Best of Outdoor: Müssen sich Sportler grüssen?

Liebe Leserinnen und Leser, in den Sommerferien erlauben wir uns einen Blick zurück und präsentieren Ihnen in den nächsten Tagen einige unserer Highlights aus dem vergangenen Jahr. Viel Vergnügen! Die Redaktion.

Folgender Beitrag ist von Natascha Knecht, Erstpublikation: 18. März 2013.

Eine freundliche Joggerin. (Foto: Flickr/M. Creedon)

Viele Läufer scheinen einen Tunnelblick zu haben: Eine freundliche Joggerin. (Foto: Flickr/M. Creedon)

Wenn ich im Hochgebirge anderen Bergsteigern begegne, wird gegenseitig gegrüsst. Keine Frage. Aber wenn ich – insbesondere hier in Zürich – beim Sport andere Sportler kreuze, dann scheint das komplizierter. Manche grüssen zurück, manche nicht. Weshalb ist das so? Seit Jahren versuche ich zu analysieren, welcher Typ Sportler ein «Hoi» über die Lippen bringt und wer sich stumm stellt. Zu einem abschliessenden Fazit bin ich bis heute nicht gekommen, aber ich habe folgende Erfahrungen gemacht:

Fitnesscenter: Ein Hort von Nicht-Grüssern. Die Leute schauen sich lieber auf die Turnschuhe als in die Augen. Nach Jahren im selben Studio sind es nur einzelne, die mir «Hallo» sagen oder gar mit mir schwatzen. Fast nur solche, denen ich auch ausserhalb des Fitnesscenters ab und zu begegne, die in der gleichen Nachbarschaft oder gar im selben Haus leben. Speziell befremdend finde ich das Nicht-Grüssen in der Garderobe. Wir Frauen ziehen uns nebeneinander bis auf die Unterhosen aus, oder wir stehen Duschkopf an Duschkopf nackt unter dem Wasserstrahl. Aber grüssen? Nein, das ist den meisten dann doch zu intim. Und wehe, ich sage spontan «Hoi», dann kommt oft ein gereizter Blick zurück. Oder noch schlimmer: ein «Grüezi». Natürlich habe ich auch in der Fitnesscenter-Garderobe schon kommunikative Mitsportlerinnen getroffen, aber selten.

Kletterhalle: Dort verhält es sich in der Damengarderobe ähnlich wie im Fitnesscenter. In der Halle selber grüssen sich die Sportkletterer auch selten, wenn sie sich nicht persönlich kennen. Selbst dann nicht, wenn man sich schon hundertmal in der Halle gesehen hat. Das Maximum, das da mit einer anderen Seilschaft kommuniziert wird, lautet etwa so: «Seid ihr fertig in der grünen Route?» Das bedeutet: «Können wir endlich in die grüne Route?» Gemeint ist: «Haut endlich ab aus der grünen Route.» Vielleicht ist das nur ein Züri-Ding? Bin ich im Berner Oberland, plaudern die Leute freundlich miteinander, selbst wenn man sich vorher nicht gekannt hat.

Joggen: Zu den Nicht-Grüssern gehören – sorry – die Anfänger. Entweder ist es ihnen peinlich, durch den Wald zu schnaufen und zu keuchen, oder sie können vor lauter Schnaufen und Keuchen keinen Ton mehr von sich geben, selbst für einen freundlichen Blick reicht ihre Kraft nicht mehr. Zu den Nicht-Grüssern unter den Joggern zähle ich aber auch die Verbissenen. Solche, die wahrscheinlich für einen Ultra-Mega-Marathon trainieren und im Usain-Bolt-Tempo durch den Wald sprinten. Sie sehen nichts und niemanden. Röhrenblick! Ich selber laufe vor allem am Uetliberg und beobachte dort: Die einzigen, die grüssen, sind gut trainierte Läuferinnen und Läufer, die aber eindeutig noch Spass am Sport haben. Besonders an regnerischen oder kalten Tagen zeigt sich, wer wirklich gerne läuft und nicht aus einem Fettverbrennungszwang unterwegs ist. Bei schlechter Witterung hat es an Zürichs beliebtestem Ausflugsberg kaum Leute, und die wenigen, die rauf- und runterjoggen, haben ein glückliches Gesicht, grüssen ganz selbstverständlich mit einem freundlichen Lächeln, manche heben zum Gruss sogar die Hand oder den Daumen. An solchen Tagen fühle ich mich unter Gleichgesinnten – und wohl.

