Vom Arbeitsgerät zum Mode-Accessoire: Fixies

Sie sind in den letzten Jahren trendy geworden: Fixies. Fixies sind Starrlaufvelos («fixed gear»), die vor allem von mehr oder weniger jungen, urbanen Menschen gefahren werden. Es sind also Velos, die keinen Freilauf und nur einen Gang haben, und daher schön schlicht aussehen. Auch ich fahre täglich mit meinem Starrlaufvelo ins Büro. Warum Starrlauf? In erster Linie, weil mein anderes Stadtvelo zurzeit nicht funktionstüchtig nicht. In zweiter, weil ich gerne damit fahre!

Ich habe den Eindruck, Fixies haben bei vielen ein schlechtes Image. Immer wieder taucht etwa die Behauptung auf, Fixies seien illegal. Das stimmt natürlich nicht. Sofern sie mit funktionstüchtiger Vorder- und Hinterbremse ausgestattet sind, sind sie so gesetzeskonform wie jedes andere Velo auch. Sollte mal eines ohne Bremse unterwegs sein, nun, dann kann immer noch der Starrlauf die Fahrt verlangsamen.

Durch Velokuriere wieder populär gemacht

Etwas Neues sind Starrlaufvelos ganz und gar nicht – im Gegenteil: Die Anfänge des Velos waren «fix». Ab 1912 tauchten Velos mit Freilauf an der Tour de France auf, sie blieben aber dem Organisator der Tour, Henri Desgranges, suspekt. Eine Gangschaltung durften die Tour de France-Athleten zudem erst ab 1937 verwenden, und Desgranges soll gesagt haben: «I still feel that variable gears are only for people over forty-five. Isn’t it better to triumph by the strength of your muscles than by the artifice of a derailer?» Das Zitat geistert leider nur auf Englisch herum. Ob es wahr ist, sei dahingestellt.

Desgranges hin oder her, bei längeren Fahrten bieten Freilauf und Gangschaltung offensichtliche Vorteile, vor allem bei Berg- und Talstrecken. So wurde der Starrlauf für Jahrzehnte mehr oder weniger auf die Radrennbahnen verbannt. Wieder auf die Strasse geholt wurde der Starrlaufantrieb von den Velokurieren. Sie schätzen die Zuverlässigkeit und den geringen Verschleiss von Fixies.

Tatsächlich nutzt sich der Antrieb bei geschalteten Velos rasch ab, wenn man damit täglich und bei jedem Wetter stundenlang unterwegs ist. Zudem kann ein Freilauf nach mehreren Stunden bei Minustemperaturen auch mal den Geist aufgeben. Wenn die Pedale im Leeren drehen, wird es schwierig, die Päckli rechtzeitig abzugeben. Beim Fixie hat man nur einen Gang – den aber auf sicher.

Einmaliges Fahrgefühl

Velokuriere sind nun mal cool, und wie die Kuriertaschen fanden auch die Fixies ihren Weg in die urban-hippe Szene. Auffallend lackiert und oft mit farbigen Felgen und Ketten sind diese Velos nicht allein Fortbewegungsmittel, sondern auch modisches Accessoire. Daneben schätzen alle Fahrer und Fahrerinnen von Fixies das einmalige Fahrgefühl. Die Bewegung des Hinterrades entspricht genau derjenigen der Beine, und die hören erst auf zu kurbeln wenn die Fahrt vorbei ist.

Manchmal ist die Fahrt auch schon vor dem Ziel vorbei, wenn dieses nämlich oben am steilen Hang liegt. Aber – wer will denn schon immer auf dem Velo sitzen? Hin und wieder zu Fuss zu gehen schadet nicht, und ein Fixie kann bestens geschoben werden.

Hat etwa Desgranges mit dem nicht immer grossen Wohlwollen gegenüber Fixies zu tun? Womöglich hält sich sein Bild des muskelstarken, jungen Fixiefahrers, der heroisch ganz ohne künstliche Gänge triumphiert, in unseren Köpfen. Gestehen wir uns darum bei jedem, der auf seinem schlichten Fixie an uns vorbeipedalt, ungern und zähneknirschend ein: doch, ich mag meine Gangschaltung. Doch, auch ich werde älter.

Sind Sie schon mal mit einem Starrlaufvelo gefahren? Was halten Sie von Fixies?

