Fett macht fit, muskulös und schlank

Training hin oder her: Wer sich fettreich, aber kohlehydratarm ernährt, nimmt schneller ab, als wer auf eine kohlehydratreiche Diät setzt. Foto: Mike Baird (Flickr)
Ein Sportler ist, was er isst. Um das zu merken, muss man kein Ultra-Trailläufer oder Ironman-Finisher sein. Salopp ausgedrückt heisst es: Wenn du Abfall isst, siehst du aus wie Abfall, und deine sportliche Performance ist für den Kompost. Zu den besonders verteufelten Nahrungsmitteln gehören die fettigen. Sie würden dick machen und Volkskrankheiten verursachen, heisst es. Speziell die gesättigten und tierischen Fette. Wahrscheinlich lernen dies die Kinder heute schon im Krippenalter.
Aber jetzt könnte eine neue Ära beginnen: Amerikas mediale Gesundheitsinstanz, die «New York Times», veröffentlichte kürzlich einen viel beachteten Artikel über eine wissenschaftliche Langzeitstudie, die mit Übergewichtigen durchgeführt wurde (erschien übersetzt in der «SonntagsZeitung»). Eine Gruppe hatte sich ein Jahr lang kohlehydratarm, aber protein- und fettreich ernährt (inkl. gesättigte Fette). Die andere Gruppe kohlehydratreich und fettarm. Mehr abgenommen hat erstere. Und nicht nur das: Diese Probanden hatten am Ende auch noch mehr Muskelmasse und weniger Körperfettanteil als die Kohlehydratgruppe, obschon sie nicht intensiver trainierten als diese. Essen durften alle, so viel sie wollten.
Wie damals in der Arktis
Mit anderen Worten: Fett macht fit, muskulös und schlank? Für die Experten von Sportmagazinen wie «Runner’s World» oder «Outside» macht eine «High-Fat Diet» durchaus Sinn. Sie erinnern an den Menüplan der grossen Abenteurer des 19. Jahrhunderts und zitieren aus dem alten Tagebuch von Arktispionier Frederick Schwatka. Er und sein Team trotzten zwei Jahre lang Eis, Wind und Kälte, überwanden mit Schlitten 5200 Kilometer. Es war eine physische Höchstleistung und damals ein Rekord. Monatelang konnten sie nur speisen, was ihnen die Natur bot: Rentiere, Eisbären, Moschusochsen, Robben. Also viel Fett und Protein. Aber kaum Kohlehydrate. Zu Beginn der Expedition notierte Schwatka, er sei müde und die Anstrengung mache ihm zu schaffen. Drei Wochen später war die Schwäche verflogen und Schwatka stark wie ein Bär. Er selber wusste damals noch nicht, weshalb das so war. Heute weiss man: Sein Fettstoffwechsel musste erst angekurbelt werden.
Energie aus dem Fettbauch
Meine Meinung? Schwatkas Geschichte erinnert mich an eine andere Geschichte, die ich im Buch «Allein unter Russen» gelesen habe. Der Autor Robert Steiner beschreibt, wie er 2005 mit russischen Alpinisten zu einem 7000er unterwegs war: Zu Beginn der Expedition wog der Team-Kapitän 114 Kilo, war also «im Leben nicht immer allen Regeln der sportlichen Tugend gefolgt». Aber am Berg spielte er eine entscheidende Rolle: «Er spurte manchmal bis zu zehn Stunden im hüfttiefen Schnee, ohne Pause, ohne zu essen, ohne zu trinken.» Die Energie für seine Leistungen habe er aus seinem gewaltigen Bauch gezogen, der im Lauf der Expedition immer kümmerlicher wurde. «Die anderen erzählten mir, dass er zu Hause nie klettern ging oder Sport trieb, sondern so viel wie möglich frass und trank, um den nötigen Vorrat für die Expedition anzusparen», schreibt Steiner. Im Jahr darauf war der Kapitän besonders dick, und ein anderer Russe flüsterte: «Wie du siehst, hat er ganz besonders trainiert.»
Es ist ähnlich wie mit der Ovomaltine: Mit Fett kann man es nicht besser und sicher nicht schneller. Aber länger. Ambitionierte Ausdauerathleten wissen, wie sie ihren Fettstoffwechsel trainieren und wann Kohlehydrate sinnvoll sind. Alle anderen wissen, dass eine Stunde Dauerlauf nach Feierabend noch lange keiner Arktisexpedition entspricht.
61 Kommentare zu «Fett macht fit, muskulös und schlank»
Wenig Fett zu essen ist einfacher, als wenig Kohlenhydrate. Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass aus gegessenem Fett, grossartig Energie gewonnen wird, aber das ist meine persönliche Meinung. Kohlenhydrate werden im Magen aufgespaltet und gehen als Zucker ins Blut. Wird diese Energie nicht gebraucht, wird es als Notreserve in Form von Fett gespeichert. Bei Fett denke ich, dass es grösstenteils einfach wieder ausgeschieden wird. Was diese Arktisforscher angeht: Nach 3 Wochen hat sich sein Körper wohl an die Strapazen gewöhnt und darauf eingestellt.
Unglaublich wer da welche Studie kennt und wie da auf welche Weise abgenommen wurde.
Fakt 1: Wir haben noch die Gene der Läufervorfahren. (Auto, Velo? Ständiges Bewegen für Nahrung)
Fakt 2: Wir sind alle durch den Job, die Familie und die Umwelt gestresst.
Fakt 3: Deshalb wollen wir uns nicht noch beim Sport stressen.
Fakt 4: Muskeln (Proteine) die wir nicht gebrauchen (stressen) verdauen wir, weil das einfacher für den Körper ist als Fett zu verbrennen.
