Warum sich Jogger und Power-Walker nicht mögen

Von Res Strehle*

walking

In der Jogging-Community haben sie nur wenig Freunde: Die Power-Walker. (Bild: Giorgio Minguzzi/Flickr)

Sie begegnen sich häufig im Wald, aber es ist keine Liebe auf den ersten Blick. Jogger und Power-Walker verstehen sich nicht und werden das vielleicht auch nie tun. Womöglich ist es das In-Group/Out-Group-Phänomen, das zur fehlenden Sympathie beiträgt, denn Jogger fühlen sich bekanntlich als Community. Spätestens wenn einer eine Trinkflasche am Gürtel trägt, gehört er bei den Joggern dazu. Das werden Power-Walker nie tun, denn so richtig durstig scheint der Walk mit Stöcken nicht zu machen.

Kommt dazu, dass der Jogger historisch zuerst da war und im Wald damit so eine Art Erstgeburtsrecht beansprucht. Er ist folglich den ersten Power-Walkern vor fünfzehn Jahren mit demselben Misstrauen begegnet wie die Spaziergänger den ersten Joggern vor fünfzig Jahren. Und er ist stolz auf seine freien Hände, überhaupt auf die Tatsache, dass Jogging ohne Ausrüstung auskommt. Bei den kopfhörerlosen Joggern (sie sind eine Minderheit) kommt dazu, dass sie sich von den Geräuschen im Wald inspirieren lassen, den Vogelrufen, dem Rauschen in den Wipfeln, dem Geräusch der ersten Regentropfen auf den Blättern. Und das Klack-klack der Stöcke der Power-Walker am Boden inspiriert nun mal nicht sonderlich zu Phantasien und weckt, wenn denn, Erinnerungen an das Exerzieren einer Truppe. Wobei: Als häufiger Jogger wird man feststellen, dass Power-Walker ihre Stöcke ganz unterschiedlich einsetzen: Es gibt neben den Tambouren auch die Künstler und Sorgsamen, die ihre Stöcke fein, geradezu tänzerisch einsetzen, so sorgsam geführt wie Mikadostäbe. Man wird also auch aus dem Power-Walken Rückschlüsse auf den Charakter ziehen, ganz ähnlich wie beim Joggen.

Die Wärme fehlt gegenseitig: Auch Power-Walkern werden die Jogger nie ans Herz wachsen. Sie sind ihnen zu ungestüm, vielleicht auch zu unrhythmisch unterwegs, schlimmer noch: Sie werden als Störung des eigenen Rhythmus empfunden. Ausserdem überholen sie die Stockgänger oft – und wer lässt sich schon gerne im Vollbesitz seiner Kräfte überholen? Kommt dazu, dass Power-Walker Jogger für Banausen halten, die noch nicht gemerkt haben, dass es Stöcke braucht, um den Oberkörper integral ins Training miteinzubeziehen.

So oder so: Hochmut wird sich auf keiner Seite bezahlt machen. Da war ich doch vor ein paar Jahren im Bleniotal unterwegs, nicht als Jogger, sondern als Wanderer, und hörte hinter mir dieses unverkennbare Klack-klack von Power-Walkern. Als sie an mir vorbeizogen, ging mir als bekennendem Mitglied der Joggerfraktion die eine oder andere Assoziation durch den Kopf, von wegen preussischer Armee und so. Bloss eine Kurve später kreuzte ein für Wanderer nach ein paar vorangegangen Regentagen trockenen Fusses nicht überquerbarer Bach den Weg. Und was taten die Power-Walker? Richtig, sie boten vom anderen Ufer her die Stöcke als Gleichgewichtshilfe bei der Überquerung. Wenn das kein Friedensangebot ist.

*Res Strehle ist Chefredaktor des «Tages-Anzeigers».

Beliebte Blogbeiträge

39 Kommentare zu «Warum sich Jogger und Power-Walker nicht mögen»

  • Man stelle sich vor: Der CEO des Skistockherstellers hat stagnierenden Umsatz. Der Marketing-Chef erfindet das nordic walking und der Hersteller kann ab sofort Skistöcke im Sommer verkaufen. Sensationell, gratuliere, Bonus redlich verdient.

  • Grohe sagt:

    Mein Physiotherapeut (früher in Reha-Klinik tätig) hat mir geraten ohne Stöcke zu gehen, auch um den Gleichgewichtssinn zu trainieren. Die Stöcke braucht man wie einen Kropf, es sei denn man ist gegen 80!