Ob man sich beim Sport grüssen soll, weiss ich nicht. Ich tue es jedenfalls gerne und finde es extrem motivierend, wenn ein «Hallo» zurückkommt. Und Sie?

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31 Kommentare zu «Best of Outdoor: Müssen sich Sportler grüssen?»

  • Philipp sagt:

    Na dann fang ich mal damit an:

    Grüezi mitenand!

  • Philipp Rittermann sagt:

    nein müssen sie nicht. ausserdem sind die meisten kurzatmig. prost!

  • Markus Schöpfer sagt:

    Ciao zämä, und schönen Tag!

  • Chris sagt:

    Als E-Bike Fahrer habe ich die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten entgegenkommenden Radfahrer, vor allem diejenigen mit dem Rennrad, meinen Gruss zurückgeben. Anfänglich habe ich mich daran gestört, mittlerweile akzeptiert.

    • Peter M. sagt:

      Chris, ehrlichgesagt grüsse ich E-Bike Fahrer auch selten proaktiv. Ist wie bei den Töfffahrern, die grüssen die Moped- und Vespafahrer ebenfalls nicht :-)

      Grüssen ist allgemein eher Charaktersache – die Einen mögen es, andere eben nicht. Sei es in der Fitnessgarderobe, beim wandern, auf Hochtouren, beim biken, etc. ein kurzes Hallo fällt mir leicht.

  • Sandra sagt:

    Frauen grüssen oft auch Frauen nicht, wieso auch immer. Ich werde generell viel öfters von Männern gegrüsst – ja auch im Knonaueramt ZH (…) beim Joggen und beim Biken auf dem Hausberg sowieso und grüsse selber auch sehr gerne.

    Es ist grundsätzlich schon mal sehr gut, wenn jemand mit Joggen anfängt und es hat den Anfänger vermutlich grössere Überwindung gekostet raus zu gehen als jene, die nach 2 Tagen Sportabstinenz unerträglich werden. Warum also dieser Rundumschlag? Einfach mit gutem Beispiel vorangehen und zuerst grüssen, dann grüssen auch die Anfänger.

    Ich bin auch häufig im Berner Oberland unterwegs, sommers wie winters und ja, es ist so, dass man dort neben dem Gruss häufig einen Schwatz hält, was ich enorm schätze. Dies ist dort aber nicht nur beim Spörteln so sondern auch an der Migroskasse, im Beck, im Kafi, eigentlich überall :-) (zumindest meistens).

  • Bruno 2 sagt:

    Grundsätzlich grüsse ich alle Läuferinnen und Läufer. Diejenigen die regelmässig in der Gegend unterwegs sind (d.h. fast täglich) kennt man sowieso vom sehen her; und man grüsst sich freundlich. Frauen sind tatsächlich sehr zurückhaltend, ich würde schon fast behaupten arrogant. Sofern ich sehe, dass diese den Knopf im Ohr haben, richte ich mein Blick mittlerweile auch stur geradeaus. Und wenn ich abends unterwegs bin hoffe ich jeweils inständig keine Frau ein- und überholten zu müssen. Einmal hat eine – mit Ohrstöpseln im Ohr – vor Schreck laut aufgeschrien. Wer sich so mit lauter Musik abkapselt ist selber schuld; allerdings kam ich mir mies vor.

  • Entenmann sagt:

    Entgegenkommende Läufer oder Radfahrer grüsse ich meist, zumindest mit einem Kopfnicken. Anders, wenn ich mal jemanden überholen muss. Dann ist es mir irgendwie unangenehm. Bin ich da eine Ausnahme?

    • Chris sagt:

      Nein, Entenmann, Sie sind keine Ausnahme. Soweit ich mich erinnern kann, hat mich beim Überholen noch nie jemand gegrüsst. Warum eigentlich? Ich grüsse immer mit einem „aufgestelltem“ Hallo.