Fakt 5: Der Körper ist auf Vorratspeicherung (Überleben in Notzeiten) programmiert und liebt Süsses, Salziges und Fettiges.
Fakt 6: Die Wellness-Industrie will wachsen.
Fakt 7: Wer dies nicht wahrhaben will, stresst sich nicht, bleibt aber für immer unzufrieden übergewichtig.
Unser Körper ist immer noch der gleiche, wie vor tausenden von Jahren. Wir haben nur verlernt zu essen, was unser Körper braucht. Dass unsere Vorfahren Jäger waren und Fleisch und Beeren assen, ist nun mal so. Die hatten nicht mit Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht zu kämpfen. Die Zuckerindustrie hat uns alle fest im Griff und da sollten wir ansetzen. Ohne Zuckerindustrie, keine Krankheiten, keine Ärzte, keine explodierenden Krankenkassenprämien usw…ein Teufelskreis, wie Sie es sagen, Herr Lorenz Kunz.
Vor tausend Jahren wurde der Mensch maximal 30 Jahre alt. Wahnsinnig gesund kann das Leben damals nicht gewesen sein. Ausserdem wissen wir nichts über den Blutdruck der Steinzeitmenschen.
Dass Steinzeitmenschen sich nur von Fleisch und Beeren ernährt haben stimmt nach heutigem Wissenstand nicht. Man geht davon aus, dass die Menschen damals durchaus eine mehr oder weniger vielseitige Mischkost gegessen haben (sehr spannendes Buch zum Thema: Food in History von Tannahill).
Ich bestreite nicht, dass ein hoher Zuckerkonsum ungesund ist. Trotzdem sollten Menschen ca 60% ihrer Energie in Form von (mehrheitlich komplexen) Kohlenhydraten zu sich nehmen. Eine proteinbasierte Ernährung ist weder gesund noch sonst auf irgendeine Weise erstrebenswert!
Man überlege: Was fanden die Steinzeitmenschen überhaubt? 60% komplexe Kohlenhydrate? Man rechne: Welche Unmengen davon verzehrt werden müssten. Naturnahe Stämme ernähren sich relativ fettreich. Tipp: Avocado
Je mehr sie sich bewegen, desto mehr sollten Sie zu Ihren Muskeln Sorge tragen. Insbesondere Männer sollten mehr Proteine essen, da Männer genetisch mehr Muskeln haben. Tipp: Wildlachs
Diese intensive Auseinandersetzung mit dem Essen – soziologisch sehr interessant.
Als Nächstes (so ab 2018/19) wird dieses identitätsstiftende Thema (wo auch fundamentalistischer Veganismus dazugehört) bestimmt wieder abgelöst durch….hm…Hardcore-Identifikation mit der Kunst des Müssiggangs – Hardcore-Kontemplations-In sich gekehrt-Versenkung-Identitäsfindung…? – Egal, Hauptsache Immer mehr Ego, immer individueller und Selbstgezogener. Was ich an sich gar nicht so schlecht finde.
Ich habe 1999 aufgehört zu Rauchen. Schlagartig bin ich von 72Kg auf 98 Kg hochgeschossen. 13 Jahre lang hatte ich dieses Gewicht und fand einfach keine Lösung. Ich kann mich nicht erinnern für wieviele Franken ich immer wieder Olivenöl, Butter usw. wegschmiss, weil ich davon ausging, dass es die Fette waren die mich dick hielten. So trainierte ich auch 2 Monate lang täglich bis zu 2 Stunden mit dem Hometrainer und nahm nicht ab. Warum? Weil ich zwar auf Fette verzichtete, aber nach dem Training sofort in die Küche steuerte und mit Wonne 2 Teller Teigwaren verputzte. 2012, ich weiss heute noch nicht warum, begann ich Eiweissreich und Kohlehydratarm zu essen. Ich hatte nie Hunger zu leiden. Der wurde sofort gestillt mit Eiweiss und (Roh-)Gemüse. Innerhalb von 6 Monaten war ich wieder auf 75kg Gewicht. Jetzt trainiere ich nur noch aus Spass am Training…….
Wenn es um das Essen geht, um die Schlanke Linie und um unsere Gesundheit, schlagen wir uns die Köpfe ein. Mit Worte und Kommentare. Das ist spannend, hier erfährt man, was wir lernen zu glauben. Wie diese andere Geschichte mit diesem Gott, den die einen sich mit Vollbart vorstellen, andere kennen ihn als Regenwolke, wiederum andere als Feuerbusch. Immer ist die Hölle dabei. Ja, und hier hat alles begonnen mit dem Magen füllen. Zuerst hat man hier stinkendes Fleisch angebrannt und gegessen, bis es zum Genuss geworden ist. Die Italiener haben sich immer um den gleichen Koch geschart, der hat die Pizza in unendlich vielen Variationen entwickelt. Das war eine teuflische Versuchung wert. Da gibt es auch noch diesen Röschti-Clan und Cervelat -Club die krampfhaft Mitglieder anwerben. Doch die Fettischisten sind jetzt in. Deren Fett schmilzt wie das Eis im Mikrowellenofen. Merkt ihr es jetzt endlich? Diese Fettgeschichte ist vom Teufel inszeniert.
Ich glaube wir müssen nicht mehr darüber diskutieren, dass primär eine ausgewogene/negative Energiebilanz schlank macht – unabhängig vom Anteil Makronährstoffe, die verzehrt werden.