  • Alan Miller sagt:

    Alle gegen alle und jeder gegen jeden. Immer, überall und jederzeit. Hündeler gegen Wanderer. Jogger gegen Biker, Gümmeler gegen E-Biker usw. Jeder hat seine eigene Outdoor-Religion, welche die einzig wahre und seeligmachende ist.
    Und wir fragen uns kopfschüttelnd, warum zum Beispiel die Israeli nicht mit den Palästinensern klarkommen. Am Üetliberg liegt die Antwort – vor unserer Nase.

  • olive sagt:

    Von den Pferden, die sich über die plötzlich im Wald auftauchende „Militäraktion“ erschrecken, ganz zu schweigen.

  • Heini sagt:

    Ach diese unsaeglichen Stoecke sind doch wieder eine Erfindung der Ausruestungsindustrie. Aus einer ganz simplen Betaetigung with Wandern oder Spazieren wurde schwupps eine neue Sportart (Walken! im Ernst?) inklusive Walkingschuhe, Stoecke etc. Sind wir ehrlich in den meisten Faellen haben die Stoecke gar keine Funktion, da sie nicht oder kaum eingesetzt werden. Also bitte, machen wir uns nichts vor, ausser man ist im steilen Gelaende unterwegs oder hat medizinische Gruende sind die Stoecke einfach nur laecherlich.

  • Bruno Müller sagt:

    Handwerklich schön gemachter Text – leicht, gut balanciert, mit Rhythmus (trotz Bekenntnis zu Joggerfraktion, der dies abgeht), und guten Beobachtungen und Schlussfolgerungen.

  • Georg sagt:

    Wenn ich die Zeilen hier lese, komme ich zu einem Vorschlag: Bleibt doch bitte alle zuhause und müht euch auf einem Ergometer ab, bitte! Da habt ihr die Kontrolle über alles, könnt nebenher die Börsenkurse studieren und vor allem: Ihr kommt einander nicht in die Quere. Und ich kann ungestört den Vögeln im Walde lauschen…

  • WildeHenne sagt:

    Herrjee, ich habe noch gar nicht bemerkt, dass Jogger und Walker sich hassen! Wo lebt ihr denn alle? Bei uns grüssen sich Walker, Jogger, Hündeler und Biker freundlich, wenn sie sich begegnen.
    Ich bin als Walkerin unterwegs und hasse niemanden, dem ich begegne oder der mich überholt.

  • Hasler sagt:

    Als nicht-Jogger und nicht-Walker ist diese Diskussion einfach unglaublich komisch. Richtig lachen musste ich über die Behauptung, dass Joggen ohne Ausrüstung auskommt. Natürlich abgesehen von: Fürs Jogging konzipierte Schuhe, silberimprägnierte Spezialsocken, Jogginghose, Funktionnsunterhose, Funktionshirt, Pulsuhr. Und das ist nur schon für den Bescheidenen.
    Der durchschnittliche Jogger trägt mindestens 1’000 Franken an „nicht“ Ausrüstung mit sich rum.
    Ob es da wirklich auf 2 Stöcke noch drauf an kommt?

    • Blanche Wu sagt:

      Also eigentlich kommt man als Jogger nur mit Turnschuhen aus. Alles andere ist nun wirklich Zusatzkram welchen es nicht benötigt. Ich gehe nicht mit extra Jogginghosen in den Wald. Normale Trainerhosen tun es auch und ein normales T-Shirt. Ich belächle eher die Menschen welche egal bei welcher Sportart gleich das Outfit anpassen und kaufen. Mir wäre das zu teuer. Auch wenn man Velofahren geht (intensiver) kann man ohne Probleme ohne Bike-Kleidung vorwärtskommen, ausser man fährt Downhil, etc.

    • David Stoop sagt:

      Die Aussage fan dich auch lustig, insbesondere nachdem die Einleitung noch über die Wasserflasche gemacht wurde. Die ist scheinbar auch keine Ausrüstung ;)

  • Claudia Meyer sagt:

    Ich bin überzeugte XCO-Power-Walkerin und XCO-Slow-Joggerin, je nach Lust und Laune in einem Training das eine mehr oder das andere weniger. Das Training mit den Hanteln ist effektiver als mit oder ohne Stöcke, man kann nichts falsch machen oder hinter sich her schleifen, kein klick-klack sondern nur das leise Rascheln des Granulats.