 

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57 Kommentare zu «Vom Arbeitsgerät zum Mode-Accessoire: Fixies»

  • Marco sagt:

    In der flachen Stadt Basel sind meiner Meinung nach Single Speed Bikes optimal! Zeitgemäss, praktisch, leicht, und nicht so reparaturanfällig wie andere „City Bikes“ (Schaltung, Wechsel, Kränze, etc.).

  • sam sagt:

    ich schätzte ihre früheren blog sehr. aber was mich langsam nervt ist die andauernde betonung, wie hip velokuriere sind. das wort hip erscheint im übrigen allgemein in ihren blogs immer häufiger. können sie nicht einfach wieder übers velofahren berichten, ohne dass sie mir sagen, ob ich oder andere „hip“ oder „trendy“ sind. das wäre mir noch wichitg, um sie weiter lesen zu können.ansonsten bleibe ich gerne unwissend betreffend hip und nicht hip. danke.

  • Werner Meier sagt:

    Das abgebildete Fahrrad hat keine Hinterradbremse und kein Licht. Etwas verantwortungslos, mit so einem Ding umherzufahren.

    • Eduard J, Belser sagt:

      Als Velofahrer bin ich immer wider erstaunt über die vielen Kamikaze-VelofahrerInnen, die Nachts unbeleuchtet unterwegs sind. Dabei gehört die Beleuchtung zu jenem Teil der Velotechnik, die mit Nabendynamos, LEDs, optimierten Reflektoren, Pufferkondensatoren für Standlicht, Tagfahrlicht, Rücklicht mit sensorgestuerter Bremslichtfunktion usw. die grössten Fortschritte gemacht hat. Ich fahre deshalb auch bei Tag nur mit Licht, um besser sichtbar zu sein. Gute Sichtbarkeit ist bei Velofahren das halbe Überleben. Es gibt sogar hochwertige, preiswerte LED-Beleuchtungssets aus Scheinwerfer und Rücklicht mit Akkus, die sich über ein für Handys normiertes USB-Minikabel mit jedem Handyladegerät laden lassen. Diese Beleuchtungssets genügen selbst der strengen, deutschen Strassenverkehrsordnung.

  • Nico Coraggio sagt:

    Inwiefern sind Velokuriere cool? Ist sicher subjektiv, aber cooler als Buezer oder den DHL-Paketdienst finde ich die beim besten Willen nicht …

  • Eduard J. Belser sagt:

    Für alle, die es noch nicht gemerkt haben: Geringen Verschleiss der Kette kann man auch mit einer Nabenschaltung haben, die gibt es in guten Ausführungen, komfortabel zu fahrenden Ausführungen mit 8, 11, 14 Gängen und sogar stufenlose mit unendlich vielen Übersetzungen. Nabenschaltungen lassen sich im Stand und unter Last schalten. Das Argument sie hätten einen schlechteren Wirkungsgrad als eine fixe Übersetzung oder eine Kettenschaltung triff nur zu, wenn deren Ketten gut gepflegt sind. Das Nabenschaltung etwas Gewicht haben ist Angesichts des weit überwiegenden Anteils des Menschen am Gesamtsystem Mensch-Velo vernachlässigbar. Die Vorstellung man könne ein Fixi im Notfall nur über die Pedalen auch ohne wirksame Bremsen an den Rädern bremsen, ist dumm und verantwortungslos. Sie wird von der Versicherung bei einem Unfall knallhart mit einer saftigen Regressforderung abgestraft werden und das ist richtig so!

  • Eduard J, Belser sagt:

    Die Hippster würden sich auch mit einem Hammer die Kniescheiben zu Brössel zerklopfen, wenn es gerade angesagt wäre. Der Fixi-Irrsinn kommt aus dem «Land des unbegrenzten Wahnsinns» und wurde dort sehr wahrscheinlich von einem Hersteller von Knieprothesen erfunden. Dieser kann sich dann an den Masochisten, die mit den Fixis ihre Kniegelenke kaputt geknorzt haben, eine goldene Nase verdienen. Ich und meine Kniegelenke geniessen die Kombination aus Schlumpf HighSpeedDrive Trelagerschaltung und NuVinci N360 Nabenschaltung an meinem Liegetrike. Diese Kombination bietet 2x unendlich viele Übersetzungen und eine Spanne von 900% zwischen der kleinsten und der grössten Übersetzung. Beide Schaltungen lassen sich im Stehen und unter Last schalten. Und weshalb soll ich mir auf einem Sattel die Eier aufreissen, wenn ich auf einem Liegestuhl das Velofahren geniessen kann? Das ist entspannter Fahrkomfort pur. Fixi? nein danke, ich bin doch nicht blöd?

