Velofahren im Winter: Der Teufel steckt im Detail

Velofahrer in voller Wintermontur. (Flicker/edni)

Auch im Winter lockt die Sonne: Velofahrer in voller Wintermontur. (Flicker/edni)

Der Winter zeigt sich bisher von seiner milden Seite, und die Temperaturen würden eigentlich immer wieder kleinere Velotouren erlauben. Trotzdem habe ich mein Rennvelo seit November nur etwa viermal aus dem Keller geholt. Wenn ich dann endlich alle Kleider angezogen, die Pneus gepumpt und die Kette geölt habe, bin ich jeweils ziemlich wild auf die bevorstehende Velotour. Endlich wieder mal! Die Sonne scheint vom blauen Himmel (sonst bleibt ja mein Velo drin), die Freude ist gross, und die ersten paar Pedaltritte sind kräftig. Doch schon nach fünf Minuten muss ich runterschalten, die Strasse muss steiler geworden sein seit dem Sommer! Und der Wind bläst stark, bestimmt direkt von vorne. Auch wenn die Bäume nicht danach aussehen. Oder schleift die Bremse am Hinterrad? Der entlarvende Blick zur Bremse schafft Klarheit, sie ist nicht schuld. Was bleibt als Sündenbock? Klar – die Jahreszeit ist schuld!

Überzüge für die Veloschuhe sind sehr wichtig. (Foto: A. Michel)

Überzüge für die Veloschuhe sind sehr wichtig. (Foto: A. Michel)

Der Winter, der trotz relativ netten Temperaturen das Velofahren unattraktiver macht, auch mit früh einbrechender Dunkelheit und Nebel über dem Mittelland. Der mich mit der Hoffnung auf Sonne und Pulverschnee weg vom Velo auf die Ski und in die Berge lockt. Wegen ihm also muss ich meine Erwartungen auf dem Velo drastisch senken: Ich versuche, gemütlich weiterzufahren, den Puls tief zu halten. Meine Sommerabendrunde kürze ich um etliche Ecken und Steigungen – länger brauche ich dennoch. So muss ich auch die Rücken- und Nackenschmerzen länger ertragen, die sich schon nach einer halben Stunde zu mir aufs Velo gesellen.

Ein Velotraining alle vier Wochen ist hart, viel härter als zwei pro Woche. Dazu kommen noch die Widrigkeiten, mit denen der Winter uns das Velofahren zu verleiden sucht. Ein paar wesentliche Details machen wenigstens diese erträglicher:

  • Selbstverständlich: Das Velo nur bei rund 10 Grad und Sonne aus dem Keller holen.
  • Kleidung geschickt wählen: genug warm, aber nicht zu warm. Sonst ist im Nu alles nass geschwitzt und Frieren programmiert.
  • Meiner Meinung nach das Wichtigste: Handschuhe! Ich packe zwei Paar ein: ein dünnes für bergauf, die alten Skitouren-Überhandschuhe für Talfahrten.
  • Ebenfalls sehr wichtig: Schuhüberzüge. Mit eiskalten, gefühllosen Füssen zu treten, macht gar keinen Spass. Wegen der Löcher bei den Schuhplatten kann es hier kaum warm genug sein.
  • Ein guter Halsschutz. Meiner ist dick, liegt aber nicht zu eng an.
  • Unter den Helm kommt eine dünne Mütze. Mir reicht ein dünner Baumwollschlauch, den ich doppelt über den Kopf stülpe.
  • Für Abfahrten eine Windstopper-Jacke einpacken.
  • Im Winter neigen Nasen zum Tropfen. Ab und zu richtig zu schnäuzen, ist befriedigender, als immer auf die Strasse zu blasen. Stofftaschentücher (am besten: Glarnertüechli) verfötzeln nicht wie Papier.
  • All die Kleider und Accessoires verlangen nach einem Langarmtrikot mit genügend Stauraum in den Trikottaschen!
  • Eine Bikehose über den langen Velohosen schützt vor einem kalten Hintern und bietet zusätzlichen Platz.
  • Hier finden meine Velolampen Platz – schliesslich wird es früh dunkel. In diesem Fall: Lampen montieren und Vorsicht – gerade bei Dunkelheit kann man als Velofahrer trotz Licht nicht davon ausgehen, dass man von Autofahrern gesehen wird. Bei Autos, die langsam oder schnell fahren, blinken oder nicht blinken: Bremsbereitschaft erstellen und jederzeit mit allem rechnen!
  • Route clever wählen: Lange Abfahrten meiden, sonst wirds zu kalt. Flache oder coupierte Strecken sind besser!