    • Michu sagt:

      XCO: Tönt wie eine Krankh… äh nach neuem Marketing.

      Früher ging man mit Klettgewichten joggen, heute ist das sooo uncool. Da MUSS ein neuer Name her.

  • Oli Radler sagt:

    Mein wöchentliches Laufpensum beträgt so ca. 60 bis 80 km und mit war bis heute gar nicht bewusst, dass ich ein Problem mit den Walker habe?! Mit Ausnahme des Greifensee am Wochenende wo dann dafür das allgemeine Faustrecht gilt, komme ich eigentlich mit allen gut zurecht. Habt ihr ein Problem, dann liegt es vermutlich eher an der starken Verdichtung des genutzten Gebietes. Vielleicht solltet ihr das Revier wechseln?

    • Lukas Aeschbacher sagt:

      OMG, Dichtestress beim Laufen? ;-) Kenne die Greifenseerunde bestens. Alternative zum Revierwechsel wäre ein Tageszeitenwechsel: Ich laufe so früh um den Greifensee, dass ich auch am Wochenende nur vereinzelt andere Frühaufsteher antreffe.
      .
      Und noch zum Satz im Artikel „Spätestens wenn einer eine Trinkflasche am Gürtel trägt, gehört er bei den Joggern dazu“: Die knapp 20km um den Greifensee laufe ich im Normalfall ohne unterwegs zu trinken. Und auch bei Long-Runs von 30 oder mehr km sieht man mich nie mit einer Trinkflasche oder Trinkrucksack. Stattdessen nutze ich unterwegs Brunnen und andere Trinkgelegenheiten. Wenn ich deswegen nun nicht bei den Joggern dazu gehöre… ja nu, ich werde es verkraften können. :-)

  • Phippu sagt:

    Betreibe beides: wenn’s geradeaus geht jogge ich, sobald der Weg ansteigt setze ich die Stöcke ein – der Gurten lässt grüssen.

  • Peter Birri sagt:

    Also, bei uns hat’s auch Biker, Pferde, Hunde und Traktoren in Wald und Flur. Nicht rudelweise, aber gelegentlich. Ein freundliches Lächeln, Zunicken oder Grüssen, verbunden mit etwas Rücksicht für den Anderen gibt meist ein gleiches Echo.
    Und falls mal jemand verbissen oder imperativ unterwegs ist, was solls.

  • Annabeth sagt:

    „… denn Jogger fühlen sich bekanntlich als Community.“ Der Psychiater Manfred Lütz beschreibt in seinem Buch „unser Problem sind die Normalen“ sogenannte Sinusmilieus, die sich Menschen zusammenzimmern, in denen plötzlich wieder so etwas wie Normalität herrsche. Diese seien Krisensymptome einer explodierenden Gesellschaft, wie die vielen „Ratgeber“ auch. Eigentlich völlig normale Vorgänge würden zu geheimnisvollen Phänomenen, zu deren Bewältigung man dringend ausgewiesene Experten benötige. Der Kitt, mit dem diese Sinusmilieus zusammengehalten würden, sei Verachtung der anderen, sich selbst halte man in all seiner eigenen Spiessigkeit für einen Ausbund an Normalität. Das Mitläufertum sei eine unausrottbare Charakterschwäche und sei daher die Mutter aller modernen Marketingstrategien, die mit raffiniert gesteuerten ständigen Wechseln dafür sorge, dass der Rubel rollt. Sich selbst mal probeweise in Frage zu stellen, das würde uns allen gut tun. Humor wäre ein probates Mittel dazu, doch genau das hassten die blödsinnig Normalen, wie die Pest. Politiker könne man alle vier Jahre abwählen, aber all die wahnsinnig und blödsinnig Normalen würden unser Leben bestimmen und es zur Hölle machen. Man sehne sich nach dem Extraordinären und bekomme doch immer nur das Ordinäre.

  • Baba Stämpfli sagt:

    So ein Käse…… ! Es gibt Leute, die betreiben beide Sportarten ziemlich intensiv! NW ist ein guter Ausgleich zum joggen!