  • Meiname sagt:

    Singlespeed (nicht Fixies) sind ideale Stadtvelos. Leichtes Gewicht und einfacher zu reparieren. Landeier die den Berg rauf und runter müssen, brauchen natürlich Velos mit Gangschaltung.

  • Flo sagt:

    Fahre jeden Tag mit dem Fixie ans Tech. (Winti ist definitiv nicht weniger hügeliger als Zürich)
    Die Hügel machen aber überhaupt nichts aus. Im Gegenteil, man ist schneller oben als alle anderen. Vielleicht kommt man bisschen mehr ins Schwitzen und fährt nicht so gemütlich aber wer n Fixie fährt hat glaub ich auch andere Präferenzen :)
    Der Unterschied (der Starrlauf) machts aus. Es schiebt einen an und zu mit einer höheren Kadenz = höhere Geschwindigkeit, ists deutlich ringer. Ich behaupte, wenn man sich ans Fixie fahren gewöhnt hat, sind die beine eh schon bisschen trainiert.
    Bin als ich noch in der Region ZH wohnte regelmässig die Weinbergstrasse hochgefahren, das geht tiptop.
    Wers nicht glaubt, soll das ganze mal mit Singeli und mit Fixie ausprobieren, ich finde den Unterschied riesig.
    Ich fahrs aber vorallem, weills leicht und schnell ist und viel weniger kaputt gehen kann.

  • Markus König sagt:

    Velokurriere fahren Fixies? Dann kommen die Bestellungen aber nicht von weit oder hoch her. Ich bin mal mit einem Fixie ein paar Runden gefahren. Es war ein sehr schönes Fahrrad. Das hat mir gereicht. Mit diesem Fahrrad kommt man selbst in einer Stadt mit wenigen Unebenheit schnell an die Grenzen. Ausser man plagt sich gerne oder stosst gerne.. Wer sich ein Fahrrad leisten kann um in den Kreisen 3 – 5 ein bisschen eine gute Figur zu machen, der soll das tun. Wer aber gerne mal über einen Hügelchen fährt, dem empfehle ich ein paar Gänge..

  • Marco sagt:

    Was ich von Fixies halte? Ok, wenn Sie mich fragen. Ich habe ein Auto, das einen „Notgang“ hat. Damit es läuft, wenn etwas am Getriebe kaputt ist. Es läuft dann immerhin noch. So ein Fixie ist ein Velo, das nur einen Notgang hat. Wer so was mag, soll es mögen.

  • Herr Velo sagt:

    Fixies sind toll zum anschauen wie auch sicherer, was einige leider nicht verstehen.
    Jene die Fixies fahren sind weitsichtiger und vorausdenkender. (vorallem dann wenn man keine Bremsen hat :)

    • Eduard J, Belser sagt:

      Und, was ist dann, wenn man bei feuchtem Wetter von den Pedalen rutscht, darf man dann einfach ungebremst FussgängerInnen über den Haufen fahren? Die Polizei, die Justiz und vor allem die Versicherung wird das ganz anders sehen, als die verantwortungslosen Dummköpfe, die mit Velos ohne wirksame Bremsen herumfahren. Das kann dann richtig ans Portemonnaie gehen und das ist auch richtig so. Velos ohne wirksame Bremsen sollten von der Polizei systematisch eingezogen und gnadenlos verschrottet werden.

  • Häusler Hans-Peter sagt:

    1947 als 7-jähriger Junge durfte ich von meinem zu früh verstorbenen Vater sein schwarzes Starrlaufvelo mit Holzklötzli-bremsen fahren. Als Einziger, war ich stolz darauf und habe auch viele Rennen gewonnen.

  • Alex von Steiger sagt:

    Für den Stadtverkehr sind die wunderbar. Geht es jedoch länger Bergab, dann ist ein Freilauf sehr willkommen. Vom Gotthard bis nach Biasca immer trampeln für nichts und wieder nichts ist etwas mühsam. Allerdings ist die Idee ein 150 Franken Velo auf den Markt zu bringen genial.