Was ich aber bei Ausführungen zu diesem Thema immer vermisse ist der Blick über den Tellerrand. Hat sich die high-protein Fraktion eigentlich mal überlegt, was das für die Umwelt bedeutet, wenn sich viele Menschen so ernähren möchten? Die Produktion von tierischem Protein verursacht massiv mehr Umweltbelastung als die Produktion von pflanzlichen, kohlenhydratbasierten Kalorien. Das Verhältnis von eingesetzten zu gewonnen Kalorien ist bei tierischen Produkten etwa 1:8, je nach Quelle. Unsere Nutztiere fressen Nahrungsmittel (Soja, Mais…), die zum Teil aus Ländern kommen, in denen Nahrungsmittel für Menschen knapp sind. Es wird Urwald abgeholzt, um darauf Fressen für unsere Tiere anzubauen. Und da haben wir mit der Ethikdiskussion, die Massentierhaltung mit sich bringt noch nicht mal begonnen. Und ja, wenn sie mit high-protein ein grosser Anteil der Menschen ernähren möchten, kommen wir um Massentierhaltung nicht rum!
Ist es das wert?
Es geht um „high fat“ nicht „high protein“ und wenn man Allan Savory glauben darf, dann ist das Szenario wie Sie es oben ausmalen nicht zwingend. Die Tierhaltung in grossen Herden auf Böden auf denen sich gar keine pflanzlichen Lebensmittel anbauen lassen, würde mehr Menschen ernähren und zum Umweltschutz beitragen. Rinder sollten natürlicherweise Gras essen, das auf der Weide wächst. Das ist nicht nur für das Tier gesünder, sondern auch für den Menschen, der das Tier isst, da sich zum Beispiel die Fettsäurezusammensetzung im Fleisch aufgrund der Ernährung des Tieres verändert. In der Migros gibt es Weide-Beef an der Fleischtheke. Damit isst man von der „Solar food chain“: „Grass-fed beef is basically a system where the sun feeds the grass, the grass feeds the ruminants, and the ruminants feed us. You’re eating sunlight when you eat from that food chain. Re-solarizing the food chain should be our goal in every way“
Allan Savory: How to fight desertification and reverse climate change
http://www.ted.com/talks/allan_savory_how_to_green_the_world_s_deserts_and_reverse_climate_change
(kann man sich auch mit deutschen Untertiteln anschauen)
Tierhaltung in grossen Herden auf grossen Grasflächen ist gut und recht. Aber eine ziemlich romantische Vorstellung von der Situation. Der grösste Anstieg bei der Produktion tierischer Produkte machen nämlich Geflügel und Schweine aus, als auch Eier und Milch (Speedy AW, Global Production and Consumption of Animal Source Foods, the journal of nutrition). Und die Produktion dieser Güter beisst sich doch sehr mit re-solarizing.
Es ist mir durchaus bewusst, dass es hier um high-fat, und nicht um high-protein geht. Die Vorzüge einer fettreichen Kost werden aber meist im Kontrast zu einer mehr KH-lastigen Ernährung gesehen. Und wenn man sich KH-arm ernähren möchte, kommt man nicht um einen Ausgleich mit sowhol Fett als auch Protein rum. Natürlich gibts in der Migros Weide-Beef, aber die Absatzzahlen zeigen sehr deutlich, dass dann doch häufiger zu den billigeren Varianten gegriffen wird. Und ja, das ist, wenn in grossem Stil betrieben, ökologisch und ethisch äusserst fragwürdig.
ehm es hat heute 100 Mal mehr Nutzvieh als Menschen auf unserem Planeten und jedes Vieh braucht Wasser und Essen.. miss whimsical hat recht, wir haben gar kein platz um so viele Kühe zu ernähren und Menschen sterben in Ländern durch Hunger in denen man gleichzeitig tausende von Tonnen Getreide für das Vieh anbaut, anstatt dort Gemüse oder Früchte oder Getreide für die Menschen anzubauen, was viel effizienter wäre. Ach schaut euch einfach diese Doku an:
http://www.peta.de/cowspiracy
Seit 8 Monaten ernähre ich mich lchf (low carb-high fat) Ausser meinen verlorenen 20 kg habe ich an Lebensqualität dazu gewonnen. Ich fühle mich so gut wie nie zuvor. Ausschlaggebend war mein Hausarzt, der mir versicherte an Diabetes zu erkranken, wenn ich so weiter leben würde. Leider ist er auch uneinsichtig, dass die KH’s unsere Dickmacher sind und unterstützt meine Ernährungsumstellung nicht. Schade, dass die Ärzte noch nicht umdenken.
Zur Versachlichung der Diskussion kann ich jedem hier empfehlen sich einmal „The Battle of the Diets: Is Anyone Winning (At Losing?)“ auf Youtube anzuschauen oder die dazugehörige A-Z-Studie zu lesen. Kurzzusammenfassung: Atkins gewinnt und das obwohl der Hauptautor der Studie Vegetarier ist. Es gibt halt doch noch Wissenschaftler. http://www.youtube.com/watch?v=eREuZEdMAVo bzw. Comparison of the Atkins, Zone, Ornish, and LEARN Diets for Change in Weight and Related Risk Factors Among Overweight Premenopausal Women – The A TO Z Weight Loss Study: A Randomized Trial. JAMA. 2007;297(9):969-977.
Die einzige Konstante die ich in der Ernährungs-„Wissenschaft“ erkennen kann, ist die, dass heute gut ist was gestern schlecht war und umgekehrt.
Solange es die Leute interessiert und die Journalisten damit ihr Brot verdienen, soll es so sein.
Ich lese diese „Expertenmeinungen“ höchstens noch zur Belustigung.
Viel und wenig sind unsinnige Adjektive. Energieverbrauch und -zufuhr sollte sich die Waage halten – das ist das Gebot. Wer eine Wampe hat, lebt damit auf Dauer ungesund.
Die Versuche das im Leistungssport einzuführen sind relativ alt. Wir haben in der Messstelle des Landessportbundes Rheinland Pfalz in Trier (Sporthomedicum) das mit verschiedenen Weltklasse-Ultrasportlern getestet und den Versuch nach rund 2 Jahren abgebrochen. Wir mussten merken, dass die Lungenkapazität sich hochsignifikant verschlechterte. Es zeigte sich z.T. massives Belastungsasthma und 1 Sportler davon musste die Karriere beenden.
