Schlank trotz Schlemmereien: 11 Tipps für die Festtage
Jedes Jahr der gleiche Marathon: Weihnachtsapéros mit fettigen Häppchen und Alkohol, kalorienreiche Festmenüs, süsse Verführungen, wo man hinkommt. Wer nicht aufpasst, hat schnell ein paar Kilos mehr drauf.
Unsere Ernährungsspezialistin Dr. Antoinette Sarasin gibt 11 Tipps, wie wir gleichzeitig schlemmen und die schlanke Linie behalten können. So einfach gehts:
1. Bis nach den Festtagen nicht auf die Waage stehen. Mentale Fixation auf das Gewicht fördert eine Zunahme, Gelassenheit das Gegenteil.
2. Jeden zweiten Tag – oder besser täglich – mit nüchternem Magen 40 Minuten (oder länger) im aeroben Bereich laufen, ideal mit Intervall. Nüchterne und lange Einheiten lassen den Fettstoffwechsel noch über Stunden auf höherem Niveau laufen. Schwarzer Kaffee vor dem Training kurbelt ihn zusätzlich an.
3. Viel trinken. Mindestens 2,5 Liter über den Tag verteilt in Form von Wasser, besser Kräuter- oder spezifischer Säure-Basen-Tee.
4. Die Mahlzeiten vor und nach dem/den Festessen bewusst planen, um auszugleichen:
• ohne Stärkeprodukte wie Brot, Teigwaren, Reis, Flocken etc.
• fettarm
• kein Snacking zwischendurch
Beispiele ausgleichender Mahlzeiten:
– Am Morgen nach dem grossen Festmenü einfach nur Tee und Grapefruit, wers mag auch Wasser mit etwas Apfelessig.
– Leichter Lunch: Gemüsesuppe wie Minestrone.
– Magere Eiweissquellen wie Geflügelbrust, Fisch oder Fleisch sättigen rasch und lange, stabilisieren den Blutzucker und wirken der Lust auf Guetsli und Co. entgegen.
5. Beim Apéro vor dem Festmahl nicht zu viele Amuse-Bouche essen. Sich überlegen: Sind es diese Kalorienbömbchen wert? Sind sie wirklich ein Genuss, oder will ich nachher nicht lieber das Essen richtig geniessen? Alternative: Ein gut gewürzter Tomatensaft, allenfalls mit etwas Gemüse-Dip. Den Champagner besser zum Dessert im Anschluss an die Mahlzeit trinken, so steigen Blutzucker und das fettaufbauende Hormon Insulin weniger rasch an. Wenn zum Apéro unbedingt Alkohol, dann vorher etwas Eiweisshaltiges essen, z. B. ein paar Mandeln oder ein kleines Stück Käse.
6. Jeweils 1 Glas Wasser vor den Mahlzeiten trinken (zur Gewohnheit machen). Bewusst langsam essen und während des Essens viel Wasser trinken.
7. Beim Festessen auf die exquisiten Eiweissquellen wie Filet, Fisch, geräucherten Lachs, Meeresfrüchte fokussieren, kombiniert mit farbigem Gemüse. Alkohol in Massen, das Glas nicht leertrinken, dafür umso mehr Wasser. Eine Consommé Julienne (Bouillon) als wärmende, sättigende Vorspeise ist ideal.
8. Beim Dessert den «energieverdünnten» Versionen Vorrang geben. Dazu gehören: Crème, Glace, Sorbet, zum Beispiel mit warmen Beeren, oder einfach Orangensalat. Wer nicht auf Energie-Bomben wie Weihnachtsstollen, Schoggi, Guetsli verzichten will, nimmt ein kleines Stück davon und kombiniert es einfach mit einer «energieverdünnten» Variante. Süsses nur direkt nach der Mahlzeit geniessen. Das lässt den Zucker- und Insulinspiegel – und somit auch das Gewicht – weniger rasch ansteigen.