    • Markus König sagt:

      Die Idee mit den 150.- haben aber scheinbar nicht viele Verkäufer kapiert. In den meisten Shops zahlt man happige Beträge für schmuckes Design.

  • Rainer sagt:

    Ich dachte, die seien schon wieder out.

  • Mischa sagt:

    das Fahrgefühl bei fixed gear rädern ist unbeschreiblich. Ich meine damit nicht nur die Verbindung zwischen Mensch und Maschine, sondern auch die komplett andere Fahrweise. Man lernt den Verkehr zu „lesen“ und beginnt sich automatisch flüssiger und (ich für meinen Teil) sicherer darin zu bewegen.

    Schade handeln die meisten Diskussionen über dieses Thema immer von den „fehlenden Bremsen“ und wie gefährlich die Räder sind. Meine Erfahrungen bestätigen eher das Gegenteil und ich nehme „erfahrene“ fixes-gear Fahrer als ungefährliche Verkehrsteilnehmer war.
    Es erfordert einiges an Übung, um sein Rad nur mit gegentreten und blockieren zu kontrollieren, daher gehört von mir aus gesehen am Anfang auch ne Bremse dran.
    Ich fahre seit mehreren Jahren „brakeless“ (ohne zusätzliche Bremse welche von Hand betätigt wird), fahre seitdem viel weniger gefährlich, gleichzeitig flüssiger und hatte seit dem keinen Einzigen Unfall oder unabsichtlichen Zusammenstoss mit Automobilisten oder Fussgängern.

    Danke für deinen Bericht Anette und viel spass beim täglichen Kurbeln! :-D

    • Marco sagt:

      „…und hatte seit dem keinen Einzigen Unfall oder unabsichtlichen Zusammenstoss …“ – Hatten Sie denn absichtliche Zusammenstösse?

    • Eduardo sagt:

      Viel Vergnügen bei schneller Abfahrt, wenn Sie wie ein I…. strampeln müssen, um mit den Beinen mitzukommen. Mit Gegendruck alleine gegen die Bewegung anzukommen ist nämlich sinnlos, weil man dann mehrere Kilowatt Beinmuskelkraft aufbringen müsste. Das hätte nicht mal Lance Armstrong in seinen besten Dopingzeiten geschafft. Und das schnelle Bremsen mittels blockiertem Hinterrad verschleisst bloss den Reifen in kürzester Zeit und kann zu extrem gefährlichen Situationen führen. Fixiefahren ohne Bremsen auf der Strasse ist eine sinnlose Manie, die vermutlich von rechthaberischen New Yorker Velokurieren in die Welt gesetzt wurde. Eine Menge von denen dürfte sich schon unter der Erde befinden.

  • Bruno Müller sagt:

    Ich mag mein Fixie sehr. Günstig, leicht und schnell. Auch einfach zu putzen, fast unkaputtbar – man kann es draussen stehen lassen, ohne das die Funktion leidet.

    • armin fellmann sagt:

      Herrliches Wort: „Unkaputtbar“, Danke

    • Flo sagt:

      Das mit dem draussen stehn lassen kann bei Freilauf schnell in die Hosen gehen. Vorallem die schraubfreiläufe der Singelis fangen extrem schnell zu rosten an. Ich bin auch grausam froh, dass mir nie wieder der Wechsler kaputt gehen kann (zumindest an dem Velo nicht)

    • Eduard J. Belser sagt:

      Ja, aber wie ist es mit dem geklaut werden? In Basel sind die Velodiebe sogar schon mit Akku-Trennschleifer unterwegs um die Schlösser aufzutrennen und ruck-zuck sind sie mit den geklauten Velos über die Grenze. Ich fände ein Kompaktvelo mit 20″-Räder und Ballonreifen die nicht in die Tramschienen einfädeln können weitaus gescheiter. Solche Kompaktvelos lassen sich auch leicht im Lift befördern und in einer Ecke der Wohnung verstauen. Noch besser für die Stadt sind qualitativ hochwertige Faltvelos, wie z.B. ein Tern Eclips s11i, die zwar sind relativ teuer, aber ihren Preis wert. Mit der 11-Gang-Nabenschaltung lassen sich auch innerstädtische Berge, wie der Kohlen-, Nadel-, Steinenberg usw. komfortabel bewältigen.