Kohlenhydrate wirken der Entzündung entgegen und haben zudem einen positiven Effekt auf die Angiogenese (Durchblutung), zentral für den Abtransport von Säuren aus der Muskulatur. Im Leistungssport wird oft zu viel Zucker zugeführt, weil während der Belastung zu wenig Energie in Form von Kohlenhydraten zugeführt wird und darauf Heisshunger folgt.
Dass das Problem mit Fettleibigkeit, Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie Diabetes (und sicher noch mehr) nicht von fettreicher Nahrung kommt, weiss man schon länger. Ein US-Arzt (Name ist mir entfallen) entwickelte in den 50ern die Theorie vom ungesunden Fett, in erster Linie der gesättigten Fettsäuren. Bis an sein Lebensende versuchte er Beweise für seine Theorie zu finden, ohne Erfolg. Dank der Zuckerlobby konnte aber seine unhaltbare Theorie über die Medien weltweit verbreitet werden. Auch heute noch haben viele Leute das Gefühl, es sei gesund sich fettarm zu ernähren. Da man aber seine Energie dabei meistens durch Kohlenhydrate deckt, nimmt man nicht weniger Kalorien zu sich, im Gegenteil. Fett und Eiweiss stillen den Hunger viel länger als Kohlenhydrate, weshalb man insgesamt weniger Kalorien zu sich nimmt, ohne Hunger zu haben.
Aus dem Grund funktioniert die Atkins- oder Low-Carb-Diät so toll, ich selber habe damit 30kg abgenommen, ohne jemals gehungert zu haben.
Mehr Fett und Proteine, JAWOHL, aber aufgepasst auf die dadurch bedingte Übersäuerung des Blutes. Dazu braucht es nun das Gemüse. Zusatznutzen sind die im Gemüse vorhandenen Nährstoffe.
Da sich viele in einer tiefen Bewegungsintensität (z.B. Puls unter 120, natürlich fitnesslevelabhängig) bewegen, reichen die in den Muskeln gespeicherten Kohlenhydrate. Dafür reicht Obst, welches auch wieder nährstoffreich ist.
(@Autorin: Metabolische Akzidose bekannt?)
Leider fehlt ein Link zum Originalartikel, denn es wäre durchaus interessant, wie genau diese zwei Gruppen überhaupt definiert wurden (was genau ist kohlehydrat-„arm“?) und wie präzise und kontrolliert das Ganze durchgeführt wurde. Letztlich bedeutet kohlehydratreiche Ernährung oft schlicht höhere Kalorienzufuhr da mehr billige Lebensmittel mit hoher Energiedichte und niedrigem Sättigungsgrad konsumiert werden. Ohne klar kontrollierte Bedingungen lässt sich darum kaum sagen, ob die Nahrungszusammensetzung effektiv eine Rolle spielte.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25178568 – hier finden Sie das Abstract der Studie und hier können Sie den Artikel als PDF bestellen: https://docline.gov/loansome/login (geht dann z.Bsp. über die Uni Bern und ist kostenpflichtig).
Wenn Sie in der Lage sind einen Kommentar zu verfassen, dann sollten Sie auch google verwenden können. Sämtliche benötigten Informationen sind im (verlinkten) Artikel enthalten.
Wenn die Nahrungszusammensetzung dazu führt, dass man mehr oder weniger isst, dann spielt sie doch effektiv eine Rolle. Die höhere Kalorienzufuhr ist nicht Ursache, sondern Konsequenz. Das Kalorienmodell der Gewichtsregulation ist ein Gemeinplatz, der wissenschaftlich klingt aber keinerlei Aussage darüber macht warum es zur höheren oder niedrigeren Kalorienaufnahme kommt.
Bei diesen Studien wird in der Regel eine kalorienbeschränkte fettarme Ernährung mit einer kalorienunbeschränkten, aber kohlenhydratbeschränkten Ernährung verglichen. Die Gruppe mit der Kohlenhydratbeschränkung isst spontan weniger Kalorien ohne dass sie das müsste. Und da liegt eben der Hase im Pfeffer.
Das ist alles schön und gut, wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Leute zu Schwatkas Zeit sowieso viel aktiver waren. Heutzutage steht keiner auf, um den Fernsehsender zu wechseln, wir haben Staubsauger oder sogar Putzhilfen, die unsere Wohnungen und Häuser für uns zauberhaften. Wir fahren überall mit Auto oder Tram, ich kenne Leute, die mit dem öV, und dann mit dem Aufzug zum Fitnessstudio fahren… die könnten so einfach laufen und auf das teuere Abo verzichten…
ich meinte SAUBERHALTEN…
Stimmt. Die Ernährung ist das Eine, die Bewegung das andere. Nebst Sport ist Bewegung im Alltag DIE Zauberformel.