Bei einer Velotour alle paar Wochen ist das Frustpotenzial grösser als der Trainingseffekt. Meine Der-Teufel-steckt-im-Detail-Accessoires helfen immerhin, dass ich dabei nicht auch noch eine Tropfnase habe, mich erkälte und überfahren werde. Die Tour gesund zu überstehen, hilft mir, die guten Erinnerungen daran zu pflegen und vier Wochen später wieder voller ungeduldiger Vorfreude das Velo aus dem Keller zu holen.

Wie halten Sie es mit Velofahren im Winter? Welche wichtigen Tipps habe ich vergessen, welche finden Sie unnötig?

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48 Kommentare zu «Velofahren im Winter: Der Teufel steckt im Detail»

  • Freiherr von Rodenhausen sagt:

    Bei +10 Grad und Sonnenschein so viele Klamotten?!!!
    man sieht es Ihnen nicht an, verehrte Frau Michel, aber Sie sind ein Gfrörli!

  • Dominique sagt:

    Ich fahre mit dem Bike mit Spikes durch Schnee und Eis durch den Wald 15km zur Arbeit. Merinounterwäsche, Langlaufhose mit Windstopper Jacke, Neo-Überzieher, Langlaufkappe, Bike Winterhandschuhe. Märchenhaft im verschneiten Winterwald (zur Zeit leider gerade ohne Schnee).

  • Philippe sagt:

    Grundsätzlich fahre ich im Winter nicht mit dem Rennvelo! Weshalb auch? Ich halte es wie mit dem Essen: Saisongerecht. Das Rennvelo ist m.E. defintiv nichts für den Winter…ich meine echten Winter, mit Schnee, Eis und Kälte. Und deshalb treibe ich im Winter….Wintersport. Als Ausgleich und als Aufbau für die wärmeren Zeiten: Langlauf, klassisch und skaten, und Alpinski. Und Laufen oder Jogging – dafür ist immer Saison. Mit dem Rennvelo unterwegs, mit x-Odlohellihansenfjällräven-Schichten, dicken Winterschuhen etc.: Ohne mich. Und für mein Rennrad auch nicht. Das wäre wie wenn einer mit Bergschuhen, Knickerbocker und Wachsjacke in einem Porsche über den Hockenheimring prescht. Auf meinem leichten Rennrad fahre ich in ebenso leichter und luftiger Bekleidung. Und das macht nur bei wärmeren Temperaturen wirklich Spass. Transport mit Fahrrad im Winter ja – Sport mit Rennvelo nein; für mich wenigstens.

  • mij sagt:

    Jawohl! Am besten mitten auf der Hauptstrasse ( am Strassenrand liegt ja Schnee) und auf keinen Fall auf dem Radweg! Ich fahre auch mit dem Rad zur Arbeit, aber sicher nicht im Winter wo ich mich und andere in Gefahr bringe!!!!

  • Fredi Kübler sagt:

    Ich fahre täglich! mit dem Rennvelo zur Arbeit. Die beste Idee die ich je hatte. Probleme ? Keine.

  • Didier sagt:

    Es gibt kein schlechtes Velowetter. Auf den Schnee, der angeblich bald bis in die Niederungen fallen soll, freue ich mich. Dieses Jahr war ich schon 10x draussen, mit Cyclocross Rad und oft offroad, manchmal auch im Regen. Annette’s Liste kann ich zustimmen, ausser dass bei mir noch ein Leuchtgilet dazukommt, und ich mit nur einem Paar Handschuhe auskomme. Die Vorder- und Hinterlampen sind um diese Jahreszeit eh fix montiert, dazu kommt eine Dritte am Helm – das Kurvenlicht im finstern Wald. Und am Lenker baumelt – auf Rat eines Wildhüters – eine kleines, permanent schellendes Glöcklein, damit mich die Wildtiere besser antizipieren können.