    • rainer sagt:

      Man kann es sogar ohne Schloss draussen stehen lassen. So etwas wird nämlich garantiert nicht geklaut.

  • Chris Heyduk sagt:

    Es ist einfach nur dumm und gefährlich, mit einem Starrlauf durch den Stadtverkehr zu kurven. Velokuriere sind ja halbe Profis, da kann man’s noch verstehen, aber das Hipstergirl mit Absätzen, das in den meisten Fällen eh schon Probleme auf einem Rennvelo hat, sorry, das ist einfach lächerlich – und übrigends auch förderlich für die Gesundheit der Knie.

  • dude78 sagt:

    fixies sind doch eigentlich schon lange wieder out

  • Konradin sagt:

    „Velokuriere sind nun mal cool“. Ach ja? Wusste ich gar nicht.

  • captain kirk sagt:

    Fixie fahren in einer Stadt wie Zürich wo es hoch und runter geht ist schlicht Blödsinn. Fixies gehören auf die Bahn und nicht auf die Strasse. Dort muss man dann auch nicht vom „Göppel“ Steigen weils zu steil ist.

    Deshalb und weill es Hipp ist benütze ich meins so gut wie gar nicht. Da es aber so oder so ein „Resteteileprojekt“ war macht`s auch nichts.

  • Pascal Bruder sagt:

    …und jetzt, nachdem die Fixies schon mindestens 5 Jahre („gefühlte“ 10 Jahre) lang in Szeni-Kreisen beliebt waren und in letzter Zeit jedoch immer mehr aus der Hipster-Szene in den Mainstream-Konsummarkt weiter gereicht werden, während sich die Hipster lieber wieder auf alte Militärvelos und andere „unkonventionelle“ Anti-Mainstream-Velos schwingen, kommt endlich auch noch der Tagi hervor gekrochen und springt auf den vermeindlich coolen Zug auf…

    Tja… bisschen spät, sorry…

  • Ezra Eichenbaum sagt:

    Ihr gutgemeinter Beitrag kommt gut fünf Jahre zu spät. Übrigens, was bitte soll eine Bremse am Rückrad eines Fixies bewirken?

    • Flo sagt:

      bremsen soll sie? Das muss man ja manchen noch erklären. Oder fragen sie jeweils auch „Ach ein fixie, sind das die mit Rücktritt?“

  • Bernard Zappli sagt:

    Der echte ZH-Hipster fährt natürlich ohne Bremsen, wie die Bilder 5 + 7 zeigen. Wenns schiefgeht, ist einfach das Auto schuld.

  • D. Meier sagt:

    Ich bin zwar auch ein Velo minimalist, aber auf die Gangschaltung würde ich nicht verzichten wollen. Esthetik hin oder her.
    Ob Bergauf oder Bergab, beim Anfahren oder beim schnellen geradeaus fahren. Eine Gangschaltung ist sehr angenehm.
    Fixies sind für mich eine Modererscheinung von reinen Stadfahrern, wo der Schein mehr zählt als das Sein.

  • jörgi sagt:

    Unlängst… auf einer Holzbahn. Legal, ohne Bremsen, mit Starrlauf und Klickpedalen unterwegs – das ist Velofahren pur.
    Nach kurzem Angewöhnen an das Material und den ersten Runden auf der überhöhten Bahn sind die Bedenken schnell verflogen. Ein super Gefühl macht sich breit und man möchte am liebsten nur noch fahren, fahren… stundenlang.
    Das Teil hat Suchtpotential.

    • jörgi sagt:

      …. der Bremsweg ist entsprechend laaaaang. Ohne Bremse niemals in den Strassenverkehr, das ist kriminell und zu gefährlich.

  • Tino sagt:

    Nun ja, viel Neues gibt der Text nicht her, was man nicht längst schon weiss. Insbesondere, da der Fixie-Hype schon längst am Abflachen ist. Der Blog-Artikel kommt somit ein paar Jahre zu spät.

  • Roland K. Moser sagt:

    Hab ich noch vergessen: Die Velos auf den Bildern sind Augenweiden.