Ich habe den Eindruck, die Erkenntnisse hier sind sehr indirekt. Weniger Kohlenhydrate heisst weniger Zucker. Weniger Zucker heisst weniger Fructose. Fructose wird zu 100% in der Leber in Fett umgewandelt (bei der Glucose werden bereits 80% von Organen, Muskeln verbraucht, nur 20% gehen in die Leber und davon wieder nur ein kleiner Teil in Fett umgewandelt, der Rest in Glycogen). High-Fat-Diäten bestätigen also nur die Erkenntnisse, die z.B. Robert Lustig bekannt macht (auf YouTube: „Fat Chance: Fructose 2.0“ und „Sugar: The Bitter Truth“). food-detektiv.de berichtete bereits 2007: „Fett macht Fett? so klang das Credo der Experten bisher. Schwedische Forscher stellen das Dogma jetzt auf den Kopf. Sie fanden heraus, dass Kleinkinder, die mehr Fett verzehrten, schlanker waren als jene, die fettarm lebten. Als Dickmacher Nummer Eins gilt nach dieser Studie: der Zucker.“ Fettarme Ernährung bedeutet übrigens meist zuckerreich, weil die Industrie den Geschmacksverstärker Fett durch Geschmacksverstärker Zucker ersetzt. Die Leute sind sich ja starke Aromisierung gewöhnt und müssen bei der Stange gehalten werden (sonst schmeckt es eine Weile fad bis sich die Geschmackspapillen auf schwächere Inputs eingestellt hat und diese auch wahrnehmen kann). Oder dann zuckerfrei und mit allerlei künstlichen Süssstoffen, über deren ungesunde Wirkung letzthin auch im Tagi berichtet wurde.
Der Grundfehler des low-fat-Konzeptes lag effektiv darin, nicht zu berücksichtigen, dass das wegreduzierte Fett durch etwas ersetzt werden muss. Das könnte theoretisch zwar mehr energiearmes Gemüse oder Protein sein, ist in der Praxis aber natürlich meist was preislich wie geschmacklich Fett am nächsten kommt: Zucker. Das Ganze hat also maximal der Verzuckerung unserer Ernährung weiteren Vorschub geleistet und war alleine deswegen kontraproduktiv. Ansonsten muss man ja auch feststellen: Bei den meisten Menschen ist weniger Fett oder Kohlehydrate an sich das Problem, sondern dass halt beides zusammen viel zu reichlich gegessen wird.
Ich bin nicht mehr sicher, ob Prof. Lustig aufzeigt, dass sich die Kalorienzufuhr über die Jahrzehnte nur wenig oder kaum verändert hat. Aber er zeigt, dass eine Kalorie nicht eine Kalorie ist. Eine Kalorie Fructose wird vom Körper in 100% Fett umgewandelt (gerne auch in inneres Bauchfett, von dem gemäss BMI untergewichtige Models mehr haben können als sportliche Leute mit äusserem „Notproviant“ auf den Rippen), 1 Kalorie Glucose aber nur zu einem ganz kleinen Teil. Dann muss man sich noch anschauen, wie sich die Anteile an der Kalorienzufuhr über die Jahrzehnte verschoben haben, was nicht sonderlich überrascht… Finden Sie mal zuckerfreie Produkte. ;-) Sie werden kaum über die Frischwarenabteilung hinauskommen. ;-)
Zucker und Weissmehl sind schädliche Kohlehydrat-Lieferanten. Viel Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Milchprodukte und Nüsse, ergänzt mit Vollkorn sind ideal. Ich ernähre mich seit Jahrzehnten so wie schon meine Mutter und meine Grossmutter und gönne mir regelmässig Butter, Rahm, ein Rindsteak oder Kotelett mit knusprigem Fettrand oder gebratene Eier mit Speck. Hungern tu ich nie, bin trotzdem schlank und damit der beste Beweis, dass Fett nicht fett macht.
Das Buch „Mehr Fett!“ von Ulrike Gonder und Nicolai Worm wurde 2010 publiziert und plädiert seither dafür, den KH-Anteil in der Ernährung deutlich zu senken (gegen 50 Prozent) und dafür vor allem den Fettanteil zu erhöhen. Dazu werden die Fettarten und -quellen detailliert beschrieben, ebenso wie die Lobbyisten der Margarine-Industrie als „Bremser“ in der Rehabilitierung von Fett als gesundem und wichtigem Lebensmittelbestandteil (ohne KH kann ein Mensch leben, ohne Fett nicht). So neu sind diese Erkenntnisse also nicht. Ob sie bei jedem Menschen gleich „wirken“, weiss wohl niemand genau.
Der Mensch kann Kohlenhydrate in Fett umwandeln, jedoch nicht umgekehrt. Da die Organe sowohl Fett wie Kohlenhydrate brauchen (je nach Organ unterschiedliche Mengen, das Hirn z.B. fast nur Kohlenhydrate), ist ein minimaler Anteil Kohlenhydrate in der Nahrung unerlässlich.
Dies ist eine grundlegende physiologische Erkenntnis und hat in erster Linie nichts mit gesunder Ernährung zu tun. Ihre Aussage „ohne KH kann ein Mensch leben, ohne Fett nicht“ ist somit falsch.
Essen was die Grossmutter auf dem Markt noch als Essen erkannt hättem, viel Bewegung und frische Luft; das muss gar nicht extrem sein, sondern nur regelmässig, z.B. 2 oder 3 Stationen zu Fuss stattt mit dem Bus und Rolltreppen meiden. Wer sein angeborenes Körpergefühl wieder aus dem Schlummer oder Tiefschlaf holt, dem schmeckt automatisch vor allem das, was ihm guttut: es ist sicherlich keine vorfabrizierte, mit Geschmacksverstärkern gedopte Nahrung.
Das angeborene Körpergefühl sagt bei Süsse: Evolutiv antrainiertes Zeichen, dass diese Frucht ungiftig ist und verzehrt werden kann (Belohnung und klares Zeichen der Pflanze für die Samenverbreitung). Ausserdem ist es rasch verfügbare Energie, die früher Mangelware war. Darum kippt die Industrie fast überall (inkl. z.B. Bouillon) Zucker rein und wir essen heute ca. 500mal mehr Zucker als natürlich in Form von saisonalen Früchten verfügbar wäre. Die Industrie nutzt geschickt unsere evolutive Prägung für die Profitmaximierung. Da braucht es leider den Kopf und nicht mehr nur das Gefühl. Bereits Kinder würden sich fast nur noch von Zuckrigem ernähren, wenn sie dürften. Was mit denjenigen passiert, die dürfen, ist zu sehen. Hinzu kommt noch der Heisshunger auf noch mehr (Zuckriges), wenn nach der übermässigen Insulinausschüttung nach der hohen Zuckerzufuhr die Unterzuckerung folgt. Alles nichts Neues, aber die Folgen werden immer deutlicher und werden es mit den Energy Drinks wohl noch rasanter.
wer heute immer noch an all die ’neuen studien‘ und ’neuen diäten‘ und all den gesundheitsmist glaubt, dem kann man nicht mehr helfen. leute ernährt euch einfach so dass ihr euch gut fühlt! dazu braucht man niemanden der einem vorschreibt was man wie zu essen hat. jeder dorftrottel weiss dass mc donalds ungesund ist und dass gemüse und früchte gesund sind. weil man es beim essen schon selber spürt obs gut oder schlecht ist.