  • Liz sagt:

    Beim Wandern ist das Grüssen selbstverständlich. Beim Joggen find ich es eher nervend (ich bin eine Vier-Jahreszeiten-Joggerin), wenn ich alle zwei Minuten freundlich Lächeln „muss“ weil sonst der Andere beleidigt ist. Ich will meinen Gedanken nachhängen oder einfach die Musik laufen lassen ohne mich noch auf die Mitmenschen konzentrieren zu müssen. Das mach ich ja schon den ganzen Tag; nennt sein, lächeln und behilflich sein. Ich versteh das ganze Bimborium jetzt grad nicht … aber gut dann bin ich halt einfach eine verbissene, mürrische Lauf-Zicke. Hauptsache ich kann meine Gesichtsmuskulatur hängen lassen während dem Rennen ;-)

  • Bruno sagt:

    Am wenigsten beim Joggen grüssen die Ohrstöppseltragenden Mädchen und Frauen, welche den Blick stur geradeaus richten und so tun als seien die anderen Läufer Luft. Oder nach dem Motto, ich schaue ihn nicht an, sonst quatscht mich dieser dämliche Kerl noch an und alle Männer sind sowieso nur als Lustmolche unterwegs.

  • Thomas Mathis sagt:

    Zum Thema Freundlichkeit habe ich auch schon meine eigenen „Studien“ angestellt. Sowohl im Wettkampf, als auch in Trainings. Hierbei ist mir schon sehr oft aufgefallen, dass es (neben „Ausreissern“) eine besonders auffällige Gruppe der Nichtgrüsser gibt. Und zwar sind dies Frauen zw. ca. 18 und 40 Jahren. Keine Ahnung ob die jeden Mann für einen potenziellen Unhold halten oder ob sie sich zu schön sind zu grüssen, aber schade ist es auf jeden Fall. Natürlich gibt es auch noch die (selbst eingebildeten) Spitzensportler, aber bei denen weiss man einfach, dass gewisse Exemplare eher „speziell“ sind. An Wettkämpfen ist es auch typischerweise diese genannte Frauengruppe, welche sich am wenigsten bei den Zuschauern für Anfeuerungsrufe bedankt (ein Lächeln oder kurzer Augenkontakt wäre wohl nicht zu viel verlangt). Die zuverlässigsten Grüsser sind gem. meiner Erfahrung Männer zw. ca. 30 und 65 Jahren.

    Dass man sich beim Joggen in Wald nicht unbedingt ansprechen/begleiten lassen will (ungefragt) ist mir schon auch klar. Allerdings sieht man mir optisch sofort an, dass ich „ernsthafter“ Sportler bin und kein verzweifelter Mann auf der Pirsch. Für mich ist diese „Sorge“ der wahrscheinlichste Grund für dieses Verhalten. Dieses (vermutete) Vorurteil mir (und anderen Männern) gegenüber finde ich allerdings ziemlich unfair/beleidigend.

    Eigentlich schade, denn jeder freundliche Gruss oder jedes nette Wort macht doch einen Tag für beide Seiten schöner und kostet nix.

    • Mike sagt:

      Ich weiss nicht, ich bin meist mit dem Bike am Uetliberg unterwegs, und ich beobachte genau das Gegenteil – es sind mehrheitlich die Frauen, die Grüssen, ob joggend oder selber auf dem Bike. Ich staune eher ab und zu darüber, wie oft ich gerade von Joggerinnen gegrüsst werde, als wäre ich weit und breit der einzige Biker. Am Uetliberg hat’s ja nun weder besonders wenige Menschen noch wenige, die auf dem Bike unterwegs sind.

      Dass man sich in der Garderobe nicht grüsst, wenn man nackt neben wildfremden Menschen steht, finde ich übrigens eher normal. Hier gilt die gleiche Regel wie auf dem Pissoir – Blick geradeaus und Klappe zu. Die Situation ist auch so schon komisch genug.