  • diva sagt:

    ich finde beide gruppen in der freien natur nur ätzend! die einen (jogger), die keuchend und triefend plötzlich hinter einem sind und auf sofortigen durchlass beharren (also spaziergänger, kinder, rentner, hunde SOFORT in luft auflösen), um dann mit theatralische schmerzverrten gesicht an einem vorbei zu hasten, wie auch die anderen (nordic-walker), diese rudel von post-klimaktären hausfrauen, die im stechschritt – bevorzugt in rudeln – ebenfalls durch die landschaft hechten.
    mich wundert es nicht, dass solche hie und da von hunden oder sogar von kühen angegriffen werden. die natur ist kein spielplatz für pseudo-gestresste stadtmenschen, sondern lebensraum vor allem für tiere, egal wie klein oder gross.

    • Lukas Aeschbacher sagt:

      Wenn Sie mit Ihrer Spaziergängergruppe den Weg in der vollen Breite beanspruchen, so dass nicht mal ein Läufer vorbeikommt, sollten Sie gelegentlich Ihre Marschformation überdenken anstatt andere anzupfeifen, die nichts weiter möchten als an Ihnen vorbei zu kommen. Solche in Schwarmformation spazierende Gruppen nerven insbesondere dann, wenn ich mit dem MTB schon von weitem klingle, die Leute das auch hören aber anstatt Platz zu machen zu Salzsäiulen erstarren und blöd aus der Wäsche gucken. Ist es denn wirklich zuviel verlangt, dass wenigstens einer der Gruppe einen Schritt zur Seite macht? Zugegeben, das kommt selten vor – so wie vermutlich auch Ihre Probleme mit Läufern.

  • Stefan Studer sagt:

    Ich bin ein durchschnittlicher, gemütlicher Jogger und habe bei meinen Ausflügen immer noch genug Schnauf um entgegenkommende Spaziergänger und andere Jogger zu grüssen. Nur dann wenn ich von Weitem einen oder mehrere Walker sehe, steigt mein Blutdruck gleich an. Das liegt nur an einem einzigen Umstand. Walker sind offenbar der Meinung, dass sie nicht nur das Recht haben den Waldweg ganz für sich beanspruchen zu dürfen und bei einem entgegenkommenden Jogger auf gar keinen Fall Platz machen müssen, sie sind auch immer der Ansicht, dass wenn sie zu zweit unterwegs sind, sie natürlich nebeneinander laufen müssen, die ganze Breite des Weges beanspruchen dürfen und der störende Jogger halt in den Weggraben ausweichen soll. Darum mein Aufruf an alle Walker, die meinen Beitrag lesen. Zeigt Anstand und Rücksichtnahme, wenn euch ein Jogger oder Spaziergänger entgegenkommt, nehmt eure Stöcke an den Körper und macht auch Platz indem ihr auf einer Seite des Weges geht. Und ganz wichtig, auf Finnenbahnen dürfen weder Spaziergänger noch Walker mit Stöcken. Meine Gemeinde hat schon seit langem extra ein Hinweisschild aufgestellt, dass nur Jogger die Finnenbahn benützen dürfen, aber bis heute erlebe ich immer wieder Walker, die denken das gelte für nicht sie. Das gibt dann jeweils die bösen Szenen, in der die Walker von den Finnenbahn-Joggern unsanft zurechtgewiesen werden müssen.

    • Roman Rebitz sagt:

      Als Velofahrer kann ich sagen das bei uns im Wald die Joggergruppen und Reiter extrem stören und sich genau so verhalten wie Sie es von den Walkern beschreiben, Walker sind mir in diesem Masse noch nie begegnet. Die Joggergruppen sind sogar so lebensmüde das Sie auf steilen unübersichtilchen Kieswegen die ganze Wegbreite ausfüllen, da scheint beim Training eher Hirnmasse abgebaut worden zu sein. d.h. kommt der Förster mit dem Auto daher oder ich mit dem Velo wirds seeehr knapp und ich fahre immer schön langsam sobald es steil wird. Ist ja nicht so das dies sehr selten vorkommt aber scheinbar vergessen die es innerhalb von 5 sekunden wieder.