  • Nico sagt:

    Uetzgi Feierabendrunde ist bei mir bis jetzt diesen Winter zu kurz gekommen. Pendeln mit dem E-Bike (Hardplatz and den Flughafen, hoffe die Elektrounterstützung wird mir vergeben). Gute Handschuhe, Windstopper-Kappe für unter den Helm. Blinklicht am Helm nach hinten + Dauerlicht am Velo, Vorne muss ich mir auch noch was ausdenken, es ist auffällig, dass mich von hinten alle wahrnehmen, von Vorne aber anscheinend weniger, musste schon mehrmals eine Vollbremsung machen. Regenhose macht sich gut, auch bei trockener Kälte. Wünsche allen eine unfallfreie Fahrt.

  • Paul Summermatter sagt:

    Ich fahre fast bei jedem Wetter ca 5 – 10 km täglich. Eine Fjällraven Jacke, Mephisto Schuhe und normale nicht maximal dicke Sportsocken sowie gute Handschuhe (North Face) Die normalen Velohandschuhe mag ich nicht im Winter. So ab Oktober benutzte ich die Handschuhe. Schal nur wenn es im Februar „Affenkalt“ ist. Wichtig ist der Nabendynamo für gutes Licht.

  • Ernst Lich sagt:

    1. billige helmmütze
    2. billige Wollhandschuhe mit Thinsulate – nicht winddicht, damit man nicht so schwitzt
    3. Winterhose von Veloplus (mit Radhose drunter, evt. Skiunterwäsche je nach Temperatur) DAs ist ein Superteil, besser als jede Tight!!
    4. Softshell Radjacke (die ist winddicht) und entsprechend Temperatur Trikots/skiunterwäsche drunter
    5. Winterschuhe von Gaerne – das ist mein wunder Punkt, weil die nicht warm sind und auch eine halbe Nummer zu klein.

  • Karl Knapp sagt:

    Ich bin selber Auto- und Velofahrer und verzichte deshalb auf Fahrten im Winter, es sei denn auf Naturstrassen abseits des Verkehrs, mit dicken Pneus. Unverständlich scheint es mir, dass die gleichen, die sich im Sommer mit farbkreischenden Sponsorenlogos ausrüsten, gerade in der dunklen Jahreszeit mit schwarzen Anzügen und schwarzen Helmen auf die Strasse trauen. Hier wird die Grenze zwischen Fitness und Lebensmüdigkeit oft überschritten ;-)

  • François Prince sagt:

    Hier noch eine Anmerkung zum Velo: Ich habe mir ein Cross-Velo (hiess früher mal Querfeldein-Velo) angeschafft, bei dem ich etwas breitere Rennreifen (25mm) montiert habe. Somit habe ich genügend Platz für fest montierte, vorne und hinten verlängerte Schutzbleche (35mm), damit bei nasser Strasse meine Füsse nicht nass werden. Die hinter mir fahrenden Velofahrer spritze ich so auch nicht voll.

  • Hans sagt:

    Ich fahre im Winter ausschliesslich auf der Rolle. Ich habe keine Lust auf diese Kleiderschlacht im Winter, welche nach einer Ausfahrt fast eine Waschmaschine füllt und gleich viel kostet wie ein vernünftiger LRS. Skirennen, Tennis oder einfach Serien schauen sorgen für kurze Weile.