  • Klausi sagt:

    Mir ist beim Joggen auch schon aufgefallen, dass ich bei schlechtem Wetter viel häufiger gegrüsst werde als bei schönem. Ich wage daher zu behaupten, dass die ambitionierteren Läufer das Grüssen für selbstverständlicher betrachten als „Schönwetter-Jogger“!

    • Karl Knapp sagt:

      Ja sicher, bei schlechtem Wetter ist nur noch der harte Kern unterwegs, Klausi und Konsorten sind unter sich – ich glaube, sie sind da einer Schönwetter-Philosophie aufgesessen ! Schlussendlich geht es rein um die Anzahl Grüsse pro Minutre, die man noch als angenehm oder bereits als belastend empfindet. Mehr nicht.

      • Tom Haeme sagt:

        ich vermute, dass man sich bei schlechtem Wetter halt schnell als verschworene Gemeinschaft wahrnimmt. Apropos harter Kern vs. Schönwetter-Jogger

  • Hugo Knüsel sagt:

    Nur so ein Gedanke: vielleicht ist es Zeichen von Verbissenheit, wenn man sich so gar nicht mehr vorstellen kann, dass es tatsächlich auch Leute geben soll, die zwar auch ernsthaft trainieren und _trotzdem_ nicht permanent als griesgrämig unfreundlicher Arsch durch den Wald rennen?

  • Simel sagt:

    Ich bin eigentlich immer freundlich und grüsse entgegenkommende gerne. Sei es im Treppenhaus, auf der Strasse und beim Spörteln. Aber es verhält sich doch soähnlich beim Sport wie im normalen leben: Wenn man in Bern an der Aare joggt und jeden Jogger, Biker und Hündeler grüssen will, kommt man ja aus dem grüssen kaum noch heraus.Genauso in der Kletterhalle. In den Bergen ist es selbstverständlich (Beim wandern wie beim klettern). Ich denke bei anständigen Leuten, die nicht jeden und alles grüssen, hat es viel mehr mit der Menge zu tun und weniger mit dem Willen. Ein paar unverbesserliche unfreundliche trifft man doch immer, egal wo!

  • Sabine sagt:

    Grüssen ist nett – aber macht um Himmelswillen keine Religion daraus! Ihr grüsst ja wohl auch nicht immer alle Leute im Tram, in der Migros, etc., weshalb soll Sport so etwas völlig anderes sein? Ich bin guttrainiert und laufe für mein Leben gern – auch bei Regen, Kälte und Dunkelkeit -, Tatsache ist, dass halt Training nicht immer gleich Training ist, da gibt es lockere Dauerläufe, aber auch intensive Intervalle, da bin ich oftmals auf anderes fokussiert als entgegenkommende Sportler. Wenn mich Natascha deswegen zu den Verbissenen zählt, bitteschön, das scheint mir aber doch eine ziemlich engstirnige Sichtweise zu sein. Sie trainiert ja auch nicht nur zum Selbstzweck – weil sie es gerne tut -, sonder hinsichtlich des Ziels, für die Bergtouren im Winter in Form zu sein, wie wir erst kürzlich in ihrem Blog zum Sommer lesen konnten. Für Läufer gehören nun mal zu einem zielgerichteten Training auch intensive Einheiten ausserhalb der Konfortzone.
    @Hermi: Du sagst, du gehst zum Sport alleine für dich und dein Glücksgefühl, und nicht, um dich von anderen stressen zu lassen – und trotzdem scheinst du sehr grossen Wert auf die Interaktion zu legen und anderen deine Sichtweise aufzwingen zu wollen. Lass doch die anderen auch einfach für sich und ihr Glücksgefühl trainineren, ob sie nun grüssen oder nicht. Ich gehe um des Sports willen trainieren – für mich alleine – und nicht um Leute zu treffen – wenn ich das will, laufe ich in der Gruppe. Mal grüsse ich, mal bin mit dem Kopf anderswo (im Intervall oder sonst wo…), und nur weil wir jetzt beide zufällig über den gleichen Weg rennen, macht uns das nicht zu besseren Bekannten, als wenn wir die gleiche Tramlinie benutzen oder in der gleichen Migros einkaufen…

    • Matt sagt:

      Tut mir leid Sabine aber das kann ich so nicht stehen lassen. Auch ich mache intervalläufe und bin trotzdem in der Lage jemanden zu grüssen. Auch bei puls 190 oder mehr. Man sollte sich und seinen Sport ganz einfach nicht zu ernst nehmen auch wenn man für einen Ironman oder änliches trainiert. Und wenn jemand wirklich keine Luft mehr für ein „Hallo“ hat, dann sollte es doch im mindesten möglich sein kurz die Hand zu heben.