9. Nach den Feiertagen einen Gemüse- oder Kartoffeltag einschalten. Das entwässert und neutralisiert den Säureüberschuss.
10. Wer ganz sicher nicht zunehmen und zu viel essen möchte, führt über die Festtage ein Esstagebuch. So macht man sich automatisch bewusst, was für einen persönlich wirklich Genuss ist, was sich auch lohnt – und was gar nicht unbedingt «rein muss». Man isst automatisch weniger und geniesst umso mehr.
11. Und warum kein flotter Spaziergang nach dem Festmahl an der frischen Luft? Oder ein Tag auf die Skipiste? Sportliche Aktivität hält den Stoffwechsel auf Trab.
Zum Abschluss die gute Nachricht:
Sollte es doch zu 1–2 kg mehr auf der Waage kommen, ist das kein Desaster. Sie sind schnell verloren, wenn der Alltag wieder eintritt. Das Problem mit dem Übergewicht entsteht nicht durch kurzfristige «Fehltritte» über die Feiertage oder in den Ferien. Schwierig sind die Kilos, die sich über die Jahre langsam ansetzen.
Aber eben, wer sich an diese 11 Tipps hält, nimmt auch kurzfristig nicht zu.
* Dr. Antoinette Sarasin Gianduzzo, Dipl. Humanernährung ETH Zürich, Präventivmedizin. Sie ist spezialisiert auf persönlich abgestimmtes, nachhaltiges Gewichtsmanagement, gezielte Stoffwechselanalysen, individuell abgestimmte Mikronährstoff-Ergänzungen. www.yourlife.ch
34 Kommentare zu «Schlank trotz Schlemmereien: 11 Tipps für die Festtage»
… und schon wieder sollte man ein schlechtes gewissen haben und sich kontrollieren.
Leute: geniesst die festtage. wer nicht unter einer krankheit leidet sollte es einfach geniessen. man weiss ja nie….
keiner wird 10kg zunehmen, vielleicht eines oder zwei. die sind dann schnell wieder weg.
Was ich nicht verstehe: wenn man „mit solchen Tipps an Weihnachten“ „in Ruhe“ gelassen werden will, warum liest man denn dann solche Artikel und kommentiert sie noch?
Das schoene an den Medien ist, dass man nicht alles lesen muss…
Diese Ernährungsberater sind doch alles nur Abzocker. Bewegen muss man sich, das ist alles. Ich esse täglich 500 g Speck, Landrauchschinken oder Salami und vier Eier und viel dunkles Brot.Dazu trinke ich etwa drei Liter Cola und Bier. Vor 45 Jahren habe ich die RS absolviert, und wiege heute auf das Kilo genau gleich viel!
Bravo Ruedi
Wenn du so weitermachst, wirst du bald eingeliefert. Der Körper vergisst nichts… und aus meiner Sicht isst du viel zu viel Fleisch…
Wow, bei so vielen „guten“ Tipps macht geniessen richtig Spass. Da schreib ich doch gleich den nächsten Happen vom Festessen in mein Futter-Tagebuch – lecker. Willkommen im Figur-Diktat…
Jetzt habe ich vor einiger Zeit gelesen, dass viel trinken nicht zum abnehmen beiträgt. sicherlich gesund das ja sowieso….
lasst doch das einfach mal weg… geniesst die schöne Zeit und wenn man nicht pausenlos daran denkt nicht zunehmen zu dürfen, dann nimmt man auch nicht zu!
Täglich ein gutes Mineral aus der Region z.B. Eptinger oder Adelbodner.
Danke für die Tipps. Sind wohl einfacher zu befolgen, als noch bei der Saukälte nach draussen zu müssen.
Man nimmt nicht zu zwischen Weihnachten und Neujahr sondern zwischen Neujahr und Weihnachten
@sanja: Kalorien zählen ist also normal ? tut mir leid, hab ich noch weniger verständnis für.