    • Roland K. Moser sagt:

      Die Kleiderschlacht ist relativ günstig.
      -Kappe und Stirnband ca. 30.–, geht auch zum joggen
      – Drysport langarm Netz-Unterhemd ca. 60.–, geht auch zum joggen
      – Craft langarm Unterhemd glaube ich 80.–, geht auch zum joggen
      – dickeres Velotrikot darüber von protective 100.– (Alternativ eine dünne (!) Faserpelzjacke für ca. Fr. 20.–), geht auch zum joggen
      – Wenn es noch kälter ist, einen dicken Faserpelz anstelle des dickern Velotrikots. Schnäppchen-Markt Fr. 10.–, geht auch zum joggen
      – die normalen Sommer-Velohosen mit Knielingen Preis zusammen um die 200.–, evt. warme Knielinge mit Windstopper verwenden.
      – lange Unterhosen darüber von Odlo oder Craft, je nach Temperartur dickere oder dünner ca. 90.– Stück. gehen auch zum joggen
      – Selbstgemachter Genitalienwärmer aus einer alten Faserpelzjacke.
      -Winterschuhe, ca. 250.–, ich fahre mit zu grossen Sommerschuhen.
      – Wollsocken, ca. 5.–, Otto’s
      – überzüge aus 3 und 6 mm Neopren, zusammen Fr. 120.–
      – Wenn ohne Überzüge gefahren wird, Gore-Tex Socken, Fr. 50.–, geheh auch zum joggen.
      – Windjacke (habe ich dabei, brauchte sie dieses Jahr aber nur bergab) 100er-Note.

      Es läppert sich schon zusammen. Eine Tausender-Note. Nur kann man die Sachen eben auch zum joggen oder z.B. laufen/walken anziehen.

      Und das Ausfährtli ist geil im Winter. Vor allem dann: blauer Himmel, Strasse trocken, Rest schneebedeckt. Das ist geil!

    • Roland K. Moser sagt:

      -Handschuhe aus Faserpelz 1 paar dünne und ein paar dicke. zusammen total ca. 30.–

  • Liz C. sagt:

    Ich fahre immer und überall mit dem Velo hin. Ausser die Strassen sind vereist oder der Schnee liegt zu hoch. Nebst der normalen Winterbekleidung (Mütze, Handschuhe, Licht, Reflektoren, Winterschuhe), ist für mich ein Gesichts-Schutz unverzichtbar. Sei es auch nur in Form eines Halstuchs. Es gibt (fast) nichts schlimmeres als die beissend kalte Luft die in der Lunge brennt.

  • Ivo Steinmann sagt:

    Anstelle von Rennrad fahre ich im Winter immer mit dem Querrad – seit Dezember bereits 2000km. Die Bremsen ziehen besser und der Platz für das Hinterrad und Vorderrad ist grösser, die Haltung leicht aufrechter. Aber sonst fährt es sich genau so wie ein Rennrad. Aber es hat entscheidende Vorteile! Dank dem grossen Platz für die Räder kann man z.B. einen guten Spritzschutz, bzw. Schutzblech montieren. Das ist sehr wichtig bei nassen Strassen. Zudem kann man auf die Laufräder auch mal breitere Reifen ziehen und sie passen trotzdem noch in den Rahmen. Bei Eis könnte man sogar Spikes montieren. Was die Kleidung betrifft fahre ich in etwa ähnlich rum wie im Artikel beschrieben. Nur auf die Überschuhe verzichte ich meistens und fahre direkt richtige Winterschuhe.

  • Thomas von Känel sagt:

    Ich fahre momentan mit Kettenschaltung, bin mir aber am Überlegen auf Nabenschaltung umzustellen, da mit der Unterhaltung bei der Kettenschaltung doch langsam zu blöd wird. Nun hat mir eine Velomech gesagt, dass Nabenschaltungen einfrieren können. Kann das jemand bestätigen oder wiederlegen?

    • Hotel Papa sagt:

      Quatsch. Dazu müsste es ja Wasser in der Nabe haben. Evtl. ist ein etwas Kälteangepasstes Öl nötig, aber auch ein Sommeröl würde bloss etwas zäh.