Jeder „Dorftrottel“ weiss Bescheid? So wie früher, als das Rauchen in der Gegenwart von Kindern völlig in Ordnung war. Das bisschen Rauch schadet doch nicht! Oder wie regelmässig am Abend der Schnaps aufgetischt wurde. 2-3 kleine sind völlig problemlos.
Gemüse und Früchte gesund? Zumindest nicht ungesund. Aber ernähren Sie Sich doch einfach mal ausschliesslich von Obst (wie im Artikel geschildert). Kohlenhydrate/Zucker pur. Was meinen Sie, warum man (insbesondere Kinder) verdünnte Säfte trinken sollte?
Stellen Sie doch einfach mal für mehrere Wochen auf eine kohlenhydratarme Ernährung um, Sie werden den Unterschied bemerken. Ach nein, Sie spüren ja schon beim Essen, „ob’s gut oder schlecht ist“.
Ehm sie sprechen wahrscheinlich von diesen pasteurisierten mit künstlichem zucker gefüllten und vitaminlosrn säften, die man im laden kauft? Wer diese säfte seinen kindern gibt ist selber schuld. Frischgepresste säfte aus BIO-obst und gemüse sind da eine ganz andere welt. Die haben gesunden traubenzucker und nicht den ungesunden fruchtzucker. Mit richtiger früchtediät haben leute schon diabetis geheilt und ärzte haben nichts dazu zu sagen, weil sie so igre patienten verlieren würden. Lieber kein so angeblich ungesundes zuckerreiches obst und spritzen.
1. Genau die Säfte spreche ich nicht an. Sondern die, bei denen in einem Glas der Saft von „8 Orangen“ (o.ä.) enthalten ist. Kein Mensch könnte innerhalb so kurzer Zeit solche Mengen zu sich nehmen.
2. Glucose und Fructose sind beides Einfachzucker.
3. Sehr interessant, Ihre Anmerkungen zu Diabetes. Jedoch ist der Effekt ausschliesslich auf Fructose (die ja ach so ungesund ist) zurückzuführen. Und nun?
Interessant – meines Wissens gibt es aber (noch) keine Langzeitstudien über die Auswirkungen auf das Herz. Oder wissen Sie etwas darüber?
Es gibt eine sehr grosse und teure randomisiert-kontrollierte Langzeitstudie mit knapp 49000 Frauen zwischen 50-79 über die Auswirkung einer fettarmen sowie gemüse-, obst und getreidereichen Ernährung auf das Risiko Herz-Kreislauferkranknungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte zu erleiden (Women’s Health Initiative). Ergebnis: Kein Nutzen. Gleiches gilt für das Brustkrebs- und das Darmkrebsrisiko.
Der Zusammenhang zwischen Fett in der Nahrung und dem Herzinfarktrisiko war nie gut belegt. Die ursprüngliche Idee hatte man aus Ländervergleichen aus denen man genauso einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum, Autos oder Fernsehern und dem Herzinfarktrisiko hätte herleiten können.
Die Meta-Analysen der epidemiologischen Forschung aus den letzten Jahren kommen allesamt zum Schluss, dass es keinen Zusammenhang zwischen Fett in der Nahrung (auch nicht mit gesättigten Fettsäuren) und dem Herzinfarktrisiko gibt (Ausnahme: Transfette). Da das mittlerweile auch auf der Ärztefortbildungsseite UpToDate steht, können Sie hoffen, dass es in den nächsten 10 Jahren vielleicht auch Ihr Arzt weiss.
Die Stoffwechselstudien zu kohlenhydratreduzierter, fettreicher Ernährung zeigen ein verbessertes Risikoprofil für Herz-Kreislauferkrankungen. Risikoparameter sind aber nicht das gleiche wie tatsächliche Ereignisse. Dafür bräuchte man eine Langezeitstudie à la Women’s Health Initiative. Da die Forscher diese Frage nicht gestellt haben, wissen wir für 625 Millionen US Dollar also nur, dass die gegenteilige Annahme – fettarm reduziere Herzinfarkte – nicht stimmt.
Oh,……wie lieb ich meinen Bauch !
Fragt sich dann am Schluss, wie die Polarforscher aussahen – so wie die Mädels auf dem Bild oben an diesem Artikel oder wie Walrösser :-)
Im Ernst: Low Carb ist ja das grosse Ernährungsmantra seit rund einem guten Jahrzehnt, da kann diese Studie nicht viel neues beisteuern. Ich kann nur für mich sprechen, und ich habe meine grössten Sport- und Abnehmerfolge mit High Carb gemacht.
Das Missverständnis rührt wohl von zweierlei falschen Annahmen:
1. Wenn ich Leute frage, wie ihre Low Carb-Diät denn genau aussehe, sagen sie: Keine Pasta, kein Brot, keine Süssigkeiten. Dann frage ich: Und was essen sie: Gemüse und Früchte. Also 100% Kohlehydrate. Genau gleich die spezielle Diät mit diesen eiweisreichen Broten und Kuchen die man selber bäckt: Das Zeugs hat zwar nachweislich mehr Eiweiss und weniger Kohlehydrate. Der grösste Anteil ist und bleibt aber Kohledydrate.