  • Thorben Seiler sagt:

    Bin vor ca. 10 Jahren mal mit so einem Teil um den Block gefahren. Ein Studienkollege jobbte als Kurierfahrer und hatte etwa ein Dutzend verschiedene Drahtesel rumstehen. Fand das Fahrgefühl äusserst unangenehm… Als Arbeits- oder Sportgerät sind die Dinger ja i.O. aber sonst? Dass jetzt die hyper-Zeitgeist-Hipster sich mit Holzfällerbart und Nerdbrille auf so ein Fixie schwingen ist mir jedenfalls ehrlich gesagt wurscht. Diese Typen sind eh nicht mein Milieu…und etwas cool zu finden, nur weil irgendwelche „Opinionleaders“ das tun, nöö, sorry, das ist mir zu viel Pausenhoflogik…

  • Daniel Degen sagt:

    Mir scheint Sie argumentieren einmal als Fahrerin eines Single Speeds (nur ein Gang, keine Schaltung somit auch weniger Verschleiss) und manchmal als Fahrerin eines Fixies (nur ein Gang, keine Schaltung, Starrlauf). Der Verschleiss der Kette eines Fixies ist wohl dem eines geschaltenen Velos nicht überlegen, da beim Bremsen (verlangsamen oder blockieren des Hinterrades durch die Beine und somit durch die Kette) grosse Kräfte darauf wirken.

    Es grüsst ein Fixie Fahrer!

  • Mia sagt:

    Ich bin auch schon Fixie gefahren, aber ich komme damit nicht zurecht. Ich finde es sehr komisch wenn ich immer weiter Pedalieren muss und das es keine Bremsen (richtige Fixies haben keine Bremsen) gibt stört mich noch mehr. Bremsen mit Gewicht nach vorner verlagern und dann mit den Beinen das Hinterrad blockieren ist absolut nicht mein Ding. Dazu kommt noch das Fixies in keinster Weise Stassentauglich sind, ich möchte die Busse nicht bezahlen wenns ein Polizist zu genau nimmt. Das ein Fixie weniger Verschleiss hat mag stimmen, aber seit es Gates Carbondrive und Getriebenaben gibt, ist das kein Vorteil mehr.

    • Henriette sagt:

      Mia, Ihre Schilderung hört sich abschreckend an, also sowas tu ich mir auch nicht an.
      Ein ganz „normales“ Fahrrad genügt für meine Ansprüche, extravagant können wir effektiver woanders sein. ;-).

  • mein name sagt:

    Sagen wir’s mal so:
    Ich könnte auch im Winter barfuss und ohne Jacke umherlaufen. Ist ja schliesslich die Natur. Und ein gesunder 20jähriger sollte das schon noch verkraften. Jedoch wär ich gerne auch ein gesunder 60 oder 70jähriger und das kann ich ja auch nur, wenn ich mit 20 keine solchen Dummheiten mache.
    Deshalb:
    Strampelt euch ruhig mit dem Fixer ab, ich benutze bequem meine Gänge…

  • Gregor Vutzakoff sagt:

    Fixies sind kalter Kaffee ! Wer heute beeindrucken will, der sucht sich ein altes Velo mit Kardanwelle. Dann kann auch keine Kette mehr reissen, und die technische Eleganz ist unübertreffbar. Allerdings sind solche Velos mindestens so selten wie sie schön sind. Und entgegen allen Gerüchten ist der Kraftverlust beim Trampeln kaum spürbar. Dafür haben diese Velos alle einen zuverlässigen Freilauf, meist zusammen mit einer wirkungsvollen Rücktrittbremse.
    Allerdings genügt es nicht, mit einem dicken Portemonnaie in den nächsten Velotempel zu hechten….

    • Markus König sagt:

      Das liest sich wie eine Warnung. Sowas werde ich mir sicher nie zu tun. In ein paar Jahren schreibst du dann, dass dieses Dings auch kalter Kaffee ist und du hast dann irgendwas von irgendwoher, was niemand je gehört hat und was sich nur Insider und ganz Hippe Menschen zu besorgen wissen…

      • Roland K. Moser sagt:

        Velos mit Kardanwelle hat es vor ca. 100 Jahren schon gegeben. So gesehen sind sie jetzt kalter Kaffe. Man findet noch Originale auf dem Schrottplatz oder auf dem Oldtimer-Markt.

    • urs meier sagt:

      Kardanantrieb ist schwer, teuer und vor allem vom Wirkungsgrad ungeeignet für Fahrräder.
      Reines Hipster Zeugs…

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