      • Stefan Studer sagt:

        Wo haben sie solche Szenen mit Joggern erlebt? Ich muss sagen, dass bei mir in der Gemeinde Zollikon jeweils nur die Nordic Walker unangenehm auffallen, weder die Biker noch die Jogger, noch die Spaziergänger. Das liegt sicher auch an den Stöcken, die halt viel Platz brauchen und dem sind sich die Walker offenbar nicht bewusst. Oder eben, es ist ihnen egal. Das Bild zum Artikel ist so eine typische Situation, die Walker erwarten dann jeweils, dass ich als entgegenkommender Jogger in die Wiese ausweiche.

    • maja sagt:

      Am meisten nehme ich Rücksicht auf die Reiter, da benutze ich die Stöcke nicht, da es scheinbar empfindliche Pferde gibt, die scheuen könnten. Habe ich so gelernt im Kurs. Sonst laufe ich auf der rechten Seite damit mich Jogger und Velofahrer überholen können. Bei den Hunden wäge ich ab ob ich die Stöcke ruhig halte oder nicht. Wenn mich ein Hund begrüssen will dann bleibe ich halt auch einmal stehen und freue mich darüber. Ich mag Hunde. Ein kleiner Schwatz mit dem Besitzer liegt dann auch noch drin. Ist etwas fürs Gemüt. Bis jetzt hat das so immer geklappt und ich wurde noch nie angeschnauzt.

      • Blanche Wu sagt:

        Wenn ein Reiter den Weg kreuzt halte ich als Jogger sogar an und der Reiter muss im Schritt reiten. Dann passiert sicher nichts. Ich renne an keinem Pferd einfach so vorbei, nicht aus Angst, sondern weil ich Pferde kenne und viele finden das nicht so toll.

  • cyberbull sagt:

    Nur keine Angst. Die meisten Menschen sind WEDER Jogger, noch Power-Walker, und wir mögen beide nicht :)

    Im Ernst, es ist sehr unterhaltsam, von der Terrasse aus den verschiedenen Läufer-Rudeln auf dem Weg zur Allmend zuzuschauen und zuzuhören. Man könnte eine eigene Typologie entwickeln, wobei es für den Typ „Narzisst“ gefühlte 20 Unterkategorien bräuchte, u.a. den Typ „Schaut mal her, was ich für geilen Gear spazierführe!!“ – das scheint ein echtes Wachstumssegment zu sein :) Bei den Stöcklern faszinieren mich besonders jene, die das physiologisch unmöglichste Timing von Schritt und Stockeinsatz exakt hinbringen, und das bei jedem Schritt. Da tut schon das hinsehen fast weh. Ich vermute jeweils, dass das die gleichen Talente sind, die beim es beim Tanzen schaffen, keinen einzigen Move mit dem Beat der Musik zu koordinieren ;)

    • Adi Klein sagt:

      „Ich vermute jeweils, dass das die gleichen Talente…(…)…keinen einzigen Move mit dem Beat der Musik zu koordinieren ;)“

      Dann gibt es auch solche Talente, die keinen Satz schreiben/sprechen wollen, ohne mindestens 2 oder 3 Anglizismen miteinzubauen. Im Kino besuchen sie dann aber nur die synchronisierten Vorstellungen, da sie nicht wirklich Englisch können.

      • cyberbull sagt:

        Als Talent würde ich mich in der Hinsicht weniger bezeichnen, aber da ich zweisprachig (de/en) lebe und arbeite, finden Sie mich im Kino nicht vor der synchronisierten Version eines Englischen Films. Die Stöcke lasse ich trotzdem zuhause ;)

        • Adi Klein sagt:

          Und dann gibt es da noch solche Supertalente wie mich, welche einen Kommentar verfassen, der so rein gar nichts mit dem Thema zu tun hat (ich weiss auch gar nicht, weshalb er veröffentlich worden ist). Gerade deswegen danke ich Ihnen, dass Sie meine Spitze so sportlich (ist ja schliesslich auch ein Sport-Blog) und humorvoll aufgenommen haben, cyberbull!

          Noch zum Thema: Manchmal ist es tatsächlich Glücksache, als Läufer an einer Gruppe Walkerinnen (ja, es sind meistens Damen) vorbeizukommen. So vertieft sind sie in ihren Gesprächen. Ich wünsche mir da etwas mehr Rücksicht…ansonsten gibt es meinerseits keinerlei Hassgefühle. Wer sich dafür entscheidet in der Freizeit Sport zu betreiben, steht meiner Meinung nach gesundheitlich auf der Gewinnerseite, egal ob dick oder dünn, mit oder ohne Stöcke, Bikes oder Kletterseil und verdient schon deshalb meinen Respekt

  • Jan sagt:

    Der medizinisch unbegründete Gebrauch von Gehhilfen mutet doch eher sonderbar an. Ansonsten sei hier das Buch „Das Walker Hasser Manifest“ von Achim Achilles empfohlen.