2. Wenn man den meisten zivilisationsgeschädigten Leuten eine kohledydratreiche Ernährung aufzwingt, dann ernähren sie sich nicht von Kohledydrate, sondern von Kohledydrate plus etwas. Denn ihr Appetit geht unweigerlich Richtung Fleisch und „Sösseli“. Die meisten Menschen, die ich kenne, halten sich selten bis sehr selten an Carb-only, sondern es fehlt ihnen dann was, so dass sie nicht nur die vorgeschlagenen Kohledydrate, sondern auch gleich noch das volle Programm zu sich nehmen. Was dann natürlich zu Gewichtszunahme führt.
Ich garantiere: Für die Mehrheit der Menschen führt eine Carb-only-Diät mit viel Bewegung zu sehr guten Resultaten.
Daniel Wigger
genau so unvernündftig wie atikns. was hier die leute nicht einsehen ist, dass man sich viel bewegen muss und mental ausgeglichen sein muss ohne pendente probleme. dann nimmt man ab. carb only ist für den körper genauso quatsch.
Der Trick ist eben, dass man sich von Carb-only vernünftig und komplett ernähren kann, denn mit den Gemüsen und Früchten kommt automatisch auch alles andere was man braucht: Eiweisse, Vitamine, Mineralstoffe. (Ein Steak hie und da kann auch sein, muss aber nicht.)
Eine fettreiche oder Lob Carb-Ernährung hingegen ist nicht immer ausgeglichen.
Bei aller Liebe, aber die von Ihnen beschriebene „low carb-diet“ dürfte die bessere Wahl sein. Mehr Gemüse und Früchte und weniger Nahrungsmittel mit viel Kohlenhydraten pro Gramm ist viel gesünder. Einerseits sind da mehr natürliche Vitamine und Spurenelemente enthalten, als auch einfach weniger Energie pro Biss. Echtes „Carb-only“ müsste recht schnell zu Formen der Mangelernährung führen, da der Körper nunmal das ganze Angebot braucht, einfach nicht von allem so viel.
Eigentlich am besten ist viel gesunde Bewegung und weniger Energie in der Gesamtbilanz, denn der Körper wird das Übermass so oder so einfach in Fett zwischenspeichern.
Die beste Diät:
Abwechlsungsreich und wenig Süssigkeiten und wenig gesüsste Getränke und von allem dann nur etwa 50 bis 70 %.
Jetzt soll also Fett plötzlich gesunder sein als andere Nahrungsmittel? Dann wünsch ich viel Spass beim Fett reinhauen.
Dieser Artikel ist doch selbst der beste Beleg dafür, dass es überhaupt keine Rolle spielt, was man isst, solange man sich bewegt.
nein, gemeint ist das nicht alle soften von fett verteufelt werden sollen. gewisse arten von fett braucht der Körper nunmal. Ein beispiel, Lachs ist gesund auch wenn der fett gehalt mancher lachssorte sehr hoch ist, ist es für den körper ein gesundes fett, benau wie bei thunfisch auch. Ein schlechtes fett ist Fritierfett, solche fette sollte man meiden. Pflanzliche fette wie olivenöl ist wiederum gesund, in maasen natürlich, butter hingegen ist ein böses fett. Also, bevor man die halbwahrheiten aus den zeitungen glaubt und wahllos alles in sich reinstopft, nur will es heisst man darf soviel essen wie man will(ein gefähricher satz der viele leute nicht begreifen), sollte man sich doch etwas informieren und den gesunden menschenverstand benutzen! en guete:)
Thom: Du betest genau die Lehrmeinung wieder, die ohne viel Basis an konkreten Untersuchungsresultaten in usere Köpfe gehämmert wurde.
Im Moment sind gerade die Carbs, insbesondere Fructose, vom Teufel. Ich nehem das relativ gelassen und warte, was da wohl als nächster Fad auf uns zu kommt.
Mit einem Zusatz, Herr Colombo: „… solange man sich ausreichend bewegt.“. Wer mehr Energie aufnimmt, als er verbraucht, wird fett, wer weniger Energie aufnimmt, als er verbraucht, wird leichter.
Noch ein Nachsatz zur oben vorgestellten Ernährung: die Atkins-Diät beruht exakt auf dem, was beschrieben wird. Bei der Atkins-Diät darf man so viel Fett und Proteine essen, wie man will, jedoch keine Kohlenhydrate. Was passiert aber dann im Körper? Fett/Proteine ziehen wir vor allem aus Fleisch/Milch. Doch Fleisch ist für den Körper ungesund, kann z.B. Gicht auslösen. Unser Körper will darum gar nicht so viel Fett/Proteine zu sich nehmen, weshalb Atkins-Spinner auch nach kurzer Zeit weit weniger Kalorien zu sich nehmen, als bei einer ausgeglichenen Ernährung. Der Körper empfindet die Nahrung ganz einfach als giftig und isst darum nur so viel davon, wie er unbedingt benötigt.
Doch die fehlenden Kohlenhydrate bewirken, dass sich weniger Serotonin in unserem Gehirn bildet, was zu weniger Melatonin führt. Wir fühlen uns deshalb schlapp über den Tag und schlafen schlecht in der Nacht. Ein Leistungssportler zieht jedoch sein Wohlbefinden weniger aus Serotonin, sondern weit mehr aus den körpereigenen Endorphinen, die bei sportlicher Belastung ausgeschüttet werden. Darum fühlen sich Sportler auch so miserabel, wenn sie mal ein paar Tage lang nicht trainieren können.