      Obzwar: meine Shimano-Schalthebel zicken in der Kälte auch, die Klinken wollen wegen der zähen Vaseline nicht eingreifen. Wenn natürlich die federbelasteten Gleiter in der Nabe nicht schalten wollen, ist blöd. Aber wie gesagt: mit einem geeigneten Öl muss das gehen.

    • Chris Berner sagt:

      ich fahre seit einigen Jahren eine Shimano Alfine Nabenschaltung. Ich fahre damit bis -20 durch Eis und Schnee, absolut ohne Probleme in all diesen Jahren. Dieses Jahr habe ich zum ersten mal die Nabe gewartet. Entgegen meiner Erwartung, trotz Eis, Salz und Schnee, war innendrin alles in bestem Zustand, keine Korrosion, nix. Habe sie neu geschmiert, zusammengeschraubt und schon laeuft das Velo wieder. Gefrohern ist sie sicher nie!

  • Ben sagt:

    Ich nehme das Rennvelo auch bei weniger als 10 Grad raus. Hauptkriterium für mich ist, dass die Strassen einigermassen trocken sind. Thermohose und -jacke, gute Handschuhe reichen mir. Klar, die Füsse werden irgendwann kalt, aber dann reduziere ich halt die Fahrzeit (wird sowieso früh dunkel) und wähle coupiertes Gelände. Lieber regelmässig eine halbe Stunde raus als warten auf wärmeres Wetter.

  • Georg Vischer sagt:

    Nackenschmerzen nach 30 MIn.? Da würde ich doch eine professionelle Sitzpositionseinstellung (Velo-Plus) empfehlen. hat mir geholfen. Nackenschmerzen, eingeschlafene Hände und Taubheitsgefühl im Genitalbereich sind passee! auch bei Fahrten über der 50 Km-Grenze.

  • Daniel Heierli sagt:

    Mein Rennvelo bleibt meist den ganzen Winter durch im Keller, aber mit dem Stadtvelo fahre ich bei fast jedem Wetter (ausser wenn sich auf den Velostreifen die Scheeberge auftürmen). Diesen Winter habe ich die Klickpedale durch griffige „normale“ Pedale ersetzt und fahre mit gewöhnlichen Winterschuhen. Absolut empfehlenswert. Die kalte Luft ist meines Erachtens für eine gesunde Lunge kein Problem. Bei Langlauf, Skitour u.s.w. kommt man damit ja auch klar. Bloss keine Maximalleistungen erzwingen, und vor allem in den ersten Minuten ganz gemütlich aufwärmen.
    @Ben Zibble: Merinowolle ist super! Müsste eigentlich in jedem guten Fachgeschäft erhältlich sein, Merino ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr.

  • Ben Zibble sagt:

    Ich suche Kleidung für die kalte Zeit auf dem Velo die aus natürlichen Materialen sind. Wolle wäre mir am liebsten… Hat wer was gefunden und hat sich da was zusammengestellt?

    • Roland K. Moser sagt:

      Ich würde es mit unnatürlichen Materialien probieren. Alle Polyesterarten sind bestens geeignet.

    • Luise sagt:

      Wenn man nicht zu stark schwitzt, sind Merino-Teile superwarm, z. B. Ice-Breaker. Da trag ich ein Unterleibchen und ein etwas dickeres Langarmshirt. Mittlerweilen gibt es in Sport und Trekkinggeschäften eine grosse Auswahl. Wenn jemand aber stark schwitzt, saugt sich das Material voll und man friert.

    • Sabine sagt:

      Hallo Ben: gerade im Winter ist funktionelle Kleidung super Praktisch: gibt warm, aber trägt den Schweiss nach aussen… Am besten mehrere Schichten. Ich ziehe z.B. zum Biken öfters 3/4 Bikehosen an und drüber Winter-Jogginghose, oben mehrere Odloshorte, wenn es sehr kalt ist noch ein Fleece und dann ein Windstopper…

    • Thomas von Känel sagt:

      Meine Standardkleidung: Zuunterst langarmiges Icebreaker-T-Shirt aus Merinowolle, dann eine gemischte Wolle-Synthetik-Jacke, welche in Urnäsch hergestellt wurde (oder sonst irgendeine Wollejacke), und zum Schluss eine mitteldicke Regenjacke. Und ganz besonders wichtig: Pulswärmer aus Wolle! Zudem dünne Mütze für unter den Helm und recht dünne Wollhändschuhe. Untendurch Jeans oder dickere Outdoorhose sowie allenfalls Regenhosen, wenns besonders kalt ist.
      Gestern Abend bin ich ausnahmsweise mit Baumwollsachen heimgefahren und habe mich prompt unterkühlt…

    • silvester sagt:

      Beim Sport habe ich sehr schnell warm und fange an zu schwitzen. Für mich persönlich sind Unterwäsche aus Merinowolle das Beste im Winter. Sauteuer aber auch saugut!

    • Paul Mircher sagt:

      Icebreaker wenn Merinowolle auch eine Alternative ist, sonst gibts noch Fjällräven, evt. Ortovox (Swisswool) oder Patagonia. 66 North könnte auch noch eine alternative sein, das ist eine Isländische Marke, ever konservativ, auch mit Produkten aus Wolle. Oder alles was aus Daune ist.

  • Heinz Blaser sagt:

    Ich war bis vor zwei Jahren auch ein Schönwetter-Sommer-Cycler. Bis ich genug davon hatte, jedes Jahr wieder bei Null anzufangen. Meine zusätzlichen Tipps:
    – Velo-Rucksack; da lässt sich der warme Pulli, die Windjacke, Windstopper-Gilet, die Banane, das Was-auch-immer gut verstauen. Denn ich hab sicher immer das falsche angezogen.
    – Ein richtiger Scheinwerfer; das motiviert, auch mal bei stockdunkler Nacht die Gegend zu erforschen (aber bitte mit Rücksicht auf die Tiere im Wald)
    – Brille; aber nicht die hochalpine Sonnenbrille, denn da nützt auch der beste Scheinwerfer nichts mehr. Es gibt ungetönte Sportbrillen, die schützen vor Kälte und Schneefall.
    – Bike to work; da muss man halt am Morgen seine Wohlfühlzone verlassen. Am Abend hat man dann sowieso keine Wahl

    • wim sagt:

      Im sommer bin ich häufig in wochenenden und ferien, mit den dünnen pneus unterwegs, im winter nur vereinzelt bei trockenem, sonnigem gefrierwetter. Dafür aber wenigstens 3 mal die woche, sommer und winter, mit dem cyclocross velo in die arbeit, ungefähr 20 km entfernt. grösstenteils über wald- und landwirtschaftswegen und -pfaden, um dem berufsverkehr möglichst fern zu bleiben. .Manchmal hart, aber bei ankunft immer .diese euforische stimmung
      Die technische winterkleidung van assos ist erstaunlich effizient. Licht: stirnlampe Lupine, 600 lumen, reicht für die dunkelste waldpfaden. Winter-velostiefel von Gaerne (müss nicht einmal dicke socken anziehen). Handschuhe von Sealskinz (auch gut beim skifahren). Velo: Rossin stahlrahem cyclocross (für die strasse: Moser TK 1, ebenfalls stahlrahmen..)..

  • Paul Mircher sagt:

    Bis -5 Grad ist für mich Velofahren kein Problem. Ich fahre im Winter bei Schnee aber nur touren von ca. einer Stunde. Dabei habe ich keine spezielle Winterausrüstung. Schuhe nehme ich die gleichen wie im Sommer mit dickeren Socken, als Hose nehme ich eine Softshell Outdoorhose, die ich sonst zum Wandern nehme und als Handschuhe meine alten Leder Skihandschuhe, als Jacke kommt die Windstopper zum Einsatz die ich sonst das Ganze Jahr auch verwende. So 500hm Biketouren im Schnee sind mit dieser Ausrüstung für mich problemlos möglich. Im moment fahre ich mit der gleichen Ausarüstung wie im Frühling oder Herbst.

