Rennveloparty mit Risiken

Haben Sie sich auch schon mal überlegt, mit dem Velo auf einem Brückengeländer zu balancieren, eine vertikale Runde in einem Betonrohr zu drehen, über umkippende Tische zu radeln oder einen jugendlich-frischen Salto auf Rädern zu probieren? Nein? Und eine nasse Passstrasse sind Sie auch noch nie rückwärts und nur auf dem Vorderrad runtergefahren?

Die Trial-Profis aus Grossbritannien tun solche Dinge – und zwar sehr locker und ansehlich. Der neue Film von Martyn Ashton, «Road Bike Party 2» (siehe oben), führt uns vor Augen, was man sonst noch so alles mit einem Rennvelo anstellen könnte anstatt damit nur langweilig auf Strassen herumzufahren.

Die erste «Road Bike Party» des 39-jährigen Trial-Fahrers aus England war 2012 ein grosser Youtube-Erfolg mit 9 Millionen Views. Im Film zeigte Ashton noch nie gesehene Kunststücke aus der Trial-Welt – auf einem Carbon-Rennvelo. Der Film platziert die beängstigenden Tricks in englischen Landschaften und erinnert damit an die bekannten Filme von Danny MacAskill, dem schottischen Trickfahrer. Dessen Filme, etwa «Way Back Home» oder der Erstling von 2009, «Inspired Bicycles», sind schon fast legendär und wurden 30 Millionen Mal gesehen.

Auch MacAskill hat ein Gastspiel in der zweiten Rennradparty und zeigt, dass er es auch auf einem Rennvelo kann. Seine und Chris Akriggs Hilfe war nötig um den Film fertigzustellen, da sich Ashton nämlich im September bei einem 3-Meter-Sturz eine Rückenverletzung geholt hat (nicht die erste). Seither ist er im Spital und bewegt sich höchstens im Rollstuhl. Dennoch konnte er seinen zweiten Film dort fertigstellen.

Nun, wäre es nicht eine Idee, Ihre Familie mit einem kleinen Salto neben dem Weihnachtsbaum oder einem Hüpfer über den gedeckten Festtagstisch zu überraschen? Noch bleiben fast zwei ganze Wochen zum Üben. Präventiv können Sie sich ja schon mal ein neues Velo wünschen. Weniger einfach ist es leider mit neuen Wirbelsäulen.

Disclaimer: Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung bei Verletzungen oder Schäden infolge von Nachahmungsversuchen.

Beliebte Blogbeiträge

5 Kommentare zu «Rennveloparty mit Risiken»

  • Martin sagt:

    No Risk no Fun. Und wens mal schief geht, kann die Allgemeinheit ihren Beitrag an die subventionierten Heilungskosten beitragen.

    • Michu Tatin sagt:

      Ja, sterben wir doch alle gesund und haben im Leben ja nichts riskiert, weil es hätte schief gehen können.
      Alt ist man dann zwar geworden, aber ob man gelebt hat?
      Es muss ja nicht immer extrem sein, aber ich kann die Bremser und Sicherheitsfanatiker nicht ausstehen, welche einem Ratschläge geben bei allem, was gefährlicher ist als im Bett liegen (obwohl dabei die meisten sterben).

      • Martin sagt:

        Mir ist völlig egal, was Menschen tun um sich zu spüren (es soll ja auch deutlich weniger gefährliche und trotzdem schöne Dinge geben, die das Leben bereichern). Aber nur, solange niemand anderes zu Schaden kommt. Wenn die Risikobereiten auch die unsubventionierten Heilungskosten für ihre unvermeidlichen Unfälle zahlen, habe ich wirklich nichts dagegen.

        • aaron sagt:

          Habe kuerzlich gehoert, dass taegliches Sitzen auf dem Buerostuhl die Mortalitaet bei Maennern um 20% und bei Frauen um 40% erhoeht (Rueckenprobleme, Dieabetes und andere Krankheiten sind der Grund). Was das eins an Heilugskosten verursacht. Mit unserem vermeintlich risikoarmen Lebensstil verursachen wir ebenso Heilungskosten fuer die Allgemeinheit wie ein Trials Biker, den es halt mal auf den Latz haut.

  • Roland K. Moser sagt:

    1A!
    :-)

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.