      • rosche sagt:

        Jopp, ich Grüsse ebenfalls – auch wenn ich gerade an der Kotzgrenze trainiere. Wenn man genügend Jahre regelmässig Intervalle geknüppelt hat, legt sich das mit dem „geht-mir-aus-dem-weg-ich-mache-imfall-intervalle-ihr-lahmarsch-jogger“. Kommt schon noch.

      • Sabine sagt:

        Hallo Matt und Rosche, ich sag ja nicht, dass grüssen nicht möglich ist während eines Intervalls, noch fühle ich mich den „Lahmarsch-Joggern“ irgendwie überlegen. Aber ich verstehe die ganze Aufregung ums Grüssen oder eben Nicht-Grüssen beim besten Willen nicht. Wenn ich alleine laufen gehe, bin ich nicht auf soziale Kontakte aus, sondern froh, einfach mal für mich zu sein, dann bin ich oftmals mit meinen Gedanken irgendwo, vielleicht beim Tempo oder der Restdauer des Intervalls, vielleicht aber auch beim Menü für das Abendessen oder bei einer Diskussion, die mir nicht aus dem Kopf geht – was auch immer. Je nachdem grüsse ich mal, mal nicht. Ich bin im meinem Beruf den ganzen Tag mit Leuten zusammen, deshalb bin ich manchmal echt froh, mal nicht gezwungen zu sein, auf alle anderen eingehen zu müssen. Wie gesagt, kann ich nicht nachvollziehen, weshalb es für andere Leute so unglaublich wichtig sein kann, dass sie von völlig Unbekannten gegrüsst werden. Grüssen ist nett – aber wenn jemand nicht grüsst, kann man das ja genauso gut akzeptieren. Wenn jemand einfach nur für sich sein will, lasst ihn doch.

  • Hugo Knüsel sagt:

    Im Hochgebirge ist das vielleicht schon noch so, aber beim normalen Bergwandern trifft man auffallend oft auf „Stumme“ und Gehörlose“. Man siehts diesen Leuten irgenwie meist schon von weitem an.

  • Hansi Lebrecht sagt:

    früher hat man sich auch – einfach so, aus anstand oder was-für-einem-grund-auch-immer – auf der strasse gegrüsst … die zunehmende „individualisierung“ der gesellschaft, vorallem in „reichen ländern“ wie der CH führt leider dazu, dass mensch den kontakt zum nachbarn/mitmenschen nicht mehr „nötig hat“ … totale soziale verarmung, leider

  • Peter Ehrenreich sagt:

    Ich fahre intensiv Rennvelo … und grüsse wirklich jeden Sport treibenden Menschen mit oder Ohne Rad der mir entgegenkommt oder überholt wird ! Es ist auch die Begegnung und der Respekt der das verlangt, wenn ich auf einsamer Landstrasse jemanden treffe!
    Bei Rennvelo Fahrern jedoch gibt es eine besondere Spezies :-) !!! Dieselben glauben das sie nicht Grüssen brauchen oder müssen, weil sie einfach sooooooo schnell sind, dass sie fast zu den Profis gehören und nix mehr wahrnehmen ausser sich selbst. Einige pirschen sich fast lautlos an Dich ran und fahren dann ewig in Deinem Windschatten … OHNE einen Ton zu sagen und überholen Ohne Gruss oder ein freundliches Wort … dann bin ich echt schwer enttäuscht !!!