  • Luise sagt:

    Stimmt. Es ist Hochmut, wenn ich mich über die schnatternden, beleibten Damen nerve, die im Schneckentempo unterwegs sind und mir den Weg versperren. Walken soll ja bekanntlich gesünder sein als im Tea-Room Kuchen essen, was viele „Stockenten“ nach ihrer „Sporteinheit“ zweifellos tun. Hochmut ist es auch, wenn ich Senioren zum Teufel wünsche, die mich mit ihrem Elektrovelo überholen wenn ich mich am Berg mit meinem Bike abmühe. Bei beiden Fraktionen habe ich das bohrende Gefühl, dass sie nur eine Alibiübung machen. Trotzdem gelobe ich Besserung und habe zumindest schon angefangen, beim Überholen die Walkerfraktion zu grüssen.

    • Roland K. Moser sagt:

      Freundlich grüssen und über alle 4 Backen strahlen ist immer gut!
      Von den freundlichen Mitmenschen wird kräftig zurückgestrahlt und zurück gegrüsst.
      Und die Griesgrämigen regen sich ob ihrer echten Freundlichkeit auf.

  • TomLips sagt:

    Ich bin normaler Walker (immer ein Fuss am Boden, keine Stöcke) und habe kein Problem mit Joggern. Aber mit PowerWalkern, die rudelweise daherkommen und mit den Metallspitzen ihrer Stöcke einen Lärm vollführen, der gerade im ruhigen Wald extrem stört. Weshalb sie auf normalen Waldwegen nicht die Gummifüsschen drüber stülpen, zeugt von wenig Rücksicht auf Tierwelt und andere Waldbegeher. Die harten Metallspitzen braucht’s nur auf Eis oder bei echten Bergwanderungen. Viele PowerWalker scheinen es richtig zu geniessen, dass man schon von Weitem hört, wie gesund sie leben und wie fit und gut sie sind. Aber mit schlechten Manieren wird man nie ein Gutmensch.

    • Albert sagt:

      Man verzichtet je nach Untergrund auf die Gummis, weil man – korrekte Technik vorausgesetzt – viel Kraft auf die Stöcke gibt. Auf Kies oder Waldboden rutschen die Gummis weg.

    • WildeHenne sagt:

      Auf Waldwegen benutzt man keine Pads. Pads werden auf Asphalt eingesetzt.

      • Maettu sagt:

        Ich benutze pads auf allem. Es ist leiser und angenehmer für die Handgelenke. Wo’s rutschig oder gefährlich ist, passe ich mein Tempo an. Stöcke halten eh keinen Ausrutscher auf. Sie sind mir aber eine willkommene Erweiterung meiner Aktivität, die Gangart eine willkommene Entlastung der Kniegelenke.
        Wie sich andere bewegen, ist deren Entscheidung. Mir ist es egal, ob mich ein Jogger überholt oder ein Spaziergänger zurück grüsst. Ich walke alleine für mich, einfach weil’s mir gut tut und meine Laune hebt, manchmal mit Musik, manchmal mit dem Wind. Andere wählen Joggen, wieder andere Spazieren. Platz haben alle. So what.

      • Brother Walker sagt:

        Powerwalker sind zum Fremdschämen. Dieses rücksichtslose, unästhetische Durchs-Unterholz-Brechen. Dieses Wo-ich-war-wächst-kein-Gras-mehr. Oder nicht?

  • Robin sagt:

    Das Walking hätte durchaus einen Sinn, um den Oberkörper mit zu trainieren – wie man mit Thermobildern sehr anschaulich darstellen kann.
    Dazu braucht es aber schön koordinierte und konzentrierte Bewegungen – während die allermeisten Wacker, die ich kenne, überall sind, nur nicht bei sich selbst, pausenlos reden und die Stöcke mehr oder weniger hinter sich herschleifen.
    Aber wenn man es schön ausführt, und besonders im Winter, wo die Stöcke auch Stabilität im Wald bieten, ists ne gute Sache!

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.