Normalos dagegen entwickeln mit der Atkins-Diät automatisch Depressionen, laufen zum Arzt und bekommen von ihm? – ein Serotonin-haltiges Präparat verschrieben, einen Gehirn-Aufheller.
Mit Gesundheit oder ausgeglichenem Körpergefühl hat dies alles aber ganz bestimmt nichts zu tun.
Jeder sollte sich selber erforschen, bevor er seine Lebensgewohnheiten umstellt: wer gerne scharf isst oder auch Alkohol gerne trinkt, der kann sich die Endorphine auch über Sport verschaffen. Sport wird ihm einfach liegen und er kann Kohlenhydrate mit ihm verbrennen und so auch noch vom Serotonin/Melatonin profitieren.
Wer dagegen vor allem auf Süsses steht, viele Milchprodukte zu sich nimmt und scharfes Essen eher ablehnt, der darf sich als Serotonin-Junky sehen, der von Endorphinen und damit von Sport generell wenig hält bzw. vom Sport kaum profitiert, weil sein Körper nicht gewohnt ist, mit Endorphinen fehlendes Serotonin zu ersetzen. Ihn führt die Atkins-Diät direkt zum Arzt mit seinen Psycho-Pharmakas.
Ach Mist, ich verehre scharfes Essen und mag genauso Süsses und Milch. Lediglich der Alkohol sagt mir nicht zu. Was soll ich nun tun, Herr Rothacher? Geschmäcker sind halt verschieden.
Gute Gedanken, wer das mal ausprobiert hat, weiss dass die Stimmung in den Keller rutscht.
Frage an Herrn Rolf Rothacher!
Guten Tag Herr Rothacher
Vermutlich gehöre ich genau zu den Serotinin-Junky’s…..Mag sehr gerne Süsses ( evt. sogar süchtig…!) und mache bloss 1X/Woche Sport,
damit ich jedoch nicht zu schwer werde, versuche ich immer bei den Kohlenhydraten einzusparen……bin viel müde….und
nehme Deroxat….
Was empfehlen Sie mir ? Sport, Sport, Sport oder noch etwas anderes???
Danke im voraus, wenn Sie sich Zeit nehmen, mir eine Antwort zu senden!
Mit freundlichen Grüssen
Sprunger
Statt hier Fleisch und Fett zu verteufeln, danken Sie doch lieber Ihren Vorfahren, dass sie das böse, krankmachende Fleisch und Knochenmark gegessen haben. Sonst wären wir alle heute nicht in der Lage im Internet einen Kommentar zu einem Blog-Post zu verfassen.
„Therefore, if extant apes are representative of the last common ancestor, brain enlargement during human evolution was partially paid for through a permanent increase in net energy intake. (…) First, they improved diet quality as indicated by increased consumption of meat and bone marrow.“
Energetics and the evolution of human brain size, Nature 480, 91–93 (01 December 2011)
Herr Atkins wäre an seiner eigenen Diät gestorben, wenn er vorher nicht durch einen Unfall umgekommen wäre. Das hat Dr. D. Ornish veröffentlicht, nachdem er Atkins‘ Autopsybericht gelesen hatte. Atkins Witwe versuchte dies noch mit einem Gerichtsbeschluss zu verhindern, aber vegebens. Deshalb nennt man diese Fett-Protein Diät auch nicht mehr Atkins Diät. Nimmt mich wunder, wer diese oben genannte Studie finanziert hat.
Was die „richtige“ Ernährung ist, beschliessen staatliche oder halbstaatliche Organisationen an Konferenzen. In diesen Konferenzen fliessen nicht nur alte und neue Erkenntnisse, sondern mindestens ebenso stark auch all die finanziellen Verflechtungen zwischen den sogenannten „Ernährungsexperten“ und den Lebensmittelproduzenten, Nahrungsmittel-Multis und Pharma-Riesen zusammen. Der Brei, der daraus entsteht, ist ein Konsens zwischenTäuschung zur Gewinnmaximierung und vernünftiger Ernährung.
In unserem Darm leben bis zu 600 Arten von Bakterien. Die Zusammensetzung ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Sie leben in Symbiose mit uns, verdauen Nahrungsmittelreste, produzieren Stoffe, die uns gut tun oder auch Schädigen können. Was diese Bakterien jedoch im Detail in unserem Körper auslösen, das weiss man bis heute erst zu 20 %. Deshalb auch die vielen Irrungen und Wirrungen zur Ernährung, die auch noch alle paar Jahre (aufgrund neuer Erkenntnise oder aufgrund von neuem Geld aus der Pharma/Nahrungsmittel-Branche?) wesentlich angepasst werden.
Schon vor vielen Jahren hat man junge Ratten mit unterschiedlichem Futter ernährt. Diejenigen mit dem meisten Zucker im Futter nahmen am wenigsten zu. Die mit viel Salz im Futter hatten den niedrigsten Blutdruck. Die mit viel Eisen im Futter litten an Blutarmut. Die beiden Futter mit den niedrigsten Fettwerten führten zu erhöhten Cholesterinwerten und einige Ratten starben an der ach so gesunden Frühstücks-Cerealien-Diät, die wir unseren Kindernzumuten.
So einfach ist gesunde Ernährung auf dem heutigen, wissenschaftlich anerkannten Stand.
Danke für die interessanten Ausführungen.
Das ist eine interessante Ausfürung, haben Sie Quellen dazu zur Hand?
Ach, diese Studie in der die Ratten mit der zuckerreichen Diät am wenigsten zugenommen haben, die möchte ich auch gerne kennenlernen!
wie sagte doch schon meine Grossmutter: allzuviel ist ungesund… Ja, und alle 10 Jahre kehr sich ins Ungesunde was früher als gesund galt. Dies entspricht dem momentanen Stand des Irrtums indem wir uns befinden.