  • Daniel Wigger sagt:

    Das mit der Garderobe finde ich normal. Man lässt sich nicht in ein Gespräch ein, wenn an (halb-)nackt ist. Freundlich sein darf man jedoch immer, z.B. seine Sachen wegräumen, wenn der andere auch die Sitzbank benutzen muss/will. Aber ich will sicher kein Gespräch führen.
    Outdoor verhält es sich wie auf der Strasse: Ist man relativ allein in der Natur, grüsst man viel eher, als wenn einem alle paar Meter jemand begegnet. Auf der Bahnhofstrasse in Zürich kann ich auch nicht jeden grüssen. Wenn jedoch in den Bergen jemand kreuzt, ist man schon ein bisschen froh, nicht allein zu sein.
    Und dann gibt es halt noch die Sache mit dem Anstand: Es gibt heutzutage Stadtmenschen, die wissen gar nicht mehr, dass man sich grüssen kann. Die haben das gar nie gelernt. Ich auf jeden Fall suche immer Blickkontakt (schon allein um herauszufinden ob alles ok ist), und wenn er besteht, grüsse ich.

    • ri kauf sagt:

      Auf der Strecke wo ich laufe, hat es alle paar Meter ein entgegenkommende/r Jogger/in und es wird mit Ausnahmen nicht gegrüsst. Es sind zu viele Leute unterwegs. Darum wundere ich mich ab und zu, dass ich gegrüsst werde. Allerdings immer nur von Männern. Ich weiss nicht, ob ich das als Kompliment auffassen soll oder ob die sich eben gewohnt sind, anständig zu grüssen.

  • Arthur sagt:

    Für mich ist es selbstverständlich, dass man sich beim Sport grüsst und generell auch duzt. Ich bin viel auf dem Bike oder joggend unterwegs und grüsse meine Mitsportler immer. Vielleicht hängt das auch etwas vom Wohnort ab. In Graubünden wird nach meiner Erfahrung eigentlich immer gegrüsst.

  • Hermi sagt:

    Schön, dass es noch Leute – oder eben Sportler – gibt, die auch auf dieses Thema sensibilisiert sind. Auch ich bin mit Leidenschaft Sportler – jogge und bike viel und bin immer wieder in den Bergen am Klettern; und oft, wenn mein Gruss nicht erwidert wird, ja grüsse meist absichtlich nochmals zynisch. Ein freundliches Hallo, die Hand zu Gruss hochhalten gehört zum Sportleranstand. Leider aber nimmt diese Unfreundlichkeit Überhand. Rennvelofahrer (Gümmeler) grüsst sicher keinen Biker, Walkman-Jogger ist sowieso abwesend. Aber auch unter Joggern und Bikern gehört dies nicht zur Selbstverständlichkeit. Trotzdem gibt es auch immer wieder die andere Seite und an diesen freuen wir uns dann. Schliesslich gehe ich ja nicht zum Sport um mich über die Unfreundlichen zu stressen, sondern alleine für mich, mein Glückgefühl, meine Fitness etc.etc.. Nehmen wir uns doch noch ein Beispiel an den Motorrad- und Lastwagen- resp. Busfahrern – die grüssen sich laufend.

    • Dani Kobler sagt:

      Ich hatte mal auf einer Tour über einen Pass Pause gemacht neben einem Töfffahrer.
      Die Szene mit dem Töfffahrer war eindeutig, er hatte ein Problem (also der Töff, nicht er).
      Seine lieben Töfffahrerkollegen hoben alle brav das Händchen, aber in den 15 Min also ich dort war hat keiner angehalten. Da mein Velo kein Gepäckträger hat konnte ich ihm auch nicht helfen.
      Und wenn er heute noch dort steht grüssen sie ihn noch heute.

    • Rudolf sagt:

      Ich finde, es ist nichts schlimmes daran, nicht zurück zu grüssen. Wenn ich sprinte, dann brauche ich volle Konzentration. Ich versuche, mich möglichst koordiniert zu bewegen und zu atmen. Wenn dann ein Jogger mit einem überfreundlichen Lächeln voller Elan in seiner besten Tonart ´´Grüezi!“ ruft, dann tut es mir Leid, dann sag ich lieber nichts und nicke, anstatt ein läppisches Keuchen mit einem erzwungenen Lächeln zu erwidern. Sie wären also so jemand, der mir nachher tatsächlich noch eine zynische und vorwurfsvolle Geste schenken würde? Das muss doch nicht sein.

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