sind zwar beschränkt, wenn aber ein Aktivitätsmesser, ein Kalorienrechner und Schlafbeobachter reicht, ist der Klunker beinahe eines Bondgirls würdig.
  8. Wenn das Thermometer endlich wieder steigt, heisst Sport auch Haut zeigen. Die will aber gut geschützt sein. Schicke Glamourhaut verleihen mit Glimmer versetzte Sonnenschutzmittel, etwa Ultrasun Glimmer oder Instant Glow von Piz Buin.

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19 Kommentare zu «Schnell und schön»

  • Andi Neukomm sagt:

    Liebe Frauen, denen der Schweiss und nicht das Make-up übers Gesicht rinnt: ICH LIEBE EUCH.
    Lia, Marie, Heidi, Dana, Sandy, Lisa, Astrid…. weiter so!
    Oder sollte ich mir als Mann vielleicht doch VOR und nach dem Sport die Haare waschen, die Augenbrauen zupfen und ein Glitzer-Crèmli ins Gesicht schmieren?

  • Rolf sagt:

    Es ist perfekt so!

  • Luise sagt:

    Beim Lesen der Kommentare lerne ich eins: Je ungepflegter, desto sportlicher. Und ja: Schminke und schöne Klamotten sind vom Teufel.

    • Benni Aschwanden sagt:

      Offensichtlich. Frauen wie Miranda Kerr auf dem Foto dürften unter Läuferinnen (zumindest hierzulande) somit kaum anzutreffen sein.

  • Luise sagt:

    Das hat nichts mit Schönheitswahn zu tun. Ich finde die Tipps gut. Niemand ist gezwungen, sich zu schminken. Aber ein bisschen Augen-Make-Up und hübsche Laufkleider bieten einen erfreulicheren Anblick als ungepflegte Frauen in Männerkleidern. Pflege und modische Laufkleidung schaden übrigens auch Männern nicht. Es gibt leider immer noch erstaunlich viele, die in uralten Klamotten laufen und schon beim Start Schweissgeruch, vermischt mit Dulix, verbreiten.

  • Lia sagt:

    meine Güte. Die Frauen werden so lange nicht emanzipiert sein, wie sie sich über solchen Bull.. Gedanken machen. Ich renne ohne MakeUp und mit fettigen Haaren, denn es ist mir wirklich so lange wie breit, wie ich aussehe. Glitzernder Sonnenschutz? Das ist sogar meiner 14jährigen Tochter zu kindisch!

    • Rico sagt:

      Bravo! Das ist genau was ich ebenfalls dachte. Ich verstehe nicht warum in einer Zeit der Emanzipation ausgerechnet solche Sachen von offiziellen Zeitungen publiziert werden, eine Schande!

    • Marie sagt:

      Puh! Ihr Kommentar zeugt von gesundem Menschenverstand. Jetzt sollen Frauen auch beim Sport noch wie aus dem Ei gepellt uns wahrscheinlich möglichst ohne Schweissflecken daherkommen?!?

  • Heidi sagt:

    Ich mag das Laufen ja gerade deshalb, weil man sich dazu nicht auch noch wie verrückt stylen muss. Ich will beim Laufen nicht auch noch darüber nachdenken, wie ich wohl aussehe. Ich will einfach laufen, ohne darüber nachzudenken ob ich schwitze oder was eine Anstrengung mit meinem Gesicht anstellt. Gerade das trägt bei mir zur Erholung bei. Und erholt und glücklich sehe ich danach auch wieder besser aus. Mit und ohne Make-Up.

  • Dana sagt:

    Mein Ziel ist es, so schnell zu laufen, dass niemand mein fehlendes Glitzer-Mak-up (und meine Falten) zu sehen bekommt.

  • Sandy sagt:

    Wer beim Sport Glitzercreme und Permanent Makeup braucht, dem ist auch nicht mehr zu helfen… Ich wundere mich im Fitness auch immer wieder über Frauen, die einen PushUp BH unter den Sportsbra quetschen.

  • Mark Carrier sagt:

    Schon erstaunlich! Da werden einige gute Tipps gegeben, und gleich keifft und schallt es von den Ungefragten gnadenlos zurück. Welch tolerante Gesellschaft.

  • tststs sagt:

    „Weshalb die trainierten Körper unter Zelten verstecken, wenn taillierte Shirts mit keckem Ausschnitt die Kurven betonen?“
    Hmmmmm, und was wenn ich eine 70er-Jahre-Short und ein 0815-Baumwoll-Shirt mit einem Aufdruck vom Silversterlauf anno Tubak sexier/besser angezogen finde als irgend ein High-Tech-Läufer-Outfit (designt von XY für Marke ZZ)???

  • Lisa Fäh sagt:

    ich mache Sport und habe nicht vor, mich auf irgend einem Laufsteg zu präsentieren. Auch auf anderen Onlinemedien werden aktuell Tipps gegeben, wie man beim Sport frisch aussieht – darf man denn nicht mehr sehen, dass jemand Sport gemacht hat? Muss man nun während dem Sport auch noch glitzern?

    • tststs sagt:

      Ich würde sogar so weit gehen, und eine Umkehrrelation feststellen: je glitzriger das Make-Up und je vermarkengeilheiter (Stella McCarthy für Adidas, im Fall!) jemand daher kommt, desto geringer der sportliche Einsatz!
      ;-)

  • Maximilian sagt:

    Diese Einleitung strotzt nur so von Sexismus, meine Güte…

  • Astrid Panitz sagt:

    Super Tipps für alle Frauen, die sich 24 Stunden am Tag um die Schönheit kümmern können. Die Anderen machen trotzdem Sport und pützeln weniger.

  • Stefan sagt:

    OMG! Ist der Beatywahn schon soweit in der Mitte der Gesellschaft angekommen, dass er im Outdoorblog vom Tagi propagiert wird.

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