  • Sabine sagt:

    Wieso nur ab 10 Grad und Sonne das Velo aus dem Keller holen? Ich gehe schon seit Jahren auch im Wintr abends um 18 Uhr mit einem Kollegen mit gutem Licht, warm angezogen und hoch erfreut biken, auch bei Schnee und minus 3 Grad… Tipp: Wärmesohlen in die Schuhe: es gibt solche für den Einmal-Gebrauch, die bleiben 4 Stunden warm. Auch wenn es manchmal etwas Überwindung braucht: danach fühlt man sich herrlich!! Vorschlag: immer fix vorher abmachen, dann geht man auch wirklich :-)

  • Jan sagt:

    Aufgrund der wenigen Gelegenheiten, die es für eine Ausfahrt im Winter gibt, ist mir das ganze Material schlicht zu teuer. Ich mache Triathlon, so habe ich im Winter genug Anderes zu tun und freue mich entsprechend auf die ersten warmen Tage im Frühling.

  • Roland K. Moser sagt:

    Rennvelofahren im Winter Ja. Aber nicht nur bei Sonnenschein und 10 Grad. Mein Kriterium ist eine trockene Strasse.

    Ich kann den Hinweis bestätigen, nicht zu viel anzuziehen. Bei 5 Grad im Schatten, Sonnenschein und Windstille genügen für mich 1 langarm Unterhemd und darüber 1 dickes Velotrikot (Jacke) mit langen Ärmeln. An den Beinen die Velohosen, Knielinge und unter die knielinge gebe ich noch einen selbstgemacht Faserpelz, weil die Knie empfindlich auf Kälte sind. Darüber dann noch ein paar lange Hosen, z.B. Unterhosen von Odlo oder Craft.

    Mit den Füssen habe ich folgende Erfahrung gemacht: ca. 1 Nummer zu gross kaufen, damit man mit dicken Woll-Socken drin noch ein wenig Luft Platz hat, die Füsse also noch Freiraum haben. Lederschuhe 1/2 Nummer zu gross kaufen, und im Sommer einfahren, die gehen nochmals etwas auseinander. Dann Füsslinge aus 3 oder 6 mm Neopren. 6 mm Neopren halten ganz schön warm, wenn die Blutzirkulation durch zu „kleine“ Schuhe nicht abgeschnitten wird.

    Wird es noch kälter, am Oberkörper noch 1 langes Teil mehr anziehen, oder ein wärmeres Unterleibchen.

    Mein Problem ist der Rücken, der wird immer unangenehm kalt. Das einzige Mittel, das ich kenne, ist einen Rucksack zu tragen.

    Und die ersten 10 bis 15 Minuten sind jeweils kühl, bis man warmgefahren ist, und die Windjacke immer mitnehmen.

    • Luise sagt:

      Gute Tipps. Trockene Strasse, ja, das ist das Wichtigste. Und seit ich einmal blau gefrorene Füsse hatte trotz Uberzügen brauche ich auch mindestens 10 Grad und Sonne. Und ja, Winterfahrten sind hart. So hart, dass man sich fragt, ob man im Sommer jemals ein paar Pässe hochkommt…

      Pendeln mit dem Velo ist mit einer Fahrt auf dem Renner nicht zu vergleichen. Man packt sich gut ein, trägt warme Stiefel und fährt meist kürzere Strecken.

  • Reto sagt:

    Ich finde es eine tolle Idee, das Velo auch im Winter zubenutzen. Ich würde dieses Vergnügen nicht so stark einschränken, wie das im Artikel mit dem ersten Tipp gemacht wird – „Selbstverständlich: Das Velo nur bei rund 10 Grad und Sonne aus dem Keller holen.“

    Ich bin heute Morgen mit dem Velo an die Arbeit gefahren – da wo ich wohne war heute minus 19 Grad.

    Viel Spass – auch unter 10 Grad!

  • anet sagt:

    Und dann der Schnee: Räumungsdienste schaufeln oft einfach den Schnee von Strassen und Trottoirs auf den Velostreifen.