Cedric Gehrer und qualia haben recht, Frau Sarasin verbreitet wieder mal Allgemeinplätze, zu denen längst gegenteilige Studien veröffentlicht worden sind – v.a. zu Thema „nüchtern Laufen“ (zB letzte Ausgabe von „Aktiv laufen“) und zur täglichen „Mindestmenge Wasser“, die bei Frau Sarasin wacker mithilft, waserlösliche Mineralien und mehr schlicht auszuschwemmen. Sagt mal liebe Tagi-Leute: Gibts in Tsüri nicht kompetentere Leute?
Ist doch perfekt, wenn es auch mal ganz einfach geht. 3-4 Tipps bewusst umgesetzt und es klappt! Da braucht es keine weitere wissenschaftliche Abhandlung. Übrigens gibt es noch lange kein Problem mit „Ausschwemmen“ wasserlöslicher Mikronährstoffe, wenn man über die Festtage etwas mehr Wasser trinkt. Dieses Jahr schon gar nicht ;-)
Alkohol in Massen? Hier muß (muss) man als Deutscher schon ein wenig schmunzeln…
Etwas desorientiert mich schwer an diesem Text. Und zwar das Esstagebuch. Was soll das? Man müsste dann sich so, um die Ernährung kümmern, dass es nichts mehr anders gibt. und das finde ich krank. Essen alleine macht das Leben nicht. Wenn man ein Tagebuch über das Essen führt, dann ist das ein Anzeichen für eine krankhaftes Verhätlnis zu Essen. Was nicht heissen soll, dass man jetzt eine spezifische Äusserung einer Krankheit, wie Magersucht, oder Bulimie hat, aber tendenziell neigt man dazu, wenn man so fixiert ist auf das Thema. Diesen Tipp find ich total daneben.
Das Esstagebuch hilft aber.
Und ich nehme mir lieber täglich fünf Minuten Zeit, genau ans Essen zu denken, als bei jedem Häppchen verzweifelt auszurechnen, wieviel Kalorien das jetzt wohl wieder haben könnte.
immer das gleiche blablabla, himmel ! liebe redaktion, wir (geniesser) wissen doch längst – was gut schmeckt, tut der linie nicht gut. ihre altbekannten tipps bringen uns mit sicherheit keine kleidergrösse runter.
Tipps alleine sicher nicht. Aber das strikte Umsetzen dort, wo es einem persönlich leicht fällt und auch kein Verzicht von Genuss bedeutet. Geht übrigens einher mit einem Gewinn an Genuss. Es wird intensiver genossen!
die gute frau hat leider nach wie vor keine ahnung wovon sie spricht.. wenn eine „ernährungsberaterin“ heute immer noch dem „fettarm“ hoax aus den 90er jahren aufsitzt tut mir das einfach nur leid führ ihre kunden. bringen sie sich doch bitte mal auf den neusten stand der forschung, danke.
@qualia: was ist denn der neueste stand der forschung?
„Alkohol in Massen“ ? Freude herrscht !
Ist ja gut gemeint aber bitte lasst uns in Ruhe mit solchen Tipps an Weihnachten.
Jep. Als erstes der Tip, sich mental nicht unter Stress zu setzen, aber dann rigide Regeln die der Normalverbraucher nur als paranoid empfinden kann „The Calories (and Carbohydrates!!!) are out to get me!“
Alles gut, aber es beginnt im Kopf und dann geht’s.
Auch das Beispiel mit dem Chlöpfmoscht (Champis) nach dem Essen muss nicht so ernst genommen werden.
Ich weiss, dass es funktioniert, denn ich kenne das individuelle System von Frau Dr. Sarasin.
Auch wenn ich noch kein Velofahrer Fanatiker bin habe ich doch in den letzten 4 Monaten mit Unterstützung von Frau Sarasin rund 20 kg abgenommen, und das mit Genuss, notabene!
Rennen ist das beste Mittel gegen Weihnachtsspeck… zuminest mental:-) nach dem Rennen fühl ich mich jeweils wieder gertenschlank….auch den Tipp mit der Waage finde ich nicht schlecht… einfach mal zwei Monate nicht draufstehen, dann wirds schon wieder gleich viel sein wie vorher… sowieso ist das mit der Waage ne doofe Angewohnheit.. ich fühle meistens sowieso genau wo der Zeiger steht.
En guete und schöne Festtage.
Also bei allem Respekt, aber ich würde mich als Gastgeber gar nicht freuen über Gäste, die aus Figurgründen den guten Champagner stehen lassen, bis er nach dem Essen sein ganzes freudig frisches Kribbeln verloren hat. Oder die bei meinen leckeren Vorspeisen nach einem Glas Tomatensaft mit etwas Gemüse schreien. Man sollte doch den Festtagen ihre Festlichkeit nicht übermässig beschneiden…
Ich bin gleicher Meinung. Die Weihnachtstage sollte man doch nicht damit verbringen, ständig nur auf Kalorien zu achten. Im Grunde genommen weiss jeder, was gut und was schlecht ist. Aber an diesen Tagen sollte man etwas lockerer sein und sich auch einmal etwas gönnen. Ich finde es wichtig, dass man sich ausgewogen ernährt. Aber wenn man sich dermassen konzentrieren muss, was man isst, dann finde ich das schon ein bisschen krank…
Die Tipps sind gut gemeint.
also wie gesagt: weihnachtern ein fest der freude soll auch entsprechend gefeiert werden dürfen. mit guten speisen etc. aber alles ist immer eine frage des masses und auch des respektes den lebensmitteln gegenüber. schlemmen und geniessen ist schon immer etwas wichtiges gewesen und der freude soll man auch ausdruck geben dürfen. und wenn es mal einige pfunde mehr sind – die gehen von alleine wieder runter, sobald die festzeit vorüber und der alltag mit seiner arbeit und dem alltäglichen da ist. also lebt die tage unbeschwert und fröhlich.
Viel viel Wasser trinken. 2,5 Liter über den Tag. Jeweils 1 Glas wasser vor den Mahlzeiten und während dem Essen auch viel Wasser trinken. Ich frage mich ob man sich mit soviel Wasser im Körper überhaupt bewegen kann!
Oder jeder 10 Minute muss man aufs WC :)
Oh, was diese „Spezialisten“ immer zu erzählen haben. Das mit dem viel trinken zum Beispiel, das gesund sei, ist eine Urban Legend, die noch gar nie wissenschaftlich überprüft wurde. Und doch wird sie seit Jahrzehnten immer wieder nachgeplappert. Woher genau hat die Dame ihr Wissen?
zuwenig trinken ist jedenfalls sicher nicht gesund, ausser man moechte Nierensteine.
Wenn man sich ausgewogen ernährt mit viel Früchten und Gemüse reicht 1 Liter Wasser/Tee problemlos (wenn nicht viel Wasser durch körperliche Leistung verloren geht oder sonst erhöhter Wasserbedarf besteht). Zuviel Fett und Zucker kann man mit viel Trinken zwar leichter ausschwemmen, bei dauerhafter Fehlernährung hilft das aber auch nichts, Übersäuerung mit all den Krankheitsfolgen ist vorprogrammiert.
Fett und Zucker sollten nicht über den Urin ausgeschieden werden (ausschwemmen), sonst stimmt mit den Nieren wohl etwas nicht oder man ist Diabetiker…
Zu Punkt 9: „Übersäuerung“ erreicht man nicht durch zuviel Fleisch/Fett oder anderes „ungesundes“ Essen. Übersäuerung in diesem Sinn gehoert zu den paramedizinischen Krankheitserfindungen.
Hm… „Guetsli“? Was ist das? ;))