  • Thomas Mathis sagt:

    Warum nur bei 10 Grad und Sonne? Ich fahre viel lieber bei 5 und Dunkelheit/Wolken. 5 Grad (bis max -5) weil es dann fix winterliche Temperaturen sind und kein so Zwischending, wo man eben – wie Sie ja selbst schreiben – „genügend Stauraum“ wegen all den Kleidern und Accessoires haben muss. Zudem hat die fehlende Sonne den Vorteil, dass die Temperatur wesentlich stabiler ist und somit das Risiko zu frieren/schwitzen geringer.

    Gegen kalte Füsse hilft (neben den Neopren-Überzügen) auch eine Alufolie (oder eine noch dickere Backofenfolie) unter der Zwischensohle. So sind die Lufteinlässe an den Sohlen zumindest von innen dicht. Wahrscheinlich wären andere Materialien noch besser geeignet, aber mit Alufolie geht’s ratzfatz und hat man immer im Haus.

    Gegen Feuchtigkeit hilft auch die richtige Sportunterwäsche, hier gibt es aber mMn riesige Qualitäts-/Nutzenunterschiede.

    Bei den Handschuhen würde ich auf Winterhandschuhe aus dem Radsportbereich zurückgreifen, denn diese sind so konzipiert, dass man guten Griff hat und nicht abrutscht. Normale Handschuhe können bei Bremsmanövern lebensgefährlich sein.

    Ab ca. -5 Grad würde ich’s dann aber langsam ganz sein lassen, hier wird es mir persönlich für die Lunge langsam zu gefährlich, oder ich müsste mein Tempo so drosseln, dass ich dann lieber gleich indoor trainiere.

    • Paul Mircher sagt:

      Geheimtip bei Handschuhen, Eiskletterhanschuhe von z.B. Black Diamond oder anderen Marken. Die sind für kalte Temeraturen gemacht und die Finger müssen sich fürs Klettern (wie beim Biken) gut bewegen lassen.

  • Helmut sagt:

    Ich fahre auch bei Minusgraden jeden Tag die 20 km zur Arbeit und zurück – Ausnahme: die Wege sind vereist oder mit gefrorenem Matsch bedeckt. Einen Knochenbruch möchte ich nicht unnötig riskieren!
    In dieser Betrachtung kommt meiner Meinung nach die Beschaffenheit des Velos selbst zu kurz – ich nutze ein Reisevelo mit Stahlrahmen, Nabenschaltung und Riemenantrieb, ausserdem Nabendynamo und hochwertige Beleuchtung. Wenn die tägliche Verfügbarkeit gegeben sein muss und bei einer reinen Fahrzeit von etwa 90 Minuten möchte ich nicht noch jeden Tag zusätzlich Zeit für die Pflege einer Kettenschaltung aufwenden müssen.

    Bei zweistelligen Minusgraden im letzten Winter hat sich ausserdem ein ausgedienter Armeeparka als Oberbekleidung sehr bewährt.

  • Hotel Papa sagt:

    Ich pendle mit dem Velo. Durchgehend. Praktischer als die Überzieher, die sich sowieso bald auflösen, sind richtige Winterschuhe.
    Beleuchtung ist fix am Velo. Dank Nabendynamo und LED bremst die auch nicht gross und kann auch den Tag über brennen. Ausserdem kann man sie richtig einstellen, dass der Gegenverkehr nicht geblendet wird. Eine Saumode bei den „Guck mal ich habe eine Million Lux!“ Pedaleuren. Rücklicht ist batteriebetrieben; Kabel wäre zu lang und wohl genausooft kaputt wie zu Seitendynamo/Birnchen Zeiten.
    Der erste Punkt Deiner Liste entlockt mir entsprechend nur ein Schmunzeln. Wenns nicht gerade Katzen hagelt oder der Pflotsch vom letzten Tag gefroren die Velowege zu Äckern macht, kann man fahren. Dunkel ists beim Pendeln sowieso.
    Da bei mir keine längeren Abfahrten drin sind, ziehe ich mich relativ warm an. Am Ziel bin ich zwar nass, aber unter dem Windstopper kühlt das nicht aus.

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